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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 20.10.1905
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1905-10-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19051020016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1905102001
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1905102001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1905
- Monat1905-10
- Tag1905-10-20
- Monat1905-10
- Jahr1905
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 20.10.1905
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verugrgedlldr: lMistcltNirlt»»»» «»—» b»I tü,N« ,»«<in«It,»k 8»tt»a»n, dm-« unser, vor« »»««»« und »»r,»»», an tzoon- und viomaan, nur «In«a0 »lUs.noVl. durch au4N'ü»tne»on>. ,n«»«ntre , «k de» » MI »o «I. «ei rw«LU»er tiusnllun, durch di» «««»««. ««tueBrdelluelW. t>n»u». laud «tt «nildrrchentein Sulchlaae. N n«dr»«allrr»Nitel u. Onginal- Miuetlimnen nur »u deutlicher Quel lenan,ad« i.vredd Sta«r.'> tulliülo. Nachrra»»«« vonorar- anivrüch» dlelde» underückllchuat: u»verlauste Manuikrwt« «erde» »ich» auldewadrt. »,I„ra«m.Ildr«lIe: «»chrich«»» »a,«»««. SegrSidtt 1856. ^uliirr Leuilsr, l>e«»lliii, Vallstr. lS empüskit io »e-it»nl«i' ^usvndl: OZ»1Z»n unck >>«»»-, Itüeli«ii- Ilnck aff* I^II ^^«IvIntnoZinNn-Vs^Ät«. 7W» HauvtoelLästSstelle: viartruftr. R8 40. Flnresgen-cack. Unnadm« von «nlündlannaeit di« nculimittas« » ltbr Eo>m- uud Ncirrlav« nur Maneniirade s» von n dis '/ii Ukr Die i lvaltioe Grund» »eile (ca. « EiNicni ra Via. An- tündisuiioen aul der Pnuailrii« Seile rs Pls ; die Lioaliiae Seile aus r-rt> leite 50 Pli. a>S Einaelandt Seile « Pla 8n Nummern nach «»m>- und i>elerlasen , lvalllse Grund«»« so P«,.. aus Privatleite ao Bl,. Llvaliige Seile aus Lertleiie und «äs Einselandl so Vla. LuswärtiaeLul» Nase nur sesen BorauSdejadlu«,. lvelrsbldtier werden mU »o Ps,. berechnet. Sernlvrechanschlnz: »ml 1 «r. U und «r. »0»«. e0llMlI§8lM-«il!IIl:IltlU8lKI!8SftE ^lulclautrulkt «lsr iilkttsv San Lciollcnntnnlo uns 6ai-tontl>xmlan Lrowst. LouodIm8teiipüS8tvr. «om« V«r,nm>» »»«I» mmamUrLa. "MG IS SM" chUvlutu« dlt^ele rl»»»: LöiüLl. SolspoLokv. Vrv8ävu. vsorssntor.^ KllMMl LcdUlucl,«, ploltea. Sclinllre, ltlnse, Slaooen, Kuller, iValren. »o«ie ^s!Ik «28ekin8lld8äsrf8-Li1l!r8l , t»ic: Stvpldllcliaen-Pacliuniien, Leldiiülcr, - Va»!>er»i.->u<I»sld»er, diaocklneniile , llelern in derten yuaMdlca di»!,»t an «letn» b^/77/77/'- L/. 7^5^95/-b0777/)SF/7/6 Kelnkseck Stiestle«' L KLttxer. Veescken.^Vettinefstf.lb e« sro» Visell^vvinv ^ei«« ros 41 kkq., rot« »»» S« kkx. per l-itor ,0 cmpLM k««n«i»e L. ^ «8vpl». VslL8ro88dLluUuL8 k I. KI». Dch^ PItaa.r t» »>>»» letlimotn^. I»r« »reartr» Sin,»«,!»»,,»! VOrtn«t»r 5llr I». Illeiiertntr»»»« S. ^anlnnnll« ^unlannnn« I In ZU M ^ EV *« n , on«I vonnvilin«»«» n2m!K iLIHöl^ 1.8u8^W3I^88. lebiMii»- mili l.imir-l.siiiiii»!'»». ^ÜOll «Äl6k iZlilMmn-zMiLl-KttciM «MM^M»W>»UW»W»»»W»»»NWW>W»W^»»WM^^^^«^WE>E DE" K«klA0»4> "MG 2« l'l »tr«r »> ,»!«»« Lv. Stmitshmishalt. IllNl'le Mlssioi!, Fmllcnlllliicn, Genchlüvcrl,>i»dl. 5 Jnbre Mtttiiuisjl. Witicrima: > H vJIklkl. Bulvwscher 9leichskn»zlclschaft. Delmsso, in Ungarn. Hupserslichininnett. Lntterielisle. 2el»r külil. nieist ilülter.! ^ I Betrachtungen zum sächsischen Staats haushalt. Die bevorstehende Eröffnung der LandtagSsession lenkt die Aufmerksamkeit weiterer Kreise in unserer engeren Heimat wieder in erhöhtem Grade auf die Finanzwirtschaft des sächsischen Staates, wie sie in dem Etat zur Erscheinung kommt. Im Folgenden solle» einige hervorstechende Besonderheiten der sächsischen Finanz» gebarung hervorgeboben werden, wobei die statistischen Angaben und Vergleiche sich teils auf eine in den „Annalen des Dentschcn Reiches" erschienene Untersuchung von Däbritz-Lcipzig über den Staatshaushalt dcS Königreichs Sachse», teils aus die den gleichen Gegenstand behandelnde Schrift von dem ehemaligen Oberbürger meister von Leipzig und Mitglied«: der Ersten Kammer Dr. Gcorgi (Verlag von Duncker u. tzmnblot in Leipzig) sinken, unter Be rücksichtigung der sich aus dem Etat für UM OK ergebenden Er gänzungen. Schon im äußeren Aufbau zeigt der sächsische Etat mancherlei Eigentümlichkeiten gegenüber den Etats anderer Bundesstaaten. Er zerfällt in einen „ordentlichen Staatshaushaltsetat", der die regelmäßig wiederkehrenden Einnahmen und die davon zu bestrei tenden Ausgaben enthält, und einen „außerordentlichen Staats- hansbaktSetat", der solche einmalige Ansgaben umfaßt, die in den regelmäßigen Einnahmen des Staates nicht Deckung finden können. DaS Ordinarium des sächsischen Etats gliedert sich in einen Etat der Ucberschüsfe und einen solchen der Anschüsse, wobei verfassungs rechtlich den Uebcrschüssen diejenigen Betriebs» und VerwaltungS- zweige zngerechnet werden, deren Hauptbestimmiing eS ist, Ein nahmequellen für den Staat zu bilden, während der Etat der Zu schüsse diejenigen Positionen umfaßt, von denen Einnahmen ent weder überhaupt nicht oder doch nur nebenbei erwartet werden können. Im einzelnen zerfallen beide Etats in mchrcre, die ver schiedenen Betriebs- und Verwaltungszweige znsammeiifasienden Abschnitte, die ihrerseits wiederum in Kapitel, Titel und Unter titel aufgelöst sind. Dieses ganze System, bei dem nicht, wie bei den Etats der meisten anderen Staaten, alle Einnahmen in einem m sich geschlossenen Einnaknncabschnitt. alle Ausgaben in einem ebensolchen AuSgabeabschnitt zusammengefaßt sind, macht den sächsischen Etat zu einem Nettobudget, die in ihm perzeich neten Summen zu Nettowerten, bei denen unter sich schon Ein nahmen mit Ausgaben verrechnet sind. Am Etat derUeberschüssc sind die Hanpteinnahmen deS Staates zusammengefaßt in die Gruppen: Nutzungen des Staatsvermögens und der Staatsanstalteil. sowie Steuern und Abgaben. Damit ergibt sich von vornherein die Frage nach dem Verhältnis, worin beide Posten an der Deckung dcs Staats bedarfs überbanpt beteiligt sind. DaS ist eine Frage, der zugleich eine allgemeine Bedeutung innewobnt: hat man es doch als ein Charakteristikum deutscher Finanzwirtschaft bezeichnet, daß sie einst weilen noch weniger eine steucr-, als vielmehr domanialwirtschaft» kiche lst. In der Tat lehrt ein Vergleich, daß in Frankreich mir 2.7. in Großbritannien 4.1 aller Einnahmen aus staatlichem Eigenbesitz, 7,4 und 7,5 überhaupt aus nichtstcnerlichen Quellen fließen, während in Sachsen zur Zeit rund 46 Prozent dcs Ge samtbedarfs aus den staatlichen Uebcrschüssen und 54 Prozent aus Steuern gedeckt werden. Der domaniale Charakter der sächsischen Finanzwirtschaft trat früher noch viel schärfer in die Erscheinung, als die Einnahmen aus den Eisen bahnen und Forsten die Einkünfte aus den direkten Steuern erheblich überwogen. So beliefen sich 1898 die Ueberschiisse bei den Forsten auf 7956Ol6 Mark, bei den Staatseisenbahnen auf A 242 926 Mark, bei den direkten Steuern aus 2l 788 053 Mark: hiernach ergibt sich also ein Mehr der beiden erstgenannten Ein nahmequellen gegenüber den direkten Steuern in Höhe von 19410 889 Mark. Im Jahre 1903 machten die Ueberschiisse bei den gleichen Positionen in derselben Reihenfolge aus: 9 024 270, 43 659 906 und 49 575 485 Mark: das ergibt nur noch ein Mehr von 8 108 693 Mark. Im Etat 1904/05 aber erscheint zum ersten Male bei den direkten Steuern ein Mehr gegenüber der Gesamtsumme der Ueberschiisse aus den Forsten und Eisenbahnen in Höhe von 9965 048 Mk. - 7 997 624 Mark Ueberschiisse bei den Forsten und 33 993 290 Mark bei den StaatsFiseubahncn gegen 51 955 962 Mark bei den direkten Steuern —. Wenn dem- nach nicht verkannt werden kann, daß in der Entwicklung der Ueberschiisse deS sächsischen Etats allmählich eine Verlegung des Schwerpunktes von dein staatlichen Eigen- besitz auf die SteuernundAbgabcn stattgesundcn hat. so ist doch andererseits der Eigenbesitz dcs Staates namentlich in den Staatseisenbahncn, auf deren reichen Erträgen in früheren Jahren der Ruf Sachsens als eines besonders wohlsituierten blühenden Staates wesentlich beruhte, auch jetzt noch von ent scheidendem Einfluß in der staatlichen Finanzwirtlchast. da 38 Prozent aller Eingänge aus ihnen entfließen. Die Wahr heit der Behauptung, der Maßstab der industriellen Höhe eines ÄwdeS sei die Entwicklung der Bahnen, bestätigt sich in Sachsen durchaus. Einer hochentwickelten, weitbegrenzten Industrie ent spricht ein dichtes Eisenbahnnetz, das über das ganze Land seine Fäden zieht. Die Gesamtlänge der sächsischen Staats- Lahnen beträgt mit 3000 Kilometern fast daS Doppelte der badischen, etwa die Hälfte der bayrischen und über ein Zehnlel der preußischen Linie». Das bedeutet auf 100 Quadratku'oinctcr in Sachsen 16,4 Kilometer Schienenstrang, denenaufgleicherFläche tu Baden nur etwa j„ Preußen, Bayern und Württemberg aber die Hälfte dieser Länge gegenüberstcht. Entsprechend ist dann auch der Gesamtbetrag des Anlagekapitals, sowie die Summe der Bruttoeinnahmen recht beträchtlich. Ein genauerer Blick aus die Cutwicklung der sächsischen Staatsbahnen im letzten Jahrzehnt, 1894—1004, gibt folgendes Bild: Die Länge des Bahnnetzes stieg in diesem Zeitraum von 2699 auf 3132 Kilo meter, d. i. um 16 Prozent. Gleichzeitig wuchsen -die Einnachnen von 88.7 Millionen auf 123.8 Millionen Mark, also um über 40 Millionen, d. i. 45 Prozent, und die Ausgaben von 62,1 Mil lionen ans 91 Millionen Mark, also um rund 31 Millionen, d. i. 51 Prozent. Hieraus ergibt sich, daß die Ausgaben erheb lich stärker gewachsen sind als die Einnahmen. Das Anlagekapital betrug 1894 736,8 Millionen und 1901 1007,1 Millionen, ist also »m 37 Prozent gewachsen. Tie Rente belief sich 1894 auf 4,26 Prozent, IM aus 4,66 Prozent. Ter Vetriebskoefsizient, d. h. der prozentuale Anteil der Ausgaben an den Vrntto- cinnahmen, war 1894 66,3 Prozent, 1904 66,7 Prozent, und ist zur Zeit 66,6 Prozent. Berücksichtigt man hierzu, daß infolge besonderer in Sachsen bestehender Betriebsschwicrigkeiten, die bei früheren Gelegenheiten eingehend dargelegt wurden, die Anf- wandssumme für die sächsischen Bahnen außergewöhnlich hoch ist, so wird man einem System der Verwaltung, das trotzdem den Betriebskoeffizienten noch erheblich unter den preußischen, der 69 Prozent auSmacht, Himmler zu drücken vermochte, die An erkennung nicht versagen können. Nächst den Staatseiscnbahncn fällt auch der hohe Rein gewinn ins Auge, den Sachsen aus feinen Forsten bezieht. Infolge der intensiven Bewirtschaftung uud rationellen Forst- kultur beläuft sich hier der Reinertrag aus nicht weniger als 60,8 Prozent dcs Rohertrages, während sich für Preußen nur dieses Prozentsatzes ergibt. Bei Berechnung des Rein gewinnes pro Hektar der Forsten wird Sachsen mit 45 Mark 15 Pfg. nur von Württemberg mit 50 Mark 53 Psg. übertroficn: Bayern erzielt knapp die Hälfte des sächsischen Betrages, Preußen etwa hh bis >/i. J-n den Jahren 1880 bis 1901 l-aücn sich die Nettoeinnähmen aus den Staatsforsten um 29 Prozent, die Bruttoeinnahmen um 35,6 Prozent gehoben. Während im ersten Teil des ordentlichen Etats die Posi tionen eingestellt sind, ans denen Einnahmen, überhaupt odcr nach Abzug der Ausgaben, entfließen, enthält der zweite Teil diejenigen Verwaltungszweige, von denen nur Ausgaben zu erwarten sind. Ter Etat der Zuschüsse umfaßt also den ganzen Bereich administrativer und sozialpolitischer Tätigkeit des Staates und ist darum in seinen einzelnen Abschnitten in der Hauptsache entsprechend den verschiedenen Ministcrial- departemcnts gegliedert. So entstehen folgende Gruppen: Allge meine StaatSbcdürfnisse lZivilliste u. ä.): Gesamtministerium nebst Depcndenzcn: Departement der Justiz: Departement dcs Innern; Departement der Finanzen; Departement dcs Kultus und öffentlichen Unterrichts; Departement dcs Auswärtigen; Ausgaben zu RcichSzwcckcn; Pcnsionsetat; Reservefonds und Dotationen. Auch hier erklärt sich wieder aus der Natur des E Etats als eines NcttoetatS, daß die Einnahmen jedes einzelnen Vcrwaltungszwciges in diesem selbst mit den Ausgaben ver rechnet werden. Die auffälligste Erscheinung, die ein lieber- blick über die Zuschüsse in den Rechenschaftsberichten und Staats- hausholtplänen der letzten Jahrzehnte zeigt, ist das rasche Wachstum, das hier von Jahr zu Jahr statlgesunden hat. Wäh rend die Ueberschiisse von 1880 bis 1903 sich nur um rund 47 Prozent vermehrten, sind die Zuschüsse in derselben Periode um mehr als 66 Prozent gestiegen, und ein Vergleich zwischen Steuer- leistung und Staatsbedarf bei Georgi ergibt, daß letzterer in weit schnellerem Tempo voraiisgceilt ist, als die normale Stcuerkrast der Bevölkerung nachzukommen vermochte. Die letztgedachten Angaben versieben sich unter Ausschluß der Ueberweisungcn und Matrikiilarbeiträge, die sich folgender maßen entwickelt haben: Sachsens Matrikular- beitrag betrug 1888 13 738 467 Mark, 1903 42 516 209 Mark. Dagegen empfing Sachsen als Anteil von den Ueberwcisunas- steuern vom Reiche 1888 16 676 878 Mark. 1903 41 540 515 Mark. Während also 1888 der sächsischen Finanzverwaltung noch ein Uebcrischuß von rund 3 Millionen verblieb, ergab sich für 1903 die Notwendigkeit einer baren Herauszahlung an das Reich in Höhe von rund 1 Million, und diese ungünstige Bilanz wird sich aller Voraussicht nach künftig noch erheblich verschärfen, wenn nicht endlich mit der Verwirklichung der Reichsfinanzreform Ernst gemacht wird. Die auf diesem Gebiete herrschenden Miß- stände machen cs unseren Landboten zur ernsten Pflicht, das ein- schlägige ibapitel 104 des ordentlichen Etats nicht in der bisher gewohnten kurzen Art zu erledigen, sondern bei dessen Beratung nachdrücklich für eine anderweitige, den bundesstaatlichen Inter essen entsprechende Regelung deS finanziellen Verhältnisses zum Reiche einzutreven. Wenn ein einzelstaatlichcr Landtag von der Bedeutung deS sächsischen sich in solchem Sinne aussprichl, so kann daS nur dazu dienen, der anaekundigten Vorlage des Frei- Herrn von Stengel über eine organische Reich ssinanz- reform einen wirksamen Rückhalt zu verleihen. Von den Gruppen des Etats der Zuschüsse beanspruchen die beiden ersten Verwaltungszweige, die „allgemeinen Staats bedürfnisse" und das „Gesamiminislcrium", im Vergleich zu den übrigen (Kruppen des Staatsbcdarss den Löwenanteil, indem sie allein 47 Prozent der gesamten für innersächsische Verwaltung budgetiertcn Zuschüsse ausmachen. Von dieser Gesamtsumme, die im Etat für 1904/05 105 359 405 Mark ausmacht, entfallen etwa 41 Prozent oder 87 Prozent von dem Aufwands für „Allgemeine Staatsbedürfnisse" und „Gesamtminislerium" ans Verzinsung und Tilgung der Staats- und Jinanzhauptkassen- schuldcn. Im einzelnen waren 1883 für Verzinsung der S ta a t s s ch u l d 22 342 932 Mark erforderlich, gegen 30 974 876 Mark im Etat 1904/05. Zur Tilgung der Staatsschuld waren 1883 8 705 972 Mark bestimmt gegen 10327 986 Mark im Etat 1904/05. Daß hier die Steigung keine größere war, be ruht auf dem Umstand, daß die Tilgnugsguote für einen Teil der Ncntcnanleihen im Zusammenhänge mit der lFinanznot vorübergehend herabgesetzt worden ist. Trotzdem beträgt die jährliche Schuldentilgung in Sachsen ungefähr 1 Prozent des Nennwertes der gesamten Staatsschuld, die hauptsächlich in drei- prozentiger Rente besteht. Die Staatsschuld stellt sich über wiegend als E i se n bah ns chn ld dar: denn nach einer dem letzten ordentlichen Landtage zugegangenen Uebersicht Ovaren von der am Schlüsse dcs Jahres 1902 in Höhe von 971492 ISO Mark vorhandenen Staatsschuld 786 447 750 Mark als Life«, bahnschuld onznsehen. Seit Ende 1901 ist die sächsische Staats schuld beständig zurück gegangen und beträgt gegenwärtig mir noch 945,2 Millionen Mark gegen 980,1 Millionen Ende 1909. Diesem Schuldbeträge stand 1901 ein staatliches Ge- samtvermögen an Kasscnbeständen, Mobiliar, Inventar und Grundbesitz in Höhe von 1559 828 592 Mark gegenüber. Inzwischen hat das Stoatsvermögen noch einen erheblichen Zu wachs erfahren, der im Rechenschaftsberichte 1902/03 zur Er scheinung kommen wird, während der Betrag der Staatsschuld sich gleichzeitig vermindert hat. Also über 1HH Milliarden Mark Vermögen gegen 945 Millionen Schulden! Daraus erhellt, daß die sächsische Staatsrente nach wie vor «in gut und sicher fun diertes Papier ist. 8 i § Ncncste Trahtmeldnugen vom 19. Oktober. Berlin. In der heutigen Sitzung dcs Bundesrates wur den der zentralafrikanischen Bergwerksgesell, schalt Korporatiousrechte erteilt. Berlin. (Priv.-Tel.j Die V ermäh I u n g des Prin zen Eitel Friedrich mit der Herzogin Sophie Cyarlvtic von Oldenburg soll im Februar nächsten Jahres stattsindcn. — G r o ßf ü rst K yr ill von Rußland hat in Coburg am Festungsgrabcn für eine halbe Million Mark ein größeres GruudUück erworben. Ferner kaufte der Großfürst in der Nähe von Tölz (Oberbayernj ein Schloß, wo er mit seiner Gemahlin während der Sommermonate z» wohnen gedenkt. Berlin. iPriv.-Tel.) Die „Schics. Volksztg." Halle gestern aus angeblich bester Quelle gemeldet, daß der Rücktritt dcs Herrn v. Podbielski nahe bcvorstebe. Heute schreiet dasselbe Zcntrumsblatt: Zur Frage des Rücktritts des Land- wirtfchastsininistcrs v. Podbiclsli erfahren wir aus zuverlässig, ftcr Quelle, daß die Aeußcrung dcs Ministers, „seine Stube daheim sei ichon geheizt und das Automobil stehe bereit", bereits mehrere Jahre zurückliegt. Wenn sich die Nachricht von dem bevorstehenden Rücktritt des Ministers demnach lediglich aut diese Aeußerung stützt, jo fällt sie in sich zusammen. Berlin. (Priv.-iLel.j Im „Staalsanz" wird amilick bekannt gegeben, daß dem Minister für Handel und Gewerbe, Möller, die nachgcsuchte Entlassung ans seinem Amte unter Belastung des Titels und Ranges eines Staatsministers unter Verleihung des erblichen Adels erteilt worden ist, und der Ober- Präsident der Provinz Westpreußcn, Delbrück, zum Minister für Handel und Gewerbe und der Regierungspräsident von Jagow in Marienwcrdcr zum Obcrpräsidentcn der Provinz Posen ernannt worden sind. Berlin. (Priv.-Tel.) Auf die Umfrage des Staatssekretär? des Innern Grasen Posadowsk» bei den Bundesregierungen, ob insbesondere nach Ansicht von Handelskammern der Erlaß neuer strafgcsctzlicher Bestimmungen gegen die Bestechung von A ngestcllten kaufmännischer uud rndustiieller Betriebe durch Liescranle» angezeigt erscheine, sind weitere Acnßeriingcn von 21 Handelskammern cingegaiigen. Von diesen haben sich 9 für den Erlaß und 12 gegen denselben ausgesprochen. Berlin. sPriv.-Tel.j lieber die Entsendung der Ab ordnung an den Reichskanzler wird sich der Vorstand des Deui. scheu Städtctnges erst am Sonnabend, wo lerne Mitglieder zu einer Sitzung ziisammcirtrelcii. schlüssig werden. Berlin. iPr.-Tcl.j Die offiziöse „Nvrdd. Mg. Ztg." schreibt: Wir entnehmen eurer Meldung der „Franks. Ztg." aus Roni, Earri daß im Neapeler „Mattcrno" ein Herr Jan behauptet. eine angebliche Aeußerung oes französischen Ministervrasidcnten Rouviers zu seinem früheren AmlSgenosseii Delcasfö: „Vou-r avvr cköbnuolrö 1'ltniie" sei nur das Zitat eines Wortes Sr. Majestät des Kaisers. Se. Majestät soll im vorigen Jahre in Süditalierr einen sranzösischcn Freund empfangen und, freund lich scherzend, zu ihm gesagt haben: „Ihr Franzosen flirtet mir England, tanzt mit Spanien und nun „Vorr? avor me cköbauelrä I'Iloliv". Wir sind zu der Feststellung ermächtigt, daß diese Geschichte, wie alle Erzählungen, die das Wort vom TSbcruchiereri Italiens -Sr. Majestät zuschreibeir wollen, vom ersten bis zmn letzten Worte frei erfunden ist. Lübeck. (Priv.-Tel.j Die Hansestädte saßten den Be schluß. im Bnndcsrate gegen den Antrag Preußens auf Er-
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