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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 06.02.1925
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1925-02-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19250206025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1925020602
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19250206
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1925020602
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
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- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1925
- Monat1925-02
- Tag1925-02-06
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IS. Jahrgang. ZS SS Freitag, S. Februar 1S2S Dradlantchrlft: ««chrlchl», Dre»d»». grrnI»r«-«-vammk>numm»r: LS 241. Nur ckr Nochlgrlpräik«: 20 011. vom I.btL IS. Februar IW de, iitgl. zweimaliger Zustellung srelKaus l.SO iSoldmark. Postbezug«»»!,» lür Monat Zebruar 1 tSoldmork SI»zei»»m«er lb wolbplennlg. Dl« Anzeigen werden nach «Soldmark berechne«, die emlpallige ZU nun dreile Os„,ni^>nr>-M»-nikn. Zeile ZU Pia. liir auswärts ZS Pig yamillenanzeigen und Slellengemche okne BllgblZött- P>k"ls6. Raba» 10 Plg.. auherhalb 20 Psg., die l»U mm breile Reklamezeue lb» Pia , auherkalb 200 Plg. Offcrlengedtchr lü Plg. Ausw Aullriige gegei, Dorausdezakl. Nachdruck »ur mil deutlicher Quellenangabe «»Dresdner Nachr."» zulälstg. » Anverlangle Schriilstücke werden nicht aulbewahrl. Schrillletlunq und KauplgelchäslsfteUe, Marienllratzr 3S 4O. Druck u. Verlag von Llepich L Veichardt m Dresden. Polticheck - Lronlv 1OSS Dresden. Herriot über die Rheinlandbesetzung. Fortdauer, solange es für die französischen Interessen nötig ist. Wie Julius Darmal aus -er Hungersnot in -er Ukraine ein Geschäft machle. — Henry Darmal als Sowjel-Tschekisl. Eine Erklärung im Auhenausschuh der Kammer. lEtgyer Drahtbcricht der „Dresdner 4! ach richte n".i Basel, 8. Febr. Die „Basler Nationalztg." meldet aus Pari-: Im Kammcransschnß slir Auswärtiges erklärte Herriot aus eine Anfrage Lson Blums, die militärische Besetzung des Rheinlaudes werde so lange dauern, als sie sür die französischen Interessen nötig sei. Es sei ihm un möglich, einen Termin auch nur annähernd anzugcben, auch nicht sür die erste, die Kölner, Zone. DleMMlärkommission-esDölkerbun-es lag! Genf, 5. Februar. Die ständige Militärkv m in i s s i v » de- Völkerbulrdcs erösfnctc heute ihre 17. Tagung. Tic Kommission seht sich zusammen aus den militärischen Sach verständigen fiir HcereSsragen, Floltenfragcu und L-uftschisf- sahrtssragen der zehn im BvlkerbundSrat vertretenen Mächte. Frankreich ist vertreten durch Oberst Reguin, Vizeadmiral Johenne und den beigeordneten Korvettenkapitän Delouxe und den Divisionögcneral DumeSnil. I» der heutigen erste» Sitzung fanden zunächst nur vorbereitende Beratun gen über die Tagesordnung und die Verteilung des Arbeits- stoffeS statt. «W. T. B.s Das „Journal de Genövc" widmet den Arbeiten der gestern tu Genf zusammengetretenen Ständigen Milttär- fEmission des Völkerbundes über die Militärkontrolle i» den besiegt«» Staaten anSsührliche kritische Beträchtungen. Das „Journal de Gemme" stellt zunächst fest, das, das N a ch - so r sch u n g S r e ch t, daS nach dem FricdcnSvcrtrag ein zeitweiliges sein sollte, infolge des Militärkontroll- planes des Völkerbundes - nncrnd geworden ist. DcS weiteren n»cist das Blatt daraus hin, das, die Präsidenten der Nachsorschungskommissioiien ebenfalls dauernde» Charakter haben und damit praktisch aste Befugnisse der Ngchsorscliilngs lvmmtssioncn in den Händen des jeweilige» Präsidenten liegen, der für Deutschland ein Franzose :st. Somit hat, sp schreibt das Blatt, der Artikel Bst des Versailler Ver trages, der den MilitürkoittroNcn der Alliierten in Deutich- land ein Ende bereuen sollte, zui.i Ergebnis gehabt, das, die meisten Vollmachten, die bisher von den alliierie» Kommis sionen auSgcübt wurden, jetzt einem französischen Offizier in die Hände gelegt wurden. Zu der zweiten wichtigen Frage, die die Ständige Milität- fommission des Völkerbundes zu prüfe» hat, nämlich die Frage, wie die un MilttärnachsorschnngSplan des Völker bundes enthaltene» Bestimmungen über entmilitarisierie Zonen aus die Rhcinzone aiiznwcude» seien, schreibt daS Ein vergeblicher Rückzugsversuch -er sozialistischen Minister. tDrahtmeldung unsrer Berliner Schriftlcttnng.j Berlin, 6. Febr. Zu der Erklärung der früheren sozial demokratischen Neichsminister Dr. Hilsferding, Robert Schmidt und S o l l in a n n. in der sie bestreiten, an den Beschlüssen über die Entschädigung der Nuhrindustric mit beteiligt zu sein, schreibt die „Zeit": Diese Erklärung ist völlig ungeeignet, die Feststellungen zu entkräften, die wir in dieser Angelegenheit gemacht haben. Wenn die Herren Schmidt und Sollmann darauf Hinweise», das, ihre Stellungnahme in der Kabtncttösitznng Ende Oktober als Stimmenthaltnng zu be werten sei, so übersehen sie vollständig, das, der grundsätzliche Beschulst, eine Entschädigungspslicht ans das Reich zu übernehmen, bereits in der Kabincttositzung vom SN. Oktober 192h gcsastt marden war. An dieser Sitzung haben die sozialdemo kratischen Minister tcilgcnoinmen und mit f n r die Urbernahme der Entschädigungsvcrpflichtuna gestimmt: denn, mte der Reichskanzler am Schlnst der Sitzung ausdrücklich sMtellen musste, beruhte der Beschulst auf der übcrcinsttm- menden Ansicht sämtlicher Kabincllsmitgliedcr. Wenn die Vorgänge aktenmästtg sestgcstellt werden sollen, so braucht man nur zu beschlichen, das Protokoll jener Kabincttü- sitzung zu veröffentlichen. Die Erklärung der Herren Sollmann und Schmidt gehe auch an der Tatsache vorüber, hast an der Bersainmlnng in Hagen am 26. Oktvbcr 192.8 Herr Svllmann als Minister teUnahm. In lener Versammlung hat der dainaligc Reichs kanzler Strescmann in aller Oefscntlichkeit mitgcteilt, dast die Regierung licschlvssen habe, eine VntschädignngSvcr- pfljchtung zu übernehmen. Herr Sollmann hat damals nicht widersprochen. Es ist vergeblich, wenn er heute versucht, seine und Robert Schmidts Teilnahme an jene», KabinettSbeschUif, zu bestreiten. Kein Zusammenhang mil -er Dawes-Anleihe. Segen die Beonrnhigungsmanövcr der französischen Presse. Berlin, 9. Februar. Z» den Behauptungen der franzö sischen Presse, dast die Entschädigungszahlnng an die Ruhr, rndnftrie einen Vcrstost gegen die Bestimmnugen des Dame». Gutachtens bilde, wird von gut unterrichteter Seite darge- „Die Kommission wird zu erklären habe», an welchen Punkte» des deulsäteu Gebietes die Kontrolle permanent sein wird. Man gelangt damit zu dem erstaunlichen Er gebnis, dast nach Ende der alliierten Besetzung der Rhein- gebietc eine neue Besitzung am Rhein sich »ntcr den Auspizien des Völkerbundes vollziehe« würde." Die Franzosen markieren Hartnäckigkeit. Der Wiederbeginn der Pariser SSirtschastsbesprechungcn. «Eigner Drahtberlchl der „Dresdner Nachrichten-Z Paris. 6. Febr. Der Stand der deutsch-französischen Wirt- schastsverhandluugcn wird heute von mehreren Blättern, die indnstriellcp Kreisen als Sprachrohr zu dienen pslegen, recht pessimistisch beurteilt. Zinn Teil beruht diese Anssassnng ans einer nicht ganz korrekten Auslegung der deutschen Note, zum anderen Teile ans Einzelheiten der Besprechung Treiidelcn- burgs mit Raynald». „Jvnrnl-e Industrielle" erklärt die neue deutsche Rote an die französische Wirtschaftsdelcgation als ein Vcr- schlcppungsmanövcr l!> Das Blatt behauptet, dast die deutsche Delegation selbst nicht einen Abbruch der Berbandlunge» wünsche, sonder» daraus auSzugchcn scheine, die sranzösijchcn Unterhändler zu ermüden, um dadurch neue Konzessionen zu erlangen. Im „Journal" gibt Ehassaigne, der seine Informati onen ans der U, >ebnng Louchcnrs zu beziehen pflegt, Ein zelheiten der gestrigen Untcrhaltuna Trcndclcnbnrgs nud Rannaldns wieder. Raynaldn habe sich angesichts der Tat sache, dast das französische Gesetz von 191» den Abschluß von Meistbegünstigungüvcrträgen verbietet, gestern bemüht, -Herrn Trendelcnburg den Mangel an Logik in den neuen deutsche» Vorschlägen nachzuweiscn. f!» Er scheine aber ans den entschlossenen Willen der deutschen Delegation aestosten zu sein, an den deutschen Vorschlägen nichts zu ändern. Tren- delcnburg habe gestern durch eingehende juristische Darlegun gen klar zu machen versucht, dast die von Deutschland ge forderte Form der Meistbegünstigung nach dem sranzösischen Gesetz möglich sei. Schlief,sich habe Treiidelenbnra eine» K o m p r o m i st v o r s ch l a g gemacht, der darauf liinausgche, die Periode für das Provisorium noch zu verlänaern. wen» gleichzeitig Deutschland für den endgültige» Vertrag die von ihm verlangten Zusicherungen crlialtc. Diese Variante des deutschen Vorschlages sei aber ebenfalls unannehmbar und bedeute eher eine Erschwerung der weiteren Verhand lungen. Auffälligerweisc üiistcrt sich auch das Louclienr nahe stehende „Petit Journal" i» pessimistischem Sinne über die Aussichten der weiteren Verhandlungen und spricht von einem unannehmbaren deutschen Vorschlag. I legt, von einem Verstoß gegen die Bestimmungen des Dawcs- Plancs kann schon aus dem Grunde gar keine Rede sein, weil ! das Abkommen ja die von Deutschland zn leistenden Zah lungen vollkommen sestelegt. Der einzige bewegliche Faktor des Zahlungsplanes liegt in den sogenannten Index- best t m m u n g e n , wonach an gewissen festgclcgtcn Zeit punkten dir Höhe der von Deutschland zn leistenden estrblnng mit einer sich dann etwa ergebenden Erhöhung der Einnahmen des Reiches in Einklang gebracht werden soll. Im übrige» sind für die Ausführung des Dawcs-GutgchtcnS durchaus nicht sämtliche Einkünfte deS Reiches verpfändet, sondern nur ein be stimmter, genau umgrenzter Teil von ihnen. Ucbcr den Rest kann das Reich frei verfügen. Es ist selbstverständlich, daß wir die Träger der erpreßten ZwangSliescrungcn ans der Zeit des Ruhrkamplcs ebenso entschädigen müssen, wie alle übrigen Rc- parationSltcseranten. Die Entschädigungen erreichen übrigens bei weitem nicht den tatsächlichen Wert der Lieferungen. Wenn in die Wirtschaftskretfe, auf die das Reich für die Reparationslieferungen angewiesen ist, Unsicherheit über der artige Entschädigungen hineingetrazcn würde, so würde cs bald sehr schwer werden, die Industrie zn Lieferungen für Ncparattonszwecke zu. bewegen. DaS aber läge doch zweifel los keineswegs im Interesse der französischen Empfänger. ES darf auch nicht vergessen werden, daß gerade die N uhr- Indnstrie H a u p t t r ä z e r i n der Rcparationslastcn ist, da sie den wichtigsten und größten Teil der Lieferungen, näm lich die Kohlen, aufbringi. Wenn ein Teil der französischen Presse versucht, einen Zusammenhang zwilchen der Da wes» Anleihe und der Ruhrentschädignng zu konstruieren, so kann sestgcstellt werden, daß diese beiden Angelcaenhcitcn nicht das geringste miteinander zu tun haben. Die Ml Mil lionen Mark, bic die Anleihe erbracht dal. licaen in der Rcichsbank zur Verfügung des Trniisscraaentcn. der da mit die von Dcntschland im ersten Jahre des Abkommens anszubringendcn Sachleistungen deckt. DaS erste Ziel des DaweS-Planes ist die Wiederher stellung und Sicherung der deutschen Revarativns- fähtgkeit. Die Erreichung dieses Zieles aber wird un bedingt in Frage gestellt, wenn außerhalb des Abkommens ständig neue Schwierigkeiten goyach^ werden und dadurch begreifliche Unruhe im deutsche» d Wjrttüiastsleben er reicht wird. Des Reichskanzlers rechte Kan-. I» der breiten Ocfsentlichkeit hört man wenig von ihm. man kennt kaum seinen Namen. Und doch ist der Staats sekretär in der Reichskanzlei, wie des Kanzlers rechte Hand jetzt heisst, eines der wichtigsten Vestanoteile der großen und kvmplizierte» Maschinerie, die die ReichSreaicrnng heute darstcllt. Er ist nicht nur Kabiiiettöchcf des Reichskanzlers, unter »ein ein Minislcrialdirektvr, zwei Voctraaende Räte und verschiedene Hilfsarbeiter beschäftigt sind, sondern vvr allem sein erster Berater in alle» politischen und persönliche» Angelegenheiten der Verbindiingsossizicr mit den Parteien und den großen Wirtschastsvcrbänden. Es ist daher ver ständlich, daß seit der Einfuhr».»« des varlamcntarischen Snstems in Deutschland jeder Kanzlcrwcchscl auch eine Aciiderinig in der Person des genannten Staatssekretärs herbeigesnhrt hat. und seit dem Kabinett Ttreiemann fast immer Ncichstagsabgevrdnete, die dem ieiveiliacn Kanzler pvlitisch und menschlich nahe standen, mit diesem Posten be traut worden sind. Eine Ausnahme von diesem Brauch bat indessen der keiner Partei angchörige Reichskanzler Luther jetzt einlreten lassen: er wühlte zu seiner rechten Hand einen seit mehreren Jahren zuerst als Ministerialrat, dann als Ministerialdirektor in der Reichskanzlei tütiaen Beamten. Schon früher hat er sich ein so großes Maß von Kenntnissen und Erfahrungen erworben, daß in den letzten Jahren sein Rat säst in jeder Kabincttssitzuna in Anspruch genommen wurde. Wie Herr Luther der siebzehnte'Reichskanzler, so ist Herr Kciiipncr der siebzehnte Ebcs der Reichskanzlei. Der erste, der diese Stellung, wenn auch mit sehr erweiterten, Funktionen, als Präsident des Reichskaiizleramts bekleidete, war der 199g verstorbene Stnatsmiittstcr Rudolf v. Delbrück, der am 18. Januar 1899 gelegentlich der fünfundzwanzig»- iährigen Feier der Kanervivilcimativn den Schwarzen Adler- vrden und damit den Erbadel erhielt. Nach seinem Rücktritt 1879 folgte ihm, freilich nur als Vismarcks Kabincttschef, der Landrat des Kreises Mettmann Ehristvvli v. Tiedemann, der einzige, der Erinnerungen ans seiner Tätiakeit nnter dem Titel: „Lechs Jahre Ehef der Reichskanzlei" veröffent licht Hai. Sein Buch allst ein anschauliches Vi'd von der viel seitige», mit diesem Amt verönndenc» Tätiakeit. Dauernd zur Verfüg»»« des «roßen Staatsmannes, mußte er über alles orientiert sein und hatte ihm Vvrträae über die preußische Verivaltungsform, daS Tabakmvnovvl. Schutz zölle und die Lage der Eisenindustrie zu halten. Und als der vrenßssche Fiilaiizininister Eamphailse» 1878 znrücktrat, mar es Tiedemanl,, der Hvbrecht als Nachfolger Vorschlag und dann im Austragc von "Bismarck die ersten sondierenden Verhandlungen mit ihm führte, kurz, er war das Mädchen sür alles. 1881 wurde Herr v. Tiedemann durch den später qeadcltcn Herrn v. Rottenbnrg abgelöst, der in dieser Stellung bis 1891 blieb, dann Unterstaatsickretär des danialiaen Reichsamts des Innern wurde und vor dem Kriege als Kurator der Universität Vvnn dort starb. Wohl kanin einer seiner Mit arbeiter hat Bismarck sv nabe aestandc» wie Rvttenbura, der ganz im Kanzler anfällig »no ihm im letzten Jahrzehnt seiner Amtstätigkeit unschätzbare Dienste leistete. Herr v. Roltenblirn, der in zweiter Ehe mit einer Tvckster des in den achtziger Jghren in Berlin akkreditierten amerikanischen Gesandten PhclvS verheiratet war. hat später in Bonn Er- iliiicruiiaen an diese interessante Zeit geschrieben, die leider verloren gegangen vder vernichtet worden sind. Ihm folgte unter Eavrivi von 189l bis 1891 der Vor tragende Rat im Auswärtigen Amt Gvehring. ein Jugend freund des zweiten deutschen Reichskanzlers. Er entstammte der bekannten Leipziger Patriziersgmilie gleichen Namens und trat zurück, als im Herbst 1891 Fürst Hohenlohe Reichs kanzler wurde, nnd den begreiflichen Wunsch batte, dieses Amt einer jüngeren Kraft zu übertragen. Er wählte als rechte Hand de» damaligen Geheimral im preußischen Land- wirtschaftsministerinm Freiherr» v. Wilinowski. dessen Vater falirclana Ehef des Zivilkabinetts Kaiser Wilhelms 1. gewesen war. Baron Wilinowski legte sein Amt nieder, als »Fürst Bülow 19W Reichskanzler wurde und übernahm zuerst den Posten eines Obcrvräsidentcn der Provinz Schleswig- Hol stein. 1999 den gleiche» Posten in der Provinz Sachsen, dessen Laildcöhanptinann er zwei Jahre später wurde, bis er vvr zwei Jahren znrücktrat nnd sich ans sei» iin Kreise EckartS- berga gelegenes Gut Maricnttial zurnckzog. Fürst Bülviv hat sich iabrelana von Herrn v. Lvebell beraten lassen, der aber nicht mehr Elics aer Reichskanzlei hieß, sondern die Amtsbezeichnnna eines UnterstaatssekretärS in dieser erhielt. Als Herr v. Bctlnnan»-Hvllivcg den Fürsten Biilvw ablösie. «in« auch Herr v. Loebell, der zuerst Obcrvrüsident der Pro vinz Brandenburg, später preußischer Innenminister wnrdc. Ihm folgte der erste Vortragende Rat in der Reichskanzlei. Herr Wahnschassc, der der bekannten poinmcrschcn Groß- gruiidbesitzersamilie entstammt und die Gitter RottniannS- hagen »nd Rnvcnfelde im Krciic Demmtn besitzt. Zwischen ihm »nd Herrn v. Vcthinnnn-Hollwea herrschte ei» besonders inniges Vertrauensverhältnis, iv daß er im Juli 1917 mit ihm die Rcichska»z!ei verließ. Der Reichskanzler der neunliiidnennzla Daae. Herr Michaelis, machte de» ihm persönlich nahestehenden damaligen Leiter der Reichs-Fettstellc, L"»srat v. Grgcvcnib. der eben falls angesessen ist — ihm gehört das Rittergut Onetz im Kreise Vtttcrseld — zum Uittcrstggtssctretär der Reichs kanzlei. Auch Herr v. Graevenitz trat mit ihm zurück, als im Oitvbcr 1»l7 Gras Hertling die Führung der Reichs- arschästc übernahm »nd sich einen dem Zentrum nahestehende» .„Journal de Gciwve : Ae Verantwortung für die RuhrentschSdigungen
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