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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.06.1856
- Erscheinungsdatum
- 1856-06-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185606248
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18560624
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18560624
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1856
- Monat1856-06
- Tag1856-06-24
- Monat1856-06
- Jahr1856
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.06.1856
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^ 17«. Anzeiger. Dienstag den 24. Juni. 1856. Leipzig, am 26. April 1! Bekanntmachung. Die unentgeltliche Einimpfung der Schutzpocken wird auch in diesem Jahre allen unbemittelten Personen jeden Alters, welche in hiesiger Stadt und deren Weichbild, so wie in den unter die Jurisdiction unseres Landgerichts und des König lichen KreiSamteS hier gehörigen Ortschaften wohnen, hiermit angeboren. Dieselbe soll von und mit dem V. Mai d. I. an während eines Zeitraums von acht Wochen, und zwar in jeder Woche Mittwochs, Nachmittag- von S Uhr an im großen Saale der alten Waage am Markte hier stattfinden. 856. Der Rath der Stadt Leipzig. Koch. G. Mechler. Vermiethung. DaS am Naschmarkte im Rathhause befindliche Löwe'sche Local soll von Michaelis d. I. anderweitig vermiethet werden und ist zm öffentlichen Licitation desselben der LS. Juni d. I. terminlich anberaumt worden. UiethlustLge haü«n..M dcher gedachten Tages früh um LL Uhr bei der Rathöftube anzumelden, ihre Gebote zu thun und sich wirrer Resolution, wobei die Auswahl unter den -icitanten und jede sonstige Verfügung Vorbehalten bleibt, zu gewärtigen. Leipzig, den 2. Juni 1856. De- Raths der Stadt Leipzig Mnanzdeputativn. Die heiligen Stätten in Leipzig. Au den ältesten und ehrwürdigsten Gebäuden in Leipzig gehören die Kirchen. Es ist ein für das gläubige Gemüth wahrhaft er hebender Gedanke, in Räumen zu weilen, wo schon vor längst vergangenen Jahrhunderten die Herzen sich in frommer Andacht zu Gott erhoben. Man wird daher einen Blick auf die Geschichte unserer Kirchen gewiß nicht unwillkommen heißen. Die Thomaskirche. Die Geschichtschreiber haben es ungewiß gelassen, ob sie mit dem 1222 vollendeten Augustinerkloster erbaut worden ist, oder ob sie, was mehr Wahrscheinlichkeit hat, schon früher bestand. Ge schichtliche Erwähnung geschieht ihrer im Jahre 1292, in welchem Markgraf Diezmann „Kloster und Kirchen zu St. Thomae" ein Geschenk machte. Im Jahre 1355 fand eine Hauptreparatur der Kirche statt, nach deren Vollendung sie vom Bischof zu Merse burg mit „großem Pomp und Herrlichkeit" eingeweiht wurde. Im Jahre 1368 baute man an die Kirche die St. Michaelis capelle. Nachdem bereits 1412 der Thurm zusammengestürzt war, wurde die Kirche selbst 1482 abgetragen und das vor unser« Augen stehende Gebäude aufgeführt, welche- 1496 der Bischof Thilo zu Merseburg einweihte. Der Thurm wurde wiederholt ausgebessert und 1762 zu seiner jetzigen Höhe, 165 Ellen gebracht. Im Jahre 1866 wurde die Kirche in ein Magazin und 1814 in ein Lazareth verwandelt. Erft 1815 wurde sie ihrer heiligen Bestimmung zu- rückaegeben. Das Kirchengebäude besteht aus dem Thurm, dem Schiff und dem Chor. Das Schiff, ein majestätische- gochisches Gewölbe, ruht auf 14 Pfeilern. Der ganze innere Raum enthält 288 Fuß in der Länge und 115 Fuß in der Breite. Der schöne Altar wurde 1721 von einer Stiftung de- Bürgermeisters vr. Born erbaut. König August II. schenkte dm Marmor und überwies die Arbeit dem Bildhauer Fosetti, welcher deshalb nach Leipzig kam. Nach Vollendung des Altars wurden zu beiden Seiten desselben die Bildnisse der Superintendenten aufgehängt. Die herrliche Orgel wurde 1733 auf dem neu erbauten Schülerchore aufgestellt. An dem nach Mitternacht gelegenm Eingänge befand sich in früheren Zeiten ein mit einem eisernen Gitter umgebenes Häus chen, welches das Narrenhaus genannt wurde; in dasselbe wurden „die Flucher und Gotteslästerer" gestellt und eingeschlossen*). In den Grüften der Kirche ruhen viele berühmte Männer Leipzigs, wie vr. Selnecker, vr. Lange, vr. Abr. Teller rc. Der Thomaskirchhof war früher einer der bedeutendsten Begräbnißplätze. Erst am 17. August 1484 beschloß man, die Leichen aus der Vor stadt und den Dörfern nicht mehr hier zu begraben. Die Nicolaikirche. Man weiß etwas Bestimmtes über die Aeit ihrer Erbauung nicht. Eine alte handschriftliche Urkunde meldet nur, daß sie im Jahre 1176 von dem Markgrafen Otto dem Reichen erbaut und dem heiligen Nicolaus, einem Bischof zu Myra in Asien, gewidmet worden sei. Sie wurde 1213 dem Thomaskloster über wiesen; bis dahin hatte sie in Gemeinschaft mit der Peterscapelle die Einkünfte der Dörfer Baalsdorf und Heyde (Probstheida) be zogen. Einen Umbau erfuhr die Kirche in den Jahren 1513 bis 1525, in welchem Jahre sie am 16. Mai vom Bischof Adolph zu Merseburg eingeweiht wurde. DaS Hauptgebäude aus dieser Zeit nebst dem Thurme steht noch; der letztere trägt in seinem Unterbau wahrscheinlich noch Spuren des uransanglichen Baues. Im 36jährigen Kri^e hat die Kirche ungemein gelitten ; sie mußte daher 1663 im Inneren fast ganz neu hergestellt werden. Aualeich wurde sie auch durch Emporkirchen vergrößert. Der große westliche Thurm wurde 1555 von dem berühmten Baumeister Hieronymus Lotter aufgeführt; ein kleiner wurde 1822 ab- *) Ts lieat in dieser Sitte unserer Vorfahren, Personen, welche ihren Mangel an Religion durch Fluchen rc. zu erkennen gaben, für Narren, Irrsinnige zu erklären und zu bestrafen, ein tiefer Sinn und eine große psychologische Wahrheit.
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