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Dresdner Nachrichten : 24.02.1876
- Erscheinungsdatum
- 1876-02-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187602249
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18760224
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18760224
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1876
- Monat1876-02
- Tag1876-02-24
- Monat1876-02
- Jahr1876
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- Dresdner Nachrichten : 24.02.1876
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O« 0K- MsNe»sir»te1«. >»»« »»«e^tztpiel» I>»2«.rk«»M,e,d>lrq »Z- «»» , «,rt 7, w,e. G»ie»,l.»ru«m,rnI»Gs,t. »-N«,«2S000»,»r »«»»i««»«,,», »in,«. f«n»»k, M»nulcrt»le »>»k sich »», »,»««„ »Iqt »ertlndll-. Snf,r»t,i»«nii,»m« ««» Wirt»: »nt In Himdur«, «er» ttn. «,n, LkI».I». «,-sek. Br-Ilau. yranlniii a. M. — I»L U«»»« in Berit», Vien, vamdurg, «einksurt ». M.. Mun» «e». — ck in d'inlsurt a M. — k». -«!»» in »»emnitz. — »»- »«.l»au«. «»»>,»» c«. in vart». Tageblatt für Politik, Unterhattmig a.Geschästsverkehr Druck und Eigenthum der Herausgeber: Lltpsch Ntllhardt in Dresden. Verantw. Nedacteur: Friedr. Gl>e!>schk in Dresden vig»»»«»»,»»,» «nm» »irntr I» »n,en»mm»» »t» «t.d Udr, «°nnt,B »t» ««>»,,» »tun- 8» »rot, »>«>««,. »Hg« L»II Nachm. » U»». — Dir Kaum «in» «iie. t»»Ittg«n I»hei »» VH', «inakiaadt dl» gell« 10 PlLi Eine »aravli« iür »0>I ni>chli»1irli„« ürich-> »rn »er Inter,»« irtr» nicht »egeden. «lulwSrtig, «nndnien» «»Urige ran vn» untre» »annlen 8irmin undV<r- ianen Intertren wir nur It»«n Vrilnumirilnda» Uabllln» durch Vrlel- mirke» »drr Val>eln»ad. lu««. Sicht Lilien losten >S PH,. Inserat« iür die Manla,». Nuww>r »dcr nach einem Feillaz. die Pellltrtlk A> V!re. «r. SS. Einmidzwaurigster Jahrgang. Mttredarteur: vr. Lm» Für daS yrutlletov: I-u»Iv«ir »artuiu»». Dressen, Donnerstag, 34: Februar 1876 Politisches. Mit dem Zusammentritt des sächsischen Landtages ist für die unser Heimathland berührenden Fragen die oberste Verspruchinstanz wieder vereinigt. Den ersten Urtheitsspruch, welcherdie sächsischeJn- dustrie betraf und die Beibehaltung der Submission für Eisenbahn- Lieferungen verlangte, verstehe man nicht falsch! Er richtete sich gegen das Verlangen, dcr übergründeten Hartmann'schcn Fabrik in Chemnitz eiirige Hunderttausend Thaler in den Schooh zu werfen. Wenn Richard Hartmann noch an der Spitze seiner Maschi- nenbauansta't stünde, tonnte sie für Locomotivcn billigere Preise fordern als j:tzt, wo ans den, Actiencapital noch die Gründerkostcn liegen. Möge sich die Fabrik, der Neuzeit entsprechend, aufrasfcn, mag sie lernen, concurrenzfähig zu arbeiten! Dann werden wiederum fleißige Hände sich in den öden Hallen Hartmann s rühren. Einen wunderlichen Standpunkt vertrat in der Debatte Abg. Fahnauer. Seine Deduktionen liefen darauf hinaus, mit einer Art türkischem Fatalismus das Eisenbahnproject des Reiches abzuwartcn und des halb uin Gottes Willen die sächsischen CtaatSbahncn nicht mit dem nothigen Betricbsinaterial auszustatten. Eine solche Kurzsichtigkeit wird höchstens auf den Beifall einiger lnickriger Bauern rechnen können. Schade, daß der natürliche, scharfe Verstand Fahnauer'S durch den engen Gesichtskreis, innerhalb dessen er sich bewegt, oft so beeinträchtigt wird! Der geehrte Gutsbesitzer aus Boblitz sprach jedenfalls nur in seinen, eigenen Namen, nicht in dem der Fort schrittspartei. Von Berlin kommen interessante Gäste nach Dresden. Dem deutschen Kronprinzen, dcr die bisher schon besessenen Sympathien nur befestigte, folgte der nationälliberale Abg. Bambergcr, Gold- onkcl und HeiterkcitSerreger im Reichstage. Wenn wir das Gute cm- psangen von Berlin, warum sollen wir den Vambcrger nicht auch auf- nehmcn V Miguel kam nicht mit. Dresden blieb daher ohne Beleh rung darüber, wie man eine Bank, die an unsoliden Gründungen Millionen verdient hat, leiten und doch dabei ein hochangcschencr, mächtiger Parteiführer im Reichstage bleiben kann. Dresden mußte sich also mit dem einzigen Bambergcr begnügen, dcr auch insofern viel Aehnlichkeit mit dem früheren Eommunisten Miguel besitzt, als er 18-18 sich als rother Republikaner am Aufstand in Baden und dcr Pfalz betheiligte, jetzt aber gleich Miguel der preußischen Mili- tairpartei, die er einst bekämpfte, bereitwillig den Steigbügel hält. Als Mitschöpfcr dcr Bank- und Münzgesctze, als geistiger Mitdiri- gcnt dcr gesammten volkSwirthschaftlichen Bewegung, deren trauri ges Aufeinander wir in, Börsenjubcl und Zusammensturze der Industrie erleben, war er gewiß für Dresden eine so interessante Erscheinung, wie das Geschöpf von der Leipziger Messe, das einst Geliert besang. An Neugierigen, welche die Terrasse besuchten, um di« Fluth im Flusse und die Wässer der Bambergcr'schcn Rede im Marschner'schcn Saale rauschen zu hören, konnte cS nicht fehlen, und für Beifall sorgten schon die Arrangeure dieses nationallibcralen Gastspieles. Die Claqueure thaten ihre Schuldigkeit. Co wie wir aber die Dresdner kennen, findet der NationallibcralismuS, dessen Evangelium Bambergcr verkündete, hier keinen Boden. Den interes santen Gast hört man an, klatscht auch geehrt, daß er uns beehrt, nrban zu seinen Späßen, aber man cngagirt ihn nicht. Interessanter als die Trugschlüsse der Bambergcr'schcn Rede, fesselnder als seine Bonmots düucht uns die, wenn auch höchst unzart auügedrückte Windung: „Bismarck hat sich lange mit dem Kaiser plagen müssen, che er ihn so weit hatte, daß er u. s. w." Ei, ei, Herr Bambergcr, lassen Sie das nicht BiSmarcken hören! Wir erwerben uns, meinen wir, gerechteren Dank unserer Landsleute, wenn wir sie, statt sie nationalliberal einzulullcn, daß die Goldonkels und MilitairS in Berlin „nur unser Bestes wollen", vor drohenden Gefahren warnen. Eine solche erwächst soeben dem Salzverbrauch. Kaum ist das Bier einer Mehrbesteuerung ent gangen, so soll da» Salz daran kommen. Die Salzproduccnten in Deutschland petiren in Berlin um Erhöhung des Eingangszolles auf Salz oder doch um Ermäßigung der Abgaben dcr deutschen Salzproducenten. In beiden Fällen würde das Publikum das Salz theurer bezahlen müssen. Es giebt in Deutschland 20 StaatSsalz- werke und Salinen, sowie 41 Privatsalinen. Sachsen besitzt be kanntlich leider keine Saline mehr. Dieser beklagenSwerthe Umstand führte einen geringen Salzverbrauch bei uns ein. Es ist nach physiologischen Gesetzen wünschcnSwerth, daß der Mensch jährlich mindestens gegen 16 Pfund Salz zu sich nimmt, das thut der Preuße, Baier. Würtrmberger und Badenser. Dcr Sachse begnügt sich mit 10 Pfund Salz. Noch schlimmer steht'S mit dem Viehsalz verbrauch, dessen reiche Verwendung bei Vieh aller Art die Muskel kraft erhöht und die Verdauung fördert. Das Stück Großvieh er hält in Sachsen pro Jahr 25 Pfund weniger Salz als in Baden. Statt daß die härteste Steuer, die Salzsteuer, überhaupt fällt (der Kopf der Bevölkerung zahlt jährlich gegen 98 Pfennige Salzsteuer), wollen die Salzproducenten entweder eine Erhöhung de« Eingangs zolle» auf Salz oder einen Steuernachlaß, der bloS in ihre Taschen flösse und nicht dem Volke zu Gute käme. Die Agitation hierfür ist nicht ohne Gefahr, da Preußen, Würtemberg und Baiern bedeu tende Staatssalinen besitzen. Um so verdienstlicher ist, daß lir. Roscher in Zittau, Secretair der dortigen Handelskammer, Lärm schlägt und auf die drohende Vertheuerung de» Salze« war nend hinmeist. Locale» ««» Eilchstsche». — Die König!. Wasserbau-Direction schreibtun« tvn gestern: Die Stationen der böhmischen wie sächsischen Elb streck« ,neiden langsame», aber stetes Sinken de« Wasser«. In Dresden 0 Uhr Abend« Wasserstand 418 Centim. über Null. — Auf da« Ersuchen der künigl. Wasserbau-Jnspection und „ach Vernehmen mit dem Herrn Eisendahndirector PS ge hat Herr Oberstleutnant Klemm vom Pionnierbataillon 1 Hauvtmann und 44 Pontoniere gestern nach Riesa zur Rettung der noch stehenden Brückenreste beordert. Ein Ertrazug mit Pontons, Schanzkörbcn und Faschinen ist dahin abgegangen. — Mit dem Hof ball, der am nächsten FastnachtS-DienStag stattfindet, kommen die Festlichkeiten am Hofe in dieser Saison zu Ende. Auch ain k. preußischen Hofe wird vor Eintritt dcr Trauer um die Nichte des Kaisers das Festprogramm zu Ende geführt. — Die „B. B.-Ztg." bringt die erfreuliche Nachricht, daß mit Rücksicht auf die traurige Lage der Eisen- und Stahl- Industrie der Handelsminister sämmtliche königl. Eisenbahn- Directionen angewiesen hat, ihren Bedarf an Bau- und Bctriebs- material in Eisen und Stahl alsbald zu ermitteln und in geeigneter Weise zur öffentlichen Submission zu bringen. Möchte auch unsere königl. Staatsregierung recht bald > die zur Beschaffung bewilligten Locomotivcn und Wagen zur Ausschreibung gelangen lassen, und zwar nicht allein um dem jetzigen Nothstand der Industrie lindern zu helfen, sondern auch, um noch durch die jetzigen, überaus nied rigen Preise für die Staatskasse eine Ersparniß herbeizuführcn. — Vorgestem Mittag ist ein seit Sonnabend vermißter Soldat deS Train-BataillonS, dcr Sohn eines hiesigen Fuhrwerksbesitzers, im Gehölz in der Nähe des ^Heller" am Artilleric-Exercierplatz erhängt ausgcfunden worden. — Gestern Vormittag erschienen in dem Hause Nr. 14 deS JagdwegS, worin sich die Münchmcyer'sche Verlagsbuchhandlung befindet, unvermuthct eine größere Anzahl Criminalpolizistcn und nahmen alsbald gleichzeitig in allen zu der bctr. Buchhandlung ge hörigen Lokalitäten eine gründliche Durchsuchung vor. Dicsclbe'galt, wie uns mitgetheilt wird, einem im Verlage jener Buchhandlung erschienenen Werke, „Die Geheimnisse dcr VenuStempcl aller Zeiten und Völker oder die Sinncnlust und ihre Pricsterinncn", welches schon seit einigen Jahren in ganz Deutschland massenhaft im Col- portagcwege verbreitet worden sein soll, ohne daß man dasselbe früher beanstandet hat. Wir werden über die Sache an comprtcntcr Stelle weitere Erkundigung «inzichen und deren Resultat mit theilen. — Am Montag Nachmittag ist ein auf einem Neubau in der Dürerstraße beschäftigter Maurergeselle dadurch zu Schaden ge kommen, daß ihm, gerade als er eine Ladung Schutt ans dcr Haus flur herausgcschafft hatte, ein Mauerstein auf den Kopf fiel und ihn nicht unerheblich verletzte. Er ist nach seiner in Striesen be findlichen Wohnung geschafft worden. — Der vor einiger Zeit viel von sich reden machende Zahn arzt 1)r. Block, welcher nach seiner in Wien erfolgten Verhaftung bereits seit mehreren Monaten beim hiesigen Bezirksgericht sich in Hast befindet, hat, wie wir hören, gestern in seiner Gefünqnißzclle einen Vergiftung-Versuch gemacht und ist, als sich sein Zustand im Laufe des Tages verschlimmert hat, gegen Abend in das Kranken haus geschafft worden. — Seit ungefähr dreiWochen wurde cinhirsigerPolytechnikcr, ein ruhiger, solider junger Mann und Sohn eines geachteten Sach walters in einer Nachbarstadt, veriniht, der bis zu einem Sonntag Abend mit mehreren Freunden zusammen gewesen war, sich dann von ihnen getrennt hatte, um sich angeblich nach seiner Wohnung zu begeben, dort aber nicht angekommen und seitdem nicht wieder ge sehen worden war. Der junge Mann hatte früher schon einmal den Versuch geinacht, sich zu ertränken, der Selbsterhaltungstrieb war damals aber wahrscheinlich so mächtig in ihm gewesen, daß er sich wieder ans Land gearbeitet hatte und ganz durchnäßt nach Hanse gekommen war. Jetzt hat er eine andere Todesart gewählt, um seinen Zweck sicher zu erreichen, denn sein Leichnam ist in der siSca- tischen Waldung zu Wendischcarsdorf an einem Baume hängend aufgefunden worden. Die Motive, welche den jungen soliden Mann in den Tod getrieben haben, sind Niemand erklärlich. -Landtag. Die 2. Kammer erklärte an erster Stelle auf den Vortrag dco Abg. vr. Minckwitz die angetockitene Wadi tcö Abg. G rü » ler, Vertreter deS !l8. ländlichen Wahlbezirks definitiv für gültig und bewilligte dann auf Verlebt rcö Abg. Bunde zu Fortsetzung des Neubaues der Anstalt Groß- bcn,icrödort ldcr dieselbe zur Ausiiabmc von IVO verwahr loste» .unabcii befähigen wird) 00,000 Mark, nachdem dcr Abg. Strauch der Wirksamkeit der Anstalt warme Anerkennung ge zollt und den Wunsch ausgesprochen, daß die Gesuche von Ge meinten, um Aufnahme von dergleichen Kindern Berücksichtigung finden möchten, worauf der Bit nister deS Innern er widerte, daß nicht alle verwahrlosten, sondern nur diejenigen Knaben in den Landeoanstalten auszimchinen seien, in welchen sich verbrecherische Steigungen stark entwickelt hätten, während die Versorgung minder verwahrloster Kinder Sache der BezirkS-Verbände lei. Ebenso »vurten bewilligt bei bcr Anstalt HubertuSburg znm Bau einer Wasch-Eolonie unv eines dritten MciercigehöfteS ln Rcckwltz IV5.0W Mark. Eine ziemlich animlite Debatte entspann sich über den Bericht betreffs bcr zu außerordentlichen Ausgaben für die Landes-, Hell-, Straf- und Versorgungsanstalten, sowie über die Erweiter ung dcr Blindenfürsorge nachträglich geforderten Summen, näm lich a) zum Anlaut eine» HauscS bet der Anstalt Waldhelm 00,000 M.; b) zum Umbau dev SaalbauscS bei dcr Anstalt Colbltz 31,000 M.; zum Umbau des früher schon erworbenen Müller'schen Hause« l?Mtt M. und zum ViUcn-Bau bei bcr Meierei Zscbadraf, bet derselben Anstalt 18,000 M. (ES ist die dritte Villa oder Baracke) r c) 2U>,000 M. zum Bau dcr Jrrcnsiechcnanstalt Hocvwettzschen: ck) belterBllnden- AnstaIt DreSben zu einem Mauerbau 8000 M. und zum Umbau drö früheren ArrcsthauscS ln Moritzbnrg zu einer Hllf-anstalt Mr die Blindenanstalt 15,000 M. und endlich zur Wasserbeschaffung kür verschiedene Anstalten 18.000 Mark. Da überall vollendete rhatsachen vorliegen und die Regierung ihr Vorgehen al» notbwenbla begründet hat, schlägt die Deputation nachträgliche Genehmigung der Posten vor. Die allgemeine De batte rrbffnete der Abg. Zumpe. dem die Vermehrung der Staatöanstalten dcr großen Kosten wegen Bedenken elnftößt. die vermindert würden, wenn man ähnliche Anstalten an einer Stelle vereinige. Abg. Ludwig erging sich dann in bitterem Tadel über die so häufig von der Regierung gestellten Nachforberungen. die geradezu uiiconstttnttonev seien, deren Gewährung durch die Kammern einen übten Eindruck im Lande mache. Da« Ministe rium koste dletenlgen Beamten, welkte Schuld an solchen Aach« postulale» trügen, streng zur Rcchenschalt ziehen, zum Ersah vcr- pflicvtcn. Wo bleibe das Bewilligungsrecht der Kammer, wcnn sie so ott sich vor vollciidcie Thatlachcii gestellt sehe t Er müsse tra gen. eb die Regierung in dein vorliegenden Falle kick, i»i Nclh- standc bcsunte» habe, daß sie ohne vorhergegangcne Bcw-lligung der Kamiiurn die Gelder verwendet. Minister v. Nostih- WaIl w i tz bejahte diele Frage: sie habe nicht anders handeln könne n. als sic gehandelt; ctz sei überall dringende« Bedüriniß vorhanden ge wesen und icr »Abg. Ludwig würde, wcnn er an scincr Stelle ibcS Ministers) gestände», gewiß gerate so versahren sein (Abg. Ludwig rnst: Daö käme aus einen Versuch an! Heiterkeit.) Zu- zugestchen sei. daß die Veranschlagung der Kosten lür Hoch- wcihschcn nicht ganz mit der nöthlgcn Sorgfalt ersolgt sci. Er erkenne an, daß ttc bedeutende Nachsordcrung für kcn-Vau dieser Anstalt den Kammciinitglictcr» eine höchst unangenehme lieber raschung bereitet Hobe, man solle ater bedenken. daß dieselbe an statt dcr ursprünglich tcreä'Mtcn 200 jetzt 35,0Krankeauinehmeu könne, bei einer llcbetschieitung tcö irühcren Kostenanschlags um nur 180,000 M. Er habe sich iür die Zukumt den Grundsatz gestellt, kein Postulat ohne Beigabe spccicller Voranschläge mehr beizubringc» (Bcüall»; trotzdem würden sich aber Nachfordcnmgcn doch nicht ganz vermeiden taffen. Für ihn alö Minister wäre cS ja leichter, gegenüber alö Bc- dürsniß anstretenden Aiisortcruugen, zu sagen' cö ist kein Geld da, alö die Verantwortung iür nichtbcwilligte Ausgaben zu übernehmen. Dcr Minister rechtscrilgte specictt die Errichtung dcr Blindenanstalt t» Morltzbuig; der Staat sei verpflichtet, tür Blinde biö zu ihrer Erwerbkiählgkeit Platz zu schaffen Er wcrdc übrigens aus den Tisch tcö HauscS eine Ihm gestern zugegangeue RcchtsertigungSschrlit bcö Baubcamtcn nlcterlcge». welcher die Anschläge für Hochwcitzschcn gemacht Letztere Ankündigung ver anlaßt den Abg. Fahnauer zu der Anfrage, ob die Mit glieder von diesem Schriftstück öffentlichen Gebrauch machen könnten? Er habe irüher einmal von einem ähnlichen Schriftstück de« Obergciidarmcrle-Jnspectors Gebrauch gemacht und sei deS- halb des Vtrtrauenvbruchs geziehen worden. Dir Regierung habe zur Entschuldigung de« betreffende» Baubcamtcn angeführt, bei. selbe sci aus einer längeren Reise gewesen: nun dann sei er wohl überhaupt überflüssig. In dem ganzen Vorgehen der Regierung sci eine Mißachtung der Stände.. 2»i klebrigen sei er taiür.tal Beamte, die ihre Pflicht nicht eriülitcn, zur Rechenschaft gezogen oder abgelebt würden. Der Nt in Ist er tcS Innern hat nichts gegen eine Veröffentlichung deö SchrffrstückeL ilnd giebt dem betreffenden Bau-Inspector im Allgemeinen da» Zeugnis, größter Pflichttreue. Von einer Mißachtung dcr Stände sei die Regierung weit entkernt. Ohne einen Bau-Inspector al» technischen Beirath im Ministerium vermöge er die Verantwort. Itchkcit für die einschlagcnden Verhältnisse nickst zu übernehmen. Daö von Fahnauer erwähnte Schreiben des ObergenSdarmeric- Inspektors sei damal- nicht denKamnikrmitglleverri, sonvcrn nur der Finanzkcplitation vertraulich mitgetheilt worden. Nach dem der Referent Bunde den Standpunkt dcr Deputation gegenüber den gegebenen Thatsachcn vcrtheidigt und unter der Heiterkeit deS HanscS geschloffen hatte: „Glücklich ist, wer vergißt, waö einmal nicht zn ändern ist", brachte dcr Abg. Lehmann de» Antrag ein, die Abstimmung über Punkt e. tHochweitzschen) aiiSzttsetzcn, biö die MitgiicrerKcnmniß von dem mchrerwähntcn Erposü genommen hätte». Abg. Hartwig nahm den ange griffenen Bau-Inipcctor lebhaft tn Schutz; derselbe habe sehr um fängliche Arbeiten zu bewältigen und unter Umständen würde man an seiner Stelle drei Kräfte nöthig haben. Abg. Uhle - m a n n erklärt sich gegen Aussetzung dcr Abstimmung, da der wcjcutllct e Inhalt bcö Exposes der Deputation bereits bekannt sci. tasscU e Neues kaum enthalte; Fahnauer dagegen ist für den Lcbinaim'schcn Antrag, der indrß abgclchnt wurde. Abg. Ludwig ergriff nochmal« daö Wort. um. wcnn er Minister wäre, Wehe! dem Beamten zuzurusen, der seine Schuldigkeit nicht thue. Einer weiteren Vertlieidigung der Regierung durch Geh. Rcg.-Raih v. Zahn folgte vicMittbciiuiig tcö Abg. Philipp, daß das fragliche Exposö nach einer Aeußerung deS Ministel» doch Neues enthalte, was dcr Minister auch bestätigte, der sich zugleich für die Vertagung der Abstimmung verwendete. Nu» nahm Abg. I»i. B i cderma n n den Lehmanii'schcn An trag wieder auf. Unter Anderem bezeichnet? bann Abg Klr- b a ch das „Gcbabrc»' dcr Regierung, erst jetzt mit dem Expose hcrporzntretcn, als höchst eigcnthümilch, gegen weichen Vorwurf der M inister sich ziemlich scharf verwahrte. Er sci dcr Kammer gegenüber stets mit Offenheit verfahren und werde cö trotz der eriabrcnen Angriffe auch künftig thun ES enolgte hierauf die Annahme deö Lcbmann'schen Antrages; sonst aber die Bewilligung sämmtllchcr Forderungen. Auf mündlichen Vortrag tcö Abg vi . Minelwltz ermächtigte die Kammer „die Staatsregierung, der Stadt Eibcnsiock die seiner Zeit zu Errichtung eines Eellegial- Gcriei'tö erster Instanz gewährte Beihilfe von 3000 M. zurück- zuerstatten, inglclchcn, soviel die Gemeinden Rötha, Hartha unv Sehöneck anlangt, bei Bemessung deö bchufö käuflicher Rück- gewährnng dcr Gerichtögebäude zu bestimmenden Kaufpreises die scincr Zeit von den genannten Gemeinten dem Staatestöciis ge brachten pecuniärcn Opfer in billige Berücksichtigung zu ziehen." Abg. Körner sprach hierbei den Wunsch auö, daß man den Interessen der kleineren Städte Seitens dcr gesetzgebenden Feie- torcn mehr Rechnung tragen möge, als bisher. Ebenso wurden 150,000 M. zur Entschädigung an Stadtgcmeindrn für die Uebcr- nahine von innerhalb der Städte gelegenen Malischen Pflaster- unv Straßenslrrcken zu eigener Unterhaltung alö Berechnung«- gclv bewilligt zRes. Abg. Hartwig.) Nicht minder genehmigte man 17,000 M. für den Erweiterungsbau des Seminars zu Nossen. 117,000 Pt. für daö zu Pirna unv 103,500 M. für da« zu Lödan iRcs. Abg. Kötern und naehtragöwclsc aus Ne vorige Finanzperlodc für die znin königl. .Hallöfidcicommiß ge hörigen öffentlichen Sammlungen für Kunst und Wissenschaft sRes. M ehnert) offne naiiihaste Debatte 83,000 M. — Wenn die Regierung und die Wasserbaubebörde fpeciell jetzt dle Augen offen bcffalten — und wir zweifeln nicht daran, daß sie sie sehr offen haben werten — so fällt da« Prlnzenauc-Vauproiekt gelegentlich der jetzigen Hoch flut!» in'ö — Wasser, wenigsten« dcr Hauptsache nach. E« kann wobl die Meinung nickst maßgebend sein, 1872 hätten so und so viele Gründer die dortigen Froschwlcsc» erkauft um Bauplätze daraus zu machen und man könne diese Besitzer doch nicht dadurch ruinire», daß man die damals halb und halb gebilligten Bau- pkäne letzt einfach von ben Karten wegstriche. Wohl kann man da« und wird e« thun müssen. Dazumal ist ptel gegründet worben, wa« beute partout wertffloS ist. Die Felder bleiben Der Gesellschaft - Bauplätze jedoch dürfen daraus nickst gemacht werden, ganz abgesehen, daß e« für die nächsten 50 Jahre Dres den nickst an Bauplätzen besserer Lage mangelt. Für Dresdens Brücken, namentlich aber für die neue dritte Brücke: terncr für da« Wasserwerk unterhalb der Saloppe: endlich auch für die INerhäuser in Llasewitz i st der slacheLank st reisen ,Slb> wiesen und Felder) von der Blumenstraße entlang der Einser Allee b!« brrab zur Eibe eine Lebensfrage. Jeder Zoll der bter den sich breit ergießenden Fintben benommen wird, drück«
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