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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.02.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-02-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188902100
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18890210
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18890210
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1889
- Monat1889-02
- Tag1889-02-10
- Monat1889-02
- Jahr1889
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.02.1889
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OkrfkLetnt täglich früh 6»/, Uhr. Krluiisn und LrPk-Mou IohouueSzasse 8. Sprrchkun-en der Nrdactioo: Larmüla-- 10—18 Uhr Nachmittag- ö—6 Uhr. «Ar tie Ntia^t« nii,«t«»dt»r m-nxlcrcht« «»cht ft» »» Ne»»crti>n »ich« vrr»mdtich. >,»«»«« »er für Die nSchstfalgenSe A»«»er heftt««teu 2user«te au »scheut«,e» dt» S Utzr «ach»,«»,». ,« »«»»- >>«» Frftta,e« früh di» '/,S Uhr. 2, de« Filialen für 3ns.-Annatz»r: ktt« Kle««. Universtiätsstraße 1. Laut» L-fche, Kath«rtne»str. 23 Part, unk König-Platz 7, nur bi- '/,S Utzr. 41. Amtliche Bekanntmachungen. Sesenlliche Sitzung der Stadtverordneten Mittwoch, den IS Februar I88S. Abend» «'r Udr, 1« Saale der vornealigen Handelsbörse, am Naschmarkte. Tagesordnung: I. Bericht deS Bau». Oekonomie- und FinanzauSschuffes über: ») Verkauf von Straßenareal vor dem Grund stücke Nr. 14 am ThomaSkircdhose, d) Verkauf der Bauplätze Nr. 1. 2. 3. 5—IO, 12. l3. 14 von dem Blocke Ü de» Parcellirungsplanes für da- Areal des ehemaligen fi-calischeii Holzhose» und Kohlenbahn bose«. II. Bericht des Finanzausscbuffes über: Conto 10 „Wohl- sahrt»Polizei" mit Au-nahme von Pos. 2. 4—9, 12, in Verbindung mit Nr. 12k der Gebaltsliste, 18—22, 23. in Verbindung mit Nr 23», ck der Ge- Ha11»liste. Pos. 24.129-33. 44-53, 55—58. «0. 62. 64. 65. 67—76, 78—84; Conto 13 ..Museum"; Conto 29 „Bergwerkskuxe"; Conto 32 „Schau spielhäuser" mit Ausnahme von Pos. 22. 33; Conto37 „FiScalische EntschSbigungsrente"; Conto 39 „Aichamt und MNnzwesen" und Specialbudget,. A > cdamt" mit Bu-nabme von Special- budget Pos. 2. in Verbindung mit Nr. 2o. ä. e der GehaliSliste; Conto 40 „Quartieramt" mit Aus nahme von Pos 1, in Verbindung mit Nr. 1», o der GehaltSliste, Conto 42 „Verschiedene Einnahmen und Ausgaben" und Specialbudget „Skadt- bibliothek" mit Au-nahme von Pos. 3; Conto 43 „LagerHof" und Speciatbudget „LagerHof" mit Ausnahme von Specialduvget Pos. 11 ln Verbindung mit Nr. 11k. i. N der Gebaltsliste und Pos. 20. 28; Conto 45 „Zinsen"; Conto 46 „Stadtanleihen"; Conto „Bezirk-Vermögen"; Conto „Schulbau- fondS"; Conto „Reservefonds für die Man-, selber Kure der Stavtgemeindr"; Special budget „Leihhaus- und Sparkasse" de» HauS- baltplanes aus dal Jahr 1889. Bencht deS Oekonomie-, Finanz- und StistungSauS- schusie» über die Abrechnung bezüglich der Herstellung der Iohannisallee zwischen Hosptlalstraße und WinL- mühlenweg. Bericht des OekonomieauSscbusseS über: ») Befestigung des Kies-Fußweges in der Goethestraße mit Cement- belon, d) Conto 8 „Schleußen" und c) Conto 18 „Rittergut Cunner-dors mitPanitzsch, Pos. 12 (Erneuerung eines ThoreS mit Pforte) des HauS- baltplaneS auf dieses Jade. V. Bericht des Stistungsausschusses über die Special- budgelS: »s „Becker'sche Skistuna", d) Bie- ner'sche Stiftung", c) Mende'sche Stif tungen für Blinde" mit Ausnahme von Grund- stückS-CaPibal-Conto, Pos. 4 de» HauShaltplaneS aus da» Jahr 1889. VI- Bericht des StistungSausschusfes über verschiedene Slislung-rechnungen. VII. Bericht des Stiftung-- und OekonomieauSschusseS über Feststellung des pensionsberechtigten Einkommens der Inipector-Stelle beim Südfriedhose. VIII. Bericht über die Raihsvorlage, betreffend Abgabe von Gas zum Selbstkostenpreise an den Vorstand des Mädchenhort II. Anzeiger^ Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- nnd Geschäftsverkehr. Sonntag den 10. Februar 1889. Abonnement-prels vierteljährlich 4'/, Mk. iucl. Bringerlohn 5 Mk. vurch die Post bezogen 6 Mk. Jede einzelne Nummer 20 Pi. Belegexemplar 10 Ps. Gebühren für Extrabeilagen (in Taqedlatt-Formal gesalzt) ohne Postbe'Srderung KO Mk. mit Postbesörderung 70 Mk. Inserate 6 gespaltene Petitzeile 20 Pf. Größere Schnsten laut uns. PreiSverzeickiniß Tabellarischer u.Ziffrrnsatz nach höherm Tari'. Neclameil unter dem Redact ionsstrich die 4gespa!l. Zeile 50Ps., vor den Familiennachrichten die Kgespaltene Zeile 40 Ps. Inserate sind stet? an die Uxpedition zu senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung praenumeranilo oder durch Post- aachnahme. 83. Jahrgang. D. rv. ksetzblatte» bis S. Mar; d. I». Bekanntmachung. Das 2. Stück des diesjährigen Rei«P6-<8e ist bei uns eingegangen und wird bis S. M, ^ aus dem Ralhhausfaale zur Emsichlnahme öffentlich auShängen. Dasselbe enthält: Nr. 1841. Gesetz, betreffend den Schutz der deutschen In teressrn und Bekämpfung deS Sclovenbandels in Ostasrika. Vom 2. Februar 1889. Leipzig, den 7. Februar 1889 Der Rath der Stadt Leipzig. 1)r. Gecrgi. Krumdicgel In Gemäßheit deS tz. 1 der Vorschriften für die Aus führung von Anlagen zur Benutzung der Stadtwasserkunst vom 8. Februar 1888 mache» wir hierdurch bekannt, daß der Klempncrmeister Herr T«il Sbert in Gobli-, Hallesche Straß« Nr. 26, zur Uebernabme solcher Arbeiten bei uns sich angemeldet und den Besitz der hierzu erforderlichen Vorrichtungen nach- gewiesen hat. Leipzig, den 6. Februar 1889. Der R«th der Stadt X 682. vr Georgi. Wolfram In Gemäßheit deS ß. 1 der Vorschriften für die AuS sührung von Anlagen zur Benutzung der Siadlwasserkunst vom 6. Februar 1888 machen wir hierdurch bekannt, daß der Klempner Herr Hermann Ltebetraa, Leipzig-Reudnitz, Heinrichstraße Nr. 16. zur Uebernahme solcher Arbeiten bei uns sich angemeldet und den Besitz der hierzu «>forderlichen Vorrichtungen nach gewiesen hat. Leipzig, den 6. Februar 1839 Der Math der Stadt Leipzig. X. 681. vr Georgi. Wolfram. Am heutigen Tage sind e e Herren Kellner Friedrich Sari Ballschntz in Leipzig Reudnitz. Gemeinblstraße 27, UI, und Cigarrenhänvler Vrnst Juli«« Richard Promenadenstraße 7, al« geiverdmäßige Srichinenschaner für den Utasttbeffrk verpflichtet wordnr. Leipzig, am 6. Februar >889. ^ ^ Der Math der Stadt Leipzig. M2. ill». MO. vr. Georgs, vr. IM Schntze, hiesigen ppendarfi Bekanntmachung. Mit Zustimmung der Stablverorvneten ist von uns be schlossen worden, zu Uederivachung der im städtische» Besitze befindlichen Dampfmaschinen, Dampfkessel und Heizung»- anlangen, soweit nicht hierfür in einzelnen städtischen Anstallen besondere technische Beamte vorhanden sind, einen Ma schineningenieur, mit einem AnsangSgchalle von 3000 und mit PensionSdrrechtiguog. anzustcllen. Die Stelle soll mil eine,» Techniker besetzt werden, welcher die Piüsung für de» höheren technischen Staatsdienst im Maschinenbaufache bestauben hal Bewerber um dieselbe wollen ihre Gesuch« unter Bei fügung der erforderlichen Zeugnisse bis zum 28. Februar bei uns einreichen. Leipzig, den 31. Januar 1889. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. He»t>chel. HolMtlioil. II. Februar >m Forstr Montag, den II. Februar V., sollen von vor mittag« S Uhr an im Forstreviere Tonnewttz ca I4V starte harte Laughaufen unter den im Termine öffentlich anshängenden Bedingungen und der üblichen Anzahlung meistbietend verlaust werden. Ausan,n»e»knust: aus rem Holzschlage ,m Dölitzer Holze, aus der Kreuzung der Raichwitzer und Dölitzer Linie» unweit der Lösatger Döaldfchänke. Leipzig, am 2t. Januar >889. De» Rath« Forstdeputatton. Gesunden wurde au einem der letzten Tag- in einer hiesigen Droschke rtu Brillant, welcher vermuthlich au- einer Syupe-Nadel »erloren gegangen ist Der Liqealdümer wird hierdurch ausgesordert, sich an «nterzeich- neter Amisstelle rechtzeitig zu melden, da aaderutall- »eitere Ber sügnng getrosten werden wird. Leipzig, am 7. Februar 1889. Da« P,ltzeta«t de, Stadt Lrtpzt». VII. 417 Bretichneider. M Anmeldung zum Anschluß an die Stadt- Frrnlprrchriilrichtnng. N-»- Anschlüsse an d>e tzladt-Fernsvr-chrinricbtuu, kür Leipzig und Bororte, deren Herttelu«, t« laukrudeu Jahre ,e««»sch. bei der Lber-Pasidirrciio» nmelduugeu künuea nicht wird, sind spätesten« bis zum l.M»rz l vier anzum lden. Berspälct eingehende A, berücksichtigt werden. Ewer Erneuerung der hier bereit- vorgemerkten Anmeldungen bedarf e- nicht. Leipzig, 8. Februar 1839. Der «aiserliche Vber-Vafttzirectar. alter. Bon dem unlerzrichneten Gemciuderalhe soll baldigst eia geübter Taptkt mit 450 Gehalt angrstellt werden. Bewerber mit guten Zeugnissen haben ihre selbstgeschriebene» Gesuche bis Freitag, den 15. Februar a. e., hier einzureichen. BolkmarS d or f, am 8. Februar 1889. Der Semeinderath. Zu Nr. 163, k. Lovse, G-m.-do> stand. Roack rzeichneirn Grmrinderatue jollen am I. März b. ei« Wegrtvarter, der mit PflasterungSarbeiten bereit« ver traut lein muß. sowie z»rt ständige Grgearbctter mit einem Lohne (emtchlieblich der Bekleidung-gelber) von jährlich 970 sur Ersten», von je 8lö für Letztere angeslellt werden. Gesuche mil Zeugnissen sind bi» zu« IS. Aedrnar L88V anher einzureichen Göhl«», den 8. Februar 1889. Der Ge«ei»berattz. Singer. HolMrkauf. vderfärfteret Zeitz. Donner-tag, den 14. Februar 1889, vormittag« 9'/, Uhr, kommen im Neuperl'schen Gasthause zu Wetterzeube folgende Hölzer an« dem Untersorst Nickel-dors zum öffentlichen Verlaus: I. Forstort „Caswebaer Wand", Distr. 66, 67: Nadeltz»1z: 381 Nutzstämnie mit 554 kW. daruntrr K3 Stämme I. El., mit 285 km, 105 Derbholzstangen, 60 rrn Scheit, 18 rm Knüppel, 372 rm Reiser ; 5 Nrihstückc mit 10 km, IS rw Scheit; 8 Nutzstücke mit 4 km; 5 Nutzstücke mit 3 km; 8 Nutzstücke mit 7 kw, 37 rm Scheit, 9 nu Knüppel, 2 rm Retserknüppel, 26 rm Reiser; Linden und Urten: 38 Rutzstücke mit 9 km. 8 rm Scheit, 31 rw Knüppel, 6 rw Reijerknüvpel. 16 rm Reiser. II. Forstort „Aspendickicht", Distr. S8: Nadrltzalz: 306 Nutzstämme mit 268 km. 80 Derbholzstangeo, 34 rw Scheit, 18 rm Knüppel, 278 rm Reiser; 33 Nutzstücke mit 50 km, 15 rm Nutzschelt, 63 na Scheit, 11 rw Knüppel, 28 rw Reiser; S Nutzstücke mit 0,50 kn; 12 Nutzstücke mit 5 kW, 3 rw Scheit. 1 rw Knüppel; 13 Nutzstücke mit 3 Iw, 1 rm Scheit, 4 rm Knüppel. III. Foriw , „Hetldrrtz", Liste. 57: Nadeltzalz: 655 Nutzstämme mit 200 kW. 305 Stange» I. El., 240 Stangen U El.. 110 Stange, III. El . 13 rw Scheit. » rm Knüppel, 50 na Reiser. Auszüge der «bzähl-Tadelleu könne» gegen Eopialien durch die Obrrsörstrrei bezaqen »erde,. Zntz, den 4. Arbiuar 1889. Ter «intal. kdersärfter. Huber. »i«e«: Aharn: Nüitern: Buchen: Eichen: Buche«: Birke«: Linde«: Zur Samoa-Fruge. Lud Wasbinszton kommt die Nachricht, daß der StaatS- secretair Bayaro den amerikanischen Consul aus Samoa, Sewrll, aufzesorderl hat, seine Stellung ntrverznlegen. da seine Ansichten mit denen der Regierung der Bereinigten Staate» nicht Ubrrrinpimmrn. Diele EinsÄt io den wabren Zusammenhang der Vorgänge ans Samoa kommt zwar spät, aber sie ist dennoch freudig zu begrüßen, weil sie zu der Erwartung berecht»gt, daß dtr Ding« «ms Samoa nunmehr «inen regelrecht«, Verlauf nehmen werde». E« ist au« den gesammten v»rgä"g«n aus Samoa, welch« sich seit den ersten vabrn -.sichtlich gewesen, daß »rSft^ -d» ^ Deutsche.. d.e Gestaltung -.n.S 3»^ e-nvernehmen und und Amerikanern °u, Samoaz v ^ ^ Harinäck.gke» daß d.e l-tzteren dob^ emen ^G ^ ^-iche würdig war. an den Tag legten, der Streitigkeiten von vorn- Ein Umstand., welcher dei^e'^^ ^r ver man- b«i diesen Streitigkeiten Staaten l» dem S "iie leahr wle er sie v rna o. ^ «,,moa awertk mische.. KriegSsch.fse m U-b« e'nst.mmung hande -e d ß alzo d.es, d.e Voreingenomme hr.t gegen Deutichlanv tde'lle . Sewell besaß da» Vertrauen seiner Regierung in dem Maße daß sie sich gar nickt die Muke gab. fick über die Sachlage aus Samoa genau zu un'err.ckten. und daß sie «st nach der Katastrophe vom 18 December 'd'«' Consnt nack Washinqton entboi. damit er über die B ehältnisse aii Samoa persönl.ch Bericht erstalte. Die Lewell u, Washington machte, zeugten ebenso von si'ndl.ch« Gesinnung gegen Tenischlai.d als von völliger Unkeiintnlß der samoanischrn Berdältnisse. .. ,. ^ Bekanntlich nakm Sewell ein E.nverstandniß Iwochkn England und Deutschland über die demnach» au-zusubrende «nnerion der Samoa.nsetn durck Deut'chland und der Tonga inseln und von Hawaii durch England an. obwohl ausdruck- licke Verträge über die Busrechlhaltung der NeuiraUtät aus den qenannten Inseln b.standrn. Statt in Berlin und London anzusragen. ob die Millhe-lungen Senxll s au, Wabr- beit beruhten. waS deck da« Nächilliegende war, nahm die Regieruna in Washington die R chligkeil der von Sewell ge- meldeten Thatsachen al« bewiese» an und tras danach ihre V.plomat schen Maßregeln. Selbst Versicherungen deS Gegen- ih.il« gegenüber verblieb die Regierung in Washington bei idrer irrihüinkchen «ussassung und zeigte besonder» gegen Deutschland einen Grad von Mißtrauen, der Völlig unbe. greisirch erscheint. Die Auseinandersetzungen zwischen dem StaatSseeretair V.'vird nud dem Lrrtr.ter de» dcirischen Re.cheS, Grasen 5:co-L>.k>ch. kamen darauf hinaus, daß die Klagen de« Letzteren über die Unterstützung, welche Mataasa und seine Partei durch die Amerikaner erhalte, und die Aufreizungen dieser Partei von amerikanischer Seile als unbegründet znrückgrwief«,. die Interessen amerikanischer Bürger aber durch die Deutschen als gefährdet dargestclll wurden. Die außerordentliche Mäßigung, welche Deu'schland trotz der Gewaitlhät gkeiteii und hinlersiiligen Angriffe gegen deutsch Seeleute in dem Streite aus Samoa zeigte, blieb ansauglich ohne Eindruck ln Washington. zumal die dortige Regierung >» den Verfügungen de- deutschen ConsnlS Knappe und des deutschen Gescdwoberches« aus Sainoa einen Vorwand erhielt, gegen angebliche Verletzungen de« Völkerrecht» Einspruch zu erbeben. Eme solche Verletzung lag nicht vor, wie Fü.st B.Smarck in seiner daraus bezüglichen Depesche austrückich beton»«, aber er hob de»,.och, um der »ordainerikanische» Regierung jede» Borwand abzuichneiden. die Beisügirnqen des CousulS Knappe und des deutschen Ge sebwarerchesS al« zu weitgehend aus. Die Amerikaner in Samoa wurden von dem Uber die Ausländer daselbst ver. hänglen Krieg-recht unabhängig erklärt und ebenso die Aus fordernnq des EonsulS Knappe an Mataasa. ihm die vor läufige Verwaltung von Samoa zu übergeben, widerrufe». So großes Entgegenkommen für die Wünsche der Regierung der Bereinigten Staate» konnte in Washington nicht ohne Wirkung bleiben und die letztere trat al'bald nach zwei R.ch luirge» hin hervor. Ter Vorschlag Deutschlands, eine Con serenz der drei Mächte Deutschland, Bereinigte Staaten und England in Berlin abzubaiten. um zum Einvernebmen über die aus Samoa zu befolgende Politik der belbeiligte» Mächte zu gelange», fand in Daibmglon sofort Annahme, und Eonsiil Sewell wurde entlasten. So erfreulich diese Wendung ist, so kann sie unS doch nicht für die Verluste entschädigen, die nur an Osstcieren und Mannschaften am 18. Decewber aus Samoa erliiten haben, sie bleibe» ein wunder Punct. welcher da« Verhältnis D rusch lanos zur nordamerikanische,, Union trübt Man forscht ver- geblich nach den Gründen, welche eine so tiefe Verstimmung zwischen den beiden, seil langer Zeit besreundelen Mächte» auskommen ließen, und kommt zu dem Schluß, daß nur ein vrUstSndiaer Ausgleich der bestehende» Uebelstäi.de aus Samoa eine gewiss Genuglhuung gewähren kann. Bon der Wieder emseyuna Maljetoa'» in seine „königliche" Würde, von welcher in Wasbington gefabelt wurde, kann natürlich nicht die Rede sein, sondern vielmehr erscheint eS den Umständen angemessen, daß Tamasese auch von den Bereinigten Staaten als recht mäßiger Herrscher Samoa« anerkannt wirb und daß ferner Bürgschajlei, gegeben «erden, welche die Wiederholung von Kämpfen, wie der vom 18. December, unmöglich machen. Mataasa verdankt seine Macht lediglich der moralischen und materiellen Unlerstützung von Seiten der Nordamerikaner. diese habe» also gerade Das verschuldet, was sie den Deutschen mit Unrecht zum Vorwurf machen: di« Verletzung der Neutralität aus Samoa. Daß Tamasese von Deutschland unterstützt wurde, geschah nur. um die ebenfalls unberechtigte Einwirkung de» amerikanischen Bertreter« zu Gunsten A" in diesem Falle befand fick Drutschlaiid ,n der Aowehr nordamerikamschen Unrecht» "" Berthe.d.gunz seine« Rechtes. D.e deutsche., Samoa vor. ihnen muß demgemäß in getragen »erden; doS kann aber nur g-'cheh,,,. wenn Nordamerika»«» und Engländer sich jeder Einmischung ,n d.e Verhältnisse der Eingeborenen auf Samoa Zusi-berung von Seiten der vordamerikan,scheu UnionSregierung erreichbar ist muß bezweifelt werden, die Erfahrung,., der letz,en Jahre sprechen dagegen Die einfachste Lösuna Ver K».lt»»„ „ e- Lösung her Schwierigkeiten wäre die Stellung der Samoainsrln unler die deulsche Schutzherrschast wob? ^^den dadurch sicher nicht verletz, abc «A..Ede allen „orvamerikanische., Ränken in Zukunft ei »»!>« ... Sonsnen, ist der Ort dazu. aber rin . ... Deutschland Pi erreichen suchen, aber di, Berliner O Leipzig, 10. Februar. * Don Monarckenbcsuchen in Berlin ist es lange Heil still gewesen. Daß die Souveraine. Vene» der Kaiser un vergangene» Sommer Besuche abgestattet, diese letzteren crwivrr» würden, wie dies der König von Schwede» bereits gethan hal. darf alö selbstverständlich gelte». Man bat denn auch am Hose dem Besuche der Zaren, deS KöniaS von Italien und deS Kaisers von Oesterreich in den Frühlings- monaien dieses Jahres enlgegengesehen und die gleichzeitige Anwesenheit niedrerer Souveraine am diesseitigen Hose wurde ,hatsächlich erwariel. Wenn nu» englische Bcnchlerstatler angeblich auS Petersburg zu melden wissen, der Zar werde im April de», Kaiser einen Gegenbesuch ,n Stettin machen und vort mil sechzehn Kriegsschiffen eintreffen, so ist am Berliner Hose davon nichts bekannt. Man will auch nicht recht daran glauben, sondern hält es für wabrscheinlichcr daß der Zar nach Berlin bezw. Polsdam kommen würde. Ob der Trauersall deS österreichischen KaiserhoseS aus den geplanten Besuch deö Kaisers Franz Iosepb »i Berlin ein wirken wird, ble.bl abzuwarten. Dem Besuche des Kön gS von Italien sieht man jebensallS im Frühjahr entgegen. » Vor einiger Zeit wurde in sämmtlichen Kirche» des Erzbislhum« München und Freising eine Unter Weisung de» Erzbischofs von den Kanzeln verlesen, in der aus da« Verbot derMiicheben seitens der katholischen Kirche verwiesen und die Bedingungen, unter denen eine Dspensalio» von diesem Verbot zu erlangen sei, ansgezählt wurden. Gegen dieses Vorgehen des Erzbischofs von München und Freising wendet sich ein Erlaß de« protestantische» OberconsistoriumS zu München an die protestantische» Eonsistorien zu Ansbach und Bayreulh. sowie a» das prolcstanlische Decanat zu München Der Erlaß, mil welchen, die untergebenen Geistlichen bekannt zu mache» sind, wird im .Fränkischen Courier" veröffentlicht und lautet: „München, 4. Februar. Im Nomen Sr. Majestät des Königs von Bayer». Am 2. Sonntage nach Epiphanias d I. winde n, allen Kirchen des Erzbisthums München und Freising eine o' erhiit- liite Unterweisung» über die Ehe von den Kanzeln verlesen, u> welcher ei» beionderer Tbeil von der gemischte» Ehe handelt. Es wird die letztere unter Bezugnahme daraus, das; die kall oliiche Kirche die Eoe mit Andersgläubigen von jeher strenge verbot n bade, aus» Neue unter da« kirchliche Verbot gestellt und de» Gemcindegli'deru eiirgeschSrs», daß lediglich die kirchliche DiSpensaliou von diesem Verbote entbinden könne. Zu de» sür Erlangung diese, Lispeaia»»» al- unerläßlich bezeichuete» Bedingungen zäbli r:ne. welche't»Sher in solcher Bcsliminlheii und Enlschiedenheil »nscicsWiss, in Bauern noch «ich! an die Leffcnllichkcit gelrelc» ist: >Z sei nämlich vor Lmgclniug der Che sicher zu stellen, boß der kaiholiiche Ebelhcil sich angelegen sein lasse, den »ichtkatbolisch:» Theil zur wahren Kirche zurückzusühren. Es wird sonach den, pro leslantüch'V Berlobicn nicht nur wie bisher zugcmulhel, die säimnl l.chen zu erhoffenden Kinder unter ollen Umstand-,> der katholischen Kirche zu überlasse», sondern auch den eigene» Glaube» vo» vorn herein prei-zugebki», während für den kaiholiiche» Glauben die Un onlaflbarkeil beansprucht wird. N nmil mau zu diel r Zu muthung die Feierlichkeit der Promulgation und d.e Verichir- sung durch Strafandrohung sür d.e Nichiersüllung hinzu, jo crvelli von selbst, daß mil derselbe» eine unabieübarc Reihe der un- heilvollsten Folgen eröffne» ist. Wir weisen nur daraus hui, wie sorlab der protestaimsche Theil vom Tage der Verlobung an keinen Augenblick mehr seine- Bekenntnisses sicher und jroh sem kann, sondern fort und sort gewärtigen muß, daß Angriffe aus sein lheuerstkS Besitzihum vo» derjenigen Person wenigstens ge plant wilden, welche der Gegenstand seines unbedingten Per- trauen» sein sollte. Damit ist aber das eheliche Vertrauen über haupt untergrabe» und d.e Ehe selbst zerrüttet. Uno wollte agä, der katholische Gälte seinerseits eine freiere Stellung zu jener Forderung einnehmen, jeder Gang zur Beichte würde ib» einer neuen Beeinflussung, einem neuen Andringen seilen« der Geistlichkeit entgegensühren. Zudem ist anaeordnet, daß die Eingang- erwähnte Unterweisung alljährlich zur Verlesung von den Kanzeln kommt. Daß dadurch sür die in gemischter Ehe lebende» Glieder unserer Kirche di- peinlichste Lage und der schwerste innerc Eonflict hervor- gerusen wird, bedarf nicht der weiteren Aussübrunq. Wir Verlagm die Trauung in der cvangeiiichen Kirche, wen» jämniiliche Kmd r der katholischen Kirche zugesichert sind; aber wo findet sich m »»seren Bestimmungen auch nur die Spur eines Ansinnens, aus EonsessioiiSwkchsel hinzuwirken? Und hier wird die Verseilung dazu als unerläßliche Bedingung gestellt! Es ist wahrscheinlich, daß die lämmtlichen bayerischen Bischöse dem Vorgänge des Erzbischoss vo» München und Freising folgen; jedensalls aber wird in der ganzen katholischen Kirche Bayerns nach diesen Grundsätzen verfahren werden. Wir machen daher, von unserem Gewissen durchdrungen, unsere gelammte Geistlichkeit mit dem bezeichneten Vorgeh n, welches das sernerc friedliche Zusammenleben der Eonsessionen in unserem Baterlande in Frage stellt, amtlich bekannt und legen ihr an« Herz, so os« eine gemischte Lbe geschlossen werden will, den protestantischen Theil, bezw. besten Eltern und Vormünder, nach- drücklichft aus diese den Frieden der Seele wie des Hauses brdro ende Forcerung der katholischen Kirche hinzuweilen, damit die Bet >eiligtkn in den Stand gesetzt werden, den Ernst und die Tragweite des beabsichtigten Schrittes in vollem Maße zu ersoffen. Wir vertrauen zu unseren Geistlichen, daß sie dieie feellorgeUiche Ausgabe in itner hohen Wichtigkeit erkennen und mit aller Hingebung sich dcrsclb n uulerzieden." * In der „Karl«ruber Zeitung" findet sich eine be- merkenSwerthe zahlenmäßige Zusammenstellung dafür, daß b i der am 22 v. M. im 7. badischen Reichstags Wahl kreise (Offenburg, Kehl, Oberkirch) stattaesundene» Stich wahl, in welcher der ultramontane Candidat gegen b» nationalliberalen mit einer Majorität von nur 599 Slmin» > siegte, 643 socialvemokratische Stimmen sür den Ullr, montanen abgegeben worden sein muffen Derselbe verdankt ferne Wahl also lediglich den Socialdemokratc». Aus de» Angaben deS Blattes geht auch zweifellos hervor, daß der nationallibcrale Bewerber schon bei der ersten Wahl gewählt sein würbe, wenn die Belbeiligung der Wähler feiner Parst: vamalS eine ebenso rege gewesen wäre, wie bei der Stich Wahl. Es wird von Interesse sein. Nähere« über die Mittel und Wege zu erfahren, welche seilens der klerikalen Agitatoren angewandt wurden, um möglichst zahlreiche socialreiiiokralisch Sstmmen sür da- Centrum zu gewinnen. Die großen Ge sabren, welche daS L cbäugeln der ullramontanen Agitatoren, die meistens Geistliche sink, mit den socialdemokratischen Elementen notbwendiger Weise mil sich führt, verdienen die besondere Aufmerksamkeit der weltlichen w>c der geistlichen Obktgkcilc» in Baden Insbesondere ist seilcnS des Er bischos» in Freiburg ein energische« Einschrcilc» zu wünsch,,, gegen da» offene Buhlen seiner Geistlichkeit um die Gunst ber Umstnrzpartci. * * Der rumänische Gesandte in Ntben, C I Gbll »st in gleicher Eigenschaft nach Petersburg versetzt, der Generol-Drerrtair im Ministerium der au»wärligcil Ange legenheiten, D OlaneSee. zum Gesandten in Alben und der
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