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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 07.02.1901
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1901-02-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19010207027
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1901020702
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19010207
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1901020702
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1901
- Monat1901-02
- Tag1901-02-07
- Monat1901-02
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Liese» Blatt wird dm Lesen, von Dresden «od Umgebung am Tage vorher bereits als verugrgedllbr: Abend - Ans gäbe waMSr«» , M « w»r«««» »t, vo«, » Mt. Vrk«di»r dkatrkLte»'n«»«dieo ««»»«; die Vktlcder t, sinken und der «iMe» Umu'din,,. wo die 8um>,mi, dllrck eigene Boi«, oder Äommimoua« erivlgl. erbauen io» BI,U» an Worlienlaaen. ti- n«bi au» Loim- oder Seiertaae iolaeu. u> «wei Z keilawtaade« «de»»» und »uaeirelll. S>>r !>tü<b>abc eingeiandler Schritt- gucke lew« «ertnndlichleU. Sernivrechanichlud: »«, I «r. U und Rr. »«»«. relearamm ildrelir: «achrichieu Lresde» zugestellt, während eS die Post Abonnenten am Morgen in einer GejammtauLgabc erhalten. Anreizen - Larsl. Kegvünöst 185« Vertag von Ziepsch öc R-ichardt. Die A>muL»re Von NnkSlidigungen i-riolai i» der HauviaeichLttsftelle uod i en ivedeuonnabseliellen in Dresden Ine Luduniti-ia» z ilbr Sonn mur .iei.rlau. nur Mariculrrasie US von l > lnr,' i NI,c Die i ivrttiae Gruni». eile ica k LiiLenI 20 Pi». !ru iündiauuivu, cml der 4Irüu>i'idie tlette 't-ft ,LivatUae .jeUe al» ,.cki»ae>»«Lt' oder oui Leoiettc irr Pin, ">» Nummer» nu,i, 2o„n ,md Nein! inacu I in, uiuaUisc 8rund»eile!' „0. « de», «0 und ec> Li,, „all, bc'oiiderein Last'. UttdWüNilie 'iniiroue „ur gcgcii Louuiddcnrbiuiia. PcleMäNcr mcrderi nrii za Pta, berechnet. IÜVH2, Lloedmaim L Lo. „Nil vepsziteiiitSMiitzi- »eukkiien Ikilnii?rLZsrs1rL88v 2. Su88Lrä8ve1 rLSedimrooks ^LLki., Wil8lI?'ll»Ls8ls. 48 <k,n»»nes' Neueste Draktbericktc. Hvinachncl te». Hebung des sächsischen Weinbaues. Kunstgewerbevercin. Frauenbildungs- l ^„„,,«<tl,!10t' 1 <d/l» s 'IO» vetein, Hauptgcschworenen. Hoivper, Eoncert der StantSeisenbahnbeamten. Planctcnbewohner. I ^ Vttlle t V« tllz, « » oLot n llL 1 o/v 1» Neueste Dralstmeldungen von, u. Februar BerIi n. I» der Bndgctk o ni ni i s I i v n des Reichstags lcanlragte Gras Oriola als Berichterstatter, den Gesetzentwurf wegen Versorgung der Thcitncbnier an der vstasiatlichen Expedition und deren Hinterbliebencii abinlehnen und zwar mit Rücksicht ans die Erklärung des Reichskanzlers vom 2t. Januar und in der Er wägung. daß der Wen einer allgemeine» einheitlichen Regelung des MilltärversorgungSweienS offen bleiben müsse. — Tie Budge t ko m m lsi, o n stimmte dem Anträge Oriola zu. B erIin. Das AbLcvrdneten!, auS setzt die Beratlmna der Kannlvorlage fort. Oberbergrakl, Ammon erklärt, daß durch den Kanal sür den Bergbau keine Gefahr erwachse, ebenso wenig dem Kanal durch de» Bergbau. Minister v. Thielen erklärt, ermrdiätzlich trage die Regierung kein Bedenke», die Lippe-Kanali- hrung der Provinz Westfalen unter günstigen Bedingungen zu üderlancn. Bestimmte Erklärungen über die Livvc Kanalisirung kennten hier Namens der StaatSrcgierung nicht abgegeben werden. Abg v. Ticdemann besürwortet den Kanal. Abg. Gotbain spricht gleichfalls sür den Kanal und tritt den AnSsührungen der Konser- valiven entgegen. Karlsruhe. Gleich den Stadträthen von Baden-Baden, Ireihiirg, Eonitanz und Heidelberg bat auch der Stadiralh von Amchial es abgelehnt, eine Resolution gegen die Erhöhung des Getreide;v lies zu lassen. H vmburg v. d. H. Tie Kaiserin ist geilem Abend von Karlsruhe hierher zurückgekehrt. Für heute Rachmittag ist wieder ein Besuch hei der Kaiserin Friedrich in ^riedrichShvf in Aussicht genommen. W i e n. Der aus Bremst nach Unterschlagung von MV Mt. aeslüchtete.Handllmgsgebilsc Emil Lücke wurde hier verhaltet. Ler grüßte Theil des Geldes wurde noch bei ihm vorgesnnden. i u m c. In der hiesigen chcmi'chr» Fabrik „Union" land eine Ervloli o» statt, wobei ein Arheitcr gewdtct und mehrere schwer verletzt wurden. P a r i s. Dem „Figaro" wird ans Eanncs gcnreldet, daß üürÜ M ü nsler dort erkranki sei. Madrid. Der neue Botschaster beim Vatikan Pidal ist de austragt, dort gegen die Einziehung der den spanische» Mönchen aus den Philippinen gehörigen Girier durch die Amerikaner Berwahrnng einzirlege». Haag. Geltem Abend fand im König!. Thealer eine Fest v orstel l n n g statt. Tas glänzend gcichmücklc .Hans gewährte einen herrlichen Anblick Unler den Anwesenden befanden sich die Königin Mutter, der Großberzog. die vcrwrttwete Großbcrzogiir Marie und -Herzog Adolf Friedrich von Mecklenburg-Schwerin, Prinz Albrecht von Preußen, sowie Großfürst Wladimir von Ausland »nd andere Fürstlichkeiten. Femcr die Spitzen der Militär- imdEivilbehörden, das diplomatische Korps u. A. Um9> - Uhr er- ichien das hohe Brautpaa r. Tic Köniai n war in weißer Ende und trug gleich dem Herzog, der die niederländische Admirals- moorm angelegt hatte, daß Großlieuz des niederländische»Löwen- erdens. Es fanden rnusikalische und dcklamatvriichc Vorträge statt, welche in eine Huldigung der Provinzen Hollands auSklangen, die wich Gruppe» in Nationalkoslümen dargestellt waren. Amsterdam. Tas .Handelsblntt" meldet ans Batavia: Pen der Expedition gegen Samalangan (A tlchin) wurde die apchinesijche Festung Batullik eingenommen. Tie holländischen Perlunc betrugen i> Mann todt. l Lisinere miv v«> Mann ver wundet. Tie Berlnste der Atschinesen bezilsern sich ans 70 Mann. Brüssel. In der letzten Nacht gingen in ganz Belgien große Sch»eemassen nieder, die vielfache BertehrSstömiigen verunachte». Sheerncß. Heute früh kurz nach «i Uhr ist die „Hohcn- wllern" mit dem Deutschen Kaiser an Bord in Sec gegangen. Eie im Hasen liegende» Rriegsichisse salutirten mit 2t Schuß. Die KriegÄchisse „Niobe" und „Minerva" begleiten die „Hohen- zollcrn" »ach Vliisingen. London. Die Rlorgenblätter widmen der Abreise des deutschen Kaisers ausführliche Besvrechungcn. Tie „Morning Post" ichreibt: Das englische Volk ist ein ausgezeichneter Menschen kenner. Ter Kaiicr hat sich ein Reich zm» Freunde gemacht. , Als er gestern durch die Straßen Londons suhr, muß er erfahren > haben, daß er das Herz des englischen Volles der großen deutschen' ! Nation gewonnen hat. Wenn wir bitten: „Gott schütze nmcrcn ! ! König", können wir auch mit derselben Berechtigung bitten: „Gott segne den Kaiser". Tic „Times" schreibt: Der deutsche! ! Kaiser verläßt uns mit dem Bewußtsein, daß er sich die Achtung und die Zuneigung des britische» Volkes erworben !bal. Wir müssen hoffen und glaube», daß der Besuch des ! Kaisers uuscrc Beziehungen zu Deutschland verbessern wird, aber es ist ganz iinglariblich. daß dadurch unsere Beziehungen zu anderen Großmächten beeinträchtigt werden. — Der „Standard" führt aus: Wir sind uns bewußt, von einem guten und auf richtigen Freunde Abschied genommen zu haben. -- „Dailn Tele graph" schreibt: Tie Engländer »eben mit Recht ei», daß, wenn die beiden Herrscherhäuser ein Freundichastsbans umichlingt. daß hohe Bebviel seine Wirkung nicht verlebten und die Wege zu einem bessere» Einvernehmen der beiden Völker im Interesse des Gemeinwohls beider ebnen wird. Tas eigene Interesse muß noth- wendiger Weise die Haupttriebieder der nationale» Politik bilden, aber wenn die Interessen der beiden Völker im Widerspruch sichen, kan» der gute Wille der beiden Monarchen die Schärfe eines diplomatischen Konflikts mildern, »ud wenn die Interessen ans beiden Seiten die gleichen sind, die Jleundschaftsbande zwischen beiden Völkern befestigen. L o » do n. Wie „Daily Telegraph" ineldet. bat der König gestern die Abordnungen der deutschen Regimenter empfangen. London. Ter „Morning Post" wird ans Peking vom !. ds. M. gemeldet, cs verlaute dort, daß die Gesandten sich ge einigt hätten, vir Hinrichtung von vier der elf fremdenfeiiid- lichen Führer zu fordenr. die in der ersten Liste genannt worden waren. Es seien dies Nutzsten, Anngmen, Tlchao tschn-lschiao und Prinz Lien. London. Den „Times" wird ans Peking vom <!. dS. M. gemeldet: Die chinesische Regierung aenchmiglc gestern, daß in London die Summe ausbczahlt werde, die den fälligen Betrag der a»f der chinesischen Nocdbahn suudirten Anleihe von l8!!8 ausmacht. Nach den Bestimmungen des Anlcihevcrtrags hätte, wenn diele Zahlung hinnnsgeschoben wurde, die englbch-chincsischc Gesellschaft sich der ganzen Bahnlinie Pcling-Shanhailwan be mächtigen können. Tic englische Regierung ober brachte, da sie keine neuen Verantwortlichkeftei: in Nord-Cliina auf sich nehmen wollte, ihre Ansprüche nicht zur Geltung, woraus die Zahlung er folgte. Der Korrespondent der „Times" berrcistet. diese Maßnahme sei bedauerlich, da sie die Engländer einer Eiienbahn beraichc. die ihnen erlaubt hätte, ihre Stellung in Nord-Ehina zu befestigen. Petersburg. Generalleutnant Jvairow, der Gehilfe deS tmkcstanischeii Gcneralgonvernenrs. wurde zum turkeftnnischen Gcneralgoiiverneur und derKommandeur des früheren?,, sibirischen Armeekorps Generalleutnant Mylow znm Kommandeur des L. Armeekorps ernannt. Petersburg. In Baku entstand geiler» ein Brand in den Lagern der Kalpi Schwnrzenmccr-Geiellschaft iNothichrld), die lech? Millionen Pud Petroleum enthalten Der Brand erfaßte a nßerdcm noch drei Lager mir einem Rauminhalt von 12 Millio- n cn Pnd. Wahrend der Löicharbeiten ergoß sich daS Naphtha lawinenartig und überschwemmte die All'eiterwohiilingen: die Hänier singen an zn brennen »nd wurden schließlich gänzlich zer stört. Bei der schrecklichen Katastrophe kamen viele Menschen nm's Leben. Bis jetzt sind 20 verkohlte Leichen aus der Brandstätte hervorgezogen »nd 00 Personen erhielten schwere Brandwunden. 400 Aibeikerfamilieii verloren ihre ganze Habe. Der Brand der Lager dauert »och fort. Die benachbarten Lagerreiervoirs sind in großer Gefahr. Es herrscht allgemeine Panik. B n c » oS - Aire s. Tie Qualität des neuen Getreides ist ziemlich gut. Das Wetter ist warm. Oertliches und Tüchsisches. Dresden, 6. Februar. —* Das offizielle Programm sür den Anseiiihalt Ihrer Maie -! stäten deS K ö »igs und d e rKönrgin in Lcivzig ist nun- > mehr ausgestellt worden. Danach treffen beide Maieftäte» Montag. ^ den l l. Februar, in Leipzig ein. Auf dem Dresdner Bahnhpi ' findet Emvsang statt. Dienstag, de» 12. Februar, erfolgt Bor mittags 10 Uhr Ausstellung und Vorbeimanch der Garnison ve> dem König ans dem AnanstuSolatz, 12—l Uhr womit der Könn. der Vorlesung deS Prosessvrs Tr. Marckand bei. Abends 0 Ul" nehmen beide Majestäten an der Soiree beim General v Treitichle Tbeil. Mittwoch, den 18. Februar, bcftiche» beide Majestäten Vormittags von ll—!2 Uhr die Vorlesung deS Professors Tr Wiener über Ezperimeiitcilphysit itomprimftle Luit und Farben Photographie,!, Mittags 12 Uhr das neue Bnchgcwerbehans und die Gntenberghallc und 'Abends 8 Udr das Neue Theater Gegeben wird: „Liebcslräiuiie", Komödie in l Akt. von Max Drener. „König Drosselbart" 02. Alka Märchenoper, und zum Schluß: „Zum Ein siedlcr", Lustspiel in 1 All von B. Iacobivn. Donnerstag, de» 11. Februar, hört der.König Vormittags von 10—ll Uhr die Vorlesung des Professors Dr. Fischer «Koran-Kommentar- an. um 11 Uh! besuchen beide Majestäten daS neue Diakoniiscn und Kmnkenhaiis in Lindciiau. Abends halb 8 Uhr bemcht der König das Gewand- bans-Eoncert, die Königin das 10. Stiftungsfest und LMtzrige Hnlarcn-Jubiläum des MilitürvereinS „Königin-Husaren". —^ In der 2. diesjährigen BerirlSversammlung deS Dresdnei BezirksobstbauvereinS am l. d. M. hielt Herr Handelsgärtner Eecil S t ru v c-Qherlößnitz. der Sachverständige stir Reblons- Aiigclegenheikc» rni l. Sächsischen Weinhau-Aussichtsbezirt. einen längeren Vortrag über „Maßnahmen zur Hebung dcs sächsischen Weinbaues". Der Vortragende hat im vorigen Jahre im'Aisttrag des Königl. Ministeriums des Innern im Inter esse des sächsischen Weinbaues eine Skndicnreisc nach den größte» deutsche» Rebichnlen und Veredelungsanslaltc» in Geisenheim und Engcrs a. Rh. iinternomme». um zu priiien, ob für Sachsen mii Eriolg neue Weinaupflnnzuirgcn eingeführt werden können, da bekanntlich vom Jahre 1887 bis 18W eine große Anzahl von Weinbergen der Reblaus znm Opfer gefallen sind. Zur stete» Verbreitung der Reblaus hat aber nicht unwesentlich das bisher in Ta,bien erhalten gebliebene Ab!cntu»gsstritem beigetragcn. Redner empfiehlt daher vor Allem, dieses System einzustellen und dafür das seit langen Jahren auSaevrobte rheinländiiche Ver inehnmgsverrahren. das log. Steckholzsystem, einzuführen, die alten, abgetragenen Weinbergstöckc anszurode». das Land alsdann mii Kützdünger gut anSziidüngen. tief einzuackern, oder einzugraben. das erste I.rlir mit zeitigen Kartoffeln, im zweiten Jahre mit Karn oder Hafer zu bestellen, alsdann nochmals tüchtig mit Rinder dünger anzndüiigcil und aus Knietiefe rigolen zu kaffen. Hieran' wird dann die neue Weinbergspskanzung mit zweijährigen Reb ietzlingcn auSgesührt. Gutbeschaffene Rebsetzlingc erfordern aller dings Anschastlingskosten und sind z. Z. in Sachsen bei keinen, Baumschiilbesitzer zur Massenknltnr zu erbalten. Jeder Wein bergSbesitzcr schreite daher zur eigenen Bildung junger kräftiger Rebietzliiige. indem er sich selber eine kleine Rebschulc umlegt, was sich ohne große Geldoyfcr ermögliche» läßt. Die geeignetste:! Weinreben sür die Lößnitz sind: Zum 'Anbau von Weinberg stocken blauer Burgunder, Portugieser und Rubländer. Sylvanei oder Schönseiler, weißer und rothcr Traminer, Elben. Muskateller und Rhcingauer: für die Werm'palierc der große Lchwarzwälder, rothcr und weißer Guteüel. stüber Leipziger, Malvasier, Madeleine. Angeline. Nach eingehender Schilderung der 'Anzucht und Pflege der Rcbstecklinge verbreitere sich Redner über die Ausführung der Anpflanzung der Weinberge. 'Als Ansgng zu einem selten schönen Musterweinberg nach der vom Redner vertretenen Anpslanziings Methode sind die Nenanlagcn des Weinbergbcsitzers Emil Nacle in Naundorf in der Lößnitz «Johannisberg!, ferner ein Tbeil des Weinberges deS Herrn Max Böhme in Nicderlößnitz «Eckberg) und mehrere andere. Im Weiteren verbreitete sich Redner ausführlich über die Veredelung der Rebe» ans die gegen die Reblaus wider standsiälügslen amcntnnischen Rcbiortcn unter Vorzeigung von natürlichen veredelst'» Reben. Wandtafcl-Abbiidnngen und Werk zeugen. Nach Schilderung der verschiedenen Vercdelnngsmcthodcu besprach Redner die thieriichcn und vegetabilischen Rcbcnschadlinge unter 'Angabe der Mittel zn ihrer Bekämpfung. Znm Schluß folgten einige belehrende Mittheilungen über den Weinbau in- Rkeingan und im Moielthal. Au den mir reichem Bestall ans genommenen interessanten Vortrag schloß sich eine lebhafte Aus wrache. an der u 21. auch die Herrn Direktor Endler-Meißen und Gartenbau-Inspektor Braunbart-Cölln sich vetkeiliglen. Mebrere Kunst und Wissenschaft. « ö* In der K ä IIIZI1. Hosover fand gestern 'Abend in der bekannten, an dieser Stelle des Oesteren gerübmten Rollenbesetzung eine trefflich gelungene Aufführung von Wayner's „Tri st an und Isolde" statt, die in eine begeisterte Ovation litt unsere meisterliche Isolde. Frl. Malten, ausklang. Das Publikum wollte, nachdem der Vorhang die üblichen sechs Mal sich gehoben hatte, die trefflich disvonttte Künstlerin immer wieder sehen und das Hans absolut nicht verlassen. Wohl an die zehn Minuten dauerten die Bciialls- demonstralionen und die unausgesetzten Rufe „Malten, Malten!". bis man endlich cinscih, daß alles Lärmen und Apvlaudiren nichts Iials: erst dann verließen die Hörer, die alle Ränge und das Parauet dicht besetzt hielten, immer noch zögernd das Theater. c° Eoncert. Der Gesangverein der Ltaatseisenbalm- Beamten in Dresden führte in seinem im Gcwerbehame ab- gelmltenen großen Concert ausschließlich neue, vom Verein zum Alien Male dargebotene Chöre auf. Zunächst waren es drei ernste und feierliche Werke, die den Abend eröffneten: ein weihe volles ..övsn, clulew momorot" von Edm. Kretschmer, ein ticf- rmpsundenes, trefflich gearbeitetes Licbesiiedchen von unniittelbar wckmuthig berührendem Inhalte von Albert Fuchs und ein in der Ausführung schwieriger, für die Sänger nicht sonderlich dankbarer Ehar: „Die beiden Särge" von Friede. Hegar. Mit diesen unter Herrn Max Junger'« sicherer und schwungvoller Leitung gebotenen Vorträgen setzte sich die stattliche Sängericdaar ioiort in die Achtung der Hörer. Der Chor wies vor Allem mit einem meist vortrefflichen Material, namentlich guten, gesunden und tragsähigen Bässen, ernste und fleißige Schulung nach. Intelligenz der Aus lassung und rübmenswerthe Sorgfalt Im Vorträge Fern von dem «eaenwärtig stark in Mode stehenden Bettieben, In den dichterischen und musikalischen Gebilden mehr zu suche», als sie thalsächlich enthalten, unter Beobachtung natürlicher Textbehandlung und einer alle llebertreibunavermeidenven sachgemäßen Schattinmgwurden die Eköre aus daS Wirkungsvollste gelungen und aus das Lebhafteste von der großen, den «Saal vollständig füllenden Hörerschaft ent- aeaengenommen. Bon noch stärkerem Eindruck wurden die späteren Ehorgeiänge: .Ein theuerwertheS Erbe" von Fritz Schindler: »Zwei Könige", Ballade von Herni. Hutter: der frische, direkt «nie sprechende .„Himmel auf Erden" von Hugo Jüngst und zwei weitere slottempfundeue Eböre heiteren Inhalts: „Maieiitanz" von Rud. Schwalm und „Schau mich an" krön Rud. Wagner. De» volle», nachhaltigen Erfolg erzielten Sänger und Dirigent in erster Linie auch hier mit dem schönen, geklärten und geschmackvoll abgetönten Bor trage. dem Ernste und der .Hingebung, mit der sic an ihre'Ausgabe herantraten und dieie cnst das Glücklichste lösten. Zu dem künit- icrisch schönen, wohlgelimgencn Verlause des EoncerteS trug nicht wenig die Mitwirkung des Herrn Professors Julius Kiengcl aus Leipzig bei. der in vollendet schönem Vortrage die Hörer mit einem Satze ans Haydn'S D-äur-Coneert und mir Eello Soli von Eni «Qtnwl'ilol, Piatti «Air« bsslezur,) :c. die Hörer entzückte und zu stürmischen Beisallsbezeugungen hinriß. Neben ihm konnte eine Hinge Sängerin, Frau Selene Proch ans Wien, nur bednigungs- weise bestehen. Mit 'Alien von Marcello und Lotti und Liedern von Brahms erbrachte sie wohl den Beweis bemerkenswerther stimmlicher Begabung, aber in der Knnst des Vortrags steht Frau Proch gegenwärtig denn doch noch zu weit zurück nm sich in einem Eoneert größeren Stils erfolgreich hören zn lassen. Tie Klavier begleitung führte vortrefflich Herr Karl Pretzich aus. U. -8t. Planetenbewohuer. Hierüber plaudert Jvh. Ziegler im „Wien. Tagcbl.": Es möge» sich schon Viele geärgert naben, daß unsere Erde den Un bescheidenen als das Wichtigste im Weltall gilt. In der That, was ist dieses winzige Kügelchen im Vergleich mit den Sonnen, die in ungcmesseiicr Ferne durch den Aethcr fliegen und. begleitet van ihre» Trabanten, sich um einen räthselhasten Mittelpunkt schwingen? Von ihnen olebt uns höchstens die Spektralanalyse ein wenig Kunde. Im Uebrigen sind sie für uns nichts als strahlende Lichter ohne wahrnehmbare Gestalt, und die Beschäftigung mit ihnen bleibt für den Laie» ein »nissiges Sviel dcrEinbildung dem wir uns allenfalls bei viel freier Zeit hrngeben können. Em Linderes ist es mit dem Bezirk der Sonne, in dem wir uns mit linieren Bmdervlaneten befinden. Diele geben uns genug zu tbun, und immer von Neuem taucht die Frage auf. was für Gcichöpse wohl auf ihnen leben und ob sie überhaupt bevölkert sind- Wenn ick in meiner Häuslichkeit danach gefragt worden bin, antwortete tch: , Liebes Kind, genau weiß man das nicht: es wäre aber schade, j wenn sich aus den anderen Planeten die Zustände wiederholen würde», wie man sie auf unserer Erde findet, die von den feinsten Geistern als ein Ort voller Schmerz und Niedrigkeit hingcstell! wird. Vielleicht giebt cs aur den arideren Planeten schönere Ver hältnisse und vollkommenere Meirichen." Mit kindlichen Fragen wird man bald fertig, wenn man einen schönen Wahn nicht unnütz zerstören will. Indessen ist auch außerhalb der Familie die Nach frage groß: selbst Gelehrte sprechen von Planctenbewobnem. und beinahe im Ernst wird davon geredet, nach den Bewohnern dc- Mars zn svrichcn und Beziehungen mit ihnen aiizuknüpfen Ich leihst habe mich gründlich an diesem Gedanken bcthciligt und bin zu der Ueberzeugnng gelangt, daß dies nie gelinge» wird. Eö giebt Tinge, die uns verborgen lind und verborgen bleiben von ihnen heißt cs irrnoramua ot iguorabimus. Wie sollte es auch anders sein? Wissen wir doch heule noch nicht, wie ein Grashalm wächst, warum ein Stein in der Lust zu Boden fällt und warum die Magnetnadel nach Norde» zeigt. Es wagt sich, ob die anderen Planeten überhaupt bewohnbar sind, und ob unsere Erde nicht wirtlich i» dem ungeheuren Raum, der uns von dem nächsten Sonncnliezstl trennt und dessen Radius mehr als vier Billionen Meilen mißt, der einzige von denkenden oder auch nur lebenden Geschöpft» bevölkerte Weltköchcr ist. Da kommt es aus eine Untersuchung an. Der Sonne zunächst, zwiichc» ibr und dem Merkur, hat Levcrrier in der Mitte der Fünfziger Jahre einen Planeten entdeckt, den er Vulca» nannte. Er ist ein räthftl Hafter Stern, der zuweilen sichtbar war und dann wieder ver schwand. Unser Ovvolzer kündigte dessen Erscheinen im Jahre 187'> für den Monat Mär; an. dorb ließ er sich nicht blicken. Man batte gehofft, ihn während der Sonnenstnsterniß im Mai vorigen Jahres ausfindig zu machen und durch Photographie festzustellcn, aber vergebens: er zeigte sich nicht. Levcrrier berechnete dessen Laus um die Sonne aui ungefähr zwanzig Tage: aus dieser kurze» Umlaufszeit ist zu ermessen, wie nahe der Sonne er sich befinde«. Weil er verschwunden zu sein scheint, glauben einige Astronomen, er iei in das Gluibmeer der Sonne gestürzt. Diefts Schicksal wir» unter allen Planeren zunächst den Merkur ereilen. Dieser ist ebenfalls schwer zu erblicken, denn er lounist der Sonne so nahe daß er am Morgen Inapv vor ihr ausgekt, am Tage in ihrem Licht verschwindet und 'Abends fast gleichzeitig mit ihr nnrcr-
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