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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 06.07.1925
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1925-07-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19250706029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1925070602
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19250706
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1925070602
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
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- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1925
- Monat1925-07
- Tag1925-07-06
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»wLrti«, I«. Der de» .« eger tu er »diu »schallen ld. Tt. >r» »UN tt u > > e>, d>» Via»»- Renn, luuiorc 'ch sein »««, d»> da« lu «. De> -ränklc, Klagae !tz wau r-verel 8ur a> deusall I»»e> juwaiill I. «ei 7 : «I.e »t« -ui- r kiovl i folgen » komm, orsamlik bereit» siel«, elmaani - 7 7 n» Mil ,e mebr mag tm »etter !. i». V. itcht ge. Voote«. 1 Meter R.B. . Meid- Mettzen ubegast, e», aas sprang, echt ge. Hanl« Meteor k «.«. lkade». 8 : 41^: debarg: o-i>alle ch t e r: , R. v. > unter «Iktng I» und »ur, t» Un- Lbtznttz »Sa aus Lbtznitz txstew de» L. kodiny» ch ver- np« se iet» irtsse svgebe» »nd Ist trotzen- i«r mt« «tz »te e v or- ichieden l irrter- «. Dt, nn «i^> Sei e» ste tu sie des Her. u der it acht schein, «der- ^>1»N»ft- moch, >t, mit inschatt Insel erdorf- !», B. e erste seine » en«. er de» tder- 'rliner «btet- r. «t» , Nep ps««. Sonn en für Feste» e. 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Painleve gibt -en Abfall mehrerer franzosensreun-licher Slämme zu. Amerikas Vorschlag aus Aushebung der exterriloriaien Rechte in China vom „Daily Telegraph" schross abgekehnk. Französische Deruhlgungsversuche über Marokko. Eine beschwichtigende Erklärung PainlevkS. Paris, 6. Juli. Painlevü hat in bezug auf die gestrigen Meldungen über die Lage in Marokko der Presse folgende Erklärung »ugclien lass«»: Gewisse Nachrichten stellen dir Er cigntsse im Lasten der Mnrokkvfrvilt in der Richtung „us Taza »cssimtsttsch dar. Es ist richtig, daß verschiedene treugcblicbeuc Stämme, natlsdem sie den dauernden Angriffen des FcindcS tapse« Widerstand geleistet haben, zum Teil abgcsallen sind und tU-Nistrnppcn durch eine Breslise in der vorderen franzö sischen Linie elndringen licsien, so daß die Nistruppcu unsere regnlären Truppen angreiscu konnten. Unser« Truppen, die gegenivärtig di« besten Stellungen inne haben, sind in der Lage, den Feind znritckzuschlagen, so das, ihm seine Angriffe teuer zu stehen kommen werden. Tie öffentliche Meinung sollte sich nicht durch unvermeidliche Episoden eines Kolonialkam pfcS beunruhigen lassen, bei dem zeitweise auch Verluste eintreten können. Man darf nicht vergessen, daß die gegenwärtigen Operationen in Marokko auf Widerstände stosieu, durch die sie sich von srül>ercn Operationen unlcrschcide». Einerseits sind unsere Gegner bester bewaffnet als vor zehn Jahren. Ihre Angriffe sind zahl reicher «nd bester orgamsiert und finden auf einer viel brei teren Front statt. St« wissen das Gelände im Schutze von Lauf- grübc usm. geschickt ausznnutzen. Anderseits bat die moderne Taktik besonders die für einen entscheidenden Schlag erforder liche Konzentration der Streitkräfte, wenn sie zu systematisch angewendet wird, den Nachteil des Aufgcbcns der treu- aebliebenen Stämme und infolgedessen das Anwachsen der feindlichen Einbrüche zur Folg«. Man bars sich also nicht beunruhigen lasten, wenn .nrf einer so ausgedehnten Front derartige Schwierigkeiten ernster Art einen Rückzug oder eine Umgruppierung unserer Streitkrästc nach sich zieht. Derartige Konzentrationen sind zur Vorberei tung starker Gegenstöße erforderlich. sW. T. B.i Die Isolierung der französischen Armee. Berlin, 5. Juli. Tic englischen Blätter misten von einer gefährlichen Lage der Franzosen in Marokko zu berichten. So meldet die „Tailn Mail", deren frankrcichfreundltche Ten denz bekannt ist, daß die Lage der französische» Armee in Ma rokko immer bedrohlicher »»erde, weniger deshalb, weil die Nis- kabnlcn militärische Erfolge zu verzeichnen Hütten, sondern well die Stämme, die bisher als unterworfen galten, sich über all gegen Frankreich erheben. Das französische Expeditions korps operiere in einem ausgesprochen feindlichen Lande. ES bestehe Gefahr, daß die vorgeschobenen fran zösischen Truppenteile plötzlich isoliert wür. den. Insbesondere drohten -ic Stämme des Fitsch-Tales und der Chcraghas, abzufaNcn. Im Jnvasionsgebiet Abd el KrimS in -er Richtung nach Fes seien marokkanische Truppenteile durch die französische Front hindurch nach vorn ge-r ungen. Auch in der Richtung nach Taza habe man tnarokkansschc Truppenteile fcstgcstellt. Ter französische Vor posten Msica sei von 121X1 Nifkabnlcn belagert. Es sei gewiß, daß die in, Süden von Taza wohnenden Stämme sofort ab sallen würden, sobald die Nifkabnlcn in ihre Nähe rückten. Unsicherheit i« der französischen rtickivärtigen Front verbiete es den Franzosen, einen bestimmten Feldzngsplan anszuarbcitcn. Tie Lage sei deshalb wett ernster, als man in Europa gemeinhin annchmc. Im Verlaufe dieser Woche wird die Negierung auch der Kammer die neuen Krc-itforderungen für Marokko unterbreiten. ES gelte jetzt schon als feststehend, daß die Sozia listen diese Kredite, die die weitere Kriegführung in Marokko ermöglichen sollen, ablehnen werden. Fes von den Marokkanern umzingelt. lElgner Drahtbericht der »Dresdner Nachrichte n".1 Mailand, li. Juli. Ter „Tecolo" meldet über die Lage in Marokko: Außer F-rs ist auch Tiffanc unmittelbar bedroht. Tie Räumung Fes' von den Franzosen ist lo überraschend erfolgt, daß die Niskabylcn einen Teil des MnnitionSparkS der Franzose« erobern konnten. FeS ist auf drei Setten von den Nifkabvlen umzingelt. In Tanger revoltiert die eingeborene Bevölkerung. Tie Europäer sliichtcn, da sie FremdcinnovL.' befürchten. Alle Konsuln fordern die schleunige Entsendung von Kricgs- und Transportschiffen zur Hcimsclmssung der Europäer. Die französisch-spanischen Friedens bedingungen. <D u r ch F » n k I v r u ch.t Paris, 6. Juli. »Journal" will erfahren haben, daß zur zeit über die Möglichkeit eines össeutlichcn Friedensan gebotes an Abd el Krim zwischen den französischen und spanischen Delegierten verhandelt werde. Man werde Abd el Krim und den Niflcnten ihre vollkommene Ent» wickln,, gsfreiheit auf landivtrtschaftlichcm. wirtschaft lichem und administrativem Gebiet unter der nominellen Souveränität des Sultans und im Nahmen noch zu bestim mender Grenzen zusichern. Man werde von Abd el Krim pro kocma die Auslieferung von Waffen verlangen, aber nicht die Ablieferung seines gesamten Kriegsmaterials, und namentlich nicht die Ablieferung der zum mindesten 50 000 Schnellscuer- gemchre, iibcr die er verfüge. lWTB.j Kommunistischer Proieslstreik gegen den MarokkoselSzug? (Druhtmeldung unsrer Verltncr Schritlleitung.l Paris, 8. Juli. Die Kommunisten haben am Sonnabend un- Sonntag Versammlungen abgehalten, an dencn Vertreter der Gewerkschaften und Sozialisten tcilnalmien. Es waren un gefähr 120 Sozialisten gegenüber 1200 Kommunisten erschienen. Es wurde ein Proteststreik gegen den Marokko- Fel - z u g »»- gegen die Finanzpolitik Caillaux' be schlossen, dessen Beginn vom kommunistischen Aktionskomitee festgesetzt wer-cn soll. Ferner wurde beschlossen, eine Unter s u ch u n g s l o m m i s s i o n für Marokko zu ernennen. Sie wird die Negierung ersuchen, ihr die benötigten Pässe aus- zustellcn, um in Marokko eine Untersuchung anstelle» zu können. Eaittaux Uber die schwierige Sanierung Frankreichs. «Eigner Dralitbert», der »Dresdner Nachrichten Paris, 8. Juli. Eaillaur hielt gestern in Le Mens eine Rede, in der er bezüglich der Finanzlage erklärte, daß er -as Land stets aufrichtig iibcr die Lage auf dem lausenden halte, damit dieses wisse, was für eine Anstrengung er forderlich sei, um wieder zu geordnete» Verhältnissen zu ge langen. In bezug ans die Anleihe erklärte Caillaux, daß die Unterstützung und das Vertrauen der gesamten Bcvölkc rung notwendig seien, wenn das Werk der finanziellen Wtedcraufrichtung Erfolg habe» solle. Tie Anleihe sei die erste und wichtigste Etappe zur Wtedcraufrichtung. Streikterror in Schanghai. Die Lage wird immer ernster. IDurch Funkspruch.i London, k- Juli. »Daily News" berichtet ans Schang hai, daß die Strcikfiihrer in ihrer Politik des Terrorismus tu Mißhandlungen übergingen als Warnung für andere. Es wurden sechs Straßenbahnangeftcllte a» den Händen ausgchängt. heftig durch gepeitscht und daun freigclassen. Reuter meldet aus Schanghai, daß die Freiwilligen heute wieder aufgernscn werden, da Unruhen erwartet würden, weil der Strcikrat die Absicht habe, die Elektrizität für die Baumwollsabrikcn abznschneidcn. * London, 6. Jnnt. Nach einer Meldung ans Honkong wird der Streik dort fortgesetzt. Drei chinesische Hascnarbcitcr, die sich geweigert haben, ihre Arbeit nicderzulcgen, find von Unbekannten ermordet worden. Das amerikanische Zerstörcr- boot »Simson" ist gestern in Hongkong angckommcn. Die Nachrichten aus Schanghai laste» rwch nicht auf ein Ab flauen dcö Streiks schließen, sofern nicht die Mittel der Streik- kastei, erschöpft werden. Davon dürste aber vorläufig noch keine Rebe sei». Unter anderem hat die chinesische Handelskammer die Zusendung no» 500000 Dollar bekanntgcgebc». Hinz» kommen noch die Beträge, die in der Stadt »nd außerhalb gcsammclt worden sind. Die städtischen Elektrizitätswerke habe» beschlossen, die Abgabe von clek- frischer Krast zu BcleuchtnngSzwccke» heute nacht etuzustelleu. Die Streitfrage -er exterritorialen Aechle. London, 8. Juli. „Daily Telegraph" schreibt, -ie Unruhen In China bewegen sich auf einem Wege, der wahrscheinlich für -as Ausland und auch für China ernst auSlaufen werde Aber etwas O^efährlichcreS als die innere Auflösung un- das EhaoS in China sei am Horizont erschienen. Mtten m die augenblickliche Verwirrung hätten die Vereinigten Staaten einen Vorschlag geworfen, -er je-vch wohl nur als «in« Herausfordrung angesehen werden dürfe Washington habe mit seinem Vorschläge einer so fortigen Reform der jetzt in China bestehenden exterritori alen Rechte von neuem gezeigt, daß die Republiken des Westens nicht bereit nnd nicht fähig seien, die orientalischen Frage» voll zu erfassen. Japan wende diese Herausforderung Amerikas sicher als einen Beweis dafür ansehen, daß Amerika ernstlich den Fehdehandschuh hingcworfcn habe. Man msiöe sich wun dern, -aß eine so augenscheinliche Einmischung in taS Frcmdcnrecht inmitten einer frem-enfein-l'chen Bewegung nicht wenigstens einigender Leute, die -ie Außenpolitik -er Bereinigten Staaten lenken, zum Bewußtsein gekommen sei, denn es gäbe wahrscheinlich nicht einen einzigen Amerikaner, der wünsche, -aß Japan mit China oder den Vereinigten Staaten Krieg führe. sW. T. B.j Bekanntlich ist nur den Deutsche» im FriedenSdiktat das Recht der Exterritorialität genommen worden. Zum Weltkongreß für praktisches Christen* tum August 1925 in Stockholm. Von Pfarrer Junge sLeipzigl. Vom iS. bis SO. August findet unter der Führung deS schwedischen Erzbischofs v. Söderblom der erste Weltkongreß für praktisches Christentum in Stockholm statt. An dieser Kon ferenz werden 500 bis 600 offizielle Abgeordnete teilnehmen, die teils von den einzelnen Kirchen, teils von großen kirch lichen Organisationen dahin gesandt werden, und zwar aus der ganzen Welt, so daß auf 100 000 Protestanten ein Vertreter kommt. Neben den verschiedenen evangelischen Kirchen hat die griechisch-katholische Kirche ihre Teilnahme zugesagt: fern bleibt allein die katholische Kirche. Unter den 66 Abgeordneten der evangelischen Kirchen Deutschlands befinden sich auS Sachsen der Landesbischof v. Ihmels, der NeichsgerichtS- präsidcnt Dr. Simons, der Ncichsjugendmart iie. Stange und Pfarrer Herz. Außerdem kann noch eine beschränkte Zahl Gäste daran teilnehmcn. Dieser Weltkongreß bekommt seine Bedeutung dadurch, daß eö zum ersten Male den evangelischen Kirchen der ge samten Welt möglich ist. zusammen zu arbeiten. Und es sind gcrade 1600 Jahre her, daß das erste christliche Konzil statt- sand in Nicäa s325). Sofern man aber eine Vergleichslinie zwischen beiden ziehen will, so wird man doch vor allem aus den großen Unterschied Hinweisen müssen. Damals handelte es sich darum, in der gesamten Christenheit die Glaubens- einhcit herzustellen. Es entstand das Nicäanische Glaubens bekenntnis. Heute will man sich vor allem in der praktischen Arbeit des Christentums zusammenfinden. Denn in Stock holm sollen folgende Punkte behandelt werden: 1. Die Verpflichtung der Kirche gegenüber -e« Zielen, Li« Gott der Welt bestimmt hat. 2. Die Kirche und die wirtschaftlichen und industrielle« Fragen. 8. Die Kirche und die sozialen und sittlichen Fragen. 4. Die Kirche und die Beziehung der Völker untereinander. 6. Die Kirche und die christliche Erziehung. 6. Methoden der praktischen und organischen Zusammen arbeit der christlichen Neligionsgesellschaften. Uebcrblickt man diese Themen, dann wird man sofort er- kennen, daß es nicht bei einem einmaligen Zusammenkommen bleiben kann, daß vielmehr die Stockholmer Konferenz der Anfang einer allgemeinen Annäherung der gesamten evange lischen Welt bedeutet. Und io bekommt dieser Kongreß kirchen- gcschichtliche Bedeutung ersten Ranges, wenn mau nicht geradezu sagen will: weltgeschichtliche Bedeutung. Dieses engere Zusammenrttcken der Kirchen aber mutz die notwendige Folge haben, daß sie auf das gesamte Kultur- leben der Völker mit den Kräften dcö Christenglaubens mit viel größerem Nachdruck einwirken können, als es bisher zum Schmerze vieler Christen möglich war. Trotzdem ist Liese Konferenz nichts Gemachtes, sondern ste liegt in der gegen wärtigen Entwicklung der Kirchen überhaupt. Auf dem Boden englischen und amerikanischen Kirchcntums sind da vor allem zwei Bestrebungen zu nennen, die den Gedanken eines Welt- zusammcnschlustcS verbreiteten. Einmal findet man dvrt Le« Gedanken einer Wcltkonferenz für Glauben und Kirchen- Verfassung sl''aiii> anck Orciorj. Diese Bemühungen haben aber allem Anschein nach in absehbarer Zeit kaum praktisch« Ve- deutung. Dazu ist die Welt noch nicht reif. Mehr Aussicht hat der schon dort gemachte Versuch eines Zusammenwirken- im Sinne eines praktischen Christentums slüks nnck Work), dem wir wohl auch in erster Linie die Erleichterungen auf dem Gebiete der äußeren Mission verdanken. Hier hat schon v. Söderblom entscheidend mttgearbcitet, vor allem als er am 5. März 1922 in Wittenberg in einer für uns Deutschen wertvollen Weise auf die Zusammenarbeit der Kirchen hin- dcutcte. Aber auch im Lande der Reformation haben große Bewegungen der letzten Jahre mit vorgearbeitct. Wenn auch trotz des evangelischen KirchenauSschnstes die evangelischen Kirchen Deutschlands viel zu lang« nicht zum Gewinn dieser nebeneinander hingclebt haben, so wurde ein Zusammenrücken dieser Kirchen in den letzten Jahren geradezu zn einer Not wendigkeit, nicht zuletzt veranlaßt auch durch die politischen Verhältnisse. Und der am Himmelsahrtstage. den 25. Mai 1922, in Wittenberg begründete Kirchenbund fand erst die ihm zukommende Beachtung dnrch den Kirchentag in Bethel, vor allem durch seine soziale Botschaft. Diese soziale Botschaft mag vor allem von der linksstehenden Presse mit Nicht achtung übergangen werden, je länger, je mehr erweist es sich aber als notwendig, daß die sozialen Fragen am Christentum nicht vorübcrgehe» können. ES könnten noch andere Be strebungen mit anfgezählt werden, die den Gedanken eines Weltkongresses gerade für praktisches Christentum bedingen, vor allem auch die Freundschastsarbeit der Kirchen. Offen und klar wird aber darin der Wille der gesamten Kirchen kund, wenn ans irgendeinem Wege, dann auf dem Ser praktischen Arbeit, eine» Zusammenschluß der Kirchen herbeizuführen. Will man nicht in die Eigenart der einzelnen Kirchen ein- grciscn und etwa von vornherein durch Erörterung der GlaubcnSsragen sich Steine in den Weg werfen, dann bietet zunächst nur die praktische Betätigung des Christenglaubens eine wirkliche Möglichkeit, eine weite Wegstrecke gemeinsam zu wandern. Deshalb wird in der Vor ercitung zn der Stock holmer Tagung ausdrücklich betont, daß man nicht in den Glaiibcnsstand der einzelnen Kirchen eingreifen will. Nicht zu einer unbedingten Glaiibcnseinhctt zu kommen, mag manchem treuen Christen schmerzlich sein, aber cs ist doch ein Zeichen von Klugheit. Ebensowenig will man auch das Recht
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