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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 08.01.1936
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1936-01-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19360108018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1936010801
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1936010801
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1936
- Monat1936-01
- Tag1936-01-08
- Monat1936-01
- Jahr1936
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 08.01.1936
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Postgediihi todne VoIt»uIteNuna»ardi>I,r> del tiebenm-I wSchenllichem verland. itiniel- nummer I0«pl„ autechald kachlen» l»Np«. 133,0 47.« W :°i,«r ivi.» ior,o o»,o iö»>» 104.0 löö.o «4,» 100.» 1°3Z -,<> «»» o,4rr 41.64 0,13» 3.0,3 3.4»r »4,«) 46,30 irr» «»,07 »,io» 16.44 3.4,7 166,03 13,11 »»,or »o.or 0,fl7 »44« «1,0» 411» «l,r 46.0, 46,«I 11,13» r.4,r 63.7» 60.6» 34,03 10.31 1.«» 3.»1 3,4« Am 20. Januar tritt, wie von uns bereits mitgeteilt, eine allgemeine Erhöhung der Güter, und Tier tarife der Deutschen Reichsbahn in Kraft. Sie besteht in einem gleichmäßigen Zuschlag von 5 Prozent zu den gegenwärtigen Sähen. Es kann kein Zweifel bestehen, daß damit für viele Wirtschaftszweige ein fühlbares Opfer verbunden ist, da sehr viele Preise auf das äußerste kalku liert sind und eine Erhöhung nur schwer vertragen. Der; Reichsverkehrsminister hat sich deshalb auch bemüht, einen Ausgleich zwischen den Notwendigkeiten der deutschen Wirtschaft und den Erfordernissen eines ausgeglichenen Haus halts der Deutschen Reichsbahn zu treffen. Deshalb wurden vor allem die wichtigsten Lebensmttteltarife von der Erhöhung sreigelasien. Hierzu zählen: Getreide, Hülsen früchte, Mtthlenerzeugnisse, Spetsekartosseln, Gemüse, Milch und Milcherzeugntsse (Butter usw.j, Eier, Schlachtvieh nebst Fletsch und Wurstwaren, Seefische, Kraftsuttermittel und sämtliche Düngemittel. Schon diese Ausnahmen sind erfreu lich vtelleitig. St« sollen einmal ein« Verteuerung der Lebenshaltung beS deutfchen Volke- angesichts der Unmöglich keit von Lohnerhöhungen unbedingt verhinbern, anderseits soll die im Interesse der Förderung der Unabhängigkeit Deutschlands von AuölandSlcbenSmitteln bringend notwen dige Erzeugungsschlacht der Landwirtschaft nicht gehemmt werden. Dazu treten noch als weitere Ausnahmen im Inter esse der Wirtschaft die Frachten der Seehafen- und sonstigen Ein- und Ausfuhrtarife, der Unterstützungs- und Notstands tarife sowie der reinen Wettbewerbstarife, Bestimmungen, die zum Teil für unsere sächsische Ausfuhrindustrte von großer Bedeutung sind. Alle diese von der Tariferhöhung befreiten Ausnahmen umfassen eine Einnahme von 400 Millionen bet rund 2800 Millionen Gesamteinnahmen aus dein Güterver kehr. Die Reichsbahn rechnet damit, daß ihr aus den Güter tariferhöhungen «ine jährliche Mehreinnahme von 100 Millionen erwächst, die naturgemäß zu Lasten der Volks wirtschaft geht. Der Reichsverkehrsminister hat in seiner ein- gehenden Begründung dieses „in seiner praktischen AuSwir- kung nur als geringfügig anzusprechenbe Opfer der Wirt schaft für die auf Gedeih und Verderb mit ihr verbundene Deutsche Reichsbahn" als eine staat-notwendige Maßnahme bezeichnet. In der Tat wird niemand leugnen können, daß «S ein wirtschaftlich, wehr- und staatSpolittsch gleich bringendes Er- fordernis ist, die Reichsbahn nicht nur gesund, sondern sie auch den technischen Fortschritten entsprechend lei- stungSfähig »n erhalten. Man wird deshalb davon auS- gehen müssen, daß die Reichsbahn seit AuSbrnch der Wirt- schaftSkrise im Jahre 1930 bauernd schwere Belastungen und Opfer im Gesamttntrresse hat bringen müssen. Sie begannen mit den starken Tarisherabsehungen der Brüningperiode, die rechnungsmäßig einen Etnnahmcauösall von 800 Millionen erbrachten. Praktisch jedoch sanken in der Zett von 1929 bis l983 infolge des starken BerkehrSrttckgangS die Gesamtetn- nahmen von b,4 Milliarden auf 2,9 Milliarden, also weit stärker! Nun kann man geltend machen, daß umgekehrt in folge des Wiederaufstiegs der deutschen Wirtschaft auch der Verkehr eine entsprechende Steigerung erfahren hat, die zu einer vermehrten Einnahme der Reichsbahn führen mußte. Denn niedrige Tarife regen im allgemeinen den Ver kehr an und steigern damit die Einnahmen. Das ist bis zu einem gewissen Grade auch richtig. Aber verschiedenartige Gründe haben der Geltung dieses Satzes in der Gegenwart verhältnismäßig enge Grenzen gezogen, die nicht mehr unterschritten werden können. ES zeigte sich, daß der NeichS- bahnvcrkehr nicht in demselben Maße zunahm, ivie der all gemeine wirtschaftliche Aufschwung. Die Wirtschaft hatte nämlich unterdessen gelernt, rationeller zu arbeiten und überflüssige Transporte auszuschalten. Dazu kam, daß im allgemeinen volkswirtschaftlichen Interesse noch viele AuS- nahmetarise — insgesamt 400 — erlassen worden sind, die trotz steigender Verkehrsleistung der Reichsbahn auf die Ein- nahmen brückten. Nicht zuletzt aber machte sich durch den Auf- schwung de» Kraftverkehrs und de» Flugzeugs eine wach- sende Konkurrenz geltend, der e» durch eigen« Lei stungssteigerungen zu begegnen galt. Aus diesem Grund wohl soll auch jede Erhöhung -er Pcrsonentarife entfallen. Auch hier haben überdies die Ermäßigungen indirekt zu einer wesentlichen Verbilligung für immer weitere Kreise ge führt. 1918 fuhren nur 18 Prozent aller Personen mit Er- Mäßigung, beute sind es durch die ,.Krast'durch-Frcnbc".Fabr. teil, die Organisation der groben politischen Kundgebungen und die Verbilligung de» VorortSverkebrS rund öl Prozent geworden. So ist e- interessant, sestzustellen, daß die Ein- Va-oglt-s neues Atel Dieser Bericht läßt gut die Kriegslage in Abessinien er- kennen. In Nordabrjsinien macht der früh einsetzendc Regen alle Operationen der Italiener unmöglich. Augenscheinlich beschränken sich hier die faschistischen Truppen unter weiterer Zurücknahme vorgeschobener Posten aus die Bcrtcidi- Der schwedische Sesandte des Siwich Rom, 7. Januar. Der schwedische Gesandte wurde DieuStagmittag von neuem vom Staatssekretär Luvtch empfangen. Wie man bört, ist der vom Oberbefehlshaber der Somalisrvut, Gene ral Graziant, angesorderte Bericht über den Bombenwurf bei dein schwedischen Feldlazarett noch nicht tu Rom «iugetros- se», weshalb die letzte Ausklärung des Vorfalles sich noch ver zögert. Das „Journal" geht in der Provinzauvgabe auf diese amerikanische Nachricht ein und berichtet, französische mili tärische Kreise beschränkten sich darauf, zu erklären, daß cS sich nur um einen normalen Meinungsaustausch zwischen Mili- tärsachverständigen beider Länder handele. Gnvltsche SteNimvnahme Zu dem Pariser Bericht veröffentlicht Reuter einen Londoner Kommentar, in dein es heißt, daß in London natürlich nichts über die technischen Vereinbarungen gegenseitiger Unter- sttttzung mitgeteilt werde, die von den französischen und britischen Sachverständigen gemäß Artikel 10 Absatz 8 der VvlkerbundSsatzung entworsen worden seien. Diese Verein barungen stellten ein Geheimdokument dar, da» zu veröffentlichen nicht im Interesse der beiden Länder liege. Amtliche Berichte, so schließt Reuter, betonen jedoch aus- drttcklich, daß die Vereinbarungen für eine gegenseitige Unter- stützung lediglich für -en vorliegenden Fall getroffen wurden. Gamelin besichtigt -te Alpengrenze Der französische Generalissimus Gamelin wohnte in Nizza einer Gefechtsübung -es 22. Alpenjäger-Bataillons bei, die in Gegenwart des Befehlshabers des 1ö. Armeekorps, General Moyrand, und der Generäle des FestungssektorS der Südostgrenze sowie sämtlicher höherer Offiziere der 21». Infanterie-Division stattfand. Am Mittwoch wird General Gamelin mit den« Befehlshaber des Armeekorps eine Be- sichUgnngSreise in das französisch - italienische Grenzgebiet unternehmen. Anschließend wird er auch die Truppen des Standortes Marseille besuchen, um dann nach Parts zurück zukehren. - Ssatea miimnt gung gegen die immer noch sehr aktiven Truppen de» abes sinischen Generals Ras Ayellu. Dagegen scheint Badoglio jetzt einen neuen FelbzugSplan in Somaliland vorzu bereiten. Vor mehreren Wochen bereits versuchte der dort bcsehlende General Graziani durch die Ogaden über Sasa- bauch und Dagabur «ach Harrar und Diredaua mit fliegen den Tankkolonnen rasch vorzustoßen, um die Eisenbahnlinie Addis Abeba—Dschibuti sowie die Straße nach dem englischen Hasen Zella zn unterbrechen. Die Wichtigkeit dieser Opera tion lag auf der Hand, galt es doch, die Zusuhrstraßcu für die Versorgung Abessiniens mit ausländischem Kriegsmaterial zu unterbinden. Jedoch erwiesen sich die italienischen Kräfte als zu schwach, um dieses Ziel zu erreichen, zumal starke abessinische Kräste gegen die offene linke Flanke Grazianis im Anmarsch waren. Diesmal dagegen scheint das Operationsziel umgekehrt zu liegen. Die Italiener sam meln starke Kräfte an derSttdspitze von Somaliland bei der Grenzstadt Dolo, wo seit einiger Zeit bereits er bitterte Kämpfe stattsanden, währen- sic ihre Stellungen in den Ogaden, -em bisherigen Operationsschauplatz, nach rück wärts verlegen. Das bedeutet, daß die Italiener eine Ofsen- sive in das St damo-Land unternehmen wollen, da» wegen seiner Fruchtbarkeit und seines günstigen Höhen- klimas besonders gerühmt wird, und das, wie erinnerlich, den Italienern im Pariser Friedensplan als Siedlungö- gebiet ««geboten worden war. Dieses Gebiet, in dem Baumwolle, Kassce und alle Südfrüchte von Gallastämmen augebaut werden, hat überdies den Vorteil, daß dort die Regenzeit erheblich später als in Nordabcs- sinien beginnt. Freilich haben die Italiener als Angreiser auch hier Höhen bis 2000 Meter zu bewältigen und tressen hier auf die zweltslärkstr Armee des NeguS. Die Entfernung in der Luftlinie beträgt von Dolo nach dem Operationsziel Addis Abeba etwa 650 Kilometer und müßte spätestens bis Ende März erreicht sein. Dann seht auch in diesem Gebiet sintflutartiger Regen ein und macht es erforderlich, daß den Truppen eine gute Unterkunft zur Verfügung steht. Man darf mit Spannung erwarten, wie und in welchem Umfang der italienische GeneralstabSches Badoglio seinen neuen Feld- zugsplan zur Durchführung bringt. Senfativnelle mmrikmischt SiMllimgen Parts, 7. Januar. Das in Paris und Neuyork erscheinende Blatt „New Aork Herald" will über das Ergebnis der in Paris ge- sührten Besprechungen der Mtlitärsachver ständigen Englands und Frankreichs, die bekanntlich von strengstem Stillschweigen umgeben waren, nähere Mitteilun gen machen können. Da der Bericht dieses amerikanischen Blattes von der französischen und englischen Presse bereits ausgegrtsfen wurde und vermutlich bet der bevorstehenden Auseinandersetzung in der Ocsf-ntlichkeit eine gewisse Rolle spielen dürste, sei er hier wiedergegeben. Das Blatt be- hauptet, baß nunmehr ein endgültiger Plan für die Zusammenarbeit der englischen und französischen Streitkräfte zu Lande, zu Wasser und in der Lust vorliege. Beide Regie rungen betonten, daß dieser Plan der Zusammenarbeit nicht das Ergebnis eines Militärbündnisses sei, sondern einzig und allein die logische Folge beS Beistandes nach Artikel 16 Ab- sah 8 -er Völkerbundssatzungen. Man nehme an, baß Frank reich und England jetzt gegen jeden italienischen Angriff ge wappnet seien, gleichviel, ob er im Mittelmeer gegen die britische Flotte oder zu Lande gegen Frankreich an der Alpen front erfolge. Der Plan fall, wie das Blatt meldet, die sofortige Mobil» «ach««g d«, Streitkräfte »« Land«, »« Wasser «nd in der Lust in beiden Länder« «nd di« Benutzung srauzö» fische» Lager, Flugplätze, Flottenftützpnnkte, Arsenale und Docks »nrch di, britische« Streitkräfte vorsrhen. Großbritannien »fird« de« Flott««schntz der französische« Stifte« ««d den Lnftschntz einiger srauzSstscher Industrie» zentren fiberuehmen «ud, weuu uvtig, sogar englische motori» fierte Truppe« hinter de« Slelluuge« «ud Feftuuge« der sra«. zöflfchen Ssidoftgrenze elufetze«. I» amtlichen französischen Kreisen sei dieser Beistands plan, so fährt „New Bork Herald" fort, am Montag als reine Formsache aus Grund de» Artikel» 16 der Völker- bundssatznngen bingestell» worden. Inzwischen seien In Brest Vorbereitungen getroffen worden, «m am 1ö. Januar da« zweite französische Geschwader zu einer Krenzersahrt in» Mittelmeer zu entsenden. Druck u.Vrrlag: Lirpsch 4t Reicharbt, Dr«6den-A. I, Marlen straß« )S/42. Fernruf 21241. Postscheckkonto l»S8 Dresden Die» Blatt entbält di« amtlich«« Bekanntmachungen der Amwhauptmannschast Dresden und de« Schiedsamee« b«im Vberverstch«rung»am» Dresden MW Mr Nele Addi» Abeba, 7. Januar. Die außerordentlich starke« Regeusälle der letzte« Tage habe« jede Kampshaudluug a« der Nordsrout gegenwärtig unmSalich gemacht. DaS seit siebe« Tage« im abelflutscheu Hochlaud herrschende Regeuwetter ist eine Erscheinung, wie sie seit 1907 nicht mehr vorgekomme« ist. Der Beginn der kleine« Regenzeit ist sonst immer erst Mitte März. Di« Italiener benutzen jede regensreie Stunde, um die Beschießung der abessinischen Ortschaften an der Nordsront sortzusetzen. Insbesondere werden die Orte Wolkait und Kafta im Gchtregebiet südlich des Setitslusse» unter Feuer genommen. Sech» italienische Flugzeuge belegten die Städt Amba Btrcuta mit Bomben, darunter auch Giftgas- bomben. Bet dem Bombardement de» ägyptischen Roten Kreuzes in Dagabur sind entgegen den früheren Meldungen 20 Personen verwundet worden. Die Ogadenprovinz ist von be« Italiener« vollständig geräumt worden. Die Frontltnie «erläuft fetzt von Uak-Ual über Gerlogubi, Gorahai, Sudan und dann direkt südlich nach Dolv. Südlich von Dolo setzen die Italiener ihr« Trnppenzusammenziehun- gen fort. Am Dienstag feierte Abessinien nach seinem Kalender da» Weihnacht-fest. Außer kirchlichen Veranstaltungen sanden vielerlei Festlichkeiten statt. In den nächsten Tagen wirb in Addis Abeba eine Abteilung des fi n n l ä n d i s ch e n Roten Kreuzes eintrefsen. Zur Ergänzung und zur Wieder herstellung der durch die Beschießungen vernichteten Lazarett einrichtungen treffen au» allen Teilen der Welt große Spenden in Abessinien ein.
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