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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 21.04.1907
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1907-04-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19070421023
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1907042102
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1907042102
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1907
- Monat1907-04
- Tag1907-04-21
- Monat1907-04
- Jahr1907
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Annadnie von N«Im>d>zu»,eu bi» nachnnllaa» S Uln Sonn- und geienaas nur Maricnllrale L> von N d><- ",r Ukr Dir r lpaltzae Krundirile >ca s LilbenI L Mu . 8aun!ienna<>rlchlen 2v.Ps».: Nr IchäüoaniUiarii am der Psivalieüe üeür so Pia : dir lioalti,« .-seil« aus Teuieltc «o Pta : als SuiLelandl Slvaiüar 3e>!k von Dierdnec Aul traaiirbrru 7S P>o. vv» auSivLUiae» I R! An Nummer» nach Eou»- undgeierl«,rn: I lvalliaeAriml^eite so Pia , ans PrivaNrne « Lla. rlrmloire Zeile asd Lmaelandl von Dre-dnrr Auttrnaseliecn i Ml von audwürnaen r.so Ml . gannlien- nachriiiNeu lijiniidtkilr L Pia - Di« Preiie der Anleraie lind »n Mo'.aeii. und Abeiidblatte dieiellien A»e würtige Auiliase nur acorn Nor kMciatiluna. — Beieablätlcr lvlicn io Vieumse. FernivreLer: Nr. 11 und 20»«. ^anolin-Lsifs mit cisn 25 . PSI' Llüek. WmiMIit il IMSg a»> I'Int nleHe l.i LQ, vn»i»tlell> ilien lt «la« -pelei 81»» n t Inen. « "8 Hi' "' Nr. 1,0. S»ic,tl . Nenesle Dmhtbcrichle. Hosnachltchten. Hlniichlnng des RnubmördeiS Schilling, Fckrde iin Hninbucger Hasen. » Vollssiiigakavkinie. Berliner Leben. ' ^ " ' ' ' ^ " >-—- - -- ----- - — - Keilette Draljtmel-n»acn von, M. April. Deutscher Reichstag. Berlin. iPriv.-Tel.) Ter Gesetzentwurf betreffend de« Gebühre ntaris für den Kaiser Wilhelm- So n a l wird endgültig in dritter Lesung angenv in m c n. — Hieraus wird in die Beratung des Etats des RcichS- juft rzaurts eingetrete». Es liegen da,in nicht weniger al» 11 Resolutionen vor. — Abg. Spahn lZentr.) tritt für die Resolution des Zentrums betreffend Haftung des Reichs »für durch Neichsbeamte in Ansübnug des Amts verursachte Schäden und betreffend Diäten für Geschworene und Schössen ei« und erinnert dann „an die bekannten Vor gänge", die eine präzisere Regelung des IulNiunitatsrechtS der Abgeordneten geboten erscheinen lasse». Ls müsse unter allen Umständen dafür gesorgt werden, das» der Abgeordnete nicht iu Anspruch genommen werden kann, »in Ansehung desjenigen, was ihm fn dieser seiner Eigenschaft als Ab geordneter anvertraut worden ist". — Abg. Dr. Iunck lnatl.) begründet die nativnaltiberalen Resolutionen. Ter Wunsch «reiner Freunde, sagt er, belressend Sicherung der Forderungen der Bauhandwerler, ist ja ein alter, die Niaterie hier schon oft behandelt worden. Wir können nur bedauern, Satz eine Vorlage Über diese fpruchreise Materie unS nicht schon längst gemacht worden ist. Fn bezug aus die Haftung des Staates für Versehen von Beamten müsse end lich einheitliches Recht in Deutschland geschaffen werden. Fetzt ist der Rechlsziisland in dem einen Einzelstaat so, in dem anderen jo, weil leider das Einiuhrungsgesetz zum Bürgerlichen Gesetzbuch die Regelung dieser Materie der LanüeSgesctzgebung Vorbehalten hat. Anlmlt und die beiden Mecklenburgs schlichen die .^eastyng des Staates ganz ans. OlderrHurg und die Hanseftiidte schweigen über die Sache. I« Prsirtzen ist sogar in den verschiedenen Gebietsteile» die Re'gcliUrg eine verschiedene. Das Reich hat zmejsellos datz Recht, die Regelung dieser Materie in die Hand zu netzntcn, denn der Zeugniszivang gegen die Presse, auch -fe Forderung der Aushebung dieses Zwanges sind eine alte. Kürzlich hat sogar ein Staatsanwalt in einer Bro schüre tn dieser Frage einen der Presse günstigen Stand punkt Angenommen, sogar ein Staatsanwalt in Dresden! (Heiterkeit.) Dem Immunitätsantrag des Zentrums stim me« wir zu. Wir halten es sogar für richtig, daß dem wdttergehcnden sozialdemokratischen Antrag gemäß ebenso wie den NeichStagsabgcordnctc», so auch den Laiiütagsabge- vrdnete« LaS ZcugniSverweigerungsrecht zustehen muh. Dem Antrag wegen der Autvmobilhaftung stimmen wir zu, dem Antrag der Rcichspartci wegen Abschattung der Tierchaltcvhastung wird wohl das Gros meiner Freunde gleichfalls zustinnncn: aber unter den neuen Mitgliedern derselben macht sich die entgegengesetzte Ansicht geltend. Wir meinen, was dem Automobil recht ist. muh auch dem Ochs und Hund recht sein. (Beifall und Heiterkeit.) Der Staats sekretär möge jedenfalls dafür sorgen, daß die Reform der Strasprozehvrd » u ng bald zustande kommt. Wie steht eS mit der Strafrechtsreform? Das Strafrecht dars kein Juristen recht. cs m»h Bvlksrccht sein, ein soziales Recht. Redner spricht dann noch gegen die AdickeMie Rcsvrm ans, gegen das zu weit getriebene Prinzip des Einzcl- rtchterS. — Staatssekretär N i eb c r d i n g: Der Gesetz entwurf wegen der Banhandiverker ist dem Hanse diesmal bloß mit Rücksicht aus die Geschäftslage nicht wieder vorge legt worden. Sobald die Geschäftslage es erlaubt, wird der Enttv-nvf einer der ersten sein, dir dem Hause zngchen. Was. die Haftung des Reiches und des Staates für die Beamten anlangt, so stehen mir nach wie vor auf dem Standpunkt. Lab das Reich nur cinzutrcten hat für seine Beamten, dah dagegen das Eintreten sur die Beamten der Staaten Sache der Landesgesctzgcbung ist. Wir können nicht gegen das Interesse der einzelnen Staaten hier vor gehe», wenn diese Staaten meine», sie regeln die Sache besser selber. In Preuhen ist ein Gesetzentwurf wegen der Haftung des Staates in Vorbereitung. Die Sache ist also nicht im Einschlafen. Was de» Zeugniszivang der Presse anlangt, so seien Sie überzeugt, das, dem Reichskanzler nichts weniger erivünscht ist, als eine schikanöse Behand lung der Presse. Bei Reform der Strafprozehvrdninig wird auch diese Frage entsprechend geregelt werden. LH in der Weise, wie es von einem Teile der Herren gewünscht wird, sicht freilich dahin. In erster Linie entscheidet sedensalls der Gesichtspunkt der Ansrrchlerhaltnng der -Ordnung (Sehr richtig! rcchlS) und nicht das Bedürfnis der Presse. ISchr richtig! Heiterkeit links.) Was möglich ist, um die Strafprvzestresorm vorwärts zu bringen, geschieht: aber wir müssen den Faktoren, die damit zu tun haben, die nötige Zeit lassen. Wir werden jedenfalls alles tu», »m so bald wie möglich die Entschließungen der verbündeten Regie rungen darüber herbriznführcn. Endlich die Reform des materiellen Strafrechts. Die preußische und die bäurische Re gierung hat fichübcr dieEinfetzniigeiner.Oommissiongceinigt. Die Zusammensetzung dieser Kommission wird olle die Garantien bieten, die die Herren, die die Anregung zu dieser Reform gegeben haben, wünschen. In unseren Mitteilun gen der Anhenwelt gegenüber sind wir einstweilen vor sichtig, um nicht de» Streit der Parteien in die Sache hin einziitragen. Lesen Sie in dieser Vorsicht nicht einen A»s- slnü einer burcaiilrotischen Ader, sondern nur die bemühte Absicht, auf diese Weise die Sache zn fördern. Der Staats sckretär bemerkt dann noch, dah eine Frage, die er an den Präsidenten des Reichsgerichts gerichtet habe, ob und wie die beiden letzten Gesetze zur Entlastung des Reichs gerichts. (Erhöh,ing der Ncvisioiisftinnne, sowie Erweite rung- der Kompetenzen der Amtsgerichte) gewirkt hätten vom Präsidenten nicht nnnmwiinden beantwortet worden sei: immerhin aber habe der Präsident Andeutungen ge macht, die erkennen lassen chah die beiden Gesetze nicht er folglos gewesen sind. Eine Vereinfach»»» des Ämts- gerichtsversnhrens ist beabsichtigt: ein Entwurf wird in der nächsten Zeit dem Hause zugehen. Auch eine Erweite rung der Kompetenz wird sich da nicht umgehen lassen. Sir ist aber nicht der Kardinalpunkt, um den sich der Entwurf dreht. — Abg. Dr. Wagner lkons.) äußert seine Genug tuung über diese Ankündigung der Reform des Amts- gerichtsversahrcns: ebenso dringend, wie die Strafprozch- resvrm, sei die Zivilprozehresvrm. Die Negierungen soll ten vor zu grobem Andrange zum juristischen Studium warnen. Mit der Zentrums - Resolution wegen Haftung des Reichs für Neichsbeamte sind meine Freunde einver standen: die betreffende Resolution Basscrmann dagegen, die auch die Haftung des Staates für Staatsbeamte rcichS gesetzlich geregelt wissen will, geht uns zu weit. Bezüglich der Resolution über den Zwangsvcrglcich sind die Ansichten bei meinen Freunden geteilt. Mit der Resolution Basser mann wegen Aushebung des Zeuaniszmanges der Presse sind wir nicht einverstanden. Sie sprechen da (nach links) von Gewissenszwang, aber der Redakicur kann ja beim Empfange einer Mitteilung dem Betreffenden gleich er klären» dah er als Zeuge vor Gericht nicht schweigen werde. Mit der Freiheit der Presse mich doch auch eine gewisse Verantwortlichkeit derselben verknüpft sein. Ans denselben Gründen lehnen wir auch die Ausdehnung der Abgcord- netcn-Immnnität auf ein Zeugnisvermeigernngsrecht ab. Der Abgeordnete kann ja dem, der ihm die Mitteilung macht, sofort sagen,: „Wenn Sie mich nicht ermächtigen, vor Ge richt ansznsagen, so kann ich im Reichstage von Ihrer Mit- teilung keinen Gebrauch machen. (Beifall rechts.) — Abg. Heine <Soz.): Seine Freunde lehnten die Tierhalter- Resolution ub und billigten alle übrigen Resolutionen. Die Immunitäts-Resolution dcö Zentrums gehe freilich nicht weit genug. Die bekannten Vorgänge, die zu dieser Re- iolutivn Anlast gegeben, seien lcoiglich der Versuch der B»reaiil>"lie, ihre Macht z« erweitern. «Lachen rechts: Sehr richtig! im Zeuttum und linls.i Die Aushebung des Zengniszivangs für die Presse fordert die Presse nicht in ihren, eigenen Interesse, sondern im Interesse der Ocssent- lichkeit. Jeder Polizeispitzel hat ja als Beamter das Recht, sein Zeugnis zu verweigern. Redner verlangt Einschrei ten des Reiches gegen die preuhische polizeiliche Ans- wcisiuigs-Praris. Der Stcmtssetretär habe i» einer Abend gesellschast den Professor Giercte einen Vortrag halte» lassen, in dem cs hieß-. „Klassenjustiz" sei weiter nichts als „gerechte Verurteilung sozialdemokratischer Verbrecher" «Heiterkeit), und ähnlich habe sich ja auch Herr Wagner heute ausgesprochen. Tatsächlich bestehe eine Klassenjustiz, wen» sie auch nicht alle-Richter üben. In Neuthcn seien zwei Kinder, die ans das Strahenbahiigleis Steine legten, Kinder von 12 und tti Jahren, zu 1 Jahre Gefängnis ver urteilt worden. (Hört, hört!) Bei diesen Kindern, die „einmal sehen wollten, wie der Wagen hvppt", lag doch bloß grober ttnsug vor. Wären das Kinder ans „besseren Stän den" gewesen, so wäre eine solche Verurteilung sicher nicht ovrgckoinmen. (Unruhe rechts.) Und wie urteilten die Richter, wenn cs sich um Veriammlungs- und Koalitions recht handle! Wenn Lokale, die den Genossen zu Versamm lungen versagt werden, bonkottiert werde», so werden die Genossen wegen „groben Unsugs" verurteilt. In Sachsen seien sogar Polizeivervrdiningen gegen solche Boykotte er lassen worden. Es sei das ein ossenbarer Verstoß gegen äaS Ncichsrcchls. Trotzdem habe das Landgericht in Chem nitz solche Verordnungen für zulässig erklärt. Durch Ur teile des preußischen Kammergerichts seien die unteren Ge richte zu einer solchen Korruption gezwungen worden. Das Bvlk habe Grund, z» sagen, es gibt Staatsanwälte und Richter, aber nicht für die Unternehmer, svndcrn nur «r uns. (Lachen rechts.) Durch diese Klassenjustiz sei das siaalfttonsrccht völlig in Frage gestellt. Die Sicherung des Koalitivnsrcchts wäre aber die beste Sozialpolitik. — Ltaalssekretär Nicberding: Es wird mir schwer, zu antworten, wenn ein Mann, wie der Vorredner, solche Behauptungen aiisstcllt, so das Material vorbringt, das ihm patzt »nd beiseite lätzt, was ihm nicht patzt. Ich mutz meine Geduld auf das äiitzcrste bcmeistern, um zu ant worten. Der Abgeordnete sagt, die Richter sind nicht bos haft, nein, sie sind gute Menschen, aber sie sind io ver sunken in Vorurteile, dah sic nicht anders urteilen können. Es läuft also daraus für mich heraus, die Richter sind entweder Bösewichtcr ober Troddel. Nun. der Vorredner ftt natürlich objektiv, die Richter dagegen sind alle subjektiv. Was der Abgeordnete an „Fällen" ansührt, io ist es un- rhört, da» er dein Reichstage znmutet, hier ein Verdikt über diese Fälle abzugeben, ohne das ganze Material zu kennen. (Sehr richtig! rechts.) Was die beiden Kinder anlangt, so kann ich mir gar nicht vvrstellcn, datz Richter die Angelegenheit so einseitig behandelt haben sollten. Ich wollte mir jedenfalls erlauben, das Hans zu warnen, dem io geschickt gruppierten Material des Vorredners, das aber sicherlich nickst vor der Wahrheit stand hält, Glaube« zu schenken. (Fortsetzung folgt im Mvrgcnblatte.) Homburg. Der Kaiser unternahm heute vor mittag einen l^stündigen Spaziergang in den Haardt- wald. Die militärische Parade, die heute vor dem Kaiser stattsindcn sollte, ist abgcjagt worden. Berlin. (Priv.-Tel.) Der Kronprinz wird, wie verlautet, demnächst einem <"öarde-Feldartillcric-Regiment zugctcilt und mit der Führung einer Batterie beauftragt werden. Nach Abschluh seiner Ausbildung als Batterie chef dürste die Beförderung des Kronprinzen zum Major ersolgcn. «Mt und Wissenschaft. Woch«n-Spielplan der Königl. Hosthratrr. Opernhaus. Sonntag: „Der Evangelium»,!", ft/28 Uhr.) Montag: »Der fliegende Holländer". l'/»8 Uhr.) DienStag: „Werth«". ft/»8 Uhr.) Nnttwoch : Z» ermätzigtrn Preisen: „Hänfel und Gretel", „Die Puppeiifee". iß Uhr., Donnerstag: »Du Trompeter von Säkkingen". <>/r8 Uhr.) Freitag: VI. Sin- soätr-Sonzrrt. Serie v. Soustischr Mitwirkung: J»au Lcmdowska. t7 Ubr.) Sonnabend: „Werther". (>/,8 Uhr.) Sonntag <28.): »Masgareth«". l7 Uhr.) — Schauspielhaus. Sonntag: „Der Hüttenbesitzer". «>-,8 Uhr.) Montag: „Ein idealer Gatte" (H8 Uhr.) DienStag: „Prinz Friedrich von Homburg". l't,8ilhr.) Mittwoch: »Monna Vanna". lM Uhr) Donnerstag: Znm «Äten Male: „Ltbussa". (7 Uhr.) Freitag: „Minna von Bariibelm". t»/«6 Uhr.) Sonnabend: „Ltbussa". <7 Uhr.) Sonntag (Ä.): „Lin idealer Gatte". (>/»8 Uhr) s* Mitteilung«» ans dem Bureau der Königlichen Hoftb.ea t e r. Im Opern Hause wird Mittwoch, den 2<. April, die Humperdincksche Märchenoper »Hansel und Gretel" und im Anschluß daran das einaktige vantomfmische Ballett »Die Puppcnsee" vou Haßreiter u. Gaul aufgeführt- Die Vorstellung beginnt ausnahms weise um 6 Uhr. Die Eintrittspreise sind wie folgt er- «jtztgt worben: 1. Rang Logen 5,50 Mk., 2. Rang Fremden, logen 5 Mk., Mittellogcn 4 Mk., Leitcnlogen S Ml.: 2. Rang Proszeniumlogcn 3 Mk.. Mittellosen 2,50 Mk„ Setttnlogen 2 Mk.; 4. Rang Balkon 2 Mk., Mittelgalertr und Proszeniumlogcn 1 Mk., Seitcngalerte, Scitenlogen und Stehplätze 1 Mk.: 5. Rang Mittelgalcrte <V5 Mk.. Protzeniumlogcn, Sitz- und Stehgalerie 0.50 Mk.. Parkett, logen 4H0 Mk.. 1. Parkett 4 Mk.. 2. Parkett 8 Mk.. Steh- lkett Mk. — Das drciakttge lyrische Drama erther" von I. Masscnet wird Dienstag, den 28., und »nnadenb, den 27. April, mit Frau Rast als Lotte und rs» vurrtar» tn der Titelparti« wiederholt. — Im Schauspielhause findet Donnerstag, den 23. April, die Erstaufführung des 5aktiaen Trauerspiels „Ltbussa" von Grillparzer mit neuer Ausstattung an Dekorationen und Kostümen statt. Die Besetzurrg der Hauptrollen ist die folgende: Ltbussa: Fr. Salbgch: PrimislauS: Hr. Wiccke: Kascha: Frl. Ulrich: Tetka: F-rl. Litzl: Wlasia: Frl. Gerda: Dvbrvmila: Irl. Verden: Swartka: Fr. Bleibtreu: Slaiva: Frl. Werner: Dobra: Frl. Guinand: Domaslav: Herr F-rvböse: Lapak: Hr. P. Neunrairn: Biwoy: Hr. Eggerth. — Die Kostüme zur „Libussa" sind vom Hosthcater-Kvstüm- malcr Fanto auf Grund eigener Studien in der mährischen Slowakei, wo sich das altslawische.Kostüm noch erhalten hat, und mit Benützung der Werke der böhmischen Maler MancS und Ales entworfen und vom Gardcrobcn- Inspektor Metzger ausgcsührt worden. Die Dekora tionen hat der Hosthcatermaler Ricck mit Berttcksichtt- gttng der nationalen Bauweise, wie sic sich noch in den Ranernbauten Ostböhmcns findet, und Benützung der Studienblätter Prouscks gemalt. Die Musik des zweiten Aktes ist nach nationale« Melodien von Fr. Picka in Prag komponiert. s* Die Volks - Ging»Akademie, deren rühmenswerte Bestrebungen dahin gehen, den minderbemittelten BolkS- kreisen Musik edelster Art unter Anforderungen dar zubieten, die jedem, auch dem Bedürftigsten, die Anteil nahme ermöglichen, hatte gestern im „Trianon" einen Klavterq-end mit Herrn Wilhelm Backhaus (London) veranstaltet. Wir haben den jungen Künstler, der die allgemeine Aufmerksamkeit durch den ihm in der letzten Rnbinstetn-Konkurrenz (Paris) verliehenen Preis auf sich lenkte, erst kürzlich tn einem Sinfonie-Konzert der Königl. Kapelle kennen gelernt, sodatz man im vorhinein in der Lage war. den Abend als einen hervorragend Ntnst- lertschen zu schähen. AIS ein solcher ist er denn auch ver- lausen. Herr Backhaus begann seine Borträgc mit dem EiS-Dur-Präludtmn (und Kuae) ans Bachs »Wobl- temperiertem Klavier" und Beethovens " „Waldstcin- Sonatc" (Ov- 53). Beide Werke spielte er ganz vortrefflich, sonderlich virtuos die beiden ungewöhnlich ausgedehnten Hauptsätze, die dem Bravvurspi-el beider Hände eine gleich schwierige wie dankbare Ausgabe stellen. Ebenso glanzend, künstlerisch vornehm spielte er von Chopin die As-Dur Prölndc. drei Etüden, den As-Dur-Walzer und die Aö-Tur-Ballade. Im Bortrage der beiden letztgenannten Werke stand die Tadellosigkeit der Technik allerdings öfter über den sublimen Empfindungen, die unter den blenden den Effekten wie romantische Geheimnisse versteckt sinv. Dennoch waren die Eindrücke bedeutend, der Erfolg so rauschend, datz Herr Backhaus mit einer Zugabe «Walzer von Rubinstcin) dankte. Den Abschlutz des Konzerts bildeten laut Programm: Mendelssohn: Roncko vapriaoiokr, lOp. 14): Gricg: „Norwegischer Brautzug" und Liszt: Paraphrase über den „Sommernachtstranw". Jedenfalls war von seiten der Bolks-Sing-Akademie, in erster Linie durch die autzcrordentlich verdienstlichen Bestrebungen und die Fürsorge seines Führers und Vorstandes. Herrn Dr. med. Cohn, den Mitgliedern der Akademie eine künst lerische Veranstaltung geboten, die sich den beste» Slaviü- «bendcn der Saison ebenbürtig an die Seite stellen lassen konnte. kk. 8r. Berliner Leben. L. Berlin, 17. April. Für eine Berliner Hanösrau ist es allmählich zu einem Fainiltenunglück geworden, wenn ihr die holde Küchenfee mit der dieser Klaffe in Berlin eigenen Bescheidenheit er klärt, baß sic sich am nächsten Ersten »verändern" wolle. Wer sich noch einen letzten Funken von Selbstgefühl be wahrt hat. nimmt diese niederschmetternde Eröffnung mit stolzem Kopfnicken schweigend hin. Wer aber t« letzter "eit schon einmal alle Qualen und Demütigungen, die t« erltn mit der Suche nach einem Dienstboten nacbacrade
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