Suche löschen...
Weißeritz-Zeitung : 24.12.1901
- Erscheinungsdatum
- 1901-12-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-190112249
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19011224
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19011224
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1901
- Monat1901-12
- Tag1901-12-24
- Monat1901-12
- Jahr1901
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 24.12.1901
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Die „Weiber^-Zeitung" erscheint wöchentlich drel- nnn: Dicnstng, Donners- tag und Sonnabend und wird an den vorhergehen- DenAbenden ausgegeben. Preis vierteljährlich l M. 25 Pfg., zweimonatlich 04 Pfg., einmonatlich 42 Pfg. Einzelne Nummern 10 Pfg. — Alle Postan- ftalten, Postboten, sowie unsere Agenten nehmen Bestellungen an. Mcheritz-Mung. Anzeiger für Dippoldiswalde und Umgegend. Inserate, welche bei der bedeutenden Auslage des Blattes «ine sehr wirt- samr Verbreitung finden, werden mit 12 Pfg., solche au» unserer Amtshaupt mannschaft mit 10 Pfg. die Spaltzeile oder deren Raum berechnet. — Ta bellarische undcomplicirte Inserate mit entsprechen dem Aufschlag. Einge sandt, ini redaktionellen Theile, die Spaltenzeile 20 Pfg. Amtsblatt für die Königliche UmtÄMptmamMft, das Königliche Amtsgericht und den Stadlrach zu Dippoldiswalde. Verantwortlicher Kedarteur: Paul Jehne. - Druck und Verlag von Carl Jehne in Dippoldiswalde. Mit achtsettigem „Jllustrirten llnterhaltungsblatt". Mit land, und hauswirthschastlichrr Monats-Beilage. Nr. 180. Dienstag, den 24. Dezember 190U 67. Jahrgang. Freiwillige Grmldstiicksversteigernug. Auf Antrag der Erben sollen das zum Nachlasse des Gutsbesitzers Karl Friedr. August Rietzschel in Röthenbach gehörende, mit 19080 Mark zur Brandkasse ein geschätzte Gut, Blatt 38 und 84 des Grundbuchs für Röthenbach und der ebenfalls zum Nachlasse gehörende 4/114. Theil des Gutes Blatt 35 desselben Grundbuchs, mit allem Inventar Freitag, den 17. Januar 1902, 10 Uhr Vormittags, im Gute in Röthenbach durch das unterzeichnete Nachlatzgericht öffentlich versteigert werden. Der Werth der Grundstücke beträgt nach ortsrichterlicher Schätzung 39520 Mark, der des zur Versteigerung kommenden Inventars 9990 Mark.^ Die Versteigcrungsbedingungen hängen im Erbgerichtsgasthofe in Röthenbach aus, können auch an Gerichtsstelle eingesehen werden. Frauenstein, den 20. Dezember 1901. i. ft. 16/01 Nr. 5. Das Königliche Amtsgericht. Zwangsversteigerung. Die im Grundbuche für Hänichen, Blatt 31, 37 und 38, auf den Namen Clemens Otto Lotze eingetragenen Grundstücke sollen am 7. Februar 1902, Vormittags '-11 Uhr, an der Gerichtsstelle im Wege der Zwangsvollstreckung versteigert werden. 1. Das Grundstück Blatt 31 ist nach dem Flurbuchs 9 Hektar 46,9 Ar grotz und ohne Zubehör auf 30000 Mark — Pf. geschätzt. Es besteht aus dem Bauergut Nr. 29 des Brandkatasters und umfatzt die Flurstücke Nr. 36, 37a, 37b, 79, 84 121, 143, 144, 145 und 239 des Flurbuchs für Hänichen. 2. Das Wiesengrundstück Blatt 37 ist nach dem Flurbuche 10,2 Ar grotz, sührt die Flurbuchnummer 126 und ist auf 220 Mark — Pf. geschätzt. 3. Das Feldgrundstück Blatt 38 ist nach dem Flurbuche 3 Hektar 3,8 Ar grotz, führt die Flurbuchnummer 83 und ist auf 6280 M. — Pf. geschätzt. Die Grundstücke stehen wirthschaftlich im Zusammenhänge und sind als Gesammt- heit ausschließlich des Zubehörs auf 36500 M. — Pf. geschätzt. Das mit den Grundstücken als Zubehör zur Versteigerung gelangende todte und lebende Inventar ist auf 2126 M. — Pf. geschätzt. Die Einsicht der Mittheilungen des Grundbuchamts sowie der übrigen die Grund stücke brtreffenden Nachweisungen, insbesondere der Schätzungen ist Jedem gestattet. Rechte auf Befriedigung aus den Grundstücken sind, soweit sie zur Zett der Ein tragung des am 13. Septbr. 1901 verlautbarten Versteigerungsvermerkes aus dem Grund buche nicht ersichtlich waren, spätestens im Versteigerungstermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerspricht, glaubhaft zu machen, widrigenfalls die Rechte bei der Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt und bei der Vertheilung des Versteigerungserlöses dem Ansprüche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgesetzt werden würden. Diejenigen, die ein der Versteigerung entgegenstehendes Recht haben, werden auf gefordert, vor der Ertheilung des Zuschlags die Aufhebung oder die einstweilige Ein stellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls für das Recht der Versteigerungs erlös an die Stelle des versteigerten Gegenstandes treten würde. Dippoldiswalde, am 19. Dezember 1901. 2a. 12/01 nr. 14. Königliches Amtsgericht. Das Anwachsen neuer politischer, wirthschaftlicher nnd sozialer Erscheinungen im nenen Jahrhundert. Wenn das alte Jahr zu Rüste geht, so pflegt man in Tageszeitungen und Wochenschriften gern einen Ueber- blick über die grotzen und kleinen politischen Ereignisse zu bringen. Diese Sitte ist löblich, denn man kann daraus manche Entwickelung erkennen und nimmt am sausenden Webstuhle der Zeit kurzen Abschied von den Begeben heiten des verflossenen Jahren. Wichtiger ist es aber, die anwachsenden neuen Erscheinungen im neuen Jahr hundert zu betrachten, denn diese bereiten tiefe Um wälzungen im bürgerlichen Leben vor, sind also selbst die Erzeuger ganz neuer zukünftiger Ordnungen, die später durch Reformen oder Revolutionen sich Geltung verschaffen werden oder auch, wenn man ihre Gemein gefährlichkeit erkennt, durch eine Reaktion auf der alten Grundlage vernichtet werden. Politisch am bedeutsamsten tritt uns da die Beobachtung vor die Augen, daß die Friedensliebe der europäischen Mächte in den letzten beiden Jahren sich noch ungemein verstärkt hat. Am deutlichsten konnte man dies daraus erkennen, datz kein Fürst und kein Staatsmann auch nur die leiseste Androhung mit Krieg bei gewissen Differenzen machte und man im Orient mit einem musterhaften gemeinsamen Eifer, und auch ost mit unendlicher Geduld jede drohende Kriegs gefahr beseitigte. Diese wachsende Friedensliebe der euro päischen Mächte ist eine nicht hoch genug zu schätzende Errungenschaft für das neue Jahrhundert, denn sie be weist, datz alle europäischen Staaten in ihren Regierungen und in der grotzen Mehrheit ihrer Volksvertretungen die gemeinsamen Kulturinteressen so hoch schätzen, datz solche große Kriege, wie sie das verflossene Jahrhundert so grausig ost zeigte, nunmehr mindestens in weite Ferne gerückt sind, der Burenkrieg ändert daran nichts. Die Böller und Menschen sind eben heutzutage von ganz anderen Aufgaben erfüllt. Die großen technischen Fort schritte der Neuzeit, der Weltverkehr und der Weltmarkt haben in Verbindung mit den in den meisten Ländern den Einwohnern gegebenen bürgerlichen Freiheiten und dem rapiden Bevölkerungszuwachs den Kampf um das Dasein im Menschen- und Völkerleben nicht gemildert, sondern verschärft. Wenn der Ernteausfall in Nordamerika die Getreidepreise für alle europäischen Länder förmlich diktirt, wenn die Stockung des Verbrauches an Waaren in überseeischen Ländern ganze Industrien lahm legt, wenn das plötzliche Austauchen eines großen fremden Schiffes niit neuer Waare in einem großen Handelshafen den bisherigen Markt erschüttert, so darf man sich nicht wundern, daß die betreffenden bedrohten Interessenten sich zu Bündnissen und Ringen zusammcnschließen, uni in starker Gemeinsamkeit die Ohnmacht des Einzelnen zu be seitigen, um der wuchtigen Konkurrenz einen starken Damm entgegenzusetzen. Damit erscheint aber manche Errungenschaft des alten Jahrhunderts für das Wohl des Einzelnen, wenn auch in keinem schlechten Lichte, so doch in scharfer kritischer Beleuchtung. Wohl hat man durch die Eewerbefreiheit und Freizügigkeit die Menschen in der Mitte des vorigen Jahrhunderts von lästigen Fesseln be- freit, aber der grenzenlose Konkurrenzkampf, der sich in Folge jener Errungenschaften entwickelt, läßt ungezählte Einzelne nicht nur als Fabrikarbeiter und Handwerker, sondern auch als Kaufleute, Fabrikanten, Landwirthe, Ge lehrte, Künstler ihres Schaffens nicht froh werden, und politische, soziale und wirthschaftliche Vereinigungen ver suchen der schrankenlosen Konkurrenz und der Entwerthung der Arbeitsprodukte mehr denn je entgegenzutreten. Deß- halb haben wir in diesen Erscheinungen die Probleme und Fragen zwischen der wirthschaftlichen, sozialen und politischen Zukunft zu erblicken, denn das wirthschaftliche und soziale Leben übt auch seinen Einfluß auf das politische. Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde. Der gestrige „goldene Sonntag" war leider nicht von goldenem Sonnenschein ausgezeichnet, was aber die mit Eisenbahnzug oder Geschirre, sei es Wagen oder Schlitten, oder auch zu Fuß, Ankommenden anlangt, so waren es der Zahl nach nicht wenige; hoffent lich sind es alle Käufer gewesen. Dann war aber der Sonntag in der That für die hiesigen Geschäftsleute ein „goldener Sonntag". — Für die bevorstehenden Weihnachtsfeiertage ist, wie ein Blick auf die Vergnügungsinserate der heutigen Nummer lehrt, sür Zerstreuung und Unterhaltung nicht nur in der Stadt, sondern auch in der Umgebung, hin länglich gesorgt. Neben dem Bürgerverein, der eine Wohl- thätigkeits-Vorstcllung veranstaltet, wird auch Herr Musik direktor Jahn mehrere seiner beliebten Konzerte veranstalten. — Die seit etlichen Jahren im Hausgrundstück Große Wassergasse Nr. 73 wohnhafte Aufwärterin Amalie Donner, welche bei verschiedenen Personen hier die Auf wartung machte, hatte am vergangenen Sonntag weder ihr Frühstück geholt, noch war dieselbe bei den Personen, wo sie die Aufwartung besorgte, erschienen, überhaupt war dieselbe den ganzen Tag von den Nachbarn nicht gesehen worden. Infolgedessen wurde von dem Haus wirth, sowie auch von den Mitbewohnern des gedachten Hauses Verdacht geschöpft, daß hier ein Unglück geschehen sein müsse. Noch am selbigen Abend wurde die Polizei hiervon in Kenntniß gesetzt, welche dann die Wohnung, welche verschlossen und auch von innen verriegelt war, durch einen Sachverständigen öffnen ließ. Bei näherer Untersuchung der Räume wurde die Donner, welche noch am Abend vorher wohl und munter gewesen war, im Bette liegend todt aufgefunden. Nach Aussage des sofort herbeigeholten Arztes soll dieselbe von einem Schlaganfall betroffen worden sein. — Man schreibt uns aus Liebenau, daß das seit mehreren Jahren dort eingeführte „Lhristspiel" auch diese Weihnachten dort zur Darstellung gelangt und daß man auch darauf bedacht gewesen ist, in Bezug auf die Aus stattung dieser weihnachtlichen Aufführung sowohl in dekorativer wie in musikalischer Hinsicht manches Neue zu bieten. (Siehe auch Inserat). — Das 5. Verzeichniß der bei der Beschwerde- und Petitions-Deputation der Zweiten Kammer eingegangenen Beschwerden bez. Petitionen führt u. A. aus: Petition um Anrechnung der Hilfsgeistlichen-Dienstjahre bei Bemessung der Alterszulagen überreicht von Pastor Sachse in Dittersbach bei Frauenstein und Genossen; Petition um Wiedererrichtung eines Amtsgerichts daselbst überreicht vom Stadtgemeinderath zu Gottleuba; Petition um Weiter-) führung der Eisenbahnlinie Klingenberg—Frauenstein bis zur Landesgrenze überreicht vom Stadtgemeinderath zu Frauenstein und Genossen; Petition um Wetterführung der elektrischen Bahn durch den Plauenschen Grund bis nach Niederhäslich überreicht vom Gemeinderath zu Nieder- häslich. — Die Dresdner Kriminalpolizei nahm dort drei reisende Eewerbsgehilfen fest, die am 17. d. Mts. in Mittweida aus einem Schaukasten 208 goldene Ringe gestohlen hatten. 50 Ringe wurden bei den Dieben noch vorgefunden. — Bürgermeister Lobeck in Grimma erläßt folgende Bekanntmachung: „Wenn auch im Laufe der letzten Jahre manche neue Stiftung sür milde Zwecke von edeldenkenden Menschen begründet wurde und auch sonst für milde Zwecke in unserer Stadt von Privaten und Vereinen reiche Spenden gegeben werden, so wagen wir es doch, im Hinblick auf die durch das Anwachsen unserer Be völkerung bedingte, fortwährend steigende Zahl der Be dürftigen, uns an alle, denen Gott reichere Mittel ge schenkt hat, mit der Bitte zu wenden, sie wollen durch Geschenke, oder, wenn sie ihr Haus bestellen, durch letzt- willige Verfügung der Armen unserer Stadt g-denken. Wir sind gern bereit, jeden, auch den kleinsten Betrag dankbar anzunehmen, um aus den Beträgen einen Kapitalstamm zu bilden, deren Zinsen zu >/z zum Kapitale geschlagen, zu 2/z gleicher Weise wie die Zinsen obiger Stiftungen vertheilt werden sollen oder über den nach den besonderen Wünschen der Geber verfügt werden soll." Schmiedeberg. Am Abend des bevorstehenden ersten Feiertages wird im hiesige» Gasthose von Schulkindern der Oberklassen unserer Schule eine öffentliche Weih nachtsfeier stattfinden. Zur Ausführung gelangen neben einem Festspiel „Weihnachtszeit im Maisenhause", die von Herrn Bürgerschullehrer A. Dost in Schneeberg gesammelten „Alten und neuen Wejhnachtslieder aus dem Erzgebirge" mit verbindendem Terte. Glashütte. Die Lhristbescheerung vom hiesigen Fechtvcrein findet an, ersten Feiertag an 30 Personen statt. Daß dieses nicht öffentlich geschieht, wie früher, wird gewiß von manchem verschämt Armen dankbar an erkannt. Auch der Frauenverein bescheert am selben Tage 65 Erwachsenen und Kindern. — Zum Besten dieser beiden Wohlthätigkeitsvereine wird auch diesmal zum Jahres wechsel wieder eine Massengratulation veranstaltet.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite