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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 01.07.1932
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1932-07-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19320701010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1932070101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1932070101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Enth. Beilage: Der D.N.-Kraftfahrer (Nr. 26, Seite 9-10)
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1932
- Monat1932-07
- Tag1932-07-01
- Monat1932-07
- Jahr1932
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 01.07.1932
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Srrttao, i. «Mi io» Dretten. 10« Drlde» N-chdr»« ma mit deutl.Qu,lIr»«is<>d« (»rtldn. Nachr.) »uIM«. U«»erlan,t« «chktltftück, »erde» »Icht «rstewahtt KerirWrecher-Sammelnumme«! >»»Lt Iw, s«, «»ch^ewettch«! M.W0U «chNftMt»»« ». -m»t,eichr!t»st«II«! «rett»».«. 1, »»»«ilka»« WM »ck «es»» «,»»«««-» Sust-a««»« «r. 7» N» fß, «V ts»n>,v«ch v-sttq-a I.»0 «. ^-»lt-wch »n» »o»«eiL-r c»hire Vo»,u»ell>ni4«,ebL»,) »et 7 mol w!che»tüchm» l»eri«rd. «dqNmm,»«, 10 «», «ch«»«» »«««» 1» A» «»<etL»npre<I,i Die U»l»«lU^ »0 mm »mU, S«tl« w M», fLr «smlet» « W», die »0 mm drett« N-U-m^eU« «<X> VI,„ m-lerhaw wo «1» »»^ my«l»»lchl-0 tt. r«tf, s,mütemm,rt,e« m» eielleir«»Iuch« »hn, «abatt U W», «eleehal» »» M» Otlertei^edü», »0 VI^ «-»wittt», «lustrt,, ,e,en vsrau,»e»<chl>m» Ammer neue Pläne ln Lausanne De« wie Schwindel Man sagt, es werbe nie soviel gelogen wie nach einer Jagd, während eines Krieges und vor einer Wahl. Was die Wahlen betrifft, so haben wir in den vergangenen Monaten so reiche Erfahrungen zur Bestätigung dieser Be hauptung sammeln können, daß wir nicht mehr geneigt sind, jedes Wort aus die Goldwaage zu legen, das im Kampf um die größte Wahlentschetbung des Jahres gesprochen wird. Aber wenn gleich zu Beginn der Aktion von der Sozial demokratie eine solche Spitzenleistung an Lügenhaftigkeit, Demagogie und Tatsachenverdrehtzng aufgestellt wird, wie sie der offizielle Wahlaufruf dieser Partei barstellt, dann darf man sich diese Gelegenheit nicht entgehen lassen, ohne damit nationale Wahlpropaganda zu machen. Denn jeder Satz enthält, wenn man ihn durchdenkt, schwere Vor würfe gegen die Sozialdemokratie und das Re gierungssystem, mit dem sie 14 Jahre lang Deutschland be herrscht und in das heutige Elend gestürzt hat. Man braucht bloß die politischen, sozialen und wirtschaftlichen Ideale der SPD. aus diesem Wahlaufruf herauSzuklauben und zu fragen, was sie in der langen Zeit ihrer Herrschaft daraus gemacht hat. Dann stürzt das ganze Phrasengebäude in sich zusammen und die Pfeile schnellen auf den Schützen zurück. Was hat nun der Marxismus in seinem letzten Ver- zweislungSangrisf zur Rettung der schon verlorenen Stel lung dem deutschen Volke zu sagen? An der Spitze steht baS Schlagwort vom „Kabinett der Nazibarone" und der „Sozialreaktion", mit dem schon der mecklenburgische und der hessische Wahlkampf erfolglos bestritten wurden. Denn die Wähler sind nicht mehr so kritiklos, baß sie eine eben erst angetretene Negierung verurteilen für die Sün den, die ihre schwarz-roten Vorgänger in den Zeiten ihrer Herrlichkeit begangen haben. Dieser Trick des RollcntauscheS zwischen Klägern und Angeklagten ist schon zweimal miß- glückt und wird auch am 81. Juli am gesunden Sinn des Volkes scheitern. So kurz ist das Gedächtnis der Massen auch in unserer schnellebigen Zeit noch nicht, daß sie bis zum Wahltag vergeßen hätten, wie das Kabinett Papen entstan den ist. Gewiß nicht nach den Wünschen und Vorschlägen der nationalen Opposition,' sonst sähe es anders aus. Es ist ein reine» Präsidtalkabinett, das sich vorläufig nur auf das Vertrauen des Reichspräsidenten stützt. Statt über die „Nazibarone" zu schimpfen, sollten sie Hindenburg dankbar sein, daß er in Erwartung des Wahlergebnisses überpartei liche Männer seines Standes zur Macht berufen hat und nicht Hitler und Hugenberg. Sonst hätte sich die Linksoppo sition nicht die offene Auflehnung gegen die Reichsgewalt leisten dürfen, die wir in den letzten Wochen erlebt haben. Das nächste Sozischlagwort, das ans dem ersten abgeleitet wirb, lautet: „Tolerierung". Ein häßliches Fremd wort, das die roten Parteiführer einst erfanden, um den Anhängern ihre Teilhaberschaft am Brttningsystem zu ver schleiern. ES bedeutet nichts anderes, als daß man zu feig ist, sich offen für ober gegen eine Regierung zu bekennen. Das sollen nun die Nationalen gegenüber dem Kabinett Papen tun, genau so wie eS die Sozialdemokraten zwei Jahre lang in der Brüning,eit getan haben. Zur Abwehr dieses Vorwurfes braucht man sich gar nicht auf die formale Tatsache berufen, daß zu einer parlamentarischen Abstim mung über die Negierung Papen noch gar keine Gelegen heit war. Die Parteien der nationalen Opposition haben von vornherein erklärt, daß sie die neuen Männer weder nach ihren Namen noch nach ihren Worten, sondern nach ihren Taten beurteilen wollen. Das ist auch bisher ge schehen, und zwar sehr kritisch, wo es am Platze war, zum Beispiel in der Stellungnahme gegen die Fortsetzung der — wie die Regierung sagt, burch die Berhältnisse vorläufig erzwun genen — Brüningschen Steuerpolitik und in der Beurteilung der Lausanner Berhandlungöführung. Die politischen Notver- ordnungen mit der Wiederherstellung der nationalen Gleich berechtigung im öffentlichen Leben betrachtet die nationale Opposition nicht als „Gegenleistung" für ihre angebliche Tolerierung,sondern als dieselbstverstänblicheAuSwirkungbes versprochenen Kurswechsels. Weil er darin Wort gehalten hat, ist der Reichskanzler v. Papen den nationalen Parteien allerdings sympathischer als Brüning, der die deutsche Frei heitsbewegung mit allen Mitteln unterdrückt hat: das ent scheidende Wort wird aber erst im August, nach den Wahlen, gesprochen. Etn anderes Wahlsprüchletn der Sozialdemokraten lautet: Aufhebung der Notverordnung. Nun, Die -euWe Abordnung unter stärkstem Druck Dralitirarlolil unosr»» lmnmuuiv «ntaanäton V.»8.»ilo»ckard«rlolit»>r»tatt«ri Lausanne, SV. Juni. Man kann nicht behaupten, daß die Konferenzlage heute abend klarer geworden fet. Ebensowenig kann von einer Entspannung die Rede sein. Aber das Leben der Konferenz ist doch zäher, al» irgend jemand vermutet hätte. Der Gesamtetndruck bleibt, daß selbst die pessimistischsten Boraussage» über die Haltung der Gegner sich von Stunde zu Stund« heute mehr bestätigen. Gestern abend und heute vormittag wurde über «inen von den wichtigsten Gläubtgermächten auSgearbetteten Plan verhandelt, der geradezu unsinnige Ziffern und Vor schläge enthält. Die Zahlung — 7 Milliarden Goldmark — war -war trotz ihrer Höhe als Einzahlung Deutschlands an einen der Baseler Bank zu übergebenden Gemet ti sch a ft S fand S gedacht, aus dem angeblich Anlethen für den Wiederaufbau Europas fließen sollen, aber —und ba tst die Hauptsache — Eigentümer des Fonds sollen dteGIäubtgerstaaten, vor allem also Frankreich, werden. Darüber hinaus sollte Deutschland, falls Amerika seine Schulden nicht stretchen würde, sich noch zu neuen, sehr hohen Zusatzzahlungen verpflichten. Ein Hintergedanke war dabet der, daß die Schuldner der Gläubtgermächte, z. B. die europäischen Südost staaten, Lurch dtese Anleihen tn den Stand gesetzt werden sollten, ihren privaten Gchuldendienst wieder aufzunehmen oder fortzusühren. » , Di«s«u saubere» Pla« habe« wir selbstverständlich abgelehnt. Infolgedessen haben die Gläubtgermächte heute nachmittag einen zweiten Plan vorgelegt, der deutsch« Zahlungen wie im ersten Plan enthält, aber bezüglich Amerikas die Klausel einschließt, baß, falls Amerika die Schulden nicht stretcht, von neuem über den ganzen Plan verhandelt werden soll. Und mit solchen Vorschlägen will man Ruhe, Vertraue« und Stabilität tn der Welt erreichen. DaS nennt man Sndlösungl In Wahrheit würde das alle» nur die Unsicherheit und die jetzige Krise verewigen, ganz abgesehen davon, daß alle Zahlungen dieser Art sür Leutschland überhaupt nicht in Betracht kommen können, da sie weder ««sere ZablnngSfähigkeit berücksichtigen, «och die Tatsach«, daß wir längst mehr gezahlt haben, als die Gegner fordern konnte«. DaS B«-au«rliche ist, baß Maedonald hierbei ge radezu die Führung übernommen und sein« ganzen Grundsätze weitgehend preisgegeben hat, angeblich aus Grün den praktischer Politik. Aber auch die Italiener stehen nach allem, was man hört, jetzt in -er Reih« der Gläubiger staaten, getreu dem Grundsätze ihres Memorandums, selbst Ansprüche geltend zu machen, wenn überhaupt von Zahlun gen gesprochen werden sollte. Wir haben deshalb vor die sem Wege von vornherein gewarnt. Die Tatsache stand jedenfalls heut« abend fest, daß auch der zweite Plan der Gegner von der deutschen Delegation abgelehnt wird. Aber «S wird weiter verhandelt, vor allem tagen die fünf Gläubigerstaaten weiter, vermutlich wie gestern, bis tief in di« Nacht. Ob die deutschen Vertreter sich heute abend oder in der Nacht noch einmal mit ihren Geg nern treffen werden, steht noch nicht fest. Di« Frag« drängt sich natürlich heute mehr noch als srtther auf: Warum ver handelt Deutschlanb bei solch aussichtsloser und gefährlicher Lage ttberhanpt «och weiter? Besteht nicht die Möglichkeit, daß wir immer mebr in die Zange geraten «erden, und daß dann die LoSlösnng immer schwieriger wird? Wird man nn» nicht immer mehr, in« Unrecht zu setze« ver suchen, wen^wir auch bei Zugeständnissen der Gegner fest So sehr wir die heute wieder bewiesene Festigkeit der deutschen Delegation begrüßen, so schwierig kann -och die Lage bei Fortsetzung der Verhandlungen hier noch werden. Die deutschen Vertreter müssen aber schließlich wissen, was sie Ihren Nerven zutrauen können. Auf jeden Fall scheinen die Gegenspieler die Absicht zu haben, uns biSzum letzten unter Druck zu setzen. DaS geht auch aus den heute abend bekannt gewordenen NeisediSpositionen Herri otS zur Genüge hervor. Man ersieht daraus, daß auch die Fran zosen die Hoffnung noch nicht ausgegeben haben, uns schließ lich weichmachen zu können, wenn sie ihren Druck nur lange genug fortsetzen. Ekltiiitenim »er dcuMkli BorWiige Berlin, 89. Juni. DaS amtliche Rolfs-Büro teilt mit: Z» der vom Reichskanzler v. Papen in Lansanne er, gangenen Aufforderung ans Beseitigung der Diskriminie rungen Deutschlands durch den Versailler «ertrag wird von zuständiger Stelle daraus hingewiesen, daß eS sich «m die Bestimmungen der Teile V und V1H deS Vertrage« handelt, die die SntwassnnngS, und ReparationSklaufeln einschließlich des KriegsschnldartikelS enthalten und die «nS vor allem in eine Position minderen Rechts hinein, gedrängt haben. Durch die Beseitigung der Diskriminier rungen kann die Gleichberechtigung Deutschlands hergestellt werden. Menn in der deutsche« Erklärung auch von der Sicherheit gesprochen wird, so handelt «S sich dabei keineswegs etwa nm die Sicherheit irgendeines einzelnen Staate«, sonder» um die Herstellung der allgemeine« politische» Sicherheit in Europa. Rur nnter diese« Voraussetzungen, so wird ausdrücklich betont, hat Reichs kanzler v. Papen die Bereitwilligkeit erklärt, eine« Bet trag zum Wteberausba« Europas z« leisten. SS handelt sich bei diese« Angebot keineswegs «m «ine Leistung in irgend, einer Form an Frankreich, sondern um einen Beitrag, der dem Wiederaufbau deS daniederltegenden Europas bienen soll «nd sür den anSdrücklich alSBoranSsetznng di« Gesundung der bentschen Wirtschaft genannt worden ist. Ueber die Höhe dieses Beitrages ist «och nicht gesproche« worden. , Kein deutsches Ainanzanvebot Lausanne, »0. Jnni. Der Reichskanzler, ReichS- sinanzminifter Gras Schwerin «nd Staatssekretär von Bülow »erde« in Fortsetzung der heutige« vesprechnngen morgen vormittag S Uhr dem Vorsitzende« der Konferenz, Maedonald, einen Besuch abstatten. Die Bemühungen zur Schaffung eine« mit den deutschen Bedürfnissen im Einklänge stehenden neuen Vorschlages sind bisher nicht znm Abschluß gelangt: Nachrichten, die von einem dentschen Angebot tn irgendeiner Form wissen wollen, sind «n, zutreffend. Besuch Aeertots bei Papen Lausanne, so. Juni. Die Sitzung des Büros der Lau- sanner Konferenz unter Vorsitz von Maedonald wurde kurz vor 18 Uhr für eine Stunde unterbrochen. Während der Unterbrechung der Sitzung begab sich Herriot über- raschend in Begleitung seines Kabinettschefs tn das Hotel Savoy zu einer Unterredung mit dem Reichskanzler und den deutschen Ministern. Dieser unvorhergesehene Besuch wird allgemein dahin auSgelegt, daß auf englischen Vor- schlag hin jetzt die lebten Versuche unternommen werben, eine direkte Einigung zwischen der deutschen und französischen Regierung herbetzusühren. 1K Millionen MerbriilkunMM Sur Aeberwtnöung -es Ultimos Berlin, so. Juni. Di« RetchSregierung hat, um über den QuartalSulttmo htnwegzukommsn, einen Ueber- brück ungSkredtt in Anspruch nehmen müssen, der von einem Konsortium deutscher Bankinstitute bereitaestellt wor ben ist, mit dem das Reich auch in früheren gleichen Fällen zusammengearbettet hat. Die Verhandlungen sind natür- sich auch diesmal durch Vermittlung der Reichsbank geführt worben. Es handelt sich «« «inen Betrag bis z« IN Mill»««« Mark, der in» Lauf« des nächsten Jahres wieder ab» gedeckt »erde« soll. Dieser UeberbrttckungSkrebit ist notwendig geworben, weil sich nach dem Abgang der Regierung Brüning di« Kasten- und Finanzlage des Reiche» als ganz ungewöhn- lich trostlos herauSgestellt hat, und weil durch das erst spätere Erscheinen der letzten Ftnanznotverordnuna eine packe entstanden war, die finanziell außerordentlich zu Nie «MHmMalt RetmettllMl» in Raft Berlin, SO. Juni. Nachdem »er ReichSrat am L8. J««i de« Entwurf eines NeichöhauShaltgesetzeS für das Rech- nnngSlahr Gift verabschiedet hat, hat «unmehr die ReichS- regiernng de« ReichShanShalt für 19« als Plan durch Not» verordn««- in Kraft grfetzt. Der ReichShauShaltplan für 1082 enthält unter anderem di« gleiche Besetzungssperre, wie der vorjährige Haushalt. Im Rechnungsjahr 1982 dürfen sreiwerdende Planstellen de» untere« und «insachen-mittteren Dienste«, soweit sie nicht mit entbehrlichen Beamten, oder soweit sie nicht im Wege der Versetzung ober innerhalb der gleichen Laufbahn im Wege der Beförderung besetzt werden, nur mit Wartvgeldempfängern oder mit VersorgungSanwärtern be setzt werden. Da» gleiche gilt für vo v. H. der sretwerdenden Stellen de» gehobenen-mittleren Dienstes. Entsprechende Be stimmungen gelte« auch für di« Reich o st, ver G Kraftfahrer 8eite 9 unä 10
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