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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.04.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-04-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188904089
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18890408
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18890408
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1889
- Monat1889-04
- Tag1889-04-08
- Monat1889-04
- Jahr1889
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.04.1889
- Autor
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N1.«M^L ?. lk. o. lk. «iur«»o io,»«»». u.l«r. io»«»». d» g laoim. -u Ib0d»<i. I» I » k. >» lO. cr. s IneneLLl'b U. ld. '«eloi». «r S»Nev »IloSoS. Erscheint täglich früh «»/, Uhr. i kdarlisn »nd Lrpediti»» I»banne«,affe 8. Lprrchüundrn irr Nkdartion: Vormittag« 1l>—1> Uhr Nachmittag« 5—6 llhr. »tu taNit«»«»» «t»z«t»n»i», v>»»»tcn»«» »»»>««» d>» VI«»ctu>» nicht «oSnOiich. »er für »t, nichftsvl,e»-« Nu«»»r ö,ftt««»r» L»I»r««e «n W«chru»«,»n hi» I vtzr N,ch»>t»««». «n *«»» nntz Frstt«,e» srt» ht«'/,» Uhr. 3» drn Filialrn für 3»s.-3l»uah»r. vtt» Ae»». UniverfiiLlsftraßr 1. Lot» Lösche. Kitharluenffr. »3 par«. und K«>ig«platz7, ,ne bi« '/.» Uhr. nmiger.Tageblalt Auzeiger. Abonnement»prei» v',rlet>ährl,cd 4>, Mk. n>el. Bungeilodi b Ms.. durch ti» Po» bezogen 6 M s Jede einzelne Nummer 20 L Belegeremplar 10 Ps. Gebühren sür Extrabeilagen (in Tageblatt-Format gesalbt! «hnr Postdki»rderung 60 Mk «lt Pastbesörberuug 70 Mk. Znsrratr 6 gespaltene Petitzeile 20 Pi. Größere Schriften laut uns Preisverzeichnis Tadellarlscher ».Zifferasatz nach dvderm Tan» tirrlamen unter dem RedactioaSslrich die 4qe!valt. Zelle ÜOPs„ vor den Familiennachr ichte n die Ügeivalleae Zeile 40 Pf. Inserate sind stets an die Eppedtttan zu senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung praenuineraucko oder durch Post- Nachnahme. ^ 98. Montag den 8. April 1889. 83. Jahrgang. Amtliche Bekanntmachungen. Vekauntmachulks. Di« AuSskihrung der wegen Regulirung de» Platze« an der Westseite der Tbomalkirwr erforderlichen Erd-, Marca- damisirung«- und Pflasterungrarbeilen soll an einen Unter» nehmer in Accord verdungen werden. D'e Bedingungen für diese Arbeiten liegen in unserer Tiesdau-Berwaltung. Ralhbau«, 2. Etage. Zimmer Nr. l<. au» und können daselbst eingesehen, resp. gegen Entrichtung der Gebühren entnommen werden. Bezügliche Offerten sind versiegelt und mit der Aufschrift „Erd», MaecadamisirnagS- und P-lasterarbeite« für die Platzregultrung an der Westseite der ThomaSkirche" versehen ebendaselbst und zwar d>» zum 24. April 1889, Nachmittag» 5 Ubr, einzurelchen. Der Rath behält sich da» Recht vor, sämmtlich« Angebote abzulehnen. Leipzig. am «. April 1889 r. »267 Der Rath der Stadt Leipzig. I». 2158. vr. Georgi. Rüting, Res. Vekannlmachung. Die Anlieferung. Untermauerung und Verlegung von Granitschwellen an dem Platze vor dem Wesiportale der Ldooia»lirch« soll an einen Unternehmer in Accord verdungen werben. Die Bedingungen für diese Arbeiten liegen in unserer Tiesbau-Perwaltung, Ratbbau», 2. Etage, Zimmer Nr. 14. au» und können daselbst eingesehen, resp- gegen Entrichtung der Gebübren entnommen werden. Bezügliche Offerten sind versiegelt und mit der Aufschrift: „Gchtvrllenttrfrrana für dir Platzanlagr vor de« Lvrstportalr der Lhomaskirchr" ^ versehen ebendaselbst und zwar bi» zum 24. April 1889. Nachmittag» 5 Uhr. «inrureich n. Der Rath behält sich da« Recht vor. säwmtliche Angebote abzulehnen. Leipzig, am 1. April 1889. Der Rath der Stadt Leipzig. l». 2158. vr. Georgi. Rüiuig. Res. Vrkullnlmachllng. Nach der Bekanntmachung der Königlichen Brandver- sichen«ng»-Kammer zu Dresden vom 8. Februar ds». Ir», ist zu dem auf de« L. April d. I. fallenden ersten Termine der Brankcassenbeiträge bei der Gebäudeversicherung- Abtheilung von jeder Einheit Ein Pfennig zu erbeben Bei der Abtheiluna für freiwillige Versicherung bleibt rer Be trag vo» Ein und eine« halben Pfennig von jeder Einbeit unverändert. Die Hausbesitzer, bezw. deren Stellvertreter, werden de»- balb ausgesordert, ibre Beiträge spätesten» binnen 8 Tagen, von dem Fälligkeitstage ab gerechnet, u»d zwar sür oe» Stadtbezirk Alt-Leipzig an unsere Stadl-Steuer» einnohme, Stadthau-, Obstnrarkt Re. 8, und sür die Stadtbezirke Reudnitz und Anger Erottrndorf an die Eieuer.Hebesirlle im Rathhanse zu Reudnitz, Lhauffre» strah« Rr. AT, bei Vermeidung der sonst eintrelenven ZwangSmaßregeln, zu bezahlen. Leipzig, den 27. März 1889. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. stoch. Am Anschluß an die Bekauntmachuiig vom 26. vor. Mon., die Verlegung einer Aeuermelkestelle in da« zukünftige Süd- depot betr.» wird zur öffentlichen Kenntniß gebracht, baß Iißerdeni auch die t« Zettzer Lborhan» verdttedene L. Polizeiwache nach wie vor Feuermelvuiigen LN» nimmt, also al« Ae«er«elbestelle benutzt werden kann. Leipzig, den 4. April 1889 Der Rath der Stadt Leipzig. Ib 1431. I)r. Georg«. Kr. Vohnungs - vermi,-tiinn^ Am städtischen Grundstück Windmühleastrahe Rr. 7 ist eine in der II. Etage gelegene, auü 2 Sluben, I Kammer und 1 sttlche desiehenbe Wohnung nebst Zubebör vom - Oktober ds». I». a» gegen einhalbjahrltche l tündigung anderwell zu vermiethen. Mi-thgrsuche werden aus dem Ralhhause I. Etage. Zimmer Nr. 8 entgegengenommen. Leipzig, den 5. April 1889. Der Rath brr Stadt Leipzig. I>r. Georg«. strumbi irgei. vekanntmachung, die An»rtd«ng, taubstummer, sowie blinder Kinder betreffend. Gesetzlicher Bestimmung gvmäg sind taubstumme, sowie blinde stinder bei dem Eintritt in da» Ichnlpstichiige Alter in hierzu bestimmten öffentlichen ober Privat >nstallen unter» ubiingen. sofern nicht durch die dazu Verpflichteten anderweit ür ihre Erzi-Hung hinreichend gesorgt ist. Wir fordern daher die hier wohnhaften Eltern solcher ltinder, beziehentlich die Slellverlreter der Elter», hierdurch aus, alle di» jetzt »och nicht angemeldelen, im volkSichnl» pflichtigen Alter stehenden taubstummen, sowie blinden Kinder behus» deren Ausnahme in eine Anstatt spätesten» b>» zum 20. dtrseS Monat- christlich bei un» anzilinelden Leipzig, am 2. April 1889. Der SchulauSschnft der Stadt Leipzig. Walter. Lehnert. Befremden; wenn sie auch 1",.dock, nicht Anlaß d.ete. so dürfe ein derartige« Sch sP l öfter« geboten werden ohne üble Nachw. g ^^mpsenden kunkt Ein Sieg der nicht scharf genug zu v" ouvernementalen Strömung ^^^§„,rum« M ihren ^U,.7UL' chickt ,n seinem diplomatischen Beruse. Er weilte srühe^^» postolischer Delegat in ^st'nd ' ^ neue LiÄür m Pek.mz'war Agtiardi "u-^ehen.^doch wurde L'emp"LLe'SchL d. iiieekiete nicht errichtet. Sodann war Agliarvt aus eng .r'schen Frage vor. Seinen d'Plemal'schen Verdienste,' ver dankt Aglmrdi auch die Ernennung zum päpstUchen Unter «m'Sonntag fand in «'rlm Wi'h-lmstraß- 77. eine Sitzung de» königlich preußischen Staat Urbcr "'die Persönlichkeit de« neuen Pi pst ^ " Nuntiu« in München, «gliardi. wird der .Neuen dreien Pr,sie" au- Rom geichrieben: ...... Zur allgemeinen Ueberralchong ha» der Pavft dei>^bi«deriqen «er'weler der außerordentlichen geistlichen pnft'leqenhelten, M kianvre «aliardi. »um iltnntiu« in München ernann«, während Mon» s.gno7. ravüchwn. für d..,e. Pasten i- Vorschlag gedrach. war. Monsignore Agiiardi ist, wie «alimberli. besten polnischer Ge- sinnungSgeuoste ee .» allen tue st.rch. _b^>>en F'°g.i' .st^ °°- dem IournatiSmn« hervorgegangrn. «I« ^' wderti zur «.e n g der außerordentlichen geistlichen Angelegenheiten berufen wurde übernahm Agliard, die Redarlion Monilenr de r»°me . wurde dann ,»m apostolischen Delegirten nach 3«dun 'r«°"7 mmd? der Nachsolqer ivalimderti'«. al« dieser nach Wien geschickt wurde. Aqliarki ist ein wtlder. gemäßigter Mann, und eine hochgestellie Periünlichkeil d'S Vaucan« äußerte tbrem Sorrespondeulen gegen- über, daß die Wahl aus ihn gesollen s„, "»'> » "«<>' ist. den allzu großen Euer der .P-trioten-Vartet sonde.n auch a>« langlahriger Mliardeiter Halimdert,'«. welchem ° « «uariu« e. sier «Llasje auch die Füdruuq der diplomatischen «ngelrgende'te- m>: Deulschtand ob. rg«. drsiea rholiqkett am des»« sürder» wird. znsühren. Di» Ichtveizerilch« Regiernng würde daher vor wünsche». b>* Sonnlag-arbeil, d^e Rlnder» und Frauenarb.il vrnllirliilmg. Hierdurch bringe» >oir zur öffeiillicdsn stenntniß. daß wir au» Anlaß der F ier des sünszigjährigen Bestehen» der Leipzig-Dresdener Eisenbahn und zum ehrenden Gebächtniß an den Mann, besten genialer Anregung di« gedachte Eisen bahn ihre Entstehung wesentlich mit zu banken hat, der bis herigen Elsenbahnstraße den Namen Frtedrtch-List»Strasie beigelegt haben. Leipzig, am 2. Avril 1889. Der Rath der Stadt Leipzig. RMm vr. Georgi. iüling. Res. Luctioll. Die ans dem städtischen Lagerplatze an der Ehauffeestraße in Leipzig-Reudnitz lagernden ca. 200 Apder alte Aiegel« ststckea sollen ebendaselbst Do»»er-tag, h,« LI. diese» Monat-, Vormittag- 10 Uhr u»ter den vorher bekannt z» machenden Bedingungen in vier Parti»« von je 50 Kudern gegen sofortige haare Be- zahlaug metstdietead »ersteigert werden Leipzig, den 3. April 1889. Der Rath der Stadt Letpzta. st, Ib. t32«. l>r. Georgi. krumbiegel Vekanntmachuyg. Di« Ausführung der Maler- uud Mustreichrerardeite» bei dem Eraeueruug»dau der I. Ea-aastait soll in Accord verdungen werden. Die Bedingungen sür diese Arbeiten liegen im Bureau der Gasanstalt U in Connewitz au» und können dasetbst ent nommen werden. Bezügliche Anqebote sind versiegelt und mit der Aufschrift Maler- und Anstreteberarbeite« für die I. Gasanstalt versehen in der Nuntiatur de« Rattir». Rathhau», t. Etage, »r.d zwar bi» zum Montag, den IS. April d. 2 Rachmittag- S Udr eiuzureichen. Der Rath behält sich jede Entschließung und insbesondere da» Recht vor. sämmtliche Angebot« adzulehnen. Leipzig, am 4. Avril 1889 De» Raths der Stadt Leipzig Depatatioa m de» Ga-aastalte». Am ehemalige« G^weii^ebou» Gartenstraffe Rr. >2 a Letvzig,Ängrr brottendor,' sind zwei Mod- nunae», wovon eie eine in, Parterre »nd d.« andere ,n der II. Etage geleaen isi. n»o zu weichen je 1 Stabe, I Kammer und I Küche gehört, vom I. Mai d». I». bez von einem späteren Zeitpunkt ab zu vermiethen. Miktbqesuche werden aus )em Ralhhause, I. Eloge, Zimmer lkr. 8. entgegengenommen. Leipzig, am 4. April 1889. Der Rath der Stadt Leipzig. Ör. Georgi. Krumbiegel. Aenderung dtt Llliluhjeit llir die Lscctkn-Vörft. Ans Antrag de» Bärien-B rst indes baden wrr «n» damit «ln- verstonden erk irt, daß die iür den Be >inn der Notiruna der Wechlel-, Beldsorten- und Lsleclen-lLurse maßgebende Lchtuhzelt »er VSrse aus 1 Uhr versioien werde. Leipzig, de» 4. April 1889. Die Handelskammer. I)r. Wach»muih. Borsten der. vr. Gensel, S. Leipzifl, April. * Ueber da» Unglück, welche» unsere Flotte betroffen, haben sich bisher die Blätter von den verschiedensten Parlei- ricbtungen geäußert; alle diese Blätter, welche in ihrer Grund- anschauung weil au-einandergehen. finden sich doch bei dieser Gelegenheit einmüthig zusammen. Dem von der Berliner Fortschritl«parte« gegebenen Beispiele folgend, beurlbeilt jk»e radikale wie die gemäßigte russische Presse alle Vor gänge auf dem Gebiete der deutschen Politik nur mit Rücksicht aus die Frage, wie dieselbe zum Nachtheil deS deutschen Reichs kanzler» aurgelegt und sruclificirt werden können „Fort mit BiSmärck" ist da» Alpha und Omega der Bestrebungen der unversöhnlichenFrindeDeutschland». und je nachdem ein Ereigniß diesen letzter» dienen kann oder nicht, wird e« einqeschätzt. Der Verlust der zwei deutschen Kriegsschiffe in Samoa hat selbstredend die russischen Blätter sehr angenehm berührt, denn bei ihrer heillosen Unkenntniß der deutschen Verhältnisse und der deutschen BotkSsiinimung erwarten ne. daß derselbe der Coloniatpolitik de» deutschen Kanzler» einen empfindlichen und wahrscheinlich entscheidenden Schlag ver» setzen werde. Triumpbirend rufen die .Wedomosii- au« : Da- Unglück, da» viellelchl Hundette deutscher Familien in Iraner verletzt hat, muh t» Deutschland die höchste Erbitterung gegen die vom Fürsten Vi«marck künstlich geschaffene Lolonialpolilik hervor- rufe«. Ihr» Ziele sind den meisten Deutschen nicht ganz begreislich, dte Ausgaben, dir diele Polltck verursacht, sind aber tm beständigen Wachsen begriffe», ohne daß sich irgend welche greifbare Variteile «vahrnehmea ließe«. An einem einzigen lag« ist dir Macht Leulich- laud» am »ehu b>« fünfzehn Millionen Mark ärmer geworden, und weshalb? Die Auslastungen de» russischen Blatte» haben sür un» nicht« Besreuivenbe». Wenn selbst die „deutsche" Fort schrittspartei bei jedem M ßgeschick. da» un« betrifft, ein Triumphgeschrei erbebt, warum sollen ihre russischen Gesinnungsgenossen sich zurückhaltender benehmen? Der Ausbruch der Rohheit ibre» Gejuhl» ist bei den russischen Gegnern unserr» VolkSthum» noch rrklärlicher, und jrde Klage liegt un« fern; wir mrcbien der rn'siicden Presse nur zu er- wägen geben, wie sie wobl ein deutsche» Blatt einschätzen würde, welche» empffnbu»g«Io» und verwildert genug wäre, Über ein Eisenbahnunglück, einen SchiffSunlrrgang oder sonst einen Rußland betreffenden llnglückSsall zu frohlocken. * Di« Thatsache Ser Tbeilung de» Eentrum« bei Berathung de» AltrrSversichrrnn gSgesehe» im Reichs tag schlägt auch in Badern bocbaehend« Wogen und hat innerhalb der ultramontanen Presse bemerken-werthe ver> schieden« Auffassungen hervorgerusen. Diejenigen Zeitungen welche starr an der These vom „unüberwindlichen Tlmnw de» Eentrum« sefthalten, sind bereit» isolirt, die EaplanS Presse krebst. So beißt eS in einem tonangebenden, von Ge>lil>chen und Abgeordneten bedienten fränkischen ultra montanen Blatt«, die Spaltung im Eeutrum errege > Man schreibt de, „Politischen Correspo»ben," au« Peter«burg. 1. April; Di« niibrlmliche Züricher Vombenaffalrr „nd Alle«. W-- damlt in Verb,»dang steht, nimmt die allgemeine «usmerksamkrit tu ganz btionderein ltzrade in A-ivrnch. und der Umstand, daß r» d-n rulstlcbrn Zeitungen strengsten« vrrbotrn wurde, irgendwelche dir-bezüglich, Miitheilunge« der ««»ländischen Presse zu reproduciren, ha, selbstveistLnbllch dazu beigetragen, daß man >m großen Publi. rum brr ganzen Angelegenheit eine noch viel größere Bedruinng beilegt, al« dieselbe an und für sich verdln». Selbstvrrständltch hat da« Gekeimniß, mit dem man die ganze Angelegenheit hier zu um- geben bestreit ist — was wohl haupilächlich polizeilichen Rü-ksichien znzuiltireiben ,ft — eine Unzahl von Gerüchten stervorqernien. So »g>l inveß bi« jetzt in gewShnlich gut unterrichteten Kreisen bekannt ist. kann r« als erwiesen betrachte» werden, daß von einer Gruppe russischer Desperado« rin neuer Aitentat-verinch gegen da» Lebe» deS »ailei» geplant worden war, und zwar scheint c», daß die be- adjichiigie Freveltbot während Le- lm Lause diele« Sommers statt- findenden Besuches des russischen sta ser« i» ver'in zur AuSsührung gelangen sollte. Diese Annahme ist jedensollS ptausibiek, al« diejenige, wonach die Terroristen Däiiemark zun, Schauplatz ihre» Verbrecher,- jchen Versuches gewählt Hoden sollten. Wer die Verhältnisse ,n Dänemark nur einigermaßen kennt, muß zur Ueberzengunq gelangen, daß russische Irrroristen durchaus keine Aussicht hätten daselbst undemertt zu bleiben. Die Pe-soaalkenntnlsj« der däuilchea Polizei sind gerade in Folge der dortigen Verhältnisse ganz erstaunlich und e« ist grrabezu undenkbar, daß rln srrmdes Besich», welchr» währrnd de« AusenlhalteS der russischen Kaisersamilie in Dänemark in der Nähr der Residenz sich »rigen sollt«, nicht sofort dte Auin.erkiamlei» der Polizei ans sich lenken sollte, und mit Hilfe der zahlreichen und anSkrlesenen russischen Geheimpolizisten, welche sich in Dänemark während de« kaiserlichen Besuche» daselbst ausholten, würde e» ein Leichte« sein, rasch »ab unbemeikt dt« Identität lebe« verdächtigen Fremde« sestzuftellen. Die Zahl der in de» verschiedenen Städten Rnßtand« vorge- nommenen Verhaftungen, die tu Berbtndnng mit der Züricher Affair« stehen, scheint eine sehr beträchtlich« zu sei»; ob dieielben von ein- ichnridender vedeutung sind, mag aber dahingestellt bleiben. Mit aller Bestimmtheit wird jedoch behauptet, daß dir Polizei in Wilna einen sehr glücklichen Fang gemacht hat. Die« würde die Bermuthung bestätigen, daß eine enge Verbindung zwischen dem jetzt und dem vor zwei Jahren geplanten Attentate bestände, da bekanntermaßen damals (März 1887) die Bomben, die für da« verbrechen verwende« werden tollten, theiluxise in Wilna verfertigt wurde». * Au» Bern. 2. April, wird nachstehende« Resumö der seiten« der schweizerischen Regierung an die Eabinete ver europäischen Industriestaaten gerichteten Note gemeldet, durch welche die Veranstaltung einer Consercnz dcbus» Berathung von Bereinborungen zur internatio nalen Regelung ver Fabrikarbeit in Anregung ge bracht wird: Die vom 15. Mär» dosirt« Rote weist in der Einleitung darauf hu», daß di» eidgenöisisch« R«g,rru,g sich bereit« m, Jahre 1881 an einige Jodustriestaale» m» der Anfrage gewendet Hobe, ob dieselben zum Abschlüsse esnee interna, tonalen Lon- ventian brzüqlich der Fabrtknrbeits geneigt wäre. In den Antworten der befragten Regiernngrn traten jedoch derartig« Mein»»,«v«rsch,ed»nd'iien zu lag., daß die schweizerische Regte- rung die Angelegenheit nicht weiter verfolgen ,n solle» glaubte. Seither hätten aber dir Ding« eine günstigere Wendung ge- nomine». So wurde« in mehrere« europäische, Staaten inzwischen umsassende Schutzmaßre,ein sür dt» Fabrikarbrtt einqesührt, während in anderen Staaten derartige Gesetze vorbereitet werden. In ver- schtedene, Leq,statt»«, seten daraus bezügliche Vorlagen Krachen und anch dte Frage internettoualer Lonventlonrn über diese An- gelegenst,,« erörtert worden. De« Ferneren set in der Zwischenzeit '7' Lid-ratnr über di. Frage der Fadri,^»eietzgebue,g ent- ^ Form impoiame Kundgebung»» . e?? "''"uog und verschiedener »örperfchasten in dieser ? Die Note verweist bet d,»fem Anlässe auch «ms die Beschlüffe de« 7. Internationalen Longresie« für Laute,,,» und n ^t" »rkeuniniß der «ciualiiä, und Hoden Wichtig»,,, dieser Frage fr, nunmehr überhaupt allenthalben durch- gedrnngrn. Unter diesen Umstände, sehe sich die schweizerische Reattuü-^^tv"^»' *"^gen bezüglich »n internattonalen ^ vosttwerer Form hervor,utreten. Es handle sich hierbei um zwei Hanpipuncte: um -ine gewisse Regeln», der gewerblichen Production und um die verdefferung Arbeiter. Internationale Berttäqe — - Ni»«'»«« al, da« wirksamste Mittel, un, die Allem wünsche«- b>» SonniagSarde», d>« pmdec- und Frauenard-it >n den industriellen Etablissement« durch eine internationale Beieinburnug mit Eiiolg regeln zu sehen. Al« jene Vorschläge, über w-lchr die in Anregung gebrachte itouserenz zu b-rutbeu hält», brze ch iel die Note: Anihebnng der S»nutog«ard«il; FeiifteNung rinrs Ptunmg- alter« für die Zulassung von Kindern zur Fabrikardeit: Fest> ellung eine« Martmat-Arbeitslage« für lugenbiiche Aideiier; Beriol der Beichä>tignng von jugendlichen Arbeitern und Frauen In beso drrS geiuudhe tSichädlichen und gefährlichen Belriebrn; B s.hiä ikung der Nachtarbsit für jugendliche Arbeiter »nd Frauen: Au der Au--»» ruug der mit den einzelnen Ländern adgtschlojienen Vertrage. * Die vorsichtigen Erklärungen Cri-pi's in der Frritnq-Syung de» italienischen Senat» unlrrsch-iden ch febr vorlheilhaft vo» der nervösen Lkire»scba>'U>chlut, womit Presse und öffentliche Meinung Ataiie,,« den in Adessynien so plötzlich eingetretene» Umschwung der Lage besprachen. Herr EriSpl erkennt seine Ausgabe al» veranl-- ivortllcher Lxiler der Etaattgeschäste nicht ui krilikloiec A» passung an die Wunsche oder Phanlasirn de» groß » Hausen«, ivnvern in der möglichst kühle», undesaiigenen, sei sts.andigen Beurtdeilung einer Eonjunckur, die aus den erste» Blick ver- ührensch auösieht, aber, bei gar zu vertrauensseliger Hin- lade, den raschen Politiker leicht in die Falle locke» kömile ^aum daß der Tod de« Negu« bekannt gewoide», wurden auch schon Stimmen laut, weiche derlangleii, daß Italien sich diese» Eieigniß tu Nutze machen solle. Herr Cn»p> iväie gewiß der Letzte, eine Gelegenheit zu verpaffen, welche dem Lande die Lasten und Opser der Rolhen-Meer-Politik irgendwie erleichtern könnte; ist er doch selbst s Z., woran er gestern »och »n Senat er innerte, ein Gegner derExvevttion »achMaffauab gewesen Allein in seiner jetzigen verantwortung-reichen Stellung hat er nicht mit Ansichten und Meinungen, sondern mit Tbals.ichen zu tüun. die n»t sehr behutsamer Hand ungesagt sem wollen. Nach den im Senate abgegebenen Erklärungen de» Mtinsleipräsi benten zu uitbeilen, hätte CriSpi sogar die Evenlnaliläl einer - Aiifgrbuiig Maffauab« ins Auge gefaßt, freilich nur unter Borau»setz»nge». welche da» moralische Ansehen, sowie oa» materielle Inlereffe Italien» vollständig ungrjchmLlkrl last» würden. So anerkannte Erispt den Besiv einer >Ll ttion am Rotbe» Meere al» zweckmäßig, wen» e« auch nicht gerade kurchau» Maffauab sein ir.üffe, welche» inveß nicht ans- gegeden werden dürfe, ohne Nutzen daran» zu zieven. E« >no dir» allgemeine Andeutungen, wodurch dir Negierung u nicht» verpflichtet, ihre überseeische Action in k-iner Weise vorweg seitgelegt wird, die aber ihrem Zweck, die öffentliche Meinung zu sondiren, sehr wobl ent- prechen Der Interpellant, an kessen- Adrefle EriSp'S Darlegungen gerichtet waren, Parenzo. delannte noch vor Schluß der Sitzung Farbe, indem er sür seine Person ich dahin aussprach, daß er mit gutem Gewissen jede Aus dehnung der italienischen Besitzungen billigen wurde. Ei» eventueller Vormarsch der Iialiener in der Richtung aus A-mara und Keren, um die im sanitäre» Interesse der Garnison-trnppkn Maffauab» dringend bedürftigen Sommer frischen Zu gewinne», schwebt offenbar den »leiste» italienischen 'Zolitiler» al« zunächst erstrebrnSwerthe» Ziel vor, best u Ei clchuiig sich bei kluger Benutzung der au» dem Tod des Negu» olgenden Nrngestaltung der abesiyiuschen Verdälluisie >>ch vielleicht unschwer ermöglichen lasten dürste. Dein Eubinei wird >m gegenwärtigen Augenblicke sür sein, »snkaniill Politik da» Vertrauen der parlamentanschei, Mehrheit gewig nicht fehlen, in der richtigen Eikenntniß. daß nur n 'Irr dieser Bedingung die Regierung zur Entfaltung desieuigen M»ße« vo» nachhaltiger Energie befähigt ist, welche» die Erieicdung positiver Erfolge verbürgt. Zur parlamentarischen Lage. blb-O. Berlin, 8. April. Im Reichstag «st die Annahme verdreitrt, ein nicht unerheblicher Theil der co» ervativen Partei sei entschlossen, gegen da» Aller»» versicherung-gesetz in der Gesanimtadstiiiimung zu stimmen. In den bi»herigen Abstimmungen l>rt diese Annahme keine Bestätigung erfahren; e« war nur ei» ein; ge« Mitglied, welche» gegen tz. l und gegen len Reickrszufchuß stimmte (v. Oertze».Brunn), und wir möchte» einiiweiten bezweifeln, ob in der Thal eine größere Anzahl von Mil gliedern der conservaliven Partei da» Gesetz ablehne» wirk. Freilich haben verschiedene confervalive Redner erb bliche Einwendungen gemacht. Vielfach« Bedenk-,, sind ja in allen Parteien vorhanden, aber sie muffen überwunden werden, nachdem da« große Werk einmal begonnen worden und wiederholt in so feierlicher Weise die Krone, die Regierung und die MehrheilSparleeii des Reich-lag» dafür rmaetreten sind. Gerade die co» servative Partei bat sich sür diese Gesetzgebung beso>>e--r- ffark verpflichtet; sie hat ein besonder» stob » Ver dienst um deren Anregung und bisherige Durchs» rung n, Anspruch genommen und aus die „Kaiserliche Bvlschasl" sich stets mit besonderem Nachdruck berufen ES wäre ei» bo.bn bedauerlicher Abfall von ver bi»berigen Haltung, wenn wirk lich ein erheblicher Theil der conservaliven Partei seine Mil Wirkung versagen wollte, »m so bedauerlicher, al- da»» die Mehrheit sür da- Geletz recht zweisethast würde »nd jeden fall- sehr knavp au-siele. Denn vom Eentrum ist »ach dem bisherigen Verlaus auf die Zustimmung von I öck,slc»s einem Dutzend Mitglieder zu rechnen. Für beide Parlamente werden in wenigen Tagen die Osterserien rinlreten, beide aber werden mit B gm» deS MonatS Mai noch einmal zu sehr wichtigen Arbeiten zu sammentrrtkn. Dem Reichstag wird vorzugsweise de Er ledigung der Alter»« und Inval»dität»rorlage in drttler Lesung und sodann die Beralbung der Straf und Preß» recht-novelle obliegen, die, wie jetzt sesizu'leken scheint, vor der Vertagung überbaupt nicht mehr an den Reichstag ge- langen wird DaS Abgeordnetenhaus bat de» bi- jctzt vorliegenden ArbeilSffvss ziemlich erledigt. Der Landt a g konnte vor Ottern überhaupt geschloffen werden, wenn nicht noch taS Lteuerresormgesitz und das Sverrgelvergesetz zu erwarten wäre», lieber den augenblicklichen Stand der beide» An» gelegenbeilen verlautet immer noch nicht» Bestimmte». WaS insbesondere da« Sleurrresornigesetz betrifft, so ist sehr be dauerlich, daß sich die Einbringung von Wcche zu Woche binziebt. Auch wenn der Entwurf jetzt noch vnrgetrg! wird, d» zweisehait, ob in einem so vorgerückte» Stadium noch eine Verständigung erzielt werden kann So große und schivierige Gesetze würben mit weit besserer AnSsicht aus Er folg im Anfang oder doch i» der Milte, incktt rff zeg-n Schluß riner Session erngebracht. Woran e» getcaen. daß die» nicht erreicht werden konnte, ist nicht recht ersichtlich.
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