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Dresdner Nachrichten : 15.10.1876
- Erscheinungsdatum
- 1876-10-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187610151
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18761015
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18761015
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 15-16 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1876
- Monat1876-10
- Tag1876-10-15
- Monat1876-10
- Jahr1876
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 15.10.1876
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NNL""-" »»»,»«» >»», »». >t,»» -vink »aPI,» ,durch t» »dft » «tri 7» vt,,. Nummer» lIPf,». >»«>»,« 30000 <i»i. YUr »I« Mit«,ad» «in,«» saudler!Nu>luIcr<dte »«-»t sich Me lledoltt,» »ich« »erdliidiich. Pnieriien.Uniitdm« »ul- Mitctd: »»<> V,,I», in Hamduie. v»r> ltn, Wien, VktVjt,. Vasei, vredlau. granklur« a. M. -- »i-ä. dl»,»« in Merlin, Leipzig, Wien, Hl»»dur,r N-anksurl a, M. Mün chen — V»ui>« A e«. in NianIfuU a !M — »». V»i,i in Ldeinni», - - N»- Ml» Ladct». üulii,e t a» tv L-.tl. Tageblatt für Uolitik, Anterkaltung, Heschäftsverkeljr,^ Börsenbericht und Iremdenliste. Druck und Eigcnthum der Herausgeber: ItkpfÜI k Ncichllrdt in Dresden. Verantw. Nedacteur: Flltdr. Gveöscht in Dresden, UM»«»«« meid»» >»«dr» »lest« »I »n,iir»m»»n »I« Ad. »Ude, P,nnl«,» »i» ch!Uw»» tt Udr. ?.» »eujisdil »erd« Li«i>«r- ,»!!' b di» 'i-chm. « Utr. - Per Via,IM »ine» «in- ßdlilloen Peiiizeii« »«»ei «5 Pf,'. »inaeiondi dt» Zeile N P,ze. *ine ipiaro.iue sür de» »ächilitipige <!r>ch»i> »tu de, Inserate wird nicht gegeben. dludwarlige Nnnorcen» A.iitrüge non u, d undr» kr, in.;<n srirn.ie" uni V''» sonen tnjrrivrt wir nu» geien Leoniiinerand o» ?, adlung durch Brirs- morlea oder Po leinzat» lang. «r,r s.i.i„, kost » >!> P'oe Inserate tt-r die P!»itt»lt» - etunrme» »bei nach einem Feiurg» »te v-riiz-tt« 22 Pst'. Rr. 38V. ViminNMaiiMfter Jahrgang. Lftitredacteur: l)r. Riinii Mvmvx. Für das Fentlleton: l„«lv>^ DreSSen, Sonntag, 15. Lctober 187V. Politisches. Noch haben wir nicht den Abschluß des sechsmonatlichen Waffenstillstandes. Die Kriegshetzer, denen ein Krieg -wischen der Türkei und Nußland noch lange nicht genügt, die auf einen Welt brand speculiren, suchen der Welt cinzureden, daß dae> Verlangen der Pforte eil» elender Advocatenlniff, ein heuchlerischer Winkelzug sei. Selbst wenn die Pforte damit um die Echivierigleiten cimtz Winterfeldzugs zu kommen hoffte, wer will sic darum schelten'? Im Portheil bis jetzt gegen Serben und Montenegriner, ungerechtfertigt angegriffen, baut sie ihnen goldene Niiäzugsbrücken. Gleichzeitig nimmt mau in Konstantinopel den Erlaß einer Persassung ernst licher als bisher in die Hand; man giebt sich Mühe, der Turi n solche Staatseinrichtungen zu ertheilen, wie sie die Mächte wünschen. Unser Glaube an den guten Willen der türlischen Staatsmänner ist zwar nicht größer, als die Freundschaft zwischen Ärnim und Bis marck. aber unter den gegenwärtigen Nöthen uns Äcngstcn, ge drängt von Europa, wird die Pforte wohl oder übel an die Ver besserung ihrer Verwaltung gehen müssen. Allen Denen, welche dem Muselmann als solchem jeden Eultunverth absprcchen, sei ein Wort der „Köln. Zeitung" vorgehalten, das uns wohlbcachtlich erscheint. „Wir verkennen nicht die Fehler der türkischen Herrschaft, wir sind- »liebt blind für die Erscheinungen und Gebrechen, an denen ein Organismus krankt, der fremdartig Europas Boden mit uns tdcilt, aber ein längerer Aufenthalt in iüdslavischcn Ländern hat unö die Ne'ecrzeuguug bcigcbcacht, baß der Muselmann an In».erem Wertbe weit den or tv od o > en S l a v e n übcrbietct, daß trotz mancher Cigentbünilichkeiten und mancher Fehler, die ihm nicht mit Unrecht vor^uwertc»» sind, er auch heute noch aut der Balkan- Halbinsel mit mehr Berechtigung alS culturöstlcö Eleine»t erscheint. atö der Boöniake, der Herzegowiner, der Serbe ober der Montenegriner." Wenn Gaeib.üta sonst zur Feder griff, io durfte mall neben manchem erhabenen Gedanken sicherlich aus Lächerlichkeiten und ans- gebauschte Phrasen rechnen. In seinen» neuesten Briese aber spricht der alte Held unendlich nüchtern und verständig. Er tadelt spccia- lijirt das jetzige Ncgicrangssystcm in Italien, rügt, daß Italien noch immer die Klosterbrüder zu gut beköstigt und Generäle unterhält, die kein anderes Feuer gesehen haben, als das Ofen- und Herdseucr, er verlangt Reduction des Armecbudgets und Verminderung der großen Pensionen. Davm würde man die gehässige Mahlstcucr ab- schaffen, die Salzsteuer ermäßige»» können, dann würde dis Aus wanderung Nachlassen, Menschcn und Thiere nicht mehr wegen Mangels an gesalzener Nahrung sterben Dieses Spiegelbild, wel ches der alte Haudegen seinem Valerlandc vorhält, kommt ganz pas send zu dem Zeitpunkte, da das verarmende, hungernde Italien sich anschickt, sich in neue Kriege zu stürzen und auf deutsches Gebiet begehrliche Blicke zu werfen. Die Exkönigin von Spanien, der Tugenddrache Jsabella, führt selbst nach ihrer Nückkehr 'hr lasterhaftes Leben weiter fort, Weder das Unglück des Exils, noch die Last der Jahre, noch die Würde, die sie ihrem fürstlichen Range schulden sollte, hält sie ab, sich mit Personen in Verhältnisse einzulassen, die sie der allgemeinen Verachtung aussetzen müssen. So scandalöS ist ihr Treiben, daß ihr eigener Sohn ihr den Zutritt zu Hose verbieten mußte. Dieses Weib besaß aber nicht so viel Scham, ihre skandalösen Beziehungen abzubrechcn. Endlich wurde ihr angekündigt daß, wenn sie ferner noch ihr Treiben fort,'eben würde, man nunmehr strenge Maßregeln gegen sie ergreifen müßte. Das endlich vcranlaßte sie, ihien jetzigen Pouffadier zu verabschieden. Accht spanisch ist auch der jüngste Hirtenbrief des Bischofs von Minorka gegen die Protestanten. Der selbe verbietet denLehrcrn, „Kinder, die so unglücklich sind, Familien anzugchören, die von dem Giste. des protestantischen Fanatismus angestcckt sind", zusammen mit der katholischen Jugend zu unter richten Gesunde Körper dürften nicht mit verpesteten in Berüh rung kommen. Ein würdiger Lehrer des Evangeliums der Liebe! In Prag sind nunmehr die Feierlichkeiten aus Anlaß der Ein weisung der Erzherzogin Marie Christine als Aebtisjin zu Ende ge diehen. Wir haben uns überzeugt, daß unsere Meinung, daS bctr. Bcnediltinerklosicr sei ein geistliches Stift, irrig war. Infolge dessen sind auch die Bemerkungen, die »vir daran inüpkien, hinfällig gewor den. Aus einem Einblick in die Stsilmigs-Urkunde des StisteS er sehen »vir vielmehr, daß seine Begründerin, Maria Theresia, 17ösi> in einem besonderen Articnlo festsetzte, ..daß dieses Stift niemals in ein geistliches Stift oder Kloster verändert werde." Es ist ein soge nanntes adeliges Fräuleinftist. Wer in dasselbe treten will, muß l 6 ritterbürtige Ahnen väter- und mütterlicherseits aufweiscn. Die jungen Damen führen ein recht freundliches Leben. Es ist ihnen zwar in der Urkunde untersagt. Spaziergänge durch Prag zu machen, auch darf keines Mannes Fuß den Jungfernzwinger überschreiten, auch heißt es: „ES soll keiner Stittüfränle erlaubet sein, «n eine öffentliche Comötie. ober aui einen »insklrte» Bail zu gehen, dahingegen dencnlelden gestattet wird, die Woche eluma! In eine Opera, wie auch wöchentlich einmal ans uinnaSkirle, jedoch nur von der Nobleüe gegebene Ba!!S sich zu pcriügcn. dergestalt jedoch, daß wcnigsleno drei Sttirmräulc» mitsammen dahin sich bege ben und um 11 Uhr Nachts wiederum nach Hause zurück- keyrcn." Aber Niemand kümmert sich mehr um diese Ordensregeln. Hcirathen aber darf jedes Fräulein, sobald sie einen Gemahl findet. Die Acbtissin erhält 24,000 Gulden als Einlünftc von dem Stifte, sonst setzt derStistsbrief für jedesStistssräule jährlich 000 Gulden fest, „womit sic sowohl in der Kost und Kleidung sich selbst zu versor gen, als auch das ihr nöthige Holz nebst der Besoldung und Unter haltung ihres DienstmcnscheS zu bestreiten hat." Unter „Tageögeschichte" theilen »vir den ersten Abschnitt eines Vortrages Reuleaur'S über die amerikanische Industrie mit. Der Schluß folgt den,nach. Neulraur zeigt uns die ganze Bedeutung der amcrilanischci, Industrie und die Größe des dortigen Unterireh- mungLgeistes. Freilich sind die Amerilaner auch nicht so militärisch dressirt, wie roir Deutsche. Wir warten immer erst, ob uns „Augen rechts!" oder „Augen links!" cominandirt wird, che »vir unsere Entschlüsse fassen. Dieser Ucbclstand tritt in den geringen Fortschritten unserer Industrie zu Tage. Auf einen andern Ucbel- stand legt beharrlich die „Vo:ks-Ztg." ihre Hand und mit Recht. Es sind die Nachtheile, die jetzt mir den» Examen für den Freiwüligen- dicnst verbunden sind. DaS Blatt sagt: ,,Eö giebt keine auch nur einigermaßen enveldSmhigc Familie, die nicht Altes daran setzt, um ihre» Söhnen bac-Netht 1»,» Einjährlg-Freitrlltigen-DIcuft zu pertchattcii. Zn Folge oauon wcrdcn imicrc Volieren Selmien, die so cigcntlleh eine Boriinte znii, akadcwli.hc» Studium bilden tollen, mit einer Schülerlast überladen, die eben nichts weiter beabsichtigt, als sich jenes Recht durch den Besuch einer Anzahl von.älassc» der Anstalt zu erwerben, die aber an die Vorbereitung zu einen» »oirkiichcn »vinenschaftUche» Lcbcuüberus nicht enticcnt denk», dakür aber die Ausbildung Derjenigen, die dieses Ziel wirklich Herwigen, hcinmt und erschwert. Die jungen Menschen, »reiche diS zum Alter von 17, Jahren aut der Schulbank sitzen und ohne Lust und ohne Genuß T inge lernen, »reiche ihnen tür daS praktische Leben gar nichts nützen, verlieren die Lust für ein praktisches Gcwcrbe, werten schreibcrhaft und höchstens zu untergeordneten Beamten tauglich. Während gerade dieser Stamm der Iugeno wohlhabender Eitern i» allen civiiisiltcn Ländern frühzeitig tn die praktische Welt eintritt, daö ErwcrbS- lcbcn, dessen Bedürfnisse und Leistungen kennen lernt und inlitblg daran gcht. Neues und Verdienstliches zn schaffen, bleibt unsere Jugend mit halber und unverdauterSchnlmcisier- Blidung am Ilebslen am Schreibtisch klebe» und versieht ulchltz zu schaffen, »vaö der Nation Wohlstand und Gedeihen verbürgt. Wir Deutsche in üsseu setzt unsere Söhne zu unpraktische» Schrclbcrscclen wcrdcn lasten, wenn wir nicht noch Schlimmeres über sie verhängt scheu »vollen, daß sie als erwachsene junge Leute gar 3 Jahre Soldaten spielen müsse»!" Das sind goldene Worte! Eine Reform des Mililärgesetzes, Abkürzung der Dienstzeit sind für »»ns unentbehrlich, wenn unsere Industrie nicht noch weiter zmückgehcn soll! Nerrrste Telcg.ranrme der „Dresdner AschrMks.- Berlin, 14. Oktober. Ter „Ncichsanzciger" prMkiN eine kgl. Verordnung von heule, durch welche das preußische Abgeord netenhaus aufgelöst wird, sowie eine Bekanntmachung des Ministers des Innern, welche die Wahl von Wahlmänncrn auf den 20., die Wahl der Abgeordneten selbst auf den 29. Oktober scstsctzt. Locales «vd Sächsisches. — Zu der gestern stattgehabten König-Tafel in drrkönigl. Villa zu Strehlen hatten die Herren StaatSminister Freiherr v. Friese»», General v. Fabrice, v. Nostitz-Mallwitz, Or. v. Gerber und Akeken, sowie der könial. sächs. Gesandte am bairischen Hofe, ivirkl. Geh. Rath v Fabrice, Einladungen erhalten. — Dem prakt sche» Arzte und Wundärzte Joh. Karl Wilhelm Ole in Licdschwitz is» das Ritterkreuz 2.CI. vom VerkicnstorLcn und dein pcnsiouilie» Bolizeiwachtineislcr SchwiebuS In Bautzen daS allgemeine Ehreuzeichen verliehen und dcmSccrctär Im Ministerium der audwärtigenAiigelcgcnbelikn.Oi-.siii-.Stübcl, daS Dienst-Prädikat „ReglerungS-Assessor" beigelegt worden. — S. M. der Köm g hat ain 12.Oktober mit seinen hohen dtterreichljäc!» Gästen unter Führung des KricgSmIuittcrö v. Fa» brice kos hiesige neue Arsenal nebst den Arrillcriewcrkstätten und die sonstigen Gebäude, ebenso die neuc Ercnadlcrkascrne be sucht. DaS die in t wnUe Arsenalanlage nach der Militärstraßc zu abschließende g.i c'-e eiserne Gittrriverr mit Thor zwischen Mon- tiruagddepot und BeoinrciuvobiibauS Ist cbcii'aUd angebracht. Dad hiistcr der Westtasernc zu stebcn kommende Cadelrenhauö w.. wie die Milttarucubauccii weltliclwdcr KöniaSbrückclstraßc, gebe»» zuschcnc d irrer Vollendung entgegen. Der Bau c cc großen Pro- viantanlagc binlcr dem Metiiigcr Lagcrkellcr ist am Weisesten vorgeschritten, c'o nio die Bauten ans dem tür die Reiterei, Ar tillerie und Trai.» bestimmten westlichen Terrainabschliük. — Holeguipagei», herrschaftliche Wagen, zahlreiche Doktoren« eonpöS und Droschke»» belebten gestern Mittag die Biaiewitzer- straf,w. Sie sühne» eine hochanichnliche Versammlung rem Bau plätze zu, am wclcrcm der Gr »in bst ein tür das .st ran kc n- baiio oee> A ! o e r tvcrcI >i S gelegt werde» sollte, lieber dem blumcngcichmüclleu Grundsteine ertzob sich ein mit wehenden Fah nen und dem Genier Kreuze gezierter Aufbau, westlich von dem selben eine roll; und »reiß drapirte Rcdncrbülnic, südlich nainncn die Herren und Damen des AlbcNverclnS» nördiic!' die Aiber- ümnmicn, aut einem »vestttchcn Hügel die „Liedertafel", neben sich d ie T i eutlcr'ichc stl cgli'.ienttikapclle. Platz. Die sonstigen geladenen Gäste gi uvpincu sich in weitem .strciic: die Herren Sraalsininistcr v. Nostitz-B allwiv, Or. v. Gerber und Abelen, Stadtkommandant GcncraUcutuant v. Hamen. Polizcidiccktor Schwanst, Oberbür- geiincisicr Plotcrihauer. Bürgermcistcr De. Hertel, Stadtrath Bchnisch, die Sladlvcrertnctcnvorstaiidc ülckernian» und Jordan, Superintendent Meier, die Lbcrärzte hiesiger Spitaler DIR. Leondardi, Ntartlni, Stclzncr, Uhde, Niedizinalrath Brückmann. soivie viele andere Aerzte »nid augcichene Herren. Schlag l Uhr erschien ta-ö Köiilgkvaar. ehrtnrtl tavoll von hcn Vorständen des AiöcltvcrcinS, Obersiicutnant Or. stlaundors und FabrikantHopte, begrüßt »ud »abin unter den Klänge» dcö Sachicnlicdcö »»eben tci» Grundsteine Platz. AIS sodann der von der Liedertafel unlcr Leitung des Liedermcistcrü Fr. sticichcl vorgctragcne Schnabel schc Psalm „Herr Gott, »nie groß bist du" verklungen »rar, veslicg Oberstleutnant Or. Nauudort d'c Rcdncrbübne, um tn trefflicher Welte seine Ausgabe als Festredner zu lösen. Er begann von der Gründung des Albcrt-VcrcinS <12. August lvt>7j, schilderte dessen Wirksamkeit, verschwieg nicht, daß derselbe begangene Feister in der Schule dcö Lebens zu vermeiden gelernt habe, rühmte dessen Leistungen Im Kriege, seine Tbätigkcir aus Schlachtfeldern und Lazaieiden, gedachte des trefflichen Generals von Reitzcnstcin und dann, übergehend aut die Zukilntt tcS Ver eins, schilderte er kurz den Zweck des künftigen A bertvcrcinS- Hospitals, dein er den Name» „Earoia-HauS" gab. Ais Oe. Naundorf seine Rede mit den Worten schloß: Gott segne nnsre> Königin! Gort segne das KönlgSvauci! rntb öistcn siel' Aller, Hciupwr, die Kapelle fiel mit der Sachsenhhnnie ein. Aller Armei schwenkten den Hut und Alle stimmten sreudig in jene Rust ein.. Die Naundors'sche Rede, sachlich, gedankenvoll und dabei knapp' in der Form, gut vorgetragcn, dcr geliebte» Königin und ibrcr i hochherzigen Wirksamkeit eine ebenso herzliche, als von lieber-, schwänglichleft freie Huldigung zollend, hiuteliieß einen »»gcmrim befriedigenden Eindruck. Die beide» folgenden geistlichen Redner bewiesen, daß man ein ausgezeichneter Seelsorger und licstlicher Charakter sein kan», ohne bei außerordci.llicheu Anlässen den -Mcklichen Ausdruck sür üdcrsttömcndcGcsßhie nadeu m können. Die Weiherede deS Herrn Supcr:cutende!il t'i. Franz unicrnahm z. B. einen zivar wohlgemeinte» aber etwas verunglückten Ver such, die Krankenpflege der Ast,»zeit mit der des GriechcuthumS zu paialleiisirc». Dcr kalholiulc Katcchcr Iw. Maaz l ingrgcn hielt cs iür anaezeigr, de»jc»!gc» Albertimrinucu, dccci» Beicht- t'alcr er ist, Vcrhattungsmaßrcgcli! ,u eilbeiien, »vcick c die Frage auregcn mußte»,, ob es reim mit der Cinirachr mitcr ccu Kra»!- kcnvstcgcrlnncn und ihrem reinste,'en Sinne etwas bapcretz Die Aidcrtineriimcn sahen »o ihrcnd dieser Einschäriung eiwas der- wirrt zu Boden, stlu» begann die cigeutUchc Grm:dslci>:icg!»!g. die etwas mangcll'aste Vorbereitungen zeigte. Der an Kcüen hängende Stein »rollte »ich nickst bewege» und schon kragte stch mancher der auwcscndcn Aerzte. ob er wegen Abimie dieser Stciubcichwcidcn consultiit »vcrdcu sollte, da liierte cö endlich und der Llein rückte poriockrlö. Die dr.i tyn bedienenden Bauirantweikcr <warum batte mau so »reuig auf- geboten B. »rare!» „jung, jung Zlinmcrgcscll »>" oder Maurer ohne Bart; impoiant: Gestalte» der Bauhandwerker hakicn un» passender gedünkt. Nun trat daS Köni^öpaar a» den endlich regulirren Quader, in den man bereits vorher l Erempiar der „Nachrichten", des „IouruaiS" unv dcö „Anzeigers" eingelassen hatte. Ihre Majestät die Königin thar ihre drei Hamm erschlage im Namen GoltcS, dcö SohncS und tcS heilige» Geistes. Se. Bkaj. der König sprach, als er mit fester Hand dreimal den Hammer aut den Grundstein schlug, »ist lauter Stimme: „Möge GoltdiesenBau wachsen und bestehen lasten zumWohlc dcr leitende» Mstiilchhelt." Westeie Hammcrtchläge crlolgtcn nickst; die Albertinerlmien entfernten sic!, mit den Blumen, die de» Stein geschmückt hatten; die Festtbeiinehnur zerstreuten sich lang am. Wünschen »vir dein wohüvcktigc» Werke deS Albertveretns alles Heil! Dle Spmpathie dcö Publikums wird diesem Vereine immerdar crhaltc» bleiben, wem» derselbe seinem edlen Panier treu bleibt, dle Leitenden ohne Unterschieb dcr Eo»!csslon pflegt, und, chne christliche Seelsorge ternzubalten, doch sieb streng aus d,e Werke dcr Nächstenliebe, «cci von kirchlichen Tendenzen, beschränkt. — Abermals ist di. ae-orderte Untersuchung unseres städti schen Wasserwerks zu Was,er geworden. Das Stadt«' Vere.dnekcu-Colleglm» dürste stch camit kaum zum Dolmetsch der Meinung hes stcucrzahiendcn Publikums gemacht haben. Frei lich ist in de»:» Anstrclcn, dcr Agitation und dem Anstürme Pieperst. gar Nlanches, »rau a-st ruhige, besonnene Männer er kältend wirkt. Aber die An!läge Pieper s, daß die Maschinen um 4!)l>,stpO M. zu tdrucr bezav.r »eien, ist dennoch eine so schwer wiegende, daß sie nickst mie den» Beschlüsse: die Sache ruben zu lassen, abgetban ist. Der Umstand, daß auch die Sachverständigen nickst zu der eigentlichen Bcsickstigi'.ng zugeiasien wurden, ver bunden mit dcr an sich löblichen Toatsache» daß der Rätst die »vahrgcncrninenen Feister an den Maschinen adsicllt. hätte wohl ein anteted Rcsullät sterbeistioren tollen. Dao Slat!pero'.dncle»- Colleglmn ist freilich zu:» T heii Partei in dcr Sache; es hat sich früher dcr Iordan'schcu Fi hrung zu vertrauenSvoU läb:'.stoffen, um jetzt ganz unbcfangrii zu urthriien. Außerdem sieben wir i» bllliaeu Betracht, daß daS Collegium unter dem Hochdrücke der Beeinflussung durch die Verehrer dcs Herrn Icrkan fland. Wurde nickst Hiinincl und Hölle In Beivcgung gesetzt, um Pieper, de» Vcrvaßte»!. zu ccrasircn? Die sogenannte» Chocoladenmanner kämpften um Lein oder Nichtsein ihre- Cbcs-. Dieser selbst tübtte recht gut, »ras für ist,» aus dem Sp eie stand: die Rettung seiner Herrschergcwatt über die Commune, die Ansrechihaltung seiner lliisehldarkelt. die Bewahrung seines Einflusses aus daö Collegium und — den Stadtrath. Herr Jordan kämrfte mit dem FanattL- muö deS MuselinamiS. Seine Rede durchlief daS ganze Register der Brust- und Kcblkopitöiie. sie donnerte bald gegen den Strudel- kops Pieper, bald klang sie in Betbcucning seiner Unschuld, rübrcnb und weich, bald hauchte sic in elegischen Wendungen und Scutzern anS. Er hatte Recht in Dem, wc»S er gegen die ungewohnte Kampsart Ptcper'ü vorkrachte, Unrecht aber darin, daß er cö vorbrackste. Denn Herr Jordan selbst schlägt ganz un gewohnte Wege der Verlbcidigung ein. Vor u»S liegt ein: Druck- »chritt des Herr» Jordan, mit den drei Randbemerkungen: „Ver traulich." „AIS Mannieript gedruckt." , Nachdruck untcrsagl." Dieses dreifach versiegelte Buck, hat er allen Stadtverordneten zugeben lassen, um darin Piepern ainugrciscn. Diese Im Dunkeln schleichende Kanipiart ist bis dabi» noch nicht erlebt worden. Scstdstvcrständlich bat Herrn Jordan das Verbot der Weiter verbreit!»»,» des Pamphlets NickstS genutzt. Aber wozu diese Heimlickstl uercsttz Belm Wasserwerk sind Feister gemacht »norden — >vo wäre Mcnschenwerr siMrlos! Wir glauben dem Bürger. ! mcistcr Stübel, daß die Feister zu verbessern sind, daß »ich daS !Was'crwe'.k beiväbrt» »vir kenne» de» vrrprallcndc», sich »»ber- ! kugeinden Eiter Pieper s zn ge»:au, >!'.!> nickst gen» anzunc- lnen, daß er auch istcr über das Ziel hinauSacichosicn bat. Aber cstnen» i Stadiverorknetcl» steht cS vootzl an. selbst wenn er irrt. Fehler, die er »pai rzunchmenglaubt, autzudeckcn. Warum, HcrrZortast, j schicken Sie ricscm Ihren Colleaen einen vertrau!ichrn Llcck- i vrict nach e — Bezüglich des von unö tcrichtcte» plötzliche» Verichivin» l denS eines Stationsvorflalitco i» K. bcrickstct die „Kötzichendr. J,!g.", daß, a!6 au» Octobcr im Balmbo'S-Bureau zu ;K o tz sch eiibroda Seilen des auv Dresden abgcertnetcn vo»- j gesetzte» Revisors eine Kauen und Bnchcrcontroic vorgenommen werde» sollte. der Bahnhosötnspector Schmitt sich enttcrut l abe. >Wte die Reviflou ergeben bat, sollen sich nickst Kaucntcscctc ci- > geben, »oo'ol aber Unerdnungen und Verschleppungen in dcr Buch- j iührung, Regtstraiidc, überhaupt in» schriitlichcn Vcl>raltungöthcii st'crauvgcsiellt haben. Am Tage nach seinem Frrtgcbcn Ist Herr j Schmidt im »icichenbcrger Gasthote aiigctrofsen und durch de» ; Gcinclndevorsiand veranlaßt worden, nach seiner vcimath zurück- zulchren. Da »volst eine Scclcnstörung dcö als vninancr Beamter > hock'geschätztcn Nlaiincs vorliegen dürfte, w hat man ihn in daö j Dresdner StadllrankcnbaiiS gebracht, um seinen geistige» Zustailv seiner Beobackstung und ärztlichen Behandlung zu unler-iehcn. — Meteorologische Notizen und Andeutung deS WitterungSgangcö. Besondere E lgenthümlich- sketten der Llistströmungc» in bcsiimmlen Gegenden gaben Vcr- ! anlassuiig, diesen ^siintrickstnngcn, die durchHcitigkeit, wirbelnder ! Fortschrcllimg oder durch bedententen Fe» lstigkcflsgchalt sichauS- I zeichne», eigene Namen bciznlegcn. Der „Hurrican" dcr Wcst- s Indischen Inseln, ein momentaner Gewitter- und Wirbclfturm, ist umgcwandclt worden in Orkan zur Bezeichnung eineö jeden sehr !starken SturmcS. Der..zpphon", >in ost im Elstncsisü'cn und ^ Jgpanisihcn Meere auftretender hestiger Wirbeisturm, »mb in Airika ein »icrterbücher Wink dcr Wüste, ist ursprünglich ein all gemeiner Name iür jeden vetwüsteuken Sturm. Dcr „Samum" in 'Arabien und Persien, der „Chamsiii" In Aegvptcn, dcr „Her- mattgn" im westlichen Thesir der Sgbara, der „Lirrsteo" in
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