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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 05.09.1918
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1918-09-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19180905020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1918090502
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19180905
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1918090502
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- LDP: Zeitungen
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- Parlamentsperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1918
- Monat1918-09
- Tag1918-09-05
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SL. Jahrgang. 24V. VsrsdenaMan -«? Donnerstag, 8. September ISIS. Drahtanschrift: Srrnsprtchar-Sammrlmunmar: «»LI. Rur für Rachtgesprüch«: »00U. L8SS MrNI>1hrttch t» »««»«> «>d ««mr«« »nZutr^un, <«> Smm. »»d mir »ÜEl, n»p dp rrmnmt^r Zusttlm«, Much »t» Po« ««M>« »«jtrll^ld» «.SO »I. nwnovtch l.«0 M. VN «tNPptiz« ZetU <«<«« I SN»«» » PI. «MW^Mtzk». «Njkl^u >n Nummeri, nach >«»». u. golorta.«« n. Toris, »a To,«rung,pilchla^ — U-ow. »ultr. ««g «orouoixMhl. — B«,e,dc. I»Pt. ru m« mit dovMch« OaoloMNiai»« t.Urm»« Mchr.1 »NW». — ll»»k>»»,U SchrtltMck, «nd«, nicht »»fdmoahr«. SchrPteUung und SaWtgtschiiftaWSe-. »«i-njtratz« »8,L«. Druck ri. »«lag von «e»sch ch «rtcharP« in Vruch«. Postschrck-Konto ISSN» vetpzl» Ruhiger Tag zwischen Scarpe und Somme ffrsulurelche Deutsche Vorftötze und Angriffe beiderseits der Lys.—FrguzSfifche Angriffe beiderseits bin Royou restlos abgewieseu. Rrknndnngsgesechte an der Ailette. — 22 seiabiiche Flugzeuge abgeschosseu. — zwei wertvolle lliugestSubuisse Lord Robert keriis. Ser amtliche deutsche Kriegsbericht. MmtlichI Grobes Hauptquartier. 1. September. SvesMcher Kriegsschauplatz Heereugrnppen Kronprlnz Rupprecht uud Voehn Beiberseits der Lqs hat sich der Feind i« ständigem Kamps «tt unsere« Vortrnppe« bis in Liste Wnlver- «e» — Rieppe — Mac St. Maur —Laveutin- Rtchebourq voraearbeitet. Uusere qemischteu Ab teilungen haben ih« in diese« Sleinkämpfe» wirksam ge schädigt und ihm durch Vorstoß und Angriff Gefangene ab» »euomme». «u der Gchlachtsrout »wische« Scarpe uud Somme verlies der Tag rnhig. Wir hatte« während der vorletzten Rächt »usere Trnppeu in Linie Arle« r — Moenvres — Manancourt »nrückgeuommen. Diese seit einigen Tage« schon »orbereiteteu Bewegungen wnrdea plangemäß uud ««gestdrt vom Feinde dnrchgestthrt. Der Gegner ist erst am Nachmittag »Sgernd gefolgt. «n der Front »wische» MoiLlaiuS uud Peroune hat der Feind setne An» griff« gestern nicht wiederholt. Beiderseits »o« Royon führte der Franzose stärkere Urmrisfe. die sich im besondereu gegen das Höheugelände »wische« Campagne und Bnssn richtete«. Der Fciud. der hier viermal am Bormittage und am Nachmittage ver geblich gegen die bewährte 281. Infanterie-Division an- ftkrmt«. wnrde ebenso wie an den übrigen Augrifss» abschuitteu restlos abgewieseu. An der Ailette Erkuuduugsgesechte. Vorstöße des Feindes gege» Coue« le Chateau scheiterte«. Zwischen Ailette uud NiSue setzte der Franzose i« Berel« mit Aurerikauer« uud Italiener» nach stärkster Fener«irk,t«g »» erueute« Augrisfeu au; fie wnrde» vielfach «ach er bitterte« Nahkampfe abgewieseu. Wir schofle« 2 S feludlicheFlugzeug« uud sieben Fesselballone ab. Leutnant Rumeq errang seinen W.Lnst- steg. Heereagruppe Deutsch«, Kronprin» Südlich vo« Ripont brachte« wir von erfolgreichem «»rftotz i» die franzSfische» Gräben Gesangeue und Maschinengewehre »»rück. Der Erste Seueralquartiermeister: l«.T.«.i Ludeudorfs. Sie Sauerfchlacht im Weste«. de. Die militärische Lage im Westen zeigt auch heute keiue wesentliche Veränderung. An verschiedenen Absckmit- te» der Kampffront sind Engländer. Franzosen und Ameri kaner »u neuen Großangriffen geschritten, ohne auch nur eins ihrer strategischen Ziele erreichen zu können. Wohl ge lingt es dem Gegner, hier und da in die deutsche Vorposten- ketlen einzubrcchen, der Stasi wird aber noch jedesmal durch die Hauptkräftc unserer Verteidigirng aufgesangen. So hatte der Engländer mit seinem mit überlegenen Mitteln unter nommenen Angriff beiderseits der Strafte Arras—Cambrai wenig Glück: seine Versuche, durchzubrechen, scheiterten an dem Eiltgreifcn unserer Reserven. Aehnlichen Verlauf nah men die Kämpfe beiderseits von Bapaume und nördlich der Somme, wo Engländer die Angreifer waren, und beider seits der Bahn Nesle—Ham und zwischen Oise und Aisnc, wo di« Franzosen teilweise nach mehrstündiger Artillerie vorbereitung. verstärkt durch Amerikaner und Marokkaner, zum Angriff schritten. Die deutsche Berteidigungsurauer steht fest in ihren Fugen da. und nichts deutet darauf hin, batz sie ihre Elastizität etnbtttzen wird. Auch die feindliche Militärpresse konstatiert bereits, daß Fach auf der langen Front nicht allenthalben planmäßige Bewegungen verzeichnen könne. Man hatte eben auf der Gegenseite gehofft, daß die Deutschen den Kampf in ihren Stellungen abwartcn «nd nicht answcichen und eine neue BerteidigungStaktik befolgen würden. Durch das geschickte Ausnclchen der Verteidiger werden aber, wie man setzt auch in Paris und London einsieht, die* strategischen Ab sichten der Verbündeten vereitelt. Fe mehr der Angriff über das verwüstete Gelände sortschreitet. je mehr sich also der Feind von seiner OpcrationsbasiS entfernt, mährend aus der anderen Seite unsere Heere sich beständig ihrer starken Ausnahmestellung und ihren vorbereiteten Zufuhrstraften nähern, wird dem feindlichen Heerführer seine Aufgabe er schwert. Dazu trägt nicht nur die Schwierigkeit des Ge ländes bei. das heute nur noch ein riesiges Fel- von Trüm mern und Trichtern ist. sondern auch die Nähe unserer Re serven irnd des mächtigen Befestigungsriegcls wenige Kilo- ureter hinter der Kampffront. Auch die Härte des Frontal- kampfes, zu dem sich der Gegner verurteilt sieht, nachdem mir auf eine möglichste Begradung unserer Linie bedacht waren, zerstört die Hoffnungen der Alliierten, in so kurzer Zeit, wie sie sich gedacht, den deutschen Widerstand zu brechen. Fach war es selbst, der die Befreiung des gesamten fra»- zöstichLn Bodens von den Deutschen in einem Zeiträume von sechs Monaten versprach, heute mir- er wohl kaum selbst an die Verwirklichung dieser Aussicht glauben können. Das Fehlen greifbarer Erfolge beginnt denn auch in der französischen Ocsscntlichkeit eine gewisse Unruhe hervor- »urufen. Man sagt sich sehr richtig, daß die rein geogra phischen Fortschritte, die die BerdandSheere aufzmvetsen haben. wohl niemals erzielt worden wären, wenn Htnden- burg in gleichem Maße wie der Gegner seine Reserven ein gesetzt hätte. Gerade die Ungewißheit über das vermeiden der deutsche» Reserven verursacht ein« gewtfle Nervosität, die sich trotz deS scheinbaren Jubels über dir Fortschritte an der Front zwischen den Zeilen aller Preffe-ErSrternngen kenntlich macht. Man rechnet vor allem in Paris mit einem groben deutschen Gcgenschlag. bei dem das letzte Kräftever hältnis eine entscheidende Rolle spielen werde. Ehe es aber dazu kommt, siebt man eine Stockung der Vorwärtsbewegung des Angreifers voraus: der Bewegungskrieg werde wieder durch den Stellungskrieg abgelüst perden, und man werbe wieder da stehen, wo man einst war. ohne dasi die Deutschen auch nur das Geringste von ihrer Kampfkraft eingebttsit haben werden. Foch selbst erscheint allerdings vorläufig noch optimistisch. „Wir marschieren vorwärts, und das ist die Hauptsache!'" so äußerte er sich jüngst zu einigen Journa listen. Die Zukunft wird die Nichtigkeit dieser These zu erweisen haben. Die englischen Hroutalungriffe am I. September. ix». London. 4. Sept. iEig. Drahtmeld.f Der Kriegs berichterstatter der „Associated Preß" im französischen Haupt quartier telegraphiert eine ausführliche Schilderung über die englischen Frontal« ngriffevo ml.Septem ber. In dem Berichte wird gesagt, daß die englischen Sturmtruppen bei ihren Angriffen gegen die Vorstellungen -er deutschen Verteidigungszone sehr schwere Verluste erlitten haben. Der Korrespondent vergleicht die äußer st erbitterten Kämpfe mit der Schlacht au der Avrc und gibt zu. daß auch die Franzosen vor der Besetzung von Roye schwer gelitten haben. In dem versumpften Schlamm gebiete der Avre mußten die Franzosen bis zur Brust im Wasser stehen und sich dem Feuer der deut schen Maschinengewehre aussetzen, während die Engländer bet ihren Angriffen vom 1. September immer neue Sturm- kolounen ins Feuer werfen muhten. Der Korrespondent stellt fest, daß trotz aller von den englischen Truppen ge brachten Blntopfcr die Schlacht noch nicht entschieden fei. da sich ein ganzes Befestigungssustem gürtelartig inein- anüerrelhe und damit das Vorwärtstragen -es Angriffes gewaltig erschwere. zwei wertdolle ffsngestSndnisse Lord kecils. Auf einem Diner anläßlich der Beendigung der Ver handlungen des SeetransportrateS der Alliierten in London machte Lord Robert Ereil, wie Reuter meldet, Mit teilungen über die Bereinigung-er Schiffahrt der Alliierten. Der Rat der Alitierten für den Seetransport, der in Paris seinen Sitz hat. sei im letzten Dezember auf einer Zusammenkunft aller Alliierten erreicht worden. Sein Hauptgrundsab bleibt, was er immer gewesen sei. die Kontrolle über die Vorräte der Alliierten. Cecil fuhr fort: Wir erlebten tp der letzten Zeit viel, was geeignet war. uns zu ermutigen. AVer dies ist kein Grund, uns weniger anzustrengen. sondern eher uns noch mehr anzustrengen, jetzt, wo die Zeit gekommen ist. unseren Feinden den letzten endgültigen Schlag zu versetzen. Um unsere Armee und unsere Zivilbevölkerung mit Lebens mitteln zu versorgen, müssen wir alle unsere Hilfsquellen vereinigen und die ganzen wirtschaftlichen Kräfte aller Alliierten aufbiete». Die Durchführung dieser Aufgabe ist nicht so einfach In dieser und vielen anderen Beziehungen kämpfen wir unter gewissen vorteilhaften Bedingungen. Worauf wir auSgehen, daß ist die Kontrolle über die Schiffahrt der Alliierten und eine vollständige Prüfung der Bedürfnisse der Alliierten und ihrer Hilfsquellen, aus denen sie befriedigt werden sollen. Erst auö der Koordinierung der Bedürfnisse und der Hilfsquellen der Alliierten mit ihrer Schiffahrt würde die Allianz, zu der wir gehören, zu einer überwältigenden wirtschaftlichen Macht gelangen. Der Unterseeboot-Krieg sei ein Fehlschlag gewesen. Tic Alliierten seien imstande, sich mit Lebensmitteln zu versorgen, und könnten außerdem noch groß- Armeen über die Meere befördern, um di» Deutschen zu bekämpfen. Dagegen seien die Unterseeboote machtlos. Aber trotzdem sei der verfügbare Schiffsraum nicht groß genug, um einer Krastanfpannung zu genügen, die die Alliierten versuche» würden, wenn -er Schiffsraum großer wäre. Cecil fuhr fort: Noch vor kurzem machten wir und unsere Alliierten, sowie unsere amerikanischen Freunde eine große Anstrengung, um den starken Angriffen zu begegnen und eine große Zahl amerikanischer Truppen nach Frank reich zu transportieren. Diese Anstrengung kostete uns sehr viel. Sic bedeutete eine erhebliche Abnahme der Einfuhr nach England und den anderen alliierten Ländern. Wir in England haben unsere Opfer gebracht: die andere» Völker in ihren Ländern haben sie in vielleicht noch größerem Maße ge bracht. Ich möchte meinen Zuhörern einpräge». das, die Hilfsquellen unserer Schiffahrt eng begrenzt sind und daß wir. wenn mir irnscrc Kräfte gegen den gemeinsamen Feind vermehren wollen, ainh in Znfnnft ohne Ausnahme in allen alliierten Länder» Entbehrungen werden erdulden müssen. Jede Ersparnis bedeutet: größere Armee und einen rasche ren Fri«den. Das einzige, was notwendig sei. sei ein Zu sammenschluß, um den Kampf möglichst erfolgreich zu machen. Wir sehen, was für glänzende Resultate das einheitliche Kommando auf dem Schlachtfeldc aehabt hat. Ich will nicht sagen, daß es möglich ist, die wirtschaftlichen Hilfsquellen der Alliierten unter den Befehl eines einzigen Mannes zu stellen. Aber wenn wir nur in irgend einer ähnlichen Art alle unsere wirtschaftliche Kraft znsammenfasien können, io würde die Macht der Alliierten ungeheuer vermehrt werden. Das ist der Grund, warum der Seetransport der Alliierten besteht. Wir wolle» hoffen, daß die Maschinerie, die wir in den Krtcgvzetten autbanen, amh nach Beendigung de» Krieges noch wcttcrbestehen irnd auch den Zwecken des Frie den- dienen wird. I W. T. R. bemerkt hierzu: Die Rede von Robert Cecil enthält zwei wertvolle Eingeständnisse: 1. Die i Entente hat sich lange damit gebrüstet, das Nntersce- boot - Problem sei gelöst, die gleichzeitige Bewältigung -der beiden Aufgaben, Transport und Bcrsorquma des ame rikanischen Millionenheercs nnd die anSreicliende Wirtschaft liche Versorgung der Alliierten in Europa, sei gewährleistet. Lord Robert EeeilS Worte sind das deutlichste amtliche Dokument für die großen wirtschaftlichen Opfer, welche die Wirtschaftslage den Alliierten bereits auserlegt und in erhöhtem Maße im kommenden Winter anfcrlegen wird. Das zweite wertvolle Eingeständnis liegt in den Worten Lord Robert CecilS: Jetzt ist die Zeit gekommen, unseren Feinden den letzten endgültige» Schlag zu versetzen. Hier enthüllt sich der tiefere Zusammenhang zwischen den ge waltigen militärischen Krastanstrenaungen -er Entente an der Westfront uud ihrer inneren Lage. Diese ver langt eine rasche Entscheidung. Weitere „Enthüllungen" Le« MaxseS. In der September-Nummer seiner „National Review" setzt Leo Max sc die Enthüllungen über die Borge schichte des Krieges fort. In Wirklichkeit ist es ihm aber diesmal mehr uni eine Polemik gegen die angekündlg len Neuwahlen zu tnn, als um ernsthafte ZIiidiakrciiouru". Er betont, daß einer der Hauptüeweggründe znm Kriege die Schwäche des liberalen KabineitS von IR! gewesen fei, auf das die Kriegsparlci mit Sicherheit gezählt imtte. Die selbe Gesinnuiigsschwüche, die damals im englischen e.einet: vorherrschte, mache sich auch heute noch geltend. Für Eng land bestehe eine große Gefahr darin, daß die Apostel der Massensuggestion das Land in Khaliivahlen zu Hetzen ver suchen, um diese Negierung, die den Friede» schließen soll, im Amte zu halten. In Wirklichkeit könnte nran sich unmög lich ein Kabinett vorstellen, das weniger geeignet wäre, mit einen: besiegten Deutschland Verhandlungen zu führen, als die gcgemvärtigen sechs Herren Englands. Nach weiterer Polemik gegen die „liberalen Schwäch linge", die heute noch in der englischen Regierung Einfluß besitzen, kommt Maxie abermals auf die liberale Opposition gegen die Kriegserklärung im Jahre N1I4 zu sprechen. Er versichert, das, die sogenannte „Höhle Lord Beaucimnws". die das Lager der Frieden spartet bildete, die Mi nister Mac Kenna, Lord Mörlen, John BnrnS, Harcourt. Sir John Simon, Runciman, Trevelyan und Mastermm, umfaßte. Diese Gruppe bildete einen Block des Friedend um jeden Preis. Asguith harte den Widerstand gegen ihn aufgegcben, als das magische Wort .Koalition" ans den Briefen Bonar Lews nnd Lansdownes an sein Ohr klang. Seiner parlamentarischen Geschicklichkeit wurde die Möglich keil, mit Hilfe der Unionisten die Opposition im eigenen Lager zu besiegen, sofort klar, und der .„Krieg war gerettet". Diese Katastrophe der Pazifisten wurde für Lord Mörlen und John Bnrns eine um so größere Ueberraschung. als sie siel, als die Glieder einer geschlossenen Phalanx gegen den Krieg gefühlt und Ministcrdcmissivncn e,i er wartet hatten. Als sie allein blieben, verhehlten sic nicht ihre Enttäuschung, und Lord Morien bezcichnete den wich tigsten der pazifistischen Minister als einen Verräter — »ich! an seinem Lande, sondern am Pazifismus. Mit dieser Anspielung meint Maxie Lord Halden r. Er erzählt in diesem Zusammenhänge die merkwürdige Ge schichte von der eintägigen zweiten Kriegs- m t n i st e r sch a f t HaldaneS. sHaldane war IMv—IMS Kriegsministcr.l Am 8. August tttt-i sei Lord Haldane an Stelle Asguitbs zum Kricgsminister ernannt nwrden und habe die Verschiffung der E xV e d i t i o n S a r m c c durch Gegenbefehle zu vereiteln versucht Von Lord Northeliffe erfuhr Marse, daß die Regierung ane Angst vor Unruhen in England keine Truppen nach<«Frankrcich schicken wollte nnd auch von einer Blockte rung der Themse unberechenbare Folgen befürchtete. An demselben Abend wnrde die Ernennung Lord HaldaneS in der „Evcning News'" gegen die Absicht der Regierimg vor zeitig bckanntgemacht und erregte derartigen Unwille,>. daß Lorh Kitchciicr, der nach Kairo besohlen war, znrücl gerufen und daß ihm an Lord HaldaneS bzw. Asaniihs Stelle das KricgSniinisteriuin übertragen wnrde. Der deutsch-rusfische Zusatzvertrag. Laut „Isivestija" wurde in Ser Montags-Sitzung dce Zentralexekutivkoiiiitees der ratifizierte Zn sab vertrag znm Bretter Frieden, nachdem SmerSon ihn unterschrieben hatte, noch abends mit einem diplomati scheu Kurier na ch Berlin g c s rb i ck t, damit der Aus tausch der ratifizierten Vertrüge am <i. September erfolge» kann. Ans der Sitzung der Moskauer Stadtkonferenz der Kommuntstenpartci erstattete Larin am W. Angnst laut „Prawda" in Gegenwart von MV Genossen bei verschlösse- nen Türen Bericht über den Inhalt des neuen Uebcrein ton,mens. Der Bcrlchtcrftgttcr wies auf eine Reihe von Verbesserungen hin im Vergleich mit dem Nrestcr Frieden Cr sagte, wir bekommen eine Reihe Städte und Gouverne ments zurück und erhalten volle Freiheit bei der Nationali sierung unserer Volkswirtschaft. Tie Konferenz nahm ein stimmig eine vom Berichterstatter ein,gebrachte Resolution Über die Anerkennung -er auswärtigen Politik des Ratctz der Volkskommissare an. lW. T. B.) I,. Berlin, I. Sept. iEig. Drahtmeld.l Die Ratifika tion des deutsch-russischen Zusatzvertrages zum Brest LitowSkrr Frieden ist nach der ,.B. Z." vom Zentral- Erckuttukomitee in Moskau bei AnwefenGett von 50V Mit glieder« beinahe einstimmig erfolgt.
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