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Erzgebirgischer General-Anzeiger : 15.09.1916
- Erscheinungsdatum
- 1916-09-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1843119854-191609150
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1843119854-19160915
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1843119854-19160915
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer General-Anzeiger
- Jahr1916
- Monat1916-09
- Tag1916-09-15
- Monat1916-09
- Jahr1916
- Titel
- Erzgebirgischer General-Anzeiger : 15.09.1916
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ErzgebirMchsr 65. Jahrgang. eneral M Fernsprecher Nr. 28 Telegr.-Adr.: Generalanzeiger. Vereinigt mit ver Olbernhauer Zeitung. g «-«stellen, sowie von allen Pofianstalten Deutschland» und Oesterreich-Ungarn» angttumnnen. »Ntejgen-Annützme: «nz«i,eu über eine viertelscite Nmj»n» bi» uachm. S Uhr -m Burt,,,, kleinere Anzeigen bis spätestens Vorm. S Uhr, — Telephonische Ausgabe schließt jedes Reklamation»recht au». MM VM tz« LW« SeW getan! der Aushändigung der Z'LNt. » k> p Nummer 215. v k> » nach egoistischen Motiven. Weil man das in Deutschland weiß und die allgemeinen Sympathien des aufrechten Schweden» Volkes kennt und schätzt, vermag die neue Handlungsweise der schwedischen Regierung auch keinen zornigen Unwillen bei uns auszulösen. Man legt die neueste englische Vergewaltigung zu all den zahllosen anderen und erkennt nur abermals die hilflose Lage des einst so stolzen Großbritanniens, die jedes verziveifelte Mittel auSzunützen sucht, um aus anderem als militärischem Wege Erfolge zu erringen. Auch im russischen Lügen übm sich die Rumänen schon wacker. Ihre ersten Heeresberichte verweilten mit besonderer Vorliebe bei den „Dum-Dum-Geschossen", die wir Deutschen verwenden sollen. In ganzen Kisten wollen sie sie erbeute! haben. Dabei haben sie überhaupt nichts erbeutet, sondern laufen vor Mackensens Sturmkolonnen fort wie die Schaf herden vor dem Wolfe! Olbernhau, Freitag, den 15. September t915.> Die engMcke Hafensperre. Zu der von uns bereits gestern ausführlich gemeldeten Sperre der englischen Häfen für die neutrale Schiffahrt liegen heute noch folgende Meldungen vor: Eine Haager Mitteilung besagt: Holländische Schiffahrts kreise vermuten, daß voraussichtlich mit einer vier- bis, fünf tägigen Schließung der englischen Häfen zu rechnen sei. Die holländische Generalpostdirektion machte bekannt, Laß jeder Postvsrkehr eingestellt ist, Privattelegramme für England werden zwar noch angenommen, doch, ist über den Zeitpunkt Kuhianä als Lrrleker. Die Rumänen führen ihren Krieg im Großen wie im Kleinen als gelehrige Schüler ihres russischen Erziehers. Ihre Kriegseröffnung war eine getreue Kopie der russischen inso fern, als auch in ihrer Vorgeschichte der Wortbruch nicht fehlte. Mit dem falschen Ehrenworte des Kriegsministers Suchom- linow, daß an eine Mobilmachung nicht gedacht werde — die dann bereits in der nächsten Nacht befohlen wurde! — steht auf ziemlich gleicher Höhe die Versicherung, welche König Ferdi nand von Rumänen noch kurz vor dem entscheidenden Kron rate Len Vertretern der Mittelmächte gegeben hat, daß keine Veränderung der Neutralitätspolitik in Aussicht genommen sei. Und nun die Kriegführung! Nikolaus Nikolajewitsch hat im Vorjahre auf seinem berühmten Rückzüge die zu räumen den polnischen und litauischen Landschaften schonungslos ver wüsten lassen, Vieh und Menschen in Scharen fortgetrieben, auf die Dörfer und Städte den roten Hahn gesetzt usw. Genau so geschah es gegenwärtig in der Dobrudscha. Ministerpräsi dent Radoslawow teilt amtlich nach Heeresleitungsberichten mit, daß bereits vor der Kriegserklärung Ler Bevölkerung das Vieh fortgetrieben wurde, daß besondere militärische Mord brennerabteilungen zur Niederbrennung der bulgarischen Dörfer gebildet sind, und in zwei Dörfern die gesamte männ- liche Bevölkerung niedergemetzelt wurde. Die Kinder hat man teils in Lie brennenden Häuser eingeschlossen, teils mit den Weibern fortgeschleppt. Aus anderen Ortschaften ist die ge samte Einwohnerschaft über die Donau nach Kalarasch ver schleppt und dort am Flußufer unmittelbar vor der Stadt postiert, um diese gegen eine bulgarische Beschießung mit lebendigen Bulgarenleibern zu decken! Aehnlich haben es ja dis Russen in Galizien seinerzeit ge macht, indem sie die zusammengetriebene Judenschaft in du Feuerlinie zwischen ihrer Front und der feindlichen gestellt haben. Und im Sengen und Brennen waren sie bei ihrem Ab- zuge aus Polen ebensolche Meister wie die walachischen Lehr linge ihres verruchten Treibens. Die erwarteten Juden pogrome haben natürlich ist Rumänien auch bereits begonnen: in dem Fache hatte man in Rumänien schon längst in Friedens zeiten Ruhland seine Methoden abgelauscht. Mt militärischen Rücksichten sind diese Schä'ndlichkeiten natürlich nicht zu rechtfertigen. Mochten die vor Jahresfrist von dem grausamen Großfürsten noch vorgeschützt werden können: nach dem in Polen erlebten Mißerfolge ist es seinen Nachtretern nicht mehr möglich. Denn nicht irgendwie nen nenswert ist der deutsche Siegeslauf durch jene Verwüstungen aufgehaltcn. Und in kürzester Zeit sind die Zufahrtsstraßen nach der Verteidigungslinie im Osten wieder in kriegsbrauch baren Zustand versetzt worden. Es ist der wilde Haß gegen die Bulgaren, der den Rumä nen ihre Schandtaten eingibt. Dieses Volk ist ja nur ganz äußerlich ein wenig von Westeuropas Kultur beleckt. Wir Deutschen haben schon vor einem Menschenalter einen Vor geschmack des Halbastens bekommen, bas sich unter dem dünnen Firnis pariserischer Herkunft birgt. Damals gingen die Wogen der Empörung hoch bei uns über den Ueberfall des Bukarester Pöbels auf harmlose Deutsche, die ihr Friedensfest in ge schlossenen Räumen feierten: natürlich war er von Herren aus Frankreich aufgewiegelt! König Carol schämte sich in einem solchen Maße seiner Adoptivheimat, deren Krone er trug, daß er mit deren Niederlegung drohte. Das hat geholfen, da alle Halbwegs einsichtigen Politiker — zu denen damals Bratianus Vater beiläufig nicht gehörte! — ihre Landsleute himmelhoch beschworen, das Vaterland nicht den Gefahren einer Anarchie mit türkischem Einmärsche im Hintergründe auszusetzen. Ob sein Nachfolger gleich entschlossen den Rohheiten wehren wird? Die Schwäche, mit der er sich seine Entschließung im Kronrate von der Straße und seinen mehr als zweideutigen Ministern diktiern ließ, macht schweren Zweifel aufsteigen. Aber aus sich selbst heraus wird dieses Volk nicht zur Be sinnung kommen. Wer die Ideale seines Umgangs mit Kriegsgegnern aus Moskau sich holt, für den bleiben Menschen tum und Menschenwürde unverstandene Begriffe. Aber die französische Schule ist auch nicht viel mehr wert. Wie ober flächlich die „große Nation" die „Ritterlichkeit" auffaßt, mit der sie seit Jahrhunderten so groß getan hat, ist durch ihre Dir S,»u,»pr^« für den rr»«ral-Ln!«tg<r- Ä, h oll 1 d.P,s»llft»st«ll< u.d. Ru«,od<ft.ll. Durch „ns.re gNtunzlbotrn »ug«lraa«n Durch »tr Post, au! d«n R.mterv ad,«halt Leoorstekenäe MInlfterkrMs In Spanien. Aus Madrid wird gemeldet, Laß man Lie Möglichkeit Ler Bildung eines Konzentrationsministeriums unter dem Vor sitz Mauras ins Auge faßt. Der Minister Les Innern hatte über Liese Frage eine Unterredung mit mehreren Journalisten, in der er erklärte, C wf Romanones werde demissionieren, falls Lie Unterstützung durch die Kammer und die öffentliche Meinung nicht möglich sei. Aus London erfährt die „Vossische Zeitung", Latz ein Pariser Syndikat in Spanien mehrere Zeitungen angekauft habe. 6rak üsras Nukklärungen. Ein Antrag des Grafen Andrassy, seines hervorragendsten Gegenspielers im ungarischen Parlament, die Delegationen neu einzuberufen, um Aufklärungen über Lie auswärtige Politik zu geben, hat dem ungarischen Ministerpräsidenten Veranlassung zu bedeutsamen Mitteilungen geboten. Den Antrag lehnt er als Einmischung in das Verfassungsleben der österreichischen Reichshälfte ab. Aber was an Aufklärungen zu erteilen tunlich war, ist in der Antwort des Ministers vor gebracht worden, sodaß der Zweck der Andrassyschen Anregung im wesentlichen erfüllt ist. Der Graf hatte besonders die gegen Italien und Rumänien befolgte Politik angegriffen. Vor Italien habe man sich mit seinen zu weit gehenden Zugeständ nissen gedemütigt und doch ohne Erfolg. Tisza weist nach, daß die Landabtretungen erst angeboten sind nach dem großen Siege von Gorlice, also in einem Augenblick, wo Nach giebigkeit nicht als Schwache erscheinen konnte. Sonnino habe vielmehr mit Vorsatz die Verhandlungen in der Absicht geführt, sie zum Scheitern zu bringen — aus der Ge- mütsverfassung heraus, Lis Betrüger und Diebe zur Er mordung Les Geschädigten treibt, um sich der Beute zu ver sichern. Dann hatte Andrassy Lie gegenwärtige Regierung mit der Verantwortung für Len rumänischen Einbruch in Siebenbürgen belastet. Tisza bestritt, von der rumänischen Kriegserklärung überrascht gewesen zu sein. Nur ihr früher Zeitpunkt habe ihn überrascht und mit Recht, da Rumänien losgeschlagen habe, ehe seine Kriegsvorbereitungen vollendet waren. Umso begründeter erscheine die Hoffnung einer baldigen Zu rückeroberung des verlorenen Gebietes, sodatz also die Folgen der Ziffernversetzung in der Rechnung, durch welche die öster reichische Reichsleitung in ihren Berechnungen getäuscht wurde, sehr leicht auf Rumänien zurückfallen können. Und dir beste Dertcidiaungsmatznahme gegen den tückischen Ueberfall habe man nicht versäumt rechtzeitig zu treffen: den Abschluß des Bündnisses mit Bulgarien! — Die Verteidigung des heftig getadelten Ministers steht durchaus auf der Höhe. Sie zeigt, wie wir eS bei seinen Reden gewöhnt sind, sein guter Gewissen und die sichere Grundlage, auf der sich fein« Politik aufbaut. Auch Ler Schluß seiner Rede, dessen zurückhaltende Sprache gegen den Verräterstaat hinter den Karpathen sehr auffällt, ist geeignet, die Erwartungen zu stärken, daß die Episode des rumänischen Krieges nicht übermäßig lange die von seinen Schrecken unmittelbar Heimgesuchten bedrücken wird. Die „Kölnische Heilung" meldet von Ler Westgrenze: Au» Amsterdam wird berichtet: Ucber die englische Hafensperre ist noch nichts Näheres bekannt geworden. Die holländischen Morgenblätter vom Donnerstag enthalten überhaupt nichts darüber. Sehr auffallend ist, daß England anscheinend auch die Berichte des Reuterschen Bureaus nicht durchläßt, denn in den Mittwoch-Abend- und DonnerStag-Morgenblättern steht kein Reutertelegramm. Gerüchte über englische Landungen an der belgische» Küste. Infolge Ler jetzt von der englischen Gesandtschaft im Haag amtlich bestätigten Schließung sämtlicher englischer Häfen für neutrale Schiffe und die Stockung des Post- und Telegraphen verkehrs nach England laufen Gerüchte über beabsichtigte Landungen der Engländer an der belgischen Küste um. 5ckweäen§ Nachgiebigkeit. Seit dem Lie reiche Ernte des dritten KriegSjahreS auch die bescheidensten Hoffnungen auf allmähliche Aushungerung Deutschlands zunichte gemacht hat, verdoppelt Albion seine Anstrengungen, uns die letzten Reste neutraler Zufuhr aus Holland und Len nordischen Königreichen abzuschneiden. Ob auch, wie behauptet wirö, die neueste Selbstisolwrung, Ler Abbruch allen Verkehrs mit dem Festland, schärferer Vergewal tigung Les neutralen Handels dienen soll, wie in Holland be hauptet wird, das dürste sich ja Wohl bald herausstellen. Jeden falls bekommen die kleinen Staaten, die ihre Neutralität trotz allen Druckes aufrecht zu erhalten wünschen, gegenwärtig wieLer besonders eindrucksvoll die „Freundschaft" und den „Schutz" Englands zu spüren. Selbst Schweden, das bisher am tapfersten widerstanden hat, kann sich der brutalen Gewalt anwendung Les Schutzherrn der Rechte neutraler Staaten nichl mehr entziehen. Die bis dahin geübte Erleichterung oder still schweigende Duldung der Einfuhr vieler Waren von Uebersee nach Schweden (Kakao, Kaffee, Gummi, Leder, Futtermittel, Margarine, -Tee und Gewürze) soll aufhören. Vor allem aber hat Schweden ein aenerelles Ausfuhrverbot für alle schwedi- scheu Fischarten (frisch, geräuchert, gesalzen, konserviert) erlassen müssen, weil es sonst keine Jslandheringe mehr ins Lano hereinbekommen hätte. Die schwedische Presse, selbst die entente- freundliche, und Lie schwedische Volksstimmung nehmen Las Durch dir .»getrogen —.8V „ ».«> vesteLungen werden in unlerer Seschisttstelle KlderNkate 11), »»n unseren Dolen U -» »ot- Di, Lkilen-Pretl« det jeden Wochemog nochmittagt 2 Uhr erscheinenden „trzgedirgischen «eneral-Anieigerl" detragen: sllr Anzeigen au« obengenannien «mttg-richitde.irlen die s gespaltene Pent,eil- lb Psg.. die , gespaltene Reklame- und amtliche Zeile dk> Psg. »°n aut.rhalb ders-Idrn 2g M., resp. 4o Psg. radellarischer und schwieriger «ah h»h«r Bet Wiederholungen entsprechender Rabatt lant Tarts. Für Ruiiunst tn Ossertenannahtu« werden 2b Psg. extra berechnet. Die Radansö.e und Nettopreise Haden nur det Bar» tahlung binnen »0 Tagen SllMsk.N, lingere« Ziel, gerichtliche «"»j-hnng und gemeinsam, «nzeigen verschiedener Inserenten bedingen die Berechnung °et Brutto-Zeilenpretse« klollänöllctie krobemobUMerung. Der „Zürcher Tagesanzeiger" meldet aus dem Haag, Latz Holland demnächst eine Probemobil'swrung aller Land- vnd ' Seestreitkräfte vornehmen wird. Tageblatt für die Amtsgerichtsbezirke Olbernhau, Sayda, Zöblitz und Lengefeld. Amtsblatt des Königlichen Amtsgerichts des Stadtrats und Stadtgemeinderats zu Olbernhau. ver neue grlecklscke Ministerpräsident. Agence Halms meldet aus Athen: Der König ließ Dimi- trakopulos fragen, ob er die Bildung eines neuen Kabinetts übernehmen wolle. Dimitrakopulos nahm grundsätzlich an. Nach dem er sich mit dem König ins Einvernehmen gesetzt hat, wird er seine Absichten den Gesandten Ler Entente ausein- andersotzen und dann seine endgültige Antwort geben. Zu der Nachricht, Latz König Konstantin beabsichtige, sich an Lie zwischen Gunaristcn und Venizelisten stehende Fort schrittspartei zu wenden und Len Deputierten von Tripolitza, Dimitrakopulos, mit der Neubildung LeS Kabinetts zu beauf tragen, sagt das „Berliner Tageblatt" u. o." Der gegenwärtig 45 Jahre alte Abgeordnete Dimitrakopulos war wiederholt Justizminister. Anfangs ein Anhänger Venizelos', hat er später eine eigene Partei gegründet. Er siebt heute Venizelos als Gegner gegenüber und gilt als gewissenhafter, streng königstreuer Mann. I Behandlung der Kriegsgefangenen wieder einmal sattsam dar-1 amtliche Ausfuhrverbot mit Unwillen auf, weil es allszu Leut getan! lich gegen Deutschland gerichet ist und dadurch Lie schwedische Neutralität berührt, aus deren gerechte unL ernste Hand habung das Volk bis dahin mit Recht so stolz war. Allein englische Willkür fragt den Teufel nach Volksstimmung kleiner neutraler Staaten. Es handelt aüsschlietzlich und rücksichtslos In Deutschland monatl. viertelt äh rl. -.60 >i. 1.80 , —.70 . 2.10 , -^>6 , 1.SS In Österreich - Ungarn monatl. vterteljä-rl. «r. .W Kr. 2.70 ttr. 1.- hr.
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