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Dresdner Journal : 23.08.1868
- Erscheinungsdatum
- 1868-08-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186808234
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18680823
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18680823
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1868
- Monat1868-08
- Tag1868-08-23
- Monat1868-08
- Jahr1868
- Titel
- Dresdner Journal : 23.08.1868
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i vr Vt G. iikuiulch« lr. bO v, » G.; »chsErdllwd. «s. ««bbr. li, S! »-8K Si >»,r f»d- B ; -ali». -«; do. fader Eile»- -ip».-Dre-d». t2ü4>^ «.r «»-Zttia-ci HLr. Eiseud. Vtrli»-Eoi. s. «aakacl. Lew, mar. Baut» brauerei-Nct. , lbk : Med,»-«r Sct.mil 40^ ,m. Dampf- bdmapsildm- »lederlöy» , nwdb 4^ >4 Dresdner .; do.k«»k Lzeruomitzer iltzer Eise»- A-L - G- l4»k E, kfurt a. M. lbl^ b».; > Mt » 24 I b.8. 88^ österrnchsch« r bz. «»:—Thlr. lr. - Ngr d - Rudi.: mc- Stück«: m:-Lblr. i: » Thlr. l»>. Svri. ital. Sie»»« udahnactica : do, lie» S8Ü.0», i'lü.oo, da. «. Sl. pr. H. (Ba«k- »orrath am Borschüffe itdabea des «Rechnuv Lombard «a Nasse» » I8M 88)4; he v. 18«u» «ihr 7«»»! «2 71'/„. ig. (Baut- tb,4w («d- 2Ü,7»S,«>1 l0,3»S,S4ü SO. «,« «Urse ,» it 83—87. Oclokk, iai 17*; 'S Oclodrr l Mai Pr. 7k, ckermund- k, Vobl- kr. r 4K. l pr. Elr. 4K Thlr. »1 —N. >; NapS IVK «. t offerir» (Pro- -SSTdlr, übr. vi : Äuqusl Novem- lebhast. »er»»drrt. »I. m»e»l. A, »lddi. . »». SK. m,al 7K, lhmra r»a 8K, )rlro,s «rchsel. »io 144>; Nr. 111; Illinois Le :w ».r ite) 8,80^ »cie»« r Sar.; er R»,- 'M: ISS. Sonntag, den 23. August. 1868. 7ldo»»t>ar«,,preise r Im »,r»L Laato: « trUtMrlied ^IldrUck: »rdlr. — Xxr KjitdrUvd: 4 „ 1S „ Llooatliod — „ IL LiQ»«lo»Ha»ai>vrll: 1 „ L 1°dtr. . Uu--«-d«U> a«> 8on14. lturule» koit uoä Stomp« louoedlopdioru. »useratrapretser k'ür ära R«um ,io«r E«,p»It«»eo 2«il«: 1 ^«r. Vator „t.iaxes»uät" M« L«N«: S Xpr. erscheine«: 1.»pllcd, mit >u,-i«kw« äer 8oaa noa ?eiort«p«, Ld«ali, Mr ö-a kolp«aä«i» 1'«p. DreMerImimal. Verantwortlicher Redactcur: I. G. Hartmann. »aserateaanaahme aaowtrla: L«lp«lF: k'a L».»c>»r»rn,, Lommiooloale 6»» vr«»<ia«r 4ourv«I»z «8«o6»».: 8. Laa«.»», Lvom> ko»,; S»mdarp-I«rll»- l.«1xMp - 1 - pr«»PMrt ». U.: Un„„ ,r,l, * Voar.»», I«rUa! ü»oriv»'»od» 8llekd., k»r««a, 8vooi.r» Ho»»o; »r«m«o: L 8c»l.or„; Zr««I»«: L. 8rL»»»»'o ^ooooe«obnr«»ii, 3>„«, 8,^L L t'oov»»; prmrlrMrt «.N.: ck^«o»»'»od« Sucdd.; Lilo: ^v. 8L»»aa«, korw: L»r^o, 8vr.i.i,» L 6«., (S, 8l»o« 4« l« 8oar»«); kr»p: k». Laol-rca'. Saedd.; Vi«»! -ii.. Oor»l.r«. chrrauogedrr: LLuipl. krpockitio» ä«» Ore»<in«r ckoura»l», vrooäsa, >4»ri«a»tr»«o« K«. 7. Amtlicher Theil. Dretden, August. Stine Majestät der König haben zu genehmigen geruht, daß der Bildhauer Gustav Kietz zu Dresden den ihm verliehenen königl. preu ßischen Kronen-Orden vierter Elaste sowie das ihm ertheilte großherzoglich hessische Ritterkreuz erster Elaste vom Philipps-Orden annehme und trage. Nichtamtlicher TheU. Übersicht. Tel'graphischr «ochrichtn». ?iriiuiigisch,«. (Wiener Presse.) TageSgrschich'f. Dresden: Falsche Zeitungsnachricht. — Berlin: Zur Entlassungsgeschichte des Generals k v. Falckenstein. Rrserveentlassung. — Stettin: Unglücksfall. — Danzig: Martneinspection. — Wiesbaden: Landesversammlung in Limburg. — Flensburg: Verurtheilung. — Hamburg: Ame rikanisches Kriegsschiff in See. — München: Zur Abreise deS Kaisers von Oesterreich. Verhandlungen mit Preußen. — Stuttgart: Landwirthschaftliches. — Darmstadt: Tagesbericht. — Wien: Journa listisches. Dementi. In Sachen des galizischen Volks- schulwesens. — Prag: Landtagswahlen. Prcßproceß. — Paris: Diplomatisches. — Bern: Verheerungen. — Rom: Deutsche Deserteure. — London: Ver mischtes. — St. Petersburg: Zur Zollfrage. — Marsch au:H Schulangelegenheiten. Unbefriedigte Hypothekengläubiger. — Konstantinopel: Unter suchung betreffs der bulgarischen Invasion. — Bel grad: Vom Fürsten von Montenegro. — Cap- stadt: Goldlager. — Washington: Ausderneue- sten Post. SrncanuLpen, Versetzungen ,r. im össentl. vieust«. Dresdner Nuchfi-difü Frequenz sächsischer Bäder. Beilage. Provinzialuachricht u. (Zwickau. Zittau.) vermischtes. Eingesandt»-. Statistik und Volt-virthschaft. Inserate. Telegraphische Nachrichten Königsberg i. Pr., Freitag, LI. August, Rachm. (W. T B.) Die hiesige Regierung hat, veranlaßt durch deu Autbeuch der Rinderpest, welche in einer Entfer nung von drei Meilen van der Grenze sich gezeigt hat, eine Grenzsperre läng« der preußisch polnische» Grevze in den Kreisen Ortrllburg und Rridenbueg angeordnrt. Triest, Freitag, 21. August, Rachm. (W.T.B.) Der hier heute Mittag mit der ostindisch - chinesischen Neberlandpost eiagetrostcne Llohddampfer „Aquila Im periale" hat Nachrichten au« Hongkong vom 10., au» Singapur vom 18., au» Kalkutta vom 23. und au» Bombay vom 28. v. M. datirt, überbracht. Nach den aus Japan cingegangcnen Nachrichten ist der junge japanesische Prinz Kamesaboro zum Taikun erwählt, und es soll die Ernennung Stabachi's zum Minister des Aeußern bevorstchen. — Aus China wird gemeldet, daß der General Tschingha zum Obergeneral der Nordarmee ernannt worden ist. — Der Emir von Buchara hat sämmtliche feiten der russischen Regierung ihm gemachten Vorschläge, mit Ausnahme der Errich tung eines russischen Forts in Buchara, angenommen. Pari», Freitag, 21. August, Abend». (W.T.B.) Au» Bordeaux wird gemeldet, daß der dafige Rhrdrr L. Arman seine Insolvenz rrklärt hat. Koprnhagk«, Freitag, 21. August, Nach«. (W. T. B.) Etat»rath Levy und Polneiinspertor Hertz find gestern mit 23 Millionen restirender Schuld der Hrr- zogthümrr au» Beilin hier »iagrtroffen. Dresden. 22. August. Die Wiener „Presse" bringt unter der Aufschrift „Die Finanzen und der innere Friede" einen längern Artikel, in welchem sie die österreichische Negierung zu energischem Einschreiten gegen die „unversöhnlichen Parteien" auffordcrt, die in Oesterreich noch fort während deninnernFrieden bedrohen. Anknüpfend an den jüngst veröffentlichten Finanzausweis, welcher „die an sich höchst beredte Thatsache cvnstatirt, daß Oesterreichs Lasten um ungefähr sieben Millionen in einem einzigen Semester sich gegen den Voranschlag verringert Haden", erörtert die „Pr." zuvörderst die Frage, ob Aussicht vorhanden, daß diese Zunahme der isteuererträgnisse sich behaupten werde? Der Haupt- factvr, daß die momentane Besserung der finanziellen Zustände Oesterreichs von Dauer werde, sei: „das zu versichtliche, gefestigte Vertrauen, daß die neuen libe ralen Institutionen, deren sich Oesterreich erfreut, auch mit Nachhaltigkeit und Geschick ausgcbeutet werden, um Quellen des Wohlstandes zu erschließen, die jetzt noch unbenützt, ja ungekannt im Schooße der vaterlän dischen Erde ruhen." Dieses Vertrauen sei bis jetzt immer noch nicht vollkommen gerechtfertigt. „Halbwegs gesichert — sagt die „Pr." — sehen wir den äußern Frieden; aber desto mehr läßt der innere Friede der Monarchie zu wünschen übrig. Die ultramontane, feudale, socialistische und ultra-nationale Agitation rüttelt mächtig an unserm jungen Verfassungsbau. Die Regierung hat dem concentrischen Zusammenwirken dieser unversöhnlichen Parteien mit einer Langmuth zu- geschen, die wir wahrlich nicht begreifen. Sie läßt sich von den Bischöfen nicht blos die Auslieferung der Ehe- gcrichtsacten verweigern, sondern duldet ultramontaue Angriffe und planmäßige Aufhetzungen des unwissen den Landvolkes, ohne dafür bis jetzt auch nur ein Wort strenger Rüge zu finden. Was die päpstliche Curie keinem andern europäischen Staate zu bieten gewagt hätte, hat sie uns geboten, weil sie auf unsre Schwäche rechnete, und leider war ihr Ealcül nicht falsch. Der socialistische Hexenspuk, der immer unverschämter in unsrer Mitte auftritt, ungeachtet in Oesterreich über haupt keine drohende Arbeiterfrage besteht, ungeachtet neuestens sogar die Arbeit einen ganz außergewöhn lichen Schwung genommen und die Arbeiter sich über nichts weniger als Arbeitsmangel beklagen können, wäre nicht so weit gediehen, wenn die Regierung das Uebel rechtzeitig erkannt und ihm entschieden entgrgen- Aewirkt hätte. Statt diese ungesunde Bcwegung in ihren Anfängen zu stauen, überließ man sie sich selbst, als ob es nicht ein pathologisches Gesetz wäre, das auch für Staaten gilt, jedes dem Blute beharrlich eingc- träufelte Gist müsse nachgerade verderbliche Wirkungen üben, wenn nicht der Jnfiltrationsproceß unterbrochen und ein kräftiges Antidot angrwendet wird. Im tsche chischen Theile Böhmens sehen wir nicht blos die Ver fassung uegirt, miuirt, gelästert und verhöhnt, sondern selbst die öffentliche Ordnung bedroht. Die Meetings sind dort eine Landplage geworden, und von der Wirk samkeit, welche die Behörden dagegen entwickeln, er fahren wir nichts, es sei denn, daß ihre Organe von dem physisch over moralisch berauschten Janhagel in- sultirt und zum Rückzüge gezwungen werden. — So kann es wahrlich nicht länger fortgehen. Der innere Friede der Monarchie steht auf dem Spiele und muß gewahrt werden. Wir wissen nicht, was die Regie rung zu thun gedenkt, ja wir können nicht einmal er- rathen, ob unsre treugemeinte Warnung unsern Regie renden willkommen sein wird. Aber von der Ucbcr- zeugung, daß die Dinge nicht länger so fortgehen dür fen, ohne nachgerade unsern politischen und finanziellen Credit empfindlich zu schädigen, sind wir innig durch drungen. Das Stadium der hyper-evangelischen Nach sicht und Duldung, des übermäßigen Temporisirens ist zu Ende; die Regierung muß sich zur Action ermannen. Sie darf auch nicht dulden, daß ihre leitenden Ideen und Endabsichten in den Nebel demokratischer Mißver ständnisse gehüllt werden, als sei die Social-Drmokratie nur eine Frage der Zeit für Oesterreich, als sei die Regicruug eigentlich nur da, das Geschäft dieser De mokratie zu erleichtern und zu assecuriren. Bevor die österreichischen Völker daran nur denken können, sich mit Hilfe des allgemeinen Wahlrechts allein und selbst zu regieren, wie unsre vorzeitig flügge gewordenen Demokraten träumen, müssen sie erst Decennieu schwerer Prüfung, Läuterung und gründlicher Durchbildung passtrrn. Was Oesterreich zunächst allein frommen kann, ist die Führerschaft des gebildeten Bürgerthums, und ein mäßiger Eensus gilt uns nicht allein als eine Maßregel der Opportunität, sondern als das Dictat einer sittlichen und politischen Nothwendigkeit. . . . Schützen wir den innem Frieden, und wir werden gute Finanzen und die Freiheit auf die Dauer behalten. Lassen wir aber die Feinde gewähren, so wird der Sil berblick des Brestel'schen Semestralausweises eben so rasch verbleichen, als der Glanz unsrer jungen liberalen Institutionen." Tagesgeschichte. Drr»de>«, 22. August. Ju diesen Tagen hat sich die hiesige Presse wiederholt mit einem Artikel in M. 20 de- hier erscheinenden „llulletin jolei-asiion-il" beschäf tigt, in welchem mitgetheilt wurde, daß uach einer an geblich aus Dresden unterm 5. August an den Lon doner „lolerostivosl" gerichteten Korrespondenz der k. preußische Gesandte zu Dresden, Herr v. Eichmann, neuerlich der hiesigen Regierung sehr ernste Vorstel lungen wegen der Haltung des hiesigen „Vvlletia io- teromionsl^ gemacht, der Vorsitzende des Gesammtmini- steriums, Herr v. Falkenstein, aber dem k. preußischen Gesandten darauf erwidert habe, daß die Regierung zum Einschreiten nach dem Gesetze nicht berechtigt sei, da nach seinem Dafürhalten das „kalletia" die Gren zen der Mäßigung und der Gesetzlichkeit in Nichts über schritten habe. Selbstverständlich sind bei dem Ver kehre der k. sächsischen Regierung mit den accreditirten Vertretern anderer Regierungen auch Besprechungen über die Tagespreise nicht ausgeschlossen. Auf Grund cingezogcner Erkundigung haben wir aber zu obigem Artikel zu bemerken, daß weder von dem hiesigen k. preußischen Gesandten in Bezug auf das „kullelio in- terittUioiist" Anträge gestellt worden sind, noch die k. sächsische Regierung über die „Mäßigung und Lega lität" des „kuUerin ioternruionsi" in der in jenem Artikel bezeichneten Weise sich ausgesprochen hat. * Berlin, 21. August. Die „Pr.-Eorresp." brachte kürzlich die officielle Erklärung, der General Vogel v. Falckenstein sei auf seinen eigenen dringend und wiederholt ausgesprochenen Wunsch vom Kommando des l. Armeecorps entbunden worden. Diese Erklärung wird heute vou der „N. A. Z." iu folgender Weise ergänzt: „Die einfache Wahrheit in der angeblichen Entlassungsgeschichte ist, daß der General v. Falckenstein seit Monaten wiederholt um Entbindung von seinem bisherigen Kommando nachgrsucht hat, weil seine Gattin das Klima von Königsberg nicht vertragen und dort durchaus nicht leben könne. Dieselbe befindet sich gegen wärtig schwer leidend auf dem Gute Dölzig, und dieser Umstand mag die „unerwartete Abreise", von welcher der General in dem Schreiben an den Oberpräsidenten der Provinz Preußen spricht, veranlaßt haben. Se. Majestät der König hat nicht umhin können, dem drin genden Wunsche des Generals zu willfahren und ihn einstweilen, in Erwartung anderer Verwendung, von dem Kommando in Königsberg zu entbinden, zugleich unter Beibehaltung seines Verhältnisses als activer General der Armee. Es ist lediglich ein Zufall, daß gerade den General v. Manteuffel, der aus Gesund heitsrücksichten ein Jahr lang außer Thätigkeit getreten war, die Reihe traf, bei seinem Wiedereintritt in den activen Dienst der Nachfolger des Generals v. Falcken stein zu werden. Möge es ihm gelingen, die schwere Ungerechtigkeit, mit welcher die öffentliche Meinung weiter Kreise ihn im Gegensatz zu der an und für sich verdienten Popularität seines Vorgängers behandelt, endlich zu überwinden." — In Betreff der diesjährigen Entlassung der Reservisten ist, wie die „D. Z." be richtet, angeordnet worden, daß solche bei allen den jenigen Truppentheilen, welche durch die bevorstehenden Hcrbstübungen nicht berührt werden, bereits zu Ende deS Monats August stattfinden soll. Für die übrigen Reservemannschaften bleiben die Schlußtermine der be treffenden Uebungen maßgebend, welche letzter» sich bis spätestens den 19. September auidehnen werden. Stettin, 21. August. DaS „T. B. f. N." meldet: Heute früh stürzte em 150 Fuß langer Dachfirstbalken, der infolge der trockenen Hitze sich losgelöst hatte, auf den Perron der Eisenbahn hinab. Fünf Personen sind schwer, fünf leicht verwundet; ein Wagcnschic- ber fand dabei den Tod. D»»zig, 20. August. (Westpr. Z.) Der Viceadmiral Jachmann inspicirte gestern Stachmittag die hiesige k. Werft und sämmtliche hier im Bau begriffenen Schiffe. Heute ist derselbe mit seiner Begleitung, Kapitän zur See v. Bothwell, Korvettenkapitän Batsch, Major Gal- ster und Capitänleutnant Graf Monts, mit dem Dampf aviso „Pr. Adler" nach Kronstadt in See gegangen. * Wielbaden, 21. August. Der mit der Berufung einer allgemeinen Landesversammlung zur Be sprechung und Beschlußfassung über die provinziellen Angelegenheiten Nassaus betraute Ausschuß hat einen Aufruf an die Bewohner Nassaus erlassen, worin er zur regen Betheilianng an der am 13. September zu Limburg a. d. Lahn stattfindenden Landesversamm- lung einladet. Flriinbueg, 19. August. (Nd. Ztg.) Auf der An klagebank saßen in der heutigen Sitzung der Strafkam mer des hiesigen Kreisgerichts die Heitzer auf dem Dampf schiff „Vigilant", HanS Christiansen und Lorenz Mül ler, angeklagt, Soldaten zur Desertion verleitet, resp. dieselben befördert zu haben. Ersterer wurde zu drei Monaten Gefängniß verurtheilt, Letzterer da gegen freigesprochen. Hamburg, 21. August. (H. N.) Die amerika nische Kriegscorvctte „Kanandargua" verließ ge stern Morgen gegen 4 Uhr den Altonaer Hafen. Die selbe wird vor der Rückkehr nach Amerika noch in Bremerhafen vor Anker gehen. Münch»«, 20. August. (Südd. Pr.) Se. Majestät der Kaiser von Oesterreich ist gestern Abend nur bis nach Salzburg gereist, woselbst der Reichskanzler v. Beust aus Gastein eingetroffen ist. Der Kaiser wird einige Tage in Salzburg verweilen und sich dann nach Ischl beheben. — Urber den Austrag der preußisch-bayer- schen Archiv frage berichtet man der „Allg. Ztg." Folgendes: Die sechswöchigen Verhandlungen, welche über den Vollzug des Artikels XII des Friedensver- trags zwischen Preußen und Bayern, unter den beider seitigen Commissaren Geh. Rath Märker von Berlin und Reichsarchivdirector v. Löher von München, in Bamberg stattgefunden haben, sind nunmehr beendigt. Es kamen gegen 3000 Urkunden und Aktenstücke zur Verhandlung, welche einzeln geprüft wurden: ob sic eine „besondere und ausschließliche Beziehung auf die brandenburger Burg- und Markgrafen fränkischer Linie" haben oder nicht. Preußen erhielt die eigentlichen Familienpapiere, Hausverträge und Hof- und Haussachen — ein werthvoller und besonders für das Privatleben der fränkischen Brandenburger interessanter Zuwachs zum geheimen Hausarchive in Berlin. Bayern hat, außer den eigentlichen Landes- und Regierungssachen, Alles behalten, worin eine Beziehung auf die Fürsten häuser der Wittelsbachcr, oder auf Stiftungen, Pfar reien, Orte und Geschlechter Frankens zu finden, kurz was zur Aufhellung der fränkischen Landcsgcschichtc dient. Im Ganzen sind von der zufolge der bayerschen Besitzergreifung des preußischen Frankens seit mehr als 50 Jahren zu Bamberg aufgehäuft gewesenen und nach der ersten massenhaften Auslieferung vom Jahre 1824 daselbst zurückgebliebenen brandenburgschen Hausarchi valien etwa 2000 Nummern ausgelicfert worden, was im Vergleich zu der Masse altbambcrgscher Archivalien ein kaum nennenswerthes Quantum ausmacht, für Preußen aber eine höchst schätzbare Ergänzung seines Archivbcstandes ist. Weil indessen die Landesgeschichte und die sürstliche Hausgeschichte vielfach in einander übergehen, so wurde von beiden Commissaren das Feuilleton. Di» D»r§'sche vibrlillufiration. Bilderbibeln sind so alt, als die christliche Kunst selber. Wie letztere ihr Dasein der Bibel verdankt, so hat sie hinwiederum in Verbildlichung nicht blos einzelner biblischer Thatsachen und Personen, sondern geradezu und ausdrücklich in Beleuchtung („Illustration") der heil. Schrift mittelst Zeichnung und Farbe unmittelbar einen wichtigen Dienst zurückgegeben. Gewiß ist (durch eine neuere Entdeckung Vr. Piper'S in der vatikanischen Bibliothek zu Rom), daß schon im 4. Jahrhundert ^anze Reihen von bibli schen Büchern durch eine Fülle von Miniaturen eine ebenso anziehende als ausführliche Illustration erfahren haben. Seitdem rankte sich in fast ununterbrochener Folge die Phantasie der bedeutendsten Künstler um daS Buch der Bücher. Die jüngste Bibelillustration, welche von sich reden machte, ist die Dort'sche. Mit Ver wunderung vernahm man, daß sich Dors eine derartige Aufgabe, die seiner künstlerischen Richtung wie seiner Begabung am fernsten zu liegen schien, gestellt habe. Durch die VerlagShandlung von Ed. Hallberger in Stuttgart ist da- Dore'sche Werk auch in Deutschland eingeführt worden, und man hat vollauf Gelegenheit, sich über dasselbe ein Urtheil zu bilden. Von jener ernsten, stilvollen, vornehmlich durch die Cinquecentisten herau-gebildeten Behandlung biblischer Stoffe, welche den Vorgang in tief empfundener Weise und ohne jede episodische und blos malerische Zuthat, in großen, ein fachen Zügen wiedergtrbt, muß man bei Dors absrhrn., Derselbe steht seinem Graenstandr ziemlich kühl gegen über, und nur die malerische Stimmung de- Vorwurf- reizt seine Darstellung. Mit bekannter Virtuosität und lebendiger, beweglicher Phantasie weiß er nach dieser. Richtung hin, indem er dabei zugleich auf ethnogra ¬ phische Wahrheit ausgeht, seine Motive wirkungsvoll auszubeuten. Die landschaftliche und architektonische Sceuerie, durch welche der, Künstler hauptsächlich zu wirken sucht, ist meist sehr geschickt behandelt und nicht selten ohne großen phantastischen Reiz. Nachhaltig wird die beabsichtigte malerische Wirkung durch die an das Coloristische anklingende, effektvolle Behandlung des französischen Holzschnittes unterstützt. Stach den beiden ersten Abtheilunaen, welche von dem Werke bis jetzt vorliegen, ist dasselbe von der oben genannten VerlagShandlung brillant ausgestattrt. Bis Weihnach ten 1869 wird das Werk vollständig erschienen sein. Noch sei bemerkt, daß die protestantische Au-gabe sich streng an Luther's Uebersetzung halten soll. C. Litrratur. l)r. Oettinger. Uoaiteur äe, äite». 1868. N»i. XXIX. lüvr. (I. V. pp. 12S—160). Abermals liegt ein neue- Heft de- Moniteur- vor unS und schließt sich rühmlich an seine Vorgänger an. Es enthält die zwischen den Namen Trembach und Joh. Chph. Vogel liegenden Artikel. AIS hervorragende sind zu bezeichnen Truchseß v. Waldburg, Uechtritz, Ulrich, Urban, Vendüme, Vernet, Vernon, Victor, Victoria, Villars, Villeroi, Visconti, Vitzthum v. Eckstädt. Bei- gegrben sind wieder zahlreiche kleine Anmerkungen, von denen namentlich die zu den Artikeln Tronchet, Uhland, Urchan, Vattel, Vauconson, Victor Emanuel II., Victoria (hier findet sich eine höchst interessante vergleichende statistische Ueberstcht der Civtlltsten der bedeutendsten europäischen Monarchen nebst Angabe der Einnahme ihrer Staaten, auS der hervorgrht, daß dir Königin von England den niedrigsten Procrntsatz bezieht), Vieth. Hr. vr. Oettinger wirft unter dem Artikol Ulrich die Frage auf, er wünsche zu wissen, woher die be kannte heiklige Redensart: »dm h. Ulrich anrufen" hcrrührc. Ich habe hierüber eine ziemlich sichere Auto rität consultirt und erfahren, diese Redensart sei aus der Aehnlichkeit des Tones der bewußten Action mit dem Worte „Ulrich" entstände» und ein schlechter Witz. Freilich könnte man auch auf die eigentliche Legende zurückgchcn, und da diese erzählt, der h. Ulrich habe vor zugsweise die Kraft besessen, daS Böse aus dem Kör per auszutreiben und namentlich Gift durch bloscs Schütteln des Vergifteten zu entfernen, so wäre es wohl möglich, daß hierauf in jener Redensart Bezug genommen wäre. Allein so gut man eigentlich bis jetzt noch nicht weiß, warum man diesem Heiligen vor der Reformation an seinem Kalenderfrste (4. Juli) in England Fische als Opfer darbrachte, so wird auch dies nur Vermuthuna bleiben. Ich kann schließlich nicht unterlassen, den vielen Freunden des Moniteurs die erfreuliche Mitthrilung zu machen, daß man im Auslande mehr und mehr die Wichtigkeit diese- Werke- für spätere historische For schungen anerkennt und würdigt. So hat die kaisrrl. russische Akademie der Wissenschaften zu St. Peters burg Herrn 0». Oettinger unaufgefordert ein vollstän dige- Verzeichniß ihrer Mitglieder mit den nöthiaen historischen Daten für sein Supplement ringeschlckt, und ein gleiches ist, denke ich, auch von Paris auS geschehen. Die- ist der beste Beweis erstlich für den Werth deS Moniteurs an sich, dann aber auch für die unabweisbare Nothwendigkrit desselben für Irden, der sich mit Geschichte, Politik und verwandten Wissenschaften beschäftigt. vr. Grüße. Bei einem dieser Tage in Brüssel stattgehab- ten internationalen ConcurS für Kirchenmusik haben zwei sächsische Tonkünstler die beiden ersten Preise erhalten. Dir Aufgabe bestand in einer dreistimmigen Messe (im strengen Style) für Männerchor mit obli gater Orgel und waren zur Prcisbewerbung 100 Mes sen aus Belgien, Holland, Deutschland, England, Frank reich, Jtalien, Spanien und Nordamerika cingegangeu. Den ersten Preis (bestehend in einer golbnen Medaille und 500 Frcs.) empfing der bereits beim Dresdner Sängerfeste mit einem Preise ausgezeichnete Hoforga nist Edmund Kretschmer in Dresden, den zweiten der Cantor Joseph Löbmann in Ostritz bei Zittau. Der dritte Preis wurde einem Franzosen zuerkannt. * Johannes Minckwitz, bereits durch verschiedene poetische Produktionen und literaturgeschichtliche Arbei ten rühmlichst bekannt, hat rin größeres Epos vollen det, dessen Gegenstand die Leipziger Völkerschlacht ist. * H. Mendel, der das Leben Otto Nicolai s (Kom ponist der Oper „Die lustigen Weiber von Windsor") beschrieben, wird demnächst eine Biographie G. M ey er- beer's veröffentlichen. * Von der „Cornelia" (Leipzig und Heidelberg, Winter'schc Verlag-Handlung) liegt das 1. Heft des zehnten Bande- vor. Neben dem unterhaltenden Fa milienbilde von A. Godin girbt Seminarlehrer L. Wolf ram, ein bekannter tüchtiger Pädagog, sehr beachtens- werthe Winke in dem Aufsatze: „Nur nicht viel Worte!" vr. moä. Schloßhauer spricht sich über „die Aeltern am Krankenbette ihrer Kinder" und Alma v. Metzsch über den „Segen deS Taschengelde-* auS. De-zletchen sind die übrigen Beiträge und Mitteilungen der Art, daß man sagen kann, der zehnte Band dieser von vr. K Pilz herau-gtgebrnrn Zeitschrift für häu-liche Erziehung ist in würdiger Weise eröffnet worden. * G. G GervinuS bereitet rin neues Werk für den Druck vor: „Händel und Shakespeare. Zur Aesthe- tik der Tonkunst." Dasselbe wird in Leipzig bei Engel mann erscheinen.
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