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Dresdner Nachrichten : 09.04.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-04-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187904091
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18790409
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18790409
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1879
- Monat1879-04
- Tag1879-04-09
- Monat1879-04
- Jahr1879
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 09.04.1879
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«len. S.Aprtt. Da» Herrenhau» nahm bk Sin» Verleihung SpizzaS an. Der Kaiser ernannte den Großfürst.Gergtu»A lrran, drowiksä, ,um Obersten de» Infanterieregiment» Kaiser Alexander. — Die „Pol. Korr." meldet au» Tirnowa vom 1. k».: Die Notabrln . Versammlung wünscht die Vornahme der Fürstenwahl durch eine neue Volksversammlung. -- Die politische „Rom Vatikan" beabsichtigt. dir neuen katholischen Staats angehörigen '"ontenegroS dem Vikariate Antivari uttterzvstestm. Hagevkalt für Politik, llnterlialtvng, Geschäftsverkehr. Li>rknbericht,Fremdtillrke. Nom.«. April. Der vormikaffiiß ist ausge treten, l asWasiei bestreicht die Festungswerke von ÄUessandria. Kairo. 8. April. Dem vernehmen nach würde da» neue Ministerium wie flat acbilcct: Scherl'. Mlnisterpr fiten . Mini- nistcr tes?lnö>oärrigen u Innern ; Zulstcar, Justiz mtnislet; Raal eb, Finanz minister S bet. Unter richt; Zcechi. Arbeiten. Schalu, Krieg. i Z» <» ,, p, t 4!, kankgssotiitst. I t. ^«geniii- <1 Mitredactenr: Vr. Luit» Für da- gcu ll.: L.uchHelr: Hartmuna. Druck und Eigenthum der Herausgeber: L Ir»l» in Dresden. verantwortl. Redakteur c »»«>I,tenIl in Dresden. Xu- u Vcriiuu» Lll>-r8t»»t»p,p,«ri,. pfanodrivkk, .ävtlcn - w. XnsLrii Iun^»»>-rc>>ui>m» vnent.g«-l».l.voateole!<i<r Vvrioosung ^IIerK'?rtI>- - polier«. Xtle-i au>:d uns iwiellwd.-'m > VamiotlvtsllskürIVsodaai..» «1» smaener Vsnctsr, liltis, 8pitn«,n Lobleiee. ü'p's»>tzn.in<>''. cz»-.- «? I eit tlt >< II FVIViliXir, bvhattvn, stiisakvn. PIvbus, Lotzikiken, ersvsttr-n. !»:ven^i>sut,xn 8 .^Ilwupiei, fi. — --— < > r Karben, Lrepe», Laren. Kllüye ssrei-,-. «r.99. LI 1879. SörlterungSauSstchten: Zeitweise ausheiternd, fortdauernd ziemlich warm. «EN« TrcSScn. Mittwoch, N. Apru. dolttijqr». Mit der Bekanntgabe de) Zolltarif Entwürfe» hat die öffentliche Aesprechung dreier die ganze Nation bewegenden Fragen endlich die greifbare Unterlage gewonnen. Die Mstiven zu den einzelnen Semen sollen chebaldigst fertig gestillt und den Abgeordneten nachgesandt werden. Um Mißverständnisse zu vermeiden, sei zunächst daran ennnert, daß der neue Tarif nicht wie der alte nach Erinnern rechnet, sondern ai» Gewichtseinheit den Doppelcentncr, 100 Kilo gramm, angenommen hat. Ferner hat die Kommission das von Fürst Bismarck warm empfohlene Prinzip einer allgemeinen Zoll- pflichtigkeit der einzuführenden Waaren durchaus fallen lassen. Der Reichskanzler rechnete rn seinem Deccmberbnefe aus Friedrichsruhe eine ReichScinnahme von 70 Millionen Ntark jährlich heraus, wenn fremde Waaren ohne Unterschied 5Proc. ihresWcrthes beimPassiren der deutschen Grenze zahlten. Die Tarifkommission konnte mit dem theoretischen Grundsatz des Kanzler« praktisch nicht viel anfangrn, »mm die sogenannt« «statistisch« Gebühr", die in Zukunft von allen Laaren erhoben werden soll, ist nicht etwa eine verjüngte allgemem« Zoklpflicht, sonder» nur ein Hilfsmittel, ohne da« eine einigermaßen brauchbare Einfuhrstatistik nicht zu beschaffen ist. Die Zollfreiheil durchgehender Waaren ist nicht angetafiet und das ist für Staaten »ie Sachsen, dessen Eisenbahn-Rentabilität wesentlich von der Vaffendurchsuhr russischer und ungarischer Güter beeinflußt ist, r«cht werthvoll. Di« Rohstoffe hat bi« Tarifkommission fast durch »eg zollfrei gelaffen und zwar nicht blo» diejenigen, die in Deutsch land gar nicht Vorkommen, wie Baumwolle, sondern auch die übrigen. Hingegen sind Halbfabrikate zum Theil mit hohen Zöllen belegt. E« ist selbstverständlich, daß ein in so viele Jntereffen direkt ein greifendes Werk, wie ein Zolltarif, eine größere Reihe Unzufriedener al« Befriedigter schafft. Der Ackerbau findet den seinen Produkten gewährten Schutz noch lange nicht hoch genug, obwohl ihn die Industrie für viel zu hoch bemessen erklärt. Ein« ganze Reihe von Industrien wehklagt, daß sie zu kurz gekommen sei. ES habe ihnen an einfluß reichen Fürsprechern «fehlt, wie solch« die Großindustriellen der Eisrubranche und die Baumwollspinner des Elsaß und Würtrmberg'S in der Tartfkommisfion fanden. Speziell dre Leinenindustriellen Sachsens erheben, wie morgen dargethan werden soll, bittere Klagen über die Abstufungen der Leinenzölle, wovon sie eine schwere Benach- th-iligung besorgen Hierüber und über die Wirkung einer ganzen Reih« Zollsätze bezüglich der Glas-, Leder-, Droguerie-.Haar- und anderer Industrien mögen die Abgeordneten während der Osterferien in ihren Wahlkreisen sich gründliche Kenntnisse verschaffen. Eine Frage, die Alle gleich mäßig intrressirt, ist die Einführung sogenannter Kampfzölle. Mag nämlich der neue Zolltarif in einer Gestalt und mit Sätzen nne immer schließlich zur Einführung gelangen, so soll er nach LH doch nur al-Minimaltarif gellen. Der BundeSrath soll da» Recht er halten, gegen einen Staat, der die deutsche KaufsahrteiflagAoder die deutschen Waaren ungünstiger als die Flagge und die entsprechenden Waaren einer dritten Nation, der uns also nicht auf dem Fuße einer meistbegünstigten Nation behandelt, die Sätze unseres künftigen Z> llt rlü S bi- auf'S Dreifach« zu erhöhen. Da« Gleiche soll ein- treten können gegen einen Staat, der von bei ihm eingeführtrn deutschen Waaren erheblich höhereZSlle erhebt, alSDeutschland bezüg lich der Waaren jene« Staates. Der Gedanke, der dem System der Kampfzölle zu Grund« liegt, ist ganz gesund. Deutschland war bisher in der Handelspolitik da» Aschenbrödel aller Nationen; man durfte sich gegen un» Alle» erlauben, weil wir kein Mittel der Ab wehr oder doch der Revanche hatten. Durch das System der Kampf oder Retorsionszölle erhalten wir eine höchst wirksame Waffe. Aber die Klugheit lehrt, sie nur am rechten Oate und mit Vorsicht zu ge brauchen. Sonst verwunden wir uns selbst aufs Schmerzhafteste. Rußland erhebt z. B. von deutschen Klavieren und Kleidern hohe Zölle ; Amerika schließt sich gegen alle unsere Fabrikate grundsätzlich ab Soll nun der BundeSrarh nach Ab berechtigt sein, die Zölle auf russischen Leinsamen, Felle u. dergl., auf amerikanisches Petroleum. Fleisch und Weizen zu verdreifachen. Kämpfzölle bis zu dreifacher Höhe gehen entschieden zu weit und schon vom konstitutionellen Standpunkte aus darf die Volksvertretung nicht dem BundcSrathe da« ausschließliche Recht verleihen, die Tarife jeden Augenblick be liebig in die Höh« zu schrauben. — Sonst bezahlen wir da» bisher zollfreie Petroleum schließlich mit 9Mark proCentner Eingangszoll. Die bedenklichsten Partien de» neuen Tarife» sind, wie schon mehr fach auSgeführt, an sich schon die Steuern auf Lebens- und andere MaffenverbrauchSmittel. Vertheuern wir deren Einfuhr ungebühr lich, waS geschieht? Dann beziehen unser« Nachbarn diese doch nun einmal vorhandenen Nahrungsmittel nur um so billiger, sie können ihre« Arbeitern weit billigere Löhne zahlen als wir, deren Arbeiter »lebt geichulten Attenheldcn. 'Darüder ist die i» folg cn Fr gen irre gehende öffentliche Meinung einig, weit» auch die hicedrt in Ml deutsche Botschafter m Petersburg. General non Schweinitz. auf di« Sprengwesen mit dem Dienste der städtischen Feuerwehr ! »u kerb »den, envrrstanden erklärt. Dir etzige Organssanon des All anz wischen Kaiser Wrlhclm und Zar Alexander au»gebrachr,-^ngdiensteS wirb dadurch nickt geändert, auch -oi! von der hatte. ES ergiebt sich aber bei näherer Betrachtung, daß jmer genommenen Vermehrung der Feneiwei rmannschaiten Londoner Toast keinerlei Spitze gegen Deutschland hat, daß er hoch-! zur Zeit abgesehen werben. stenS die Entfremdung, die sich immer deutlicher zwischen Rußland! Don mehreren Seiten erbalten wir zniiimn.ende Zu- und Dentikb'and kundatekt nOckickt ermeilert und daü er runacü»' tristen zu dem Vc rschlcige. die setzt erledigte Ie ,zie tab 1 - uno Lemschmnv lunvgrevt, gcicyicil erweuerr uns oap er zunacyzr > xtl, stelIc mit einem Aaute <k „ iter und mä't n i>-der mit darauf berechnet rst, ein alelchmaßrges Vorgehen Englands und^;,,^ Juristen zu besetzen. Die Baupolizei gehört in eriter Linie Oesterreichs in der ostrumelischen BesatzunaSfrage herbeizuführen. > unter die Aussicht eines im Bauwesen praliisch erfahrenen Faek Diese Streitfrage nimmt alle Tage ein anderes Gesicht an. Jetzt manncs und nickt unter die eines latclni'eb gebiidr-enimtiormelt heißt es, daß van Rußland keine Truppen dazu verwendet werden sollen, sondern nur Türken und Oesterreicher. Graf Andrasiy brennt förmlich darauf, daß schwarzgelbe Banner über den Balkan und bis nach Salonichi, an ü argaeische Meer zu tragen; cS verschlägt ihm Nichts, daß die Besetzung Bosniens allein die Staatsschuld Oester reichs um 750 Mill. Äld. vermehrt hat Sehr schwerhörig stellt sich Andrassy auch gegen di« berechtigten Ansprüche Griechenlands und auch die Engländer habe» für di« Beschwerden der Hellenen, daß man doch auch ihnen gegenüber die Türken anhalten möge, den Ber liner Frieden au»,erführen, nur schöne Worte, keine Thcuen. Di« Staatsmänner England« und Oesterreich« wollen nicht begreifen, daß die Stärkung de« Grirchenthum« auf der Balkanhalbinsel das geeignetst« Mittel wäre, den russischen Einfluß dort herabzudrücken Aber bei England ist di« Ausbeutung der Türkei für seine egoistischen Handelszwecke und bei Oesterreich di« Annexionslust größer als die Furcht vor der Ausdehnung des russischen Einflusses auf der Balkan- Halbinsel. Nähme nicht Frankreich sich der Griechen an, so wären diese ganz verlassen. Diese schnöde Behandlung der Griechen durch England ruft denn auch in Frankreich arge Verstimmung hervor und dieselbe erhält durch den Streit um da» kleine Eiland an der Westküste Afrika», wo sich englische und französische Soldaten und Matrose« gerüstet grgenüberstehen, neue Nahrung. Gambetta führt gegen Lord Beaconsfield eine sehr gereizte Sprache Der Fürst von Rumänien hat der gebildeten Welt eine gran diose Ueberraschung bereitet. Er hat eine Medaille für di« Depu tirtrn gestiftet, welch« di« Unabhängigkeit Rumänien» proklamirt habe«. Di« Medaille wird „NnadhängigkeitS-MÄaille" genamtt Vermittelst dieser kühnen Idee hat Fürst Karl sämmtliche Staats männer Europa» in den Schatten gestellt. Da» Mittel ist nunmehr gefunden, um den Parlamentarismus auf die höchste Stufe zu er heben. Diejenigen Abgeordneten, welche ohne Rücksicht auf da- Partei-Jntrrefse für die Regierung stimmten, werden mit der Unab hängigkeitS-Medaille auSgestattet. Die Mitglieder der Opposition müssen ohne Medaille durch'» Leben schleichen und ihre Verdienst- losigkeit ist damit hinlänglich charakterisirt Neueste Telegramme der „Dresdner RachrtÄten." Berlin, 8. April. Der BundeSrath stimmte heute einer kaiserlichen Verordnung zu. welche da« wegen der Pestgefahr erlaffen« Einfuhrverbot auf gebrauchte Leib- und Bettwäsche, gebrauchte Kleider, Hader« und Lumven aller Art beschränkt München, 8. April. Der hiesige HcindelS-Appellhos ver- rrurs bie Berufung der EUIabethbahn «ob die Geurbmlgung bcS deutsch-österreichischen Handelsvertrages durch den Reichstag die Wirkung habe, daß nach dem l. Januar erfolgte Beschlag, nabmen aufgehoben werden müssen), von der Ansicht au-gchend, daß die Genehmigung de» Reichstages nicht aus vollzogene Be schlagnahmen zurückwirke. Rom. 7. April. Der Papst hat an den Kardinalvikar ein Schreiben gerichtet, in welchem er die Errichtung pro testantischer Schulen in Rom und deren fortdauernde jährliche Vermehrung lebhaft beklagt. Diese Schulen würben mit aus dem AuSIande gespendete» Geldmitteln vermehrt. Um die mittellose Jugend zu dem protestantischen Schulunterrichte heeanzuziehcn. biete man derselben Geltunterstützungen an und mache ibr Versprechungen aller Art. Der Papst l ade, da dieser Kamps des Zritnumö gegen die Wahrheit namentlich durch reiche Geldspenden an bie ärmere Bevölkerung unterstützt werbe, und in der Erwägung, daß die Erhaltung dcS Glauben» in Rom an die Interessen der ganzen katholischen Welt geknüpft sei, beschlossen, zur Hebung der vatikanischen Schulen mit einem r heile des Peteröpiennigs deizutragen. Gleichzeitig fordert der Papst den römischen Adel und de» Klerus aus, den vatikanischen Schulen finanzielle Hllje angedeihen zu lassen. vorale» and LächsisLer. — Ge. Majestät der König jagte in der Nackt zum Diens tag auf ReinhardSkorfer Revier am Auerwild. Die Jagdbeute bestand in einem stattlichen Auerhahn. - Der KultuS-Minislerialkassircr Dörslinger hat daS Ritterkreuz 2. ,gl. vom Aldrechtgorben. der Semlnaroberlehrrr Rein icke daö Ritterkreuz 2. Kl. vom Verdienstorden und der Kirchlchullehrrr Schön in Neukirchen daS Vervtenslkreuz erhalten. - Der Herr Oberbürgermeister I)r. Stübel ist von einem nicht gerade unbedenklich gewesenen HalSleiben wieder hergcstellt. Der Chefredakteur des „Dresdner Journal-", Herr Hcn- ^ ^ » , , , l rath Hart m a n n , feierte gestern (8. April) nach Genesung von zum Ankauf de» theuereren unentbehrlichen Lebensunterhaltes ent-, einer vorjährigen schweren Krankheit Im Krelie der Seinen den sprechend höhere Löhne erhalten muffen; da» Ausland kann dann billiger al« wir produciren und macht unserer Industrie den Wett bewerb aus dem Weltmarkt« immer schwieriger. Daher wende man Kampfzölle nur mit Vorsicht an und nur, wen« eü auch der Reichs tag zugesteht. Zur Erzwingung günstiger Handelsverträge sind ejchulten Aktenheldcn. rre gr einseitiger Anschauung vesangenen Juristen einwenden mögen. Die bei der Baupolizei nicht immer zu penneidenden fragen ju ristischer Natur sind völlig gewahrt, wenn sic einem rechtskun digen Neicrendar oder Assessor vorgelegt werden, ten man dem fachmännischen Stadtrakh zur Seite stellen kann. Warum jicöt Deutschland in Verwaltung. Gewerben, 'Bauten, in Bane-l und L-andel o!t so weit zurück hinter England, 'raickreich. ia Oeiter reiche Weil die Schulmeisterei. t. h. hier dieiormaleVerstände? bildung unsere jungen Leute der gebildeten Stande dio in da» bärtige Alter aus die Schulbänke schmiedet, weil sie. ehe sie in» praktische Leben kommen, ganze Berge von Latein lernen müssen, dir sie froh sind, später so rasch wie möglich ru vergessen, weil sie in der Zwischenzeit dem Erwerbsleben fern dleircn, weil kein größeres öffentliche» Amt andero ala mit einem Juristen besetzt werden bars. In anderen Staaten vetraut man mit der Stadt verwaltung leben Anderen lieber a!S einen Juristen. So In »Jrank- retck und England; der Lord-Mayor von London i't meist ein Großhändler; in Oesterreich sind die meinen Bürgermeister großer Städte nicht Juristen, lontern Fabrikanten. Ka,Rente oder Ge- werbtrcidende und die Gemeinte fühlt sich dabei ganz wolss. Ja. in der baicrischen Nhelnpsalz. wo noch vicl'äch französisches Recht gilt, würbe man geradezu auögelacht, wenn inan als Bürger meister einen Juristen vorschlüge. Nnb die Stätte in derRhcin- pialz gehören zu den bestverwaltetsten. Schneiden wir endlich in Dresden den gelehrten Zopf ab, daß nur ein lateinisch „Stnblrter" Gtabtrath werden dürfe. Unsere Stadtverordneten könnten sich ein Verdienst erwerben, wenn sie mit einer Tradition kracken, die früher berechtigt war. alS nur rer Gcleiwttm>a"d>"wschNeßl!ch die Gebildeten in sich schloß, die aber heute, wo die Nedeistanke der Einseitigkeit beö Gclchrtenstantes iinsso deutlicher hcrvor- treten, al» andere Bürgerklaffcn daS nöthige Maß allgemeiner Bildung zur Aemterverwaltung mitbringen, unhaltbar ist. ES ist nicht immer ein so glücklicher Zufall ba. daß ein Mann wie Staktrath Uöhnisch 10 Jahre lang In EörmnI» die Bausachen batte, che man Ihm da» gleiche Ressort hier überuben konnte. Jetzt agikirt man schon wieder für bie Wahl eines Advokaten, der bisher der Verwaltung völlig fremd war und vom Bauwesen so viel versteht, wie ein Dorlpfarrer vom Eisenbahnbetriebe, der sich In ein ihm absolut neue» Gebiet deö praktischen Lebens erst hinciu- denken muß, che er süss hinelnarbetten kann. Lat paö einen Inn? Die Stadträthe sollen sieb, wie man bört, alle von her Uebernabme der Ihnen nnsvmpathischen. kniffligen und ärgerlichen Baupolizei wcggcwgen haben. DaS ist recht wohl zu bogrei'cn. schwerer verständlich aber Ist eS. warum man nun dock wieder einen Juristen für einzig fähig hält, ein Ressort zu bearbeiten, haS man selbst nicht haben will, dessen Uebelständc in Wahrheit nur Dem io grell erscheinen, der hinter Akten und nicht auf dem Bauplatze emporwuchs. Heute Mittag wird die FrühsahrS-A n Sstell un g der Garten baugesel lschast „Flpra" eröffnet. Dieselbe ist prächtig arrangirt, denn die..Flora" läßt es sich angelegen sein, Dresdens Ruf als Garten- und Blumenstatt zu wahren. Wenn man in den großen Saal eintritt. so schwellt der Blick über einen Blüthensee nach einer FeiSgruppe. die durch eine Brücke verbunden ist. Alleen reizender Camellienbäume führen u beiden Seiten hinauf; prächtige Palmengruppen verhüllen die tdhänge, während an den freien Stellen Alpenveilchen und Fairen zwilchen dem FclSgesteln hervorsprleßen. Oben über ragen. durch Blattpflanzen-ArraugementS effektvoll bervorgeboben, die Büsten II. MM. deS Königs und der Königin, sowie die Statue der Blumcngöttin Flora da» üppige Pstan-enlcben. Hier überfielst bas Auge mit Behagen daS bunte Blumenporterce. in dessen Mitte ein Springbrunnen lustig plätschert. Rolen, Hyacinthen. Camellien, Azaleen. Mhodobenvron re. erauickrn nm die Wette Auge und Nase. Zu beiden Seiten deS Eingänge» steigen Azaleen in den schönsten Farben HNaelattig a», im Hinter gründe von saitlchgrünen Blattpflanzen und vereinzelten Eonllercn umschlossen, während die Grotte unter der Brücke mit niedlichen Zicrlarren taprzirt ist. Im Garten sind Maschinen und Garten- grräthe ausgestellt; auch haben hier einige Kollektionen zieriicker Conlieren Ihren Platz gesunden. Ein Besuch der Ausstellung wird genußvoll für den Laie» wie für den Gelehrten sein. — Dem „Asyl für Obdaehlose" ist in die'en Tagen ohne Namensnennung hie Summe von 500 Mark sckenkungS- weise zugeqanacn. Die hankenSwertbe Gabe war bealcitct von einer Karte mit folgenden Wotten: „Zum Geburtstage eines lieben Hingeschiedenen den „Obdachlosen" 500 Mark als Segensirncht einer treuen Arbeit." — Die naturbistvrsscken Sammlungen deS Gymnasiums zu Dre Sven-Neu stabt haben im verflossenen Scknliabre durch die Ackermann-Mancke-Stlltnng seine große und werthvolle Mineraliensammlung) eine ansehnliche Erweiterung er'abrcn. Zu dieser Sammlung fügte Herr Premierlientenant Mancke am k.t. März eine bedeutende Kollektion Dünnschliffe von Mineralien zu mikroskopischen Studien gefügt. — Zum letzten Male ritten gestern Vormittag die schmucken .Gordereiter. welche bis jetzt in der Frühling-- und Herbst- 65. Geburtstag. An diesem Tage fand zugleich bie Einsegnung! zeit beinahe alltäglich die Marienstraße entlang dcsslirte», vor seines jüngsten Kindeö statt. . ^ ^ unseren Fenstern vorbei. Das Gardereiterreglment und da» - Das künirige Oberl an de-ge richt wird, wie man Pionnierbaralllon vollzogen gestern mit klingendem Spiel und unv jetzt versichert, in dem Justtzpalast aus brr Pillnitzer-1unter Füvrung Seitens Sr. Ercellenz des HerrnKrlcaSminINer« straße seine Amtslokalitäten erhalten. ! von Fabriee, welcher In Eavalerie-GeneralSunllorm erschien, ihren - Der Herr Finanzminister Frh. v. Könne ritz ist von! Einzug in ihre neuen Kasernen In der Albertstadt. Die gesammtt ru«a diefer nicht blo» wuchtiaen, sondern auch rwcischnr,d,gen Waffe schließlich der WohmmgSpoltzri und der auf Baulichkeiten und und auch einzelne Soldaten beider Truppengattungen zogen »n- «wertrauen > deren Zubehör, als Gruben, Heiinsckleußen. Dachrinnen u. dergl. unterbrochen mir Kisten und Kasten ?c. bepackt hinan». Tna«« «in« l.hs^o. bezüglichen obrigkeitlichen Verfügungen, sowie die Dirretion de» - Durch einen Jrctbum ward gestern die 200. Jubelfeier In der WtE Preffe m den letzten Tagen etne lebhaft« zjxrmestunaSamtev. Den Vorsitz In der ersten RathSabtyeilung de« Bestehens deS K. S. GardcreikcrregimrntS aut 188g ange- H«tz wezen erneS Toaste», den der österreichische Botschafter m London, soll In Zukunst bei Abwesenheiten deS Oberbürgermeister» jedes- geben. Die Begründung der Plorbo scheu Reiter katlrt aber von Gras Karolyi, bei einem Banquet auf sie „ungeschriebene Allianz mal da- älteste der anwesenden bewlveten Rath»mitg!lrbrr über- 1681. und nur die erste Schlacht mackken sie ik«.st mit. Sonach »wischen Oesterreich und England" gehalten hatte. Man faßte diesen nehmen. ^ ^ sällt die Judclieier deö Bestehens ins Jahr 1881, nicht erst 1883. OGT7" a,'- - .»>.k kRathö-Plenum hat st» nunmehr auch mit dem schon L ä cksI s cd . B ö b »' is <ke Oamolschi«ifabrt. Tnnkspruch zwischen Birnen und Kase alS vaS Gegenstück auf den vor längerer Zeit vom Stadtrakh Trucker, dem Vorstände de» Shußer dem irüh 6 von Dresden nach Lcinncrltz'ährenden Schiffe «ui. den de« mzwrschen von emem »lovlrchen Leberlcrden befallene städtischen Feuerlöschwesens, gestellte» Ant'ag, daö s'adfifche wird jetzt auch 'Bonn. '0 eine Fahrt nach Aussig eingelegt
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