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Sächsische Dorfzeitung : 25.03.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-03-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480520429-189903259
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480520429-18990325
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480520429-18990325
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung
- Jahr1899
- Monat1899-03
- Tag1899-03-25
- Monat1899-03
- Jahr1899
- Titel
- Sächsische Dorfzeitung : 25.03.1899
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Lrestzcn -Ae»fta»t Methner Vaffe 4. Lk Zeitung erscheint Tteuftao, Lonuerfta« und Eonnabeu» früh. Adsnnement-- Preis: viertel jührl. M. IM Au beziehen durch di« kaiserlichen Post anstalten und durch unsere Boten. Bet freier Lieferung in» Haus erhebt die Post noch eine Ge bühr von 25 Pf. Sächsische Nacheilung. Ein unterhaltendes Blatt für den Bürger und Landmann. Amtsblatt für die kgl. Amtshauptmannschaften Dresden-Altstadt und Dresden-Neustadt, für die Ortschaften des kgl. Amtsgerichts Dresden, sowie für die kgl. Forstrentämter Dresden, Tharandt und Moritzburg. Verantwortlicher Redakteur und Verleger Kerrmau« Müler in Dresden. Inserat« werden bi» Montag, Mittwoch u. Frrtwg Mittag angenommen und kosten: die I spalt. Zeile 1b Pf. Unter Eingesandt: 30 Pf. Inseraten» Annahmeftele«: Die Arnoldtsche Buchhandlung. Invaltdendank, Hassenstein L Bögler, Rudolf Moste, G. L. Taube « Eo. in Dresden, Leipzig, Frankfurt a M, G. «ohl, »esselsdors u. s. w. Ar. 36. Sonnakend, den 25. März 1899. 61. Jahrgang. Mnementz-LilMullg. Auf da- mit 1. April beginnende zweite Quartal der.»Sächsische« Dorfzeit»«g", „ßinundsechzigster Jahrgang« «hmen alle kaiserlichen Postämter, Postexpedition en und Laadpostboten gegen Vorausbezahlung von 1 Mark 50 Pf. Bestellungen an; auch kann da- Blatt, wenn e- verlangt Mrd, den geehrten auswärtigen Abonnenten durch die betreffenden Postanstatten gegen Botenlohn von nur 25 Pf pro Quartal jeden Dienstag, Donnerstag und Sonn abend pünktlich in'- Hau- gesandt werden. Diejenigen Pränumeranten in Dresden und Umgegend, welche ihre Bestellungen direkt bei un- (Neustadt, kl. Meißner, gaffe 4), oder bei den von un- angestellten Boten machen, «halten die Zeitung jeden Dienstag, Donnerstag und Sonnabend ohne irgend eine Preiserhöhung zugeschickt. Dringend ersuchen wir aber, die Abonnements-Bestel lungen gefälligst sofort machen zu wollen, indem wir hei späteren Aufträgen für die Nachlieferungen der bereit erschienenen Nummern nicht einftehrn können. Inserate finden bei der bedeutenden Auflage der .Sächsischen Dorfzeitung" durch dieselbe sowohl in Dresden und dessen Umgegend, als auch im ganzen Lande die aus gedehnteste Verbreitung. Geschäftsstelle der „Sächsischen Dorfjeitung". Politische Wellschau. Deutsche- Sketch. Der Reichstag ist am Dienstag, wie gemeldet, in die Ferien gegangen, um nach Ostern seine Thütigkett wieder aufzunehmen. Außer dem ReichShauShaltSetat für 1899 hat er von größeren Vorlagen in dem Abschnitt zwischen Weihnachten und Ostern die beiden Heeresvorlagen und da- Gesetz, be treffend die Errichtung eines besonderen Senats für das baterische Heer beim Reichsmilitärgericht in Berlin, völlig erledigt; das letztere ist bereits publicirt worden. Lon kleineren Regierungsvorlagen haben die Verein barung zwischen Deutschland und Peru wegen der Stellung der beiderseitigen Konsuln und da- Zusatz. Übereinkommen zu dem internationalen Ueberetnkommen über den Etfenbahufrachtverkehr die dritten Lesungen paisirt. Bon den Anträgen, die der Initiative au- dem Hause ihre Entstehung verdanken und zur Erledigung gelangt find, find zu nennen der auf das Jesuitengesetz bezügliche, sowie der Antrag auf Herabsetzung de- ZolleS für die Pongee-. Der letztere hat die Zu stimmung de- BundeSratheS erlangt und ist bereit- al» Gesetz publicirt. Die große Mehrzahl der dem Reichs, tage vorliegenden Entwürfe harrt aber noch der Er ledigung, eine ganze Anzahl derselben ist noch nicht einmal zur ersten Lesung gelangt. Nach Ostern werden dem Reichstage noch Vorlagen von Bedeutung zugehen, wie der Entwurf über den Schutz de- Arbeit-Verhält nisse- und über die Handelsbeziehungen zu England. Der Reichstag wird demnach nach Ostern ein ganz be deutende- Arbeit-material zu bewältigen haben. Der Empfang Eecil Rhodes' durch Kaiser Wilhelm scheint den FriedenSschluß zwischen diesem und den Engländern vollständig gemacht zu haben: AuS London schreibt man: „Anläßlich der aus Berlin hierher gelangenden Nachricht, Kaiser Wilhelm werde in diesem Jahre England besuchen, schreibt die „Daily Mail", die Nachricht wird hier allgemeine Befriedigung Hervorrufen. Selbst wenn deS Kaiser- Ansichten von den unsrigen abwichen, haben wir ihn als einen hart arbeitenden, energischen, befähigten Regenten geachtet. Nachdem er nun wieder unser Freund ist, wissen wir, wie wir ihn zu empfangen Haden." Die große Mehr heit der deutschen Natton wird einen solchen Schluß stein der Versöhnung mit England mit Genugthuung begrüßen. Wenn aber in diesen erfreulichen Beziehungen kein Rückschlag eintreten soll, wird man in England aushören müssen, den Denuncianten Deutschlands bei Amerika zu spielen. Die bereits früher ausgesprochene Vermuthung, daß der Herzog vcn Connaught auf die Thronfolge im Herzogthum Sachsen-Koburg und Gotha zu Gunsten seines Sohne-, deS Prinzen Arthur, ver zichten wolle, findet jetzt ihre Bewahrheitung, indem nunmehr bei dem unter dem Borfitze der Königin Viktoria in Nizza abgehaltenen Familienrathe die Frage der Koburger Thronfolge zu Gunsten de- Sohne- de» HerzogS von Connaught entschieden worden ist. Dem nach wird also der Sohn einer preußischen Prinzessin, der Tochter deS „rothen Prinzen" Friedrich Karl von Preußen, Thronerbe de-Sachsen-Koburgtschen Herzog- thumS. Herzog Arthur von Connaught ist seit dem 13. März 1879 mit Prinresfin Luise Margarethe von Preußen vermählt; sein einziger Sohn, Prinz Arthur, hat im Januar sein 16. Leben-jahr vollendet. Der junge Fürst soll, um sich auf seinen künftigen Beruf als Herzog eine- deutschen Staate- vorzubcretten, eine deutsche Universität beziehen und in die deutsche Armee eintreten. Da-Czechenthum und der Dreibund, unter diesem Titel veröffentlicht die Berliner „Post" einen scharfen Artikel, in dem die öffentlichen Zustände in Oesterreich scharf kritifirt werden. „Wir haben un» nie", so heißt eS da, „in die innere österreichische Politik gemischt; da eS sich jedoch um den Dreibund handelt, so wäre einfache- Schweigen Schwäche". Der Artikel betont sodann, daß die auswärtige Politik Oesterreichs Deutschland gegenüber stet- loyal, offen und ehrlich gewesen und daß der Dreibund in Kaiser Franz Josef einen sicheren, überzeugten Vertreter gehabt hat und noch hat. Insofern würde ein czechischer Ansturm gegen da- Bündniß elend scheitern. Der Artikel fährt im Weiteren fort: „ES mag diesen oder jenen österreichischen Staatsmann geben, der glaubt, ein Oesterreich, worin da- Czechenthum die erste Geige spielt, könne in der bisherigen Werfe im Dreibünde weiterleben. Für da- deutsche Reich steht jedoch der Grundsatz unerschütterlich fest, daß ein den czechisch n Tendenzen folgender Staat kein geeigneter Bundes genosse mebr ist; darüber mögen die Vertuschung-- und Vogel-Strauß-Politiker sich nur keinen Illusionen hingeben. Man sollte sich in Oesterreich hüten, nur um über die Schwierigkeiten der inneren Politik hin wegzukommen, mit dem Feuer zu spielen." Nack dem jetzt vom Reichstage in dritter Lesung angenommenen Mtlitärgesetz wird vom 1. Oktober 1899 ab dfl Friedenspräsenzstärke deS deutschen Heeres als JahreSdurchschntttSstärke allmählig derart erhöht, daß im Laufe deS Rechnungsjahre- 1903 die Zahl von 495,500 Gemeinen, Gefreiten und Oberge freiten erreicht wird und in dieser Höhe bi- zum 31. Marz 1904 bestehen bleibt. An der Frieden-- Präsenzstärke find die Bundesstaaten mit eigener Militär« Verwaltung nach Maaßgabe der BevöikerungSziffer bethe ligt. In Verbindung mit dieser Erhöhung der Friedenspräsen»stärke ist die Zahl der vorhandenen Formationen so zu verm hren, daß am Schluffe de» RechnungsjabreS 1902 bestehen: bei der Infanterie 625 Bataillone, bei der Kavallerie 482 ESkadrons, bei der Feldarttllerie 574 Batterien, bei der Fußartillerie 38 Bataillone, bei den Pionieren 26 Bataillone, bei den BerkehrStruppen 11 Bataillone und bei dem Train 23 Bataillone. In den 482 Eskadron- für die Ka- vallerie find diejenigen Formationen inbegriffen, welche zur Erhaltung und Weiterbildung der Specialtruppe der Jäger zu Pferde (Meldereiter) erforde'lich sind. Aeuilleton. Lheresen's Glück. Roman von Jenny Hirsch. (Nachdruck verboten.) (18. Fortsetzung.) Er zog die Geliebte an sich und bedeckte ihr Ge sicht mit Küssen, fragte aber gleich darauf ängstlich, »dem er sie schnell wieder loSließ: „Du bist so kalt, ist Dir nicht wohl? Hat Dir der Unfall doch ge- schadet?" „Ich fürchte da- nicht", erwiederte sie, „aber mir ist so seltsam, so beklommen. Ich fühle mich unauS- IpreLlich glücklich und trotzdem liegt eS mir schwer auf der Seele, al- sei, waS mir heute begegnet, nur der Lorbote schweren Unheil-." „Theresel" rief er erschrocken und legte seinen Arm am sie, al- wolle er sie schützen. Sie lächelte. „Bin doch ein furchtsam, thöricht Leib! wie Gretchen sagt. Aber komm, dieser Tag soll so nicht auSklingen, wir wollen ihm erst die rechte Weihe geben." Eie nahm seinen Arm und führte ihn nach jenem Theil deS Schlöffe-, der von den Veränderungen de» Fürsten am Meisten verschont geblieben war, um besten traue Mauern sich von außen noch die Epheuranken schlangen. Hier lag die kleine Wohnung, welche beimch Bublatzky seiner Tochter eingerichtet hatte. r«ch ein hübsche» Vorzimmer mit leichten Korbmöbeln und LandschaflSbildern an den Wänden geleitete Therese ihren Verlobten in ihr Wohnzimmer. Trotzdem auf Park und Garten, wohin auch hier die Fenster gingen, roch der warme Schein de» ver glühenden SomwertageS lag, brannten schon zwei Lampen, deren milder, von farbigen Schirmen ge- dämpster Schein die mit einer blatzgrauen Tapete be- kleideten Wände und die zierlichen Möbel au» Rosen holz mit dunkelrothen Bezügen bestrahlte. Die Büsten der edelsten Geister der Nation, in M irmor auSgeführt, grüßten von den Wänden, über dem Schreibtisch hing Mandel'- berühmter Stich der Sxnnischen Madonna, zwischen prächtigen Palmen und herrlichen Farnkräutern stand die Muse au- dem Berliner Museum in kunst vollster Nachbildung. Ein nicht unbedeutender Theil deS großen Zimmer- war durch einen Steinway'schen Korcriflügel, doS letzte GebunStagSgeschenk deS Vater-, eingenommen, in ermm Bücherschrank befand sich eine kleine, auserlesene Bibliothek, auf Tischen und Etageren lagen in Moppen Kupferstiche, kostbare Ansichten au- fremden Ländern und Zonen, herrliche Kunstwerke des Alterthum« und der neueren Zeit. Ein Nähtisch am Fenster und darauf befindliche Kästen und Körbchen zeugten auch von den echt weiblichen Beschäftigungen der Bewohnerin. Ein süßer Schauer durchwehte O-wald'- Brust, al- er diese- vom wärmsten LebenShauch der Geliebten erfüllte Gemach betrat. Es schien ihm, al» sei er ihr hier viel näher und doch hielt ihn eine beinahe heilige SchtU ab, nur ihre Hand fester zu drücken. Leise und leicht ließ er sie in der seinigen ruhen, während er feine Blicke im Zimmer umher schweifen ließ. Sie be rührte sanft seine Schulter und veranlaßte ihn, sich umzuwenden. Ein leiser Schrei entfuhr seinen L ppen. Ueber dem Sopba hing im breiten Goldrohmen in Lebensgröße da- Bildniß de» verstorbenen Heinrich Bublatzky, da» vielleicht fünfzehn Jahre vor seinem Tode gemalt sein mochte. ES stellte ihn allo immer noch in einem späteren Lebensalter dar, aiS da» war, in dem Eunio sich jetzt befand; auch die Tracht war abweichend von der Mode de» Tage- und dennoch trat die Sehnlichkeit zwischen dem Bilde und dem be trachtend davorstehenden Oswald überraschend deutlich hervor. „Dein Vater!" rief er. „Siehst Du j tzt, wie Du ihm gleichst?" fragte sie mit lieblichem Erröthen. „Ich hätte Dir das Bild gern schon früher gezeigt, aber die Sitte verbietet mir ja, Dich in mein Zimmer zu führen. Heute wollte ich wich aber nicht von so kleinlichen Rücksichten verhindern lassen, mir mit Dir vor dem Bilde deS theurren Ver storbenen seinen Segen zu erflehen." Lange standen fie stumm, mit verschlungenen Händen vor dem Gemälde. ,AlleS, Alle» könnte ich hinter mir zurücklaffen, wenn ich Dir folge", sagte endlich Therese, „nur diese» Bild nicht, e» soll al- Heiligthum bei un- wohnen." „Und mir eine Mahnung sein, daß ich dem edlen Mann nicht nur im Aeußeren gleichen, sondern auch in Worten und Werken ähnlich werden soll", gelobte der Landrath. Erst in vorgerückter Abendstunde trat er den Heim weg an. E» war eine klare, thaufeuchte Nacht, am tiefblauen, wolkenlosen Himmel stieg die, »och nicht
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