Suche löschen...
Erzgebirgischer Volksfreund : 15.02.1943
- Erscheinungsdatum
- 1943-02-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-194302154
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19430215
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19430215
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1943
- Monat1943-02
- Tag1943-02-15
- Monat1943-02
- Jahr1943
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 15.02.1943
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Wohl« ist -er Geist Grotzbrttarmiens gegangen?" Churchill -tust und jetzt. Staatsakt für Srneraloderst -aase tu» Berliner Zeughaus. Senerak- frldmarschaU Keitel hielt die Gedenk rede. Scherl-Bilderdlenst-M. 8n seiner Unkerhausrede hat Churchill mtt geradezu tn- brünstiger Verehrung von den Bolschewisten gesprochen. Der einst grimmigste Sowjethasser richtete jetzt Augen und Hände nach Moskau und bettelt um die Gunst Stalins. Dabei gab es bis 1940 (!) in England keinen schlimmeren Bolschewisten hasser als eben den britischen Ministerpräsidenten von heute. Seine schärfsten öffentlichen Anklagen richteten sich bis zu diesem Jahre gegen „den bolschewistischen Blutrausch", gegen „den Weltfeind Bolschewismus" und gegen „den Moskauer Imperialismus". Bereits im April 1919 sagte Churchill in einer Rede im Aldwych Club in London: „Von allen Tyran neien der Geschichte ist die bolschewistische die schlimmste, die zerstörerischste und am meisten niederziehende. Es ist reiner Unsinn zu behaupten, daß sie nicht viel schlimmer sei als der kaiserlich-deutsche Militarismus. Das große Elend unter der Bolschewistenherrschaft überschreitet bei'weitem alles das, was das russische Doll einst unter den Zaren zu leiden hatte." Im Juli des gleichen Jahres erklärte er bei einem Essen in Birmingham: „Sehen Sie sich die Bolschewisten an. Sie haben die wundervollsten utopischen Ideale gepredigt, aber sie haben sie mit dem grausamsten und niederträchtigsten Auf treten verbunden, das es jemals unter Menschen gegeben hat, und mit Taten, die der Steinzeit und den Hottentotten Zen tralafrikas zur Schande gereichen würden." Doch nicht nur vor rund 20 Jahren predigte Churchill den Krieg gegen den Bolschewismus, noch vor drei Jahren, am 20. Januar 1940, appellierte er an den Verstand der Briten in einer Ansprache über den Sender London: „Viele Illusionen über Sowjetrußland sind in den wenigen Wochen des Ringens des finnischen Volkes mit seinem roten Nach barn im Norden zerstört worden. Jedermann kann sehen, wie der Kommunismus die Seele eines Volkes verseucht und aushöhlt, wie er sie verdorben und hungrig im Frieden macht und erbärmlich im Krieg. Die Sklaverei des Bolschewismus ist schlimmer als der Tod!" Im März desselben Jahres rief er das Gewissen der ganzen Welt über den gleichen Londoner Sender an: „Die Sowjetregierung offenbarte mit ihrem Ueberfall auf die heroischen Finnen der ganzen Welt die Verwüstungen, die der Kommunismus auf die Substanz jeder Nation ausllbt, die ein Opfer dieser tödlichen geistigen und moralischen Krankheit wird". Die Zwischenzeit zwischen 1919 und 1940 aber war aus gefüllt mit vielleicht noch schärferen Anklagen an die Mos- muer Adresse. „Welche ungeheure Verwirrung und Ver drehung der Tatsachen ist es, wenn die bolschewistische Theorie als ein Fortschritt hingestellt wird, wo sie bei jedem Schritt und , bei jeder Stufe glatt zurückrennt in die düstere Vorzeit", klang eine Churchillrede am 3. Januar 1920 in Sünderland aus, und am 2. Februar 1931 horchten, die Zuhörer einer politischen antikommunistischen Veranstaltung in der Phil harmonie Hall in Liverpool auf bei den Lhurchillschen Wor ten: „Teuflische Taten werden im heutigen Rußland be gangen. Hunderttausende werden mit einer Kälte und Grau samkeit zu Tode gequält, wie sie es niemals seit der Zeit des römischen Weltreichs gab. Menschen werden zu Tode ge knüppelt und gemartert, und trotzdem recken gewisse Klassen in England eifrigst ihre Hände aus, um die durch grausame Herstellungsmethoden befleckten Güter zu nehmen. Ich frage nur: wohin ist der alte Geist Britanniens gegangen?" Und dann: „Die bolschewistischen Armeen marschieren um Nahrung und Raub, und auf ihrem Wege stehen nur kleine schwache Staaten und Nationen, die durch den Krieg erschöpft und erschüttert sind. Wenn Deutschland dieser bolschewistischen Pest entweder wegen der internationalen Schwäche oder in folge einer wirklichen Invasion unterliegt, wird es in Stücke zerrissen werden", sagte Churchill in einer Rede im April 1919. Am 19. Juni 1927 erklärte er im Alexandra Palace in London vor einer nach Tausenden zählenden Menge: „Ich hoffe noch den Tag zu erleben, an dem wir die augenblick- liche Vorspiegelung freundlicher Beziehungen zu den Sowjets, die uns zu überwältigen suchen, aufgegeben haben!" Und „Demokratischer" Umweg. In Moskau haben die Lippman und Konsorten, die den Sowjets in ihrem Appetir auf ganz Europa Hilfsstellung leisten, keine Anerkennung gefunden, weil sie allzu offen die bestehenden Pläne Stalins aufdecken. Deshalb ist die „Prawda" angewiesen worden, kurzerhand jede Annexionsabsicht der UdSSR, zu bestreiten. Damit soll der Weltöffentlichkeit Sand in die Augen gestreut werden. Die Sowjets wollen nämlich nicht als Eroberer" angesehen werden, sondern als „Befreier, was natürlich auf ein Haar dasselbe ist. Das Beispiel für ihre Methode ist Finnland, wo sie bekanntlich eine finnische kölsche- wistische Regierung ins Leben riesen, die die Aufgabe hatte, von innen heraus das Land in die Gewalt des Bolschewismus zu bringen. Auf solchen kleinen Umwegen sollen die europäischen Länder durch Bela Kuhns und ähnliche Gestalten „von sich aus", also gewissermaßen auf »Demokratischem" Wege, durch Moskau „befreit" werden. Das ist also der Sinn der geharnischten Ableugnung in der „Prawda". Wenn die Truppen der Deutschen und ihrer Verbündeten nicht tausend Kilometer in der UdSSR, ständen, würde man natürlich in Moskau nicht so zimperlich sein, sondern sich, wie einst in den baltischen Ländern und in den nördlichen rumänischen Provinzen ohne ,/demokratische" Um wege mit nackter Gewalt das nehmen, was man hahen will. Weder etwaige amerikanische noch englische „Garantien" wür den die Sowjets daran hindern, sich überall „Stützpunkte" zu verschaffen, um dann eines Tages die Hand auf die Länder Europas zu legen. Wenn also unter den bestehenden Umständen, von den Sowjets die Absicht der gewaltsamen Annexion ab- geleugnet wird, so weiß jedermann in Europa, was dahinter steckt. E. V. der gleiche Churchill rief wenige Tage später aus: ..Wir kön nen mit den Bolschewisten keine Verträge schließen! Wir haben zu unterscheiden zwischen Recht und Unrecht, zwischen Ehre und Verrat, zwischen Fortschritt und Anarchie." Heute hat sich derselbe Churchill gegen die Ehre und für den Verrat, gegen den Fortschritt und für die Anarchie entschieden. Er paktiert mit den Mördern des Oheims seines Königs, er liegt auf den Knien vor dem Mann im Kreml und fleht ihn an, alles zu tun, um das Empire zu retten. Ja, die Frage ist heute berechtigter denn je, die der britische Ministerpräsident einst stellte: „Wohin ist der Geist Groß britanniens gegangen?" Vf. Der Durchstoß der Kampfgruppe Postel. Bei den Abwehrkämpfen im südlichen Abschnitt der Ost front hat die von Generalmajor Postel geführte Infanterie division in neuntägigen harten Kämpfen dem Feind schwere Verluste zugefügt. Unter den schwierigsten Witterungs- und Geländeverhältnissen kämpfend, haben die Regimenter ihre weit vorgeschobenen Stützpunkte standhaft und zäh verteidigt, dadurch starke Kräfte des Feindes gebunden und am Vorgehen gehindert. Nach Erfüllung ihres Kampfauftrages mußte die Division den Anschluß an die neue Hauptkampflinie wieder Herstellen. Obwohl der Feind mit erheblichen Kräften diesen Bewegungen der Kampfgruppe entgegenzutreten versuchte, durchbrachen unsere Grenadiere in ncuntägigem schwerem Ringen Stellung um Stellung der feindlichen Abriegelung und rieben dabei starke bolschewistische Verbände auf. Am 10. Februar vernichteten sie ein sowjetisches Schützenregiment, ferner drei Panzer, zwei Batterien und sechs Panzerabwehr kanonen. Nach ununterbrochenen, Tag und Nacht anhalten den Kämpfen, bei denen die Soldaten vom Beispiel ihres Kommandeurs mitgerissen wurden, erreichte die Division am 13. Februar die eigene Linie und reihte sich wieder in die Abwehrfront ein. Abwehrschlacht i« VchaeeMrme«. Anhaltende Schneestürme beeinträchtigten am Freitag di« Kampfhandlungen im mittleren Abschnitt der Ostfront, teilt da» OKW. ergänzend mit. Den Einsatz der Luftwaffe behinderte außerdem eine tief hevabhüngende Wolkendecke. Sobald sich alber das Wetter zeitweilig aufklärte, führten Kampfflieger- verbände in mehreren Wellen Angriffe gegen Stellungen und Nachschub der Sowjets durch Sie warfen zumeist im Tiefflug ihre Bomben auf dicht aufgeschlossene Kolonnen, die sich an vielen Stellen vor Schneeverwehungen aufgestaut hwtten. Zahlreiche bespannte und motorisierte Fahrzeuge wurden ver nichtet. In verschiedenen, stark belegten Ortschaften setzten Voll treffer Lagerschuppen und Truppenunterkünfte in Brand. Die Bolschewisten hatten dadurch sehr schwere Verluste. In Gebieten, wo die Schneefälle weniger stark waren, wiederholten die Sowjets örtliche Angriffe, die ohne Erfolg blieben. Di« büßten südöstlich Suchinitschi mehr als 500 Tote und Ver wundete, drei Panzer und 12 Geschütze ein. Im Kampfraum Welikije Luki griffen die Bolschewisten an mehreren Stellen an und setzten hierbei zwei Schützendivisionen und zwei Panzer brigaden ein. In erbitterter Abwehr wurden fünf Panzer vernichtet und sechs Kampfwagen bewegungsunfähig geschossen. Auf einem schmalen Gefechtsstreifen mußte der Feind über 400 Gefallene zurücklassen. Zwischen Wolchow und Ladogasee berannte der Feind seit dem 10. Februar die deutschen Stellun gen an verschiedenen Abschnitten mit wachsender Heftigkeit. Am ersten Tage hatte er nach starker Artillerievorbereitung Infanterieverbände, unterstützt durch Salvengeschütze und Schlachtflieger, gegen die Stellungen westfälischer und südwest deutscher Grenadiere geworfen. Nachdem er unter schwersten Verlusten zurückgeschlagen worden war, trug er in den nächsten beiden Tagen seine Angriffe mit Panzerunterstützung vor. Die Kämpfe dauern noch an. Im dichten Schneetreiben kam es wiederholt zu stundenlangen Waldgefechten und erbitterten Nahkämpfen mit Maschinenpistolen und Handgranaten. Uebevall setzten unsere Grenadiere der zahlenmäßigen Usbermacht uner schrockene Abwehr entgegen. Südlich des Ladogasees wurde von einem ostpreußischen Grenadier-Regiment eine bolschewistische Kräftegruvpe abgeschnitten. Die Grenadiere rollten das feind liche Stellungssystem auf, zerstörten 15 Bunker, vernichteten die bolschewistische Grupp« und erreichten durch Dovverlegen der Hauptkampflinie «ine beträchtliche Frontverkürzung. In diesen Kämpfen wurden zahlreiche Gefangene eingsbracht sowie drei Geschütze, 25 Maschinengewehre und eine größere Anzahl automatischer Waffen erbeutet. Schwere deutsche Artillerie beschoß in den Nachmittagsstunden des 12. Febr. kriegswichtige Ziele in Leningrad. Explosionen und umfangreiche Brände wurden beobachtet. Das Abwehrfeuer sowjetischer Batterien wurde zum Schweigen gebracht. Im hohen Norden der Ost front, im Kandalakscha-Abschnitt, vernichteten Gebirgsjäger bei einem Unternehmen mehrere Kampfstände und Wohnbunker der Bolschewisten. Gegenstöße konnten in mehrstündigen Kämpfen abgewiesen werden. Auch im Louhi-Abschnitt wurden erfolgreiche Stoßtruppunternehmen durchgeführt. Am Sonnabend fanden am unteren Don und Donez keine Kampfhandlungen von Bedeutung statt. Dagegen dauerten die Kämpfe am mittleren Donez bei stärkerem Kindlichen Druck und zunehmender Heftigkeit an. Der in den Kämpfen der Dor- tage durchgebrochene sowjetische Kavallerieverband wurde im rückwärtigen Gelände der deutschen Linien gestellt und scharf bekämpft. An verschiedenen Stellen der Front trugen deutsche Truppen erfolgreiche Gegenangriffe vor. Massierte Sowjet- panzer wurden zersprengt. Deutsche Panzertruppen schossen 23 Panzer ab und erbeuteten 6 schwere Pak. Sie unterbrachen eine Nachschubstraße des Feindes trotz zähen Widerstandes der starken sowjetischen Panzer- und Infanteriekräfte und drangen in einen größeren Ort ein, in dem noch harte Häuserkämpfe andauern. Verbände der Waffen- ss zerjPrten oder erbeuteten 15 Panzer, 26 Geschütze, 75 Granatwerfer und 95 Maschinen gewehre. 2100 tote Bolschewisten wurden in diesem Abschnitt gezählt. Ebenfalls hart und erbittert wurde östlich und nord östlich von Charkow gekämpft. Der Feind wurde in offensiver Kampffllhrung abgeschlagen. Ueder 4000 Tote bedeckten das Schlachtfeld, 20 Panzer wurden abgeschossen. Im Raum nörd- lich Kursk erschweren die heftigen Schneestürme weiter die Kampfhandlungen. Dennoch endeten zahlreiche Angriffe der Sowjets mit einem großen Abwehrerfolg. Der Feind verlor zahlreiche Gefangene. Allein in einem Abschnitt wurden acht Panzer, neun Geschütze, 39 Granatwerfer, 62 MG., 23 Ma schinenpistolen und sechs Panzerbüchsen vernichtet oder er beutet. Nach einem Angriff von zwei sowjetischen Regimentern, die wellenweis« gegen di« deutschen Stellungen angeftürmt waren, lagen über 1000 tote Bolschewisten im Vorfeld. Di« Wirkung d«s U-Bootkriege». In London erklärt man den Vorschlag britischer Reeder, schnellere Handelsschiffe zu bauen, um der U-Bootgefahr zu begegnen, fiir undurchführbar. Auf die jetzige Form des Ge- leitzugsystems könne nicht verzichtet werden, auch wenn da durch die Schnelligkeit der einzelnen Schiffe nicht ausgenutzt wird. Der Bau schnellerer Schiffe sei überdies viel zeit raubender al» der der langsamen Fahrzeuge. Um die Schnel ligkeit eines Handelsschiffes von 11 auf 15 Knoten zu er höhen, sei eine Verdoppelung der Maschinenleistunq sowie 60 v. H. mehr Facharbeit nötig. Auch würde die Laoefähig- leit des Schiffes vermindert. Entscheidend sei die Feststellung, daß heute die Verluste schnellerer und langsamerer Schiffe sich ungefähr die Waage halten. Schnellere Schiffe seien den An griffen der U-Boote ebenso ausgesetzt wie langsamere. Der »eu« v«W.-»ertcht U«gt bet Drucklegung »och «tcht
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite