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Dresdner Nachrichten : 01.12.1877
- Erscheinungsdatum
- 1877-12-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187712016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18771201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18771201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1877
- Monat1877-12
- Tag1877-12-01
- Monat1877-12
- Jahr1877
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 01.12.1877
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Druck und Eigenthum der Herausgeber: Liepsch ^ Neichardt in Dresden. Verantw. Redacteur: Ernst Llkpsch in Dresden. TXll. Jahrgang. Mltredatteur: vr. Llinll ffür vaö Feuilleton: r,u«tvt« Anier.tr werden M.rten» «iraße I» bch eit-. S u>!« «»genommen. Eonntog» »i, Millag» IS Udr Nenftade: gro»e Klrlter- «»II« L bl» Nachm. L Utir. — Der Raum - einer ei» tpnliigen Pelitjetie toi,et 1ü Pfge. Eingesnndl oi» Zeile »0 Psgc. Oin« Laraniic sitr dn» « a chlll t ä gi g.> iklicheine» der Intern»« wird n>!ch! g c g eidjetn.j Audwiirltg« ilnnoncen- Auttrnge »on un« unbe- kannlen gtrmen und ipee, Ionen mten-c» loir nur gegen !vrch»iimera«»o- Aahlung durM iNele!» marle» oder Poiieinzai,. Inng. Acht Lüden soslen >l- P g.'. Juleratc tiir die Montag» - Nuinmec »der nach einem Ijelüng« die Peutzelie nu Pige. Dresden, 1877. volMiche». Minister Camphausen hat dieser Tage bei einem parlamenta rischen Diner einigen Abgeordneten gegenüber der Hoffnung Aus druck verliehen: es werde schneller, als man allgemein glaube, auf irgend eine Weise mit Oesterreich eine Verständigung über 2lb- schluß, resp. Verlängerung des Zoll- und Handelsvertrages erzielt werden. Zur Zeit läßt sich noch nicht erkennen, wie weit diese Hoff nung begründet ist. Seltsam wäre «S, wenn Deutschland, das sich non der russischen Zollpolitik das Aergste gefallen läßt, sich von be sonderer Empfindlichkeit gegen Oesterreich, mit dem es die innigsten und weitverzweigtesten Handelsbeziehungen unterhält, erfüllt zeigte. Wenn Oesterreich mäßige Schutzzölle in Zukunft erhebt, so brancht deshalb noch kein frischer, fröhlicher Zollkrieg zwischen ihm und uns zu entbrennen. Gewinnt doch die Anschauung, daß mäßige Schutz zölle einem jeden Lande heilsam, der einseitige Freihandel aber von Grund aus verderblich, auch in den Kreisen der Freihändler immer mehr Boden. In dieser Richtung ist eine Rede höchst beachtlich, welche vor Kurzem der Hamburger Senator Godeffroy über diesen Stoff gehalten hat, beachtlich nicht blos wegen der ausgezeichneten Stellung dieses Mannes, sondern namentlich weil sie zeigt, daß s ibst in Hamburg, dieser festen Burg der Freihandclspartei, ein radikaler Umschwung sich anbahnt. Skizziren wir kurz den Gc- dmikengang dieser Rede. Eine Welt ohne alle Zölle, ohne Zoll grenzen, wäre das Eldorado, aber es ist nur ein Phantom, denn lein Staat kann die indirekten Steuern entbehren. Diese aber wer den an den Grenzen erhoben. England ist das einzige Land, das den Versuch des größnnöglichen Freihandels gemacht hat, indem cs nur von Verzehrungsgegenständen an seinen Grenzen Zölle erhebt. Aber obwohl England in Folge seiner Capitalmacht, Lage, Klima, gcognostischen Verhältnisse und Vergangenheit ganz besonders gün stige Bedingungen für die denkbar höchste Entwickelung seiner Industrie besitzt, dringt man in England jetzt bereits wieder auf Beseitigung des Freihandelssystems. Seitdem nämlich Amerika eine eigene Industrie durch Schutzzölle großgczogen, führt es billigere und bessere Calicos, Eisenwaarcn, Uhren, Leder, Ackcrgeräthc, Vianos und andere Artikel zollfrei in England ein und macht der englischen Industrie die empfindlichste Concurrcnz. Deutschland aber wird, weil es ausländischen Industrie-Er zeugnissen nur sehr mäßige oder gar keine Zölle cntgegenstcllt, vom Auslände als der Stapelplatz des Ucberschusses seiner Production angesehen. Unsere Freihändler behaupten nun: das sei gerade ein Vortheil, denn der Consument könne dann billiger kaufen. Nun wohlan, wenn man auch das wollene Frauenklcid um 30 Pfennige, das Kattunkleid um 12 Pfennige, eine Pflugschar um etliche Pfen nige billiger kaust, weil unsereren Webern, Spinnern und Eisen werken die Engländer Concurrenz machen, sieht man denn nicht, daß wir viele Millionen an Arbeitslöhnen ins Ausland senden, die rich tiger unseren braven "Arbeitern zufließcn und ihnen Brod und Ver dienst schaffen sollten? Wenn man weiß, daß die Detaillisten sich mit so kleinen Bruchthcilen gar nicht auihalten, daß deren Preise trotz billigerer ionjunctur wenig varilren. daß Fleisch und Brod durch Befrei ung von der Abgabe der Schlacht- undMahlttcucr nicht billiger wurden, daß man in einigen Städte» und in einigen Stras.cn billiger kamt als ln anderen, daß die kleineren Eonsumcntcn, und solche hat ma» doch zweifellos vorzugsweise im Auge, durch i>redlt und manche andere Rücksichten au ihre Lieferanten gebun den sind und die bei denselben übliche» Prelle bezabic» müssen, >o wird man zugcbc», daß daöArgument der bumauc» Rück sicht auf den wirklichen Eonsumcntcn bei», Freihandel r.tel Wind ist und auf thöncrnen Fichen ruht, ganz abgesehen davon, daß immer nur von Veithcucrung der Erzeugnisse der gndnttrte die Rede ist, wählend die recht erklecklichen Zölle und "Abgaben aut LebcuS-Bedürmissc, wie Kaffee. Zucker, Bier, Salz, Wein :c.< weil wir die Einnahme nicht entbehren können, selbst von de» extremsten Freihändlern jetzt nicht bemängelt werten. DaS Salz, der Kaffee und tutti guanli, sie dürfen dem Eonsn- menten wirklich bedeutend vcrthcucrl werde», aber die Zacke oder 'vose, der Spaten und die Hacke scheinbar auch nicht um einen Pfennig! Wenn der auswärtige Industrielle nur zum Kosten- preise, ja selbst mit Aufopferung eines Tbelleö seiner Gencral- Ilnkosten, also unter Kostcnpreiö in Deutschland verkamt, wie solches jetzt tactisch geschieht, so macht er immer noch rin gutes Geschäft, indem er die General-Unkosten aus daö im Inlandc ver lauste Quantum um so viel verringert. Jeder Kaufmann läßt etwas im Preise nach, sobald er hört, daß die zu verkaufende Waare iur das Ausland bestimmt ist. Unseren deutschen Fabrikanten starren überall hohe Zölle ent gegen, welche sie in erster Linie zu entrichten haben, um ihre Er zeugnisse außerhalb Deutschlands an den Markt zu bringen. Ist dies ein Deutschlands würdiger Zustand? Ist es zu billigen, daß wir uns einfach vom "Auslände auübcnten lassen und unS ein bilden, daß dabei unsere Handels Bilanz ein günstiges Resultat zeigt und der Wohlstand im Lande sich hebt? Verstehen denn die Staatsmänner und VolkLwirthc Oesterreichs, Rußlands, Amerikas, Frankreichs, Italiens u. s. w., welche sämmtlich einem rationellen Einfuhr-Zoll-System huldigen, alle von dem Interesse ihrer Länder Nichts? Daß unsere Industrie nicht prosperirt, sondern zurückgeht, wird allseitig zugegeben. Verdient wird Nichts, sehr viele Werke arbeiten mit Schaden, der Fabrikhcrr ist seiner Existenz wegen ge zwungen, auf die Löhne der Arbeiter zu drücken, die Einnahme des Individuums nimmt ab, alle Eisenbahnen, Grundeigentümer, Detaillisten, der Fiscus, sie alle empfinden diese Verdienstlosigkeit, während, wenn es der Industrie wohl geht, die Verdienste und reichlichen Tagelöhne sofort einen wohlthätigcn Einfluß, der allen Schichten der Bevölkerung zu Gute kommt, fühlbar machen. Es ist doch wohl für Deutschland verdienstlicher und vorteilhafter, die Tagelöhne im eigenen Lande auszugcben, statt an das Ausland zu zahlen für eingeführte industrielle Erzeugnisse. Lohnende Beschäf tigung im Inlands verbreitet Wohlstand in allen Kreisen, der der Allgemeinheit viel mehr zu Gute kommt, als die Früchte der Theorien des extremen Freihandels, selbst wenn deren Anwendung das wollene Kleid um 30 Pfennige verbilligen sollte. Was nützt billiger kaufen zu können, wenn die Mittel zum Kaufen fehlen? Locales nnd Sächsisches. — Landtag. Die 2. Kr. bewilligte gestern dem KrlegS- minlsteliuui vcn Rcstbcvai f zurPerlegung der Dresdner M l l i t ä r - Gta b l l s s c in e n t 8 in Höhe von 1,145,5«'>4 Pik. Die Gesammtkostcn bctauie» sich aus 18,5M,'>l>3 Pik. Daö Kricgö- minlslcrium bittet ihm obigen Rest voll, V. l). ohne "Abzug bes vcrauösichllichcn MlnverbcvaisS von ii-IZIu Pik. zur Peitügung zu stellen, der alö eine Reserve für etwa sich noch als nothwentig herauSstcUeudeErgänzungen betrachtet werben soll. Abg. Phi lipp wollte anfänglich nur Mk. bewilligen, lieber vlc Perwcnvung her <', I,7I:t Pit. Hobe die Regierung noch keine Auskunft zu geben beuuocht, u»V mit Rücksicht aus die gegen wärtige Fincmzloge wollte er keinen Groschen bewilligen, wenn eö sich nicht um bringende Culturzwecle handle. Stach kurzer Debatte, tu welcher der KriegSmInister v. Fabrtce erklärte, er werte über jenen Dlspositlonöioncs Rechenschaft ablegc», zog Slbg. Philipp seinen Antrag zurück und die Kammer bewilligte gegen eine Stimme den vollen Restvedari. Zu einer längeren Debatte führte der Antrag Frevtag'ö aus Einführung deö allgemeinen gleiche» Wahlrechts sür dle Landtagöwahlen. Die Abgg. Bönlsch, als Referent, und v. Ebrensteln, als Eorreierent, schlugen der Kr. vor, den »Antrag auf sich beruhen zu lassen. Abz. Bönlsch erklärte das Wahlgesetz allerdings sür reformbedürftig und des halb sei auch der Antrag Frevtag'ö von den liberalen Parteien nicht unshmpatvifch ausgenommen worden. Die sozialdemokrati schen Ideen, denen durch den "Antrag Freytag'ö Eingang tn den Stcindcsaal geschafft werden solle, kamen unseren bisherigen sozia le» nnd gewerblichen Verhältnissen. ja selbst unseren sittlichen Anschauungen schnnrstraciS entgegen. ES komme ibm vor, alö stünden sich hier zwei feindliche Heere gegenüber, von denen taS eine wohlverwahrt In einer Festung liege, die taS andere im Sturm zu gewinnen trachtet; soll nun daö ersten: selbst dem Feinde die Tborc öffnen? Das gleiche Wahlrecht cischcine nicht alö beschränkt, wenn cö von der Errichtung wenig stens einer directcn Steuer abhängig sei. Daß die Wähl barkeit an die Eriüllimg deö dreißigste» Lebensjahres geknüpit sei, entspreche vollständig unseren sächsischen Verhältnissen, In Sachsen sei die Erwcrbsing der Staatsangehörigkeit so leicht, daß man sich wundern müffe, warum sie Jemand, der sich sür politische Angelegtnbciten intcressire, nicht erwerbe. Eine Reform der Wahlgcsctzgcbung halte er jetzt für unerreichbar, ein solcher Versuch würde gegcnwärilg nur eine Demonstration lein, zu der man keine Zelt habe. "Abg. v. Ebrensteln: Unsere heutige Staatt-organiiation setze sich auch auö verschieden eingerichteten Kreisen mit verschiedenen Wahlsystemen zusammen. Je größer die bez. Kreise seien, desto weiter, allgemeiner sei das Wahlrecht In dcuselbcu, welches demnach auch im größten dieser Kreise, im Reiche selbst, am weitesten sei. Zu einer mathematischen Gleich heit komme inan auch durch daö allgemeine gleiche Wahlrecht nicht. Das Enorrernlß der Rührigen Staatsangehörigkeit zur Wählbarkeit sei nöthlg. um die ScheinstaatSangebörigkeit auSzn- schlteßen, cS sei nöthlg, damit Niemand gewählt werde, der die Verhältnisse unseres Staates nicht kenne, cS sei nöthlg endlich, well Eines nicht über Nacht erworben werden könne: dle Liebe zum Vatcrlande und zum Könige. Abg. Frevtag: Er sei wieder einmal zu lehr Optimist gewesen, denn er hatte wenigstens geglaubt, baß. sich die Majorität der Fortschrittspartei und der Nalioiialliberalc» seinem Anträge an- schlieuen würden. Die Begeisterung für Thalermämirr alö Wäblrr und Zemithalerinänncr alö Wählbare, begreife er nicht. Für den Reichstag gelte der Ccnsus nickst: Leute, die befähigt seien, sich an den Rcichötagsarbeitcn zu betheiligeu, würden auch sür mündig und fähig genug erachtet werden können, sich an den Slrbclten des sächsischen Landtags zu betheillgen. die von viel geringerer Bedeutung seien alö die deö Reichstags. Die Steuern, welche man an den Staat bezahle, seien das Entgelt) sür den gewävrtcn Schutz, eine höhere Steucr gebe aber Niemand ein größeres Recht an den Staat. Hier bandle cS sich einmal um eine gute Einrich tung, die er vom Reiche aus de» Einzelstaat übertrage» wmcn wolle; warum werde den» da livcralerseito gegen seinen Antrag opponirt ? Man solle die Sozialdemokraten doch nickst für so dumm halten, daß man ihnen zutianc. sic wollen die soziale Frage im sächsischen Landtage löse», Abg. 0>. S tevHanl führt auö, daß zwar »wer Wahlgesetz rciormbcdi.rstig sei. daß cö aber für Sachse» ge genwärtig weder ncsthwcndig noch erlaubst sei, schon heute dem Wahl regste für den Landtag die beantragte Ausdehnung zu gebe». Abg. R o t h legt dar. daß wir »ist nnsercm Ecnstis fast mitten im allgemeinen Wahlrechte sichen, Abg. Kirbach findet in dem Anträge Frcytag mir eine Etappe der Sozialdemokratie zu weiteren Zielen. Er selbst sei ein alter 1848er und er habe an jener Zeit schwer genug zn tragen gehabt; allein, bei dem eistfe»- Uckst» Mißbrauche, welcher mit dem allgemeinen gleichen Wahl rechte In Frankreich und "Amerika getrieben werde, stehe er nicht ein. warum man auch bei unS lalmla ra>-a machen tvolle, -Nach dem noch der Eorrefercnt nnd der Referent gespiheben. läßt die Kr. den "Antrag Frchtag auf sich beruhen. — Diel.Kr. elcdi.stc drei auf die Einsübrung der RcichSiusiizgcsetzgcbmig bezügliche Gesetze. Darüber morgen. - Während bei den vorjährigen Stadtverordneten- Wah l en die Liste der BczlrkSvercinc vollständig durchging, sind diesmal von der Bürgerschaft eine Anzahl Gegenkandidaten kurch- gebracht worden. Allerdings entsprach die BezirköpercinSIistenur in geringem Grade gerechten Anforderungen. Eö waren darin zu viel Lehrer und zu viel anSgcsprochenc Parteimänncr der na- tlonalliberalcn Richtung; der Gewcrbestanb war nur stiefmütter lich bedacht. Auch erhöhte DaS, waö in die Ocffenttlchkcit über die Ausstellung dieser Liste gedrungen war, nickst sonderlich das Vertrauen. Von den Gegenlisten darf sich indessen nur die der Unabhängigen Bürger" dcü Erfolges rühmen. Man bezeichnet,: dieselbe last immer alö dle der Soeialdemokraten. Doch mit Un recht. Wobi waren bei Ihrer Auistellung anSgesprochene sociai- bemokratlsche Elemente thätig; aber die Mehrheit der Wähler, die sich dieser Liste bedienten, waren sog.Kleinbürger, kleinere Vielster nnb Handwerker, welche genau wissen, waS sic von der Socialdemo kratie scheidet. Einen Beweis hierfür liefert der Umstand, daß die Seele der ganzen diesmaligen Wahlagitation. dcr Dlr.KlcmIch, ein ausgesprochener Sozialdemokrat, nicht gewählt wurde. Vielmehr fand sich sein Name auf vielen Stimmzetteln, die sonst dle ganze Liste der „Unabhängigen" entbleiten, einzig und allein anS- gcstrichen vor. Will man nicht annebmcn, daß ihn seine eigene Partei undankbar fallen ließ, so bleibt nur die Erklärung, daß es nicht hauptsächlich Sozialdemokraten waren, die die Liste der^ „Unabhängigen" abgaben. Auch sind Männer wie der woblha-, bende Zicgelmclster Sonntag, 1)r. Zumpe. Ingenieur Pieper u. A. keine Sociaidemokeate». Die mannlgsachen Beschwerden der Bürgeeschast, wie über die Hundcsperie und die beabsichtigte Erhöhung der Hundesteuer, die der Reiche nicht fühlt, die den Armen aber drückt, haben der Opposition wesentliche Dienste geleistet. — Die osuzicUe Zusammenstellung der Stlmmenzahl eriolgt erst heute Morgen. Voraussichtlich werten folgende Herren die meisten Stimmen haben: Angesessene: Schmledemeistec Wolfframm, Kicmpncrmcistcr Waltmann. Baumeister Strunz. Tischler Friedrich, Chemiker Lickstonberger, Schulrath Berthen. Privatus Friedrich, Nirmcrmcistcr Gottschau. "Advokat Damm, PrivatuS Sonntag. WagcniabrikantMar.r, Schlosicrmstr.Naschkc. I)r. ma«!. Zumpe, Töpscrmcistec Eisenach, Pbotograpb Hoimann, Blumcniabrllant Kock", Adv E. Lehmann. Von den U na »ge sessenen: Kaufmann Dauöz, Apoihckcr Franz. Kaufmann Henke, kgl. Bibliothekar Schnorr von Earolsield, Priv. Linnc- mann, Schneider Jischner, DrechslerSciffarth. SccrctärHerkwig, Kalistnann Jäger. Professor Richter, Ingenieur Pieper, Korb macher Weslphal, Schuldirektor Heger. "Architekt Becker :e. — Se. Erccllenz der Hausmarschall Gras Vitzthum vcn Eckstätt hat am Dienstag die Erbschaft I. Mas. der Königin auö dem Nachlasse ihres Vaters, des Prinzen Wasa, von Wien nach Dresden überführt. Dieser "Nachlaß, zum großen Theil in kostbaren Möbeln, Gemälden nnd Büchern bestehend, wurde vom Böhmischen Bahnhofe mittelst zweier Wagenladungen ins Kgl. Schloß transportirr. — Seit die Dampfsähre wegen Fertigstellung der Albeit- brücke ihren Dienst zwischen der GlaeiS- und Bohrwcrkstraße noth- gedrungcn sür immer cinstcllcn mußte, hat sich an den z.Z.noch nicht volicndcten Quai bauten des linken Elkuicrö eine io lebhaste Thätigkeit enliaiiet, wie man wohl seiten wieder zu scheu bekommen wird. ES hantelt sich dar»»!, noch vor Einbruch bcS Winterö jenen kurzen Tract der Quaimauern auizumbren, wo noch bis znm 23. November die linkSufrigc Aniahrlsramve der Dampffährc sich befand. Nachdem vorgestern Abend schon die kgl Wasierbaulnspection in einer Tiefe von i tt Fuß unter der dortigen Ittersohlc dieFuß breiten Grundmauern hat einsctzcn lassen, steht dle Fertigstellung des ganzen grvt'en QuaibaucS, der von der Augustuöblücke biSnabcan Antonö oberhalb dcrAlbcrtbrückereicht, blö Ende der kommenden Woche zu hoffen. Von besonderem In teresse bei dlescr Dauthätigkcit sind die Manipulationen, welche man anwcndct, um die nunmehr in der Elbe stehen gebliebenen Palisadcnpiähle von der ehemaligen Bcicstiaung Dresdens aus- zuzicben, und sodann die Vorrichtung, mittelst welcher man daö auS dem Strome massenhaft zuströmende Wasser entfernt. — AuS der vorliegenden Ucbcrsicht über die bei den 1K8 Svarkasien Sachsens im Octobcr 1877 erfolgten Ein- und Rückzahlungen geht hervor, daß der Bedarf größer war atü die Möglichkeit, beziehentlich wohl auch die Lust zum Spare». Eö wurden auS den gesammtcn Kassen in Summa <>,023.4.77 Mark zurückgehokt und neue 7,l«71,007 Mk. eingezahlt. Dock, wechselt das Verhältniß bezüglich der Ein- und Rückzahlungen fast allmonatlich; während der Wintermonate wird in Summa fast regelmäßig mehr zurückgeholt, alö eingelegt, ein Umstand, der sich durch den erhöhten Bedarf, den die Winterzeit mit sich bringt, und die verringerte "Arbeit in vielen Klassen der Bevölker ung leicht erklärt. Trotzdem ist in den mit Octobcr abgeschlosse nen 10 Monaten dieses Iabreo mehr eingelegt alö zurückgcnomiucn worden, denn im Ganzen betrugen die Einlagen 04,010,107 Pik. und die Rückzahlungen nur 03,070,047 Mk. — Unser Nachbarland Böhmen leidet empfindlich unter der sich Immer mehr auShrcltcndcn Rinderpest. "Anläßlich des Auöbrucheö der Rinderpest in Rzedhoicht bei Raudnitz sind aus Prag 300 Mann Infautcrie zur "Absperrung der verseuchte» Gegend abgegangen. Die "Absperrung sollte Im Umfange von vrci Mellen erfolgen. Mittlerweile ist dio Seuche auch im OrteDoxan ausgcbrochcn. Dcr Eorton mußte deshalb erweitert werten. — DaSBnreau deö pharmaceutlschenKreisvcrcinSLeipzig für Untersuchung von-Nahrungsmitteln und iür hygienische Zwecke hat im -November v. I. eine Preiöaufgabe ausgeschrieben, welche die Ermittelung eines sicheren Verfahrens zur Untersuchung der Butter, namentlich auf fremde Fette, zum Zwecke hatte. Es waren 0 Albcitcn eingegangen: 2 aus Deutschland, i aus Oesterreich. 1 ausItalic» und 2 auö England. Dic prciöwürdigstc Arbeit war eine der englischen und ihr Verfasser Herr Otto Hchncr in London, Public Analyst sür die Insel Wight. — Am 24. d. M. wurde in Gegenwart deö Hrn. Kreiöhaupt- mann y. Einsiedel und unter Vorsitz des Herrn AmtSbauptmann Bcrndt eine Bezirfsversammlniig der hiesigen Amtöbcmptmami- schaft abgebaltcn, welche vo» der größten Mehrzahl der Mit glieder besticht war. Ans Grund der Tagesordnung wurde zu Punkt I die AuSlooiung derjenigen Milgiicdcr bewirkt, welche mit Schluß des sctzigcn IahrcS auSzuschctdcn haben. Das Loos tcS Ausscheidens traf nj von den ländliche» "Abgeordneten: die Herren Vogel-Pieschen. Wcincrt-Kötzschcnbrota. Bäbr-Poyrih, Meurcr Blasewitz, Geoaucr-Evschütz, Krüllc-Löbtau, Berger- Langcbrück, Willkomm-Potschappel, Müllcr-Deuben, Pbiiipp- HinlcrgcrSdvrs und Bcllmaiiii Somsrors; verstorben ist aus dieser Kategorie Herr Häßler Hainöbcrg; h) die städtischen Ab geordneten: Herr Bürgermeister Rumpelt-Radcbcrg und Herr Bürgermeister Nusfini-rparandt; o) von den Höchslbesteuerten: die Herren Forsircntamtmann Hauptman» Garten-Dresden. BartelteS Blasewitz, von Metzsch-Obcriößnitz, Aiencrt-PIauc» und Y. Scydcwitz-BraimSdors; erledigt hat sich i» der letzteren Katcgvile daö Mandat des Herrn v. Scnutcrslcbcn. Loschwitz durch Verlegung des wesentlichen Auscutbalrs beneiden nach Dresden. Die ErgänzungSwabien werden alsbald cingeieicct. Zu Punkt 2 der Tagesordnung wurden sodann alö außerordent liche Eibiimitglieder der Mllitalr-Ersatz. Commissionen aui die Iabrc I878biömit 1880 gcwäblt, und zwar für den Aushedungs. bezirk Drcötcn-Land die Herren Barth-Rabcbeul. Kießig-Eiscii- bcrg, Großmannn-SelicrSdors. Frbr. v. Kap-herr-Promis als ständige, König - Radcbcrg, Icntzsch - Poyritz, Vogel' Pieschen und Reiche-BrleSnItz alS stellvertretende; sür den AuShebungs- bezirk Tbarandt die Herren Riistcr-Ricdcrhermödorf. Baron von Scydewiß-Braunsdori. Wachwltz-Tharandt und Ullrich-Tva- ranbt alö ständige und Lommatzsch-Tharandt, Merbitz-Cckcrö- dors, Philipp-Hintcrgcrsdori und Hähncl daselbst als stell- bcrtrctcutc Mitglieder. Punkt 3 der Tagesordnung betraf die Wahl von Taratoren für die Abnahmekommission im Pierdc- auShebungöbczirk Dresden - Land, und ernannte der BczirlStg; hierzu sür die kommenden 6 Jahre die Herren Lieutenant Wold'e aus Klingenberg, Kämpe-Dölschen und Jul. Berger - Nleder- bcrmSdors als ortcnillchc Taratocen und bie Herren Lieutenant Euny aus Opitz, Fiedler < Plauen und Tricmcr - NiederbäSlich als Stellvertreter. Zu Punlt 4 der Tagesordnung. die Gebab- n»ig mit dem Fond zur Unterstützung der Rcicryistcn imd Land- wchrlcule und die Rcchnuiigosühruiig über diesen Fond bctr., erthcilte die BezlrkSversammiuiig der Amtshaupttiiaiinschast und beziehentlich dem BczirkSauöichusie Ermächtigung znrGcstundung resp. zum Erlasse von Zinsen rr. und beschloß kic Kündigung nnd Einziehung der außenstehenden Kapitalien, soweit letzteres » . W '4 fz.M! c' ! -:8! !
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