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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 19.05.1905
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1905-05-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19050519028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1905051902
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19050519
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1905051902
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1905
- Monat1905-05
- Tag1905-05-19
- Monat1905-05
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DicjcS Blatt wird den Lesern von Dre-den und Umgebung am Tage vorher bereit» al» Abend-Ausgabe zugestellt, während eS die Pvst-Abonnenlr!, am Morgen in einer Gesamtausgabe erhalten. Serugsgedüdr: vurleUUnck» I»'d-l >it,Nid «weimalieer dutraaunz durL u««Ier« Boten <«»«>«»» und «or,e«»> an Sonn- und Monloaen nur «>»mal> »Mt. »ovl. durch <uiswärii,e»om- mUIUmän » Mt. de«. S Mt so B!. Bei rtnmaliaer Sulielluna durch di« Poll »Mt. «obne Bestell,eld«. imÄus- land mU enUvrrchendem ZulM„e. Nachdruck aller Irtilel u. Oriamal- MilleiUui,«« nur mit deutlicher QueUeuanaadet.Lredd Nackr'» «MU,. Siachlraalich« üonorar- antprüche bleiben undciuiiltchliat: unv«ria»Lte Manuitrrvte werden nicht autdewadrt. r»t»«r»mm->dr,iie: N«ch»ich«e» Dre-den. 18LV Verlag von Ktepsch Reiriiardt. Mreigen-tanf. Itnnalimk von s!»I»»di,»n,in dis nachmitlaas:i Udr. Sonn und Neteriaa« nur Manenina»? n« von tl bis '/»> Uln. Die l irmINaciLrund- «eile «ca. « Silbe,,« ro Vis. >«n- klindmiulgcn aus der Privaiieile Zeile «> Pia : die swaltiac Zeile uu« Lert- icue ca Pia. als Eoiaciaiidt Zeile « P«, 4n Nummern »ach Sonn- und »cierta,cn I ivalliac tLrundjeile so Pia., aus Privaiieile «a Ps,. rivailtae Zeile ans Lerrieite m,d als iLmacmndl so Psa. Auswamae Luf- iräae nur aeacn Porausbcsabluna. BeieablLtier werden »nt tS Pf,, berechnet. Nernlvrechanschlutz: Am, l Str. U und Nr. LUSL NvlLllÄruekLrdvttvll ... xopiÄ-lto alitssowtrtilkvl uael» .jeckn» Uuster. pvii« ^ .... - . poliert, vvrviek'Zt oäor mii 8--n^iix:«-i» gnlvLniüelien Vaborruj,' Iieksit als Zj«o?.ut!i>«!t kau! Mrsskoru ^StSlI«2pkl!-kslll'!l(. Nr. 1?L8. Zkitstl.- Neueste Drahtbcricbte. Hvfnnchrichtcn, Schilleidenkmal, Sächsische Stiftungen, Fleischerverbaiidstag. Olcrichtsverhand- i »«»if,rr» l Ed Hliai 1 Idld^ llinge». Rufs. jap. Krieg, Maevtlo. Münchener Tcnvristcnknse. Berliner sieben. Plötzeusee-Prozcß. I » v» »»»»« Kneist, Grobe Brüderaassc. zu einer Sitzung zusanunen. Ten Neueste Drahtmeldunuen vom l8. Mai. Der russisch-japanische Krieg. London. Der Korrespondent des Neuterschen Bureaus bei. Oku» Armee meldet über Fusan vom 11. d. «M.: Tie Eisenbahn nach Tieliua ist nahezu vollendet. Tausende von Dschunken bringen baS benölig'e Material aus/Japan. London. Eine Lloyd - Meldung ans Suigapore vom heutigen Tage besagt: Der Dampscr „Segovia" berichtet, er lei in einer Entfernung von 10 Meilen von dein nördlich der Han-Kobebuckt liegenden Kap Par ela an einer russischen Flotte oorbeigekommeii, die aus 12 Schiffen bestand und lang- sam nach Norden zu dampfte. Saigon. Meldung der „Agence HaoaS".) Die Ver einigung der r u sf i s ch c n G e s ch w a d e r hat sich am 6. ds. ausserhalb der territorialen Gewässer vollzogen. Am 11. ds. sind die Schiffe in See gegangen und haben sich in östlicher Richtung entfernt. Das Hospitalschiss „Orel" beab sichtigt, nach Schanghai zu gehen. Admiral Ionquiöres er stattet über seine Inspizierung an den Küsten Annams befriedi gend Bericht. Hongkong. Der Spezialbcrichterslatter des „Reuterscheu BureauS" hat auf der Fahrt nach Kwcmg-dauwa» am Abend des 16. Mai 150 schwcrbeladene Dschunken, wahrscheinlich mit Vorräten für die Balttfche Flotte, 20 Meilen südwestlich vom Kap St. Johns, vor Anker liegen gejehen, die ihre Signal laternen zeigten. Beim Herankommen des Dampfers verschwanden die Lichter. In Kwang-dauwan ist alles ruhig. Wiesbaden. Gestern abend blieb der K aiscr nach der Vorstellung noch mit de» Herren der Umgebung und der Theaterleitung einige Zeit im Schlosse vereint. Im Laufe des heutigen Vormittags hörte der Kaiser de» Vortrag des Chefs des Militärkabinetts Grafen Hülsen-Häseler. Wiesbaden. Die Kaiserin ist heute früh 8 Uhr hier eingetroffen und vom Kaiser auf dem Bahnhöfe empfangen worden. Nach herzlicher Begrüßung fuhren die Majestäten nach dem Schlosse, inbclnd vom Publikum begrüßt. Kassel. Bei einem Brande, der in vergangener Nacht ein Wohnhaus im Dorfe Weimar in Asche legte, sind vier Kinder im Alter von 9, 7, 5 und 3 Jahren in den Flammen umgekommen. Vier andre Kinder konnten gerettet werden. Madrid. In Erwiderung der Ansprachen, die bei dem Empfange anläßlich des Geburtstages des Königs an diesen gerichtet wurden, sagte der König, er hoffe, daß seine be vorstehende» Reisen die Freundschaftsbande zwischen den Natio nen enger knüpfen und zur Festigung des Völkcrfricdens bei tragen werden. Das für mein Vaterland und mein Hausglück bedeutende Ereignis, das Sie erwarten, fuhr der König fort, wird, so hoffe ich zu Gott, zum Wohle des Volkes in Erfüllung gehen, denn in meinem Herzen vereinigt sich der Familien, sinn so eng mit der Liebe zum Baterlaude, daß ich an meine Vermählung in keinem anderen Sinne denken kann, als daß dann zwei sein werden, die das Vaterland lieben und be strebt sind, es seinem Glücke und seiner Größe cntgegenzu- sühren. Stockholm. Der Zenttal-Arbeitgcberverband beschloß die Aussperrung der im Maurcrgewerbe beschäftigten Arbeiter vom 20. Mai ab. Konstantinopel. Der Ministerrat hielt heute noch mals eine Beratung ab, bevor die Antwort auf die rumäni schen Forderungen der rumänischen Gesandtschaft über geben wird. New York. Der Sekretär der National Oarsman Association, Fred Fortmeyer, erklärte es als gewiß, daß ver schiedene amerikanische Ruderklubs die Hamburger Regatta beschicken werden, und jagte, das Interesse des Deut schen Kaisers für den Wassersport habe verwandle Saiten an geschlagen. Das erste Mal, daß amerikanische Ruderklubs an deutschen Regatten teilnehmen werden, werde auch nicht das letzte Mal sein. Oertliches und Sächsisches. Dresden, 18 Mai. —* Se. Majestät der König begab sich gestern nachmittag von Wachwitz aus mit seinen beiden ältesten Prinzen- Söhnen nach dem Klub- und Bootshaus des Dresdner Ruder- Vereins in Blasewitz und üvernahm daselbst das für die jungen Prinzen bestimmte, vom Boolsbauer Krebs gebaute Ruderboot. Der König und die Prinzen wurden im Bootshaufe vou den Herren Johannes Mühlberg und Adolf Näter empfangen und bei Besichtigung des mit Girlanden geschmückten Bootes von de» anwcfendeu etwa 30 Mitgliedern der Schülcr-Abteilung mit lebhaften „Hip-Hip-Hurra!" begrüßt. In der Begleitung des Königs und der Prinzen befanden sich die Herren Kämmerer von Cricgcrn und Hauptmann Baron L'Byrn. Auf Wunsch des Königs wurde sodann die Taufe des Bootes voraenommen, die Se. König liche Hoheit der Kronprinz mit den Worten: „Ich taufe dich auf den Namen Wettnr" vollzog, wobei das Scktglas klirrend am Buge des Bootes zerschellte. Hierauf dankte Herr Näter dem Monarchen für das erneute huldreiche Interesse am Ruder sport und brachte auf den König und das ganze Haus Wettin ein von den Anwesenden begeistert ausgenoinmenes „Hip-Hip- Hnrra" aus. Das Boot wurde dann zu Wasser gebracht, und der König übernahm selbst das Steuer. Ein zivcites Boot be gleitete. und die jungen Prinzen nahmen in beiden Booten den Bugsitz ein. In schneller Fahrt durchmaßen die Boote die Strömung, gefolgt von in langer Kette sich anschließenden Booten. In Wachwitz wurden die Boote verlassen, und der König dankte mit huldreichen Worten der Anerkennung. — Heute früh unter nahm K önig Friedrich August einen Spazierritt in die Dresdner Heide und lraf vormittags 101s Uhr zu Pferde im Residenzschlosse ein. Hier hörte er die Borträge der Herren Staatsmiwsler. der Hvfdepartcmentschess und des Königlichen Kabinettssekretärs und begab sich nachmittags 1 Uhr zu Wagen wieder nach der Villa in Wachwitz zurück. —* Se. Majestät der König nimmt morgen, gelegentlich seines Besuches in Großenhain, für sich und Gefolge im Hotel de Saxe Absteigequartier. —* Jbre Majestät die Königin-Witwe stattete der Dresdner Kunstgewerbe - Halle von Bernhard Schäfer, Königs. Hoflieferant, Prager Straße 7, einen längeren Besuch ab. * Se. König!. Hoheit Prinz Johann Georg wird an der Hochzeitsfeier für den deutschen Kronprinzen teilnehmen. —* Fürstin Constance Cantacuzenne und Freiherr r. v. Niethammer sind hier eingetrosfen und im Hotel ,ellevuc abgesticgen. — Prinz Karl von Baden, welcher mit Gemahlin eine längere Kur im Kgl. Medico-mechan. Institut des Herrn Geheimrals Tr. v. Reyher gebraucht und während dieser Zeit im Hotel Bellevue logiert hatte, kchrte gestern nach Karlsruhe zurück. —* Der König!. Kammerdiener Hermann Rani sch er hielt vom Kaiser von Oesterreich das goldene Verdienstkreuz mit der Krone vom Franz Joseph-Orden und vom Prinzregenten Luitpold von Bayern das Verdienstkreuz vom heiligen Michael. —* Nach einer Verfügung des Justizministeriums vom 15. Mai sind am Geburtstage des Königs Fried rich August und an dem des Kaisers die NachmittagS- stundcn bei allen Justizbehörden als dienstfreie Zeit zn behandeln, soweit die Dienstgeschäfte es gestatten. Wegen der Erledigung dringlicher Sachen in den Nachmittagsstuitden der Geburtstage wird noch nähere Bestimmung getroffen. —* Die Betriebseinnahmen der sächsischen Staats eisenbahnen hoben im April nur im Personenverkehr ein günstiges Ergebnis geliefert, dagegen im Güterverkehr einen Rückgang gezeigl. jschch vorläufiger Feststellung wurden ver- " ' " ' 178 920 M 000 Mk. in, .. im ganzen i-s- 9820 Mk.s. In der Zeit vom 1. Januar bis 30. April d. I. beträgt die Einnahme: 12510 515 Mk. im Personenverkehr 290 150 Mk. gegen den gleichen Zeitraum oes Vorjahress, 26 681 233 Mk. im Güterverkehr (-ff 497116 Mk.s. 39 221 778 Niark im ganzen s-ff 787 366 Mk.s — 218 Mk. durchschnittlich auf 1 Kilometer Bahnlänge. -7* Der engere Ausschuß für das hier zu errichtende S ch i l l c r - L e uk »1 a l trat gestern abend ün Restaurant KneM. ivroge nrnocrgaiic. z» einer ^ignng zmainmen. Den Vorsitz führte Herr Tr. med. Hops. An den Verhand lungen, in deren Verlauf Herr Geh. Hofrol Professor Diez schätzenswerte Mitteilungen machte, nahm auch Herr Stadt kommandant Generalmajor v. Schweinitz teil. Zunächst wurde von dem Herr» Vorsitzenden die Bitte ausgesprochen, die Sau'melstcllen für das Tcukmnl recht fleißig zu benützen. Weiter wurden von verschiedene» Seite» Vorschläge gemacht, wie diese Sammelstcllcn innerhalb der ^ladt, beziv. Krcishauptman»- sclunt Dresden, vermehrt werden können. Tein erweiterte» Aus schüsse wurden die Herren Geh. Rat v. Seydcwitz, Rektor Pros. Dr. Giesing, Stadtverordneter Ahlhclm, Lehrer Schanze und Kaufmann Siegfried Schlesinger hinzugewählt. Was das Denk mal selbst betrifft, w ist eine genaue Planung nicht möglich, ehe die erforderlichen Millel festlichen. Im Prinzip erklärte sich die Versammlung damit einverstanden, daß das Denkmal in Dresden-Neustadt und zwar in der Nähe des König lichen Schauspielhauses errichtet wird. Veit seiner Ausführung sollen nur Dresdner Künstler betraut werden. — Von morgen an übernebmen liier noch I 0 0 5) eichä > te und Gastwirt schaften »ffv. Sammclstellcn ffir das Tenkw.al. —* Die Stiftungen, die im erste» Viertel des Jahres 1905 in Sa chsen bekannt geworden sind, habe» l 550 000 Mk. erreicht. Diese Summe ist bei weitem nicht der Wirklichkeit ent sprechend, da zahlreiche Zuwendungen nicht dein Betrage nach bekannt geworden sind. Namentlich die Großindustrie, die sich znm Teil in erfreulicher Blüte besindct, hat wieder eine weit gehende Freigebigkeit gezeigt. Als die bedeutendsten Stiftungen sind zu erwähne«: 200«M Ml. vou Geh. Kommerzienrat Eiche- bach in Dresden für seine Beamten und Arbeiter. 180 000 Mk. verblieben nach Abzug der Vermächtnisse der Richard Lommatzsch Stiftung in Dresden, deren Erträgnisse zu Freistellen im Bürger Hospitale, zur Unlerstütznng einer Knahenhcichästignngs-Anstalt und s»r Fericnkolvnisten bestimmt sind . I" >") Pik. überwies Geb. Kommerzienrat Menz in Dresden dem Regiment, bei dem er einst gestanden, ebenso viel Privatns KIügcl dem Leipziger Theater und Orcheslerpcnsivnssonds. desgleichen Witwe Müller in Ebers bgch nebst einem Hgnsgrnndstück zu einem Aryl für bedürftig: Jungfrauen »nd Witwen. 70M)Mk. eine ungenannte Dame de: Stadt Dresden zur Pflege und Erziehung armer Kinder 60>M Mk. Frl. Ottilie Kriebel für alte arme Musiker. 50tM Mt Oskar Brandstetter in Leipzig für Witwen und Waffen seiner Angestellten. 50000 Mk. Privatus Karbißsch der Stadt Frcibeeg und 30000 Mk. Privatus Steycr der Stadt Meißen für Armen zwecke, 30000 Mk. Frau Direktor Bellingroth in Dresden für di" Technische Hochschule, 30000 Nit. Siegsried Lchlcsurger irr Trcs deiz zu llrlaubsgeschciiken für seine Angestellte». Zahlreiche Stii tnngen zu gunsten voll Arbeitern wurden aus Anlaß des Pesnchks des Königs errichtet. Verhältnismäßig gering bedacht wurden kirchliche Zwecke und LiebcSwcrkc. —* An der Serenade der Dresdner Sänger auf dem Aitmarkte werden teilnchmen von gemischten Chören: Der Chorgesangvereinsbund, der Dresdner Chorverein, die Drevßigsche Singakademie, der Martin Luther-Kirchenchor und die Robert Schumannsche Singakademie: von Männcrchören: der Elbgau-Sängcrbund, der Julius- Otto-Bund und der Sänger bund Dresden. Die Probe der gemischten Chöre wird am 20. Mai abends 8 Uhr rm Tivoli . diejenige der Männcrchore am gleichen Tage abends halb 9 Uhr in den „Zentralhalleu" am Fischhosplatze stattfinden. Die Hauptprobe ist festgesetzt worden auf den 24. Mai abends, und zwar für das Orchester aus alb 8 Uhr, für die gemischten Chöre aus 8 Uhr und für die Männercköre aus 9 Uhr. Sie findet im städtischen Aussteilungs- volaste, Eingang durch die Kuppelhalle an der Siübel-Allce, statt. —* Aus Anlaß der Thronbesteigung des Königs Friedrich August lvar der Stadl Dresden von Herrn Fabrikanten Schulz ein Uh r e n k a n de l a b e r als Gclchenl angeboren und auf Beschluß der städtischen Kollegien angenommen worden. Er sollte an der Ecke der LennLstraße und Stilb el-AIlee ausgestellt und elektrisch beleuchtet werden. Die erforderlichen Arbeiten gehen jetzt ihrer Vollendung entgegen, sodaß die Uhr binnen kurzem im Betriebe sein wird. Von den Passanten dürste diese Neueinrichtung, die derjenigen auf dem Pirnaische» Platze angebrachten ähnelt, mit Freude begrüßt werden. —* In L ö b a n wurde am Montag. Dienstag und Mittwoch der 31. sächsische Flcischee-Verbandstag abgehalten. Am Kunst und Wissenschaft. .. . „ Sonnabend, den 20. werden Sonntag, den 21. Mai, zum ersten Male wieder- s* Mitteilung aus dem Bureau der Königlichen Hos- lheatrr. Die Opern „Der Herr Kapellmeister" und „Im Brunn en" und das Tanzbild „R 0 k 0 k 0", deren Erstaufführung ffm Opernhause Sonnabend, den 20. Mar, statt» findet, holt. f* Die Münchner Hofoper steht vor einer T e n 0 r i st e n - K r i I e, in der auch Herr Kammersänger Burrian eine Rolle zu spicken fcheint. Ter Kammersänger Heinrich Knote hat, nach Mitteilung der „Münch. Ztg.". bei Abschluß seines neuen Vertrages mit der Königlichen Hofthcaler- Intendanz die Bedingung gestellt, daß ihm innerhalb fünf Jahren ein einmaliger sechsmonatiger Urlaub zn Gast- fpielzwecken in Amerika gewährt werde. Die Nichterfüllung dieses Wunsches würde den dauernden Verlust des Sängers für München zur Folge gehabt haben. Das genannte Münchner Blatt hatte hierzu bemerkt: „Wenn die Iniendanz so sortfäbrt, wird dle Münchener Oper bald einer Münchener sta^iona Platz gemacht haben, ein männlicher und ein weiblicher Star, das übrige ungenügende Mittelmäßigkeit! Wie sich ein derartiges Prinzip mtt der Würde eines Hoftheaters verträgt, ist uns frei- lrch unverständlich. Kann sich yerr Knote anderswo mehr ver- dienen, soll er es tun. Das ist sein Recht. Deshalb soll man aber das Recht des Publikums nicht verkürzen, das Recht auf stabile, gute OvernverhAtnissc. Wenn die Intendanz gezwungen rst. auf di« Mitwirkung des Herrn Knote sechs Monate — in der Hauptsaison!!! — zu verzichten, -wird sie sich samt Herrn Knote nicht nmndcrn dürfen, wenn im Publikum natürlich die ^ sie eS denn die übrige Zeit des IahreS nicht ' Herr Knete derart freudig, wie es den An- ... Münchner Publikum im Stiche. — Lat «r nn noch ein Recht zu hoffen, daß da» Münchner Publikum ihm dr« btsberiaen Sympathien bewahrt?" Auf diese Br- mrrknng bin hat Herr Knote seine sofortiaeEntlassung von der Hofcheater-Jntendonz verlangt. Ob er sie erhält, ist noch di« Ar«k«. UnS interessiert der Fall nur insofern, als man mit dem vrohimd« Abgänge Knote» die Berufuna d«s Herrn Miore nicyr w-unoern Frcyn: auftaucht, ob sic auch tun kann. Läßt : schiin hat, da» Mü Kammersängers Burrian nach München in Einklang bringt. — Hierzu ist auch ein Brief von Interesse, den Herr .Kammersänger Burrian aus London an die „Hamb. Nachr." schreibt: „In der Nummer 328 Ihres werten Blattes sind in dem ./Dresdner Brief" Angaben über meine Person enthalten, die nicht zutrcffen. Zunächst hat Bayreuth in der Konkurrenz um Parsisal Herrn Bary nicht mir vorgezogen. Ich l>abe über haupt nicht konkurriert, war dazu auch nickt eingeladc». Sodann ist meine Verstimmung nicht durch das Alternieren mit Herrn Bary in drei Rollen (mehr sind es nicht!) entstanden: im Gegen teil: mir würde es aus naheliegenden Gründen nur angenehm sein, wenn Herr Bary mehr als Siegmund sein Eigen nennen dürfte. Es ist wahr, daß ich die Lösung meines Vertrages erstrebe. Warum — darüber könnte mein geschätzter Kollege Anthes nach dreizehnjähriger Dresdner Praxis bessere Auskunft erteilen, als Ihr mit vorzüglicher Hochachtung ergebenster Karl Burrian." — Ja, wenn für Herrn Burrian sein .^geschätzter Kollege Anthes" freilich vorbildlich ist. wird man allerdings die Hoffnung aufgeben müssen, ihn zu ^ ilten. Als ein Vergnügen kann es wirklich nicht immer gelten, heoterintendant zu sein. Berliner Lebe«. S. Berlin, 17. Mai. Die deutsche Reichshauptstadt hat sich bekanntlich seit kurzem einen poetischen Bürgermei st er zugelegt. Keinen, der etwa nur in seinen Mußestunden heimlich Verte drechselt, die er seinem Pulte anvertraitt oder einem kleinen Freundeskreise er rötend vorliest. Vielmehr einen rechten, echten Poeten. Georg Reickc schreibt sogar abendfüllende Schauspiele, die beschä doppel leucht« . ^ wohl oder übel Aufgaben übernehmen, von denen sich em mit als er aus Tausenden von Bewerberinnen 100 auszuwählen batte, die als Eh r e n j u n gf ra u e n beim bevorstehenden festlichen Einzüge des K r 0 11 p r in z e n v a a r e s zu fungieren haben werden. Man denke! Paris, der Sohn des Priomos, bat eine Art weltgeschichtlicher Berühmtheit erlangt, nicht nur weil er als Entführer der Helena den trojanischen Krieg entfesselt, sondern auch weil er eine ähnliche Kraftleistung, wie Herr Reicke, vollführt hat. Was will aber die seine dagegen besagen! Vor ihm waren nur drei Schöne erschienen, unter denen er die schönste Empfängerin des umstrittenen goldenen Erisapsels auszusuchen hatte. Die Wahl wurde ihm überdies dadurch erleichtert, daß die Kandidatinnen ihn bekanntlich durch Bestechung zu gewinnen trachteten, und er eigentlich nicht die in seinen Augen Schönste, sondern vielmehr dieienige wählt«, die ihm das Schönste versprochen hatte. Herr Reicke dagegen mußte sich ganz aus seinen guten Geschmack verlassen. Dabei schwebte ihm noch das böse Schicksal eines Bruders in Apoll, des alt- griechischen Sängerhcros Orpheus, vor Augen, der bekanntlich bei einer ähnlichen Gelegenheit «von rasenden Bacchantinnen — damals war das für solche Zwecke beauemere Dynamit noch nicht erfunden — einfach mit den Fingern m kleine Stücke zer rissen ward. Herr Reicke aber ist mit heiler Haut davongekom men und befindet sich den Umständen nach wohl. Daß die von ihm, sagen wir höflich, als minder schön von dem heißersehnteu Ehrenamte ausgeschlossenen Jungfrauen nunmehr an die öffent liche Meinung appellieren und sich nach berühmten Künstler- mustern in einem „Salon der Zurückgcwiesenen" Genugtuung für die erlittene Niederlage verschaffen wollen, gehört wohl zn jenen aufregenden, aber unbegründeten Gerüchten, di« im Ge folge welterschütternder Ereignisse oufzutreten pflegen. I-m übrigen werden ja weitere Kreise bald Gelegenheit haben, sich von vem Geschmack des Herrn Bürgermeisters durch den eigenen Augenschein zu überzeugen. Freilich wird man vorsichtig sein müssen, ehe man etwa einen Stein auf ihn werfen wird. Denn ein Sch«lmgibt mehr, als er hat. und eS kommt ganz darauf an. wie daS „Material beschaffen war, aus dem er seine schwierig« Auswahl zu treffen hotte. Eingeweihte erzählen Wunderding« davon, welche Gestalten sich für berechtigt gehalten hatten, sich um den Posten einer Berliner Ehrenjungsrau »u bewerben. Schließlich kaun auch ein dichtender Bürgermeister weibliche
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