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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 25.01.1903
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1903-01-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19030125026
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1903012502
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1903012502
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1903
- Monat1903-01
- Tag1903-01-25
- Monat1903-01
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Andwurriac Än>- linae nur aeaen!üola»«dc»at,»n>. Betcadlatler Iverden nur Io r> berechne«. relkaranim-Sldreli«: viachrtchten »r««dia. Uovlag r»o»r Aiepsrii S- Ueictiardt. gernivrechanichlutz: Amt I Nr. lt und Sir. Ä»!»ti ü. lllüinseliett jf. trüber ^ H» IZ» V8«lkn W rl«6rlol>stttilt Vorivorlcstratzse 8 Ll50t»8iv8»oret o. Lssodtavokdrik 8perisI-fLb»-iI< fili' lacket rar LekielNignnz- 6er in »einem IVerlc rar I'z-, »e»n«n- »nck ckieuencke» ucnesten, mvckei naten Lloktriovkev LalrüK« mit Inielttauiplrtsiienilig l 's. ! em. Nr.SS. Ajkikl: Neueste Trahtberichte. Hntnacknichten. Rathaus Wettbewerb, Gerichlsveihandlnngeii. „Heimat". Mvliore und Evaueliii. Lmmtllli, LZ. Aannar Neueste Drahtmelduriffe» vom 2». Januar. Berlin. <Priv. Tel.) In Abgeoidnetenkreise» erzählt man sich, daß der bisherige Reichstags Präsident Gras Balestrem die etwaige Wiedeiwahl mir linier der Bedingung aiiiielimeil würde, daß «ür die Frage, ab nnd wie weit Aussprüche adcr Handlungen des KallelS in den Verhandlungen des Plenums erwähnt werden dürfen, teste Ranne» getchoffen werden. Tic letzte» Vorgänge im Reichstag haben diesen Wunsch in den Mehr- heilsparteten ebenfalls rciicn lassen, dach ist die Angelegenheit von der spruchreife vorlänffg nach ertzeblich enlsernt. ledenialis weiter, als dah sie bereits mit der Präsidentenwahl in Verbindung ge bracht werden könnte. Berlin. lPriv-Tel.) DaS Abgeordnetenhaus nahm dir GesetznovrUc betreffend Gewährung von W o I, n u » gs- geldzuschüsirn an die nnmitielharen LtaniSbeanite» idie >. Scrv'Stlasse «all wie im Reiche ivegiaUrnt in erner nnd zweiter Lesung an. Tann wurde in die Einzetbelainngeii de- Glais, und ,mar des Etars der D om ä » e n v crwa l l nng, clngetreie». hierbei entwickelte sich eine längere Tebaite darüber, ab nns dem Rückgänge der Erträge ans Dvniäncnvctbachlung ans eine Ratlage der Vnndwlitschast gelchtassen werden dntse. Ban den freisinnigen Rednern wurde dies bestrittrn. Berlin. Gestern nachmittag wurden in der Prinz Louis ^erdinondstrahc mehrere von ihrer Arbe.tsstelle, einer cltktro- technischen Fabrik, in der eine Arbeitseinstellung stattgefunden hatte, auf dein Heimwege befindliche Arbeiter von ausständigen Arbeitern überfallen und znm Teil durch Messerstiche schwer verlebt. . Berlin. In ihrer Wohnung in der Prinzcnallee wnrdc heule Bormittag die Artistcn-Ehesrau Friere tot ausgesundcn. Ein gewaltsamer Tod ist nicht ausgeschlossen. Als vermutlicher Täter wurde der Ehemann scstaenommen. Köln. Tie norvatlantischen Dampfcrlrnien. Verbände und die in dem amerikanischen Trust vereinigten 5ampscrgesellschastcn haben hier eine mehrtägige Verhandlung abgehalten. Tic französischen Gesellschaften sind der Bereinigung bcigetrctcn. Köln. Ter „Köln. Ztg." wird ans Töul iKorreot vom 23. gemeldet: Auf Befehl seiner Regierung sandte der japanische Gesandte der koreanischen Regierung eine Note, in der er verlangt, Len früheren F.nanzministcr zsonik nicht mehr in Ttaatsstellungen zu verwenden. Las koreanische Ministerium des Auswärtigen erwiderte, die inneren Verhältnisse Koreas seien lediglich Lache der koreanischen Regierung, in solche sich cinzu- mischcn, Japan kein Recht zligcsiandcn werden könne. Ter lapan.jche Gesandte hielt seine Forderung in einer »weiten Note aufrecht und erklärte, Korea werde im Falle der Nichterfüllung der japanischen Forderung die Freundschaft Japans verlieren. Dortmund. Heute Nacht 1,50 Uhr stiest aus dem Bahn hof Hörde der Gütcrziig Nr. 6810 mit einer Rang crablcilnng zufam in c n. Ter Materialschaden ist ziemlich bedeutend. Trci Beamte wurden leicht verletzt. Straßburg. Professor F. Braun machte gestern im hiesigen naturwissenschaftlichen Verein die Mitteilung, das, er be> seinen Bemühungen, ine früher von ihm erzielten Ergebnisse ans dem Gebiete der drahtlosen Telegraphie zu vervoll- kommnen, jetzt neue Mittel gesunden habe, unbegrenzte Energie mengen in Form elektrischer Wellen in den Raum zu senden, sodatz Entfernungen dafür überhaupt nicht mehr existierte». Wichtiger noch sei das Ergebnis, dast auch eine größere Sicherheit der Ncbertragung durch seine Melbode ermöglicht werde, eine ichärscre Abstimmung zweier korrespondierender Stationen, das heißt, ihre Unabhängigkeit von einander, zu erzielen. Endlich scheine jetzt auch der Weg gangbar zu sei», um telegraphische Nach. richten aus brauchbare Entfernung wesentlich nur nach einer Richtung zu versenden. Dabei arbeite die neue Methode in sehr ökonomischer und einfacher Weise. Wien. In der gestrigen Abenbiitzung des Zuckersteuer - ausschusscs erklärte der Finanzminister. er sei kein absoluter Gegner der Herabsetzung der allerdings erheblich bohen Konsum abgabe. die übrigens in anderen Ztnatcn ebenso hoch und noch höher sei. Der Minister verweist aber daraus, daß nichts wie im Vorjahre, ein Münzgewinn zu Gebote stehe, daß eS weiter ganz ungewiß sei, ob die Gebarung im Jakre 1902 einen Mehr- nberkchub ergeben werde, endlich, daß die Llcuercingängc teils zurückaehen, teils wohl eine mögliche Progression ausweije», so- daß, falls nicht Ersparungen staltjindcn, cm Defizit im staals- haushaltsetat cintrete, das der Minister ebenso wie der Reichsrat perhorresziere und zu dessen Hintanhaltung eine ^anderweitige Lteuererkühung oder Einführung einer neuen Steuer nötig wäre. Wenn man aus das Beispiel Frankreichs und Deutsch lands Hinweise, so möchte man doch auch bedenken, daß der französische Finanzminister gleichzeitig neue Einnahmen im Be- trage von M7 Millionen Francs gefordert habe,, während in Deutschland eine -juschußanlcche angeregt worden sei. Für die weitere Zukunft sei eine Herabsetzung der Zuckerstcucr nicht aus geschlossen, insbesondere »m Falle ver gehofflen entsprechenden stciaerung des Konsums. London. Las „Rentelsche Bureau" ist davon in Kenntnis geletzt worden, daß Deutjcl> land. England und Italien wegen der Veiscdicdenheft ihrer Interessen ihre Vertreter in Washington bcaiiftcagt haben, mit dcm Geiandlen Boiven einzeln über ihre Jvldcmiigcn ;u verhandeln. Tie Vorbesvrcchuiigen habe» ichon begonnen. Eine folmelleKvnseienz wird zwischen den Vertrete,n nicht statisinden. WaS die Aushebung der Blockade betrifft, lo sind die Mächte, die m vvlllvmmcner Ncberelnslimmung Handel», üheleingckoinmc», daß kein Schütt in dieser Richtung getan weiden könne, ehe nicht Venezuela Beweise für leine Absicht gegeben hat. Genugtuung zu geben. Wenn hier auch noch keine amtliche Darlegung eingegangc» ist. so verlautet dach, daß die Beschießung von San Carlos sich als unvermeidlich erwies, da das Fort aus ein dcntiches Kriegsichiff gekeiiert bat. das ein Schiff verminte, welches die Blockadclime durchbrochen hatte »nü versuchte, in der Lagune von Maracaibo Unteischlupf zu finden. Petersburg. Heute in den ersten Morgenstunden ver- absch edete sich der Deutsche Kronprinz vom Kaiser und von der Kaiserin aus das Herzlichste. Nm 9 Uhr reiste er in Be- alcilung des Großfürslcii-Toroiisolaers. des russische» Ebren- oienstcs und seines Gefolges nach Nowgorod ab. Aus dcm Mostauer Bahnhofe hatten sich zur Bcrabichiednng die hier an wesenden Großfürsten in den Uniformen ihrer preußischen Regimenter, der Minister des Acaßcrn Graf Lambsdorss, zahl reiche Hof-, Militär- und Zivilwiirdeitträger, der deutsche Bot schafter und alle Mitglieder der deutschen Botschaft eingesunden. Ten, Kaiser Nikolaus und dem Großfürsten Wladimir hatte» hie Aerzte das AnSgehen iwch» nicht gestattet. Von der Kaiicrin- Mutter hatte sich der Kronprinz mit seinem Gesolge bereits bei seinem gestrigen Nachmittagsbcsuche verabschiedet. Bei dcm gestrigen Empfange des Grasen Lambsdorss durch den Kron prinzen, der nahezu >.!> stnnde währte, überreichte der Kronprinz dem Minister sein Bildnis mit eigenhändiger Widmung. Scbastobol. Ter Kommandant der Flotte und der Häsen des Schwarzen Meeres Biceadmiral Tyrtow ist gestern ge storben. Konstantiuopel. Ter deutsche Botschafter Frei herr v. Marickall wurde heute vom Sultan in Audienz empfangen, v. Marschall stellte den neuernannten Generalkonsul von Kairo, Rücker-Henisch. vor, der mit dem Mcdjidic-Orden 1. Klasse aus gezeichnet wurde. Washington. Trotz der Irriticrnng, die in den Kreise» der Regierung über den Zwischenfall mit dcm „Panther" herrscht, ist man jetzt zu dcm Schluß gemmmen, daß dieser Zwischenfall kein Hindernis für eine erfolgreiche Durchführung der Mission Bowens ist. Die Vereinigten Staaten können im gegenwärtigen Augenblick keine rechte Entschuldigung dafür finden, sich von neuem in die Streitfrage einzumischen. Es wird entschieden be tont, daß. als die Vereinigten Staaten die Mächte und Venezuela zu Verhandlungen brachten, sic alles das getan haben, was sie in die'er Richtung tun konnten, und außer itande sind, mehr zu tun. Tcs weitere» wird nochmals erklärt daß Bowen der Ver treter Venezuelas, nicht derjenige der Vereinigten Staaten sei. Das Staatsdepartement ist daraus bedacht, auch den Schein der Unabhängigkeit Bowcns zu wahren. Es lehnt es ab. irgend welche Berichte von ibm zu empfangen, und die Regierung er mutigt ihn nicht zu Besuchen. Curagaö. Die „Vmeta" traf am 2l. d. M. in der Bucht von Maracaibv ei», lotete sich auf eine Entfernung von 6700 Meter heran und begann alsdann »m 11 Uhr vormittags das Bombardement, um es niit einer einstündigcn Gesechtsvause bis 3 Uhr nachmittags soüzilseben. Ter „Panther", der seitlich stand, beobachtete 44 Treffer. Oertliches mid Sächsische,?. Dresden. 24. Januar. —* Ihre Majestät die Königin-Witwe besuchte gcsttur mit ihrem Gaste, dem Prinzen Max von Baven, den Kunstsalon des Königlichen Hoftunslhändlcrs Em>! Richter lPragerstraßej, um die Souder-Ausstellung des Professors Eugen Bracht zu sehen. —* sc. König!. Hoheit der Kronprinz besuchte heule vo, mittag mit dem kleinen Prinzen Heinrich und de» Prinzessinnen Margarethe und Alir unter Führung des Herrn Direktors schür" den ZoologisäM Garten. Prinzessin Margarethe, welche h me ihren Geburtstag feiert, halte cs sich gewünscht, den Zoologische,, Gancn zu besichtigen, und nahm nun mit viel Interesse die Be stände der einzelnen Dierhäuser, wie Assen-, Antilopen-, Vogel- und Naubticrhaus »sw. in Angenfcheur und interessierte sich um chreni Schwesterchen insbesondere lebhaft für d e kseincu langen Tnre, wie Tiger, Büffel, Antilope, Schäfchen und Elei. Auch Lütt, dcr Elefant, mußte senie Aufwartung machen. —* Ihre König!. .Hoheit Prinzessin Mathilde beinchtc gestern abend, begleitet von der Hofdame Gräfin Vitztnm von Ec! nadt und dein Kaminerherrn Grasen Wiiding von Königsbrücr, das Konzen des Tonknnsllcrvereins im Gewcrbehause. —* Prinz M axiinilian von Baden, der zum Besuche Ihrer Majestät der Königin-Witwe hier weilte, hat heute vor mittag Dresden wieder verlassen. -* Ten Kammerderrcndiemt bei Sr. Majestät dem Könige s übernimmt von morgen bis 7. Februar der Königl. Kammcrhcrr tvon Wuthenau. —* In dem Eheprozeß Sr. Königl. .Hoheit des Kronvrchzcn i werden im Termine vom 28. Januar d. I. vor dem bei dem i Königlichen Obcrlandesgericht Dresden gebildeten besonderen Ge- richtshose als Vertreter der Kronprinzessin die Rechtsanwälte Tr. Felix Zehmc aus Leipzig und Dr. Felix Bonvi aus Dressen gemeinsam tätig sein. —* Der Rat zu Tresven hat soeben eine Einladung zu einem zweiten Wettbewerbe zwecks Erlangung von Skizzen für das neue Rathaus in Dresden erlassen. Das Rathaus soll ans dem von der Friedrichs-Allee fzukünstigcn Ruigstraßet. IsKwandhansstraße, Krenzslraße und Schulgassc begrenzten Bau blocke errichtet werden. Das Flurstück südöstlich von der Ge wandkausstraßc iGrundstück der v. Prcuß-stistung und Fleisch bänkel soll frcigclasscn und in entsprechender Verbindung mit demRalhause, soweit cs nicht zur Gewaiidhausstraße fällt, als Platz gestaltet werden. Ein in der Mitte der Schulgaffe gelegenes Grundstück und die an den Gebäudeblock anstoßenden Grundstücke an der.Krcuzkirche sdas Gebäude der Superinlendentur usw.j ge bären nicht zum Bauplatze. Bei Gestaltung der Grundrisse und der schauicilen ift jedoch die Möglichkeit vorzuschcn, diese Flur stücke später, und zwar gegebenen Falles erst längere Zeit nach Vollendung des Nalhausbaucs, in das Rathaus cinzubcziehen und zu bebauen. Auf künstlerische Gestaltung der Hose wird Wert gelegt. Bon der Krcnznraßc noch der Friedrichs-Allee lRingstraßej kann ein Durchgang für Fußgänger iPassagej vorgesehen werden. Das Rathaus joll außer dem Untergeschosse und dcm Dachgeschosse ein Erdgeschoß und nicht mehr als drei Obergeschosse enthalten. Aufbauten über dem Hauptfilme, Giebel, Türme »no dergleichen sind zulässig. Tie an den schauseitcn in der Krcuzstraße nnd in der schulgassc gelegenen Erdgeichoßräume des Rathauses sind für Gcschästsläde» Z» vemmmen: die übrigen Räume im Erdgc ichosse können als Geichästslädcii oder Dicnsträume Verwendung finden. Die schauseitcn »ach den Straßen sollen jedenfalls in reiner Sandsteinarbeit, die Außenseiten nach den Höfen käiincn in Verblendstcincn oder in Putz ausgesnhrt werden. Ter aotischc Baustil toll ausgeschlossen bleiben: weitere Vorschriften über Vi> Wahl des Baustils werden nicht gegeben, doch wird eine vornebiu Einfachheit und Vermeidung von unnötigem Luxus gewünjri i Der iin Untergeschosse anzulegcnde Ratskeller soll eure für die Bc wirlschaftung genüaende Verbindung mit den Festräumcu tm zweiten Obergeschosse haben. Der Ratssitzungssaal. ein Festiaa! sungesähr 400 Quadratmeters mit den erforderlichen Ncdcnräumcn insbesondere einem Zimmer für 30 bis 40 Personen, und die Räume für die Stadtverordneten sollen im 2. Obergeschosse lHauprgcschoßi gelegen sein. Es soll die Möglichkeit bestehen, de- Festlichkeiten die beiden größeren Säle im Znsammcnbange de nutzen zu können. Die Entwürfe sind spätestens am k. Juli 1903 Kunst und Wissenschaft. s* Wochcn-Spiclpla» der Königl. Hosthealer. Opernhaus. Sonntag: „Tic Zaubcrflöle". Montag: „Der fliegende Holländer". Dienstag: „Rübezahl". Mittwoch: „Mikado". Donnerstag: „Toska". Freitag: 5. Sinfonie-Konzert Serie 2V. Lonnabend: „Aida". Sonntag: „Die Meistersinger". — Schauspielhaus. Sonntag: nachmittags 3 Uhr: „Aschen- bröocl". Abends Vr8 Uhr: „Krach". Montag: „Die Welt, in der man sich langweilt". Dienstag: Reu einstudiert: „Die Hcrmanns- ichlacht". Mittwoch: „Maria Magdalcne". Donnerstag: „Ton Elarlos". Freitag: „Monna Banna". Sonnabend: „Krach". Sonntag: nachmittags 3 Uhr: „Aschenbrödel". Abends '^8 Uhr: „Monna Vanna". ß* Mitteilung aus dem Bureau der Königl. H 0 ftheater. Im Schauspielhaus« geht Dienstag, den 27. Januar, „Tie .Hermannsschlacht", Drama in fünf Auszügen von Heinrich v Kleist, in neuer Einstudierung in Szene. Das Werk ist wie umann: swaooerr: Herr Rettmer: scimr: >srr Herr Bauer: Gncktar: Herr Grosse: Arislan: Herr cns: Herr Wicnc: Ventidius: Herr Franz; scp- Lcichcrt: Ehilderich: Herr Heising: Tcuthvld: Herr wlgt besetzt: Hermann: Herr Blankenstein; Thusnelda: Frau Sal- buch; Gertrud: Frl. Diacono; Alraune: Frau .Hildebrandt: Hally: Irl. Laue; Eginhardt: Herr Eggerlh: Luilgar: Herr Gebühr; Egbert: Herr Renö: Marbüd: Herr Winds; Attarl»; Herr Huff; Komar: Herr Olbrich; Wolf: Herr Dccarli; ThuISkomar: Herr P. Neumann: Dagobert: Herr Deitmer; Sclgtrr: «»irr Gunz: Fust: Herr Bauer Froböse; Varns ttmius: Herr Le , Müller. — Einer Einladung der Königlichen Gencraldirektion folgend, wird Donnerstag, den 5. Februar, im Over» Haufe Frau Georgette Lcblanc-Maeterlinck mit ihrer franzöfi- schen Gesellschaft ein cinmaliaes Gastspiel als „M 0 nnaVann a" neben. — Zur Erinnerung an die vor 25 Iabren, Sonnabend, den 2. Februar 1878, erfolgte Eröffnung des Königlichen Opern- Hauses linden in der Zeit vom 1. bis 3. Februar folgende Nor- stellungen statt: 1. Februar: „Meistersingers 2. Februar: „Man- sred". 3. Februar: „Fidclio". ß* Königl. Hoffchanspiel. Als letzte Gastrolle spielte Fräulein Egenols vom Wiesbadener Hosthcatcr die Magda in Sudcr- manns ^Heimath", ohne damit z» einer Revision der an dieser stelle bereits abgegebenen Beurteilung irgendwie Veranlassung geben zu können. Die Künstlerin ist ohne Frage eine begabte. aber in manchem noch nicht fertige Darstellerin, der cs vor allem an genügender künstlerischer Gestaltungskraft gebricht. Statt der Magda eine persönliche Physiognomie zu geben, ließ sie sich von dieser "unendlich dankbaren, einen Mißerfolg völlig aus- schließenden Rolle tragen. Dffbei schien cs. als ob Irl. Egenols für Rollen moderner Art, wie Magda, sich immer noch bester eigne, als für das klassische Schauspiel, für das unser Ensemble eine ausschlaggebende Künstlerin sehr nötig hätte. Man würde Frl. Egenols nicht gerecht werden, wollte man nicht zugeben. daß ihre Magda, von großem Fleiß und sichtlicher Sorgfalt getragen, einige sehr bemerkenswerte psychologische Momente auf wies, die inniger und tiefer berührten; im allgemeinen ging diese Kunst der Darstellung aber doch nicht über das Durch schnittsmaß hinaus. Auf das klassische Schauspiel übertragen, müßten, wie man mit Sicherheit annchmen darf, diese begrenzten, viel nach Aeußerlichkeit strebenden Mittel noch fühlbarer ver- sagen, als in einer Rolle, wie die der Magda, bei der es auf einige Extravaganzen mehr oder weniger nicht ankommt. — Im übrigen ist, wie bereits mehrfach erwähnt, die ganze Vorstellung nur wenig geeignet, die Vorzüge unseres Schauspiel-Ensembles in rin Helles Licht zu stellen. 14. 8t. , Molare «md Coqueli«. Er hätte sichS leicht Wachen könne», Eoqiiclin mnü, wie leicht! Er brauchte nur noch einmal seinen Eyrano zu spielen, — und der alte glänzende Erfolg wäre ihm cmss neue erblüht, Rostands schimmernde Bcrskunst hatte ihm gestern abend im Königl. Opern haus mit strahlenden Waffen wieder einen raschen Sieg erfechten lassen. Aber der illustrc Gast, besten ausgehendem Stern die Gunst des dritten Napoleon gclächclt, dessen Lebensabend von der Be wunderung des zweiten Wilhelm durchleuchtet wird, wollte nicht:: er wollte, unbändig stolz als Mensch, wie als Künstler, diesmal etwas NcucS bringen: er hatte das Bedürfnis, Moliöre zu spielen, dem großen Nattoiralhciltgcn dcS französischen Theaters, dcm ruhmreichen Begründer der „Comödic srangaise" auf deutschem Boden seine .Huldigung darzubringcn, — Eoquclin spielte den Tar- tufc und gleichsam als Zugabe noch den Mascarillc in deS Dichters „?röc-ivU80k> riclieulc^". Aber daS Publikum, das fernem gleißenden GaScogncr ziigcjnbclt hatte, stand gestern abend an der gleichen Stelle seinem Unterfangen kühl gegenüber: die Ans nähme des gefeierten Künstlers ging namentlich nach seinem Tartufe kaum über dos hinaus, was man „recht freundlich" nemu, das .Hans war gut besucht, aber bei weitem nicht ansverniitt: veu Ganzen fehlte die Stimmung. Und das lag znnächst an Mvliöre. Ich habe — nm einmal persönlich zu werden — nie so recht an Moliörc in Deutschland geglaubt. Er gehört — ohne alle Frage! — zu den großen Gewaltigen unter den tonangebe» den Geittcrn; an seinem Todestage — dcm 17. Februar müßte man alljährlich nicht nur im „Thöätrc sraneaisc" in rührend-würdiger Feier den „Eingebildeten Kranken" zu seinen, Gcdächttiis geben, sondern in der ganzen theatralischen Well Halbmast flaggen. Aber für die Bühne ist der königliche Tapezicrer-Kammerdiener Hans Poquelin, der unter dcm Namen Moliörc dem ausgehenden 17. Jahrhundert mit seinen Komödien Glanz und Schimmer sonder Art und Gleichen lieb, nur noch in Frankreich lebendig, ja. da darf er geradezu noch als der Licblingsdicht«r ,i»r axanUanaa gelten, den kein noch so getvitzig- tcr neuer stückcschreiber ans der Gunst des Volkes verdrängt. Tie verständnisvolle Pietät, die man jenseits der Vogesen den Werken des Dichters enlgcacnbringt. werden wir in Deutschland nie begreifen; geht sic doch so weit, daß an eine Bearbeitung oder gar Modernisierung der einzelnen stücke nicht zu denken ist. Sein Wort ist jedem beilig, und der alte Sarcl» bekam stets einen feiner gefürchteten kritischen Tobsnchtsanfälle, wenn sich ein Schausviclcr unterstand, auch »nr ei» Iota an den Versen des Göttlichen z» ändern. Für uns gilt dieses Tabu nicht: wir wäge» die Werte nnd finden, daß auch bei Moliöre dieses und jenes ontiguicrt ist, daß die überholte Form den Ewigkeitswert seiner Schöpfungen bisweilen nicht unwesentlich beeinträchtigt, »nd daß auch er -- ein Kind seiner- Zeit war. Darum reißen uns seine Werke beute nicht mehr bin, sic berühren »ns in ihrer humoristi schen Größe kaum mit jener Unmittelbarkeit der Wirkung, die etwa den besten Stücken »nsercr Klassiker immer eigen sein wird. Die Franzotcn haben ähnliches natürlich auch gefühlt, aber sic fanden einen nicht ungeschickten Ausweg: sie gaben den Komödien Moliörcs den historischen Stil, de» gleichen traditionellen Tuktus, den ihnen ihr Schöpfer einst geliehen, so daß sich die Vorstellung eines Moliörcschcn Schauspiels, wie man sie heute in der „Eomödic fran-misc" sicht, nur wenig von einer gleichen im Jahre vr». M -M " l K
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