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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 17.03.1905
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1905-03-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19050317029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1905031702
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19050317
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1905031702
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1905
- Monat1905-03
- Tag1905-03-17
- Monat1905-03
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Diese» Blatt wird den Lesern von Dretden und Umgebung am Tage vorher bereit» al» Abend-Ausgabe zugestellt, «Lhrrnd e« die Post.Monnenten am Morgen in einer BesamtauSgabe erhalten. Verugrgebllhr: «i»tt'li«»rlt»«-» r»k«»en dei töaU» »«e>mali»»rZutraauna durch milere Bolen l«»rn»< mid «»r,en«, an Sonn- und Montaae» nur einmal» »MI. »o>I. duuNausivaniir'iom- Mtistonärk S Mt de- 2 MI So Pt Bei einmaliaer Zutlcaun» durch tue PoiilPil. >«k»eBel,elloeld>. >mAn» land mit eimvrechendem Znictiiaae. >! achdruit aller Artikel u. Onainal- Mitteilunae» nur mit deutlicher vue > le » an, al> el.DreSd Siachr") jUlalNi. Rachtraalichc Lonorar- »nivrüche bleibe» unberüikiichtiat: tUtverlauat« Ptannllrivte werde» nicht autdewakrt. Neleirchmm-Nbrelle: »«»rt»»«« Dresden. KeszvLrrrSeL 18L6 Derlcrg von Kiepscl, L Roirhardt. ^nresgen.c»m. Snnabme van Sukünbigu»,«» dt» nachmittaatz » Ubr Sonn- und NeiertaaL nur Vtarienltroche » von Ii bis '/ii Ndi Die t loaltieelltrund ieite lca. » Silben! Ai Dt, . Ln- kündiaunakn aui der DrivaNeite Seile osPia : die sivalliae Zeile aut Derl »eile so Pia, al» Sinaeiandt Seile oo Pia An Pummeru „ch und Ariertaae, i lvalkioe tUrundzeile so Plg. aut Privallcite « Pla Livalriae Zeile aus rertleitc und al» Einaelaiidl So Pla. Auswärtige Aui. träge nur gegen LorauSdc»ahUt«L, Bclegdlätter werden mit t» M, berechnet. NernibrtLaiiichlub: AuU I Nr. U und Nr. 2VSL. lvrm L KvIUllLS !-LlL8lAlt IW Otto Mtlllvr, ^3 TU Russ.-japa». Krieg. Neueste T»ahtbcrichte. Hoftiachilchteo, Schnellzüge Dicsden-Beili». Sitzenbleiben in der Schule. H H H ^» »V« Vöttlsttl. LehrliugSunwesen u. Fraueuarbeit ini Hviidelsgewerbe. „Barsüßele". Lchrcigeiaiigocrein. Musiklelirerliiiicliverein. Galkia. K«» Der russisch-japanische Krieg. Nach einer englischen Meldung geht in Schanghai das Ge rücht. daß Tieling von den Japanern besetzt iei. Die von Port Arthur mitgesührten Belagerungsgeschütze halten den Russen während ihres Rückzuges schwere Verluste zuaefügt. Ein Teil der russischen Armee versuche gegenwärtig, nach dir rin zu gelangen. — Dem „Daily Telegraph' wird aus Tokio vom 14. d. M. gemeldet: Die japanischen Truppen, welche die aus dem Rückzüge befindlichen Russen hark bedrängte», befinden sich aegenwärttg 5 Meile» von Tieling. Mehrere wichtiae Stellungen südlich von Tieling sind im Besitze der Japaner. Man erwartet di« Einnahme von Tieling. Die „Petersburger Telegraphenagentur" protestiert kategorisch gegen die Tokioter Meldungen des ..Dailn Telegraph" und der „Central News", betr. die Gefangennahme des ganzen 18. Armeekorps, wie überhaupt belr. Massen weis« erfolgte Kapitulationen der russischen Truppen, die Ver nichtung des russischen rechten Flügels und des Zentrums in der Schlacht bei Mukden, sowie dagcoeu, daß die Gcsamtverlustc 300 000 Mann betragen sollen, und gegen ähnliche Nachrichten, die sie als offenbar erdacht bezeichnet. Nach einer Rcutermeldimg ans Tokio bestellte die Regierung Quartier für 43 000 in der Schlacht bei Mukden gefangen genommene Russen. Loyds Institut meldet aus Siugapore: Der Dampfer -Hongwan" passierte, wie er hierher berichlct, 2 2 javanische Kriegsschiffe beim Leuchtturm von Sorhung. Die „Morningpost" meldet aus Washington: Die russi- scheRegierung hat beschlossen, kein Kriegsmaterial mchr in den Vereinigten Staaten zu kaufen. Die noch nicht ausgefiHrtcn Aufträge sind durch Abkommen mit den Lieferanten rückgängig gemacht worden. Der „Daily Chronicle" berichtet unterm 15. d. M. aus Petersburg: Der englische Botschafter überreichte der russischen Regierung eine Note, in der England den Betrag von 100 OM Lstr. als Entschädigung für die Zer störung des englifchen Dampfers „Knight Commander" verlangt. Diese Forderung Et, wie der Korrespondent des „Daily Chronicle" hinzufügt, gänzlich »»ab hängig von der Schadenersatzsordcrimg, welche die Eigentümer des Schiffes bei der russischen Regierung angestrengt haben. Die russische Regierung hat den Vorschlag gemacht, die Angelegenheit durch ein Schiedsgericht erledigen zu lasten. Die urntftcn Meldungen lauten: London. Der „Daily Erpreß" meldet aus Siugapore vom 15. d. M.: Zwei japanische Kreuzer und zwei Hilss- krcutzer, die heute morgen angckommcn sind, sind nachmittags wieder in Soe gegangen. Tokio. Marschall Oyama meldet, das; die japanische Avantgarde den Feind überall hartnäckig verfolgt und in letzter Nacht um 12 Uhr 20 Min. Tieling besetzt hat. Neueste Drahtmel-nngen vom 16. März. Zur Lage in Nustland. Petersburg. Aus Befehl des Kaisers wurde der Moskauer Landwirtschafts-Gesellschaft das P rädi kat „Ka is e rl i ch e' entzogen, weil sie gegen die zur Unterdrückung der Unruhen in Petersburg am 21. Januar ergriffenen Maßregeln zu protestieren und die sofortige Ein führung einer Volksvertretung beschlossen, sowie bereits begon nen hatte, die Gouverneure, Laudkchaftsämter, Stadträtc, Bauern acmeindeverwaltnngen und Landwirtschastspcreinc von dem gesaß ten Beschlüsse in Kenntnis zu setzen. Berlin. (Priv.-Tel.j Die B u d g c t ko m m i i i i o n des Reichstags setzte heute die Beratung des Militär- EtatS fort und nahm bei den einmaligen Ausgaben eine Reihe von Abstrichen vor. Bei den einmaligen Ausgaben für das sächsische Kontingent wurde die Mehrzahl der Positionen bewilligt. Gestrichen wurden die zweite Rate noch für Grunderwerb, sür Entwurf und zum Baubeginn eines neuen Baues von Mqgazingebäuden in Bautzen 192 500 Mark, sowie die entsprechende Rate von 850 000 Mark sür die Koval- leriekascrne in Bautzen. Von den für Dresden geforderten 50 000 Mark einer Schlußrate sür Ergänzungsbanten bei der Jnscmicriekaserne wurden 40000 Mark gestrichen. Non IlOtM Mark zur Anlage und zum Ausbau von Schießständen ll. Rakel, Entwurf und Baubeginn wurden 80 000 Mark, von 129 500 Marl zur Erweiterung d-es Garnisonlnzarctis (Schlußratej NOM Mark gestrichen. Ko bürg. Das, Regierungsblatt veröffentlicht folgendes: Der Negierungsverweser hat dem Wirkt. Geh. Rai und dirigieren den Stantsminister Heutig unter Anerkennung seiner hervor ragenden Verdienste die nachgenichte Entlassung ans seinem Dienst unter Belastung seines Titels und Ranges bewilligt. Ter Vorstand des Staaisministcriums in Gotha. Geh. Staats- rat S ch ni i d t, ist mit der Führung der Geschälte des Staats- Ministers beauftragt. Dem Staatsral Hierling in Gotha wird die Leitung der Abteilung 6 des Staatsininisterinms in Gotha unter eigener vertragsmäßiger Verantwortung übertragen. Rom. Tie „Agenzia Sleicmi" meldet: Da sortis den Austrag, das neue Ka binett zu bilden, cibge! « Hnt lg», Hot der König durch Dekret vom heutigen Tage de» Minister des Acußcrn Tiitoni beauftragt, interimistisch auch das Ministcrpräsidium und das Ministerium des Innern zu über nehmen. Tie übrigen Miniiter, die ihre Entlastung cmgcreicht haben, sind vom König in ihren Aemtern bestätigt worden. Belgrad. Bei dem gestern stattgchabten parlamentarischen Diner führte der K önig in einer Ansprache ans, die letzten un bedeutenden Erscheinungen hätten im Lande unbegründete Be fürchtungen hcrvorgcrufcn. Tie Epoche der Neberraschnngen sei jedoch sür immer vorbei. Er. der König, werde stets sür die Wahrung der Verfassung cmtrcten. Einzelne politische Ver irrungen würben niemals die Entwicklung des Landes beein flussen. Die politischen Freiheiten des serbischen Volkes seien sür immer gesichert. Washin g t o n. Man nimmt hier an, daß Frankreich aus Höflichkeitsrücksichten das Staatsdepartement in Kenntnis setzen werde, wenn es beabsichtigen sollte, gegen Venezuela wegen der Haltung der dortigen Regierung gegenüber der französischen Telcgraphen-Gesellschaft Zwangsmayregel» zu ergreifen. Hier besteht die Absicht, aboeseben von dem Fall, daß eine dauernde Gebictsbesctzung beabsichliai sein sollte, sich jeder Einmischung zu enthalten. OertllchcS und Siichsischcs. Dresden. 10 März. —* Se. Majestät der König empfing heute mittag halb 1 Uhr den Grasen zu Solms-Wildcnfcls und Len Erb- grasen zu Solms-WildeniclS im Polens am Taicheuberg. Näch st ittags 1 Ubr wird der König das Mühlcn-Etablistement von Dienert in Vorstadt Planen besichtigen. Zum Tee bei dem Monarchen sind sür beul.- abend halb 9 Uhr Einladungen an die Herren Stantsminister v. Mctzich, Tr. v. Sehdewitz und Tr. Rüger mit Gemahlinnen ergangen. —* Se. Mas. der König hat durch das Kämmcreramt Herrn Oberbürgermeister Dr. Beck in Chemnitz im Gedenken an seinen Besuch im Stadtkrankenhause eine große Kiste mit Spielsachen, welche er selbst ausgesucht hat, zur Verteilung an die daselbst verpflegten Kinder übersenden lasten. —' K öniI > icdrich Aug n st beabsichtigt, in nicht zu ferner Zeit die Stadt Wurzen zu bciuchen. —* Aus Brüssel wird berichtet, daß daS Befinden Ihrer Majestät der K ö n i g >» - W i t w e ein vortreffliches, ist. Gestern stattete sic der Herzog von Vend-'-mc in Paris einen Bestich ab. — Tic Prinzessin Ulrich von Schön v u c g W aide » - biirg besuchte gestern das Wäsche- und Bcitengeicliäst von E. W Thiel, Hoflieferant, Vittoriastraßc Nr. 13, um größere Bestell»» gen zu erteilen. —'' Der Kaiser hat die von der Witwe und Tochter du- verstorbenen Dresdner Dichters Hermann Kunibert N e u m ann dargebotcnc» Werke cmgciwimncii »»d ieiuen Tank für die Aufmerksamkeit ausstucchen lassen. Es handelt sich mn die. in de» letzten Jahre» im Verlage von Heinrich Minden und Cotta zum Teil ans dem hanbjchristtiche» Nachlaß des Dichters. ;um Teil bereits früher erschienene» Werke: „Das Hohelied", pas . Epos Saul" und die Abteilung „Patriotische Gedichte" ans dem im Vorjahre erschienenen größeren Band Gedichte. ^ —i Der Koni gl. mathematisch-physikalische Salon bleiut wegen der Hauptreinigung vom 18. bis 31. Mä'.z für den Bestich geschlossen. —* Eine schöne Feier führte heute mittag G.1 Uhr unsere Künstlerkreste und zahlreiche freunde der König!. Hoioper in d e Lukaskirche, wo die Vermählung der Königl. Hoioperniängern- Fränleu« M i n n i e Na st mit Herrn Diplomingenieur .Kail szrauz Robert o o n renckcl > sialliand. Schon eine S.undc vor Beginn der freier füllten sich die prächtigen Räume des Gotteshauies. Man gewahrte unter den Bouchern hervorragend-.' Kräne nnierer tzostheaicr und des Rcsidcn.zlheatcrs, Minist' iind Schrift,u'IIcr, sowie auch zahlreiche Damen der ersten Be- sellichastskreiie Dresdens und der skrcmdcnkolonien. Der Altar platz wies cinmchen Lorbeer- und Palmenschmuck aus. Unter Orgelklarig betrat dos Brautpaar, von allen Seiten herzlich bc- grüßt, das Gotteshaus, gefolgt von 10 T-amcn und Herren, unter denen mau ksr!. v. Ekävanne und Hrl. 2chäscr bemerkte, alle, wie die Braut selbst, die ein einfaches weißes Seidenkleid mil umschließendem Schleier, den ein Myrihenkranz krönte, trug, ohne vrunkl>asle Toilette. Keine Blume wurde aus den Weg zum Altar gestreut. Ncichtwni sich das Brautpaar aus den schmuck losen Stühlen niedergelassen, trug ein drciioch besetztes Männer- quartelt vom Hoiopcrnchor eine Arie auS „Joseph in Aegnpten" mit untergelcglem Tert „Selige Eintracht, himmlisch Bild" in ergreifender Weise vor. Die Traurede hielt Herr Ober konsistorialrat Piarrer I). Kühn aus Grund des Schrift-Wortes Offenbarung Johannes 2, 10: „Sei getreu bis in den Tod, so will ich dir die Krone des Lebens geben". Er wies daraus hin. daß die mit herrlichen Gaben ausgestattete, überall hockigeschätzi Künstlerin, die weder Vater noch Mutter mehr besitze und ihren Lebensweg bisher selbständig und in Ehren gegangen sei, künftr de» Schauplatz ihrer hervorragenden Tätigkeit verlassen und >un dein geliebten Manne lnuailsziehen wolle in weite fzcrne. Jh. Gatte wird die seiner Jamilie gehörigen großen industriellen Etablissements in Helsingsors in Finnland übernehmen. De> geistliche Redner wies daraus bin, daß, so schön auch der knust lerischc Beruf sei, der eheliche Berus größere und reinere Freuden bringe. Die Braut lzabe in ihrem Gemahl einen tüchtigen, ehren werten Mann gesunden, der sie in Liebe und Treue ans ihrem stiin - tigcn Lebenswege geleiten werde, lind ihre Eigenschaften gäben die Bürgschaft, daß sie neben ihrem Berufe, der sie aus dem Hause führe, das Glück im Hause suchen und finden werde. Nach der Tranrcdc wurde von beiden Seiten des IawoE gegeben, wobei allgemein austie!. daß die Braut zweimal herzlich und deutlich ibr „Ja" sagte. Als die Zeremonie beendet war. sang die BVruiS- kollegiu der Braut, die König!, tzchoperniängeri» Frl. Schäfer, Mendelssohns „Sei getreu bis in den Tod". Dann verließ der HochzeitSzug die Kirche. Neberall streckten sich dem Brautpaare Freundeshände glückwünschend entgegen und für jedes hatte die Braut ein freundliches Wort des Dankes. Von dem Frl. Nast auch noch als glückliche Braut beseelenden Pflichtgefühle und ihrem unermüdlichem Eifer gibt der Umstand Zeugnis, daß sic ihren gestrigen Polterabend in ihrem Berufe in der tzoioper als „Barsiißcle" beging. Die Darstellung zeigte die Künstlerin in ihrem ganzen künstlerischem Werte. Ihr treffliches Spiel, sowie wohl auch der Umstand, daß die Opernbesucher von,ihrer bevorstehende» Vermählung Kenntnis Ixttlen, brachten der Künst lerin große Ebningcii ein. Jedcmalls werden die zahlreichen Verehrer von Frl. Natts Kunst noch eine Zcitlang die Freud: haben, die Künstlerin hier zu leben und zu hören. Kunst und Wissenschaft. s* Mitteilung aus dem Bureau der Königlichen Hof theater. Die 7. Aufführung des neuen Schauspiels „Der P r i va tdg z e n t" von Ferd. Wittenbaucr findet Sonnabend, den 18. März, statt. — Das Programm Für die Sonntag, den 19. März, auf Befehl deS Königs >m Opernhause statt- ftndende Matinee ist wie folgt fcstqesetzt: 1. Ouvertüre zur Oper „Rienzi" von R. Wagner: 2. Andante aus dem Konzert für Violoncello von R. Rcinickc: „Papillon" von Popper, Solist: Hr. Wille: 3. Duett aus der Oper „Der Kuß" von Smetana, gesungen von den Herren Burricm und Schcidcmantcl: 4. „M ilitärfrom m , Genrebild in einem Akte von G. Moser In den Hauptrollen des Stückes wirken mit: Fr. Gasny iEdithal. Frl. Dicicono jFaiwNl, Frl. Laue lMcis und die Herren Renä sÄoß Fischer IHeinrickft, Wierth sBodoj, Eggerth fLindenj und Gebühr iFredyj. Beginn halb 1 Uhr. Der Vorverkauf findet Svnnabend, den 18. i>. M„ vormittags 10 bis 2 Ubr an der Kasse des Königl. Opernhauses statt, der Verkauf Sonntag, den 19., vormittags halb II ms bald 1 Uhr. Inhaber von Stamm sitzen können ihre Plätze gegen Abgabe des Gutscheins Sonn abend, vormittags von 10 bis 2 Uhr, entnehmen. s*° Königl. Hosoper. Heubergers Oper „Barsüßele" fand bei ihrer gestrigen ersten Wiederholung vor vollbesetztem Hause ganz die gleich warme und herzliche Aufnahme, wie in der ersten Vorstellung. Manches sprach sogar noch tiefer und inniger an. als am Abend der Premiere, vor allem die un- mittttbar anmutenden Gegensätze, die in dem Werke durch die geschickte Folge des Heiteren, Fröhlichen und des lnrisch Ernster, geschaffen sind. Es werden damit Eindrücke erzielt, die um so lebhafter berühren, als sie ungekünstelt, aus dein Bollen des Natürlichen und des einfach Schonen heraiisgcstaltct sind, echte, lebensvolle Bilder und Figuren, wie wir sic im Originale der reizvollen Auerbachschen „Dorfgeschichten" meisterlich gezeichnet finden. Diese Vorzüge des Werkes, der natürliche Gang der Handlung, trefflich charakterisiert durch die feinsinnige, an Farbe und Kolorit reiche Musik, gelangen allerdings erst zur voll- ständigen Wirkung durch die ausgezeichnete Darstellung, wie wir sie an unserer Hosbühnc hören und sehen Wie Herr v. Schuch die Over musikaiisch eingerichtet bat. wie er sie >u einem Guß und Fluß uns hören läßt, wird sür alle anderen Bühnen vorbildlich sein und bleiben müssen. Nicht tveniger maßgebend wird die Jnszene sein, die Herr Regisseur M oris dem reizvollen Werke geschossen. Im Rahmen der der Natur meisterlich nochgebildctcn Rieckschen Dekorationen darf jeder einzelne der szenische» Vorgänge als wirksames Genrebild gelten, belebt und temperiert durch so zahlreiche geistvolle Regiekünste, daß selbst in den Szenen, die die Konzentration aus kontem- vlative Vorgänge bedingen, die Handlung scheinbar absichtlos fort pulsiert. Im Mittelpunkte des allgemeinsten Interesses aber sieben das von Fräulein Rast entzückend Largestcllie Barsüßele und der in jeder Beziehung überaus wirksame Johannes des Herrn Burrian. Eins übcrbietct hier in der Tüt das andere an Echtheit der Charakteristik, an Herzlichkeit und Wärme, im Reize der musikalischen Ausgabe. Auch alle übrigen Figuren wurden von den Domen v. Chavanne, Jelinek, Eibe »schütz, Herren Kieß, Höpsl, Plaschke und Ncbujchka ganz vortrefflich vertreten. Das Werk an sich und leine in allem interessante und fesselnde Aus führung verdienen die allgemeinste Anteilnahme. ID. 8t. h* Das große Winterkonzert des Lrhrrrgesangdereins voll zog sich gestern abend im dichtbcsehtcn Gemcrbckxulsiaale unter den altgewohnten Zeichen sieghaften Gelingens. Eine aus gezeichnete Programmzusammenstelluiig nach einheitlichen Ge sichtspunkten — sämtliche Gesangstcxte waren von Schiller und Goethe —, eine musterhafte Wiedergabe aller Chorwerke durch eine nach Quantität wie Qualität in gleichem Maße hervor ragende Sängerschar, eine mit Hingebung und Verständnis lausckeiidc. zum Teil sehr distinguierte Hörerschaft — auch Se. Exzellenz der Herr Kultusminister o, Scydewitz wohnte dem Konzerte bei — dies alles verlieh der Veranstaltung Glanz und Erfolg. Da man über die oft gerühmten Vorzüge des Lehrer- sänyerchores kein Wort mehr zu verlieren braucht, soll nur von den dargebotcnen Werken kurz die Rede sein. Schwunghaft und stimmungweckcnd erklang als Eingangschor unter Leitung von Herrn Pros. Friedrich Brandes Mendelssohns „Fcstgesang an die Künstler", dessen Wirkung nur ein wenig beeinträchtigt wurde durch die zu laut erscheinende Begleitung der Blech instrumente. Ter Grund hierfür dürste aber lediglich darin zu suchen sein, daß die von den Blechbläsern erzeugten Tonwcllcn, aus dem Hintergründe der Orchesicrmm'chel hcrvorgncllend, allzu gewaltig »ach dem Saale zu sortgepflanzt wurden. Bei den späteren Chorwerken mit Orchester war die Kapelle vor den Sängern placiert worden, was nicht nur einem absolut vräzisen Zusammcngebcn aller Anssührendcn förderlich war, sondern auch zu einer überraschend günstigen akustischen Wirkung — im Mittel- male wenigstens — führte. Unter solchen günmaeii äußeren Vorbedingungen hörte man zunächst die Schillerschc Dithy rambe" („Nimmer, dos glaubt mir, erscheinen dieGöttcr allein"! in der prächtigen und 'indruckssichcren Vertonung von Julius Rietz, wohl der hervorragendsten Komposition des gleichen Textes neben dcnicnigcn von M. Bruck und E. F. Richter. Nebenbei bot dieses mit feuriger Begeisterung und echtolompischem Ueberschwang vvrgctragcne Chorwerk Gelegenheit, das vor treffliche Dopvclauartett des Vereins und ein sür solistischc Aus gaben vorzüglich gerüstetes Vercinsmitglied, de» Baritonistc» Herrn Alexander Lange, als rüstige Mithelfer zum schönen Gelingen schätzen und rühmen zu können. Dos eigentliche Haupt werk deS Abends nxir aber die seit 20 Jahren in Dresden nicht zu Gehör gebrachte große Kantate für Männerchor. Orchester und Tenorsolo „R inaldo" von Bra s sText von Goethes. Das an wunderbaren mirsikalischen «Schönheiten überreiche Werk, das nicht nur zu den glücklichste» Eingebungen der Brahmsichcn Miste zählt, sondern auch trotz seines mehr sttmmung- malcnden als dramatisch lebensvollen Charakters unter der ge- samten neueren Männerchorlilcratiir einen der allerersten Plätze beanspruchen darf, riß mit Recht die Hörerschaft zu stürmischer Anerkennung und Heller Begeisterung hin, zumal es von Chor und Orchester in kaum zu ubertressender Vollkommenheit aus geführt wurde. Nicht ganz mit demselben Bollmaße von Lob ist der Solist, Herr Konzert äuger Max Krc> uße lLeipzigs, zu be denken. obwohl die Wiedergabe der Rinaldo-Partic noch seine relativ beste Leistung war Herr Krauste, dem ein cmgenehmes und namentlich in der Höbe erstaunlich weiches Material zur Verfügung steht, brachte sich durch ein oft geradezu ohrenbeleidiaen- dcs Unreinsingcn um jede liesereWirkung. Noch auffälliger als hier waren die Jntonationsmänge! des Saugers bei den ziwor ge-
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