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Der sächsische Erzähler : 11.04.1933
- Erscheinungsdatum
- 1933-04-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-193304119
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19330411
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19330411
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer sächsische Erzähler
- Jahr1933
- Monat1933-04
- Tag1933-04-11
- Monat1933-04
- Jahr1933
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 11.04.1933
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DerSäHWeLrMer imd de« Stadt«1» p, munmer 15 Pfg.) Dienstag, den 11. April 1S33 88. Jahrgang Vizekanzler von Papen bei Mussolini 3 ^S- s. s v. Papen und Goering zu einer Zeit i die Ueberreichung des französischen »» land zur Eni klar machen, keinen dauerhaften Frieder Weltwirtschaft geben kann. » «s- Romreise des österreichischen Kurrdes- lmnriers. Wien, 10. April. Bundeskanzler Dr. Dollfuß wird sich am Dienstag im Flugzeug zu einem kurzen Aufenthalt nach Rom begeben. Er wird an den vatikanischen Osterzeremo- nien teilnehmen. Der Bundeskanzler wird während seiner Anwesenheit in Rom Mussolini besuchen. Fernsprecher Amt Bischofswerda Nr. 444 und 44S. Im Falle höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störung de« Betriebe» der Zeitung oder der Besorderung»einrich- Tageblatt firAWoßwerda Einzige Tageszeitung im Amtsgerichtsbezirk Bischofswerda und den angrenzenden Gebieten DerSächstsch« <dßLhler ist da«zur BeröffenÜtchung der amtlichen Bekannt- Die Besprechungen über Mussolinis Nrermöchteplan. Paris, 11. April. (Eig. Meldg.) Nach einer Agentur meldung au» Rom dürften die von Mussolini angeregten weiteren Besprechungen über den vlererpakt wegen der Wallfahrten anläßlich des Heiligen Jahre» nicht in Rom, sondern in Venedig ?iattfinden. Vorher würde, so heißt es in der Meldung, Mussolini gern mit Hitler, Daladier, litu- lescu, venesch und Jeftitsch Fühlung nehmen. Demnächst würden an sie Einladungen, nach Rom zu kommen, ergehen. Unabhängige Zeitung für alle Stände in Stadt und Land. Dicht verbreitet in allen Volksschichten. Beilagen: Illustriertes Sonntagsblatt Heimatkundliche Beilage / Frau und Heim / Landwirtschaftliche Beilage. — Druck und Verlag von Friedrich May, G. m. b. H. in Bischoftnverda. — Postscheckkonto Amt Dresden Nr. 1521. Gemeindeverbandsgirokasse Bischofswerda Konto Nr. 64 Der franröstsche Gegenvorschlag zum Mussoliniplan fertig. Paris, 10. April. Unter Vorsitz des Präsidenten der Republik fand heule vormittag ein Ministerrat statt, -er la erster Linie die aktuellen außenpolitischen Fragen beriet. Ministerpräsident Daladier gab die Einladung des Präsi denten der Vereinigten Staaten zu den Washingtoner Vorbesprechungen für die Weltwlrtschaftskonfereuz bnaunt. herriot wurde als Vertreter Frankreichs bei diesen Ver handlungen bestätigt. Der Ministerrat billigte dann den endgültigen Text des französischen Memorandums zum Viererpakt. Das Schriftstück besteht aus dem eigentlichen Memorandum, das auf vier Seiten Text die Ansicht der französischen Re gierung über die in Aussicht genommene Zusammenarbeit der Westmächte entwickelt und aus einem Pattentwurf von 2 Seiten Text, der in ähnlicher Form wie die englischen und italienischen Vorschläge und in einer gleichen Anzahl von Artikeln die im Memorandum zum Ausdruck gebrachten Ideen konkretisiert. Das Dokument ist den französischen Botschaftern in London und Rom sofort über mittelt worden, die es den Regierungen überreichen werden, bei denen sie akkreditiert sind. Wie die Agence Economique et Financiöre meldet, hat eine Persönlichkeit aus der unmittelbaren Umgebung Nor man Davis' die Eindrücke des amerikanischen Sonder gesandten über seine Berliner Unterredungen wie folgt zu sammengefaßt: Die deutsche Regierung sei durch innerpoli tische Probleme vollkommen in Anspruch genommen. Im Verlaufe seiner Unterredungen mit Hitler, Neurath, Nadolny und Bülow habe Norman Davis die Ueberzeu- gung gewonnen, daß Deutschland bereit sei, den Abrüstungsplan Macdonalds als Grundlage der Unter redungen anzunehmen. Es verstehe sich von selbst, daß Deutschland eine Reihe von Aenoerungen vorschlage. Rom, 10. April. Nachdem Vizekanzler v. Papen am Monkagvormittag dem Aardinalstaakssekrelär Pacelli, mik dem ihn seit langen Jahren freundschaftliche Beziehungen verbinden, einen Besuch abgestatkel hatte, wurde der Vize kanzler am Nachmittag von Mussoknl im Palazzo Venezia empfangen, wie wir hören, hat diese Unterredung, die et- wa eine Stunde dauerte, einen sehr herzlichen Charakter ge habt. Eine neue katholische Partei und ein neues Konkordat? oud. Berlin, 11. April. (Drahtb.) Ueber die Verhand lungen, die Vizekanzler v. Papen in Rom führt, meldet der „Völkische Beobachter", die Frage der künftigen Haltung der Zentrumsvartet gegenüber der Reichsregierung werde dabei eine entscheidende Rolle spielen. Man glaube bereits zu wissen, daß der Papst keine Einwendungen gegen die Regierung Hitler erheben werde; denn ihre Auffassung, daß zunächst m einem Staate Ordnung herrschen müsse, ent spreche durchaus der des Christentums. Insbesondere werde der Vatikan dem Kampf der Reicheregieruna gegen den Kommunismus nicht die geringsten Schwierig keiten bereiten. Dem Vizekanzler werde die Absicht zuge- schrieben, in Deutschland eine neue katholische Par te i zu gründen, die ein nationalistisches Programm haben solle. Der langjährige Nuntius in Berlin, Kardinal Pacelli, werde der Gründung einer solchen Partei zwei fellos zustimmen. Dagegen werde in kirchlichen Kreisen vermutet, daß der Papst von der Neugründung einer katho lischen Partei wenig begeistert sei. Außerdem werde dem Vizekanzler v. Papen der Wunsch nachgesagt, daß ein Konkordat zwischen Deutschland und dem Heiligen Stuhl geschlossen werden solle, das in seinen Grundzügen genau dem Konkordat entsprechen würde, das gegenwärtig zwischen Italien und dem Vatikan bestehe. Bei der heuti gen Begegnung des Vizekanzlers mit dem italienischen Re gierungschef sei vermutlich ausführlich über eine Reise des Reichskanzlers Hitler nach Rom gesprochen worden. Man nehme vielfach an, daß Reichskanzler Hitler Ende April in Rom eintreffen werde. Herzlicher Empfang Goerings in Rom. Rom, 10. April. Reichsminister Goering ist heule mittag 13,40 Uhr nach kaum Zuständigem Fluge von Mönchen kommend in Rom eingetroffen. Goering, dec während des ganzen Fluges selbst am Steuer der drei motorigen Junkersmaschine saß, landete bei starkem Boden wind nach einem eleganten Gleitflug und Landungs manöver, das den lauten Beifall des italienischen Luft- sahrtminifiers Balbo fand. Zu Begrüßung auf dem Flugplatz waren außer Balbo u. seinen Stabsoffizieren noch^ erschienen: Prinzessin Mafalda, die Gemahlin des Prinzen von Hessen, der mit dem Flug zeug nach Rom zurückkehrte, ferner der Chef des Protokolls Gesandter Senni, Botschafter von Hassell in Begleitung von Mitgliedern der beiden Botschaften, die hiesige Vertretung der Lufthansa, Mitglieder der deutschen Kolonie und eine größere Anzahl in- und ausländischer Pressevertreter. Nach der sehr herzlichen Begrüßung schritt Reicksminister Goering in Begleitung Balbos die Ehrenkompagnie ab und begab sich hierauf mit dem Auto des Prinzen von Hessen, dessen Gast «r während seines römischen Aufenthaltes ist, in dessen Villa. * Die Reise v. Pavens und Goerings nach Rom gibt der englischenPresse Anlaß zu Betrachtungen, in denen vor allem der mutmaßliche Inhalt der Besprechungen des Vizekanzlers im Vatikan erörtert wird. So erwartet der römische Korrespondent der Morning Post eine Neu orientierung der Politik des Vatikan» gegenüber dem Nationalsozialismus al» dem Bollwerk gegen den Kommunismus in Europa. Was die außenpolitischen Besprechungen mit dem ita lienischen Regierungschef anbetrifft, so glauben die Time» melden zu können, daß die Sache desViermächtepak- tc» durch die deutschen Erklärungen, in denen dem ur sprünglichen Mussoliniplane volle Unterstützung zugesaat wurde, gefördert worden sei. Man betrachte es al» glück lichen Zufall, daß v. Papen und Goering zu einer Heit in Nom seien, wo l Gegenmemorandums Politische Osterferien. Berlin, 10. April. Der Reichskanzler hat, wie bereits angekündigt, heute nachmittag Berlin zu einem kur zen Osterurlaub verlassen, den er in Süddeutschlanü zu verbringen gedenkt. Der Reichsminister Dr. Goebbels wird sich am Mittwoch ebenfalls nach Süddeutschland be geben. Auch die meisten anderen Kabinettsmitglieder werden währen- der Osterfeiertage nicht in Berlin anwesend sein. Dagegen nimmt man an, daß sich die Reicheregieruna bereit» am dritten Feiertag wieder vollzählig in Berlin versammelt. Vizekanzler v. Papen und Reichsminister Goering kehren un mittelbar nach Ostern aus Rom wieder nach Berlin zurück. Mit der Ernennung der Reichsstattharter für die einzelnen Länder kann unter diesen Umständen vor. dem Osterfeste wahrscheinlich nicht mehr gerechnet werden, obwohl die technische Möglichkeit dafür bestehen würde, da der Reichspräsident v. Hindmburg und Reichsinnenminister Dr. Frick in Vertin bleiben und der erforderliche Vorschlag des Reichskanzler, für die Ernennun gen der Reichsstatthalter selbstverständlich auch von Süd deutschland au» erteilt werden kann. Luch di« Ernennung de, Reichsminister» Goering zum preußischen Mini sterpräsidenten durch den Reichsstatthalter für Preu ßen, Reichskanzler Hitler, wird erst nach den Osterfeiertagen erfolgen. Man rechnet damit, daß der Uebepgang -er Lei tung der preußischen Staatsgeschaste vom Vizekanzler von Neue Krönten? Die Stellungen, der Mächte zu einander wechseln wie dar Aprilwetter. Man hat es sich fast abgewöhnt, neue Gruppierungen allzu ernst zu nehmen, denn wahrscheinlich existieren sie morgen nicht mehr. Die plötzliche Regsamkeit de» neuen amerikanischen Präsidenten Roosevelt scheint jetzt das europäische Kammerspiel um den römischen Viermächte pakt wieder durcheinander bringen zu wollen. Biel ist da zwar nicht mehr zu zerstören, denn im Grunde handelt es sich letzt nur noch darum, auf welch ehrenvolle und unver bindliche Weise man diesen Plan bestatten will. Gleichwohl könnten einig« Gedanken aus dem Plane Mussolinis auch in den Gesprächen in Washington eine Rolle spielen, zu denen die amerikanische Regierung jetzt nach allen Seiten hat Ein ladungen ergehen lassen. Sehr zum Aerger d-r Engländer, die gehofft hatten, das Feld vorerst einmal allein zu be herrschen. Es schadet Herrn Macdonald nicht, daß er auf diese Weise manches von seinem Ruhme des getreuen Mak ler» einbüßt, denn die Vermittlungsversuche des englischen Ministerpräsidenten werden immer zweckloser und kurzlebi ger, seit sich die Lage in Europa zur Entscheidung zugespitzt hat. Durch nichts ist das eindringlicher beleuchtet worden als durch das neuliche Gastspiel Macdonalds in Rom: er hatte sich dort, wie erinnerlich, außerordentlich für den Vier- mächtepakt mit seiner Revisionsklausel erwärmt, aber es hat kaum vierzehn Tage gedauert, die Neigung Londons sür den Revisionismus auf den Nullpunkt herabzudrücken. Nach gerade wissen wir es ja zur Genüge, daß auch der kochher zigste Wille Macdonalds sich gegen das Foreign Office und Len englischen Botschafter in Paris nicht durchzusetzen ver mag, dessen Meinung nur ein Abklatsch der französischen Thesen zu sein pflegt. So lief die englische Vermittlung im mer nur auf das Bestreben hinaus, jeden für den Kontinent beunruhigenden Plan zu sabotieren, eine Politik, deren alleiniger Nutznießer Frankreich ist. Wenn jetzt Roosevelt sich entschlossen hat, die direkte Fühlung mit Deutschland und auch mit Italien ohne die Ver mittlung der beiden Westmächte aufzunehmen, so ist es be greiflich, daß dabei den alten Saboteuren Frankreich un wohl auch England sehr unbehaglich zu Mute ist. Ein Ver mittler, der — wie England — nicht die Kraft aufbringt, sich zu entscheiden und entschlossen zu einer Seite zu schlagen, ttäat nur noch mehr Verwirrung in die Welt. Dem ameri kanischen Besucher der Reichshauptstadt an diesem Wochen ende, dem Delegierten der Vereinigten Staaten auf der Ab rüstungskonferenz, ist hier mit aller Deutlichkeit gesagt wor den, daß eine solche Vermittlung für die Ueberwindung der latenten europäischen Krise nicht ausreiche. Norman Davis, der sich persönlich außerordentlich für die Formel vom 41. Dezember 1SS2 eingesetzt hat, die Deutschlands Gleichberech tigung zum ersten Male anerkannte, hat dafür volle» Ver ständnis gezeigt. Wenn jetzt Amerika die Rolle des Vermitt ler» an Stelle der Engländer übernehmen will, so hat es «eit mehr Mittel und damit auch weit mehr moralische Ver pflichtungen, sie mit Erfolg durchzufühten als England, weil es noch immer die Waffe der Kriegsschulden fast unversehrt in -er Hand hält. Amerika vermöchte es wohl, auch Eng- "" Meldung zu zwingen. Freilich muß es sich daß es ohne Beseitigung des Versailler Systems chasten Frieden, also auch keine Prosperität der Tagesschau. * Der Reichskanzler ist Montag nachmittag zu einem kurzen Ofierurtaub nach Süddeutschland gereist. Auch -le anderen Labl«ett»mitglleder werden während der Osterfeier- sage nicht in Berlin anwesend sein. * Vizekanzler von Papen wurde am Rlonlagvormitlag vorn Sachiaalstasksekretär Pacelli empfangen. Am Nach mittag hatte er eine eiastündige Unterredung mit Mussolini. * Reichpminifier Goering traf am Montagnachmittag lp Rom ein. Der Minister steuerte das Flugzeug selbst. Auf dem Flugplatz wurde ihm eine herzliche Begrüßung zuteil. * Luch der österreichisch« Bundeskanzler Dr. Dollfuß hgt^fich heule zu einem Besuche Mussolini» nach Rom be- * Der französische Ministerrat genehmigte -en Gegen- Vorschlag zum Mussolinlplaa. Da» Dokument ist -en fran zösischen Botschaftern la Lon-on und Rom sofort übermittelt worden. * Dee italienische Aliegeroffizier Agello erreichte am Montag «U einem Spezialivasserflngzeng -le phantastische ktuudeuoeichwia-lokeit von KS2 Kilometer und stellte damit Schnelligkeiksweltrekord aus. 1 Ausführliche» an anderer Stelle. Anziigenprel» (in Reichsmark): Die 44 ww breite einspaltig« Millimeterzeite 10 Psg., örtliche Anzeigen 8 Pfg. Im Textteil die . .. „ , 9V ww breit« Millimeterzelle 80 Psg. Für da» Erscheinen von tun«« — hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Anzeigen in bestimmten Nummern und an bestimmten Plätzen Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung de» Bezugspreise». keine Gewähr. — Erfüllungsort Bischofswerda.
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