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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 25.11.1910
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1910-11-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19101125026
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1910112502
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19101125
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1910112502
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1910
- Monat1910-11
- Tag1910-11-25
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Diele« «lau «ns de» Lese»« »o» Dresden und U»-eou«g «m Lag« »orhrr verru« als -lbentl/lurgabe »iigeiielU, wahrend «» die Po» itdoiinenien «w Marge« tn einer Vejomtausgatn erhalten 5L. Jahrgang. 325. -„>g«ge»»»r s, >a«Uck> t«xr. »ck»>nzckU»«un,,an L«m- u»d vlonla«» ,ui «nmoN r si rer, »>kn»-u««anl,e»on^ mslwnätt Ssä Mk> t>N »,»»>»»,« Zu» sieLung durch die Po« ti-ii-üg'Uu lu dun Leier» »un rreiden u Nmuedung «m tu«« vorher «u- qeveüren AIv»d.AckS. «durerdailrndieau»- «iNiae» »e,ucher mit de, «or^u, »»«««he ^Zamm»» zuyeltellr. «»«druck m» «u deut. d«er Qe'ellenariAade ,.!>«». ISachr.'I »u lilltz. - Unoerlangl« Noiiuirrvte werden nicht uuideioatzri. Telegramm-Adresse: Nachrichten Lrrsven. Druck und Verlag von (icpsch äc Reichardt in Dresden, k^auplgcscbäftsstcllc: TNarienstraste 58 40. ^reitakr 25. November 1VW. An;eigen-Tarit »»gunsLN vrt nach'.' :r Udr. Lc-nnrogt «Ul Mar»« n strotze « vo^ N Mu ',,1 Uhr -tuspvrn^e ^rundjet e «co. or4Lden- L, Ps . -fMMitten . a>»« Lrer'di'u 2«» P . «Aejchaj::-. Knseigt-n tu.< her ZvPf . tzie »io«iipostist«! - In Äumm^n, naH G»u» u ^teriage»« di< ^nstpolttge Grunde peile AstHst.tLus^stu»«t!- ^'ire « NüHrilLt'il ^..oLtek vie Äl uUuieue L'rPf. - Lutz^orufte i/luttr^a.«' nur fteqerr Lorauüb^. zahlun^. - Iede<' lkgl.lalL Lotter LO D^escinel' kank klclisnIcLpilLl unö ksssrvsn 269 ftlarlr «mpsiskit >d,o Vre»äen--K.. teöuig övkann-tztranse 2 „ ,. ?ragee 8lrsd«e 34 :. u „ „ Ltriesener 8trs»»e 44 n vresäeu-IV., Lsutruer Strasse 3 :: n Lurort iVeisser Uirsck :: :: dLeissen unck t^ütrscster.droäa. Lsreintsxeo, LnnLiims rur VsrrinLun^ Lcdeclr-Verkedr, st!rüsilluvL von Lciwckkollten >^erlpLpiere, Ln- unck Vorkauf. Leleitnin^. Loupoas. l^lnlöaurit; uucl Vortvortuv^. :.: :.. Depots, Lufbsvsluunk oüsnvr u. vorsoltlikLsdarei Xrecliibriefe auf «Ilo Uauptpiätro cker tVoid ILrv ortrge Loser:. Der Reichstag wählte heute zum 2. Bizepräsi - Renten den Abgeordneten Schultz tRcichsvarteis mit ,86 Stimmen. Die Kerhandluwgen Preußens mit Rom behufs Suspendierung des Moder ni st e Neides sind er gebnislos verlausen. Der englische Dampfer „Lyllov" ift infolge Zusammenstoßes mit einem anderen englischen Dampfer aus der Elbe gesunken. Eine große Steinlawine ging von den Ponale- i>ergen am Gardasee nieder und verschüttete die Pönale st ratze. Im Ledertal ist der Verkehr mit Italien eingestellt. Der Flieger Drexcl erreichte bei einem Aufstieg in Philadelphia eine o h e n o n 1 ll l> 0 ü Fuß. Neuerte vrahimeltlungen vom 24. November. Deutscher Reichstag. Naht des zweiten Vizepräsidenten. Berlin. sPriv. Tel.» Der Reichstag wählte bet starker Besetzung den zweiten Vizepräsidenten. Gewählt wurde Abg. Schultz sRetchSp.» mit 15ü Stimmen. Aus Aba. Singer fEoz.s entfielen S2 Stimmen, auf die Abgg Dr. Raumann tBolksps, Dr. Müller-Meiningen iBollSp.s, Stadtbagen lSoz.s, Sobelt inalt.s und Dr. Spahn- Marburg je I Stimme. >8«» Stimmzettel waren »nbeichrie kcn. Abg. Schultz nahm die Wohl mit Dank au. iLebhaster Nejsall rcchts.s — Dann wurde die Besprechung der hinter- Motionen betr. Maßuahmen gegen die Verteuerung des Fleisches bczw. gegen die Sebeuomitteltciicrirng überhaupt sortgesetzt. Berit n. <Priv.-Tel.» Ter Seniorcnlonvcnt dcS Reichstages beriet heute über den Arbeitsplan sür die nächste Zeit. Man hofft, die Interpellationen, mit Ausnahme der beiden über die Rebichäden, noch in dieser L'ochc zu erledigen. Die Inlerpelllition über die Äöntgs- lcrger Koiserrcde soll morgen und eventuell Sonnabend er lcüigt werden. Am Montag soll die erste Lesung des Schiff- sal>rtsabgnbcngesetzeS beginnen, die man am Dienstag zu ecendigen hofft. Dann folgt die erste Lesung des Kur utuschcrgcsetzcs. Daran werden sich die zweiten Lesungen M ArbeitSkommcrgesetzes und der Strasgcsetznovclle schließen. Tie erste Lesung des Etats dürste erst am !l. De zember beginnen und fünf Tage in Anspruch nehmen, so daß am l!l. Dezember die W e i b n o ch t S s e r i e n beginnen Kinne». Die Tempelchoserseld-Frage wird gelegentlich der Etatbnatnrm erörtert, die in Aussicht gestellte Jnter- ocllativn mM nicht cingebracht. Berlin. iPriv -Tel-s Die Reichövcrsichcrungs- temmtsion erledigte heute die Sceunsallvcrsicherung. Me Beschlüsse, die slnanziellc Belastungen bedeuten, wer den in der ganzen zweiten Lesung der Reichsnersichcrungs- arkiluiig sür eine dritte Lesung zurüekgestellt. Morgen bc- ginnt die Beratung des Buches Invalidenversicherung. Der Modcrntstcucid. Berlin. sPrtv.-Tel.s Die Verhandlungen Preußens mit dem Vatikan behuss suspendier»»« des Anti- m o d e r n i si c n c i d e s sind ergebnislos verlausen. Auch tn Preußen ist die Ablegung des Eides in die Hände der Bischöfe angeorduei worden. Ein englischer Dampfer auf der Elbe gesunken. Hambura. Der auskommende englische Damp fer „Eq klon*' ist heute morgen auerab von der Altonaer Dampferlandungsbrückc nach einem Zusammenstöße mit dem ausgehenden englischen Dampfer „Lappho" ge sunken. Die Mannschaft ist gerettet. Lawinensturz in Tirol. Innsbruli. sPriv.-Tcl.s Von den Ponalebergen am Gardasee ging gestern eine große Steinlawine^ nieder, die dir P o n a l e si r a ß c verschüttete. Die elektrischen Lichtleitungen für die Städte Arco, Riva, Rovc rcdo wurden zerstört und die Wasserleitungen sür Arco und Riva beschädigt. Infolge der Lchnceilürmc und der Lawinengefahr ist der Verkehr im Lcdcrtal mit Italien eingestellt. Republik und Revolutionäre Pari s. Ter Bürgermeister von Rouen Hai den Vcr waltungsrat der dortigen ArbeitSborsc ausgesorderi, den Sekretär Tor ton zu entlassen, da dieser dem Allge meinen Arbeits verbände angchörc, der eine aus schließlich revolutionäre Tätigkeit ausübc. Wenn Tortou seines Amtes ntchi enthoben werde, io würde der Arbeitsbörse die von der Stadt bewilligte Geldnntcr- sttitzung entzogen werden. Portugal nuter der nauen Regierung. Lissabon. Die Mitglieder der revolutionären und republikanischen Vereine und tä lubs zogen gestern abend mit Musik und Fackeln vor den Sitz des republikanischen Porteidirektoriums, um ihre Lnmvathic mit den Paricilcitern kundzutnn. Es heißt, daß die Kund gebung den Charakter einer gewissen Opposition gegen d i e p r o v i s o r j > ch c Regierung gehabt habe. Das Haupt der Revolutionäre Mochodo des SantoS bringt in seinem Parteiorgan eine unverkennbare Gegnerschaft gegen gewisse Handlungen der Regieruiia zum Ausdruck. Meuterei an Bord eines britischen Kriegsschisscs. London. Die Blätter berichten über einen Zwischen- fall an Bord des britischen L i n i c n i ch i s s e s „Mars" in Portsmouth. AnS unbekannter Ursache habe'dic Mann schuft seit einem Monat keine Erlaubnis erhalten, an Land zu aehen. Einzelne Unzufriedene verhöhnten ihre Vor gesetzten. Drei non ihnen winden degradiert, zehn andere tn Hast genommen. Die Strcikunruheu in Wales. London. sPriv.-Tel.s Während in Tonypandy gestern Ruhe herrschte, brach der Aufruhr in dem benachbarten Aberdaretale aus. In dem Orte Abelraman sammelte sich gestern obend eine nach Taute.nden zählende Menge von Streikenden und Frauen an. die allen Versuchen der Po lizei, sie zu zerstreuen, lange widerstanden. Die Polizisten schlugen mit ihren Knüppeln aus die Menge ein, die ihrer seits schwere Fclssrücke nach den Polizisten schleuderte. Auch mit Steinen, Knüppeln und Messern setzten sich die Tumultuanten zur Wehr. Etwa ein halbes Dutzend Poli zisten wurde verwundet. Die Zahl der verwundeten Aus ständigen soll wieder nahezu hundert betragen. Untergang einer kaiserlich-russischen Jacht Petersburg. lPrti'.-Tcl.s Aussehe,, erregt de, plötzliche Untergang der taiserlichen Jacht „Mar emo". Das Schiss war dicht neben dem Gebäude der Admiralität »erantert. Aus bisher unbekannter U' iachr ist es geitern i» weuiaen Minute» gesunken. Ti" Hebunasarbeften wurden sofort begonnen. Tie losibare Einrichtung der Jocht ist vollsländig zerstört. Die Nurnheu i« Mexiko. London. Der mexikanische Finanzmini st e r hat aus eine Anfrage über den angeblichen Ausbruch einer Revolution in Mexiko folgende telegraphische Antwort er teilt: Die fraglichen K a b e l m c l d u n g e n sind unsin nig übertriebe ». Die Unruhen in Torreon und Um gebung haben keinerlei Bedeutung, und die Regierung ist Herrin der Lage. Es ist keine Rede davon, daß irgend ein Soldat zu den Aufrührern übergcgangen wäre, oder daß die Städte Chihuahua und Pueblo in Gefahr mären> in ihre Hände zu »allen. Die Regicruna sieht in telcgraphi ickem Verkehr mit dem ganzen Lande und dem Auslände Tic Lage ha, nichts Benni uhigendes. Ter einzige Grund der Beunruhigung sind die von übelwollenden Leuten aus gehenden Scnsativnstelcgramme. Mexi k o. Die hiesige Preise ist ohne Nachrichten. Das Kriegsdeparteinenl gibt besannt, daß in allen Orten, wo Unruhen norgckommeii sind, wieder Ruhe herrscht, außer in der Stadt Gucrrcro. Meuterei in der brasilianischen Marine. Buenos Aires. Nach einer Depesche aus Rio de Janeiro haben die Mannschaften der meisten Schisse der Flotte gestern abend gemeutert. Es scheint sich um eine Iniiihordinatton ohne politischen Cha rakter zu handeln. Eine sircng durchgesührtc Zensur ne, hindert die Uebermittlurig weiterer Nachrichten. — iDteie Meldung ist als Bestätigung der in einem Teile unserer heutigen Morgenausgabe miedcrgegcbrncn Nachricht zu be trachten. T. Rcd.s London. Ei» hiesiges Blaii veröffentlicht Priva» Meldungen, wonach die Lage in Rio de Janeiro be d e ii k l i ch sei und das Geschäft stocke. Es seien jedoch zwischen Seeoffizieren, die sich an Land befinden sollen, und den Meuterern Verhandlungen im Gange. London. Wie ein hiesiges Blatt meldet, hat die brasilianisch e G e s a u d I s ch a f t von ihrer Regierung eine Meldung erhalten, wonach der Aufruhr in Rio de Janeiro leinen politischen Charakter trägt. Tic Mannschaft eines im Hasen von Rio liegenden Dreadnoughts habe gegen ihre Offiziere gemeutert. Von der Regierung seien alle Maßnahmen zur Unterdrückung der Bewegung ge tivft'en worden. V erli,,. sPriv.-Tel.s Dir Norddeutsche Bant in Hamburg, die mit Brasilien in Verbindung steht, erhielt .ms Rio de Janeiro ein Kaveltelegramm des Inhalts, daß unter den Matrosen der Kriegsmarine eine Bewegung im Gange sei. um eine Verbesserung ihrer Lage hcrbcizusühren. Bei Export, und Kommissivnsftrmen in Berlin, die zu Brasilien Beztebungen haben, sind keine Nachrichten non einer Revolution cingetrossen. Potsdam. Der Kaiser isi beute morgen gegen 8 Uhr nach Schlesien abgercist. Brüssel. Nach einem heute vormittag 9 Uhr aus gegebenen Kranthcftsbcrichtc hat die König tu die Nacht etwas weniger ruhig verbracht. Die respiratorischen Shmv tome waren heute von neuen Krankhcitscrscheinungeu be- Isinirt un<l üsizrrmclM. Kammersänger Dosider Zädor ist aus mehrere Jahre >m die Königliche Hosopcr engagiert worden. 7» Zweites Linsonickouzert der Vereinigung der Musikfreunde. Folgen wir Hans v. Bülows Wort: „Im Anfang war der Rhitthmus", so war also der Rhuthmus das lebcncrzcntzcndc Element, das sortzeugende Leben lelbsi. Im gestrigen Konzert war der Rhuthmus Trumpf, derrschte lobendtgstes Leben, denn Schuberts C-Dur- Lins onie erwies sich wieder einmal als das seine vor- aeführten Mitgenossen ltberstecheiide As. Diese gewaltige Ltnfonte steht auch in der Lebens-Tonart, in der Tonart des Baguerschcn Lchwertmotivs. der Fiüelio-Tonart, der Son- ncn-Tonart. Wie jenes Schwert Gewalt, Macht und Leben verleiht, so kommt auch von der Lonne sRcztas große Arie im,Oberon"i das belebende Licht, und konnte die Gatten- treue km „Fidelio" etwa besser bezeichnet werden als mit dieser Tonart, eine ideale Ehegemeinschaft, die selber wieder Grinrdlage alles Lebens ist? Die Leonoren-Ouver- ttiren Beethovens schließen dasselbe Element ein, oder besser, werden aus ihm erzeugt. Wenn mau sowohl in zach wie in Laienkreisen mit der Borsührung der kürze ren E-Dur-Ouvcrtürc zum „Fidelio" oft nicht einverstan den ist und das freilich unklare Geftihl hat, sic passe nicht w recht zum Werke, so scheint uns das eine Frage zur Psychologie der Tonarten: wer den „Fidelio" kennt, möchte da gern mit einem E-Dur etngesührt sein. Schumann, der Entdecker der Schubertschen Sinfonie, redet von der „himm lischen Länge", und in der Tat geht dieses offene Schubcrt- iche C-Dur den Bund des Lebens mit dem Himmel ein. So kann man Schumann auch in seiner Meinung recht „eben, daß jemand nur wenig von Schubert kenne, wenn ihm diese Schöpfung nicht bekannt sei. Es gibt kein Werk, das so wie dieses die Macht des Rhuthmus aussprüche, alles a!bt sich da von moto, die Partitur strotzt von Anschwell und Abschwellzeichcn. Selbst das herrliche Andante bringt da keinen Rnhepnnkt, alles ist Vnt«"^l»ng, drängendes Fortschreiten. Das Berliner B l ü t h n e r - O r ch c st c r und sein Führer Joseph St raus kn waren sich über das Wesen dieser Sinsoiiie klar, wie denn Herr Stronsk» wiederum den Nachweis erbrachte, daß er mit der klassischen sinfonischen Literatur anregenden Verkehr gepflogen hat. Ganz ohne Schlacken ging freilich nicht alles ab. aber man konnte mitcrlcben und mit htnausstürmcn tn die ofsensiehendc Welt. War das eine zur Achtung zwingende Leistung, so konnte der Bortrag von Lmctanas „Vyfehrad" nicht ganz befriedige», weil es hier merklich an Fluß fehlte und zu viel stückweise und in Portionen ge- boten wurde. Das ist eine Rhapsodie. Der greise Länger Lumtr erzählt da, gewaltig in die Saiten greifend, non den Glanz- und Vcrsallzetten der den Vuiehrad krönenden Burg. Diese sinfonische Dichtung gehört Smetanas sechs teiligem Zyklus „Mein Vaterlaird" an. der die Vergangen heit und Natur des Böhmcrlandes preist. Man wird die Musik nicht allzu hoch etnschätzen bei vcrstaudcSmäßtger Beurteilung, kann aber wohl, well sic sich so eminent natür lich gibt, für sie schwärmen. Der arme, später taube Kom ponist führte im Jahre 1875 dieses Werl und das be kanntere „klltava" iDie Moldaus zum ersten Male in Prag vor, um den Erlös des Konzertes zur Kostendeckuiia einer speztalärztllchen Konsultation zu verwendet:. Das Publikum schien nicht recht zu wissen, was es mit dem Werke ansangcn svlle, und es wäre nützlich gewesen, auf dem Programm neben dem tschechischen Titel wenigstens eine Andeutung zu geben, daß dieses „Vnsehrad" dem oben genannten Zyklus angchörc. — Solist des Abends war Professor Henri Mar trau, der Nachfolger Joachims an der Berliner Hochschule für Musil. Er kam uns auch stofflich joachimsch, spielte nämlich das bekannte D-Dur Violinkonzert von Brahms, an dem Joachim fleißig mttgeholfen hat. Marteau ist eine Größe im Kleinen, feine Stärke zeigt ex in der Vermittlung zarter Schöpfun gen. besonders auch älterer Musik. DaS Brahmsschc Kon zert liegt ihm nicht, man kann cs non nicht so berühmten Spielern bester hören. Sein Ton ist sür ein solches Werk auch fast zu klein. Das recht mäßig lEinleitung zum zweiten Satz!! begleitende Orchester kam zudem mit sechs Kontra basten gegen ihn aus. Immerhin gelang es dem gefeierten Künstler, das Publikum z» fesseln. — Noch zwei Worte zur Aesthclis des Musikgeiilcsiciis. Wenn man gestern in das Verrinshaus riutrcten wollte, fand man die Torwege für Fußgänger mit Kisten versperrt, mußte alio die Fahrwege benutzen, in der Gefahr, von einer der Trvfchken ange rempeli zu werden. In der Garderobe ist man Sklave der Garderobcbediensteten. hier heißt es lernen, sich in Ge dnld zu fassen. Verärgert und nervös betritt man den Saal in der letzten Minute. Ohne Pause wickelt sich dos Programm ab. weil dos Orchester zeitig noch Berlin zurüg will — wie soll da sener Zustand der Besözaulichkcit er zeugt werden, der die alleinige Bedingung zu reinem Ge nusie ist? O: IC Das akademische Rciscstipcudinm derKönigliche » Akademie der bildenden .Künste zu Dresden fällt für daS Jahr 191 l der Architektur zu. Tic Är beiten der Bewerber wüsten bis Sonnabend, den 15. Juli l911, mittags 12 Uhr. cingclicscrt sein. r* Bedeutsame Ltiftuugen zu wissenschaftlichen Zmeckcu Aus Berlin wird gemeldet: Der Landtagsallgeordnete Ge heimrat Böttinger in Elberfeld schenkte der Aka demte der Wissenschaften in Berlin MOM Mark zur An schafsnng vv» R a d i u m sür misteiiichastliche Forschungen. Aus Paris telegraphiert man: Der F ü r st vo n M onae o stiftete i llüü iM Francs sür ein von ihm in Parts z» gründendes p a l n o n t v l o g i s ch e S Mn i e u m. Berliner Stimmungen nnd Erinnerungen. Von Eugen Zabel. In den Kreisen der russischen Studenten und Polnteö: niker, die einen beachtenswerten Teil unserer Bevölkerung ausmachen, bat der Tod des Grafen Tolstoi eine tiefgehende Bewegung hervorgeruscu. Es gibt namentlich tn Charlotte,ibing ganze Straßenzttge. Cofc-S und Nestau rants, wo man säst hänsiger die Sprache deS so schnell
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