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Feierabend : 14.02.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909-02-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id497197782-190902146
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id497197782-19090214
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-497197782-19090214
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFeierabend
- Jahr1909
- Monat1909-02
- Tag1909-02-14
- Monat1909-02
- Jahr1909
- Titel
- Feierabend : 14.02.1909
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Der Frlinmr. ?!t!l-Lruck derbctrn. >^c>ch krönt -as Daupt ibm Tirgeschmeide, Hoch klirrt in seinem chchrilt der Frost. Hoch bnnaen Flocken ibm am Kleide lind noch umballl ihn llord und Mit. — Doch mäblich wachsen schon die Tage Und blanker wird Ser Sonnenstrahl, Die eisten Kätzchen stehn im iäage . . . Geduld, mein Derz! Dein Leid ertrage stoch ein paar U?ochen, ein paar Tage, — Dann schmilzt der chchnee m jedem Tall Nun geht es dach dem Licht entgegen, U?ie rauh sichWanch der IDintcr gibt! Gläng auch noch chchnee auf allen IDegen, Die IDrll steht darum nicht betrübt! Nald proben wieder Lerch' und Finken . . . Nur Ulochen noch' Dann ift's so weit! Und ans Sem goldnen i^onncnblinken Die blauen Frühlingswciten winken . . . Dann wirst auch du dich selig trinken In neuer iäostnlliigsfreudlgkeit! Komm Frost! Gezählt sind deine Tag» Nu» doch einmal wir halten's aus! Füll alle Daine. alle Daae Dtii deinem wütenden Gebraus! Gibt sich der Dornung auch roll Granen, Fctmücki Ti-krisrall ihm auch das lrarr . . . Nald 'chinrlzt der chchnee aus allen Auen . . . Nald werden wieder wir den blauen, Nesonnten Früblingshimmel schauen! lDillkommen daruin, Februar! kliinar »erncn. Schmrüer Kulturkampfbilder. Don F. Graudaus. ». ^orlsezunj, AaLdruck verbo!»», Herr Werner hatte einen Vetter aus Freiburg, der gestern zum Genicke gekommen war, mit ins Kasino genom men. Vieser bal Herrn Werner, ikn dem Redakteur vorzu- srellen. Herr Werner tat es mir Freuden, da er die Schlag- tertigkei: seines uliramontanen Vetters schon früher in Freiburg kennen gelernt hatte. Herr Werner wandte sich ait den Redakteur: ..Herr Stipp. ich beehre inick, Ihnen meinen Vetter, den Herrn Walter aus Freiburg, vorzuslellen: derselbe wün'ckl Ihre inerte Bekannlschan ni machen." „Heln angenehm: inein Name ist Ihnen eben genannt worden." „Hebr wohl, Herr Stipp," entgegnete Herr Walter. . Freut knick, die Ehre zu haben. Hie haben gestern noch, wie ick hier in Ihrer Zeitung sehe, einen Artikel gegen die Klöster gebracht. Ich möchte mir nun erlauben. Hie zu fragen, ob Hie auch den eben gehörten Beweis für die Vor- trefflickkeit der Klöster sich gut gemerkt haben und morgen Ihren Artikel non gestern widerrufen werden?" Der Redakteur suckle sich zu stellen, als ob er die Frage überhört habe. Herr Walter aber ließ sich nicht abschrecken. „Nicht wahr. Herr Stipp. ick meine Hie nämlich. Herr Hupp, nickt wahr. Hie teilen doch morgen in Ihrer Zeitung mit. daß die Hchwester Klara aus dem hiesigen Kloster die Tochter des Herrn Werner mit bewunderungswürdiger, heldenmütiger Aufopterung gepflegt hat. und daß Sie in- solgsdes'm: nck genötigt sehen, den Vorwurf der FüuUenL». rei, welchen Hie gestern gegen dieses Kloster erhoben haben, zurückzunehmen?" Ter Fabrikant der „öffentlichen Meinung" räusperte sich, trank sein Glas aus. schob an seiner Brille und sagte: „Mail müßte doch zunächst den Fall ganz genau fest- srellen. ebe man etwas darüber in der Teffentlichkeit be hauptet." „Ho? Also den Vorwurf der Faullenzcrei erhoben Sie g.stern in aller Veffentlichkeit gegen dieses Kloster, ehe Sie den geringsten Beweisgrund festgestellt hatten, und heute, nachdem Herr Werner auf fein Ehrenwort versichert hat. daß er selber in seinem Harne am Krankenbette seiner Toch ter die vollständige Grundlosigkeit der von Ihnen erhobenen Anschuldigung ganz genau festgestcllt habe, da weigern Sic sich, der Wahrheit die Ehre zu geben! Pfui, schämen Sie sich! Bedenken Hie denn nicht, daß Hie verpflichtet sind, eine Anklage, deren Grundlosigkeit sich herausgestellt hat. zu widerrufen?" Ter Redakteur hüllte sich immer dichter in den Mantel der Schweigsamkeit: er wünschte den unerbittlichen Gegner dorthin, wo der Pfeffer wächst, und warf einen verstohlenen ! Blick nach der Tür. Herr Walter ahnte, daß sein Gegner ! die Flucht ei greifen wollte und fuhr fort: „Hie werden doch wohl, Herr Berliner, nicht wie der ' Herr Doktor. das Hasenpanier ergreifen. Ter Schweizer l Mann halt Stand. Auge in Auge. Also auf einen Wider- ! ruf las'en Hie sich nicht ein. Nun, Hie mögen das verant- ! Worten. Aber einen anderen Punkt muß ich noch berühren. Hie haben beute dasselbe behauptet, was eben Tr. Blumen- feld sagte, daß nämlich die Wallfahrten Gelegenheit zur Un- > sirilickkeii seien. Glauben Hie das, was Sie da geschrieben ' haben?" „Ist das eine unverschämte Frage! Ich werde doch wohl keine Lügen drucken lassen!" „Ich hielt Hie nicht für so dumm, daß Hie solchen Un sinn glauben könnten: übrigens wenn Hie durchaus darauf ^ bestehen, will ich Ihnen gern die zum Glauben an solchen Unsinn nötige Borniertheit zugestehen. Also die Wallfahr ten sollen eine Gelegenheit zur Unsittlichkeit bieten! Das . ist doch eine neue Entdeckung: wer diese gemacht hat. ist reif fürs Narrenhaus. Tie Leute, welche wallfahrten und ^ dabei den Rosenkranz beten und am Wallfahrtsorte eine Beichre ablegen, sind wahrlich nicht zur Unsittlichkeit auf- ! gelegt: wer io großen Strapazen sich aus Buße unterzieht. ! hat keine Neigung, sich neue Buße zu verdienen. Auch babe j ick nie etwas Böics bei solchen Wallfahrten gesehen, obichon ich viele zu beobachren Gelegenheit hatte. Herr Berliner, binden Hie solche Bären Ihren intelligenten Landsleuten ! in Hrockpreußen auf, aber verschonen Hie uns Schweizer damit!" Herr Walter ließ eine Paule eintretcn. um seinem Gegner Gelegenheit zur Verteidigung zu geben. Dieser aber schwieg wie ein blamierter Knabe. Nach einigen Mi nuten ergriff Herr Werner wieder daS Dort: „Hie sagen. Herr Redakteur, daß die Wallfahrten des halb abzuschaffen seien, weil sie die Unsittlichkeit befördern. Ich habe Ihnen nun bewiesen, daß da- bei den Wallfahrten i gar nicht der Fall isi. Sie müssen aber nun. wenn Sie folgerichtig Vorgehen wollen, verlangen, daß alle» abgeschafft werde, in d«n eine vefcchr kir di» Gittiichkeit liegt, W»
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