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Dresdner Nachrichten : 01.04.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-04-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187904014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18790401
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18790401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1879
- Monat1879-04
- Tag1879-04-01
- Monat1879-04
- Jahr1879
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 01.04.1879
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/ atschlußlaffung Frank- ich» sei noch unbekannt und Deutschland werbe sich »et der Okkupation nicht detdelligen. Ein Oberbe- fevISbabrrsoll nicht ernannt werten. Der Zweck der Tageölatt für UoMi«. lllnterhaltang, Eeschäftsverkehr. Lörstni>ericht,Fremdeuliste. Mttrevarteur: vr Lue» «»»»F. Drnck itrrv. Für das Fenill.: L»ckw1u IT»rin>»»o Lt« Ä a'p p o I u Ver>i»usIi!«^t^wp!»p!«e», p^uÜi^»s«,XoÄ«» etc. Xu»r»k-'' n»»k»«»oi«LN. iuna»II«6oup<«»>. UnratLoItI.V«ite«i«äerV»el«»«ii»g»IIsrVertk- ' - " irre, äll«, »uod »usknestichcin VV^c« ÖomlolletolleflirÄovii»«!.. uud «aenthn» bssHmanSgetz«: ak»«t«ch«i«» in Dre»tze» «erantwortl. Redakteur: Malwrtol, »»niiisnU in Dresden. «acht »Letesrau»«« Paris. den 31.März. Say wird morgen Im Se- nate beantragen, die Be» rattzung über die Rückver legung der Kammern nach Paris zu vertagen. Die Linke und baS Centrum sind mit der Vertagung ein» verstanden. Die Annahme des Vertagungsantrages Ist olögesicdert zu betrachten. Wien, ven :ri -viärz. Die „Pol. Korr." meldet auö Konstantinopel vom 80. dö.: Die internatio» nale Kommission in Phi- ltppopei beendigte ihr Sta tut und geht na» Kon- stanttnol ki. wo sie die Re vision de- Statutes vor- nimint !8clilo-i«>tr. 14. x«e«nUl>. «l 8> dlk. 81. 21. Aühkg. 1878. Dltternngsausfichtm: Wolkig, gelegentlich aufklärend, warm, gelegentlich Niederschläge. Dresden. Dienstag, 1. PalMfche». Ein« dreistündige BundeSrathSsitzung unter dem persönlich«» Lorsttz« de» Fürsten Bismarck ist ein seltene« und «ohlbeachtlichc» Sreigaiß. Da» Ltsenbahngütertarifwesen, welche» di« Hauptnummer der ktndelrLHlichtn Tagesordnung bildete, war der Grund der au«» nahmSweis« erfolgenden persönlichen und langen Theilnahm« de« Reichskanzler». Die Larisetnheit steht Fürst Bismarck als die Borstuf« zu dem Reichseisenbahnprojekt an und da er an letzterem zäh festhält, fördert er auch seine Boraussetzungen persönlich so viel er kann. S» kam jedoch noch nicht im BundeSrathe zu entscheidenden Beschlüssen, da mehrere Bevollmächtigte noch ohne Instruktion waren, die Sache wurde vertagt. So lebhaft Fürst Bismarck für seine Sisenbahnpläne eintrat, so wenig drang er damit durch. Alle Bundesstaaten mit Staatseisenbahnbesitz haben ein sehr naheliegendes und völlig gerechtfertigtes Interest«, die Leben-bedingungen ihrer Existenz, die in der Verfügung über ihren werthvollsten materiellen Besitz liegt, gegen di« unausbleiblich« Zerstörung zu vertheid igen. Schon in der Kommission höherer Eisenbahnbramten. die vor Kurzem in Berlin tagte, trat der Selbsterhaltungstrieb der Einzelstaaten offen zu Lage. Baden und Sachsen wiesen auf da« Verderblich« der Tarifeinheit, der reichsgesetzlichen Regelung dieser Frage und die schliwmen Folgen derselben aus ihre Finanzen hin. Wmn man hört, daß die Verwirklichung der BiSmarck'schen Eisenbahnpläne, die jetzt unter der populären Flagge der „Tarifeinheit" segeln, für Sachsen einen Minderertrag seiner Bahnen von 10—11 Millionen bewirken würde, welch« dann di« Steuerzahler durch Erhöhung der Einkom mensteuer um so viel aufzubringen hätten, abgesehen von der Ent- laffm»g vieler. Hunderter von Eisenbahnbeamten und Arbeitet», so kann man nur wünschen, daß da» Eintreten der sächsischen Regie rung für die untrennbaren Rechte de- König« und des Landes auch Seiten der übrigen Bundesstaaten unterstützt werde. Denn die Verhältnisse liegen überall in Deutschland ähnlich. Mit Theorien und Prinzipien kann man solcbe praktisch« Fragen, wie das Tarif wesen auf den Bahnen, nicht regeln. Wohl aber verständigt man sich auf dem Boden de» wirklichen Leben« bei einigem gutm Willen und wenn mm nicht pol'Üsche Zwecke damit durchsetzen will, ver- hältnißmäßig leicht. Wenn man die Konkurrenz de« Auslandes mit dem Inland« untersagen, ja jede Konkurrenz im Inland« selbst un- möglich machen will, dann sind Fortschritte überhaupt unmöglich und nur güviß Ist dirLbleitung de« Durchgangsverkehr« anSDeülschland nach österreichischen und russischen Seehäfen. Da« güterversendende Publikum wird bei dieser eücheitlichen Tarifregelung keinerlei Vor- theile genießen. Sehr bedenklich ist e» endlich, daß eine so tief greifend« Umwälzung, allen Warnungen zum Trotz! fortgesetzt wir! in Zeiten, di« an sich die gesammte Industrie und Erwerb-welt Vaterlandes mit großer Unruhe erfüllen. Um, die« se, gern anerkannt, diese verderbliche Zeit der Unge wißheit möglichst abzukürzen, hat die Tarifkommission ihre Arbeit möglichst beschleunigt. Der Reichstag wird zu gleichem Behuf« so lange al» nur angänglich vor Ostern zusammengehalten — er soll «egarbeiten wa» nur angeht — damit er nach Ostern sich mit frischen Kräften Lus dir Zolltarife werfen kann und nicht durch GesetzgebungSarbeitra auf andere» Gebieten beeinträchtigt ist. Revision der Gewerbeordnung wkd bei solcher Lage der Dinge wöMsel noch «inen Aufschub um ein Jahr erleiden. Die Zvllrariskommission hat den BiSmarck'schen Vorschlag einer allgemeinen EingangSabgab« fallen gelaffen, da sie dessen Unausführbarkeit einsah, hingegest wird sie sich wohl zur Erhebung einer sogenannten statistischen Gebühr entschließen, der alle vom Ausland« eingesührten Maaren beim Passiven der deutschen Grenze unterworfen sind. Dieselbe würde nur die Kleinigkeit von 5 Pfennigen betragen, die Waarenpreise in keiner Weis« vertheupm, hingegen endlich einmal eine brauchbare Unterlage für eine deutsche Zollstatistik bieten. Bei den zahlreichen ReichStagüdebatten über Eisen- und Getrridezölle, Waarcn-Ein- und Ausfuhr warfen Schutzzdllner und Freihändler mit Millionen Centnern nur so um sich, wie etwa dieGeologen bei der Schöpfungs geschichte der Erd« nur nach Zehntausend«» von Jahren rechnen. Die Mehrzahl aber jener vielstelligen Ziffern, mit denen sich Delbrück und Richter, v.Kardorf und Stumm im Reichstage producirten, waren mehr oder weniger Fantasiestücke; z. B. bei der Waareneinfuhr unterschied man nicht zwischen jenen Fabrikatm, die in Deutschland bletbm und denen, die Deutschland blo« passiven. Wenn jetzt durch Erhebung einer statistischen Gebühr bet dem Eingänge auch der zoll- freibleibenden Güter in Deutschland die Grundlage einer rationellen ' sollte die« der Freihändler wie Schutz- temberg, Baden und Elsaß-Lothringen, sondern nur auf da» übrige warmen Regen und dann eine beträchtliche Trmperatursteigerung Deutschland. Die Bierproduktion in diesem größeren Th-il- d-S^rb-i. L« bellen Schaarenwanderte b'eVcväl^ Vaterlands wird daher ganz emsemg emn Lerdappelung der Steuer. wareu dicht mtt Lultschnappern besetzt; der Kranz freundlicher unterworfen; der deutsche Süden und Südwesten einseitig begünstigt.! Dörier. der sich um die Haupt,ladt schlingt, von Massen Spazier- Warum? Die Antwort giebt Jago'S bekanntes Wort: „Thu'Geld Sängern besucht. Der Große Garten saßte Nachmittags von in Deinen Beutel!" Eine Vertheunung norddeutscher Biere oder ab «us^ -»tt h»«a »,»»^««»l»s»«i»s«^A lrlnrr Vtfuchrr, aur vtLslauranOnrn niachtrn gut(vVrfchüstk, nian em geringerer Gehalt derselben ist vre unausbleibliche Folge dieser s§h zum ersten Male tm Jahre tm ffrelcn. Die Bäume und Maßregel, welche die Brauereien gerade zetzt um so empfindlicher daS Strauchwerk zeige» schon die ersten Knospen; in besonders treffen muß, als sie ohnehin mit dem Absatz ihres Produktes so schwere Sorgm haben. TheuereS oder schlechteres Bier — das paßt so herrlich zu der theueren oder schlechteren Cigarre. Es ist eben überall nur auf's Geldmachen und Steuererhöhen abgesehen. Nirgends findet sich auch eine Steuerermäßigung und von einer Steuerreform, die nach dm Grundsätzen der Gerechtigkeit und der VolkSwirthschaft die indirekten Steuern weise abmäße, ist schlechterdings keine Rede. Eine solche rationelle Steuerpolitik würde allerdings dahin leiten, das bayrische Biersteuersystem in ganz Deutschland einzuführen, welches in mustergiltiger Weise daS Problem löst: bei hoher Brau malzsteuer doch da« gehaltvollste und billigste Bier zu liefern. Sie würde aber nicht zu einer einseitigen Vertheuerung der norddeutschen Biere führen; sie würde zwar die Tabakssteuer mäßig erhöhen, aber die Salzsteuer abschaffen, sie würde nicht dulden, daß die reichen Zuckerindustoiellen auf Kosten aller Steuerzahler Millionen zu wenig an Stemm zahle», sie würde nicht bloS darauf auLgehen, dem Un bemittelten Brod und Fleisch, Bier und Tabak zu vertheuern, sondern auch fragen, ob nicht auch die hochgeborenen Spiritusbrenner und Branntweinbarone der Ostprovinzen von ihrem Kartoffelsusel Etwas mehr zur Besserung der ReichSsinanzen beitragen könnten? Im englischen Oberhause hat Lord DeaedttHeld das Feld^eschrei auSgegeben: Wiedereinführung der Kornzölle! um deist „beispiellosen Nothstande der Landwirthschaft" zu begegnen; in Frankreich rkgt der Widerstand des gegen die Rückverlegung der Kam nach Paris die in hohem Grade auf; im Ori steht die Frage der Besatzung Ostrumeliens" .auf Tagesordnung, jeder ÄUbnngt eine neue Lesart; Deutschland ist dieser Maßregel geneigt, Italien widerstrebt ihr; Frankreich weiger seine Truppen dazu. herzugeben, Rußland will jedoch auf diesem Wege festen Fuß jenseits deS Balkans behalten, die Türkei aber sich nicht von der Lei'ekuua. der Balkanpäffe auSschlieüen lassen In Italien ist da« tz «MbockM Tie Pegmrdigung »,« Mentätqß Paffanante. Derselbe «Mang« ungestüm seine Hinrichtung, aus dem sehr richtigen Gmnde, daß er als Märtyrer dem Königthum ge fährlicher würde als wie als begnadigter Sträfling und weil er von seinem Blute eine Düngung der republikanischen Ideen voraussah. richtig hat aber König Humbert ihm nicht den Gefallen gethan. ire auch wunderbar geiyesen, wenn der Fürst eines Landes, Staatskasse dm Hinteckassenm de- Sergeanten'Agesilao Milano, der einst ein Attentat auf den König von Neapel verübte, noch immer Pensionen auSzahlt, dm eigenen Attentäter hätte hin richten lassen. lfragm kann Fürst Bismarck auf die Unter stützung der Klerikalen rechnen. Diese CmtrumSpartei hat sich, eine der auffälligsten Erscheinungen, bei dm volkSwirthschaftlichm De batten im Reichstage absolut nicht betheiligt; alle Versuche, sie zum Kundgebm ihre« wirthschaftlichm Programm« zu verlocken, schei terten an ihre« hartnäckigen Schweigen. Man weiß jedoch zuver- lässig, daß da« Centrum im großm Ganzen für dm Schutz der vaterländischen Industrie durch gemäßigt« Zölle eine auSgesprochme Neigung hat und entschlossen für diesm Theil de« BiSmarck'schen Zollprogramm» eintretm wird ; hingegen ist da» Centrum mit ebenso lebhafter Abneigung gegen di« Steuererhöhungm, die Be seitigung der Matrikularbeiträge, da« TabakSmonopol und wa» diesem gleichkommt, kurz -«am dm ganzen steuerlichen Theil der kanzlerischen Pläne erfüllt. Da« von Bismarck neuvorgelegte vrau- malzsteuergesetz enthüllt eine neue Seite der un« drohmdm Be- Feuerung. Di« Liersteurr soll also geradezu verdoppelt werden. Die Bedeutung dieser Maßregel für ein Land, dessen Bierproduktion eine solche Ausdehnung gewonnm hat, wie Sachsen, liegt auf der Hand, m»» n-n nübt auk Bauern, llllürt» Neueste Telegramme »er „Dresdner Nachrichten." verltn. »1. März. DerRetchStag erledigte beute die erste , erathung de« Antrag» de« Abg. Reichensperger. betreffs Fest setzung deS Zinvsuße» und Beschränkung der LjechseliSblgkeit und den damit zusammenhängenden Antrag des Abg.v.Kieist-Rekow, die Wuchergesebe betreffend. Da» HauS beschloß die Verweisung an eine besondere Li gliedrige Kommission, wofür auch der Unter- staatösekretär vr. Friedberg eintrat. Derselbe erklärte sich dabei gegen den vom Slbg. Retchensperger vorgeschlagenen Weg zur Bekämptung de» Wucher»; die Beschränkung der Wechselkäbigkett sei nicht angezeigt. Die Verhinderung der wucherischen Aus beutung der Rott) sei der Punkt, wo der Hebel eingeseßt werden müsse. DaS sei auch ohne einen bedenklichen Eingriff inS Clvil-^ recht erreichbar. Köln. 81. März. Der erste üivllsenat des hiesigen Appell«- tions-GerlchtShose» hat in der heutigen Sitzung die EtaentbumS klage deS erzbischöslichen Studie» bezüglich de» crzbiscvötlichen Palastr», sowie die ElgentbumSklage deS Domkapitel» bezüglich mehrerer Häuier, welche beibeKlagen in erster Instanz zu Gunsten der Kläger entschieden wurden, kostensällig abgewiesen. Bodenbach. 31. März. Direktor Pechar der Dux-Boden bacher Bahn machte beute einen mißlungenen Selbstmordversuch, wurde aber rechtzeitig >gerettet. Locale» au» BSchstsche«. — Wie ba» „Dr. Journ." mitthellt. empfing Me Majestät die Königin gestern Nachmittag die Gemabltn des am hiesigen Kgl. Hoie beglaubigten kgl. prcuß. Gesandten. Grasen Dönhoff, in besonderer Audienz. — Am Sonntag Morgen «st Se. H. Prinz Hermann zu Sachsen-Welmar wieder von hier nach Weimar abgerelst. — Der Flnanzratb Keil bat da» Ritterkreuz erster. derBu- reau-Oberinspektor P i e t s ch in Dresden dasselbe zweiter Klaffe de» Herzoglich Sachsen-Srnestinischen HauSordenS und berGtall- melstrr Zacharias da» Comthurkreuz zweiter Klaffe beö Titel» und Range» find der Sricl AlbrechtSorden» erhalten. — Unter Beibehaltung ihre» GertchtSrath Heinrich Krvner in Freiberg» der Amtsrichter Karl Neumann in Hartenstein und der >. Kommissar bet der Lotterte- direktion, Ludwig Müller, in Ruhestand getreten: in die Stellung de» Letzteren ist der bisherige Advokat und Notar I. Robert Deumer von Kamenz elnaerückt. - Zu densenlgen blcstgeu Richtern, welchen in den letztver» gangenen Tagen vom Justizministerium die Mitthellung zuge- gangen ist, daß ihnen bei der am I. Oktober eintretenden neuen Justizoraantsatton ein auswärtiger Wirkungskreis -»ge dacht lei. befinden sich u. A. auch die Herren Obrrappellation». ratb Degnerund Gerlchtöratb v. Mangoldt. - Dem bisherigen hiesigen Advokaten und Notar Sendig sind die genannten Aemter in Folge einer wider ihn geführten DiSciplinaruntersuchung entzogen worden. -Der letzte Sonntag brachte endlich daS sehnsüchtig erwartete FrühlingSwetter. Die Menschen wurden schon über die lange Dauer de» Winters förmlich melancholisch; endlich ennri» N-» »«m MoedvN -«-n- berumaebevde LUntt erst geschützter Lage der Bürgerwiese entwickelt sich an zeitigem Ge sträuch daS erste FrübiabrSgrün — ein warmer Regen und wir werden mitten tm Frühling stehen. Dann wird last unvermittelt die grüne Pracht sich entsalten. Zu ganzen Schaaren sind die wilden Holztauben in dem Gehölz deS Großen Gartens aus dem Süden eingetroffcn, baS ist ein Gegurre beim Nestbau! Dazwischen pselst die Amsel und einzelne Finkenhähnchen schmettern bereits ihr „WlrthSgebühr". Stuf dem Lockwißer Rittergutr will man sogar die ersten Schwalben gesehen haben, die ihr Sommrr- quartier wieder aussuchten. Hoffentlich warrnS keine Enten' — Wie das 800s übrige Jubiläum der Annen- schule am Sonnabend Vormittag noch durch ein wohlgelunge- nev Turnfest mtt Vertheilung von Prämien an die aus gezeichnetsten Turnschüler mit gefeiert wurde, so fand dasselbe am Sonntag Abend seinen würdigen Abschluß durch eine historisch- geistliche Musikauifübrung zum Ge- dächtniß deS 800jährigen Bestehen» des SingrchorS der Annen- kirche. Unter Leitung des Herrn Kantor Schurig kamen wirk same Kompositionen für Chor und Einzelstimmen, Orgel und Violoncello, von Johann Walter, Jak Gallus, Heinr. Schütz, Friedr. Händel, Sebastian Bach. Mozart. Haydn, Mendelssohn- Bartholdi, Hauptmann, Slug. Fischer und V. Schurig zum Vor trage und wurden sämmtlich in anerkevnenswerther Weise aus- grlührt. Besonders ergreifend war das ,.^ve vv, „m" von Mozart und daß der Gesang der Frau Otto-AlvSlcbcn, sowie da» Spiel des Herrn Kammermusikus Böckmann mustergiltlg waren, bedarf keiner besonderen Hervorhebung. Auch der Besuch des Concerts war ein erfreulicher. — Das vorgettrlge Schadenfeuer in der Hagspiei'schen Planofortesabrik, Falkenstraße 12. ist doch nicht so unbedeutend ewesen, wie anfangs verlautete. Der Brand ist in dem sogen, ocknenschrank, vcrmuthllch durch Ueberbeizung, entstanden und S darin befindliche Holz zuerst in Flammen aufgegangen. Weil die in den detr. Räumlichkeiten anwesenden Leute, wie es bei dergl. Gelegenheiten wohl oit vorzukommen Pflegt, die Wasser- leitungShähne nicht gleich aufgedreht haben und auf diese Weise dem Feuer am schnellsten und wirksamsten belgekommcn waren, hat der Brand um sich gegriffen und von der Feuerwehr erst nach einstünviger Arbeit bewältigt werden können. Er ist auf die linksseitige Partcrrewerkstatt beschränkt worden, doch soll der dem Besitzer erwachsene Schaven nicht unbeträchtlich sein. - Die Sperrungen an der sächs.-böhmischen Grenze legen den Betroffenen mancherlei schwere Unannehmlichkeiten aul. Von SebnItz z. B. wird gemeldet, baß viele Kinder auS Einstedel in Böhmen, welche die Sebnitzcr Schule besuchen, nicht mehr kommen, da die jedesmal auszustrhende Procedur der Desinfektion nachtheilig auf ihre Gesundheit wirkt; cS besteht die Desinsektion bekanntlich in einer starken Räucherung. Da sich die Viehseuche in Böhmen noch nicht verringert, so fürchtet man dort eine voll ständige Sperre, die allerdings Viele ganz empfindlich treffen würbe; nahezu 800 Arbeiter z. B.. die in ^lnfitzer Fabriken thätig sinv, würden vrodloS werden u. s. w. Schlimme Lage! --Der Februar-Bericht de» städt. statistischen Bureaus weist eirwn Ueberschuß der Lebendgeborenen über die Gestorbenen von 155 aul. Von den 418 Sterbesällen batten 15 ihre Ursache in DiphtbrritiS und Kroup, 74 in Lungenschwind sucht, KI in Kinderkrämpien re. Wohnungswechsel fanden 1078 statt, Dlenstbotenwechsel 1425. Im Asyl für Obdachlose wurden K78 Personen ausgenommen. Der Bestand der in den städtischen SlrmenversorgungSanstalten untergebrachten Personen bezifferte sich am 1. März auf 881, davon 824 in der ArbeitSanstalt und 304 im VersorgvauS. Im StadtkrankenbauS betrug dcrBestand am 1. März 575 Personen. DaS städtische Wasserwerk förderte im Februar 273,264 Kubikmeter Wasser, womit 6134 Häuser versorgt wurden. Gas wurde 1,160,530 Kubikmeter produzirt. — In der NtustävterParochte betrug im verflossenen Jahre die Zahl der Kommunikanten 14,184, und zwar 8-45 l I876: 7042, 1877: 7773) in der Eivil und 603a in der Militär gemeinde. Austritte auS der Gemeinte erfolgten 13; 2 Katho liken traten zur Gemeinte über. — Die Sammlungen für den Antonstädter Kirchenbau nehmen einen erfreulichen Fortgang. — Innerhalb der Sozialdemokratie scheint sich aber mal» eine Spaltung vvrzubereitcn. Die Abzg. Bebel. Fritzsche, Kayser, Liebknecht. Reinbers, Vahltelch und Wiemer veröffent lichen eine Erklärung, wonach sie an der vom Abg. Hasselmann redigirten Zeitschrift „Deutsche Zeitung" ln keiner Weise bethsiligt sind. Die mühsam erreichte Vereinigung der Eisenacher und Lassalleaner scheint also in die Brüche zu gehen. - Der Vertrieb von Loosen bet der kemnächsttgen Leipziger KunstgewerbeauSstellung ist vom kgl. Ministerium deS Innern für ganz Sacvsen genehmigt worden. - Die am 2. April, beginnende Verkaufs - Ausstellung zum Besten des Lebrertrnienheims im oberen Saale des Bel vedere verspricht sehr glänzend zu werden. Auch die königlichen Herrschaften haben iluen Besuch In Aussicht gestellt. - Jener junge Mann, welcher vor Kurzem hier unter dem Namen eines österreichischen ReichSgrasen aufgetreten war. Schulden kontrahirt hatte und deshalb in Konflikt mit rer Poli zei gekommen war. soll nun doch noch als ein Schwindler entlarvt worden sein, der seine genaue Kenntniß von den Ver hältnissen derjenigen österreichischen Familie — v. Meerveldt — deren Namen er hier mißbraucht, benutzt hat, um sich für ein Mitglied derselben mit Erfolg auözugeben. Er ist von hier wie der verschwunden, nachdem e» ihm gelungen war. von einem die sigen Geschäftsmann, einem geborenen Oesterreicher. noch eine nicht unbeträchtliche Summe baarrn Gelbes herauszuschwindeln. Sein wahrer Name soll der Polizei jetzt bekannt sein. sobaß e» hoffentlich nunmchr gelingen wird, seinen fcrnerwelten Schwin deleien ein Ziel zu stecken. — Aui dem gestrigen Schlachtvieh markte, «er einen äußerst schleppenden Geschäftsgang zeigte, waren 3ly Minder, 775 Land-, 302 Ungar- und Walachenschweinc. 857« Hammel und 168 Kälber aufgetrleven. Der höchst unbesrlediaende Ver lauf beö Markte» entstand dadurch, baß wegen der SGlachthofS- spcrre alle Exporteure weggebllrben waren und dir diesigen Fleischer sehr geringen Bedarf zu decken hatten. Letztere Erschei nung wiederholt sich seit Jahren in der Nähe sedeDOuartal». da Zinszahlungen rc. den Konsumenten EinschränkunDn aller Art auferlegen; allein ein so ausgeprägt schlechter GeschSMerkrhr. al» »leltBestek a-ltern. bat wobl kaum no«d seit vetteben de» DreSd« blachtvleb-
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