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Weißeritz-Zeitung : 09.10.1894
- Erscheinungsdatum
- 1894-10-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-189410090
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-18941009
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-18941009
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1894
- Monat1894-10
- Tag1894-10-09
- Monat1894-10
- Jahr1894
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 09.10.1894
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Iklßklltz -Altmz A« Blatt«» ein« s< «scheint wöcheWch drei ¬ mal: Dienstag, LennerS- tag uns Sonnabend. — Preis vierteljährlich 1 M. 25 Pfg., zweimonatkch 84 Pfg., einmonatlich 42 Pfg. Einzelne Nummern jv Pfg. — Alle Postan- italten, Postboten, sowie oit Agenten nehmen Be- Amtsblatt für die Königliche Amtshauptmannschast Dippoldiswalde, sowie für die Königlichen Amtsgerichte und die Stadträtse zu Dippoldiswalde Und Irauenstein dd» fame Berbreitunä finden, werden mit 10 Pfg. di« Spaltenzeile od« veren Staum berechnet. — Ta bellarische und complicirt« Inserate mit entsprechen den, Aufschlag. — Eiime- sandt, im reyMonellea »heile, die vpaltenzeil« 20 Pfg. Verantwortlicher Redacteur: P-ul Ithne in Dippoldiswalde. Mtt achtseitigem ,^ll«strirten UnterhaltuugSblatt".Mit land- «nd hauSwirthschaftlicher MonatSbeilage. Nr. 118. Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde. Am Sonntag, den 7. Oktober, waren SS Jahre vergangen, seitdem Herr Kantor und Oberlehrer Hellrlegel, früher Organist in Adorf, als Kantor und 1. Mädchenlehrer hier eingewiesen worden ist. Seine erfolgreiche Wirksamkeit in Schule und Kirche, im Concertsaal und in geselligen Vereinen, fand am Tage seines Ortsjubiläums dankbare An erkennung. Während vor dem Gottesdienste, bei dem Orgel und Stuhl mit Blumengewinden geschmückt waren, Kirchenchor und Sladtkapelle den Jubilar durch Ständchen begrüßt und dabei ersteres ihm eine silberne Schnupftabaksdose überreicht hatte, begaben sich nach beendigtem Gottesdienste die Vertreter der König!. Schulinspektion, Herr Bezirksschulinspektor Richter und Herr Bürgermeister Voigt, sowie Vertreter deS Schul- und Kirchenvorstands, des Lehrerkollegiums und deS Schützendirettoriums in die Wohnung des Jubilars, um ihm unter herzlichen, anerkennenden Ansprachen ein Anerkennungsdiplom unter Glas und Rahmen, eine Ehrengabe von 100 Mk., eine Standuhr, einen Krückstock mit silbernem Griff und einen silbernen Pokal zu überreichen, auch beschenkten ihn seine Schü lerinnen mit ein m hübschen Bierservice. Für den Abend hatte das Lehrerkollegium einen Festkommers vorgesehen, an dem sich auch die Mitglieder der städti schen Behörden, des Kirchenvorstands und der Schützen gesellschaft, sowie auswärtige Kollegen betheiligten. Ausgesüllt durch ernste und heitere Reden, durch ein humoristisches Trinklied von Herrn Schuldirektor om. Engelmann, durch Gesänge und andere musikalische Darbietungen, zeigte auch diese Veranstaltung, welch reiche Liebe und Zuneigung sich der Jubilar durch seine unermüdliche Rührigkeit und gemüthvolle Ge selligkeit unter Vorgesetzten, Mitbürgern und Kollegen sich erworben. Dippoldiswalde. Auch dies Jahr rüstet sich der Männergesangverein wiederum auf ein Concert, zum Ktrmeßsonntag, das diesmal aber im RathhauS- saale stattfinden wird. Da der Verein einige recht hübsche Lieder für Männerstimmen und gemischten Chor etngeübt hat und auch ein Einakter dargestellt wird, steht der Bewohnerschaft und ihren Kirmeßgästen ein recht genußreicher Abend bevor. — Wohl ist man im Publikum geneigt, Unglücks - fälle durch Radfahrer diesen in die Schuhe zu schieben. Daß aber auch durch Unvorsichtigkeit und Ungehörigkeit anderer Personen der Radfahrer selbst mit in Gefahr kommen kann, zeigt folgender Vorfall: Am vorletzten Sonntage fuhr ein hiesiger Bürger auf dem Zweirade die Altenbergerstraße hinunter. An gesichts einiger spielender Mädchen läutete derselbe rechtzeitig, und jene stoben auseinander. Nur eins von ihnen blieb höhnend stehen und versuchte, knapp vor dem Rade noch quer über die Straße zu lausen. Doch die Strafe folgte auf dem Fuße. Die Ungezogene kam unter das Rad zu liegen, der Fahrer stürzte. Glücklicher Weise blieben Beide unverletzt. Durch Augenzeugen konnte die Schuldlosigkeit deS Fahrers bestätigt werden; aber die Eltern, die hoffentlich ihrer Tochter die Ungezogenheit ihrer Handlungsweise hand greiflich auSeinandergesetzt haben, werden immerhin in den säuern Apfel beißen müssen, die Reparatur des beschädigten Rades zu bezahlen. — Vom Lutherfekspiel in Potschappel hören wir, daß der Besuch desselben ein stetig zunehmender ist, so daß der Ausschuß desselben sich genüthigt sah, zu den bereits bekannten noch drei weitere Vorstel lungen hinzuzufügen und zwar Donnerstag, den 11., Sonnabend, den 13., Abends 8 Uhr, und Sonntag, den 14., Nachm. 5 Uhr. Immer weiter über den Plauenschen Grund hinaus verbreitet sich der Ruf de« Festspieles, nicht nur die leicht zu erreichenden Orte an der Bahn, Dresden an der Spitze, find es, welche die festliche Turnhalle mit andächtigen Zuhörern füllen. Dienstag, den 9. Oktober 1894. sondern auch vom Verkehr abgelegene Dörfer senden reiche Schaaren; ein Pfarrer kam mit 4S seiner Ge meindeglieder und trat in der Nachtstunde den eine Meile entfernten Heimweg an. Nächste Mittwoch wird zum 3. Male eine Vorstellung nur für Kinder gegeben. Die ergreifendste Scene, der Abschied Luthers von Staupitz, hat schon manche Thräne entlockt. Das für das Auge am meisten wirkende Bild, der Reichstag zu WormS, von ungefähr 80 Darstellern vorgeführt, bietet einen überraschenden, glänzenden Anblick und zeigt uns mittelalterliche Tracht, Pracht und Herrlichkeit. Ebenso viel Personen aus. dem Volke, alle in zeitge mäßer ländlicher Tracht, führen die aufregende Sturm scene der Bilderstürmer in Wittenberg vor. Gin wohl- lhuendeS Bild ist sS endlich, Luther nach den Kämpfen seines Lebens im trauten Familien- und Freundeskreise zu sehen, mit demselben sich unterhaltend und zum Schluß ein Abendlied singend. Der Ausschuß des Lutherfesispieles hat den Bewohnern von Dippoldis walde, Schmiedeberg und der Umgegend den Besuch durch Einlegen eines Extrazuges für nächsten Donners tag zu ermöglichen gewußt. Im Uebrigen verweisen wir auf die heutige dahingehende Annonce. — Ein nicht seltenes Manöver leisten sich Ham burger und Bremer Zigarrenfirmen. Sie schicken ohne Bestellung eine Kist« Probe-Zigarren und erheben dann später durch Poüaustrag den reichlich bemessenen Preis. Selbstredend-Hat man sich an solche Unverschämtheiten nicht zu stören. Man läßt die Zigarren ruhig ab lagern, bis sie abgeholt werden, und verweigert den Postauftrag. Wie es mit dem verlangten Preise steht, erhellt aus dem Folgenden: Der Fabrikant verlangte ursprünglich 8 Mk. für das Kistchen, bietet dieselben aber zu 4 Mk. dem abholendeu Spediteur an, wenn er sie für sich behalten wolle. Hier heißtS also un verfroren sein, sonst ist man beschwindelt bis über die Ohren! Poffendorf. Die Kartoffelernte hat dieses Jahr recht unter der Ungunst der Witterung zu leiden. Wenn auch der Anfang ein im allgemeinen zufrieden stellender ist, so daß eine gute Mittelernte zu erwarten ist, so hört man aber auch andererseits vielfach Klagen über schwarze und seifige Früchte infolge deS zu häu figen Regens. Hänichen. Am verflossenen Freitag verunglückte im hiesigen Beckerschachte der Häuer Rapps aus NiederhLSlich. Der Schwerverletzte wurde im Knapp- schastS-Krankenhause untergebracht. Börnchen. Wie rasch es mit dem Sterben geht und aus Freud Leid folgt, beweist folgender Fall. Am Sonntag, den 1. d. M., fuhr der hiesige Viktualien händler G. A. Berger sein neugeborenes Kindchen zur heil. Taufe und feierte mit den Seinigen ein fröhliches KindtaufSfest und 8 Tage später — am vergangenen Sonntag Nachm. wurde der allezeit so gesunde und rüstige, erste im 49. Lebensjahre stehende treusorgende Familienvater zu Grabe getragen. Frauenstein. Kaufmann W. E. Richter hat bei seinem Wegzuge von hier seine Feld- und Wiesen grundstücke im Werths von 1600 Mk. der Stadt gemeinde unentgeldlich mit der Bestimmung abgetreten, daß der Reinertrag derselben an seinem Geburtstage an würdige, verschämte hiesige Arme verthetlt wird. Dresden. König Albert hat sich am Sonntag Mittag zur mehrtägigem Aufenthalt mit Sonderzug nach Rehefeld begeben. — Königin Karo la nahm am Sonnabend in Plauen i. V. an einem Feste des Albert-Zweigvereins theil, und reiste dann über Leipzig und Frankfurt a. M. zum Besuche ihrer Ver wandten nach Umkirch bei Freiburg i. B. — Laut einer Verfügung deS königl. Ministeriums des Innern ist die Abgabe von Ehrensalven bei der Beerdigung ehemaliger Armeeangehöriger, welche zwar einen Feldzug mitaemacht haben, einem Bundes vereine deS königl. sächs. MilitärvereinS-Bunde- aber 60. Jahrgang. nicht angehören, nicht zulässig. Durch die, die Abgabe von Ehrenfeuer betreffende Verordnung vom 17. Okt. 1876 sollten lediglich den Mtlitärvereinen des Bunoes gewisse Befugnisse und Vorrechte eingeräumt werden; unter der Bezeichnung „Kameraden" im Sinne frag licher Verordnung sind nur solche Personen zu ver stehen, welche bei ihrem Ableben Mitglied eines dem Bunde angehörigen MilitärvereinS sind. — Nach einer Mittheilung der königl. General- Direktion der sächsischen EtaatSeisenbahnen an die Handelskammern wird in Zukunft in denjenigen Fällen, in welchen auf sächsischen Nebeneisenbahnen nur eine Abtheilung II. Klasse geführt wird, die Zulässigkeit des Rauchens in der II. Wagenklaffe von der Zu stimmung der Mitreisenden abhängig sein. — Ein günstiges Resultat für die Bekämpfung der Reblauskrankhett ergab die Revision der im Jahre 1892 vernichteten Herde im Königreich Sachsen. Dagegen wurden in der Niederlößnitzer Gemarkung 32 neue Reblausherde mit 2171 infizirten Stöcken und einer Gesammtfläche von 6049,7S Quadratmeter und in der Oberlößnitzer Gemarkung 15 neue Herde mtt 390 kranken Stöcken und einer Gesammtfläche von 1641 Quadratmeter aufgefunden, ferner in der Gemarkung von Hoslößnitz 3 Herde mit 56 kranken Stöcken und einer Gesammtfläche von 463 Quaora!- Meter. —- Die „Sächs. Arbeiter-Zeitung" schreibt in be kannter Absicht über den Bußtag am 21. November: „Da dieser Buß- und Beltag ein offizieller Feiertag ist, stehen auch alle Fabriken, und er kann so leicht zu einem unfreiwilligen Fasttag für die Arbeiter werden." Warum kommen der „Sächs. Arbeiter-Ztg." solche Gedanken nicht am I. Mai? Pirna. Ein überaus frecher Raubanfall ist am 3. Oktober, Abends in der 6. Stunde, durch einen vorläufig noch unbekannten, etwa 25—30 Jahre alten Mann von länglicher Statur, mit starkem, dunklem Schnurrbart in einem Hause in der Schloßstraße ver übt worden. Derselbe hatte daselbst um eine Unter stützung angesprochen. In einer Wohnung der ersten Etage öffnete ihm der 21 Jahre alte Sohn deS Woh nungsinhabers auf sein Klopfen die Thüre und zog, als er das Begehren des Fremden erkannt hatte, sein Portemonnaie, um dem Letzteren eine Gabe zu verab reichen. Während der junge Mann im Portemonnaie nach einer paffenden Münze suchte, erhielt er plötzlich von dem Fremden mit der geballten Faust einen der artigen Stoß in die Brust, daß er sofort hintenüber stürzte, im Fallen mit dem Hinterkopfe an eine Tisch kante schlug und dann längere Zeit bewußtlos liegen blieb. Als er wieder zu sich gekommen, war der Fremde, der ihm das Portemonnaie entrissen hatte, verschwunden; außerdem zeigte sich, daß seine Uhrkette zerrissen herabhing, woraus zu schließen ist, daß ihm der Räuber auch die Uhr hat entreißen wollen, davon aber aus irgend welchem Grunde schließlich hat ab sehen müssen. Bedauerlicher Weise ist der junge Mann gerade allein zu Hause gewesen und hat über eine Stunde gebraucht, ehe er sich so weit erholt hatte, daß er den Hergang berichten konnte. Der Räuber hat infolge dessen unbehelligt entkommen können. Radeberg. Von einem schweren Unglücksfall wurde in diesen Tagen im benachbarten Hermsdorf der herrschaftliche Kutscher GerSdorf betroffen. Er ritt ein junges, sehr muthiges Pferd aus; auf der Straße zwischen Hermsdorf und Lausa scheute daffelbe, überschlug sich und Gersdorf stürzte rücklings auf die Straße herab. Der Unglückliche wurde besinnungslos aufgefunden und nach seiner Wohnung übergeführt, woselbst er an einer schweren Gehirnerschütterung hoffnungslos darniederliegt. Gersdorf ist Vater einer sehr zahlreichen Familie. Rochlitz. Die Erneuerung unserer Petrtkirche ist jetzt ziemlich beendet. Auch der Orgelbau ist, wie
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