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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 15.12.1933
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1933-12-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19331215025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1933121502
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1933121502
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1933
- Monat1933-12
- Tag1933-12-15
- Monat1933-12
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«den»«u-sa»e bn IW tzrtttag, u. Dezember igztz en -'s Der Geist -es deutschen Sozialismus Bestes vreMlbes Erbgut!" »IllLt !7.v noch V dem LI» M'Ä Schweres Eisenbahnunglück in Vosen -:.P n? neS mshrl M rger rger mkel deS hebt .V'G M it tlln sslsk- dj-I llg Ung ,18M 0r. Losttkrsk«' sroll« Lwortwskart-Ksctsr tllben «Ss 4 Si8Slok3> > 1.- 88. sn '«"«-ch/ x - W LS Grad Külte in Schlesien BreSla«, 15. Dez. In Schlesien ist eine neue er» hebliche Verschärsung der strengen Winterkülte eingctreten. In den heutigen Morgenstunden wurden in BreSlau 2g Grad Kälte, in Sprottau 28 Grad gemessen. Im Rtesengebirge herrscht Temperatur umkehr, das heisst, eS ist in den höheren vagen erheblich milder als im Tale. Heute sriih wurden an der tiefsten Stelle des Hirschberger Tales 20 Grad Kälte festgcsteUt, während aus der Schneekoppe nur 1V Grad Kälte gemessen wurden. l° er ru ig >ie in en !N. Nn»«tgenvr«i1«! »0 mm breite Sruudzelle L» PI« miewtrts «0 PIg. blbiidlaa und Stabutte nach Larg. ffamll'en«»«elgrn unv Ltellengeluch« er- mLHgte Breil«. Vst.-Aedübr iv PIg. - Nachdruck nur mit LueNenangade Preedner Nachrichten. Unverlangte Tchrtitftücke werben nicht auibewabrt )cm LV." n." 20.- 34.50 I< SS.— »n Nüubek überfallen -en rnmssiblrlen Grvre- Eharbt« Mandschurei!, 1V. Dez. Der Tranüstbirtsche Expreß ist bei Tsitiikar um Mitternacht von Banditen zur Entgleisung gebracht und angegriffen worden. Sieben Reisende wurden getütet und acht verletzt. Japanische Truppcnabtetlungen trieben die Banditen mit Maschinengewehren nach kurzem Gefecht auseinander. iSezugegebtitzr bei tiigiich »wetm-bs« In- ftetlung Irei -au« monatlich SiM. !>.*>, durch Vallbe-ug NBl b.ru nnlchliedlich dS Bis- Pallgebüdr (ah»e Bo>UuIIeNuagtgedi>dr> dei liebenmal wbchentlichem Berlaub, Mnjkl- nummer 10 Via. Gegründet 18S6 Druck «.Verlag 1 Liepsch öc Reichard», Vresden-A. 1» Marien- straße Z8/12. Fernruf 2s 2sl. Postscheckkonto lSSS Vreoden Vies Llatt «ntbäl« die amtlichen Bekanntmachungen der 2t-nt«hauptmannschast Dresden und de« Schiedsamt«» beim «Vberverstcherungsamt Dresden Berlin, IN. Dezember. Relchspropagandaminister Dr. Goebbels sprach gestern abend Im Rahmen der Kamps- woche „Jugend sitr deutschen Sozialismus" der Deutschen Studentenschaft vor einer Massenversammlung im Berliner Sportpalast. Immer wieder von stürmischem Beifall unterbrochen, führte er u. a. aus: Es albt wohl keine Bcr- sammlungsstätte im ganzen Reich, von deren Rednertribüne herab die Irrlehre deö Marxismus so ost und so leidenschaft lich bekämpft worden ist wie diefe. Berlin war. als wir mit unserer nationalsozialistischen Arbeit begannen, nach Moskau die röteste Hauptstadt Europas. „Berlin bleibt rot!" Das mar die Parole unserer Gegner, und diele Parole in das Gegenteil umzukehren, daS war zuallererst da» Wagnis eines Häufleins von verwegenen und kühnen Menschen. Mein als Rationalisten hätte« wir die Macht nicht erobert, denn das hatten fa auch andere Nationalisten schon vor uns versucht. ES war ihnen mistlungen. Die neue Anschauung, die wir in uns erzogen, sollte nicht Angelegenheit einer Schicht von Besitz und Bildung sein, sondern Angelegenheit des ganzen Volkes. Sie war nicht so primitiv, wie eS den Anschein hatte. Wir habe» sie nur aus eine pri mitive Formel vereinfacht. Der letzte Mann ipr Volk wird erst bann bereit sei», für eine Dache «tnzustehen, wenn sie sür ihn eine AngekegenLeir Les Glauben- und nicht nur eine Angelegenheit der verstandesmäßigen Er kenntnis ist. Hundertemal haben wir in den Zeiten unserer Oppo sition den Borwurf gehört: „Warum denn sozialistisch? Das klingt so roh, so radikal: selbstverständlich sind wir auch sozial, selbstverständlich must man etwas für den Arbeiter Mn. selbstverständlich must man sozial sein, um den Armen zu helfen!" - Darum geht es fa gar nicht! DaS ist ja gar nicht das Ausschlaggebende! Wir verstehen unter SoztaltSmuS nicht eine Almosengesinnung. (Beifall.! Uns kommt eS nicht daraus an. Kranken« und Juva« lidenhäuscr zu bewilligen und Irrenanstalten zu er richten. um die Opfer eines wirtschaftliche« Wahn sinns lo de« Augen des Volkes zu entziehen. Uns kommt es vielmehr daraus a«, eine wirtschastlich« Ordnung auszurichteu, die diese Opfer über» sliissig macht. Und auch daS ist kür uns nicht einmal die Erfüllung deS SoztaltSmuS. sondern das sind nur seine wirtschaft lichen Austenleiten. Darüber hinaus geht es darum, den Menschen, der in eine normale und vernünftige wirt- schastlichc Ordnung hincingestellt ist auch in eine nor male und vcrnünstiac Ordnung des Staates und des ganzen VolkSgcsügcS hineinzustellen Mit Recht hat sich das Arbcitertum dagegen gewehrt, vom Bürgertum Almosen in Empfang zu nehmen. DaS braucht eS auch gar nicht denn eS hat einen Anspruch daraus, die Rechte sür sich zu fordern die ihm zustehen. ES ist ganz etwas anderes, ob ich sage: „Ich bin national" oder: ,I ch b i n c i n N a t i 0 n a l t st." ES ist ein grundlegender Unterschied, ob ich sage: „Ich bin sozial" oder: „Ich bin ein S 0 ztali st." Unser SozialiSmns hat gar nichts mit Wehleidigkeit zu tun und entspringt durchaus nicht etwa dem Motiv der Gnade oder der Barmherzigkeit, sonder» er ist eine einfache Lehre der Vernunft, eine einsache vehre der Zweckmäßigkeit. die von der Ueber- zeugung auSgcht. dass sich eine Natiou nicht tn der Welt wird behaupten können, wenn IN Millionen an ihrem VolkSkörver krank ungesund und damit untauglich sind. Eine Nation vor allem, wenn sie wie die beuUche feder materiellen Macht beraubt Ist must sichausihreSeelen- wer»e berufen können Aus ihre Seelenwcrte aber kann sie sich nur berufen, wenn die Seelenwcrte nicht durch negative andere Seelenwcrte aufgehoben werden. DaS ist der Fall. wenn man in einer Nation IN, 18, 17 Millionen Volksgenossen al» Proletarier duldet, die nur aus die Gelegenheit warten beim ersten NuSbruch einer grosten Krtke den Staat zu stürzen und eine bolschewistische Diktatur auszurichten. Es zeugt von der charakteristischen Gröste unserer studierenden Jugend, dast sie in diesen Forderungen mit dem Aroeitertum in eine Front getreten ist. ES wird später einmal das grösste Ruhmesblatt tn der Ge- schichte der nationalsozialistischen Revolution sein, dast Arbeiter und Studenten diese Revolution gemacht haben. iLtltrmilcher Beifall.! Wenn ich das. was uns als Ziel vorschwebt in ein vaar skizzenhaften Andeutungen um reisten loll. io müsste ich zu folgender Feststellung kommen: Wir wollen im Raum der deutschen Nation ein Volk mit gleichen gemeiniamen LebenSreckstcn haben. Wir wollen, dast zu diciem Volk leder gehör», vom höchsten bi» zum letzten. Wir wollen dast der Höchste dieses Volkes sich dem Letzten enger verbunden fühlt als dem Höchsten eine» anderen VolkeV »Beifall.! Wir wollen dast der Höchste auch lieber der Letzte leine» Volkes al» der Höchste eine» anderen Volke» kein möchte. R«r diese Gest«»««« ergibt bann als Folge «i«e Ge» »etnsamkeit des nationale« Willens. Di« Gemein« ihre wertmäßige« aa» »a, wertmäßigen Unter ¬ schied« beurteUt er ihr« Leistungen. Auf Grund der Leistungen verteilt er ihre Recht« und ihre Ansprüche. Das ist gerecht, und das entspricht einem modernen sozialen Empfinden. Ungerecht ist eS, wenn man dem, der viel leistet, das vorenthält, worauf er Anspruch erheben kann. Dadurch bringt man in ihm allmählich das Streben nach Leistung zum Ersterben. — Sinngemätz wahrt der wirkliche Nationalsozialist nicht nur seine eigene Ehre, sondern er hat auch Achtung vor der Ehre seines Nächsten. Was der Sozialismus im Innern ist, das ist der Nationalismus nach ausien. Wir sind deshalb nach der Machtübernahme auch nicht davor zurttckgeschreckt. die austenpolitischen Probleme anzutasten. Das Volk hat uns dabei verstanden. In stärkstem Maste hat eö sich innerlich zusammcngeschlosien. Was haben denn unsere marxistischen Vorgänger entgegenzustellen? Wenn wir den Marxismus zerschmetterten, daun nicht zum wenigsten deshalb, weit er de« Sozialis mus verraten hatte, und nicht etwa, weil wir an Stelle des Sozialismus einen luftleeren Raum erstrebten. Im Gegenteil: In dem Augen- samkeit des nationalen Willens ist dann Wiederum die Quelle der nationaleu Kraft. Unser Sozialismus, so wie wir ihn verstehen, ist bestes preustisches Erbgut. ES ist das Erbgut der vrcustischen Armee, des preustische» Beamtentums. ES ist jener Sozialismus, der sieben Jahre Krieg sür den Grosten Friedrich und sür seine Grenadiere möglich machte, der nach diesen sieben Jahren Krieg einem ausgebluteten und ausgehungerten Preuben die Kraft gab. nickst nur seine alten, sondern auch seine eben eroberten Provinzen neu auszubauen, ein Sozialismus, der etwas Soldatisches und etwas Verschlossenes in sich hat, der erfüllt ist von un geheurem Fleist, von Mut, Probleme anzupacken, von Klar heit in der Zielsetzung und von Zähigkeit in der Ziel- versolgung. Unser Sozialismus, wie wir ihn wollen, ist das genaue Gegenteil vom Marxismus. Er ist nicht fett und nicht behäbig. Es geht diesem Sozialis mus nicht um äustere Ehren und nicht um Erwerb. Dieser Sozialismus Ist tm besten Sinne des Wortes Dienst. Ein Sozialist geht nicht von der Gnade und der Barmherzigkeit auS. er verteilt keine Almosen und spricht nicht von sozialen Zugeständnissen, sondern er gibt Rechte und anerkennt An sprüche. Dies«»» Gemeiuschastsgedanke« haben wir nun in die Tat umgesetzt. Denn für uns war der Sozialismus kein« graue Theorie, sondern eine blutvolle Praxis. Er sag« durch an» nicht, dast alle Mensche« gleich lind, sonder« erken«t und anerkennt ihre «»ertmästige« Unterschiede, «nd ans Gru«d der wertmilbigen Unter» Mi'OW blick, in dem wir de» Marxismus zu Boden warfen, er klärten wir den Sozialismus als unsere Sache. »Lebhaitcr Beifall.) Wir habe» ans dein Sozialismus nicht eine billige Versammlungsphrasc gemacht, sondern wir haben ihn Zug um Zug zu verwirklichen gesucht. Wenn wir nicht vvr der Arbeitslosigkeit kapitulierten, sondern dieser Zeitkrankhett den Kampf ansagtcn, und unter Zuhilfenahme aller Mittel über 2^ Millionen Menschen wieder an die Maschinen zurück führten, dann war das praktischer Sozialismus. sBeisall.! Diese 2>L Millionen wären von Versammlungs phrasen nicht satt geworden, aber sie werden satt von dem Brot, das sie heute wieder verdienen können. Wenn wir die 3 Millionen Arbeitslosen tn diesem Winter nicht im Stich kiesten, sondern sür sie das größte und imponierendste soziale Winterhilsswcrk, das alle Zeiten je gekannt haben, organisierten, so ist das praktischer Sozialismus. lStttrmischcr Beifall.» Wir machen gar kein Hehl daraus, dast manches noch unvcrwirklicht blieb, dast vieles nöch in den nächsten zwei, süns, zehn oder zwanzig Jahren vollendet werden must, dast alles Zug um Zug geschehen soll und dast man keine Ausgabe überstürzen darf. Auch der National sozialismus kann in feiner Gröste nur gemessen werden an der Länge des Zeitraumes, in dem er sich verwirklicht. Es soll doch niemand glauben, dab eine geistige, wirtschaftliche, soziale und kulturelle Umwälzung von diese« Asnsmaste schon i« Zettraam von zehn Monaten abgeschlossen sei« könnt«. Was sind denn zehn Monate vor den Jahrtausenden der Geschichte? Was bedeutet denn diese kurze Zeitspanne vor der Gröste der Ausgabe, die uns gestellt wurde? Deshalb glaube ich, dast die deutsche Jugend gut daran tut, sich der Aufgabe bewusst zu bleiben uns sich klar darüber zu sein, dast, wenn sie hinter uns etnrttckt, so viel noch zu tun bleibt, dast sic auch der dann hinter ihr stehenden Generation etwas zu tun übrig lassen kann. Früher stand ein klaffender Unterfchicd zwischen Student und Arbeiter, der heute längst in ein wesenloses Nichts zusammeugeschrumpst ist. sStürmischer Beifall.! Eine ganz andere Schichtung deutschen Volkes hat sich vollzogen. Diese Schichtung . das Positive nach oben und drückt bas Negative nach unten. Es ist wieder eine Zeit angebrochen, wo man an den Aus gaben, die gestellt sind, erkennen kann, ob einer ein Kerl ist, oder ob er kein Kerl ist. Deshalb glaube ich, der deut schen Jugend, sie mag aus den Fabriken oder aus den Hör- fälen Hierher gekommen sein, nichts Besseres mit aus den Weg geben zu können als die Mahnung: Aus der Wacht stehen, aufmerksam beobachten, wo der Femd ist, ihn nicht auS den Auge» lallen, nicht weich werden, sondern hart bleiben und immerdar handeln nach dem Wort: „Wir sind Sozialisten, wir wollen cs nicht umsonst gewesen sein." lich. Der Verkehr auf der Strecke war für einige Stunden gesperrt, konnte aber noch im Laufe des Vormittags wieder srcigegeben werden. Roch mehr Lo-e<»pfer? Man nimmt an, dast sich unter deu Trümmern noch zahlreiche Tote befinden. Es handelt sich tn der Haupt sache um Schulkinder, die aus den benachbarten Städten und Ortschaften mit dem Frühzugc nach Posen zur Schule zu fahren pflegten. 1« Kinser getötet, s» schwer verletzt Pofe», 18. Dezember. Bor de« Tore« der Stadt Pole« ereignete sich heute morgen ei« schweres Eisenbahn- «nglück, dem mehrere Menschenleben zum Opfer gefalle« sind. Bisher sind zehn tote «nd 80 schwerverletzte Kinder seftgestellt. Das Signal falsch gestellt DaS Unglück ist darauf zurückzusühren, daß ein Signal falsch gestellt war und ein aus Oberntk kommender Schulzug auf einen anderen Schulzug, der keine Einfahrt hatte, anssuhr. Drei Wagen wurde« ans de« Gleise« geworfen, «nd zwei »0« ihnen stürzte« die etwa 18 Meter hohe Böschung hinunter. ES handelt sich bei den zertrümmerten Waggons um Wage» vierter Klasse, die fast sämtlich mit Schulkindern und Landfrauen besetzt waren. SrmrrEtn-e Szenen An der Unfallstelle spielten sich herzzerreißende Szenen ab. Die Wagen muhten nach Eintreffen der RettungSberettschast ausetnandergefchnitten wer den, um die Insassen zu befreien. -ü von de« 8« verletzten liege» so schwer danieder, dab «an mit ihre« Ableben rechne« muh. Die Lage der Verletzten war durch den strengen Frost noch besonder» kritisch. Ein i« der Räbe der Unsallstelle 7'.'7a u» konnte bi« Verunglückten nicht sämtlich ausnchmen. Erst nach und nach war der Abtrans port, an dem sich auch Milttärkrastwagen-betetligten, mög-
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