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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 18.12.1933
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1933-12-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19331218029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1933121802
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1933121802
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1933
- Monat1933-12
- Tag1933-12-18
- Monat1933-12
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»»en»««Sva»e rs-Mchrgm«. Ar. s»4 ««ü«, 18. Dezember i»zz Franttelch befestigt sein Blinbnissystem Rem Mchewnge» an Benes» Sandmmenm mit Kommunütkn tn Lenden „Action Franqaise" will dazu aus bester Quelle erfahren haben, daß sich der Oberste Kriegsrat gegen beide Anträge wenden werde. »etug«gebühr bet UgNch «weimoNz« 8»- Pellung frei Haut monaUIch RM. ».>0, durch Vo>Ibr»ug RM. ».»» einlchliedlich L« Psg. VostgebLhe (odse VoNtustrllungtgrdadrl bei ftebenmai wdchenMchem verland. aüijel- nummer lv Pia. Paris, 18. Dez. Der tschechoslowakische Aukenmtntster Dr. Benesch hat eS, wie bei all seinen Reisen, auch bei seinem Pariser Besuch nicht an lautester Publizität fehlen lassen. Die Oesfentlichkeit muh den Eindruck haben, über alles, was zwischen Benesch «nd Paul-Boncour gesprochen wurde, ausführlich informiert zu sein. Und doch enthalten diese Informationen so wenig Neues, datz man sich fragt, ob mit derartigen Feststellungen der Zweck der Pariser Reise des tschechoslowakischen Austenministers erschöpft war. Was über den Völkerbund, die Abrüstung und Mitteleuropa er klärt wurde, sind Allgemeinheiten, die schon oft erörtert wor den sind. Frankreich und seine Verbündeten sind gegen jede AersassungSreform des Völkerbundes; sie wollen, datz alle AbrttstungSverhandlungen nach Genf zurttckstthren, und sie halten an dem Plane eines zunächst wirtschaftlichen Wieder- zusammenschlusses der Nachfolgestaaten im Donauraum fest. Besonderen Wert legte Panl-Boncour vor der Presse auf die Erklärung, dast die Pariser Besprechungen gegen nie mand gerichtet seien. Mit dieser wiederholt ab- gcgcbcncn Erklärung ist aber der Eindruck nicht aus der Welt zu schassen, dast in Paris der Versuch gemacht wurde, das französische Bündnissystem neu zu beleben und zu einer Arbeitsgemeinschaft gegen jeden Versuch einer euro päischen Reorganisation zu entwickel«. Nach Andeutungen französischer Blätter scheint Benesch besonders in der Ab- rlistuugSsrage neue Zusicherungen von Frankreich er- halten zu haben, die sich nicht nur auf die Nichtabrüftnng, sondern auf die Rüstungsver m ehrung beziehen. Der wahre Eharaktcr der Besprechungen wird sich jedenfalls am deutlichsten in dem künftigen mehr oder weniger demon strativen Auftreten der Vertreter der Kleinen Entente offenbaren. Rmregeiung des RtlitSrdienIleö «plant Paris, 18. Dez. Der Oberst« französische Kriegs rat trat am heutigen Montagmorgcn zusammen, um sich mit einer Reihe wichtiger Kragen zu beschäftigen. Er will nicht nur eingehend z» den deutsch-französischen Be sprechungen in der N ü st u » g S s r a g e Stellung nehmen, sonder» sich vor allem mit einer Reuregelnug des Militärdienstes in Frankreich befassen. In diesem Zusammenhang werden nach Ansicht gutunter- richtcter Kreise zwei Anträge beraten. Nach einem dieser Anträge, der von einem Kammerabgeordnetcn auS- gcht, soll von 1931 bis 1038 (in diesen Jahren geht die Rekrutierung infolge des Geburtenausfalles während des Krieges stark zurück) die Dienstzeit auf zwei Jahre sestgcscht werden. Ein zweiter Antrag soll nach der „Action Francatse" vom KricgSminister Da lädier stammen. Da nach soll die für 1031 vorgesehene Nekrutenzahl, die sich normalerweise ans 230 NNO Mann beläuft, auf 115 000 herab- gescht werden, nm den Nest erst Mitte 1935 elnzuberusen, und dadurch das Loch, das in der Rekrutierung entstehen wurde, wenigstens zu einem Teil wieder anSzusüllen. Die Riesenaufvaben -es Arbeitsdienstes vradtinalckung nnssrsr vsrltnsr Setzrtttlattung Berlin, 18. Dezember, lieber die Ausgaben des Ar beitsdienstes und die hierfür notwendige Arbeit». Planung sprach heute der Gauarbettssührcr Tho le ns vor Pressevertretern. Er betonte einleitend, es sei zunächst die Ausgabe des Arbeitsdienstes, unsere Accker, Wiesen und Weiden durch Verbesserung ihres Bodens und Regelung ihres Wasserstandcs fruchtbarer zu machen und sie gleichzeitig gegen Ueberschwcmmungen zu schützen. Weiter wird er unser Moor- und Oedland kultivieren und so Neuland für Bauern siedlung uud Forsten schassen. So werde« bis zum Frühjahr noch etwa ein Dutzend Grobmoor, und Oedlandslächen angepackt werden. Binnen längstens zweier Jahre wird dadurch Boden für 500g bis 19000 neue Bauernstcllcn geschaffen werden. Die Pla nungsarbeit für all dieses, soweit sic dem Arbeitsdienst ob liegt, ist getan. Für zwei Jahrzehnte ist auf dem Gebiete der Urbarmachung von Oedländereicn Arbeit für ein Ar beitsdienstheer von 500 000 Jugendlichen nachgewiescn. Um zwei Milliarden Reichsmark jährlich wird unser Bodenertrag wachsen, wenn dieses Werk gelingt. In gleicher Höhe wird unser dringlichster Einsnhrbedars abnchmcn. Aber diese Arbeit ist nicht die einzige, die nnS not tut, denn sic allein vermag den Untergang unseres Blutes und unserer Kultur in den grosten Städten nicht auszuhaltcn. Reue Eigenheimsiedlungen «nd Eigenheimstätten müssen entstehen. Wollen wir rassisch und kulturell wieder gesunden, so müsse» wir unsere neuzeitliche Grobstadt zugunsten unseres Volks lebens und Volkstums auflockeru und abbanen. Wie viel hier noch z» tun ist, kann heute kaum abgeschätzt werde». Eins jedoch ist schon jetzt gewist: Für viele hnnderttausciid brachliegende Arbeitskräfte würde ein kühnes Ansätzen des Baues neuer Eigenhcimstäbte und -Vorstädte ebenfalls ans Jahrzehnte hinaus hinreichend Arbeit geben. Aber der Arbeitsdienst wird nicht nur zur Neugestaltung der deutschen Wirtschaft beitragen, sondern er wird auch Mitwirken, dem deutschen Menschen ein neues Gesicht zu geben. Da durch, datz er die Jugend zur Arbeit am deutschen Grund und Boden führt, wird er sie lehren, das, in der innigen Ver bindung mit diesem unsere größte Stärke liegt. Mrervrtnzip im Deutschen Semeindetag Berlin, 18. Dezember. Das Gesetz über den Deutschen Gcmetndetag, wonach diese kommunale Spihcnorgani- sation eine Körperschaft des öffentlichen Rechts wirb, liegt jetzt im Wortlaut vor. Wie das VDZ.-Büro meldet, ergibt sich daraus, daß bas F ü h r e r p r i u z i p auch hier verwirklicht wurde. Der Vorsitzende des Deutschen Gc- mcinbctagcs wird nämlich „unter seiner ausschließ lichen Verantwortlichkeit" tätig. Er szur Zeit der Münchner Oberbürgermeister Fi ehler) vertritt den Deut schen Gemeindctag nach außen. Im übrigen wird der Gc- meindetag zu sparsamster und wirtschastltchcr Finanzgcba- rung verpflichtet und der Aussicht des RcichsInncnministcrS als Körperschaft des öffentliche» Rechts unterstellt. — Der Deutsche Gcmetndetag wird Landesverbände bilden. Der Volizetskandal tn Deisten Brüssel, 18. Dez. Wie bereits gemeldet, wurde die Brüsseler Bevölkerung am Sonntagabend durch die Kunde überrascht, daß der Brüsseler Polizeipräsident Angcrhanscn verhaftet worbe» sei. Kurz daraus erfolgte auch die Festnahme des PolizeivorstcherS des 0. Brüsseler Bezirks. Weiter ist ein Polizetkommissar aus A u twerpc n in Hast genommen worden, und eö verlautet, daß »och eine Reihe von Verhaftungen bcvorstcht. Seit einiger Zeit lief gegen mehrere Polizcikommissare eine gerichtliche Untersuchung wegen Erpressung und A m tsmißbran ch, tn der scstgestclit wurde, das, Polizei präsident Angcrhanscn und die übrigen Verhafteten mit einem pensionierten Polizetkommissar, der nach seinem Aus scheiden ans dem Dienst eine Benzin- und Oclhandlung eröffnet hatte, ein Abkommen getroffen hatten, ihm gege« eine Provision von 10 v. H. Kunden znznsühren. Sic gingen dabei außerordentlich raffiniert zu Merke. A n- zeigen gegen K r a f 1 w a g c n f ü h r e r häuften sich in letzter Zeit immer mehr. Die Angczeigtcn wurden vor- gcfttbrt, und bet der Aufnahme umfangreicher Protokolle wuroe ihnen nebenbei zu verstehen gegeben, daß ein aus dem Dienst auSgcschiebcncr Kollege eine Benzin- und Ocl- handluna eröffnet habe, und daß cö ratsam sei, den Brenn- stoss- und Oesbedarf bet diesem zu decken. Selbstverständlich kamen viele Kraftfahrer diesem Verlangen nach. Die Folge war, baß die Protokolle und Strafbescheide verschwan den. Auf diese Weise wurden dem Benzinhändlcr Hun derte von Kunden zugefithrt. Der pensionierte Beamte, PauwelS mit Namen, und feine beiden Söhne sitzen bereits hinter Schloß und Riegel. Kommunistentumult tn Chikago Ehikago, 18. De». Ein großer DemonstrattonSzug von Ukrainern, die gegen die Gewaltmethoden der Sowjet regierung In der Ukraine protestierten, wurde von mehre ren hnnbert Kommunisten überfallen. Die Kommunisten stürzten fick, mit Totschlägern bewaffnet, auf den Zug «nd bewarfen die Teilnehmer mit Flaschen nnd Ziegelsteinen. ES entstand eine schwere Schlägerei, als deren Folge 20 Verletzte in die Krankenhäuser ein geliefert werden mußten. Schutzleute ausgestellt. Ein zweiter Zug kommunistischer Demonstranten wurde aufgehalten, und ein Kommunist, der mit der roten Flagge auf die Polizei vorgtng, wurde ver haftet. Schließlich gestattete die Polizei dem Sekretär der kommunistischen „Internationalen Arbeitervertcidtgung", mit einem Genossen zur Botschaft zu gehen nnd ein Schrift stück zu überreichen, tn dem die Freilassung der Angeklagten im NetchStaaSbranbsttsterprozeß verlangt wird. Der Wunsch der Demonstranten, den deutschen Botschafter zu sprechen, wurde jedoch abgelehnt. Kurze Zeit später ereignete sich ei« weiteres schweres Handgemenge ans dem in der Nähe liegende« Tra» salgarplatz, wo inzwisch«« englische Faschisten anf Lastwagen «ingetrosse« waren. Die Kommunisten überfielen die Faschisten mit den Rufen: „Nieder mit den Faschisten!" und „Hoch die Kommunisten!" Die Schutzleute gingen wiederum mit dem Gummiknüppel vor und konnten nach einiger Zett und nach der Vornahme mehrerer Verhaftungen die Ordnung wieberherstellen. Frl-zeuvrmtster Vstiorek 1 Klagens«»«, 18. De». Ycldzeugmeister Potiorek, der sich als Heerführer im Weltkrieg einen Namen gemacht hat; ist hier, 81, Jahre alt, gestorben. Englands Bemühungen nm bletzerstündtgung London, 18. Dez. Der diplomatische Korrespondent des „Daily Telegraph" schreibt, der britische Botschafter tn Berlin, Sir Eric PhtppS, bürste heute eine wettere Be sprechung mit dem Premierminister und den anderen Mit- gliedern des Abrüstungsausschusses beS Kabinetts haben und bann die Rückreise nach Berlin antreten. Der Bot schafter werbe tn der Lage sein, dem Reichskanzler darznlege«, welche Bedeutung die britische Regierung seinen letzte« Erklärungen beimesse. Er werde ihn darüber unterrichten, in welchen Punkten Lon don mit Berlin ti b e re t n st t m m e und in welchen Punkten London genauere Mitteilungen oder vielleicht eine Abänderung wünschen würde. Der Korrespondent be tont nochmals, daß die britische Regierung entschlossen sei, ihre eigenen Verbindlichkeiten nicht über Locarno und die Völkerbundssatz u na hinaus aus- zudehnen und schließt, britische Kreise seien bezüglich der Aussichten der deutsch-französischen Besprechungen entschie den hoffnungsvoller als vor einer Woche. Der diplomatische Korrespondent der „Morning Post" sagt, die Ausgabe, die sich die britische Regierung gestellt habe, bestehe darin. Frankreich dem deutschen Standpunkt » u - g 8 »glich zu machen, ohne Frankreich dafür irgendwelche weitere Garantien anznbtctcn. „News Chronicle" übt an dem Widerstand Frank reichs Kritik und schreibt, Frankreich Mütze ganz klar sagen, wogegen eS Einwendungen erhebe und was cS selbst zugestehcn wolle. Wenn eS gege« Deutschland nur allgemeine An« schnldtgungen erhebe, so sei das gefährlich nnd ei« Zeichen, daß Frankreich auswetche» wolle. Auch sei eS gefährlich, wenn Frankreich sich einerseits einen treuen Anhänger des Völkerbundes nenne, ander seits aber private B tt n d n t S a b m a ch u n g e n treffe, die sein« Sicherheit unabhängig vom Völkerbund gewähr leisten sollten. — Der sozialistische „Daily Herald" meint, baß die in Frankreich betriebene Sabotage an den deutsch-französischen Verhandlungen endgültig fehl geschlagen sei. Die französische Regierung habe eS ab gelehnt, sich durch inncrpolitischen Druck von ihrer Politik ablenken zu lassen. Lebrun erstrebt Kabinettsumbildung? London, 18. Dez. Der diplomatische Korrespondent des „Daily Telegraph" behauptet, daß Präsident Lebrun die Bildung des Kabinetts des nationalen Zusammen schlusses zu einem baldigen Zeitpunkt für notwendig und sogar für unvermeidlich hält. Die geeignete Persönlich- kett für den Posten des Ministerpräsidenten tn einem der- artigen Kabinett solle nach Ansicht LebrunS der frühere Prä sident Doumergue sein. AuSschnttungen vor »er Deutschen Botschaft London, 18. De». Mehrere hundert Kommnuisten «nd Juden versuchten am Sonntagabend vor der Londoner deutschen Botschaft eine Kundgebung für die Freilassung der Angeklagten im Reichstagsbrandsttfterprozeß »n veran« liaftcn. Hierbei kam eS zu schweren «nd blutigen Zn» lainmenstößcn mit der Polizei nnd mit den englischen Fa schisten. Mehrere Person««, darunter zwei Polizisten, Wur den verletzt. Acht Personen wurden verhaftet. Die Kommunisten waren vom Londoner Osten nach dem Etadtinnern marschiert, wo sich die deutsche Botschaft be- sinüct. Die Polizei war jedoch bereits vorbereitet und batte anf dem in der Nähe der Botschaft gelegenen Waterloo platz eine Sperrkette gebildet. Als die Demonstranten dort eintrafcn, brache« sie sofort mit de« Rufe«: „Rieder mit de« Nazis" durch die Polizeikefte hindurch «nd versnchte« die Bvtschast ,« erreiche«. Nach wenigen Minuten trafen jedoch Polizeiverstär kungen zu Pferde nnd zu Fuß ein, die mit dem Gummi- knüppel gegen die Menge vorgtngcn. Ein erbittertes Handgemenge entspann sich, bei dem die Kommunisten rücksichtslos die Schutzleute überfielen und teilweise mit dem Messer angrisfen. Unter den Angreifern be- sanden sich auch viele Frauen, die mit Stöcken und Regen schirmen ans die Polizisten loSgftigen. Ein Polt-et- krastwagen wurde umge stürzt. Weitere «erstärknnge» kamen der Polizei von Scotland Uard zur Hilse, iind bald waren tn der Nähe der deutschen Botschaft 100 GegrLnöet 18SH Druck «.Verlag r Liepsch L Relchardt, Dr«sden-A. I, Marten« «meisenprrtl»! w wm »rette «nmd,eile» «1». straße ZS/42. Fernruf25241. Postscheckkonto loüS Dresden »"iwsn. «o und n-b-ne nach Vie» Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Dresden und des Schiedsamt«. beim rre.dnn «achNchien. Dderverstcherungsamt Dresden Unverlangte EchriUstüLe werden nicht oulbewahrt
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