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Erzgebirgischer General-Anzeiger : 30.08.1916
- Erscheinungsdatum
- 1916-08-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1843119854-191608307
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1843119854-19160830
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1843119854-19160830
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer General-Anzeiger
- Jahr1916
- Monat1916-08
- Tag1916-08-30
- Monat1916-08
- Jahr1916
- Titel
- Erzgebirgischer General-Anzeiger : 30.08.1916
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Tageblatt für die Amtsgerichtsöszirke Olbernhau, Sayda, Zöblitz und Lengefeld. Amtsblatt des Königlichen Amtsgerichts des Stadtrats und Stadtgemeinderats zu Olbernhau. Zer iNr den Hvjr; btr^tlchen dn OsuNchland— nevul»VU^eiger' helrü^tz invrmti. vierteljLhrl. monatl. viertrljährl. ^b^-o.li.d.Les-zasl»ftelleu.d.Au»gLbestLll. -.66 1.80 r<p. -.-0 Nr. 2.70 vl,rch -nrsere Zei.ungSbote« zugetragen , --70 . 2.10 l<r. i.— Nr, S.-° durch die . ost, aus den Äemtern abgeholt , --K6 1.S8 durch die stost ^ugettagen —«80 „ 2.^ S-Nellimge» werde' IN lnserer Geschüsttzstelle'Albertstratze 11), von unlerLN Botr?: u. d Lu»-> pudere. s wie > oN allen Postanstalten Deutschland* und Oestrrreich-Ungüt.»L Mittwoch, den 30. August 1916. ^t^HIen-Prr»sr d»L jrden nach ^1-^4 L Uhr clschrÄrrt^n „E^gc^rgtschU Stnrral-Lnzeig<;r»" betragen: für S^eiaev üut odengenanntrn VrntegLrichttdezirren die 6 gespaltene Prtitzeil« IS yfg., dir r^spaltr^r Rrttame» und amtliche Zeile 36 von auherhaU» derfelben LS y-g-, resp. 4S Pfg. L-L-eilaris-e. und schwieriger Gatz hvher Bei 3viü»*rholvvZen entsprechender Rabat; lyui Für Au»?^7,ft u. Ofsertenannohmr werden 2d P*g. extra Die Aibstts^e und Net;op?ris« haben nur d-i zohlung birken 39 rö-gcrc5 Z,rl, »c-r N und ge,n,tnsa»vi A".te^rn v«rschi?^r^--7 Aq-.-/.-'v'» flu^cittrii-Aiuuihliic: Anzcigcn Uber ein« Bicrlclseitr Umfang biS nachm. 5 Uhr am Vortage, kleinere Anzeigen bis spätestens Norm. 9 Nhr. — Telephonische Aufgabe schlicht jedes NeklamntlonSeccht auS. MÄW W VMMW wri;. (Amtlich). Berlin, 88. August. Seine Maiestät Ser Kaiser hat durch Allerhöchste Kabinettsordre vom heutigen Tage den Ws de» Gcneralstaber des Feldheeres, General der gnsanterie von Fallenhahn, zweck» anderweitiger Verwendung von dieser Stellung enthoben. 3um Wes der Generalstabes de» Feldheere? hat Seine Majestät den Generalseldmarschall von Beneckendor? und von Hindenburg ernannt, zum 1. General Luartiermeifter den Generalleutnant Ludendorff mit Beförde rung zum General der gnsanterie. Vie öeuiscke presse ?ur kl-nennung ttmrlcnbuigb rum oeneraMabsüies. Dir Ernennung Hindenburgs zum Chef des Generalstabes und seines treuen und genialen Gehilfen, des Generals Luder.» darf, zum Generalquartiermerster wird nach der üoerern- stimmenden Meinung der Blätter im ganzen Volke nw Freude und mit Vertrauen begrüßt. Das „Berliner Tageblatt" schreibt: Tin wichtiger Schrill vorwärts rst getan, ein Schritt, der für unsere Feinde von un berechenbarer Tragweite werden kann. Die „Doss. Ztg." meint: Der Siegeswille ist in unserem Volke ungebrochen, aber die Schwere der Zeit und dis sich mehrenden Feinds erfordern ein Vertrauen, das blind mst dem Manne geht, der zur Führung des Volkes in Waffen be- vle äunkle vorgeläückte. Je mehr neue Einzelheiten über di- w is'ände bekau.t werden, unter denen die rumänische Knegse'-klirnng zustan e kam, desto rätselhafter erscheint ihre Vorgeschichte. Das ist freilich umso weniger zu verwundern, als die ganze rumänisa« Politik seit Kriegslu-ginn nichts gewesen ist als ein Gewebe von Lug und Trug. Selten oder nie ist eine so ernsthafte An gelegenheit wie der Eintritt eines Volkes in einen Krieg van den Augenblickseingebungen leitender Staatsmänner ab. hängig gewesen, für sie die Frage um Krieg eder Frieden für das eigene Volk nichts als eine Art Glückspiel bedeutete, tu s sie von den Gewinnaussichten abhängig machten, die sich ihmu zu einem gewissen Zeitpunkte bieten würden. Mit Sicherheit geht auS den sich widersprechenden Nach richten über da- Zustandekommen der Kriegserklärung vor allem hervor, daß eS sich dabei um ein zwischen russisch u Diplomaten und Bratianu abgekartetes Spiel handelte, durch das König Ferdinand in der entscheidenden Kronratssitzung überrumpelt wurde. Das beweist die ungewöhnliche Zu sammensetzung, die dieser Kronrat hatte. Sonst pflegt meu unter Kronrat eine Zusammenkunft zwsichen dem König, dem Ministerpräsidenten und anderen das Vertrauen des Königs besitzenden Ratgebern der Krone zu verstehen. In diesem Falle marschierte Bratianu gleich mit allen Mitgliedern seines Kabi netts auf, mit denen sich Bratianu anscheinend vorher darüber verständigt hatte, den König gewissermaßen mit der vollende ten Tatsache eines Rumänien zum sofortigen Eingriff in den Krieg verpflichtenden Vertrages zu überraschen. Noch am Sonntag früh hatte Bratianu den österreichisch ungarischen Gesandten empfangen und ihm erklärt, er werde die Neutralität aufrecht erhalten, der nachmittags stattfindende Kronrat werde es beweisen. In diesem Augenblicke aber hatte der rumänische Gesandte in Wien schon ein von Bratianu eigenhändig unterzeichnetes Schriftstück in Händen, das die Kriegserklärung enthielt. Andere Vertreter Rumäniens in den Hauptstädten der Mittelmächte waren von Bratianu so wenig ins Vertrauen gezogen, daß sie die Kriegserklärung vollkommen überraschte. Dazu gehört auch dr. rumänische Geschäftolräger in Berlin, der so wenig an die Nähe der em» rufen ist. Dieses Vertrauen geineßt Hindenburg in einem Maße, wie es nur selten eine Persönlichkeit genossen hat. Die „Kreuzzettung" sagt: Durch diesen bedeutungsvollen Schritt wird, wenn dies überhaupt in höherem Maße als wie bisher denkbar ist, die Einheitlichkeit der Kriegführung aus allen Kriegsschauplätzen gewährleistet. Ohne Zweifel wird Herr v. Falkenhayn eine seinen hervorragenden Fähigkeiten entsprechende Verwendung finden. Der „Berl. Lok.-Anz." erinnert daran, wie oft unser Kaiser 'einen unvergeßlichen Großvater als ein unvergleichliches Herrschervorbild bezeichnet. Die Größe dieses Heldenkaisers tag mit darin, daß er die besten Männer die sein Land ihm schenkte, neben sich stellte. Wenn der Kaiser in dieser für das Schicksal des Landes überaus schweren Zeit eines Rate- be- dürft hätte, so wäre ihm von keiner einsichtigen Stelle ein an derer Entschluß als der genannt worden, den er mm auS sich selbst heraus geschöpft hat. scheidenden Stunde glaubte, daß er sich zu einem mehrtägigen Besuch beim Fürsten von Hohenzollern nach Sigmaringen be geben hatte. Auch der rumänische Genermlonsul in Budapest bekannte einen: uuganichen Publizisten gegenüber, daß ihn dir Kriegserklärung wie ein Blitz aus heiterem Himmel überrasch, habe. Aus manchen anderen Anzeichen geht klar hervor, daß Bratianu und seine engeren Freunde wie heimliche Mitver schwörens der Dierverbandslenker handelten, die die Tatsache ind den Zeitpunkt d.s Eingreifens Rumäniens in den Krstw s zu . letzt u Augenbrick nicht über eimn ganz klein m ver- .rauten Kleis hinrusgriangen lassen wollten. Soweit damit - ine militärische Ueberrumpelung geplant war, haben schon die m-sten Zusammenstöße zwischen rumänischen Truppen un' ?treitkräften der Mittelmächte bewiesen, daß diese Absicht an er Wachsamkeit unserer Heerführer scheuern mußte, die ihre Vorkehrungen beizeiten getroffen hatten, trotzdem sich diplo- wüsche Stellen anscheinend durch Bratianus Verstellung-» unst soweit täuschen ließen, daß sie mit einer endgilligrn Ent chlreßung Rumäniens im Augenblick noch nicht rechneten. Ja iKtersburg, Paris und London behauptet man jetzt, schon seit Tagen genau gewußt zu haben, was in Bukarest am letzten Sonntag vor sich gegangen ist. Den ganzen Werdegang des von einer Art Hochstapler im Gewände von Staatsmännern als Werkzeugen fremder Mächte angezettelten rumänischen Krieges werden erst künftige Ge schichtsschreiber schildern können. Nichts hat bei diesem langen Feilschen und Schachern um den Preis, für den ein armes, geknechtetes, ausgesogcnes Volk seine Knochen für die Groß mächte des Vierverbandes zu Markte tragen sollte, weniger eine Nolle gespielt, als die wirklichen Stimmungen und Meinungen in der rumänischen Bevölkerung. Die Pariser Presse schätzt die neuen Bravos des Vierverbandes ihrem wahren Werte nach ein, indem sie von Bratianu und seinen Amtsgcnossen als „berechnenden Menschen" spricht und von Rumänien als einem „mit kühler Berechnung regierten Lande". Es wäre ein Hohn auf alle Gerechtigkeit, von der das Walten der Weltgeschichte bisher gezeigt Hot, wenn ein Staat mit einer solchen Sorte von Staatsmännern in diesem ge» wattigen Kriege eine irgendwie ausschlaggebende Rolle spielen könnte. j Lin vokument unerkörtesf-r Sckc mloligheit. . Das Wiener „Fremdenolatt" schreibt» zur rumäniichrn j.^Kriegserklärung: Lie Nole Ler »AMimifchm Regierung ist ein Dokument unerhörtester Schamlosigkeit, und Rumänien ist der traurige Ruhm erblüht, selbst Italien an Niedrigkeit übertroffenzu haben, das wenigstens einige Wochen vor der Kriegserklärung den Bündnisvertrag mit Oesterreich-Ungarn einteilig außer .Kraft setzte. Rumänien aber war bis gestern neun Uhr abe.".dS noch unser Ver-Llin-deter. Das eumürHchc K-chinetl hob Lm Dün--> nisvertrag einfach durch Lie Kriegserklärung auf. In der Geschichte steht dieser unvermittelte Sprung vom Bündnis in den Krieg einzig da. Noch widerlicher erscheint dieabscheu- liche Perfidie Bratianu? uv- Gens-ssen durch dm Umstand, daß noch anläßlich der Ankündigung des gestri gen Kronrates in Bukarest die Sprachrohre der rumänischen Regierung das Treiben Filipescus und Take JoneSrus mit Entrüstung und Hohn.geißelten und jene Politiker an dm Pranger stellten, die aus der Beratung des Königs mit hervor ragenden Männern des Staates beunruhigende Schlüsse ziehen wollten. Auch der Umstand, daß der Begum des Krieges mit der Kriegserklärung zujammenfLüt. ist ein Ereignis, welche» ohne Beispiel in den Annalen der Diplomatie dasteht. Rumä nien hat alle Rücksichten, die Anständigkeit, Selbstachtung und Sittlichkeit erfordern, mit Füßen getreten und ist man hätte das nicht mehr fü" möglich. ./b.'Üen -uf Ran noch tiefere Stufe gesunken Ms leibst JwUen. ES ist einleuchtend, daß zwischen der italienischen Kriegserklärung und Deutschland und der rumänischen Kriegserklärung an Oesterreich Ungarn ein innerer Zusammenhang besteht und Latz LaS gemeinsame Vorgehen der beiden Verräter das Ergebnis eines Komplottes ist. Rar uobL» Lr«-vv!M. (Ein BrA-Mpasr.) Whr .b?« nerden unsere Feinde wahrlich um die F-r-iA-kchsHsst Rumäniens und Italiens, welche d«r Preis LeS FidbruchsS und der Verräters! in der Geschichte davongetragen haben. Wie die Hilfe Italiens im . vorigen Jahre Oesterreich-UngarnS und Deutschlands Siegeszug im Osten nicht aufzuhalten ver mochte, wie trvy des Eidorucheö des Königs Viktor Emanuel die Befreiung Polens von der russischen Herrschaft nicht ver hindert wurde, so wird auch der heimtückische und nichts- würdige Ueberfall Rumäniens nicht i -stand? sein, die Lage de» Krieges zu unseren Unguusten empostchnkllen zu lassen. Wir haben uns schon lange mit dem Gedanke« der Möglichkeit deL Krieges mit Rumänien vertraut gemacht, alle Vorbereitungen sind wohl getrofsen, um dem neuen Feind mit Erfolg begegnen zu können. Unsere Wachsamkeit wurde nicht getäuscht durch das heuchlerische Komödiensptel, Lob die rumänische Regie rung mit unübertrefflicher Tücke ^'s'äbrte, und dos ganze Ver halten Bratianu! während des Weltkrieg.«, -'«n brr Dich' etnyaltung -des DenraaeS bet LuShruch tos tkmnpll-S an ¬ gefangen bis zum Ucbcrmm? st; 'LM-li.-».- Log;. , <var ein solches, daß die Monarchie sich mit der Möglichkeit eines gegnerischen Rumäniens immer mehr vertraut gemacht hat. Nunmehr ist die Maske gefallen, und aus einem heimlichen Widersacher ist Rumänien zu unserem offenen Feind geworden. Ihm werden sein Treubcuch und Verrat ebensowenig zum Glück und Vorteil gereichen wie Italien. Die rumänischen Staatsmänner, di: den Namen ihrs? Lande- mit ss beispiel loser Schmach bode-ck-n, werden estst re-. werden wegen de« furALcrrn düZ ft?, rkr-x w-sE heraus beschworen. Mit eigrami-ve. -. Hrvgüt u'w grrechrttN Zorn, aber auch mit Ruhe und Zuversicht wrstn wir in Lieser neuen uns ausgezwungenen Kamp' ein, fest entschkAn, auch diesen verräterischen Bundesgenossen medcrzuwerfen. ver Vertragsdruck Kumänjenr. Der „Pester Lloyd" meld«t m einem Wiener Bericht über die rumänische Kriegserklärung: Die AbsichtderUeber- rumpelung bei Ueberreichung der rumänischen Kriegs erklärung liegt klar zutage. So läßt u. a. die Wahl des Sonn tags zur Ueberreichung der Note erkenn », daß Herr Bratianu uns zu überraschen dachte. Auch die itvlieuische Regierung hat seurcrzeit die KriegSerklärmm an einem Sonntag über reichen lassen.. In Rom w-e in Bukarest hat man also offen bar angenommen, -aß die Gesandten am Sonntag auf dem Ballhausplatz kernen zur Uedernuhme der Kriegserklärung autorisierten Beamten antreffen werden, sodaß die Note über Nacht liegen bleiben und so ein Vorsprung von eini gen Stunden für die militärischen Opera tionen sich erzielen lassen werde. Rumänien ist, wrs jetzt mitgetcilt werden kann, sert drei Jahrzehnten an uns durch ein Bündnis geknüpft, das tmme^ wieder zulützt im Jahre
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