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02 Deutsche allgemeine Zeitung : 13.03.1851
- Titel
- 02
- Erscheinungsdatum
- 1851-03-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id799109797-18510313023
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id799109797-1851031302
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-799109797-1851031302
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDeutsche allgemeine Zeitung
- Jahr1851
- Monat1851-03
- Tag1851-03-13
- Monat1851-03
- Jahr1851
- Titel
- 02 Deutsche allgemeine Zeitung : 13.03.1851
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Zweite Luigabe? Abends 8 llhr Donnerstag. 13. März 18SL. >--«>vh». » Urei« str da« Blrrtelj»*' »E Raum einer Zelle I Ngr. (bei «n Zu »u^ehen durch alle Pust-" tiuter An- und »««lande» s^vie d»«h »ie »rtzeditiune«. I» IQuerftraße Nr. ») und »retdeu «. Mt-e», Reußadt, de, »rück«, Rr.»). str —- Rr 134. Dtlltschc Mgimmc ZrituLg «Wahrheit »»d Recht, Freiheit »»d Sesetzl» Die Dresdener donserenzen. Rach dem berliner Korrespondenz-Bure au soll die vom wiener Ca- biM iuif die letzten preußischen Propositionett eingegangene Ant- wort dieselben Nicht geradezu ablehnen, sondern ein InterimWcnm in der Art verlangen, daß di« Pätttätsfrage erst nach Einsetzung der Central- gewätt veihandelt weide. Die preußische Regierung soll indessen nicht geneigt seist, aus diesen Vorschlag etnzugehen und betrachtet die Rege- m«g M BraMaWgr als einen iNteMreNden Theil der neuen deut schen BerfMng; sie hat demnach eine Eeüträlaewalt vorgeschlagen, in weichet die Parität in geeigneter Weise durchgeführt Und Preußen der Einfluß gesichert ist, dm eS tn Deutschland mit vollem Rechte bean spruche« darf. DevOfchr««-. Sehr treffend sagt die Kölnisch« Zeitung bei Besprechung des be kannten Briefs des Königs von Württemberg an Fürst Schwar zenberg: Das Schreiben deS König- enthält zunächst ganz treffende all gemeine Wahrheiten, in Bezug auf welche wir nur wünschen können, daß sämmtliche deutsch« Regierungen, insbesondere auch die Regierung Württembergs, sich von densäben lebendiger möchten durchdringen lassen, M Das bisjetzt der Fast war. Wir können uns nur freuen, dieselben von neuem auch vom Throne herab laut anerkannt zu hören. Nur schade, daß dieses Bekenntniß für jetzt „zu spät" kommt und daß gewiß Niemand saaen wird, di« Regierung von Württemberg habe auch wirk lich bisher schon im Sinne desselben gehandelt! Ein wahres „oberstes Rationalparlament" ist nicht denkbar ohne oberste Nationalregierung; diese aber hat der Hof von Württemberg niemals gewollt: er hat sich deS Ministeriums Römer, das ein solches Ziel nicht verwarf, entledigt, sobald er konnte. Verstände aber auch der König von Württemberg un ter dem „obersten Nationalparlamente", das er jetzt fodert, vielleicht nur die abgeblaßte und den Ansprüchen der Nation auf parlamentarische Selbstregterung nimmer genügende Stüve'sche „Rationalrepräsentation", auf die nicht eine eigentliche nationale Bundesregierung, sondern nur eine sehr beschränkte Bundesgesetzgebung gestützt werden soll, so würde er dann doch wenigstens — wie, soviel wir wissen, Stüve auch stets ge- than hat— entschieden gegen die Aufnahme der österreichischen Gesammt- monarchie sich haben stemmen mMen. Ein Rationalparlament, in wel chem nebm den Deutschen auch Magyaren und Italiener, auch Ruthe- nen, Slowaken und Kroaten PlrH nehmen sollen, ist von Häufe aus ein Unding, an daS gewiß ernstlich noch kein vernünftiger Mensch ge dacht hab Nachdem, mit durch die Schuld des Königs von Württem berg, der von Preußen gemachte Versuch eines einheitlichen Bundesstaats nun einmal gescheitert war, und vollends nachdem der König von Würt temberg sich sogar für den Eintritt von Gesammtösterreich entschieden hatte, da nmßte er, sofern er in Wahrheit den Art. 13 der Bundes- arte möglichst erhalten und beobachtet wissen wollte, die möglichste Be schränkung des BunVeS auf die völkerrechtlichen Verhältnisse und die mügllchste Selbständigkeit deS inntrtt Staatsrechts der Einzelstaaten sei ner Regierung zur Aufgabe machen, und für die Befriedigung deS na- ttomllew EinheitsbedürsntssÄ soweit auch hieran sür jetzt noch gedacht werden kann, den Weg der speciellen Verträge, der manntchfaltigen „Conventionen" — eben den Weg der freiesten Unirung" — frei erhal ten und im nationalen Sinne reguliren helfen. WaS hat Württemberg aber stattdessen wirklich gethan? Es hat im BundeSclub an dem Be schlusse vom 21. Sept. v. I. thetlgenommen und dadurch, soviel an ihm war, den ConstjtutionaliSmuS der Einzelstaaten völlig vernichten helfen, und auch in Dresden wandelt es noch, wie wir nicht anders wissen, Hand in Hand mit 'dem Fürsten Schwarzenberg und dem Hrn. v. d. WöMen, deren unverkennbares Ziel die möglichste Ertödtung des natio nalen Gedqnkens ist. Unter solchen Umständen kann also der Brief des KöniffS von Württemberg seinen leicht ersichtlichen Zweck, den König frei zu machen von der Mitschuld an den jetzigen und künftigen Unthaten der deutschen Cöntrerevolotion, bei nachdenkenden Lesern unmöglich erreichen! Er bie tet unS nichts als — nur Worte, nur gänzlich leere und nutzlose Worte! Vielleicht indeß bereut der König von Württemberg dennoch ernstlich die Stellung, die seine Regierung bisher zur deutschen kontvewvolution ein genommen hat, und weiß nur nicht, wie er ohne zin große Wagnisse eine bessere Stellung noch gewinnen könne? Vielleicht sieht er mit Schrecken, daß das „HauS Teck" dem ,-Hause HohenZollern" nur ent gangen ist, um dafür dem „Hanse WittelSbach" sich beugen zu müssen? Möglich! Aber daun ist eS jedenfalls hohe Zett, nicht mit leeren Re densarten, mit Foderungen, die für jetzt entschieden zu spät kommen und die deshalb -jetzt blvS als hohle Spiegelfechterei erscheinen, um Popula rität zu werben, sondern sofort in Dresden selbst und auf jede Gefahr hin — die gewiß so groß nicht sein wird ! — eine veränderte Haltung an zunehmen und dort ernstlich solche Foderungen aufzustellen, die wirklich noch von chatsächlichem Erfolge sein können. Möge der König von Württemberg nur auf die viel würdigere und auch viel klügere Haltung des Königs und der Regierung von Hannover blicken. Die Regierung von Hannover weiß recht gut, daß in der 'großen deutschen Einheits frage für jetzt nichts mehr zu schassen ist, und so begnügt sie sich, vor nehmlich die Selbständigkeit der Innern Politik der Einzelstaaten und die Moralität des Worthaltens und der Gesetzachtung mit bescheidenem, aber festem Muthe zu vertreten. In diesem Ginne hat sie, soviel sie nach ihrer sehr unmaßgeblichen Macht konnte, für Hessen und Holstein ge sprochen, und in diesem Sinne handelt sie noch jetzt in Dresden. Der nächste Erfolg davon aber ist für sie selbst: daß Hannover noch nie mals im ganzen Verlaufe seiner Geschichte so selbständig und moralisch stark neben Preußen dastand, wie in diesem Augenblicke. Fürchtet sich Württemberg in der That vor Baiern und dessen Protektor Oesterreich, so muß eS also etwas mehr thun, seine Stellung zu verbessern, als bloS Briefe schreiben! ES muß nämlich im Innern — wenn auch vielleicht mit octroyirtem Wahlgesetze, was wir aus der Ferne nicht beurtheilen können — eine aufrichtige konstitutionelle Regierung beginnen und in Dresden mit Hannover rc. die Vertretung der Einzelverfaffungen sich zur Aufgabe machen. Es muß im Süden eine Haltung annehmen, wie Hannover im Norden, und muß dabei mit Baden Hand in Hand ge hen, statt gegen Baden gehend den gemeinschaftlichen Feind zu stärken. Berlin, 12. März. Die Vertreter der Schutzzölle vom Rhein und aus Schlesien haben in diesen Tagen hier einen nicht öffentlichen Kongreß gehabt. Von den namhaftem Männern, die sich dabei bethei- ligten, werden die HH. Hansemann, Milde und Daniel v. d. Heydt genannt. Nach dem Schluffe des CongreffeS begab sich eine Deputa tion desselben zu dem Könige, um im Interesse einer schutzzöllnerischen Politik verschiedene Wünsche auszusprechen. Der König soll der Depu tation bedeutet haben, wie er von seinem Ministerium Überzeugt wäre, dasselbe werde ebensowol in seiner Hairdelspolitik die Interessen einzelner Staatsbürger und Jndustrierweige nicht gefährden, als eS dteGesammt- helt denen jener nicht nachsetze. * Lon der Oder, 7. März. Die vom Fürsten Schwarzenberg in seiner mündlichen Erklärung auf die bekannte Protestnote Frankreichs dessen Gesandten, dem Hrn. de la Cour, gegebene Antwort (Nr. 114) zeugt mindestens für eine originelle, wenn auch nicht hegelisch strenge Logik des Fürsten. Er erklärte nämlich, da die neue (aber längst sttS- pendirt«) Verfassung Oesterreichs für ewige Zeiten (wahrscheinlich wie bet dem „ewigen Frieden") die Einheit der Regierung festgesetzt habe, so bliebe Oesterreich nichts übrig, als entweder sich von Deutschland zu trennen, oder sich ihm ganz anzuschließen. Daß sich der Fürst Hier ganz irre, können wir ihm eklatant beweisen. Preußen hatte auchaußcrdeut- sche Provinzen, deshalb konnte eS doch sich zum Deutschen Bunde hal ten. Es ist daher gar keine Unmöglichkeit abzusehen, warum Dies bet Oesterreich nicht der Fall sein'könnte, denn enger kann dieses sich doch mit seinen Nebenländern nicht verbinden, als Dies zwischen Ost- und Westpreußen, Posen und dem übrigen preußischen Staate der Fall war. Die Möglichkeit einer solchen Verbidung ist also faktisch längst bewiesen. Ebenso logisch falsch ist die GchwarzeNberg'sthe Behauptung, daß im Falle deS Zurückdrängens Oesterreichs aus Deutschland dieses unter Preußens, dieses ,-AsersüchtigeN" Nachbars Frankreichs, Herrschaft kommen und daß Dies zu Konflikten Veranlassung geben müßte. Ist eS aber nicht klar, daß, wenn Oesterreich mit seinen 36 Millionen Einwohnern Deutschland beherrscht, es dadurch ebenfalls zum Nachbar Frankreichs wird und nun Gelegenheit zu Konflikten gibt. Welcher Nachbar nuTFrankreich gefähr licher ist, Oesterreich oder Preußen, DaS haben die Kriege von 1792— 1815 wol genugsam bewiesen. Oesterreich hat dieselben meist ohne Preu ßen gegen Frankreich geführt. Man kann den Franzosen wol Gtdächtniß ge nug zutrauen, daß sie diese Schwarzenberg'schen preußenfreundlichen und für unsere Kreuzritter unstreitig sehr erbaulichen Erpectorativnen nach Gebühr würdigen werden. Wahrhaftpossirlich aber klingt eS, wenn der Fürst den Franzosen, diesen Erzrevolutionairs, vor den revolutlonairen Leidenschaften Preußens und des außerösterreichischen Deutschland bange machen will. ES ist wahr, die Herren Franzosen sind außerhalb ihres Landes nicht immer
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