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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 02.02.1902
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1902-02-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19020202018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1902020201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19020202
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1902020201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1902
- Monat1902-02
- Tag1902-02-02
- Monat1902-02
- Jahr1902
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 02.02.1902
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verugrgeMr: Dt» .»««»»»«briaiien' ^»kliu» Uti» di» B«»«« t» Dntde» und dqc «»LIim Umgedu»,. «« di« Sutt-en«, d»nd »io«« volm oder «vm-ysianL« ettolot. abalim da» vlaU au LvLeiuaae». di« »lcktaul kau», oder Keiena«» »»»« »deüau«aad« «du»« und »«««« tuaeii'IU. Gtr N-a»ad< «tnaelandter Schrift- Wle tri« B«Äu>dl>»l«L ö»ru»»r»«aui»lu»r »«t I «r. II und «r.»»»«. L»I»»ra««.»dres<,: »«chetcht,» »r«»d,» Stgrün-kt 1856 8^w«Lvnt»t«u Kr. <1» kdÜLlss« voa Knotiitvt». L7LoooF»as», O»o»o», DvssvL^». thvrslvsnr.'tut Un«»»!«», Llstnylit 2. j)aupt.H>>eichanssiellk: Martenftr. S8. Anreizen-Laril. VI» Slnnobme von Si»kü»dluu,l0»,i 'llolot iu der1»>udltik><l>aslsllk2c nu5 dr„ 'XtdninnilLbm.'üellkn in Lrcod. > li^ !itall»iüllo«v s Wir. Lonn- uud .'»ierlaaü ünr Mariciuirare 58 du» li bis'-.! Utir. T.c I walliae Ättint ,»Ie (ca. « Lilbeu, so Piz., ^i» dmdiounacn am der Prwaiicuc 2- «io: die rivalUae Zeüe ois .EtugriandU ober auk Lerlici» bo Pia. 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H L UI»U««I VU. „«irirliniüed diiilz» I>i-iln. »- " .... ...... ' 2 Undt u. Mr >i.«»-n0i' Amerikareiir brS Prin,»n Heinrich. Dresdner Künstlechans. Schnell,ugsverbindungcn. I Muttimani icke Witterung: Kälter,! Luiinl«»,, »> »-»»«,»- I «ree»»D«Wi» »tilrukl. Berlaus des Winters. Gerichtsverhandlungen. Börienwochenberichl- ! Nordoft, stellenweise Schnee. ! iVUlIlllUil, »Illl I Zur Retse de< Prinzen Heinrich «ach Amerika. Lu» den brieflichen Privatberichten sowohl wie aus den Sabeldepeichen und Zeitungen, die aus der groben tranSatlanti- >chen Revudlll zu un» herüber gelangen, geht übereinttimmend hervor, daß die Amerikaner förmlich in einem Meer von Wonne chwlmmen und alle Kreiie der Bevölkerung sich in Kundgebungen deS Entzückens und Plänen der Ehrung sirr den Prinzen Heinrich überbieten. Da» ganze amerikansiche Volk ist einig in einen, von Herzen kommenden ungekünstelten Jubel über die bevorstehende Ankunft de« treulichen RasieriohneS. und man spricht, liest und hört jetzt io ziemlich von nicht» Anderen, als von den grokartigen Zurüstungen, die zum Enusiange des Prinzen aller Oiten gemacht werden. Grobe Aufmerksamkeit findet natürlich auch die inngc Mtb Rooikvelt. die Tochter des Präsidenten, die von Kaiser Wilhelm durch die ehrende Einladung zur Vornahme des Tauf akte» an der neuen Kaiservacht ausgezeichnet worden ist. Ihre Personalbeschreibung ist inzwischen nicht nur den Bürgern und Bürgerinnen der Bereinigten Staaten, sondern eigentlich jedem ZeitungSleler der ganzen civtlisirten Welt bekannt geworden. Die blonde blauäugige Mb scheint alle BorauSsrtzungcn eines Glücks pilze» in ihrer Perlon zu eriüllen: wäre die kaiserliche Ehrung hierfür des Beweise» noch nicht genug, so liebe sich auck noch der weitere Umstand erwähnen, dab Mitz Nooievelt jüngst von einem verstorbenen Millionär, der für ihren Baker schwärmte, sie selbst aber nur vom Hörenlagen kannte, die stattliche Summe von einer halben Million Dollar» geerbt bat. Eine gewisse Komik wird in die Situation hier und da durch die Erörterung von allerhand Etikettesragen hineingetrage«, in denen die .freien" Amerikaner begreiflicher Weile nicht iekr bewandert sind, da sie lheilS sich über derartige.Kleinigkeiten" erhaben dünken, theils auch der praktischen Erfahrung darin ermangeln. Tie Amerikaner hatten nämlich bisher nm Sutzrrst selten Gelegenheit, fürstliche Gäste aus ihrem heimischen Boden begrüben zu dürfen. Im Jahre 1360 stattete chnen der jetzige König von England als junger Prinz inkognito eine kurze .Stippvisite" ab. 1872 kam der russische GroMrst Alexis zu Ihnen, 1876 erfolgte der Besuch des Kaiser» von Brasilien und 1868 hatten die Amerikaner da» Vergnügen der Anweieiidcit der spanischen Infantin Eulalia. Niemals aber hat die Ankündigung eine» fürstlichen Besuche» auch nur annähemd eine ähnliche Auf regung erzeugt wie fetzt die Fahrt des Bruders des Deutschen Kaiier». Welch« Wichtigkeit man dem Erscheinen des Prinzen aus omrrtkauilcher Erde beimibt. geht u. A. an- dem an sich vielleicht unbedeutend nschetnenden, ober sür amerikanische Ver hältnisse sebr wesentlichen Umstande hervor, dab sogar Stimmen laut geworden sind, dt« einen Empfang deS Prinzen in Washington schon aut dem Bahnhöfe durch den Präsidenten befürworteten: indessen ist e» ichlietzllch doch bei dem otfizirllen Emprange in, Weißen Hause geblieben. Als eine .Vergnügungsfahrt" dar» man sich übrigens die Reite de» Prinzen bei Leibe nicht vorstellen. Die Anforderungen, die in Gestatt von unauSgeietzten Eisenbahn- und Wogensahrten. Empfängen. Galadiners, Aniprachen und Erwider ungen an ihn gerichtet werden, sind dermaßen umfangreich und antreibend, dotz sie wohl selbst sür eine so kernfeste Seemanns natur. wie sich Prinz Heinrich ihrer rühmen darf, das äuberstc Mob de» Möglichen darttellen. Bon Anfang bi» zu Ende seiner Amerikareti« besindet sich der Prinz fortwährend im strammsten .Dienst", dessen Beschwerlichkeiten aber gewth reichlich durch das Bewutztseiu anfgewogen werden, daß die Erfolge der ganzen Ver anstaltung dem Deutschen Reiche und der deutschen Nation durch ihre günstige Einwirkung aus die deutsch-amerikanischen Bezieh ungen zu Gute kommen. Denn man auch der Bewerthung chevaleresker Liebenswürdig keit« in der international« Politik noch so skevtsich gegenübersteht und ketueu Augenblick die Wahrheit, daß die Beziehungen der Staat« und Bülker untereinander wesentlich nur von ihren real« LebenSintereffm beeinflubt werden, au» den Augen läßt, so darf dieser an sich wohldegründele Standpunkt doch aus der anderen Seite auch nicht dazu führen, dab man offenkundigen Symptom», die von der dark« und unmittelbar« Einwirkung einer kraftvollen, mächtig« und ursprünglich« Periönltchkeit, wie sie unier Kaiser besitzt, zeugen, einfach keine Beachtung schenkt. Gewisse Anzeichen nach dieser Richtung, die in der ämerikanbchen Oeffentlichkeit hervortret«, reden gerade jetzt eine recht deutliche und überzeugende Sprache. Wie mit einem Schlage ist der deutsch feindliche Gerst. der sich noch bi» in di« letzten Wochen hinein in der omerlkantfchen Jingovresse Io unangenehm breit macht«, von der Btldfläche verschwunden, und da der bisher deutschfeindliche Tdell der amerikantich« Presse sich mit dem malandsieundlichen deckt» so bietet sich nun zugleich die eigenthümllche Erscheinung dar, dah die Rückkehr zu einer vernünftigen Haltung gegenüber Deutschland etne Abkehr von England zur Folge hat. Blätter, die bisher .gelb" waren, sag« e» jetzt offen heran», dab.Amerika und Deutschland sich niemals entfremdet haben würden, wenn nicht die Engländer durch ihre heimtückischen und niederträchtig« Hetzerei« da» BoU der Union ansgestachelt hätten". Da nun serner auch die neue, mit solcher urwüchsig« Energie i» Angriff Wg«««n! üü>t«L..d« ^MSwzjfch« LMelsschMahü prallijch ihre Hauvtlpitze gegen das englische Seemonovol richtet, so hat der jähe, antienglische Stimmungsumschwung zugleich einen sachlichen realpolitlich« Hintergrund und von diesem Gesichtspunkte aus ist in der Tdat die Möglichkeit nicht abzulengne». daß der Besuch des Prinzen Heinrich eine Konstellation herdeisühit. welche die Ber einigten Staate» von England mehr abzieht und an Deutschlands Seite bringt. Allerdings, heibt es in einem Nrw-NorlerStimmungs- derichte, könne es auch anders kommen; denn Volkes Gunst sei stets veränderlich und das amerikanische Volk iei ganz besonders wankelmüthig. Nur daran werde man immer sesthallen müssen, dab jeder Schlag des amerikaniichen Pendels nach der englischen Seite ein Adrücken von Deutschland bedeute und ebenso umgekehrt. Tie Engländer fühlen übrigens auch selbst, daß sie eventuell bei der Amerikafahrt des Prinzen Heinrich die einzigen Leidtragen de» sein werden, wenn sic baS auch begreiflicher Weise nicht offen auslprechen. Für ihr Verständnis; der Lage zeugt es u. A-, daß sie in dies« Tag« anscheinend ganz unve,mittest gewisse angeb liche Vorgänge vor dem Ausbruche des spanisch-amerikanischen Krieges in die öffentliche Erörterung zogen und dabei die dcubche Politik bei den Amerikaner» förmlich denunzirten als die angebliche Urheberin des Planes einer gegen Amerika gerichteten Koalition der Mächte. Ties Proiekt iei. io wurde in der englischen Presse mit dem ostentativen Anscheine einer Jnspiralion von oben her erklärt, nur dadurch verhindert worden, dab England zu verstehen gegeben habe, es werde zur Verhinderung einer solchen Koalition auch zu anderen als blos diplomatiichen Schritten, d. h. alko zur Anwendung von Waffengewalt, zum Schutze der amerikanischen Interessen bereit sein. Verlangen har indessen Lieler .wobb wollende" Hinweis aus Deutschlands angebliche Feindseligkeit bei den Amerikanern gar nicht. Die amerikanische Presse ist darüber einfach zur Tagesordnung übergegangen und in London wird man inzwischen wob! zu der Erkenntniß gelangt sein, daß es verlorene Liebesmühe märe, wollte man noch serner versuchen, das deutsch amerikanische Einvernehmen in seinem gegenwärtigen Stadium zu trüben. Dah es für uns ein außerordentlicher Gewinn wäre, wenn wir zu Amerika st, ein Verhältnih aufrichtiger politischer Wertb- ichätzung und si'valer wirtdlchaftlichrrGegenseitigkeit steten könnten, bedarf keines Beweises. Wir mutzten eS daher auch als Nation mit ungetheiltcr Befriedigung und Genugthuung begrüßen, wenn sich bei den Amerikanern wirklich eine Bewegung anbahnen sollte, die sich die Pflege der Erkenntlich angelegen sein ließe, daß die deutschen Jnteiessen die amerikanisch« nirgends kreuzen, wohl aber Deutschland als das Herz Europas vollen und begründeten An spruch auf die Vorurtheilslosigkest eines Landes hat, das. wie Amerika, mit seiner gewaltigen Ausfuhr in io erheblichem Umfange aus den deutschen Markt angewiesen ist. Hoffentlich hält nun die prak tische Politik, was der nächste unmittelbare Erfolg der kaiserlichen Lledenswürdigkest gegenüber Amerika verspricht, und giebt io der Welt einen Beweis dafür, daß die bestrickenden und hinreißenden persönlichen Accente, in deren Beherrschung und Anwendung im Verkehre unser Kaffer Meister ist. auch auf die internationalen Beziehungen unter gewissen Lorausietzungcn einen förderlichen Einstuß auszuüben vermögen. Neueste Draytmeldungen vom l. Februar <Nack»t»i eütgeheuve Devesrbe« befinden sich Leite 4.» Berlin. lPrtv.-Tel.s Reichstag. Die Beratbung des EtatS des Reichsamts deS Innern wird sortgewtzt beim Abschnitt Allgemeine Fonds Beim Titel Reichsbeitrag zur Unterhal tung beS lalccnanonalcn Bureaus des internationalen Verbandes rum Schutze des gewerblichen EigenthumS äußert Abg. Müller- Metnlna« (steil. Volksp,» seine Genugthuung über den Beitritt de» Reiches zu dieier international« Union. Er könne nur wünschen, day wir auch dem Madrider Ueberemlommen zum Schutze der Ursprungszeugnisse verträten. — Geh. Rath Haus entgegnet, dies sei jetzt noch nicht möglich, da die Bestimmungen vieles Uebueinkommeils sich mit unterer nationalen Ge'etzgebung nicht völlig deckten. Dagegen werde unser Beitritt zum iniei- nalwnalen Abkommen zum Schutze gegen unlauteren gewerblichen Wettbewerb, wie er hoffe, noch in diesem Jahre erfolgen. Ob freilich die Auslandsstaaten die>clbcn strengen Borlchristen be- ichlieben würden, wie dies bei uns geichehen müsse, bleibe dahin gestellt. In Oesterreich aber liege bereits ein Gewtz im Entwürfe vor. welches un Wesentlichen mit dem umerigcn ubereinstimme. und aus irden Fall wüiden untere Gewerbtrerbenven in den Union- staalen denselben Schutz genießen, wie die eigenen Gcwerb- steidendcil dieier Staaten. — Beim Titel zur Förderung der Hochseesitchereierwidert aus eine Anregung deS Grasen zu Jim- und Knyphauien staatsiekretär Gras Posavowslv. er erkenne an. »atz Schonzeiten und Schonrevtere nöthtg werden würden, falls nicht tn den Vkordmeeren der Raubhai üderhandnedmen solle. Die internationale Kommtision für Erforschung der Nordmeere werde der ihr« Untersuchungen ledmsall» auch Material tnr biete ^rage gewinnen, und er hoffe, daß ans Gmnd dieses Maicrtals le belheiligteii Staaten auch zu einer Abmachung über Schon zeiten uild Schonreviere komm« würden. Hinsichtlich der Aus bildung der Steuerleute solle etne entsprechende BundesrathS- verorbnung ergrven. Die Kleinfiicherei werde auch weirerhin von der Regierung unterstützt werden. — Abg. Pachntcke lsreii. Vrr.j tragt, ob dl« jur die Subvention der Hoch'eenicherei aus- aeworsenen Summen denn auch neuerdings zur Ausgabe gelangt sei«. Im Bonahre sei dies bekanntlich nicht der Fall gewei«. — Staalsickreiär Graf PosadowSty erwidert, obwohl satt alle nach dieier Richtung hin ergangenen Anträge bewilligt worden seien, seien doch noch 700000 Mk. zur Beifügung. Davon sollt« 200000 Mt. -ui Eiarichtuna eine» Hochiecfljcheleihas«» verauS» gabt werden. — Bei dem Ausaatietitel Maßregeln gegen die Red lauSkrankbeit äußert Avg Tetnhard ?nl.) seine Genugthuung daiüder, daß cs uns durch unsere Gesetzgebung gelungen sei. unic-.e Produktion — ob dieselbe auch der franzüsnchcn gegenüber Urin sei. so habe sie doch sür uns aut dem Weltmarkt eine Bedeutung. — uns zu erbosten. Er bitte, diese Gesetzgebung streng ausrechi zu ei halten. — Präsident des ReickSgeiundheitSamls Köhler ist e> freut, daß ein so hervorragender Sachverständiger sich so an erkennend über das von uns gegen die Reblauskrankheil ergriffene Venahren ausspreche, und sichert dessen strengste Beibehaltung ;u Aber io weit könne man doch nicht geben, jeden Versuch mit amerikanischen Reben zu verhindern. Iedensalls werde Alles ge scheben, um jede Gefahr sür unseren Weinbau auSzwchließen. — Bei dem Ausgabetitel Zuschuß ans Grund des Jnvalidcnvcrsicher ungsgeietzcs iagt Slaatsielretär v. Posadowsky auf eine An regung des Abg. Eröger-Bromberg zu. er werde versuchen, bei de: Postverwallung zu erwirken, daß die Postanstalten nnglstigc Ver- sicheuuigSmartcn. inwweit es sich um Marten des Versicherung-- bezirks handle, in dem dic Poslanstalt liegt, cm- de;w. umrauichen — Aus eine» Wunsch des Abg. Herold nach stetigen statistischen Veröffentlichungen über Gelrcidemarkt. Getreidepreisc und Ge- lreldebewegung erwidert Staatssekretär Gras Posadowskt,. zum Lhetl werde dieser Wumch >a schon durch den „Reichs- anzeiger" ersiillk. Er gebe anheim, ob nicht ein größerer lanv- wirtbichastlichcr Verband sich eine solche Statistik und zwar ohne lebe Polemik angelegen sein lassen wolle. Er würde das gern unterstützen. Aus etne Anregung des Abg. Eahenslu iagt der Slaatsielretär zu. die Äuswaiiderungskommissare aus verschrcdeut- liche Vorschläge zum weiteren Schutze von Auswanderern sowie zur Verbesserung der Reltungsavvarale aut Schiffen auimerffam ,u machen. — Bei den, Titel Rc i chS, ch u l k om m iss i o n tragt Abg. Eickhoff streu. Volksp.). ob denn das juristische Studium ewig das Privilegium der Gumnasial-Aviturlenren sein und bleiben solle. Es sei Zelt, daß dieses Studium den Abiturienten aller »eunklassigcn höheren Schulen eröffnet werde. — Staatssekretär Grat Posadowskt, entgegnet, tn Preußen habe ja das Staat-,- Ministerium schon einen solchen Be'chluß gefaßt (Bravo!;, aver setbstverstcindlich müssten die Berreffenoen bis zu einem gewisse» Grade der lateinischen Sprache mächltg sein, um dem Studium folgen zu können, sie müßten dies auch durch eine Ergänzungs- vrutung nölhigeiiialls Nachweisen. — Avg. Kirsch (Ecistr.j hält eS sür unbedingt nölhig, daß die Jurisprudenz Sludlrendcu deS Laleiirnchen nicht nur notchdürstig. sondern völlig mächtig seien. — Abg. Herz selb (Soz.j: Ich kenne lehr viele tüchtige Juristen, die das Ovrpus zuris nicht ieien können und andeiersciiS kenne ich sehr viele Juristen, die zwar das Orpus zurm lese» können, aber gerave von dem gegenwärtigen Rechte nicht viel wissen. In vielfacher Beziehung sind für das juristische Studium die anderen höheren Schulen eine viel bessere Grundlage, als gerade das Gumnasium. Das Reich hat aber überhaupt nicht nur ein Interesse an den höheren Schulen, sondern schon um desHeeres willen auch am Volksschulwcjcn. Das Reich sollte für dieses Normativbedingungen ausstellen. Wie sieht es z. B. mit deu Volksschulen in Mecklenburg aus? Zehn Prozent der mecklenbur gischen Bevölkerung erhält überhaupt keinen Bolksschutunterrichi. wie ihn das Reich in seinem Interesse fordern muß. — Staate, sekreiär Gras Posadowsky: Tic Rcichsschmwmmijsion hat nur das Recht, zu prüfen, ob die mittleren und häacren Schuten für gewisse Zwecke, z. B. Ausstellung von Zeugnissen sür den Einjährigeiidlensi, zulänglich sind. Mit dem Voiksschulwescn hm die Kommission nichts zu thun. Wenn das der Vorredner anders wünscht, so muß erst die Verfassung geändert werden. — Abg. Müller-Sagau lFreis. Bp.I wünscht sür die verschiedenen höheren Schulen einen gciNLmsamcn Unterbau, sowie Glcichbcrcci-- iiguny ohne Ergänzungsprüfung. — Abg. EickhofZ hält eine Erweiterung der Komjietenzen der Rcichsschulkommission sür gm boten. — Abg. Pachnicke geht ebenfalls ans die mecklenburgischen Schnlverhälinissc ein und fordert das Ccntrum auf. seine Uuie'- stützung zu Gunsten einer Besserung zu gewähren. - Aba Kirsch sEentr.j erwidert, den katholischen Beschwerden habe dn mecklenburgische Regierung in erfreulicher Weise abgeholsen. Ein Staotsschulc wollten ja seine Freunde in Mecklenburg ebenso wenig wie anderwärts. — Abg. Oertel-Sachsen lkons.j will die volle Gleichberechtigung mit den Gymnasien wenigstens dev Reolgmimasien gewährt wissen und erklärt sich als entschieden-. Feind aller Zwischen- und Ergänzungsprüfungen. — Abg. Bei: mcr snl.I wünscht für alle höheren Schulen gleichermaßen freie Bahn und ist ebenfalls gegen die ergänzende Zwischenprüfung. — Bei einem weiteren Titel erklärt aus Anregung des Abg Müller-Meiningen der Staatssekretär, in dem neuen Entwurf einer Maß- und Gewichtsordming sei die allgemeine Ai Rung der Bierfässer nebst periodischer Nachaichnna vorgesehen. Schwierigkeit« bestand« nur noch über einheitliche Gebichren- regelung. — Bei dem Kapitel Gesundheitsamt beantrag; Avg. Lcnzmann eine Resolution best. Vorlegung eines Gesetz- cntwnrss über Grundsätze sür Ausnahme und Aufenthalt in Irrcnanstalten. Redner schildert den Fall eines Fabrikanten Petzold in Auerbach, der von den Behörden für verrückt «.-klärt worden sei, ohne daß auch nur eins Spur von Wahnvorstellung bei ihm wahrzunehmcn war. Man habe ihn nur »nichäüllm mach« wollen, weil er eine kriminelle Handlung des Bürger« mcislerS ausdcckte und vor Gericht zog. In Preußen sei zwar im Vorjahre eme Anweisung weg« Aufnahme und 2Iui«thalt m privaten Irrenanstalt« ergangen, aber für die öffentlichen An- stalten fehle es an einer solchen Regelung. Es bedürfe der Besich tigung jedes in eine Anstalt Eingelieferten durch eine Kommission, bestehend aus Irrenärzten, Juristen und Laien. Rcichsgesetzlici, müsse die Sache geregelt werden, denn es gehe nicht an. den Erlaß von Reglements lediglich wie jetzt den Provinzial-Land- tagen zu überlass« - Staatssekretär Gras Posadowsky: Ich Hane mich, obwohl es ga eigentlich Landessachc ist, u.lt dem preußisch« Kultusminister m Verbindung gesetzt und ihm die bei früherer Gelegenheit von dem Vorredner oorgebracht« Fälle unterbreitet. Nach dm mir zugegangenen Antwort« lieg» viele Fälle jedoch anders, als sie hier vorgcstog« Word« sind. Die preußische Regierung hat die Proviiizialbenörd« angewiesen., die erforderlich« Maßnahmen zu treffen, damit keine Nichtgeissts. kranken in Irrenanstalten ausgenommen oder behalt« werden. — Abg. Al brecht lSoz.j führt Beschwerde über die unzuläng lichen Zustände in vielen Krankenhäusern. In CottbuS spreche da» Krankenhaus in sanitärer Hinsicht allen Anforderuiwen Hohn. Auch in Berlin bestünden große MMändc in den Krankenhäuser». H8PMMPISZ sissz ri iMgöviz 'ckSLsg WMA M 'Mu) A8««cfs »UWAI '«'MV 'lH«M
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