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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 24.04.1904
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1904-04-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19040424017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1904042401
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1904042401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1904
- Monat1904-04
- Tag1904-04-24
- Monat1904-04
- Jahr1904
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 24.04.1904
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SerugrgeMr: Lom- «d Montasn, uur «iumav «l Mi. »»Mi. dar» »»«ivSnIee»»«- «IIWmSn » Mi be» » Mk »o «f. v«> ein malt,n gulirllun, dar» dt» Last »VN. ««hueveUelleelii. t»«u»- land mit r»l>vr«d«nLem Sulckl-uie. «I achdrvck allrr «ittlki u. Oneiual- >>>i»e»un,rn «ur mU deutlicher Ouelleuaueobei.Dreld Stachrl «lli»,. NachträeUch« Lonorar« pnl»rück» dlkldkv undenicMchttitr tuivrrlan,!« Mamilknrtr werde» »ich« auidewadn. r«>„ra»»-»dr»ll«: »»chrich««» »re«»,«. «t,riMel 185S. UoNt«ter»nLev Sr. L1aj«»tLt rie» Lüoix» vos 8»ck»oa. SvI»olLvI»i>vi», lL»k»vr», Dvssvrl«. Liorel verkauf »nee«,Ion, ^Itmnrltt 2. Hauptgeschäftsstelle «ortcnstr. S8/4». Mresgen-tE »nnabme von «nkündtaanaen bl, nachmiltL,, » Ubr. Sonn- und tzeiena,» nur Manenlttade »» von II di» >/,i Ubr. Die l ipaltiae »rund, «eite lra. S Silbe») » Dtp . An- tü»di,un,en aut derLrtvalieue Zrile « Pt».: die Ltvalttie Zeile aus Leu leite so Pt,., at» Einpelandt Zeile « Pl». 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Banmblut, Nrnieeveränderinigen he»»» M »». Gerichtsveldandl. Ruiistausilellung. Sbakeweareseicr. Böisenwochenbencht. Lotterieliste Mutmaßliche Witterung: Kiistl, veränderlich. Lonntilll, 24. April 11)04. Gegründet 1888 ^ Für di« arrOrvcit'tigeii tesev, welch« di« .Dresdner Nachrichten" durch die Vsst beziehen, beträgt der Bezugspreis bei Sen Kaiser!. Postanstalten im Deutschen Reiche für die Monate Mai und Juni 2 Mark, bei den K. K. Postämtern in Gesterreich- Ungarn 2 Kronen Ntt Heller (ansschl. Znstellungs- gebühr). Die Leser der „Dresdner Nachrichten", welche ihre Lezugsbestellungcn bei den Nnnaffrncslclten der nachgenanirten Vororte machen, erhalten das Blatt (mit Ausnahme der Tage nach Sonn- und Feiertage») »«glich !»'-i Mal In Meißen: Glbftiahe 12, .<1obisck>« Buchhandlung (Turl Knibde'); ln Vtr> «: Aö igs loh X, B»iait»o»'dl„ii., non ü. Tille»- 6 Lohn (Mb. Dirderich); ii» Aoyichrnbroda: M> ißuer Straße 51, u,,garre»>bnu4 Müchier; in Langediück: Tresduer Ltrahe. dtto Ianien; in Laufs: Sei Der neuen Schule. L.no Jansen - in Poischavpcl: Drcor»,er Straße 13,2 Lngeimann Nachsl lI»,b L>attS vabar5t,: in Nadeberg: Warst iS, Ltto Jansen: in Si«d«benl: Vahnhofttraße 7. lav! ,^rcuno; tn rharaudt: Am Markt, lveorg St,eichet ^ ,n iriohschc. .Souillsti aße 1, Ecke .Uonla§ln-,1<fer Ltrasie Troaeri- Ltepl,?!,, Ukle: ,^u> Mtt»i«.'ln, Rredersedlitz, Klei«, und tVroß.Zschachwlh: in INein-Aschachwih. Karl Vorischstiatze Mi, Pani Ä.'picri; sii» Lanbegast. Leuben und Talkewiy: in Laudegasi und Leui eu Lmil iuole"i'nukr. BurUdindcrei und Pavier^andruiia : Uir Loschwih und Wcißer Hirsch: in Loschwitz, «rundstraßr IS. Nickard Nudoivh. für KeniuiD. SteNsch, GvhliS und Sofsedande: in Eotta. Lüdstraße 2, Otto Küuath. ' Vrrichl der Gesetzgebungs - Deputation der Zweite» Kammer über die Regcrung^-Denkschrift bctr. die Abänderung des Wahlgesetzes. Die Deputation beantragt in ihrer Gesamtheit, die Kammer wolle beschließen: zu erklären, daß sie die in der Denkschrift enthaltenen Vorschläge über eine Neuordnung des Wahlrechts für die Zweite Kammer als taugliche Unterlage für ein zukünftiges Wahl gesetz nicht anerkennen kann. Hierüber beantragt die Deputations Mehrheit, die Kammer wolle beschließen: 1. »>i erklären, daß sie ebenso wenig den Zeitpunkt bereits für gekommen erachtet, wo der Staat durch eine grundsätzliche Aenderung des bestehenden Wahlrechts im Sinne der Einfüh rung esnes dem allgemeinen gleichen Wahlrecht gleich oder doch nahe kommenden Wahlversahrcns auf die Sicherung verzichten kann, die in dem bestehenden Wahlrecht gegen die Gefährdung des Staates liegt; 2. wohl aber zu beantragen, die König!. Staats regierung zu ersuchen, das bereits vorgclegte Material durch wei tere statistische Unterlagen über die Wirkungen eines PluralsystemS, bei dem ebenfalls genügende Sicherung gegen die Ueberflutung der Kammer mit staatsfeindlichen Elementen geboten wird, zu ergänzen; 3. zu diesem Zwecke die eingegangenen Vorschläge über eine Wahlreform, soweit sie aus das Plural system gerichtet sind, der Regierung als Material für einen zukünftigen Gesetzentwurf zu überweisen; 4. die zu der Wahl- reformsrage eingegangenen Petitionen, soweit sie sich nicht durch die gefaßten Beschlüsse erledigen, auf sich beruhen zu lassen. Die Deputationsminderheit, bestehend auS den Abgeordneten Langhammer, Dr. Schöne» Schulze und Wolfs, beantragt, die Kammer wolle beschließen: 1. die Einführung des allgemeinen gleichen (Reichs tags-) oder eines ihm »sehr nahe kommenden Wahlrechtes für die sächsischen Landtagswahlcn als mit dem Wähle des Staates nicht vereinbar zu erllären, so lange, wie zur Zeit ein solches Wahlrecht fast mit Sicherheit zur unbedingten Beherrschung der Zweiten Ständekammer durch eine fast allen derzeitigen Staotseinrichtungcn grundsätzlich feindliche BerufS- klassenpartei führen müßte; 2. die Königl. Staatsregierung auf- zufordern, dem nächsten Landtage einen Gesetzentwurf vor zulegen, in welchem die bestehende indirekte Klassen wähl durch geheime direkte Wahlen aller nach dem bestehenden Gesetze Wahlberechtigten unter Gewährung von Zusatz stimmen (Pluralsystem) ersetzt wird; 3. die von Abgeordneten eingereichten Vorschläge, soweit sie aus da» Pluralsystem gerichtet sind, der Regierung als Material für den zukünftigen Gesetzentwurf zu überweisen, sich dabei aber gegen die in je einem dieser Vorschläge empfohlene öffentlich« Wahl mit Wahlzwang, sowie gegen die Unterscheidung nach mili tärischen Rangstufen auszusprechen: 4. die sonst eingegangcnen Petitionen, soweit sie sich nicht durch die gefaßten Beschlüsse er ledigen, aus sich beruhen zu lassen; 5. zu erklären, daß bei jeder Aenderung des Wahlrechts an der geheimen Stimmenabgabe fest- zuhalten ist. Den Anträgen der Minderheit zu 1 und 5 tritt auch Abgx- ordneter Zimmermann bei. Soweit die auf Vermehrung der Zahl der Abgeordneten der Großstädte gerichteten Wünsche in Betracht kommen, empfiehlt die Deputation, die Kammer wolle beschließen, die Petitionen der Städte Dresden, Leipzig, Chemnitz und Plauen der Königl. Staaisregierung zur Kenntnisnahme zu überweisen. Die aus den Abgeordneten Langhammer, Dr. Schöne, Schulze und Zimmermann bestehende Minderheit der Deputation beantragt außerdem, die Kammer wolle be schließen: 1. die Königl. Staaisregierung aufzufordcrn a) bei Vor legung eines Gesetzentwurfes über Aenderung des Wahlrechts zur Zlveiten Kammer keine Unterscheidung zwischen städtischen und ländlichen Wahlkreisen beizubehalten; tz) jedenfalls aber die Zahl der auf die Städte Dresden, Leipzig, Chemnitz und Planen entfallenden Wahlkreise zu erhöhen. Für eine Aenderung in der Zusammensetzung der Ersten Kammer liegen zwei Anträge ans der Mitte der Kammer oor; der eine, der des Abgeordneten Andrä und 63 Genoffen, geht dahin: „die Negierung möge in Erwägung darüber eintreten, in welcher Weise bei der Zusammensetzung der Ersten Kammer den veränderten wirtschaftlichen Verhältnissen durch eine ent sprechende Berücksichtigung der Industrie, des Handels und des Gewerbes Rechnung getragen werden könne": der andere, der des Abgeordneten Ahnert und 21 Genossen, geht dahin, die Königl. Staatsregierung um Vorlegung eines Gesetzentwurfs zu ersuchen, welcher enthält: „eine wesentliche Aenderung betreffs der Zusammensetzung der Ersten Ständekammer nach der Rich tung hin, daß gemäß der seit Erlaß der Verfassung völlig ver änderten Bedeutung der einzelnen Berufsstände für den säch sischen Staat, vor allem Industrie, Handel und Gewerbe, ein verfassungsmäßiges Recht auf eine, und zwar der landwirtschaft lichen gleichwertige Vertretung erhalten, daß aber auch für die Durchführung der staatlichen Aufgaben besonders wichtige Be rufsstände, wie namentlich Rechts- und Gesundheitspflege, Unter- richtswesen und technische Wissenschaft angemessene Vertretung finden, und daß endlich die Zahl derjenigen großen Städte, denen als solchen ein verfassungsmäßiges Recht auf Vertretung zu steht, vermehrt wird". Auch von außerhalb der Kammer sind Wünsche auf eine geänderte Zusammensetzung der Ersten Kammer an dir Stände gebracht worden, und zwar in Gestalt einer Petition de? Allgemeinen Hansbesitzervereins, die auf eine Ver tretung des städtischen Grundbesitzes, und eine Petition der Handelskammer in Plauen im Aufträge aller fünf sächsischen Handelskammern, die aus die Vertretung des Handels und der Industrie in der Ersten Kammer gerichtet ist. Die Minder heit beantragt hierzu, die Kammer wolle im Sinne des Antrags Ahnert beschließen. Die Mehrheit der Dcvutation, »der die Abgeordneten Greulich, Frenzcl, Dr. Kuhlmorgen, Dr. Spieß, Held, Dr. Stöckel. Nudelt, Ruder, Ulrich und der Be richterstatter Opitz angehören, stellte sich auf den Standpunkt, daß auch sie zwar eine Reform der Ersten Kammer für angczeigt er klärte, sic beschränkte sich hierbei aberguf die Wünsche und Anregun gen. die in dem Anträge des Abgeordneten Andrä und Genossen zum Ausdruck gelangt sind. Dagegen trat sie dem wesentlich weiter gehenden Anträge des Abgeordneten Ahnert und Genossen ent gegen. Die Mehrheit der Deputation schlägt dementsprechend vor, die Kammer wolle beschließen: den Antrag deS Abgeordneten Andrä und Genossen der Königl. Staatsregierung zur Erwägung zu überweisen. Endlich empfiehlt die Deputation, die aus die Zusammen setzung der Ersten bczw. Zweiten Kammer gerichteten Petitionen auf sich beruhen zu lassen. . Neueste Dralitmeldnnaen vom 23. April. Eiscnbalmerstrcik i» Ungarn. Budapest. (Priv.-Tcl.) Mit der Einberufung der Eiseu- bahn-Neservisten gilt der Eisenbahner - Ausstaud für bc - endet. Budapest. Heute mittag erschien ein großes Polizei-Aus- gebot unter Führung des Polizeichess, sowie zwei Eskadrous Husaren vor dem Lager der Ausständigen. Der Führer derselben, Sarlay, wurde wegen Aufreizung und Majestätsbclei- digung verhaftet, weil er den königlichen Befehl betr. Einberu fung der Eisenbahner-Reservisten abfällig kritisiert hatte Wien. Das „Korrespondenz-Bureau" erfährt von zustän- diger Stelle, daß die Nachricht über die Einberufung der Reservisten des Eisenbahn- und Telegraphen-Regnnents auf den vollen Krstcgsstand den Tatsachen nicht entspricht. Der Bericht ist erst gestern (Sonnabend) abend — um 7 Uhr ! — zur Ausgabe gelangt, sodaß cs nicht möglich ist, sich bereits ein abschließendes Urteil über die Arbeit kn bilden. Immerhin läßt eS sich aber dahin zusammenfaffen, daß durch den Bericht nicht die Erwartungen erfüllt werden, die man in den weitesten Krei sen des sächsischen Volkes gehegt hat, als um die Mitte des vori gen Jahres die Notwendigkeit der Reform allgemein anerkannt pnd seitens der Regierung die Initiative zu einer solchen ergriffen wurde. Es soll gewiß nicht verkannt werden, daß die gesetz- geberische Lösung der Frage nicht überstürzt werden darf und die Schwierigkeiten, zu einem allen berechtigten Anforderungen genügenden Gesetzentwurf zu gelangen, überaus große sind; aber man wird sich auch nicht der Einsicht entziehen können, daß bei der von der Deputation vorgeschlagenen gesetzgeberischen Be- Handlung der ganzen Frage, wenn sich die Kammermehrheit diese Stellungnahme zu eigen macht, noch viel Zeit vergehen muß, ehe die als Notwendigkeit anerkannte Reform zur Tat wird. Zum russisch-japanislhen Krieg. Petersburg. (Priv.-Tel.) Am Jalu sind angeblich 1600 Japaner außer Gefecht gesetzt. — Die Pferdeaus- fuhr aus dem russischen Reiche ist verboten worden. Petersburg. Der „Swjet" veröffentlicht mit bezug aus die Gerüchte einer englischen Intervention im rMsch- fapanischcn Kriege einen Artikel, der wie jolgt schließt: „Ruß land hat niemals irgend eine Hüte benutzt, obgleich es oft anderen geholfen hat. Rußland verlangt keine Hilfe und keine Intervention. Nur das Wort des Kaisers hat Bedeutung für Rußland." In einem Telegramm an den Admiral Alerejeff bat der Kaiser unseren Kampf mit Japan in folgenden Ausdrücken gekennzeichnet: Dieser Kampf wird das Uebergewicht an den Küsten des Stillen Meeres endgültig wieder yerzustellen haben. Nun ist es, um dieses Ziel zu erreichen, unerläßlich, Japan völlig zu besiegen, es zu zwingen, auch endgültig sich zu unter werfen und ihm für eine Reihe von Jahren die Lust zu ge wagten militärischen Abenteuern zu nehmen. Wenn wir nickt so handeln, werden wir jeder Achtung im Osten entbehren und sie verlieren, selbst dann, wenn wir Sieger sind. Der gegenwärtige Krieg läßt sich zusammenfassen in die Frage: Wer wird die Vor- herrichafl an den asiatischen Küsten des Stillen Ozeans haben. Rußland oder Japan? sich darein zu teilen oder sich darüber zu verständigen, ist unmöglich. Eine Intervention würde also nur dem Prestige und der Ehre Rußlands Eintrag tun, ist also unmöglich.- Berlin. (Priv.-Tel.) Reichstag. Vor Eintritt in die Tagesordnung erklärt in bezug aus die gestrigen Beschwerden der Abgg. Rogalla v. Bieberstein und v. Staudy Kriegs- minister v. Einem: Es sei richtig, daß Pferde für Sud- westafrika von den Händlern gekauft worden seien, ebenso, daß die Händler wochenlang vorher im Lande umhergereist seien und Pferde gekauft hätten. Aber das sei nicht zu verhindern gewesen. Die Remontckommissare hätten doch höchstens zu dem Mittel greisen können, von den Händlern überhaupt nichts zu kaufen: aber das war unmöglich, weil der Bedarf bei den Pro duzenten nicht gedeckt werden konnte. Die Nemontekommissare waren ausdrücklich angewiesen, in erster Linie von den Produ- zenten zu kaufen. Schon hieraus gehe hervor, daß den Händlern nicht vorher Mitteilung gemacht worden sein konnte, denn sonst hätten sich ja die Kommissare des Ungehorsams gegen diese An- ordnung schuldig gemacht. Die Händler hätten also lediglich auf eigenes Risiko Pferde angekaust, es sei die reine Spekulation, ebenso wie man in Getreioe spekuliere. Nach diesen Vorgängen würde fortan erst recht davon abgeiehcn werden, die Händler zu berücksichtigen. Eine Ironie des Schicksals sei cS. daß die Heeres verwaltung, die früher überhaupt nie kleine Pferde gekauft, jetzt, wo sie das getan habe, allerdings durch Vermittlung von Händ lern, auf die Anklagebank komme. (Hört, hört! links.) — Hierauf wird die Beratung des Kolonial etats fortgesetzt. Der Etat für Nen-Gninca wird debattclos genehmigt. Beim Etat für Samoa erwidert Koloittaldirektor Dr. St übel auf Beschwerde des Abg. Eickhoff, es habe sich ergeben, daß dem Gouverneur Sols eine Schuld an dem Zerwürfnis mit einem kleinen Teile der Pflanzer nicht beigemeffcn werden könnte. Herr Sols sei das Gegenteil eines Bnreaukraten, er habe die Verwaltung mit Geschick geführt und habe mit Festigkeit und Geschick die Eingebo renen behandelt und Ruhe und Ordnung aufrecht zu erhalten verstanden. Die feste Hand, die er gegenüber den Eingeborenen bewiesen, zeige sich auch gegenüber den Ansiedlern, welche es nicht v"rstünden, ihrerseits mit den Eingeborenen ein richtiges Verhält nis zu finden. Es sei zweifellos, daß die Klagen hauptsächlich von solchen Ansiedlern ausgingen, die es nicht verstanden hätten, die Eingeborenen richtig zu behandeln. Einer dieser Ansiedler- Habe offen ausgesprochen, er werde gegenüber Eingeborenen ohne weiteres im gegebenen Falle von der Schußwaffe Gebrauch machen. — Der Kolonialdirektor verteidigt weiter die Einfuhr zölle in Samoa. — Die Abgg. S ta d t li a gen und Arcnd t vcickweren sich über Mißhandlung dculsckcr Bauern durch die Eingeborenen-Polizei. Kolonialdirektor Dr. Stübel erwidert, bei solchen Konflikle» mit dei saiiioanilchen Polizei seien die be treffenden Weißen mcisi ielber schuld. Der Rest des Koloniaictats wird genehmigt, die Vorlage, bcticffend Bekämpfung der Reblaus, an die Kommission verwiesen. Las Abkommen über das internationale Privalrecht wird in zweiter Lesung angenommen. Zu dem Gesetzentwurf über Kraiikenfürsorge für See leute kündigt Abg. Schmal seid Anträge ans Erweiterung der Fürsorgepflicht an. Abg. Patzig (nl.): Durch solche Anträge werde das Zustandekommen des wichtigen Gesetzes nur verschleppt. Abg. Graf Limburg lkons.) verlangte unter Hinweis aus Sachsen Stärkung der Stellung des Finanzministers, rügte die Vertretung speziell vreußffcher Angelegenheile» im Reichstage und die Konnivenz gegen die Sozialdemokraten und verlangte die Kündigung der Handelsverträge. Minister v. Rheinoaben erwiderte, die Niissenansweistingen berührten die auswärtige Politik und fielen demgemäß auch unter die Kompetenz des Reiches. Aba. Wiemcr fsr 1 ' Dip Oiiiikkniriin kpr <sr. Pp.): Tie Kündigung der wäre der schlimmste politische Angesichts des freihändlerischen Handelsverträge vor Abschluß neuer fehler. Abg. v. ZedIi b (kons.): ZersuchS, im AuSlande die Meinung
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