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Dresdner Nachrichten : 10.06.1883
- Erscheinungsdatum
- 1883-06-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188306108
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18830610
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18830610
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 13-14 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1883
- Monat1883-06
- Tag1883-06-10
- Monat1883-06
- Jahr1883
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 10.06.1883
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Sine ltlaraniie siir da« «achii- tägig« ltrschelnkn »er J»I«rat« wirdulcht gegeveii. tllurwllrtige ilnnon««»» Kustri«« inleri en wir nur gcgen tpr«»»- ««»««»«-.>»«,,»««« anrch Bru' inarte,i oder «iajlelntauluu«. Si Gilden kasien tL M. Jnleralc i die Montags-Nummer oder »ach «inem üeiiluse Sie vellt»eite 30 Pf. 5 lstspivnsli'. 5 umt pvi°tleu». K. st. klm, >VÜ8vKo - ^U88t»ttvNK8 - <Hv8vkLft. s«mp?etttz vi-imt- u. kinilv!-^u^MtunM. «1««,»«« »,,I»pik»«. NttllM»,» > V«I > I^Spki»«r, L,»n«N»»u—8tr. ^ u. », omtzüoklt soino , sVembauilluN mit äMMtien ^ein8t»dvn. » «It r Id^ch»«« »itaser. sh «n«dl»«„ HH otnl»Li r. r stiv lutziiwNMbei «i i«ii.1. <!. WM, I v»»eve»I«l« («Lok«. Obarlausitr), N empfiehlt illlo.Vrten I,e1n«n- unck »»»»nrvoIIvchidi'GN 8 so 8w8 unck eu ckätail ru kakrilc preisen. i.sger in vi-e-äen: 18 8ek!o88-8il-L88k !3, ckem Xoni^'I. 8>lilo83o ^sixenüdor. ülilrilkiviltzi»loKi ilB«»-, ItzltzpiiM- Ä MlitnM Nt. 161. 28. Jahrgang. Asslagc: 38,000 Srpl- Aussichten sür den lO. Juni:-Sckwnchcr unbestimmter Wind, ziemlich trübe, Gewitterregen, Temperat. wenig verändeM* Dresden, 188». Soimtafl, 10. Juni. Ver«nlw«rMcher Rebact«ur w« Politisch»- vr. Slirii Biere» in Dresden. Einem Gegner Anerkennung zu -ollen, gehört zu den Anstands- pflicht. n. Hieraus bat beute der Abg. Eugen Richter Anspruch. Sein seliges Verhalten bei der Budgetöcratbnng im Reichstage entbehrt weder der rolitischcn Würde, noch der Wohlangcmesscnbcit. Man luuhie daraus gefaßt sein, das, Eugen Richter bei jeder Position des Etats die Gelegenheit am Schöpse nähme, um die sattsam bekann ten Austritte zu erneuern. Er hält cs nun einmal sür Unrecht und für bedenklich, bereits seht den Haushalt sür 188485 zu bcrathcn. Erst nach dem Ausfall de. Ernte, meint er, kann man übersehen, welche Geldmittel sür die Natnralvervstegung des Landhceres und der Marine erforderlich und in den Haushalt einzustcllcn sind. Fjxirt man diese Summen jetzt schon, so sind grobe Jrrthümer kaum zu vermeiden. Auch müsse man die Rechnungsabschlüsse des Vor jahres und den Stand der Reichbautcn kennen, um darnach das Budget zu bemessen. Darin liegt sehr viel Wahres. Gerade die enormen Ausgaben sür die Beköstigung der Mannschaften und die Fouragc der Pferde bilden einen der wesentlich»«:» Faktoren sür die Zigern des Rcichsbudgets. Es liegt aber hier ein Ausnabnicsall vor. Tic Herbst Session des Reichstags soll völlig frei bleiben sür die Be- ratlmng des nächste» groben Havptstückes der Sozial-Rcsorm: der llusallveriichrrung. Daher wünschte der Kaiser in seiner Botschaft, Lab der Reichstag noch im Frühjahre Alles ausarbeite, was vorlicgt. Dazu gehört in erster Lüne die Verabschiedung des Budgets. Das »icinen denn auch die Konservativen, das Centruin und ein Theil der Rationalliberalen. Sie bilden die Mehrheit. Sie sind ent schlossen, jetzt den Haushalt zum Abschluß zu bringen. Sie wiesen den Antrag Richters, die Kapitel, die von der Naiuralverpflegung der Marine handeln, bis noch der Ernte -um Herbste auszuietzen. zurück. Als Richter die Aussichtslosigkeit seiner Pläne erkannte, fügte er sich mit guter Manier ins Unvermeidliche. Er Protest,rte: „Macht waS Ihr wollt, ich bcthellige mich nicht mehr an der Beratbung". Eine Folge dieser Resignation ist eS. daß nunmehr der Reichstag am Donnerstag anSeinanbergrdcn kann. Die so nothwcndige Commission zur Untersuchung der Lage der Zucker-Industrie und der Zuckersleucr ist jetzt zusammengclrctl». Wenn dieselbe ihre Aufgabe ernstlich austaßt, so wird der jetzige Unfug bald verschwunden sein, wornach die Gesamintlicit der Steuer zahler Deutschlands einer kleinen Zahl von Personen jährlich viele Millionen zunl Präsent macht. Mit unwiderleglichen Zigern wies Abg. Sonnemann nach, daß der Verlust an Zuckcrslcncr, welchen die Reichskasse durch Stcuervcrgütungen an die Zucker-Jnduslriellcn erleidet, l88l 82 nicht weniger als 20'/r Millionen Mark betragen hat. Für das laufende Jahr schätzt man den Ausfall ans 13 ,»Millio nen. WaS hätte man sür dieses Heidengeld Alles schassen, wie r,i blich und mannichsaltig den Gewerbcsleiß besruchten, wie viele — Kasernen bauen können! Eine baldige und durchgreifende Aende« rung der jetzigen Zuckerbesteuerung ist erforderlich, um einen Zustand zu beseitigen, der weder mit dein Grundsätze der Gerechtigkeit, noch mit den Interessen der RcichSfinanzen zu vereinbaren ist. Endlich hört man au- dem schier ermüdenden Verlaufe der Moskauer Feste eine Kunde, welche dem landcSväterlichcn Herzen des gekrönten Zaren, wie seiner Einsicht in die Verhältnisse ein rühmliches Zeugniß sichert. Der neueste Ukas macht den längst ersehnten Ansang zu einer Reforin der bäuerlichen Verhältnisse Er beseitigt die Erhebung einer Kopfsteuer von den ärmsten Bauernklaffen durchau- und er verringert die Kopfsteuer für die bester gestellten Baurrnklaffen um dir Hälfte und sür die übrigen Steuerpflichtigen um ein Zehntel. Für die russischen Finanzen, die sich außer aus den Eingangs-»!! wesentlich aus den reichen Ertrag der Vranntmeinstkuer und die Kopfsteuer ausbaucn, bedeutet der hochherzige Entschluß des Kaisers ein Opfer, das lies in die Millionen hinrtngeht. Die ungerechteste aller Steuern ist bekannt lich die Kopfsteuer. Da- wissen wir im Deutschen Reiche am Besten. Unsere Matrikularbeiträge sind auch eine Kopfsteuer. Die reichen Hanse in Bremen und Hamburg zahlen pro Kops an Matrikularbelträgen auch nicht einen Pfifferling mehr als die ärmsten Holzarbeiter im Thüringer Walde. Bei einem Staate aber wie Rußland, das in seinen zwei Erdthellcn 88 Millionen Einwohner zählt, ist eine Reform de, Kopfsteuer ein geradezu umwälzender Staatsakt. Wie wird die Staatskasse den Einnahme-Ausfall decken? Man hat da weittragenden Stcuer- v'.äncn entg-mcnzuschen. Zunächst aber überwiegt die Genügt!,uung über den kühnen und hochherzigen Reform-Entschluß Kaiser Alexanders III. Er wird dazu beitragen, die große und gefährliche Unzufriedenheit der Bauen, zu beschwichtigen. Bei diesem Anlaß sei mit erwäbirt, daß die Nidtlisten dal Bedürfnis, verspüren, di« Welt darüber auszuklären, weshalb ffr die Moskauer Festtage nicht durch irgend eine Schandthat befleckt haben. Die Herren brüsten »ch danilt, das sei die Folge ihrer ausgezeichneten Parteidisziplin. Ein Ailentat hätten sie schon sertig gebracht, wenn sie nur gewollt hätien; sie waren aber so gütig, nicht zu wollen. Es ist schwer zu I curtbetltn, wieviel Kcm in diesen Prablercien steckt. Aufmerksam keit verdient aber di« weitere Ankündigung der Nihilisten, daß sie eS ausgearbrn hätten, Attentate zu inszentrrn; sie wollen sich viel mehr auf dir Erregung von Aufständen werfen. Sobald «S der Einsicht de- Kaisers und seiner Aatbgeber gelingt, die dumpfe Gährung der bäuerlichen Bevölkerung zu beruhigen, so dürste dieses neueste Rezept aus der Nlhilisten-Apotliekc schleckt anschlagcn. Die franiöfische Kammer hat in den letzte» Wochen ein Gesetz berochen, daü in den Zeitungen unter dem harmlosen Namen „Reform de- Richterstande-" fiaurtrt, daS in Wirklichkeit aber auf eine Unterdrückung der Freiheit und Unabhängigkeit der Rickter himniSIäuft. DaS Gesetz, wie es jetzt in der Deputirtcnkammer angenommen I», crtheilt der Regierung das Recht, innerhalb oreier , Ueberzcugung nach nicht Revublikoncr sind, wirst die liebenswürdige Republik unter das alte Eisen. Die Rechtsprechung toll künftig ' nickt nach dem eidlich gebundenen Gewisse» des Richters, sondern nach der gerade herrschend' !, po itiscken Tagesmeinung erfolgen. Das beißt die Justiz zur Magd der Gewalt berabwürdigen. Männer von Charakterfestigkeit werden tünstig dem Richtcitalar icrnblciben. Die Folgen einer solchen Degradation der Justiz aus die ögentlichc Moral eines Landes kann sich Jeder leicht anSmalc». Wenn der Senat, der jetzt über diese famose „Juitiveform" zu beschließen hat, hier sich einschiichtern läßt, io thäte er besser, gleich abzudanken. Der Sultan kommt aus den schwersten Sorgen sür die Zukunft seines Reiches gar nickst heraus. Armenien »mb Albanien heißen die beide» Kümmernisse, die ihn augenblicklich am meisten ängstigen. Als der Sultan die schöne Insel Cuvern den Engländer» abtrnt, machte er sich zugleich anbeischig, in Klcinalien bessere Zustände herbeiznsülnen. Er hat dies unterlassen und wird jetzt von Eng land gemahnt. In Armenien haben die türkische» Paschas aller dings ein solches Erpressungssustem organisirt, das die Bevölkerung nahezu zur Verzweiflung gebracht wird. Es heißt auch, Rußland sammle an der Grenze ein Heer, um. wenn in Arnnnien ein Auf stand avsbricht, als Befreier cinlumarjchiren. Ob die Vorschläge, die der Sultan unterbreitet hat (Anstellung mehrerer christlicher Gonverncure u. dergl.), ausreichen, uni die drohende Empörung bintanzuhnlte», kann nur die Zukunft lehren. An der entgegen gesetzten Seite seines Reichs, in Albanien, wibcrsetzen sich ihm mit den Wasten in der Hand seine Unterthanen. Die neue Grenze zwischen der Türkei »no Montenegro ist neck nicht völlig lesigestellt und. zu ivclckem Zugeständnisse auch der Sultan bereit sein mag — die Albanesen sind entschlossen, sich jeder neuen Gebietsabtretung zu widersetze i. Ter Sultan wird bet sichtliche Strcitkräsle authietcn müssen, um die wilden Bergstämme der Albanesen mit Gewalt den Montenegrinern anszulicler». Schon jetzt war seine Autorität über jene freibeitliebenden Bergvölker sehr gering. Nun empören sie sich mit Waffengewalt und es ist nicht aözusebeii, wie diese blutigen Wirren enden. Daß sie nicht größere Dimensionen nnnchmcn, liegt im allgemeinen Intel esse Europas. Ntneste Telkstramme der „Dresdner Rachr." vom 9. Juni. Berlin. Reichstag. Tie heutige Sitzung ist die lOO. in dieser Session. Aus diesem Anlaß ist der Prä»dententisch mit Bouqui ts geschmückt. Ans dem Tische des HauIeS liegen die Pläne des neuen Rerchstagsgel äudes aus. Präsident v. Levetzow er öffnet unter lebhaftem Bravo die 100. Sitzung, worauf in der Be- ratl'Uiig die Ergänzung zum Rcicholiaushultsetat pro 1683 84 (RcichS- tagSgebäude bctr.t cingetreten wild. Staatssckret'r v. Bötticher tbeill niit, daß sich gcaein die Akademie für das Bnuweicn in ei» gehcndsler Weise mit dem neuen Wallot'schen Entwürfe beschäftigt hält, aber die Prüfung nicht völlig beendet babe. Zunächst habe man die Frage erörtert, ob das neue Wallot'scbe Prcgelt in seiner Unfcrtigkeit überhaupt diskutu bar sei. Es wurde beschlossen, die neue Lö snng des Neichstagsgebäutes nickt zur Ausfübrung vorzuichlagen, viel mehr empfohlen, Wallot mit der Ausstellung eines neuen Projelles aus Gnu d d.s alten zu bcaustiagcn. Die Pariamentsbaukominlsston ha! sich dem angeschloffen. An die Mittheiiungen des Staatssekretärs schließt sich eine längere Debatte in welcher die Wünsche bcchglich der Größe und Akustik des Saales und der Joinnaiistevtlibiuscn geäußert werden. Der Nachtragsctat wird genehmigt und der Kanzler ersucht, unter Mitwirkung der Pallamciiisban-Kommlssion, den Bau des neuen Reichiskagsgcbäudes bei möglichster Festboltung der Grnnd- züge des Wallot'icl>en Planes zur Atlö>ühiuiig zu hrmgcn und cr- ilärt man sich mit der ?ieserlegniig des Sitzungssaales einverstanden. Dann wird^ in die Beratbung des Pos»etatSl,eingctrklen. Lingens beantragt, Sonn- und Festtags Waaienprobcn, Drucksachen, Packele, Geld- und Wcrthsendungcn, insnsern diese nicht als Eilsendungen ausgcgeben werden, von der Posibesölderung ausznschließen, sowie Telegramme Sonn und Festtags mit einem Zuschlag von 20 Pfg. zu belegen. Für ven^Aiitrag spiechen Lingens, Stöcker. R»e, da gegen Staatssekretär Stephan, welcher den Antrag als technisch nn- mlSsüinbar bezeichnet und Richter. Die Abstimmung findet erst in dritter'' wonoch mung und reine Familie eine iiwnaküchc Unterstützung von 16 Mark er halte»ack dem Unsallgrsctz hätte er 20 Mark erhalten. Der Reichs kanzler solle lieber erst in seinem Ressort Fürsorge treffen, bevor er den Privaten Zwangsgesctze aufcilcge. Reichsvostdircktor Fischer: Ebemintz. Lchlmmei uns zromp ,» Leipzig nno ocr La schincnsabiik Peßvld in Bautzen zu. — I» Anklage gcg, glicder und Vorstände hiesiger gewerblicher Arbeite!sackvc! Zuwiderhandlung der Bestimmung des Berlinsgesches, nsiilmvar dezcichnel und bnichlcr. Die Abstimmung findet erst ui rittcr Lesung statt. R'ckstel bringt dicZeitungsmeldung zur Sprache, wnoch ein Postsußbotc in Swincmünde bei Schneeverwehung Läh- lung der Beine und Erblindung davongetragen habe, nu» tur sich ,.em „ Monate 662 Ntchterstelicn aufzuhrben ünd die hierdurch überflüssig' werde 4M gewordenen Richter zu pcnsioniren. Der Justizminister erhält das zu rentircn unbeschränkte Recht, alle richterlichen Acintcr nach eigene», Belieben und sich tu besetzen. Mit «inem Wort« Alle Richter, die ihrer politischen schränken. Es handelte sich nickst um c!wn Beamten, sondern um einen vor übergehend angenommenen Schiihnmchcr, auch liegt keine Verun glückung vor und ist keineswegs »achgcmicscn, daß seine Erkrankung in irgend welchem Zusammenhänge mit den Botengängen gestanden. Richter und Rickcrt löten sich in Angriffen auf den Reichskanzler ab Windtborst bemerkt, der Reichskanzler könne unmöglich jeden einzelnen Fall kennen, v. . Kordons bezeichnet die Autbamckmng dieses Falles als ein Popularitätshascken. Ein Antrag Rickrlcr's auf Vorlegung eines Gesetzentwurfs, durch welche» die ,m Reichs dienst beschäftigten Arl citcr im Fall von Verunglückung ausreichend entschädigt werden, wird ans Antrag Mnksthorst's an die Unsall- kominisston vrrwicien. Die Wciterberatlmiig wirb auf Montag ver tagt. Die ganze letzte Assaire war ei» Manöver Rickster'S, eine Abendsitzung zur Erledigung der EtatSberatlmng zu vereiteln. Berlin. Das Abgcordnctcnhans beriet» die vom Herren- bausc in veränderter Fassung berilbergelongten Verwaliungsgeletzc. Die vom Herrenhanse beschlossene» Abänderungen zu dem Organi- sationSgesctze wurden gegen die Stimmen der Foiiicbrittsl'artei und der Sezesfionisten angenommen. Beim Zusländiglcitsgeictz bestellt di« Hauvtdisserenz zwischen den Beschlüssen beider Häuser darin, daß da- Herrenhaus den Beschluß dcS Abgeordnetenhauses, wonach die Bestätigung von Gemeindebcamten nur unter Zustimmung deS Bezirksausschusses versagt werden darf, al'gelel.nt worden ist. I)r. Brüer (Ccntruui) beantragte, bei dem Beschlüsse der zweiten Lesung mit einer Modifikation stellen zu bleiben, v. d. Hendcbrand (kons.) verwandte sich rm Interesse de« Zustandekommens des Ge setzes sür den Antrag Brücl. v. Tiebemann erblickte darin eine Beschränkung der Kronreckste, waS vr. Windtborst entschieden bestritt. Die Aufrechtbaltung der Kronreckste sei beute nötiger als je, durch derlei Uebertreibungen werde aber nur geschädigt. Minister v Putttamer erklärte, die Negierung halte den Brüel'schcn Vorschlag für unzweckmäßig; endgiltige Stellung könne sic aber erst dam nehmen, wenn die Beschlüsse beider Häuser vorlägcn. Der Antrag Brüel wurde gegen 5 Stimmen angenommen. Im Ilebrigen fanden die vom Herrenhause beschlossenen Abänderungen Annahme. In dritter eratkung wurden dann angenommen die Kanalvorloge und daS strombangeseh. v. Minnigerodc motivirte bei der Knnalvoriage seine ablehnende Haltung. Ein Kanalwstcm, wie man es Projektile, Berlin. Die Im» der Hngiene-Ausstellung erkannte dre goldene Medaille der Kaiserin der Maschinenfabrik Germania in Cbemnitz, Schimmel un» Komp in Leipzig und der Lausitzer Ma- I» Anklage gegen 30 Mit- iveleinc wegen , :o, welche den politischen Veienien veiiuetet, mit andern Vereinen in V^jelir zu treten, erkannie das Schöffengericht gegen 13 Angeklagte aus Geld- sirase von IO bis 50 Mark oder cntimccbcndes Gejänginß und Schließung dcS Vergolder- „nd Pntzcivereins. Parts. Plan glaubt ans dem Mcninemiiiistc'linii, daß die entscheidenden miiitärlichcn Operationen in Tonting nicht vor 7 bis 8 Wochen beginnen werde", weil variier die nöibigen Veisiülkungen noch nickst cingelroffe» rein können. Im Ministcriathe V« rnntlags tlieilte der Marine-Minnier ein Telegianm uuS Saigun vom 8. Juni mit, daß nach Nachrichten aus Toukmg vom I. Juni Ver stattungen sowie eine Batterie in Hanoi eiiigetroffcn sei und dessen Garnison gegenwärtig aus 1500, migelechnet dcr Landilngstompagnien angcwnchscn sei. Ter Kommandant von Hanoi meidet: Der Prinz Swang. Schwager Andae'v, kommandirt die Anamitenirnppen; cs seien keinerlei reguläre Ehinesentnippen im rothen Flnß-Telia. Ein Telegramm des .Konsuls >n Canlon konstatilt, daß keinerlei kriege rische Vorbereitungen in der Provinz Canton zu bcinerken sind. — Die Saaten- und Weinbergs Berichte lauten ungemein günstig. Petersburg. Am 10. d. M.. als am Tage des Einzugs der Majestäten in Petersburg, werden aus dem Marsseldc und im Alexanderpark Volksfeste stattsinden. In mehreren Stadilhcilcn werden Mnsikcbere spielen. Abends findet eine Illumination statt. — Behufs wisscnsckafllichcr Erforschung Ecntialasiens und Tibets wird eine Expedition unter Führung Prshewaiskn's ausgerüstet, welche im August anslnechcn soll. Jensc.ls der russischen Grenze wird dieselbe von einem Äoiakenkommando esko iirt werden. Skutari. Das Pulvermagazin der Festung wurde von einem Blitzschlag getrosten und in die Lust gesprengt, auch ein Tbcil des Bazars ist zerstört, die Zahl der durch den linglückssall nms Leben oder zu Schaden gekominencn Personen ist sehr erheblich. Die Berliner Börse stangiktc. Die Conrse erfuhren unter dem Druck der Geschästsstilie Ermäßignngcn, wenn auch nicht gerade bedeutende. Von heimischen Bahnen behauptete» sich Marien- bnrger und ostvreußnche, dagegen schlesische niatter, österreichische Erpoitbabnen schwächer, obgleich die Berichte über den Saatenstand etwas besser lauteten. Von österreichischen Prioritäten verkehrlen Elisabetliöahn etwas niedriger, ziemlich lebhaft, leitende Banken matter. Kassabanken geickäftslos, Dresdner Bank schwächer, Bergwerke still, Industrien batten nur beschränkten Verkehr, deutiche Fonds sehr fest, fremde Renken vielfach schwächer. ««ai'klu« v. J"»l, ?>dt:,l>». «trco» 252. Clactebahli 278-/,. Lom barde» Mer Loose —. cVl. Sllbcrrcnle —. Pabicrrenle —. Galliier 2d8-i,. Oellcrr. Äoldre'iie . <"/„ IIna.Goldrcnic - . 77cr Nutzen —. 80er Rulle» —. S.vrieiilanik'he —. Neueste Nutzar. Goldonieidc —. 8. Orlentanlelhe —, U»«»r. Pabierrenlc —. Liöcoulo —. EaUoicr 7«. Gollbardbalui 12"'/,. g/ft rvien. 9. Imst, Abend«. Lredli 295,0a. Lma'Sd. —. Lombarden —. Nordwestba!»'—. Marknotcn —. Nna. llrcdilUngar. Gold 88.87. »>-«,« 9. 2nn>. «Schlu«., Nenle 79.19. Anleihe 198.1«. Italiener 99.05. Staalkbah» 997 5«. Lombarde» 310.25. da. Pclecllülen 299. ligybier 359. Vesierr. liiaidrenie 8«. liest. ««rodulieni, 9. 2»>'i. lG-hinh.i Weizen Juni 27.00. Septemder- Deeember 27.89, rubig. Lv't'M« Jum 51.25, Cebiember-Tecember 52,99, icst. Niidöl tzuni I> l,59. Lebiember-Tceember 76.25. ruhig. «mslerdam iProdunei». o. Juni. l§ch>ub>. Weizen Nov. —. Roggen peiobcr >79, 500 Millionen Kosten verursachen, ohne sich entsprechend Richtiger sei es. die Eisenhaim-Taiiie rn ermäßigen bezilglich der Waffcrstraßen aus Flußr-gutirungkn zu bc-i Nächste Sitzung Montag (Kirchenpolilische Vorlage). LoknlrS «nv SächsischkS. — Der Besuch Ihrer Mai. der Königin CaroIa auf ihrer ehei». Besitzung Morawctz in Mähren gilt der Besichtigung des von ihr gegründeten Armenhauses. — Die nächste Prnsung der Apotheker findet den 26. Juni ds. I. statt. Gesuche um Zulassung zu derselben, denen die vorgerchriebenen Nachweise beigesügt sein müssen, sind spätestens bis zum 16. Juni ds. I. van den betreffenden Prinzipalen bei der König!. Kreishauptnrnnnschaft Dresden einzureichen. - Ertrazugvonoer Lau sitz nach Dresden. Sonn tag den 17. Juni (Bundesschießcn in Dresden) werden Cxtrazüge mit sehe billigen Fabrp'ciscn auch den Hrwohncrn der Lausitz Ge legenheit zu einem Besuche Dresdens »nd jenes Festes bieten. Diese Ertrazüge werden verkehren früh 4 U. 35 Min. aus Reichenbcrg. 5 )IIir 30 Min. ans Zittau, 6 Nbr a»S Görlitz, 6 U. 23 Min. aus Reichenbach, 6 Uhr 43 Min. aus LLbau, 7 Uhr 14 Min. ans Bautzen, Ankunft in Dresden-Neustadt 8 ÜIw 35 Min. Vormittags. Abends erfolgt die Rückfahrt des Extrazuges um 10 Uhr ab Dresden-Neu stadt und die Ankunft erfolgt in Bautzen: II Ubr32Min., in Löbau 12 Ubr 7 Mi»., in Reichenback 12 Uhr 28 Min., in Görlitz 12 Uhr 49 Min., in Zittau 1 Uhr 18 Min. Nachts. Billcts mit eintägiger Giltigkeit lediglich zur Hin- und Rückfahrt mit diesen Ertrazügen werden in Zittau, Görlitz, Reichenbach und Löbau zum Preise von 4 Mark 50 in zweiter. 3 Mark in dritter Wagenklaffe, in Bautz"n zum Preise von 3 Mark in zweiter und 2 Mark in dritter Wagcnklaffe ausgegcben. Daneben werden aber auch Brllets mit »tägiger Giltigkeit verkauft in Reichenberg und Zittau zum Preise von 6 Mark 80 in zweiter und 4 Mark 50 in dritter Klasse, und in Görlitz, Rcicbenbach und Löbau für 6 Mark in zweiter und 4 Matt in dritter Klaffe. Diele sechstügigen Billcts gelten zur Hinfahrt mit dem Extrozuge zur Rückfahrt aber bis mit Freitag den 22. Juni zu allen PersonenzÜLen. Ter Drlletoerkaus beginnt Freitag den 15. Juni und wird Sonnabend den 16. Jun, Abends 7 Um geschloffen. — Je näher die Festtage des 8. Mitteldeutschen Bun - deSschießens rücken, desto mehr lausen Anmeldungen von Fest« tlierlnehmern ein. Außer den letzthin gemeldeten Ehrengaben, sowie der der Berliner Schützens,ide, Wertb 800 M., und der deS Conditor Trepp, 285 M.. find weiter eingegangen: vom Schützen- verein Magdeburg Werth 180 M., Dresdner Kunstgewcrbcverein 150 M.. Leipziger Schützengcsellschaft 150M., Vorstand des Mittel deutschen Bnndes 110 M., Deutscher Schützcnbund 220 M^, Frei- handschützeiiverein Vorwärts Dresden 30 M-, Schützcnvercin Äolms- dors-Dresden 55 M., Sckützenvcrrin Borna 30 M., Bundesschützen Lscbatz 30 M., Frcibandschützen Rochlitz 24 M., Herr Hofklcmpner Regner Dresden 75 M., Herr Fritz PctreuS und Bertbold Kärtnta Hannover 50M., HosoptikerRoettig Dre-den 75 M-, Hosiuwelier Eckert 30 M. u. s. w. Die zu Ehrenpreisen bestimmten Becher sind in werthvoller künstlerischer Werse sertig gestellt und ehe sie zur Ab lieferung kommen, einige Tage zur Anstcht im Lokal und Schau fenster dcS Herrn Juwelier Hold Wigand, Inhaber C. I. Hinter- bcrger, Wilsdrufferstraße 39, der vom Ccnirai - Comitö mit deren Ausführung betraut worden war, zu Jedermanns Anstcht ausgestellt. — In unmittelbarer Nähe des JohannisfriedbofcS beiToIke - mitz ist im vorigen Jahre an der von Ulnsewitz nach Tolkewitz führenden Straße angclcgie junge .Kirichbailmpfianznng in vergangener Neckt durch ruchlose Hände arg verwüstet worden. Eine "ziemliche Anzahl dreier jungen Bäume wurde am Freitag früh umgebrochen und auch zum Tbeil angeschnitten voigesunden. Ein Anhalt zur Ermittelung deS Thäters fehlt noch.
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