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Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 04.10.1912
- Erscheinungsdatum
- 1912-10-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841109282-191210049
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841109282-19121004
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841109282-19121004
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungHohenstein-Ernstthaler Tageblatt
- Jahr1912
- Monat1912-10
- Tag1912-10-04
- Monat1912-10
- Jahr1912
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 04.10.1912
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Anzeiger Kr W Sktzl. r»t§E ui in SIMM z« Hthtchii-WM Vega« «Her Gemetuöeverwartunge» der umliegende« Ortschaften. chOin-EMckr WW Amtsblatt ^Ufcheint jeden Wochentag abends für den folgender! Tag und kostet durch ine Austräger s Gernfprecher ü Inserate nehmen außer der Geschäftsstelle auch die Au-träger auf dem Lande entgszrH dar irteljahr Mt. 1.55, durch die Post bezogen Mk. 1.92 ftei ins Haus jj Nr. tt. Ij auch befördern die Annonsen-Expeditionen solch« zu Originalpreisen. für H-tzrnOei« Ersftttzal, Oberlungwitz, Gersdorf, ^ermddsrs, vernSSsH Meinsdorf, Langenberg, Fallen, Reichenbach, Callenberg, Langenchursdorf, Grumbach, Tusch: heim, Kuhschnappei, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Kirchberg, Lugan, ErK^ Pleißa, Rußdorf, St. Ggiüien, Hüttengrund u. s. w. ^----^-77-7^'^ - "77-77 -^-77-.^,,-^' ' »E Nr. 23-. Geschäftsstelle Schulstraße Nr. 31- Zreitag den q Oktober IP2. «2. )ahrg. den, so sei auch in diesem Falle für die deut - nassen Hervorrufen. Es ist als ausgeschlossen europäischen Kabinette aber keit der Vermeidung eines K r i e- daher auch alle Zeit gehabt, sich untereinander ter für am düng, datz die Einberufung des Bundesratsaus von den Balkanregierungcn ergriffenen Maß regeln die Möglichkeit eines kriegerischen Zu sammenstoßes mit der Türkei näher genickt. Die Bemühungen der Mächte, , den Frieden zu erhal- haben, wie gesagt, Konfliktes erhöht, solchen mußten die schon seit geraumer alle Balkanstaaten, daß sie nichts weiter als Re formen für Mazedonien verlangen. In der ten, dauern fort. Wie sehr es auch zu bedauern Tat würde eine Aufteilung Mazedoniens sofort wäre, wenn diese Bemühungen erfolglos blie- Hellen Streit zwischen den jetzigen Bundesge- mühungen der dem Balkan der Krieg zum schränkt bleiben Mächte, den Frieden zu erhalten, und erwartet, mindesten auf seinen Herd werde. Be- auf daß be- zwischen der Türkei und den Balkanstaa- Man hält die Intervention der Mächte für zland im Hmel Bristol einen Besuch ab. Als der Kaiser wieder aus die Straße trat, wurden Ahm von einer unabsehbaren Menschenmasse en thusiastische Ovationen bereitet. Donnernde die Wahrscheinlichkeit eines Mit der Möglichkeit eines schen Interessen ein Anlaß zur anzusehen, daß die Lage für unrettbar und den Krieg unausbleiblich. Kaiser Franz Joscf und der König von Griechenland. der Balkankrisis bevorstehe. Der Ausschuß pflege einberufen zu werden, wenn die Lage eine pro grammatische Erklärung der Reicksleitung wün schenswert mache. Eine solche Erklärung sei aber für den Augenblick rncht zu erwarten. Die „Nordd. Allg. Ztg." schreibt: „Angeb liche oder wirkliche türkische Mobilmachungsmaß- die Großmächte territoriale schränkt bleiben würde. Die letzten Ereignisse Das Wichtigste vom Lage. In der Zwischendepulation der Zweiten Kammer zur Vorbereitung des Volks schulgesetzentwurfes ließen die Na tionalliberalen erklären, daß sie der Beibehal tung des konfessionellen Unterrichts zustimmen werden, doch machte später der nationalliberale Abg. Dr. Seyfert erhebliche Einschränkungen. Kaiser Franz Joses stattete Dienstag dem König von Griechen Vorwand zur Mobilisierung ihrer Streitkräfte gegeben. Ob es sich um einen Gegenzug gegen die türkischen Vorkehrungen oder um ernst liche Kriegsabsichten handelt, läßt sich z u rz e i t in i t Bestimmtheit nicht erkennen. Unter allen Umständen haben die Die „Nordd. Allg. Ztg." betont die Zeit rechnen. Sie haben g e aussichtslos. Nach einer Belgrader Mel dung wurde der serbische Gesandte in Konstan tinopel von Belgrad angewiesen, Konstantinopel zu verlassen. Nach einer Meldung aus Sofia hält man in diplomatischen Kreisen bereits heute Vitt Urteil des Staatssekretärs v. Kiderlcn-Wächter. Staatssekretär v. Kider len-Wächter Aekrl äie Kesonnenkeil Zurück? * Die heute vorliegenden Meldungen — wennman ste in ihrer Gesamtheit betrachtet — lassen vielleicht erkennen, daß die unmittelbare Lage nicht mehr so gefahrdrohend ist, wie vor vier- unozwanzig Stunden. Bor allem fehlt den vier Gernegroßen auf dem Balkan das Eine, was zum Kriegsühren absolut nötig ist 7 d a s G e l d. Ihre Staatskassen sind leer, Guthaben irgendwo im Aus land? sind nicht oorhanven und mit Pumpversuchen haben sie kein Glück gehabt. Was Wunder, daß da in den Kanzleien von Sofia, Belgrad und Athen der Kriegsrausch rasch verfliegt, zumal die Groß mächte es an Vorstellungen nicht fehlen ließen, die darauf Hinweisen, daß die Herren Bulgaren, Serben usw. ihre Haut allein zu Markte tragen, und daß sie auf irgendwelche tatsächliche oder moralische Unter stützung des übrigen Europas nicht zu rechnen hätten. Soweit die Fäden der Vorentwicklung des Kriegsrummels jetzt schon entwirrbar sind, will es freilich scheinen, als hätten die Balkanstaaten zu mindest auf die Hilfe Rußlands hoffen können. Wenn nicht alles täuscht, hat die kleine, aber all mächtige Kriegspartei in Petersburg durch ihr Werk zeug, den russischen Gesandten v. Hartwig in Bel grad, den Regierungen der Balkanstaaten Ver sprechungen gemacht, die ans eine zum mindesten pekuniäre und moralische Inschutznahme ihrer Maßregeln hinzielten. In diesem Sinne mag auch die russische „Probemobilmachung" aufzufassen sein. Nachdem aber Rußland sah, daß der Dreibund und oann auch England und Frankreich sich mit aller Entschiedenheit dem Kriege widersetzten, glaubte es seinerseits, von seinen Unverantwortlichen weit ab rücken zu müssen und hat sich nicht nur den Be- ruhigungsmaßnahmen angeschlossen, sondern auch beschwichtigend erklärt, daß seine Probemobilmachuug gar nichts auf sich habe und sie im kriegerischen Sinne zu deuten, absolut nicht angehe. Ja, wie unS heute telegraphisch gemeldet wird, geht man in den leitenden russischen Kreisen mit der Absicht um, die Probe Mobilmachung rückgängig zu machen, u in d e n B a l k a n st a a t e n alle Unterstützt, ngs- Jll us -onen z u n c h m e n. Ob die Meldung sich bewahrheitet, vermögen wir nicht zu beurteilen. So sieht es heute friedlicher aus als gestern. Ob es freilich nicht nur die Ruhe vor dem Sturm ist, ob bei der zweifellosen Kriegslust der Balkan» Völker die Beruhigungspulvec der Großmächte noch Erfolg haben, steht dahin. Eine offiziöse deutsche Verlautbarung. Der Staatssekretär des Reichskvtonialamtes, Dr. Solf, ist auf seiner Heimreise aus Afrika in Neapel eingetroffen. Die Simon Copper-Leute treten nunmehr auch im Keetmausboper Bezirk in Deutsch Südwestafrika auf. Das Zentra m veranstaltet in ganz Deutschland Versammlungen zur Aufhebung des I e s u i t e n g e s e tz e s. Aus Athen find Schiffe mir starken Frei- ichäriertruppen ausgelaufen, um die Einver leibung von Kreta und Samos in G rie ch e n l a n d zu erzwingen. über ihre Stellung zu einer solchen Eventuali tät auszusprechen. Bei dem festen Willen aller Mächte, die Ausdehnung des Konfliktes hintan zuhalten, kann eine endgültige Verständigung nicht ausbleiben. Wenn also auch die nahe Möglichkeit eines Zusammen- st o tz e s a u f d e m B a I k a n nicht von der Hand zu weisen ist, so darf doch erwartet werden, daß eine weitergehende Kon flagration, in die die europäischen Großmächte hineingezogen werden könnten, vermieden bleibt." Keine Vinberusuug des deutschen Bundesratsausschusses. Die „Köln. Ztg." dementiert die Mel- Nach einer Petersburger Meldung der „Wiener Allgein. Ztg." glaubt das russische Ka binett nicht mehr an die Möglich ¬ unmittelbaren .Beunruhigung Aenderungen der jetzigen Besitzverhältnisse aus nicht gegeben. Dies ist um so weniger dem Balkan wünschen oder zulassen. der Fall, als mit Bestimmtheit zu hoffen ist, datz der etwaige Konflikt auf seinen Herd be D'-Anterventton der Machte aussichtslos! schusses für auswärtige Angelegenheiten wegen, erfüllten die Luft, Hüte und Tücher der Balkankrisis bevorstehe. Der Ausschutz vlleae wurden geichwenki. Immer wieder erneuerten sich die Hochrufe. Der Monarch dankte unge mein freundlich für die begeisterten Ovationen. Noch aus dein Wagen heraus grüßte er militä risch, als fich fein Wagen unter den brausenden Hochrufen der Massen nach Schönbrunn in Be wegung setzte. Angebliche Absichten Oesterreich-Ungarns. In Wiener militärischen Krei - s e n ist man der N Überzeugung, daß die öster reichisch-ungarische Militärleitung im Einklang mit dem Ministerium des Aeutzeren nicht ruhig zusehen wurde, wenn Serbien versuchen sollte, fich mir feiner vollen militärischen Wucht auf die Türkei zu stürzen. Oesterreich-Ungarn würde in einen, solchen Falle durch einen Trup pe n a u s in a r s ch an der serbischen Grenze diese Offensive Serbiens zu verhin dern wissen. Auch durch etwaige Gegenmaß regeln Rußlands würde sich Oesterreich von die sen, Schritte nicht zurückhalten lassen. äußerte sich einer bekannten politischen Persön- regeln haben den Ballanstaaten Grund oder lichkeit gegenüber nach der „N. G. K." wie folgt: ...» :r.— ^^..^.....^.1^^ auf dem Balkan ist, militärisch be ¬ trachtet, derart zugespitzt, daß mit der Er öffnung des Krieges st ü n d I i ch ge rechnet werden muß. Der einzige ernsthafte Gegner der Türkei, das Königreich Bulga rien, ist, soweit Regierung und Volk in Be tracht kommen, friedlich. Das unruhige Ele ment bilden nur die Mazedonier. Nun erklären Keine Mobilisierung in Oesterreich. In Budapest und Wien wurden Mittwoch vormittag ungünstige Gerückte über eine M 0 - bilisierung zweier Armeekorps verbreitet. Einige Mitglieder der ungarischen Heeresausschuß-Delegation wandten sich bei der heurigen Vormittagssitzung an den Kriegsmini' ster Ritter von Auffenberg mit der Frage, ob die Gerüchte richtig feien. Der Kriegsminister entgegnete: „Es ist nicht wahr, datz wir mobilisiert haben. Auch die Meldung, daß wir zwei Armeekorps aus den Kriegsstand gehoben haben, ist unrichtig." Diese ErÜärung beruhigte die Ausschutzmitglieder autzerordentlick. Serbien und Griechenland nachgiebig* Nach aus Belgrad und Athen in Paris eingetroffenen angeblich durchaus verläßlichen. Depeschen sind Serbien und Griecken - land geneigt, den Ratschlägen der zur Geduld mahnenden und bedeutsame Zugeständ nisse der Pforte versprechenden Großmächte sich zu fügen. In Bulgarien konnten die Mäckte ein gleiches Ergebnis bisher nicht er reichen, weil die Armeekreise dort den Krieg wollen. Die Pläne des Balkanbundes. Die Negierungen der vier verbündeten Bal kanslaaten wollen zuerst eine gemeinsame Note an die Pforte richten, in der sie ihre Haltung begründen und auf der Notwen digkeit bestehen, den Frieden auf dem Balkan durch die Autonomie Mazedoniens endgültig zu sichern. Da eine sofortige praktische Bewilligung dieser Forderung unmöglich ist, wollen die Verbündeten dann ein Ulti mata in folgen lassen. Das Programm des Balkanbundes beschränkt sich vorerst auf die Ver einbarung der unmittelbar zu unternehmenden Schritte. Russische Winkelzüge. In Wien wird behauptet: Während das durch Ssassonow vertretene amtliche Ruß land für die Erhaltung des Statusguo einzutre ten vorgab, habe der russische G e s a n d te in Belgrad, Herr v. Hartwig, an dem Zustandekommen der bulgarisch-serbisch-griechi schen Militärkonvention gearbeitet und sei dabei von den Vertretern Rußlands in Athen und in Sofia unterstützt worden, v. Hartwig stützte sich bei feiner Sonderpolitik auf einflußreiche russi sche Hofkreise. Die Psorte bleibt fest. „tfluß" berichtet aus Konstantinopel: Die Pforte lehnt, zuverlässigem Vernehmen zu folge, ab, ihre Truppen im gegenwärtigen Stadium von der Grenze zurückzube rufe n. Die Türkei hat eS satt. Nach den in Wien eingetroffenen Stimmungs berichten ist es jetzt die Türkei, die eine endgültige Auseinandersetzung mit den Balkan staaten nicht länger hinausschie ben möchte. Je früher die Türkei losschlägt, desto vorteilhafter wäre es für sie, da sie jetzt noch den strategischen Aufmarsch der Armeen ihrer Gegner stören kann. Man nimmt an, datz die Türkei gegen Montenegro und Serbien vor erst Beobachtungskorps aufstellen und ihre Kraft gegen Bulgarien entfalten wird. Weiter ver lautet, datz der F r i e d e n s s ch l u ß zwischen der T ii r k e i und Italien unmittel bar b e v 0 r st e h t. Die Türkei schließt den Frieden hauptsächlich deshalb, damit sie nicht gezwungen ist, allzu viel Militär zum Schutze ihrer Küsten verwenden zu müssen. Das „Gior- nale d Italia" will wissen, datz in Ouchy eine entscheidende Sitzung der Friedensunterhändler stattgefunden habe. Die Teilnahme Italiens an der Aktion der Mächte zur Erhaltung des Friedens scheint auf die Türkei ihren Eindruck nicht verfehlt zu haben. Man glaubt hier, datz die Türkei unter Verzicht auf Tripolis und die Zyrenaika bereit ist, Frieden zu schließen. Neber die Verhandlungen des türkischen Mintsterrates. die zur Zurückweisung der For derung Serbiens auf ungehinderte Durch fuhr des serbischen Kriegsmaterials führten, wird noch gemeldet: Der Großwesir, der Kriegs minister und der Marineminister sollen für den Krieg gestimmt haben. Der Minister des Aeu- ßern Noradunghian erklärte, bisher hätten keine fremden Truppen die Grenze überschritten. Die
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