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Dresdner Nachrichten : 27.02.1871
- Erscheinungsdatum
- 1871-02-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187102270
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18710227
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18710227
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1871
- Monat1871-02
- Tag1871-02-27
- Monat1871-02
- Jahr1871
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 27.02.1871
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«erde» «Mommt» dt« Abend» «. Vormtaasr bi» Mittag» 12 Uhr Marien Kratze »2; in Reasiadt: «u»dr,«trri S.». Piitzler, >r Klostergnsse». Wqrtßra in vt«s. WM«» et»« «s»l,reich« Verdrehung. «»Nv,-» O»X»»a Ere«»lare. Tageblatt für Untcrhawvg uad Geschästsvcrkhr. Dnrck und Mgmthum der Herausgeber: Liepsch ck Neichirdt. - «nemt-orüich« Redacteur: IlllwS «eichard« AS»Mle«v1: «ierMtYr«ch«>«gr. »et «lentgeldäiherkte» seruag tu « Ha,» Durch dt« «»tgl Ps» viul«kn» Nnonner, r «gr Saserate»,reife.- Ißr de» Kam« «tum g«?d«lkillt» Z«tl«: 1 Kgr. a-ler ^t»^s«»M di« Ze«, » K». «r S8. Sechzehnter Jahrgang. Mitredacteur: Theodor Drobifch. 8 Dresden. 27 Februar — Volksversammlung vom 2«;. Februar. Eben so zahlreich besucht, wie die letzte, war auch die blutige Veriamm lung im Saale de» Geiveebel-arises, welctre ebenfalls ihre Bezieh- ungm zu der bevorstehenden Reichötags»val»I batte und zwar für die Abgeordneten deö V. Aiahllreiseo, links der (Ave. Für festgesetzten Zeit eröffnet? Apotheker Roth dir Sitzung. ES wird über den Vorsitzenden abgestimmt. Die Wahl schwankte unter stürmischen Agitationen, namentlich da sich Anwesende mit allen beiden Händen an der Abstimmung bctbeiligten. Zum ersten Vorsitzenden wird .kobitiä', zum zweiten Iungbäbncl ernannt. Adv. Hänel erwähnt, bau auch beute der Zweck vorhanden sei, die Candldaten den Mahlern näher zu bringen. Eingciakcn K«b al» Eandidaten .«aufm. Malter, Otto - Walster, Professor Mgard und Vr. Stein. Außer I»»-. Stein. der sein Nichtersehei- ven motivitt und erklärt, baß er schon früher seine politische Meinung geäußert und daher das Wahlgeschick über ihn ruhig tilgen lasse, haben alle Vorgcschlagenen ihre Anwesenheit -u- esagt. Adv. Hendel empfiehlt ledem Redner, sich kurz zu fassen, a das Local in kirchlicher und anderer Beziehung nur dis l Ntzc benutzt werden bar». Der erste Eandidat. Kamin. Walter, ergreift daS Wort, nicht viel gebend aus Wahlreden .'c., da inan t» wenigen Minuten eine Persönlichkeit nicht durchzukcnnen vermöge. Guter, ehrlicher Wille leite ihn. zur Bildung deö neuen, brutschen Reiches beizutragen. Er acceptire von den Mei. nungen icdcr Partei, da eine schroffe Pürtcistellung zur Zeit nicht nmurathen sei. Sein Progrmnin sei daher: „Prüfet Alles und das Beste behaltet!" Jeder Partikularismus müsse fern bleiben, dennoch werde er die Fahne Sachsens Hochhalten, des von oben und unten kräftigen VolkSstammeö, und insoicrn sei er Partiku- tarist, nicht aber, wenn eö daö große deutsche Vaterland gelte. Wigarb, sich beziehend auf seine Rede vom letzten Freitag, er- örterte, wie es sich im Völker-, wie im Einzcllebeii nicht um »ivei Zwecke, sondern um zwei Mittel, die Ginheil und die Frei heit handle. Gr habe die letztere höher gehalten; denn was sei die Einheit ohne die Freiheit des grilligen und materielleil WohleS. Diese Freiheit auf dem Reichstage zu wahren, seien auch Advocaten und Doetoren als Abgeordnete im Stande ; denn die Vergangenheit bat cs gelehrt, bah sie wohl das Gewerbliche tm Auge halten. Auch er habe das gctban und ein Mißtrauen über seine parlamentarische Wirksamkeit sei seines Wissens nie erstanden. Er will eine gesetzliche Freiheit, einen gesetzlichen Rechtsstaat. Gr habe gestrebt, über alle Gebiete des mensch- ttchen WiffenS sich Kenntniß zu verschaffe» und ein Urtbeil zu dilden. Er habe wohl früher der allgemeinen liberalen, später bei' Fortsclwittoparthei angchört, aber immer grundsätzlich nur so weit, als seine Grundsätze sich mit der Partbei vereinbaren ließen. So sei er auch in der Mitte der freisinnigen Partbei erschienen und habe darin nach seinen Grundsätzen gesprochen uud gebandelt. Otto Walster empficl'It »eine Gandidatur In ruhiger, würdiger Weise. Ochmc ergebt sich in den seltensten Persönlichkeiten gegen Otto Lkalstcr. der nach seiner Erfahrung daS Publikum betrügen dürste. Gin wahrer Sturm bricht los gegen Ochine, der auf'ö Reue das Wort ei.,reisen will. „Run tcr von derTribüne! Schmeißt ihn raue-!" Oehmc tritt ab, Walsler berichtigt ihn »actifch. AIS Grstcrer am o Reue die Stufen herauf steigt, bricht der Sturm gewaltiger aus. Die Rufe: ..Raus" werden stärker, die Drohung lauter, so daß Oehmc so schnell als möglich durch die erste beste Tvürc verschwindet. Sclkireut sich, daß Männer aufgestanden, weist« die Majorität des Arbeitcrllandes «m Staate wahren. Alles ist durch die Arbeit gekommen und jetzt muß umsomehr der Arbeiter seine Stimme erbeben, wo er daS allgemeine, gleiche und directe Wablrecht besitzt Freilich müsse der Arbeiter icdoch seine Sache wahren. iBravo.» Biedermann denkt, es müsse im Staate etwas faul sein, wenn Eich daS Volk versammelt »nt giedt die Eigensst-aite» an. welche das politische Programm der Jetztzeit baden müsse. Unsere Zustände muffen anders werden: denn sittlich und würdig ici e» nicht, wen» ein Ginziger im Staate über das Blut und »gut 'Tausender regiere. (Bravo. - Zischen.» Unser?Gegner l aben .Kanonen und Bajonette, wir dar- Prinzip der Sittlisttcit. Mir wollen sehen, wer stärker Hin wird Männer müssen in s Par lement gewählt werden, die sittlich tastrhcn. glcichpiel ob sic im Arbeitskittel, oder in Purpur tastcl-en. Daher wähle man den Gandidaten Walster. «Bravo.» Advoeat Hendel entgegnet, daß die Monarchie nicht de» sittlichen Prinzipien widerstreb', «der sei man sicher, daß Walster den Fürsten gegenüber Len Bütgerstolz bewahre? (Jawohl!» Hat er nicht im Sold des Herzog» von Nassau gestände»? (Lüge!) 2Lar er nicht Redakteur des „Bulletin international" in, Solde des Grtöniac. von »an novcr? (Bravo! Rein!, Werben daher trutschgesinntc Bürger einen solche Gandidaten wählen? Ist nicht auch der Bürger Liebknecht als Eandidat für die französische Gonstitnantc ausgetreten - «Per »eumdung! RauS! Bravo! Zischen! Pfeifen! Sturm! uuburch dringlich« Gewühl». Der beantragte Schlich tcr Debatte wirb nicht genehmigt. In Folge dessen spricht „Bürger" Walster überHcndelS Ansichten, es stehe Hendeln nicht zu, über eine» unserer eifrigsten Vorkämpfer der Freiheit den Stab zu brechen. «Im Hintergründe der Ruf „Rindvieh!" — Der Urheber wirb an die Lust gesetzt unter stürmischem Rufen.» Walster erörtert, wie Hendel, sowie die deutschen Regierungen den jetzigen .Krieg gewollt. Woher habe er Beweise für die Bezahlung von Seiten des Nassauers und des .Hannoveraners? Wenn er, Walster. Geld erhalte, so müsse es Jemand unterschlage», oder -Eentcl möge cs anSzablrn. (Donnerndes Bravo.» Der Vorsitzende wirst Hendeln sein persönliches Angreiien vor. er solle es aber lieber prinriplell tl»un. GS sei nicht Recht, einen Mann, wie Liebknecht, der im .Kerker schmachtet, hinterm Rücken zu der leumbcn, weil er i» Frankreich als GanLIdat aufgestcllt sei. Daö sei kein Vorwurf, ba müsse man auch mit englischen Ban- quicrö nicht Geschälte machen. Hendel stelle sich zu sehr am dm groß-deutschen Standpuntt. Seine Parteigenossen haben eine Kaiscradrcssc verlaßt. Sei daS eines freien Volkes würdig, kriechend und hündisch solche »ldrcssen zu sabrieircn? Sei daS eine- deutschen Mannes würdig? (Bravo.» Gin anderer Redner tGrosnnann?» entgegnet ebenfalls untre Beifall den Verleum dungen Hendel» und wünscht, daß die social-demokratischen San didaten Walster für Altstadt. Liebknecht für Neustadt gewählt werden. Als Hendel erwähnt, er bade Walster nicht verleum det. bricht ein neuer Sturm von „Ia'ö" aus. „Bürger" Müller erklärt, man habe sich beute tcr gemeinsten Mittel be dient, um der Partbei zu schaden. (Bravo». Hendel will witer- szrechen, aber neuer Sturm gcaen ihn. Bürger Kossak (wegen Lärmens unverständlich) nennt jedenfalls die Worte Hcntciö Verleumdung (Ruic: „Schluß der Versammlung."» Der Vor sitzende schließt dieselbe, die sich unter lauten »stufen und heftigen Debatten entfernt. Gin dreifach Hoch am Otto Walster war die letzte Beigabe zur stürmischen Sitzung. - DaS Gcncral-Postamt erklärt, baß die Verbindung Deutschlands mittelst Posttaimpschiffsahrt nach der Westküste von Afrika nunnrehr durch regelinäßige, 5 Mal in jedem Mo natc stattffndentcn Fahrten erweitert ist. Ejniache irankirtc Briese dahin kosten nur «>'.-, Groschen. - DaS kem hiesigen Biugcrlwspitale zugehörige Grundstück „LchweizerbänSchen" ist nun durch die vor .Kurzem erfolgte Verpachtluig wieder in festen Händen. In wessen - Das wiffc» wir nicht. — DaS Dresdner Königliche Bezirksgericht bat i» diesen Tagen wieder ein „Aufgebot zur Gbe Verlobter", mit zwar ist der Bräutigam Ghrist, die Braut Israelitin. — Gs sink neuerdings, wie »vir ans bewahrter Quelle und von den Betroffenen selbst wissen, wieder Fälle vorgekommen, wo von einzelnen hiesigen Dicnstnachweisungo Bureaus an hiesige Geschäftsleute Gantidatcn zugcschickt werden, ohne daß dieselbe» welche brauchen, während die Gantitaten selbst dem Bureau-Inhaber einen Tbaier unnützer Weise Einichrcibe- gcvührcn zahlen mußten. Gincr der cclatantcsten Fälle ereig nete sich dieser Tage bei einem Gewerbtreibenben am Dipvol blswaldacr Platze. - Bei den bevorstchentc» IUnminations Feierlichkeiten machen wir zur Verhütung von Gedränge auf den Straßen aus einen Umstand ammertsam, der sich bei der Sedan-Feier ln Berlin glänzend bewährte. GS ist der Vorsatz den daS Publi kum freiwillig saßt: „nur rechts zu gehen!" Hierzu gehört keine obrigkeitliche Anordnung, die sich bei den Mcnschcnmasicn, die bei solchen Gelegenheiten aui den Beinen sind, überhaupt unwirksam erweise», sondern der cimachc gute Wille des schau lustigen PnblikumS leibst, sich die Freuden des Abendiestes nicht burä' Wirrwarr im Verkehr zn verbittern. Nehme sich Jeder vor, wenn er eine lichtcralänzende Straße betritt, sich Fühlung rechts haltend, vorwärts zn bewege», io kommt in Zehntauscntc von Mensche» einc*Ordnung, die Niemanden äenirt unk Alle» einen ungestörten Genuß des Festes gewährt. In Berlin übte das Publikum gegen Einzelne, die sich dieser wobltbätige» Maßregel widcrsctzlcn, in schonender, aber uner dittlichcr Weise.Kritik nnd verwies eigensinnige Lintsgeber co» segueiit am' die rechte Seite. Außerdem enivtiehlt cs sich, daß Diejenigen niiscrcr Mitbürger, welche sich die Illumination im Wagen besehen wollt», mit tcr Ruiidsabrt durch die Stadt bis zu einer bestimmten Stunde warte», daß sic mit ihren Wagen au» einem bestimmten Platze Ausstellung nehmen und nur eine bestimmte Tour durchfahren. Beide Maßregeln muffen sich vcivollstäntigeii und ergänze», dann erleben wir einen Herr lichen Abend ohne Gedränge nnd Unglmkssällc und werten an ihn mit ungemischte» Gefühle» zurüctdenkc» können. Das Schaufenster der Ernst Arnold'scbe» .kimsihandlung aui tcr Schloßstraße versammelt seit ein paar Tage» eine zahl reiche Menge.Kunstliebhaber um »ich, indem darin ausnahms weise nur Werte von dem kürzlich verstorbenen Meister der schö ne» Melusine, dem Maler Schwind, ausgestellt sind. Wir nennen unter diese» herrlichen Schöpstmgc», die nur ihr Fun damcnt aui erhabenen Ideen mbien, z. B. die Vennäblung tcr v. Gli'abctb mit dem Landgraf von Thüringen, übert-aupt Epi soden aus dein Leven tcr Laudgräfiu, 'eruer die Grzäbluna von den sieben Raben w. Nächsltcin erinnern wir nochmals an das von uns schon früher erwähnte uud cbeiffalls von Ernst Arnold heransgcgcbcnc „Album tcr nn .Kriege von Ik7«> 71 gefalle ncn Offiziere des Xli. «sächsischen» ArineecvrvS", dessen Deti ration Kronprinz -Albert entgcgcngcnommen und davon Herrn Arnold in ehrenhaftester Welie benachrichtige» ließ. Selbst der im Hauptgnarticr des Prinz Georg zu-Le Vert galant befind- liebe Berichterstatter der „Times" bat »einen Leiern das Unter- nebuic» im brillantesten Liebte gezeigt und dabei nicht uner wab»t gelassen, daß eer traurige Anblick der Portraiks der jungen gefallenen Heiden eine heilige, ernste Lehre iür die Ge schichte jeder Zeiten sei. — Bekanntlich weilt der E omponist der „.Kaiser Ouvertüre". Herr Westmcver zur Zeit in Wien, wo sein Merk bei der i» den lebten Tage» er folgten Aufführung großesFurorc machte. Das dort erscheinende 'Witzblatt „der Flob" bringt in seiner Nr. ff eine ministerielle Anspielung. ES heisst darin: „Der bekannte Gom positcur Westineber »oll <um Minister des Innern Oesterreichs dcsignirt sein: seine Ernennung wäre zu wünschen; denn har monischer hat noch keine Ercellenz die versclffedkne» Nationali täten in ein Opus gebracht, als Westmcver dies in seiner Kaiser-Ouvertüre gerban." Dieser „Floh" sticht nicht gerade sehr unangenehm. Ein wirklich impoiankrü Aussehen bat jetzt jeden Abend daS Schaufenster der Herren .kncpher u. Eomv- in Neustadt, dir wirklich prachtvolle Transparents zur devolfftchenden Illu mination ausgestellt batten. Die Büsten des .Kaisers Wilhelm, unseres Königs und Kronprinzen, ans Roulcanr gemalt und sprechend ähnlich, zogen namentlich die Aufmerksamkeit des sich zahlreich angesammelttn Publikums aui sich, während dcrPrcio selbst für diese Gegenstände cin äußerst mäßiger ist. - Ein Dicnstmann überbrachtc uns gestern Vormittag ein 6 Pfund schwer»? Stück Sandstein, welches im Verein mit dcrgl. ähnlichen Stücken mitten in den Verkehr der Serstraße von einem hoben Hause daselbst bcrabgettürzt war. -Wie viel Unglück konnte hier geschehen' Ein «Rüst, daß diesmal ge rade Niemand getroffen wurde. - Morgen. Dienstag, und folgende Taac wird im GlaS salon aus der Rampeschcnstraßc dir. 2t erste Etage durch Herrn Auktionator Breitscld eine sehr reichhaltige Gemäldesammlung Kunstwerken >r von älteren Brettscld und neueren Mae der Auktion öffentlich meistbietend verkauft werden. Es wird dies für die hiesigen Kunstfreunde und GemSlbclievbaber von besonderem Montag, 27. Februar 1871/ ^MM»M»WW»WW>»MWW>W>WMWWM Interesse sein, als eine Menge vorzüglick-er Originalbilder ra» Ausgebote kommen und dieselben wahrend dm Aucttonsta-« stets in abwechselnder Aufstellung zur freien Besichtigung anO- gestellt werden. — In Folge Bruchs eines Wagenrades entgleisten mttvair sächsisch-schlesischen Eisenbahn in der Nähe der Haltestelle De witz gestern trüb mehrere Wage» eines von Görlitz nach D«A- den fahrenden GüterzugeS. Zwei Bremser erlitten hierbei Ver letzungen. welche jedoch, soviel blöder bekannt geworden V, glücklicher Weise nicht lebensgefährlich sind. In Folge dtr Entgleisung waren beide Gleise gesperrt, von denen jedoch »«» eine sehr bald wieder fahrbar gemacht wurde. — Bei Gelegenheit eines vor Kurzem in Zittau von Seite» der Gesellschaft ..Erholung" abgebaltenen Eoncert». da» M- glcich als Ersatz für die Beethoven-Feier gelten sollte u«tß 8» welche»« daher, dem Meister zu Ehren, zumeist seine Gomp»- »itionen zur Aufführung gelangten, wirkten auch zwei DresM« junge Damen, die Fräulein Hcrrmcmn und Lifting. Beide Schülerinnen der Frau Börner-Sandrini, mit und feierten zu »agen, »nit ihren» Talent und den schönen Stimmen, wahre Triumphe. Wenn Fräul. Herrmann schon als Zerline in da Don-Iua» Arie: „Wenn du sein fromm bist" rc. und mit de» „Gruß des Pagen" aus „Die Hugenotten" reichen Applaus ern tete, »o ward aust' Fräul. Lifting nicht mindere Ehre zu Theil, als sie die bekannte Arie aus dein „Barbier von Sevilla" und' das Schttbcrt'scffe Lied „Haidenrooicin" in käst vollendeter Schönheit vortrug. Die beiden jungen Damen »nachten ihrer würdigen Lehrerin alle Ehre. -Görlitz. A«. Februar. Die diesige Actien-Brauerei ist nuninehr seit einigen Monaten im Betriebe und Ende Deceinver bat das Brauen selbst begonnen. Es läßt sich n«K nachdem alle Einrichtungen in Bezug aus die Brauchbarkeit geprüft sind, die Leistungsfähigkeit des Etablissements völlig «»berschen. Im ersten Monat des Betriebs sind 4<XB Eimer Lagerbier gebraut, doch lassen sich '»OOO Eimer leicht herstellet», so daß bei achtmonatlichem Betriebe 40,000 Eimer und bv Fortsetzung der Fabrikation wäbrend deö Sommer» 60.000 Eimer gebraut werten können. Sowohl Mcilztenncn al» Eis keller und Lagerfeuer, wie alle übrigen Räume, sind auf ei« noä' größere Production angelegt. Haben doch die in z««i Etage»» liegenden Malztennen eine»» Flächenraum von 12MK O.uabratinß Malzflcichr. wäbrend die Eiskeller lffO.OOO Gubrk fuß Eis enthalten, »»nt die Lagerkrller gleichzeitig:«0,000 Ei«« Bier lassen. Es ist cin sehr günstiges Vorzeichen, daß datz erste Bier, welches als Probrbicr kredenzt wurde, allgemeinen Bei fall gesunden bat unk das Urtbeil sich luntgab, daß eS dir meisten steinten Biere hier verdrängen werde. Bieber bezieht Görlitz mit seinen 4.',.Os«» Einwohnern fast alles Lagerbier von auswärts. Da eö in, Ricsengcbirgc wie in dem angrenzenden Theilc der Niederlciusitz und NlcdcrschlesicnS an großen Brauereien »cblt, so sind auch die Aussichten für den Export günstig. Gestützt au> diese Unterlagen beabsichtigt der Ver- waltungöratb ceinnächst mit der Aufforderung zur Zeich »u»g von 150,000 Tbaier Prioritätöovligastonen vorzugebe«. die vorzugsweise zur Errichtung eines RcstaurationSge- bäudcs und zur Vcrinchrung deö Betriebskapitals bestimmt sind. Das Aktiencapital beklagt bekanntlich nur 250,000 Thlr. und ist allein durch das Grundbesitz- und Baukostcnconw in Höhe von TIll.ooo Thalcr, sowie daS Mcischinencvnto mit Ü8.000 Tbaier in Anspruch genommen. Aber schon gegen wärtig betragen die Aktiva über:r00,000 Thalcr, ba allein bol Finanzconto »nit B-'.ooo Tbaier. und daö Braumatcriallenconlo »nit 20,500 Tbaier zu den odenerwähntcn Posten hinzukomMI. Die Prioritäten »ollen mit ff^s verzinst werden, Siäccrheit ge währte der gelammte Grundbesitz und sämmtllchc neue und musterhaft auögcsübrte Baulichkeiten der Gesellschaft. Die Unterbringung der Prioritäten bat die Eommuncilständischr Bank der Ovcrlausitz übcnioinnic» und wird dieselben (stehe Iwcrcitß wie co beißt, gegen Enhc dieses Monats auöiegen. Bei der soliden Verwaltung und der guten Fundirung des Untcr»cb».cno. »reiches mit anderen Brauereien verglichen im Verbaltniß zur Produttionssäbigteit stir einen mäßigen Preis bergcstcllt ist, wirk die Summe von 150,000 Tba.er gewiß raich gezeichnet werten, um so mebr. da inan gerate hier viel bittere Eriabrunaeki »nit auSländffchen einen bobe» Zins ver- iprcchenden Papieren gemacht bat. O e > > c nt l i chc G c r ich ts»' > tz u ng, am 22 Februar, «sin einziges Mort bat die Anklage wider der. Schneidermeister Earl Herrinann Iubrs von bier. geboren in Bautzen, »regen Meineids veranlaßt. Am Abend des 22. Mai vor. I. ging es „aui Altona" bei Musik und Tanz gar lustig her. Soldaten und Civilistcn walzten santt wiegend oder galoppirten wie »m Fluge mit lbren Tänzerinnen im Saale herum. lekoch dabei kn bester Tanzordnung, getestet vom Aufsicht führenden TanzMeister, dem Angctlaaten Iubrs. Plötzlich entstand eine Hemmung, es entspann sich cin Mortstrcit. eö bildete sich ein Menschenknüuel. Ordnungsgemäß batte nämlich der Tanzmeister vom Soldaten Hügel. Schütze bei der Eompagnie (Schuhmacher auS Mutzictzen, auch Bezahlung für Len Tanz gcsorbert. allein die scr vcnrcigcrkc dieselbe, indem er sagte, er tanze nur eine Extra tour mit der Tänzerin seines Kameraden, des Schützen Möbius, welä-er den Tanz schon bezahlt bade, da brauche er «H.» nicht noch einmal zu bezahlen. Iubrö, erzürnt über die Weigerung, antwortctc daraus, daß. »rer kein Geld bade, auch nicht tanzen solle. Allein diesen Worten soll Iubrö noch daö unästhetische, für ihn vcrbängnißvollc Wort: „Lausejunge", entweder gespro chen in tcr Einzahl oder Mehrzahl, bcigciügt baden. ES kam zur Arrckur der ve- und angetrunken genannten Soldaten Hugki und MöbiuS. wobei Grstcrer sich einer Widersetzlichkeit ichuldig machte. Der Ruhestörer H. bat nun vor seinem Umer- iuchnngsrichter. dem Premie» Licutnant P„ sich zu seiner Ent schuldigung au» jenes, gegen ivn ausgesprochene Schimvkvor» bezogen. Iubrs wurde darum als Zeuge voraeladcn. «v er stattete ' daß und beeidete diese seine Auslage. Hügel bäogigc -klage gegen Zuhrö. Der Angeklagte bleibt auch b«u» mit Bestimmtheit dabei, er habe das betreffende Wort gar nicht ausgesprochen; nur daß ihm daS «ott: „Kerl" »der ..Kerle"
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