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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 24.06.1943
- Erscheinungsdatum
- 1943-06-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-194306241
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19430624
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19430624
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1943
- Monat1943-06
- Tag1943-06-24
- Monat1943-06
- Jahr1943
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 24.06.1943
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La» Riesaer raqs- uiatl eivtzkMl wo« >»e»li>glich I7.LXUHL ziezugovret« 2 RM monaltlch, ohne Zu» iiellgevuhr, Poftli«. zug 2^4 RÄt einschl. Pohgch. lohne Zu- lirllgehührh in der Äeslhajtssteiie «»- (henlnrle i«> auiein« aoderiolgenheNum« mern» sbSich., itin- »elnummer IS Rpf. Dies« Zeitung ist da« zur Leruss.ntlichuna d« amtlichen Bekanntmachungen de« L-ndrat- zu «roß-nyam »«d de« L^gericht« Ri^a bestimmte Blatt und enthält amtlich» Bekanntmachungen de« Oberbürgermeister« der Stadt Riesa, de« Finanzamt«» Riesa und de« Hauptzollamte« Me tz «,s»«»»»elle, Riel», htoertzesti. v». Aerniu>12»7, Draht, anschiijt: Dagediatt Riesa. Post,ach «wSL Ätrokaste Riesa «to. Ar. S2 — Postscheel, lonto: Dresden ILM «el jernmunüt. Tn- zeigcnaulgatr« keine Haftung t.HürsehIar. PretSiist« Ar.«. I4S Donnerstag, 24. Jnni 1S4A» abends ^6. Aabrg. England mutz auf die Knie gezwungen werden! Norwegens grober Dichter Knut Samsun setzt sich mit England und der englischen Politik auseinander )( üK-ien. In der Mittwoch-NachMttagssitzung der Zweiten internationalen Journalistentagung er schien, von herzlichem und langanhaltendem Beifall bc- grüßt, der beriihnite norwegische Dichter Knut Hamsun, zu dessen Ehren sich die'Anwesenden von den Litzen er hoben., Knut Hamsun richtete an die Vertreter der zahl- reichen Nationen in schlichten Worten einen G r n st und wies darauf hin, dast er als hochbetagter Mann zwar schreiben, aber vor einem so grossen Kreis eine längere Rede nich. halten könne. Er beauftragte das norwegisch! Präsidiumsmitglied, Ebesrcdaktenr der Zeitung „Fritt- s o l t", Arni Rishovd, mit der Verlesung des Tex tes seiner Rede. „Eine Leuche, die unter die Menschen gefahren ist", nannte .«nut Hamiun die in der Welt noch vorhandene Borliebe für England und die Briten. Die Aus führungen des greisen Norwegers wurden eine grosszügig., grundlegende Auseinandersetzung mit England und der englischen Politik und rissen mit ihren klaren, eindeutigen Feststellungen die Zuhörer immer wieder zu spontanen Zustimmungstundgebungen hin. «nut Hamsun wollte, wie er sagte, lediglich „als Nor weger, als M cnsch und als G e r m ane ein Zeugnis ablegen" anhand der Fragen des Tages, die er, in eine einzige znsainmcngesastt, England nannte. Einen scharfen Vorwurf richtete «nut Hamsun dabei gegen diejenigen sei- nLr eigenen Landsleute, die innerlich immer noch an der Leite Englands stehen und deren Haltung er aus Grund der geschichtlichen Erfahrungen als unbegreiflich bezeich nete. Aber, so führte e^ u. a. aus, auch Frankreich und viele andere Mäuder sind der gleichen Einstellung erlegen. Es. ist die.! ein Ergebnis der englischen Politik und des englischen Vorgehens. England hat die Gemüter der Völker verfärbt und verfälscht, ihren Linn abgestumpft und sie blind gemacht. Im Laus der Jahrhunderte hat England es verstanden, sich das Vertrauen der Menschen zu erschwindeln und zwar im schreienden Gegensatz zu ihren eigenen Erfahrungen Knut Hamsun zulosdine: Lrcüiv „kiesrer loxedl-Nt". und im Widerspruch zu dem, was diese Menschen mit ihren eigenen Augen gesehen haben. Das Geheimnis der Politik Albions ist jene verräterische Mischung aus gol denen Versprechen und Zwang, aus heuchlerischer Gottes furcht und Niederknttppelung, aus Lecret-Lervice, Gewalt und Mord. Mein armes, eigenes Land konnte so starken Mächten nicht widerstehen, und andere konnten es auch nicht. Man sehe sich nur Frankreich an! Es gibt kein Land, das im Laus der Jahrhunderte mehr Grund gehabt hätte, sich für die englische Zusammenarbeit und für die soge nannte englische Freundschaft zu bedanken. Es gibt nur ein grostes mächtiges Land, das dem Gift der englischen Politik widerstand: Deutschland. Aber eben diese seine Gröste und Macht erweckte bei Albion ein tödliches Mißfallen. Deutschland wurde gegen seinen innersten Willen in den Ersten Weltkrieg gerissen, schlug sich wie immer tapfer, aber es hatte vier Weltteile zu Gegnern. Natürlich war Deutschland trotzdem nicht zum Untergang verurteilt. Deutschland ist der Nachbar aller, es ist das Reich der Mitte, und die Erscheinungen der Folgezeit waren alles andere als Zeichen eines Unter gangs. Denn nun setzte in Deutschland dis^Zeit des Natio nalsozialismus ein. Eine Ossenbarnng, ein Wunder an Willen und germanischer «rast. England konnte diesen Ausstieg Deutschlands nicht dulden. Es mustte wieder einen «rieg geben. Hitler kam soweit entgegen, wie er überhaupt nur konnte, aber England wollte ibm nicht ent gegen k o m m e n. England wollte den «rieg. Es will ihn nicht selbst führen. Es will vielmehr, wie üblich a n - de re dazu bewegen, in den «rieg für England zu fahren lind Land auf Land blutete bis zum letzten Mann, um England zu dienen. Mr saben wieder, was englische Ver sprechungen und Garantien wert sind, aber wir sahen auch dreifach, dast die Völker wieder ihrer alten Einstellung gegenüber Albion erlagen »ich sich weigerten, ihren eige neu Augen zu trauen. Es ist der englischen Politik im Lauf der Zeit gelun gen, die gesunde Urteilskraft der Völker in Mrunö und Boden zu v-rnichten. England wollte den Krieg, und Hitler zog das Lchwert. Hitler wollte eine neue Zeit, er wollte allen Ländern neues Leben schenken, wollte dauernd Ein tracht unter den Völkern zum besten eines jeden Landes Er wirkte nicht vergebens. Völker und Nationen schlossen sich ihm an. Völker und Nationen wollten mit ihm kämpfen und sienen. Adolf Hitler gibt der Welt fetzt ein völlig neues Bild. Es wird ihm gelinge». Lein Kampfgenosse Mussolini steht ihm mit Italien zur Leite, und das gleiche tut der Sern der europäischen Festlandsmächte. Tie werden es gemeinsam schaffen, und dann ist der Krieg vorbei. Mein Glairbe und das Zeugnis, das ich ablege, so schloß Knut Hamiun, lauten aber: England must auf die Knie! Es geniigt nicht, die Bolschewisten und die Pankees zu besiegen: England must überwunden werden sonst gibt es keinen Frieden aus der Erde. Ich unterbaue meine Ansicht mit dem was ich an eng lischem Verhalien und Vergehen in der ganzen Welt er lebt habe. Meine eigene Heimat hat Geschlecht um Ge schlecht Englands Macht und Machtmistbrauch zu spüren bekommen. Lelbst das Wirken des Leeret Lcrviec haben wir in unsere» eigenen vier Wänden erlebt Ich glaube, in einem langen Leben erkannt zn haben, dast der größte Teil aller Unruhe, Bedrängnis, Unterdrückung, Wort brüche, Gemalt und internationale Zwiste aus der Quelle England stammt. Lelbst den heutigen Krieg und all das Unglück, das er über die Welt bringt, ver danken wir England. „England must auf die Knie!" (Liehe auch nächste Leite!) Ein KMenirachtee und 15 Landungsbsoie versenkt Nur vereinzelt örtliche Kämpfe an der Ostfront / Hüll mit Bomben belegt )( Aus dem Fahrerhauptquartier. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: An der Ostfront kam es gestern «nr vereinzelt, zu örtlichen Kämpfen. Die Luftwaffe griff Lchiffsansarnmlungen Im Lagunen» gebiet des Kuban und aus de» Ladogasee an. Ein Küsteusrachter und IS Landungsboote »nrd«n versenkt. / Bei bewaffneter Aufklärung über de« Atlantik wurde ei« Handelsschiff von 2 AM BRT. durch Bomben- volltreffer versenkt. Ein zweiter Frachter Mittlerer Gröste wurde so schwer befchLLigt, dast mit feiner Beruichtung z« rechne» ist. Drei feindliche Flugzeuge führten in der letzten Nacht Störslüge über dem Reichsgebiet durch. Schwere deutsche Kampfflugzeuge bombardierte» in der Nacht zum 24. Jnni die ostenglische Hasenftadt Hnll. Sämtliche Flugzeuge kehrte» zurück. Mindestens 136 brltiscb-amerlkanifche Flugzeuge abgeschofsen In wenig mehr als 24 Stunde« )( Berlin. Die deutsche Luftverteidigung hat de» britisch-amerikanischen Terrorbombern in einer Zeit, spanne von wenig mehr als 24 Stunden, nämlich vom 22.6. kurz nach 0 Uhr bis zu den frühen Morgenstun» den des 23.6. ihre bisher schwerste Niederlage über dem Reichsgebiet zugefügt. Vorliegende Meldungen der zur Abwehr eingesetzten Nachtjäger, Jäger, Flakartillerie der Luftwaffe sowie Bord- flak schwimmender Einheiten der Kriegsmarine, bestätigen die Vernichtung von mindestens 136 feindlichen Flugzeugen, darunter 12S viermotorigen Bom bern. Zahlreiche wettere Bombenflugzeug« erlitte» jo schwere Beschädigungen, dast sie kaum ihre Absprunghäsen wieder erreicht haben dürften. Die tatsächlichen Verluste der Briten und Nordameri kaner sind daher voraussichtlich noch weit größer. Ritterkreuzträger Hauptmann Frank schob iu der Nacht zum 22.6. aus dem nach Westdeutschland eingeflogenen britischen Flugzeugoerband sechs Bomber heraus und ver nichtete damit seinen V8. Gegner im nächtlichen Luftkampf. Insgesamt verlor der Feind bei seinen im Monat Juni bisher unternommenen Luftangriffen gegen das Reich und die besetzten Westgebiete nicht weniger als Sbl Flugzeuge. 15000'BRT.»Dampfer versenkt Italiener bombardierten Verkehrswege in Aegypten »I R-vm. Der italienische Wehrmachtsbericht oow Donnerstag hat folgenden Wortlaut: Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt bekannt: Bei bewaffneter Aufklärung versenkten unsre Tor» pedoflugzeng« vor der algerischen Küste einen 1 8000 BRT. -Dampfer und torpedierten einen 7000-BRT.-Tanker. Neber Sizilien schoß ein italienischer Aufklärer ein feindliches Torpedoflugzeug ab und erzielte schwere Treffer bei einem zweiten. Der Flugplatz von Lattakiyah in Syrien und die Verkehrswege bei Fuka (Aegypten) wurde» mit gutem Erfolg von italienischen Bombenflugzeugen aitgegrifsen. Der Feind unternahm Einflüge auf Spezia, Porto Empedocle und Catania. In Catania wurden zahl reiche Wohnhäuser zum Einsturz gebracht. Die Zivilbeoöl- kerung hatte Opfer zu beklagen. - A* Abwehrartillerie von Spezta schoß zwei Flugzeuge ab. Ein drittes Flugzeug stürzte, von den Abwehrbatteriem von Lrvorno getroffen, westlich von «alambrone ins Meer. Sicherung dec norwegischen Küste Deutsche Pioniere beim Legen von Minen äucd sw Muskau der VeskeiäjtzunsssnlLxea äer nor>ve?j5ckien Küsten unuolerdrocden eesrkeitet. PK zutnskime. Krie^k'erictNer plenik. 5ctz. MS-Müller Von ff-Kriegsberichter Friedrich Gcrloch tff PK.i „Er ist ein Prahlhans", sagten ne in der Kompanie, „aber seine Lache versieht er!" Leine Lache war das Maschinengewehr, an dem er als Hilss- ausbilder Unterricht gab. Er zeigte sich als alter Loldat in vielen Lääteln gerecht, aber diele Wasie liebte er mit der gleichen Inbrunst, mit der ein Geiger sein In strument lieb» Lie war iür ihn die Perle aller Wai sen. ein Meisterwerk, von dem er glaubte, dast er es vollendet zu Handbaben verstand Lv konnte er dos Ma schinengewehr mit verbundenen Augen in aller kürzester Zeu auseinandernehmen und zuiommenseeen. Ties führte er gern und oki vor, um den Rekruten sei» Können zu demonstrieren und ihre Bewunderung zn er ringen. Nicht ganz so sicher war er aus dem Schießplatz. Aber sie hätten trotzdem seine Talente rückhaltlos aner kannt. wenn Wenn der MG. Müller nicht eben ein Monn gewesen wäre, der stets den Mund zu voll nahm Darum gebrauchten sie seinen Lpitznamcn ni- ohne spöttischen Unterton und obnc den geheimen Gedanten: Warten wir ab, wenn es ernst wird. Als die Kompanie zur Front rückte, reinigte und ölte MG. Müller seinen stählernen Liebling so lange und gründlich, als gälte es, vier Appelle damit zu bestehen Fast andächtig gurlete er die Patronen. Plan iah es ihm an: jetzt, da er als Lchütze 1 einer Gruppe in den Kamps ziehen sollte. fieberte alles in seinem grnndanstän-- digeu, aber» gern renommierenden Herzen vor Erwar- t n n g. Die Fahrt verlies ruhig. Müller, der mir seinem Ma schinengewehr zur Fliege rncherung des Transporrzugs eingesetzt war, schaute o»t über Kimme und KreiStorn in den winterlichen Himmel, scsi entschlossen, jedes feindliche Flugzeug, das sich in sein Schußfeld wagen sollte, der unterzuholen. Auch zweifelte er seine Lekunde daran, daß ihm das gelänge. Aber weder hier noch auf dem Weiler morsch kam das unverdrossen mit größter Lorgsalr ge pflegte. stets feuerbereite Maschinengewehr zum Lchust. Dann aber schlug Müllers große L t u n d e. Die Kompanie lag vorn in den Gräben und Bunter», er selbst auf vorgeschobenem Posten. Lauernd, jede» Nerv gespannt, spähte er in die Dämmerung. Urplötzlich geschah es. Mit gellendem Geschrei stürmten, hinter drei heran raffelnden Panzern Deckung suchend, die Lowsets heran. Geschosse umpfiffcn den Schützen, über seinen geduckten Kopf heulten die Granaten hinweg, neben ihm schlug es dumpf und berstend ein. Dem MG. Müller stockte ber Herzschlag. Er fühlte unfaßbare Gewalten nach sich greisen. Leine Hände zitterten, Lckjweist trat ans seine Stirn. So verharrte er wie gelähmt. Aber dann überkam ihn eisige Ruhe. Es war ihm, als richteten sich die Augen der ganzen Kompanie ans ibn, fragend und fordernd. Nock,fester zog er den Kolben an und wußte sich nun eins mit seiner Waffe wie nie zuvor In dieser Stultde der Feuertaufe würde sie ihr Bestes und Höchstes geben, wenn er selbst, ihr Meister, zn glei chem bereit war. Er kannte sie, vertraute ihr und hatte sie für diese Stunde gepflegt. Er wartete verbissen und seuerle, seinem Auftrag gemäß, erst dann, wenn er die Anstnrmen- ben sicher in der Flanke fassen konnte. Dan» schoß er, be freit in die aufratternden Garben hineinlachelnd. Tod und Verderben in die Rechen der Sowjets, schoß Gurt auf Gurt leer, ^id nachdem sie blitzschnell den heißen Lau? getpechselt hatten, schrie er dem Nebenmann ein dankbares „Gut gemacht?- zu, so daß der Lchütze 2 erstmals zu seinem Hilfsausbilder ohne den leisesten Lpott in der Stimme sagte: „Mensch, MG.-Müller!" Als sich ans dem höllischen Feuertanz nach Stunden härtesten Kampfs dann mit dem neuen Tag der erste Abwehrsieg der Kom panie abzeichncte, als die in immer neuen Wellen vorgc trageneu Angriffe der Bolschewisten endgültig zusammen brachen und der Kompaniechef zu den Männern in der vorgeschobenen MG.-Stcllung kam. sand er sie darin matt, verschmiert und schweigend. Doch tu ihren müden Gesich-
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