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Der sächsische Erzähler : 15.09.1938
- Erscheinungsdatum
- 1938-09-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-193809150
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19380915
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19380915
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer sächsische Erzähler
- Jahr1938
- Monat1938-09
- Tag1938-09-15
- Monat1938-09
- Jahr1938
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 15.09.1938
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DerMjWLrMer TagebNt MAPßoßwerda Aeukirch MUnmeaen- nach den gesetzlich vorgeschriebenen Lützen. Mr da» Erb von Anzeigen in besttmmten Nummern und an bestimmten 1 kein« Gewähr. — ErfüllungrorpLijchofmoerd«. -E hMnN^^Ede^Sholm di"Lr'ü M «vchenüich Ä »T M^elnummer^iaNpf. Koi / rwwm« 1» NM Unterbrechung d« — " ' der Be- .liefrrung der >g de» vezugepreis«. mtt Au-nahsne d« Senn- und Feer- Ferusprecher «ml VIsihos,w«rda Nr. «44 und 44» ! -eit «in« halb« Monat»: Frei in» I Sm Falle von Betriebsstörungen oder Unterbrech» Beschilft»« I LesSrderungeeinrichtungen durch höher« Gewalt hat I «nabend- I zieh« keinen Anspruch auf Lieferung od« Nachlief,ri Leitung od« auf Rückzahlung de» Bezugspreis«. Unabhängige Zeitung für alle StändeinSIMunV Land. Dicht verbreitet in allen Volksschichten. Beilagen: Illustrierte» Sonntagsblatt Heimatkundliche «AM-, Frau und Heim Landwirtschaftliche BeUage — Dmck und Deäag von Friedrich Mag In Bischofswerda —, - Postscheckkonto Amt Dresden Nr. 1521. Gemeindeverbandsgirokafse Bischofswerda Konto Nr. S4 Einzige Tageszeitung im Amtsgerichtsbezirk Bischofswerda und den angrenzenden Gebieten DerSSchflscheTnShlerist da«zur Veröffentlichung deramüichenBekannt- machungen der Amtsbauptmamschast zu Bautzen u. der Bürgermeister zu Bifchof«verdau.Neuktrch(L)behördlicherseitsbestimmteBlaUu.rnth8ltfemer dieBckanutmachunge» de« Finanzamt« zu Btschos«rv«da u. and. Behörden. Nr. 21« Donnerstag, den 15. September 1V38 SS. Jahrgang Die ganze Welt sieht auf den Oberfalzberg Ministerpräsident Chamberlain fliegt zu Adolf Hitler zur persönlichen Aussprache Verttn, 14. September. Der britische Premiermini ster, Neville Chamberlain, bat heute dem Führer und Reichskanzler durch Vermittlung des britischen Bot schafters in Berlin folgende Mitteilung zugehen lassen: Im Hinblick auf die zunehmend krMfche Lage schlgge Ich vor, sofort z« Ihnen Herüber zurommen. um zu versuchen, eine fried liche LSsuug zu finden. Ich schlage vor. aus dem Luftwege zu kommen und bin morgen zur Ab reise bereite Teilen Sie mir bitte den frühesten Zeitpunkt mit. zu dem Sie mich empfangen können und geben Sie mir den Ort der Zusammenkunft au. Ich wäre Wr eine sehr baldige Antwort dankbar. gez. Neville Chamberlain Der Führer und Reichskanzler Hot aus die vor stehende Mitteilung geantwortet, daß er gern bereit sei. sich mit dem britischen premlermiiüfier am IS. d. M. zu treffen. Neville Chamberlain mlrd dementsprechend Donnerstag nachmittag aus dem Obersalzberg erwartet. Aus die Initiative -es französischen SMnisterPrSfibenten DNB. Pari», 14. September. (E. F.) Don der Agentur HavaS über di« Abreise Chamberlain- nach Deutschland be fragt, erklärte Ministerpräsident Daladier wörtlich: „In Anbetracht der schnellen Abwicklung ber Gr« ei-nisse in der Tschecho-Slowakei, durch die lokale Der« Handlungen sehr schwierig gestaltet wurden, habe ich ge. gen Ende de- gestrigen Nachmittag- (Dienstag) bie Initiative ergriffen, eine persönliche und direkte Fühlungnahme mit dem britischen Ministerpräsi denten aufhunehmen, um mit ihm zusammen die Mög. lichkeit eines außerordentlichen Vorgehen- in» Auge zu söffen, das gemeinsam mit Deutschland die Ueberprüfung ter wirksamsten Mittel für die Sicherung einer freundschaftlichen Lösung -e- Streitfalles -wischen den Sudeten deutschen und der Prager Regierung und damit die Erhaltung Le- Friedens in Europa erlaubt. Ich bi« besonder- glücklich über da- Uebereinstimme« ber Anfichten der Leiden befreundeten Regierungen." m. iiutzeA ;1^ws'u^n,^ch'^^»ufrich"tiger^^kftiedrgüm^ erf'üö^hat. Ich btndavon überzeugt, La» «ine Persönliche Aussprache Wische« Len, beiden Regierungschefs sowohl zur Herbeifüh- > - staltung der L bedeutsam sei« Es ist von jeher mein und der Ches der britischer. ten, und ich freue mich, da» dieser Dee Reichsaußenminister zur bevorstehenden Unterredung des Meers mit Chamberlain München» 15. September. (E. F.) Der Reichsminister des Auswärtigen hat am Mittwoch den bekannten Journa listen Ward Price empfangen und sich über den bevorstehen den Besuch des britischen Premierministers wie folgt ge äußert: Al» ReichSmiaiper des Auswärtigen kann ich Ihnen der- sicher«, baß der Entschluß Neville Chamberlain-, den Führer ;u besuchen, «ich,mit aufüchtiger^efriedigung erfüllt hat. Ich d««»vn «-ß rü>r prrsünUlvr Wische« Len beiden Regierungschef» sowohl zur Herbeifüh rung einer Lösung. Ler Sudeten-Frage als auch für die Ve- " ' - Mangen zwischen unseren beiden Ländern »ein Wunsch gewesen, daß der Führer schen Regierung zusammentreffen soll- ... ...ch, baß dieser Wunsch nunmehr durch Mr. Neville Chamberlain, dessen reale Einstellung zu Len Problemen ich während meiner Anwesenheit al- deutscher Botschafter in London schätzen lernte und von des sen persönlichem guten Willen ich fest überzeugt bin, verwirklicht wird. Chamberlain auf dem Wege zu Adolf Hitler Loudon, 15. Sept. (E. F) Ministerpräsident Lhamber. lain verlieh bäte um 8HL Uhr i« Flugzeug Len Flughafen Hefte«, um fich zu« Führer nach Berchtesgaden zu braten. Ministerpräsident Lhamberlain macht mit dem Fluge zum Führer den ersten Flug.seines Lebens. , In seiner Begleitung befinden sich Sir Harare Wilson undMiskr William Strang. Sir Horaco Wilson gehört zu den engsten Mitarbeitern und Beratern de» Ministerpräsidenten, und als solcher hat er auch in der tschechischen Frage bereit» mehrfach beratend Uwirkt. William Ärana ist der Leiter ber mitteleuropa- flZen Wbteilmrg im englischen Außenamt. Strang hat kürz- uchMrlin, Prag und Pari» besucht, um mit den dortigen britischen Vertretern die Fühlung aufzunehmen. Sudetendeutfche vom tschechischen Militär gezwungen auf ihre Volksgenossen zu schießen Bedeutungsvolle Kundgebung Mussolinis (Brief an Runciman) veröffentlichen wir im Innern der Blatte». Den tschechischen Ein-iehungsbe Afch, IS. Sept. (Eig. Funkm.) Me an» Eger ge meldet wird, fehl das tschechische MMär mtt voller Ab- sicht Sndetenoevlsche ein, dir ihre wehrlosen diulschen Vottsgenoflen zu schießen. Pressevertreter al» erste zur Berabschiedunades Ministerpräsiden ten eingefunden. Kurz darauf traf auch Außenminister Halifax in Begleitung seiner Gemahlin und dem ständigen Unterstaatssekre- tär Cadogan auf dem Flugplatz ein. Ministerpräsident Chamber lain unterhielt sich eifrig mit Außenminister Halifax, Botschaftsrat Dr. Kordt und den anderen Botschafwbeamten. Bevor Chamberlain da, Flugzeug bestieg, tagte er: „Ach be finde mich aus dem Wege zum deutschen Reichikauzler, well e, mir scheint, daß dst» Lag« so ist, daß persönliche Besprechungen zwischen ihm und mir möglicherweise nützliche Folgen zeitigen könnten. Meine Politik ist stet, die gewesen, den Frieden zu sichern, und die bereitwillige Annahme meiner Anregung durch oea Füh rer ermutigt mich in der Hoffnung, daß mein Besuch beim Führer nicht ohne Erfolg fein wird." hung von zahlreichen Gästen besucht Ware«. Dw Zahl der Todesopfer ist gegenwärtig noch nicht abz«. schätzen. Aus allen Stadtvierteln Eger- werden ungeheuer, liche Ausschreitungen der tschechische« Sold«, teska gemeldet. Bereit- am Mittwochnachmittaa konnte man beobachten, wie Kommunisten und tschechische Grenzler durch die tschechische Exekutive bewaffnet «nb uniformiert wurden. Ueber diese unerhörten Vorfälle verbreitet der tschechische Rundfunk seine übliche Lügenmeldunaen, die dle Schuld an diesen Greueltaten auf da« Sndetendeutschtum abwälzen wollen. Aus einer Reihe sudetenbeutscher Städte wirb gemeldet, daß systematisch alle Amtswalter ber SdP. ver- haftet wurden, die sich nicht rechtzeitig in Sicherheit brin gen konnten. KWWl MMküMMt „Wie eine Stadt in KriegSzeiten" London, 15. Sept. (E. F.) Ein Reuter-Sonderkorre spondent gibt seinem Büro in London heute morgen einen AugenzeugenVertcht über bie blutigen Zwischenfälle in Eger und die Gewaltmaßnahmen tschechischer Soldaten und Polizei am Mittwochabend. In einer heftigen Schlacht, bie über vier Stunde» davrrle, seien tschechische Truppen mit Panzerwagen und Maschinengewehren gegen Len Hauptfitz Ler Sudetendeut schen Partei «nb ein Hotel, da- ber Sudetendeutschen Par tei zu Bürozwecken dient und ebenfalls von Sudetenbeutschen besetzt war, vorgeaanaen. Sechs Personen seien getötet wor den; eine Frau, em Bruder eine- Polizisten und vier Zivi listen, unter Lenen sich zwei Journalisten Ler lokalen Sude tenbeutschen Zeitung befunden hätten. Die beiden Journa listen seien ahnungslos und ohne irgendwie beteiligt zu sein in bas Feuergefecht hineingeraten. Eger selbst habe in der vergangenen Nacht da» Bild einer Stadt in KriegSzeiten geboten. Al» Beispiel für den Mut der Sudetenbeutschen führt der Reuter-Sonderkorrespondent folgende Begebenheit an: Al» sein Wagen, etwa AD Meter von dem Kampfplatz entfernt, durch eine Kugel einen Reikn« schaden erlitten habe, seien vier junge Sudetendeutsche Her- beigeeilt und hätten den Wagen in einem regelrechten Kugelregen in Sicherheit gebracht und den Rzisen au», gewechselt. Als er, der Reuter-Sonderkorrespondent, sich daraufhin sehr bedankt habe, hätten die Sudetendeutschen erwidert: „Da» macht unS gar nicht» au», wir sind Deutsche." ehlen wird nicht Folge geleistet Au» allen sudekendculschen Gebieten find Meld««- ifche MMär mtt voller Av- gen anaelangt, daß Deutsche aus ihren Wohnungen und le gezwungen werben, auf Werkstätten zum sofortigen MiMärdienstaumtt ein- --- gezogen wurden. Wo bin« Elnzlchvugm ukfflgewatt- WWWU AMI W SklM A« Feierliche Feststellung ver Sudetendeutschen Partei Asch, IS. Sept. (Eig. Funkm.) Die in Asch ver- sammelten Hauptleute der Sudetendeutschen Partei fiel- le» in vollem Verantwortungsbewuntsein vor aller Wett fest: Die tschechische Demokratie läßt nun ihre heuch lerische Maske endgültig fallen. Wehrlose Frauen und Kinder, Hunderte von Token und Schwerverletzten Na gen an. Anter dem Deckmantel humonitürer Phrasen wird gemordet und geplündert, was heute im Herz land Europa» vorgeht, kann nur verglichen werden mtt den bolschewistisch«» Greueln in Spanien. Da« Sudeteudeutschtum stellt vor oller Welt durch feine Voltsführer fest, Latz es bis zum letzten AugenblickumelnefriedlicheLösungbe- müht gewesenist. Dle tschechische Regierung lehnte jedoch alle Forderungen Konrad Henlein» ab. Bei diesen Zuständen im tschechischen Staatsgebiet ist es selbstverständlich, daß jeder Sudeten deutsche sein Leben und das seiner Familie mit allen Mitteln vor den mordenden und plündernden Horden verteidigt. Geschützfeuer in Eger Ungeheuerliche Gewalttaten der tschechischen Solda teska — Kommunisten durch dle tschechische Exekutive bewaffnet — Massenverhafiung sudetenbeutscher Amts walter Asch, 15. Sept. «US Asch meldet Lie Führung Ler Gude- tendeutschen Partei, Latz Mittwoch «m 1SM Mr abends in Eger Var ber Hauptstrlle Ler SdP. beim Bahnhof «nb vor der Bezirks stelle in Ler Stabt plötzlich größere Abteilungen MMär, Gendarmerie und Polizei unter dem Schutze von Tanks erschiene« «nb in Stellungginaen. Ohne jede Warnung wurde Maschinengewehrfeuer und Feuer au- Len Geschützen der Tanks gegen die «mtsräume der SdP. eröffnet. Die Geschützdetonatlanen waren bi» zu dem 6 Kilometer von Eger entfernten Vorort Franzensbad zu hären. Nach läagerem Feuer wurde Ler Gebäude komplex gestürmt und «plündert. , .... . In Len Amtsräumen Ler Hauptstell« befanden sich K Sudetendeutsche, Leren Schicksal unbekannt ist. Zur ebenen Erbe befanden sich zwei Gastlokale, Lie während der Beschie- Loudon, 15. Sept. (Eia. Funkm.) In Downingstreet Nr. 10, dem Hause Les Ministerpräsidenten, zeigten verschiedene bereits in den frühen Morgenstunden hell erleuchtete Zimmer an, daß der Haushalt des englischen Premierminlsters emsig bei der Arbeit war und all« Vorbereitungen für den Flug zum Führer und Reichskanzler traf. Die Polizei hatte alle Vorsichtsmaßnahmen letrossen» um Elementen, di« die Gelegenheit etwa zu einer Demon- tratlon benutzen könnten, gleich entgegenzutreten. Di« Kommuni- ten hatten nämlich Flugblätter verteilt. Nur solch« Leute, die über gültig, Aumvetspopi-r verfügten, wurden daher von der Poli zei in Downingstreet zugelassen. Kur, vor 8 Uhr zeigte sich der Ministerpräsident an der Tür, wo «r «in«, Augenblick lächelnd verweilte und sich offensichllich über di« frische Morgenluft und den für Londoner Verhältnisse sel ten blauen Himmel und die hereinbrechende Sonne freute. Presse» fytgorafen benutzen den Augenblick zu einigen Bildaufnahmen. Ministerpräsident Chamberlain bestieg dann den Wagen und fuhr, von Abschiedsgrüßen der in der Downingstreet und Whitehall war tenden Menschen begleitet, zum Flughafen Heston. Dort hatte sich ver deutsch« Geschäftsträger Botschaftsrat Dr. Kordt in Begleitung mehrerer Boschastsbeamter und deutscher tenbem.^ Eger vor Ler Haupt! der BezirkssteS« in i lks erschienen «nb in Stell Ohne jede Warnung wur!
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