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Dresdner Nachrichten : 24.12.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-12-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-192712244
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19271224
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19271224
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1927
- Monat1927-12
- Tag1927-12-24
- Monat1927-12
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- Dresdner Nachrichten : 24.12.1927
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72. Jahrgang Ag «t» Sauuadeud, 24. Dezember 1127 vraktantckrtt«: V1«ck>etckt«« De««»«» Germer«»«-La»«»,»,»»««,! 2»S^1 Nur rür NackI««wkLck»: 2OO11 Gegründet 18SS V-zugs-Debüh, MLr.^Nk'L.! Dir «««io«, ««»«n aack <Sol»mar>> d« T>tl« » -kia,. 'Kr autwLrl, «"Via. i?ami Anzetgen^prene. Pta,. ^«ka,d -via. . auarrkold 'iv-Pio Oker'cnaekNkr uiBta ' «> .Aa»»^ M». llunaeaebü >U2< d«> >aal. «weimaliarr Huftrllima «rei ,i vrremder Mar» otin« PoktruNellu »,«t»»«»er »o vt«»»»a >>««»»»' t>>« «innrMtia« mm drei» ^amittenanrriaen und Liellcnociuck» okne Xe»lamr,eile a» -Via. Bl »> mm breite X 1u«n>. Auilrkae aeaen -- i«rau»b«»a>>la. LchrMlettun, und tzaui>I,es»Sft,Nell«- ««rientrra», 3s -es Druck u. Deria, von Vier»» ck «et»ard« ,« Dreed« Batttckeck-Konio 1OVS Drredro Nachdruck nur ant deuittch«, QueNrnanaad« Dr»»dn», Nackr wIKM, Unverlanaie rchriiiKScke werden nichi autbewadrt. ckoctan SiavkmINag T»»»t»G ltglivk ibenite minglo»« 8»»«»»el»»k2»k»n, 5Sl« ssio^«»t»Qlil<sI1sn un6 i<onssosr>rsn e^krop^!-!O^ 7snr»oituog: k4. Lpuitar, 7cvmsc vom llüsocüuv 8onnr»t>«ncL Üesellsäisktüsdenä Zeutsch-argentinische Verhandlungen. Staatsbesuch aus Südamerika. — Die Frage der deutschen Vertretung. Vorbesprechungen über die Reform-Konferenz mit den Ländern. — Sieg Poincarss in -er Kammer. — Kochwassergefahr am Rhein. Buenos Aires bekomm! eine Botschaft uud einen neuen deutschen Botschafter. Berlin, 23 Dezember. Der argentinische Aufieinntnister Calliardo, der sich zurzeit aus einer Europaretse befindet, trifft am 3. Januar zu mehrtägigem Besuch« der Reichs- regterungin Berlin ein. Nu diesem Betuche verlautet: Die argentinische Regierung steht mit der dentschen Negierung in Verhandlungen wegen der Umwandlung der Ge- sandtschast in eine Botschaft. Diese Umwandlung ist in anderen europäischen Zentren bereits erfolgt. Tie Verhandlungen mit Berlin sind noch nicht ab geschlossen. ' Im Prinzip sind sicherlich keine Ein- Wendungen erhoben worden, Die Angelegenheit wird zur Entscheidung kommen während des Besuches des argrntini- scheu Außenministers in Berit». Auch eine andere Krage wird bei dieser Gelegenheit besprochen werden: Die Er nennung des neuen Chess unserer diplomati schen Vertretung in Buenos AtreS Der bisherige Gesandte Gneis hat um einen KrankhcltSurlaub gebeten. Er wird auf seinen Posten nicht mehr zurück- kehren. « Berlin, 23. Dez. Ein Berliner Blatt bringt die Meldung, iah der RetchSpresscches. Ministerialdirektor Dr. Zechlin, als Gesandter für Buenos Aires auöerkehen morden sei. Im Zusammenhang mit diesem Gerücht ist auch bereits von anderer Lette der Name eines Nachfolgers sür den Posten deS Neichsor-" ''kS genannt worden. Wie die „Tägliche Rundschau" von zuverlässiger Leite erfährt, wird an «inen Wechsel in der Person deS Reichöprcssechess zurzeit nicht gedacht. Gespräch mit Oesterreichs Kauöelsminifter. Der kommende dentsch-iifterreicklsche Handelsvertrag. Berlin. 23. Dez Der Wiener Vertreter der Deutschen Tageszeitung hatte eine ttnterrcdnna mit dem österreichischen Handelsminister über Kragen der WirtschostSpolitik. Der österreichische HandrlSminister änderte sich danach unter anderen dahin, er fei ost gekragt worden wieso es komme daß zwei Staaten, die einander nicht nur politisch und kulturell so nahe stehen wie Oesterreich und Deutschland, sich vielmehr aus wirtschaltlich glücklichste Weise ergänzen nicht schon längst zu einer handelspolitischen Verständigung aus breitester Grundlage gelangt leien Die Ursache diricS. wie er hoffe, schon in allernächster Zukunft der Vergangenheit an- gehörenden ZustandcS liege zunächst in der Rücksichtnahme aus die Auswirkungen t» der Meistbegünstigung Deutschland und Oesterreich mühten zuerst mlt ihren anderen VertragSgegncrn inS reine kommen und dort aste handels politischen Kompensationomögltchkeilen anSnüven bevor ste untereinander dir Schranken abbauen können Des halb trügen auch die bisherigen österreichisch-deutschen Wirt schaftsabkommen nur einen rudimentäre» Charakter. Das kommende Jahr soll mit einem aus breitester Grundlage auigebgulen d e u i l ch ö st c r r e i cd i l ch e n Handels vertrag das bisher Versäumte nacbholcn Er sehe den kvm- wenden österreichisch-deutschen WirtscbafiSoerhandlungen uw 'o beruhigter entgegen alS da- Geliibl nationaler und kultureller Zusammengehörigkeit durch bas Be wußtsein gegenseitiger wirtschaftlicher Ergänzung noch eint wesentliche Steigerung erfahre. « Renyork, 23. De>z. Nach Meldungen aus Washington wird sich die Anflcgung der österreichischen Amerika. Anleihe dadurch etwas verzögern, bah bisher noch keincKIarhetl über die Sicher nngSsrage geschaffen werden koiinte. Die Anleiheocrhandlungen sind auS diesem Grunde ausgehaltcn worden. Verlängertes deulfch-fchwe-isches Abkommen. Berlin, 23. Dez. Amtlich wird mitgeteilt: DaS durch gleich, lautenden NotenauStauich zwischen dem Auswärtigen Amt und der schwedischen Gesandtschaft in Berlin am 81. Dezember 1328 aus ein Jahr abgeichlosiene und durch Notenwechsel vom 23. Dezember 1326 aüf ein weiteres Jahr verlängerte Ab- kommen über die Vermeidung der Doppelbesteuerung von Handelsvertretern deutscher bzw. schwedischer Firmen ist durch Notenaustausch vom 20. Dezember dieses IahrrS bis zum 31. Dezember 1328 verlängert worden. Die deutsch-lttauischeo Wirtschastsverhandluogen. Berlin, 23. Dez. Der Beginn der deutsch-litauischen WirtschaftSverhandlnngen ist für Mitte Januar 1328 vorgesehen. An die Verhandlungen, die in Berlin statt- finden werben, nimmt von deutscher Seite der' GcsandtichastS- rat von Schack teil. Am Wendepunkt »er Reparalionspolülk Die Erörterung über den Bericht des Reparationsagent«« har sich unversehens zu einer neuen internationalen Dt», kussion über die Reparativnöfrage ausgewachsen. Wenn die sehr verschiedenartige Stellungnahme der Gläubigerlänber auch das Schicksal des DawcS-PlaneS nicht direkt berührt, so haben wir in Deutschland doch allen Anlaß, die Ohren z« spitzen und daraus die Lehren zu ziehen sür unser Verhalten, wenn über kurz oder lang am Konferenztisch die Entscheidung über die Endregelung fällt. Die in Deutschland mancherort» ausgetanchte Hoffnung, daß mit den Schlußsätzen de» Gtlbert- BcrichteS die Revision schon ansgerollt sei. ist zwar verfrüht; denn eine ernsthafte Störung der DaweS-Abwicklung ip noch nicht erfolgt, und außerdem schreckt di« Aussicht aih Wahlen in fast allen interessierten Ländern — auch t« Amerika — die Regierungen von der Inangriffnahme «ine» ko schwierigen Problem- ab. Der amerikanische SiaatSsekre. tär selbst hat als wahrscheinlichen Termin sür die endgültig« Regelung ber Schnldcnfragen einen Zeitraum von zwei Jahren bezeichnet: d. h. also, daß man in Amerika nach den Wahlen und nach der praktischen Erprobung des jetzigen Systems im ersten DaweS-Bvlljahr an das allgemeine Groß reinemachen heranzugehen bereit ist. Kür Deutschland ergibt sich daraus die Folgerung, daß die Arbeit deS kommenden JahreS außen- wie innenpolitisch der Vorbereitung aus die große Auseinandersetzung gewidmet sein muß, damit der Endkamps von einer günstigeren Position aus ausgenom men werben kann, als die gegenwärtige Lage sie bietet. Dazu gehört innenpolitisch der Versuch einer äußerste« Anstrengung zur Durchführung einer praktischen Vermal» tnngSresorm unter dem Diktat der Gvariamkcit, damit kein BerhandlungSgegner mit Recht den Vorwurf erheben kan«, Deutschland hätte von sich aus nichts getan, um die Voran», sctznngen des DaweS-Gutachtens zu erfüllen. Jetzt nachdem die schwierigsten finanzpolitischen Fragen in rüstiger Arbeit gesetzgeberisch gelöst sind. Ist die Bahn frei für «inen solchen Versuch im letzten Augenblick. Daneben läuft reparotionS« politisch die Aufgabe, in Amerika die Absichten zu sondieren, die dort über die Umgestaltung des DaweS-Plane« ent- sprechend den Schlußbemerkungrn Parker Gilberts in feine« Bericht herrschen, und den dentschen Standpunkt schon in den Vorbesprechungen möglichst wirksam zur Geltung zu bringen. Denn eine einigermaßen befriedigende Endlösnng hängt so gut wie ausschließlich von der Haltung Washington» ab, und dort die notwendige Vorarbeit zu leisten, wird die erst« und wichtigste Ausgabe des neuen Botschafters v. Prittwih und Gasfron sein. Was dazu vom deutschen Standpunkt aus zu sagen Ist. hat sich auS der DaweS-Debatte in der deutschen Orfsentlichkeit recht deutlich herausgestellt: den« links wie rechts scheint man ziemlich einhellig zu der Einsicht gekommen zu sein, daß wir die von Parker Gilbert angeregte Festsetzung einer Reparationsendsumme sehr notwendig brauchen, um den Wiederaufbau unserer Wirtschaft aus einer soliden Grundlage durchführen zu können, daß auch die an- gebotene Befreiung von der AnßlandSaussicht an und für ft4 nur angenehm sein kann, aber nur unter gewissen, genau z« beachtenden Bedingungen. Das heißt, unsere Zustimmung zu diesen Plänen muß davon abhängen, wie hoch die End summe fixiert werden soll. Unter seinen Umständen dürsten wir eine Gesamtsumme annehmen, von der wir nicht mit Sicherheit wtssen, daß wir Ne zu erfüllen vermögen Sonst wäre sie und die Befreiung von einer lästigen Bevormundung mit der gleichzeitig beabsichtigten Aufhebung des TranSser- schutzeS zu teuer erkauft, und die neue Last würde noch schwerer aus unserer Seele drücken als die bisherige Un. gewißhrit. Der Schutz ber Uebertragung der deutschen Zah lungen an das Ausland, kurz Transfer genannt, ist der Grundpfeiler des ganzen DawcS-PlaneS. Seine wesentliche Bestimmung ist, daß Deutschland nicht direkt an die Gläu- biaerländer zahlt, sondern an den Reparationsagenten, der bet seiner Uebertragung an das Ansland dafür verant wortlich bleibt, baß die deutsche Währuna nicht gefährdet wird. Deshalb ist der Tran-ferschnh das wichtigste Zu geständnis dev DaweS-Plane- an Deutschland, und daran» ergibt sich logisch die Berechtigung der deutsch-» Forderung, daß der Wegsall dieses Schutzes bei der Festietzuna der endgültigen Schuldsumme berücksichtigt werden mü-te. Wad wir am Schutz« unserer Währung haben, willen wir genau. Der Verzicht daraus ist «in Torung in» Dunkle, bellen Gefahren durch die Erinnerung an die Zeiten d«r In- flatlon genügend gekennzeichnet sind. Darum müssen wir Folgen französischer Gewinnsucht an der Saar. Eine Gasvergifiungskalastrophe. Schnappach bei St. Iugdcrt, 23. Dez. In de« derGr « br St. Ingbert aehöri-ev Hans des Bergmanns Berste! brach aestcru nacht ein Gasrohr. Am andern Morgen wnrde die ganze Familie bewußtlos »oroesnnde«. Beim Eintresseu ber Gendarmerie gaben die drei Personen der Familie nur »och schwache Leben»,eiche« von sich. Die sofort »nternommenen Wiederbelebungsversuche waren erfolglos. Die srgiizösischen Saargrubenverwaltungen sind in den lebten Jahre» wiederholt aus die gefährlichen Gelände- ienknugeil. die hänfig Robrbrüche im Gefolge haben, ans- merksam gemacht worden. Aber trotz aller Mahnungen haben sich die französischen Grnbenverwaliungcn non ihrem einzigen Ziele, ans den Saargruben möglichst viel hcra»Szn-»lcn, nicht abbrtngen lallen. Vermehrte schwarze Gefahr! Mannheim, 23 De». Nachdem mit dem 1. Oktober 1327 aus Grund des Gesetzes zuin Schutze gegen die Geschlechts, krankhciten vom 27. Februar 1327 im unbelctztrn Reichs- gebiete sämtliche Bordelle ausgelöst worden sind, hat vor einiger Zeit die Interalliierte Rheinlandkommission in Koblenz die Aushebung der öffentliche» Häuter im be- setzten Gebiete genehmigt. Auch die pfälzischen Be- iayungSbchörden haben ihr Desinteressement an den öffentlichen Häusern erklärt. In Verbindung hiermit sei aber darauf htngewielcn. daß <n ber Pfalz immer noch 8 33 farbige Franzosen stationiert sind, davon allein 3.*>3 in Landau. Soll bas Gesetz vom 27. Februar 1327 nicht nur in der Pfalz, sondern auch im ganzen übrigen besetzten Gebiete dem Schutze gegen die Gefahr der Scxualkrankhctten dienen, so muß seiten» der ReichSregterung verstärkter Abtransport der far. bigen Truppen ans der Pfalz und dem übrigen be setzten Gebiete gefordert werden, da die Anwesenheit dieser Farbigen ohnehin nicht mit den Rückwirkungen des Locarno. Vertrages in Einklang zu bringen ist. Vertrauensvotum fürPoincarSinderAammer Poincarö über die DawcSleiftungen. Part», r». De». In der Kammer interpellierte heute ei« kommunistischer Abgeordneter die Regierung über die Löhne der Bergbauarbeiter. PoincarS stellte die Bertra « e « S» frage ans Vertagung der Interpellation, die mit 8»>i gegen 14» Stimmen angenommen wurde. Die Kammer behandelte dann ln einer Nachtsitznng das Budget von 1328. Dnbols ifrühcr Mitglied der ReparationS- kummissions kritisierte die Artikel des französischen Senators BSrenger über die Anwendung deS Dawcs-Planes. Ucber die Ausführung des DawcS-PlancS suchte DubviS nachzu weisen, daß der DaweS-Plan nur ein neuer Zahlungsplan sei. der nicht die Gesamtheit der Schuld Dentschlands, die am 22. April 132l ans 182 Milliarden Moldmark sestgesctzt worden sei, ändern könne. Ministerpräsident Poincarö erklärte, «a» die Interpretation de» Versailler Vertrage» betresfe, so habe Dubais in der Kritik des Berichts Parker Gilbert- recht. Der Betrag der dcntschen Schuld sei »au der ReparationSkommtssion sestaesest« worden. Die Reparation», kommisfio» selber habe nicht da» Recht, diesen Betrag z» ändern. Nur die Negierungen würden in gemeinsamer Ver ständigung den Betrag ändern könne». Man habe eine Ber» wechslnag begangen: der Gesamtbetrag der Annnitäten könne geändert «erden, aber nicht der Gesamtbetrag der deutschen Schuld. PoincarS schloß mit der Erklärung, daß er bereit» vorgestern an den Vorsitzenden ber MeparattonSkommission geschrieben habe, damit hier kein Irrtum eintrete.
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