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Dresdner neueste Nachrichten : 28.06.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-06-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-191106285
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19110628
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19110628
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1911
- Monat1911-06
- Tag1911-06-28
- Monat1911-06
- Jahr1911
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 28.06.1911
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IX- M. 17Z. M sah-Haus Mittwoch, 28. Juni tou, resdnerNeuefteNakhrichtm 111-Zod- Its-» WIN- spspamqe Lolonetzeile kostet M Dresden sub Vor Fess« fük onst-äu- Is fis für das Ausland cll oöife Meilele Off. Mc imtlpcltigesteslaisgeile iütDkesvus » »g- uas l Ic- fiit mw Its bis t. set wieder- Maska und sagtest-niste- Rabm nach Tat-q. chitin qixea sc N. nferate von ostwärts werden nur seien kämasbtöskluns ORDNUNG-« Für das Erscheinen an »Hm-neu Tagen und Bissen wird nicht summiert leic- Mmchksnfqabe sonsnseraien unsnlsfsiq. Unst- Dkespaex up qugwäriisieatztäuquzstgutlegi spät-te sämtliche-unentw mua z- - Im u an ne am- n Mr officinale-essen nnd statt-neu cms ferne u Diele Numm- LM la nnd ur- mnfaßt 16 Seiten-. Rosm- sieh Franzvilimc Emviiuvlitlitkit Wer im Glashauie sitzt, soll nicht mit Steinen Mko und wer selbst Beleidigungen, ia Be ichzmpsuugen austeilt, soll nicht plötzlich den Gewänd lzchen spielen und Entrüstungskundgebungen vor-an th Galliens Musensöhne tun dies augenblicklich In Paris, in Nancy, in Marseille sind Studenten zu- Mmengetommem hast«-en sich furchtbar entrüstet« hef- M Reden gehalten und Resolutionen gefaßt· Gegen Mk- Nutürlich gegen Deutschland Was hat ihnen Deutschland getan? Nichts, schlechtecdings nichts. Es wäre auch unerfindlich, was siir ein-e Ver anlassung das Deutsche Reich haben sollte, sich mit Wiens Studenten näher zu besassen, sie qu zu he mekm Jhr Zorn ist denn auch lediglich durch eine deutsche Zeitung, die ~Straßburger Post«, entsacht worden Anliiszlich der Auflösung des deutschfeindlichen aspspxpkhkingischen Studentenzirkels in Straßburg We dqg genannte Blatt-einer Einfendung Aufnahme gewzhky in der die französische, insbesondere die Pariser Studentenschaft scharf mitgenommen und ihr Mgeworsen wurde, sie «wate in einem moralischen Mse«. Das ist unter allen Umständen oerwerslich, schon weil derartige Verallgemeinerungem unzu tkessend und ungerecht sind und weil heutzutage wirk aks kein Volk die Berechtigung bat, sich einem andern gegenüber in die Brust zu werfen und als Sitten kichter aufzufpielen. In den modernen Zeiten des Verkehrs werden auch lockere Sitten schnell überall hingenflanzt und man kann keiner Volksgemeinschast sieht ein Monopol der Unsittlichkeit oder gar der Sitt lichieit zuerkennen. Es wäre daher richtiger und besser gewesen das Straßburger Blatt hätte jenem Ein gesandt keine Aufnahme gewährt und es abgelehnt, Veschimpfungen deutscher Studenten durch elsaß inhringische Grünschnabel mit Beschimpfungen fran-» tisischer Studenten zu beantworten. Indessen ist nun» einmal jenes Eingesandt erschienen, und nun muß« m doch fragen, ob wirklich auf französischer Seite« tie Berechtigung vorliegt, dieses einen ungerechten und geschmacklosen deutschen Zenungsartikels wegen vor derWelt die schwer gekränkte Unschuld zu spielen, die selbst nie ein Wässerchen im Nachbargaxten getrübt hat, die aber ihrerseits nicht im Frieden leben bann, neil es dem bösen Nachbar nicht gefällt. Wenn man alle maßlofen und abgeschmackten Be schimpfungen und Verleumdungen, die im Laufe der verflossenen 40Iahre gegen Deutschland und Deutsche jeden Standes in französischen Blatt-ern erschienen stut, gesammelt hätte, man würde eine Bibliothek be sitzen, die an Umfang mit manchen öffentlichen Büche nten wetteifern würde. Besonders wenn man noch die in französischer Sprache oerössentlichten Werke gleicher Tendenz binzutun wollte. Mitunter. wenn ergar zu arg kommt, wenn namentlich ein ,ritter licher« Franzose sich berausnimmt, die deutschen Frauen mit Unflätigkeiten zu überschüttem hängt die eine oder andre deutsche Zeitung solche gallische Ga lqnierie niedriger und klopft dem betreffenden Ver treter der qeistreichsten, böslichsten und geschmackvolls II M» HWI 1 v. M II: M NUDU Null-. Isl. . 111-»k-« . , Itsl ’ . M·ITMKM" Hist-m susspsazi miser Wust-g list-tijska case-. I I ugieletitk OTHER psnnovet m thu- eisi- Welt-sehst« sättessäed,,lslhllistsy«. MERMIS-» Istsmmhssss bclx Mk» 2. Pia Mk « mitten Gämskeihni Idb Seesttqßc I- us IT Wshfgsm U- Melissus-s Laohtiest viele mitte- M skå mos Wolltlais « · s loflmduos i - s s cSHlckss - . - · qstückls Theils-Instit ssllprgm kmsiifiniaast ihllsssmsnt sluiascltecr p939. Straf-endop n hauptbahnhoo. Bindengartew . msAufeuthalt. c Sommers-ite- m IS empfohlen. W d Montag: —- mild erstow datokium Ulllllillålllllllc Tllllkszilllllll Größte Verbreitung in Sachsen. sten Nation ein wenig auf die Finger. Im allge meinen baben wir uns, seitdem wir uns erlaubten, auf französischen Schlachtfeldern siegreich zu fein und uns die einst mitten im Frieden geraubten Grenzlande zurückzuerobertu französischen Beschimp fungen gegenüber eine Rhinozeroshaut anaefchaffts wir verstehen den Groll unsrer Nachbarn und ver zeihen ihn lächelnd. Ob sie unsre Tapferen »Pen dulenräuber« beißen, ob sie uns Barbaren nennen, unsre studentischen Gewohnheiten verspotten, unsre Frauen und Mädchen lächerlich zu machen suchen, uns Geschmack und Feingefühl frischwea in Bausch und Bogen absprechen wir nehmen’s gelassen hin und legen’s zum übrigen. Noch niemals ist es deut schen Soldaten« Studenten, Frauen eingefallen, aegen derartige französische Pauschaliniurien aufzubegebren oder aar großartige Protestkundgebungen zu veran staltein Das blieb den geistreichen und geschmeck vollen Franzosen vorbehalten, die bekanntlich den -Efprit« und den seinen Takt in Erbpacht genommen haben. Sie schießen mit Kanonen nach Spadem ver anstalten Entriistungsmeetings gegen eine deutsche Zeitung und benutzen die guteGelegenheit sudeutschs seindlichen bessereien In Marseille soll man soaar ein Bildnis des Deutschen Kaisers, nach einer andern Angabe eine den Deutschen Kaiser darstellende Puppe feierlich verbrannt haben. iDie offizidfe Hat-as- Agentur bestreitet allerdings die Richtigkeit dieser Meldung - d. Red.) Kindereieni Die französischen Studenten mögen sich daheim so lächerlich machen. wie sie wollen und können. In Frankreich ailt ia schon längst nicht mehr das alte Wort, daß die Lächerlichkeit tötet. Wir gönnen ihnen gern das kindliche Vergnügen. Wenn sich aber die Blättermeldung bestätigen sollte, daß die »beleidias ten« französischen Studenten einen Demonstrations zng nach Straßburg nlanten, dann hörte für uns der Spaß freilich auf und der Ernst würde beginnen. Jn diesem Falle hoffen wir bestimmt- dafz die deut schen Behörden stramm ihre Pflicht tun und den jungen Herren aus Paris. Naniw- Marfeille schleu nig bedeuten würden, durch das Loch in den Voaefen den eiligen Rückng in ihr geliebtes Frankreich anzu treten. y- .· «I· « » « Frauzbsifcher Ueber-griff gegön einen « Deutscher-. , « Während im Mutterlande Frankreich nur mit Worten gegen Deutschland vorgegangen wird, weil das ziemlich ungefährlich ist, erlauben sich die fran zösischen Behörden in Marokko ständig Uebergrisse gegen deutsche Staatsangehörigr. Soeben weiß die »Voss. Zig.« wieder von einem solchen Fall zu be richten. Ihr Korrespondeni in Tanger meldet- Ein den deutschen Firmen B r a n d t u. Th o e l und Karl Ficke gehörendes Terrain in Casa blanca , das von der französischen Militärs behörde beansprucht wird und über das augenblick lich ein Schiedsgerichtsverfabren schwebt, wurde estern von der französischen Micitärbebdrde befchlagnahint und mit einein fran zöpfchen Trupvenlager belegt. Der deutsche Kon su protesiiette sofort energisch gegen die Ver ge walti g u n g, die unter den Deutschen Casa blaneas Aufregung hervorgerufen hat. Nedattkon und Hauptsefchästsstelle Ferdinaudstrase 4. Fernsprechm Redaktion Nr. 8892 Ezzedition Vk GA, Verlag Ne. Us- Wir hoffen, daß der Konsul energ ifche Unter stützng durch die deutsche Diplomatie erfährt, damit die Franzosen endlich erfahren, daß man nicht unge straft dcutsches Eigentum antasten darf. . Rncttcitt des schlu. n. Bieucktlj. Was nach den letzten Meldungen zu erwarten war, ist eingetreten: der österreichische Minister präsident ist z urückgetreten, unmittelbar nach dem für die augfcheideuden Minister Weiskirchner und Glombingki die Settionßchefs Dr. Mataja und Dr. Roll mit der Leitung des Handels- bzm Eisenbahnminifteriumö betraut worden waren. Unsre Wiener Reduktion meidet uns: -id- Wien, 27. Juni. (Prto.-Tel. der Dresdner Neuesten Nachrichten.) Der Wechsel in der Leitung der Regierungsgeschäste vollzieht sich schneller als nrspriinslich beabsichtigt war. Nach dem noch gestern vormittag die Demiision des Han delsniinifters und des Eisenbahnnlinisterg ange nommen und ihre Stellungen mit den rangaltesten Sektiongchess besetzt worden waren, hat am Abend Baron Bienerth für seine Person mn die Ent lassung gebeten nnd sie anch erhalten. Er wollte neben der Aktion des Barons Gautich nicht im Amte bleiben, um keine Zweideutigkeiten aufkom men zu lassen. Baron Gautschs Ernennung sum Ministeroräsidenten steht für heute oder morgen bevor. Sämtliche Mitglieder des Kabinetts Bie nerth bleiben im Amte. Baron Gautsch wird keine leichte Arbeit haben, da man in der deutschen Bevölkerung die Personenkoalition von Deutschen und Tschechen im Kabinett entschieden ablehnt und nur auf sachlicher Grundlage Kon litioneu eingehen will. Die erste sachliche Grund lage aber inüßte die Anerkennung der d e utich e n Forderungn in Böhmen seitens der Tichechen bilden. Ob diese dazu geneigt find, wird sich bald zeigen. Wie der offiziösesKornmentar zum Rücktritt Bie nerths behauptet, hat sich dieser zu seinem Schritte »von jenen Erwägungen leiten lassen, die bereits bei der Auflösung des Abgeordneteuhauseö maßgebend waren. Schon damals stand die Ueberzeugung fest, daß eine Konsolidierung der parlamen tarischen Verhältnisse notwendig sei, wenn die großen, über die Abwicklung der laufenden Ge schäfte weit hinausgehenden Aufgaben, vor die der Reich-Brut gestellt ist, einer zuverlässigen und befriedi genden Lösung zugeführt werden sollen. Je mehr aber die Mandatsdauer des früheren Hauses sich ihrem Ende näherte, desto geringer wurde natur gemäß die Neigung der Parteien, ihr Verhältnis zu einander einer Llenderung zu unterziehen sowie sich wechselseitig für einen längeren Zeitraum und für cin umfangreicheg Programm zu binden. Von dem neuen Haufe darf aber erwartet werden, daß in ihm der ernste Wille zu weitausgreifender und frucht bringender Arbeit nicht nur vorhanden ist, sondern auch in der Bildung einer großen, etnheiilich ge ftimmten nnd schaffengfreudigen Mehrheit seinen Ausdruck und die Möglichkeit erfolgreicher Betäti gung finden kann. Läßt nun diese Annahme ed ge boten erscheinen, für dasVerhältnis der Regierungs-; gen-alt und der Parteien iin gegenwärtigen Zeit-l staune-ein Zu Dresden und Veto-ten monatllch I Ili- ket Quart-l 1,80 It. frei can-, durch untre Junius-Fut- euuosatlhs II Pf» pro Dur-nat US Mk. frei caus. Mit der seist-se Jst-Ottern sie-ein« oder satt set Beilage Dressu- Flleseude Männ- ie ls ki. pro Monat mehr. Posthezus m Deutschland und den deutschen tote-ten Ausg. A am .Jllustr.N-uefle« mnati. 84 Pf- pro Quart Æ M « B ohne Jlluftr. Beilage . 69 . , . W « Jst Oefterreitthusmk Ausg. A mit·sllnstt. Messe- tmmth 1.60Kt.. product-L cis st. satt-. B ihnesllustr. Beilagbe . 1.42 - . tss , nach ves- Auscsw » aus-« .pe. soci- 1 m Wiss-s- 10 ok. ypunkt eine neue Orientierung zu versuchen, so kommt insofern noch ein weiterer unmittelbarer Anstoß hinzu, als zwei, großen Gruppen der bis herigen Mehrheit angehörige Mitglieder aus dem Kabinett ausgeschieden sind und dieser Umstand eine Aussprache mit den betreffenden Gruppen notwendig macht, eine Aussprache, die wohl nicht abgesondert, sondern im Rahmen einer allgemeinen Aus einandersetzung mit den Parteien des Abgeordneten hausez erfolgen muß. Frhr. v. Bienerth hat sich nicht für berufen erachtet, diese durch die Situation ge gebene Ausgabe auf sich zu nehmen, weil er glaubt, daß Verhandlungen mit den parlamentarischen Gruppen nicht durch von früher bestehende nähere Beziehungen oder Differenzen beeinflußt sein, son dern in voller beiderseitiger Unbefangenheit, ledig lich unter dem Gesichtspunkt der künftigen poli-» tisehen Notwendigkeiten, geführt werden sollen. « Der zurückgetretene Ministerpräsident Febr. von Bienertb besand sich als solcher seit dem November 1908 im Amte, nachdem er im Kabinett Beck Minister des Innern gewesen war. Ende vorigen Jahres hatte Ftbr. o. Bienertb, nachdem er schon vorber» zahlreiche Krisen überwunden hatte, seine Entlassung gegeben, woraus er vorn Kaiser Franz Joseph er neut mit der Bildung eines Ministerium-Z betrawt wurde. Frbr. v. Bienertb steht iin 48. Lebensjahr-. Dr. Weiskirchnet ist der Orden der Eisernen Krone erster Klasse, dein gleichfalls aus dem Kabinett auggeschiedenen Dr. Glonibinskt die Würde eines Geheimen Rat- mit dem Prädikat Exzelleni verliehen worden. Z Lulhckllkicf Illill Rlllck Milckllldcli Fast·mökhte man Herrn Pierpont Morgan für einen geistreichen Jroniker halten. Kaqu er da nen lich feine Mittel erlauben ihm das - fiir sage und schreibe 102000 Mk. aus einer Auktion bei C. G. Boerner in Leipzig einen Brief des Dr. Martinns Luther an Herrn Carolng Quintud, weiland des Heiligen römischen Reiche-s deutscher Nation Kaiser. versteht sich sem nomine Die Archivdirektoren webklagten: »Es-a daß uns dieser Brief verloren gehen mußte , und granwoll sandten sie ihm Blicke nach übers Meer nach dein Dollarlande. Morgan aber erwies sich als ein Mann. der nicht nur den Dollar, sondern auch nsationaleö Gefühl du schätzen weiß, und in einer Stunde höchster Selbstlostakeii entschlosz er sich. den wertvollen Brief. der ein ganzes Vermögen gekostet hatte. den Deutschen zurück zugeben. An einen Kaiser war der Brief gerichtet, dachte Morgan. ein Kaiser nur darf ibn besitzen. Dacht’ es, sprach’ö, begab sich an Bord der »Hoben zollern«, die im Kieler Hafen schaukelte, und überreichte in gewährterAudienz dem Kaiser Luthers vortressliches Schreiben. Ob wohl Piewont wußte« was in dem Schreiben stand; ob er den teuren Brief gelesen hat? Hat ihn der Kaiser gelesen, als er ihn annahm? Man fragt sich’s, wenn man Luthers Brief liest uwd weiß nicht, was man denken soll. Denn das Schrei ben, obgleich vom 28. April 1521 datiert. könnt-e dem Geiste nach auch im Juni des Jahres 1911 geschrieben sein, und wenn man sich vom Buchstaben befreien kann, so könnte wohl statt des Namens Luther der Name Jatho unter dem Brief stehen. O Ironie des Schicksalsi Im selben Augenblick da ein geist liches Spruchkolleginm einen, der in des großen Vorkäirwfers der Freiheit, in Lutbers Namen nnd Geiste oredtgte und wirkte, aus der Landeskirche Paris. Von Ml Pkövost Jetzt ist das gefellsehaftliche Leben ·an feinem Höhepunkt angelangt, die baute sanson ist da. Der Wust Juni hat nicht immer so hohe Ehren genossen; iwddem ich noch nicht gar so alt bin, kann ich mich M sehr wohl der Zeit erinnern. wo die Mode dem Suoh gebot. Paris vor dem Juni zu verlassen. Man is seitdem klüger geworden und hat einsehen lernen- M unsre Stadt in den letzten Tagen des Fruhlahrs der entzückendste Aufenthalt ist, dar sich denken laßt. Der Rasen leuchtet in frischem Grün, Vlumenbeete schmücken ihn gleich ehensovielen schimmernden Ju welen, zahllose Vlatanen und hittihende Kaftaniem dünne verwandeln die Boulevards in Alleen. Selbst US kahlen Straßen find mit leuchtenden Blumen aes Dien. mit lebenden Blumen, den lichten Kleidern der kakh die so harmonisch zu dein lachenden Blau Des Himmels, dem Blühen der Gärten stimmen. Mllvse Fremde, die nach den französischen Bade- VMU teilen. halten sich in der Hauptstadt auf und M es Auch nur auf der Durchreise und das find M größten Teile die reichften nnd eleaantestenLeute ihres Landes, die so das qlän cnde Bild verstärken, ergänzen Die Nymphen des thots de Bouloane er- Weu ans dem Winterfchlaf usnd schmücken Wald Jud See - und trotzdem sind «die« Theater allabend- W zsfüllt Für uns moderne Pariser ift der Juni sie eit der Ver niiqungen« des Luxus var excel-; We geworden- Hm Winter fördert Lutetta auch eif- II un ihrer wissenschaftiliehem künstlerischen, eiskalt-umsehen ers-seit « sd i e muß ietzt für DIE Yochen deiniffionierenn Jetzt triumphiert m Pkachtige, da- festlisE geräufehvolle Paris WUI Vortræfegfäle der ofefforen»veröden, die Mantuas-is n Honiilien der confarenciers ver- I »Ah Mk saksmx . ' MEDIUM Morali · T modetue Katos ver- MEUDZZIISMKFZÆOM sie est-Em- dide alte WILL vequ VDIU LASIZD set II un ver- « n even ke Städt »- Feske, des M und R Zum-! u«gern würd-u sie sie in IN Zentpaluntversi in ein einz ges großes M demand-Im kurz in ein andre-, qmamiiches me Sie schleudewi «ctuen" Bannfluch nach dem h Neu unsern überwachen-dem immer steigen- 4 I. smwtxz rissen-unz- »O ssaskstokkillmpls Kedeumut Erim-e delAtl I lerosq dumm-. Hell- 111 venleldem stoffvechlt abholte-h Rhea-n- CW betet miser-nies- ssvt mseno tack but-f -u. empfehle-. state-Wes txle in tot-i ak. Max r IF IV s! sd Zahne-ts cost-ils- sts Is- «- Dentist Postpkalzz · sum Unow M htma Mai al aft yolle Montierw uliebim trat-M ins-s sitt-elf M ist-ern auch Its-« Malt Wka kssss EIN-Mk ANY-M Wi- ~Pariö im Juni«e so sagen diese Philosopben, Jst verderbt und verderblich.« Man beiuche zuchtfpiel eines der unzähligen feinen Resianvants des Bois, wo sich allabendlich während der Saiion die reichen Mjißiggängey die Fremden, die professionellen Schön beiten und alle jene Einiggsberübmtbeiien Rendez vaus geben, denen ihr eigentlicher Beruf Zeit genug läßt, alle Bergnllgungen, alle Feste mitzumachem Was an einem einzigen Abend in Armenonville, in Madkid oder im Prö Catalan-U zum Fenster hinausgeworien wird, überschreitet alle erlaubten Grenzen. · Vor den Restauranis stehen die Automobile in dicht-en Reihen, eine furchterregende -Artillerie des Vergnügens. Die Erhaltungskosten eines solchen Hrafkiznzgenp Jonzinen dem· Jahreggzebalte ener Uniexi ftaatssekretärs gleich; einige verichlingen sogar die Zinsen eines bedeutenden Vermögen-. Kürzlich erst stand zu lesen, daß eine Amerikanerin, die Frau irqendeines Kupferkötiigs, ihrem Chanffenr zwölf- Hlsundert Franken monatlich zahlt! i Die Herren dieser fürstlich bezahlten Arbeiter sitzen einstweilen drinnen im Reimurant an.k·leinen blumenbestreuten Fischen. Eine Arbeiteriamilie mit drei Kindern könnte von dem Preise des parfiimierten Milieuö allein acht Tage lang leben. Die Eleganz der Männer ist zwar unauffälli - so will es der gute Ton; immerhin kostet die gere Perle im Vorbemd eines dieser Gentlcmen mit pseudobritischen Manieren doch mindestens hundert Louis. Bei den Frauen zeigt die Kleidung schon offen kundiger denGmd von wahnsinniaer Verschwendung ans arg jenem Hut find zwanzig Federn, keine unter fechig rauben. Die Sommerkleider kosteten im Bor ja re durchschnittlich achtbundert Franken, beuer be zahlt man sie schon mit iünfzebnlkmnderk die Anz- Eaben fitr Juwelen Kreuzen vo ends an Irrfinn in dreirei iges Ko ier erbiengroßser Perlen ist war schon um dreimalbunderttaufend Franken zu ånabem aber man sieht auch folebehalzketten um zwei illioneu. Da braucht man kein Mathematiker zu fein, um auszursechnen daß die veizenhe Weltbatne zur Schmuckunq ihrer Schultern ein Kapital braucht, bessenageäbrliche Zinsen oft achtziatauiend gransen noch rsteiaen die Amortisation un ere net. da ja«die Perlen mit der Zeit an Gen-ist verlieren. Wka ik Wi- DTWFP M W HERR-I o oe en enma qe r en strick-es ungefähr dreihundert Rasen . « s) Bekanntesi aurants Anspi- isou " sum-« sing-p- i,.k".. .d.·. FAM« .- I Nebendieser maßlosen Vergeudung verschwindet der Preis des Diners, so erlesetnso kostbar es auch sein mag. Da lann man auch leianen Herzens fünf Franken für einen Funfzia-Centlnises-Pfitsich aus geben: es sind ja nur vier Franken fünfma, die zum Fenster hinausaeworsen werden. Allerdings wird die immerhin bedeutende Summe für ein solches Diner auch nur sür eine Fiktion ausgegeben Denn die Mehrzahl der Tischgnossem die das Diner be zahlt oder durch Freun bezahlen läßt, ißt so aut wie gar nichts davon - ebensowenia als sie die sei nen Weine trinkt, die in den Gläsern perlen. Frauen und Männer-, alle beinahe haben sie eine Kur durch zmnachem sie. trinken nur Mineralwaiser und essen nur Gemüse. Sie sind noch gut aenua daran, wenns ibnen der Arzt uur Fleisch- und Fisch verboten bat; und nichi auch das Brot untersagt. Die Veracuduna« die gewissenloseste Verschwendung, die unerbiirten Ausgabsenl ohne greifbare-s Aeauivalent aus der aans zen n - Kommt, verlassen« wir diese, Orte sinnlofesten Taumels, geben wir über die Brücken in den stillen Schatten des lcnsken Ufergt Bgrüßen wir dort die Seele von Pausde Pasteuri Institut. die Sor bonne, das Pol-cis Mazarim die Hochschulen, das sCollåge de France! Auf das rechte Ufer wollen wir n·ur zurückkehren, um den Louvre und die National btbliothek zu sehen. Das ist das «wahve« Bari-! - . v Jst strengen Motaliften, gebet tin-s doch nicht nur insenwabrbciven zum besten, die ieber kennt und niemand bestreiten lasset euch durch blinden Haß nicht »in die Im iiibreni Ich will ja gern zugeben, daß das Paris der Künste nnd Wissenschaften viel wichtiger iiir Frank sreichs Wohl ist als die Stadt des nxus und der Feige Habt ibr aber auch bedacht, wie iebr eben dies at iiendeParis der reichen Müßiggänqer nnd ibrer Verschwendung bedarf? Erstens in pekuniärer Beziehung; denn so an stößis euch immer die ums-tosen wogen seines ein zsksen Abends im Bot-s fein mögen: « btssetd zu ne w egte Nationalökonomen, um nicht zu wissen; daß der Goldftrom aus den Taschen der Reichen sich immer nur wu: die arbeitende schönequ erntest - ffier un le chten Gernmfeh dort im W Fln e. Auch dürfte es euch nicht unbekannt no lielsen kein, daß die Verschwean das ein-ist pwbate Mittel-im Ida-Well- det schen t- Wies sonnt-leites- dss M Its-sit ncn andern Weg zum sozialen Ausgleich gefunden haben als das Luxusbedürfnis der besitzenden Klasse. Es ist sicher sehr betrüblich, daß«elne sletszigeArbeites rin es sogar in der baut-o sarson nicht iiber drei Franken täglich bringt; aber staatv einmal diese selbe Arbeiterin, ob ihr das unfreiwilliae Feiern der toten Saison lieber ist. Zweitens in moralischer Beziehung. Diese Müßiggänger, die ihr so hart tadelt, weil sie nicht arbeiten und doch verschwenden; diese Müßiggänger verleumdet ihr zum großen Teil, wenn ihr sie »un niitz« schelten Ein starker Prozentsatz mindestean einer aus stins verdient euer strenges Urteil nicht.i Es gibt viele unter ihnen, die sich für die Wissenschaft, fiir Literatur und Kunst sehr lebhaft und zweckdienlich interessieren. Die Pasteurschen Entdeckungen, der Automobilismus, die Lustschifsahrt haben unter den Herren mit der dundertsLouis-Perle im Vorhemd sehr wertvoll-e und sreigebige Adepten gefunden. Kunst und Literatur haben dem prachtliebenden Paris noch-. mehr zu danken. Der Glanz unsrer Stadt hat un geheuer viel ztur Hebung unsres Buchhandels, unsrer Theater, uns er Musikfeste beigetvagen; nicht nur durch divelte Subsidien oder dadurch, daß er Even zahlendes Publikum zuführte. Nein, er nützte nen fnoch weit besser durch den Umstand, daß er den Ruhm, jdes intellektuellen Paris weit über die Grenzen des fLandes trug. Es ist ein merktviirdiges, aber in der JHistoric immer wieder zu beobachtendes Phänomen der Luxus, der ganz frone Liqu itn Hause, in der Kleidung, im Schmuck ist dem olkswohlstande nicht hinderlich, er befördert ihn sogar. Das goldene Zeit alter stir Dichter und Künstler fällt zeitlich immer mit den Epochen höchster Verschwendung zusammen. Muß ich erst die Renaissanee oder Regierung desi Sonnenkdnigs zitierenP Ich könnte noch Hunderte von Beispielen anführen; es ist das eiwe React, die sozusagen keine Ausnahme kennt. E Bei unöiu Paris lebtdiestadtdecsestefchoui iahrzehntelang in guter Ehe mit der M der IMT Und das ist es auch, was Paris so W liebens würdig, was es zum win Juki-Halt macht- Die Männer vom Meißel, vom Im m der Feder sehen mit freundlicher Neugier den html-langem dem Fies- dec Jänner M gn- ats Its-diese bei-R setzest-neue EIN M ius- leM ist H e . cis-« W W « it- M I
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