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Dresdner Nachrichten : 01.11.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-11-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187911011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18791101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18791101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1879
- Monat1879-11
- Tag1879-11-01
- Monat1879-11
- Jahr1879
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 01.11.1879
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NN!LV.''EL''L «»,nn,m,ni«»re» v>,ruN.i!>rNch » Ntark L0 PI»»., durch dir Post > Mart 7L P!uc. stiutkl. Nuumi. »u Aull«»« 34000 arrmdk. ALrdlrNllckaadk «tNsiklnudtkiMa« >»I«rlple inachl sich du NcdacUoi, nicht vnblndUch. Snlerilrn-Lnnad,»« ou«n>ürt«! Ha«I«nII»>„ ii. llont«r in 0»m« »ura. Orrlin, Willi. Bastl, Pridlau, granklnrt o. M. — !»»». Mast« in Ilerii». Lciz>«iq. Wien, vamdura. straniturl a. M.. Mün chen. — Laube L Wo. in ^r.inliur« a. M. — vnreaur l>. „Iiivalibrii- baul". —«»„», I.»iIiio,UnIUer » tia. in Pari«. L (^0., » 1» >» IL 8 V« 0 I» Ü 1 t,! 86lll088-8tl-st88« 14, ^ gek-enül>er clor 8p0oerz:a!c8o Tagekkatt für Politik, Unterhaltung,Geschäftsverkehr. Sörsenbericht,Frem-enlijIe. Mitredacteur: I)r. LmN »tvr«5 Für das FcuiU.: ü ^u- Ullii Vvrknut allor Llaslspspisro, pfancklii-isf«, Motion oto. Fmsxnliluus; »Nor Uouponn. Unsnt^vltliullü! Ovnlrols clor Vorloosung allor äVori.llpnpioro. Fllos uuelr jj uut'hrioüioliom äVos-o. llomlollsioilv filr Wevlisvl. ^ Druck und Etgcntbum der Herausgeber: 4K L«1oL»r«1t in Dresden. »Barata iorrdrn » »i» »dd». » Ud, ,n»en»»»e», «onnio,»dt»Mt«ta,»»»Ubr. 8, iNkustadl nur an Mochrntaaen: »r. »iasicrgoii, Nr.Lbidgiachm. 4»hr. — Der Raum einer eiiu»alti,ei« Velilteiie kostet ISPise. Eingesandt die Zeile »u Ps,e. One ivaranite iür da» nich st» tdtige Erscheinen der Inserat» wird nicht »egeden. kutwirtige «innoncen-Auklriiae »on und unbekannten Firmen und Perloiien tnserieen wir nur g»,en Deaiiumeraiido.Aastluiig durch vneimaiken oder Posteinjadluna. >cht kiiden tosten id Psae. In- teraie sllr die Montag« . Nummer ddtk Nacheinem stesttagedi« Petit» t«il» P» P„e. Vcrantwortl. Nedactcur: LLetiirt«1» L»«»l>le„»« in Dresden. I^vs!u»r UI»1 cumtc»riai>ol vinttorioifteto livniiaii», Earcklneiiieu ^ IkchN-InnINxt, I »dtt«r«»II u. ponilonsstallungvn, 2 8tr»v«8ki'N!,8v 2. > sjoin-.pianloi,. ü . ^ „Eroßkl, Iustcvnick von Idoiipiercko» /.um Vookaus ^ Rr.fttt». 24 187«. Rcurste Telrgrainnte ver „Dresdner Nachrichleu." Berlin, 21. Octobcr. Adgeordnetenbauv. Der Finanz- mliiister leiste de» Etat im Ordinarinm, mit 120,112,281 Mark i» de» Einnadmcn, mit 126.218,141 Mark ln den »Ausgabe» abschließend, vor. ES Ist demnach cln Defizit lin Ordinarinm von 5.601.250 Mark. DaS Defizit im Ertraordinarium beträgt 42 Millionen. die man durch eine »Anleihe decken wolle. Ungün stige ginanzcrgebiiissc des lausenden IabreS, wobei gleichfalls dac« Defizit von >8.144.514 Mark durch eine Anleihe zu decke» wäre, seien durch die crbcblichc »Mintcreinnahme veranlagt. Ma» war daher gcnölbigt, mit aroher »tesignatio» an den neuen Etat beraiijliiretcn, die Finanzlage habe gleichwohl nichts Er- schrcikcntcö. DieHauvtnrsache bleiben die durcti die BerkchrSkrlftü herunteriicbinden Bctricbcieinnabmcn. Btcvr alö die Halste der im Eriravrdinnlii»» getorderten 42 Millionen seien zur Hort- silbrnng hercitii vcgonncner Bauten erlorderlicl). Dlc für die Negulirnng der Hauvtsirömc gciortcrtc» 5 Btillioncn seien aic> vrobnktivc Anlaae» anzusehcn. Die Vorarbeiten zur Stcucr- re'orm seien in Angriff genommen; daraus bezügliche Enkwnric würden in oer nächlie» Session vorgelegt. Zu einer gründlichen »tcvision der Sicmvelitcucr, die sich überlebt und die er mit einer Bbrsenilcuer und Bankstcucr zusammemassen wolle, habe er die Initiative ergrlücn. Durch dic Eiienbabnvorlagc» der Regierung werde der Siaatokredit nicht in üraac gestellt; gröhcrcn Sum men. welche die Regierung fordere, ständen grosse Wertbe gegen über. welche der Staat erwerbe. Er rechne aus eine vereinte Tbätigkeil des Hauses zur Beseitigung tct> Defizits unb werbe er selbst taö Möglichstes dazu thun. Darmstadt, :<>. Oktober. Die zweite Kammer lebntc mittelst Ramenkabsiimmung mit lll gegen 11 Stimmen den Ver kauf der Main-Weser-Bahn ab. Wien. 21. Octobcr. Daö Abgeordnetenhaus lebntc in ver Generaldebatte Mitteln namentlicher Abstimmung den Adreh- cntwuri bcr Biinorität mit llti gegen 155, Stimmen ad und »ahm den Atrchcntwurf der Majorität mit >1>» gegen It',2 St. an. Der Blinisterpräsident Taaffc erklärte, das, sich taS Mini sterium. weil über den Parteien stellend, an der Sveztalbcbattc nicht bctlleiligcn werde. Hieraus wurde die Abresse in zweiter und dritter Lesung angcnomme». Bukare st. 2«>. Oktober. Die Deputirtcnkammer hak beute den Gcscvcntwuri über die Raturalisicnng von 882 Israeliten, welche in der Armee gedient baden, mit i',4 gegen 5 Stimmen angenommen. 5 Rainen von ISraeliten sind von der durch die Regierung vorgclcgtcn Histe geitrichc» worben. Paris, 21. Oktober. AuS den Ouvvrciiäen meldet man, wie auö den benachbarten spanischen Provinzen grohe Ilcdcr- schwcmniungen. Die »Anhänger der Eommnnnc im Gemeinte- raibc drohe» in Nlasse ihr Amt nicdcrznlegcn, iallü die Negierung den..Wunsch" teS Gencralratbö des Scinetevariements auiErlah einer allgemeinen Amnestie vernichte» sollte. Man will aut diese Welle Reuwahien in Paris erzielen unb die Pariser Bevölkerung für oder gegen die allgemeine Amneftte absttmmen toften. Paris, 20. Oktober. Der Beschlich dcS GeueralratbS der Seine, weicher den Wunsch einer vollen Amnestie auSsvrtcht, ist durch Dekret der Negierung iür nichtig erklärt worden. Durä' andere von der Negierung erlassene Dekrete werden 22 Maire» im Departement der Pcnk>e und 4 Maires im Departement 'I nin-ot-Uirronno wegen rheiinahmc an iakliöscn Kundgedungc» Ihrer »Acmtcr entsetzt. Madrid, 20. Oktober. Gestern war vier grohcS Sturm- wctter. In Malaga richtete eine Winthosc enorme Verluste an. Die Stabt Vera. Provinz Amcria, ist von Ucbcrschwemmnng beiingcsncht. Der Fluh drang bei Almazora I» die dortigen El sen- und Silbergrnben und richtete einen Schade» von 500000 Pesetas a». 21 Personen ertranken, 20 Häuser sind zerstört. Dresden, 1. November. — Herr Kammecherr von Zehinen au« Stauchitz ist von Sr. Mai. dem König zum Domprobst des Domsliitcö St. Petri i» »Bautzen ernannt worden. — Der Präsident drS Oberlande-gerichteS, Herr v. Web er, befindet sich augenblicklich In »Berlin, um an den »Vorarbeiten zur Herstellung eines bürgerlichen Gesetzbuches sür baS deutliche Ncicll tllclizuncbmen In Folge dessen kann derselbe nicht bcr durch die neuen Juftlzgesctze vorgeschricdenen und aus heute beabsichtigten Bildung einer Kammer d er N cch töa n wä l tc de s Königreichs Sachsen beiwohnen. »Ulan erwartet daS Eln- lrellen von etlichen Hundert Sachwalter» au- dem ganzen Lande. Dlc Veihanblungen. an die sich ein solennes Diner schlichen wirb, finden aui dem Belvedöre der Terrasse statt. Der Tag selbst er scheint nicht recht glücklich gcwäbit. denn cS haben viele gericht liche Termine, die ans dcuie anbcraumt waren, nicht adgeietzt werden können, so das, viele Nechtöanwülte behindert sind. UebrigenS macht sich bereits ein Rückgang Ver Zabl der Advokaten bemerkbar. Im vorigen Jahre zeigten die Verzeichnisse noch 622 aut. jetzt ist die Zahl aus 550 gesunken. - Das gestrige bojährige Generalö-JubII äum des Herrn General v. b. Armee v. ScbreiberShoien trug mit Rücksicht ani daS bove ebriurcbterweckende Alter des IubiicuS (derselbe zählt 85 Jahres und den dadurch bedingten Gesund- beltüzusiand einen stilleren Ebarakter alö cS unter anderen Um ständen wohl der Fall gewesen sein würde. Eine Unzahl von Deputationen erschienen im Lause des gestrige» »Vormittag« in dem Gartenhauic Rr. 86 der KönigSbrückcrstrahe. Der General, der leider gegenwärtig an eincrAugcncntzündung leidet und dcr. trotz vollkommenster geistiger Frische, bow seinem Körper gröherc »Anstrengungen ersparen muh, konnte dieselben nicht persönlich empsaiigcn: an seiner Statt nabm sein Sohn, Herr Oberstitcute- nant von SchrcibcrSboien, die von allen Selten mit sichtbarer Herzlichkeit dargebrachten Glückwünsche entgegen. Dcr Jubilar nahm den Abgesandten IclneS Königs, den Flügelabintantcn Obmiiicutcnant v. Minckwitz. an, weicher ein Handschreiben S. M. dcö Königs »nv die Insignien dcr Nautenkronc. sowie zugleich einen eigenhändigen »Brief S. k. H. des Prinzen Georg über- brachik. welcher die Glückwünsche dcr Armee enthielt. S. M. der König sowie S. k. H. würden persönlich gekommen iei», wenn sie nicht gesürcdtet hätten, den Jubilar in der lbm so nütbt« gen Nuvc zu stören. Die hohe» Herrschaften erinnerten sich dank bar dcr Zeit, da sie selbst unter seiner mtlitäslschen Leitung gestanden. Die rübmiichcn Erfolge der sächsischen Armee seit >848 seien ihm ziizuschrelbe». da er ja dcr Bildner rer mili« tätischcnJugcnh gewesen. Noch empfing berGreiS petsönIichS-Exc. den Krtegömlnlster v. Fabrlce, welcher früher von «einer Reise zurückgckebrt war. um gleichfalls Namen» der »Armee seine Glück wünsche übcrbringcn zu können. Von den übrigen Dcvutationen seien nur erwähnt solche von der Garnison, von den ältesten Regiments-Commandenren unter Führung de» Hrn. General v. gunck, vom Armee-Evmmanvo. vom Eavettcn.Eotps ». Lclc- WitterungSauSsichten. Trocken, trüb bis nebelig. gramme und »Briete, seldft Photographie», gingen mafscnbait ci». namentlich auch auS iremdc» Ländern, in denen der Geleierte dereinst alS Diplomat gewirkt bat. Ucberall, wo der General irübcr seine fruchtbringende Thätigkelt entsaftet hat, crlnnerle man sich seiner mit höchster Siiierkcmnuig und »Verehrung. — Der zu Eine» der 25jäbrige» Thätigkelt des Rcgicrung»- rathS Proi. I)r. Schneibcr am hiesigen P ol h tecv n i k u m von bcr Stuvcnttnschaft unserer technischen Ho-llschnle in Lost Etab lissement »ach akabcmischem Gebrauch. die«enioren mit iLchläger unb in stiitentischem Wichs, veranstaltete EoinmcrS batte sich einer überaus regen Betbelllgung zu ersrenen: auch baö Pro- icssorcn-Eollcgium war zahlreich wie selten erschienen. Von den slilbeiitischen »Verbinbungen waren vertreten bcr Maschtncn- 2e i'nike>-»rrerctn, die drei EorpS Teutonia, Tburingia und von- cordia-Markomaniiia, die »Burichenschaitcn Ebcruskia und Tuio- cvnia, die akad. »Verbindung Pvlvbhmnia und der Polhtechniker- Gesangvcreln Erato. DaS erste »Präsidium Gluck, reoii. »Brösscl! war in de» Händen der Teutonen, daö zweite »Präsidium in denen dcr Tulöconia ssiuii.tacb.Reutberj. »Auch die allen Herren batten sich in groster Zahl eingcsunben. Nach dem ersten allgc- > meine» Toast «eierte stuck, tocb. Brösscl die »Verdienste dcö Juki- j larS In beredten Worten und liest dem Wunsche, derselbe möge! dcr Wissenschaft noch lange erhalten bleiben, durch einen kräfti gen Salamander AuSdruck geben. Hierbei sei bemerkt, ball Herr Rcgierungörath Pros. vr. Schneider das 50jährige Jubiläum seiner Doccntcntbätlgkcit übervanvt »ächsitem begeben wird. Derselbe bankte bewegt und versprach, so lange eö seine Kräfte erlaubten, im Interesse der Wissenschaft fortwirkcn zu wollen. Sein Hoch galt dem ferneren Blüllcn und Gedeihen teS Polv- tcchnlkumS. Herr Geh. »Bergrath »Pro«. De. Zeuncr, der Leiter unserer technischen Hochschule, widmete dem Jubilar herzliche Worte dcr höchste» Anerkennung unb dankle ihm zugleich sür die Freundschaft, welche derselbe dem Redner, wie leinen Eollege» übcrllanpt stets bewiesen. Er brachte, mit Rücksicht barani, dast die höchste Beiriedigung für Docentcn in dcr Liebe dcr Ltudiren- dcn zu ihnen beruhe, ei» dreifaches Hoch aus die allen Herren, an« welches Namens dieser Herr Pro«. Untentsch mit einem Hoch ans sämmiliche anwesende Proiesiorcn antwortete. Herr Pros. Schultz toastete au« die Tllarantter und die FrelbcrgerAkadcmie. Herr stuck, teed. Schwarz Höchte Namens der Ausländer an« RegicrungSralh Proi. Schneiter, während Herr RcgicrungScath Nagel dcS Jubilars Gemahlin leben liest. »Au« einen Herrn Gey. »Bergrath Zeuncr gewitmctcn Salamander repttcirte dieser mit einem Hoch ans die gelammten deutschen technischen Hoch schulen. Unb so wurde munter weiter getoastet, gesungen und — getrunken bis zum frühen Morgen. Während beS CommcrscS concerilrte die Kapelle des Leibgrenadier-RcgimentS unter Direk tor EbrlicllS persönlicher Leitung. Der verstorbene Hoi-Kirchcniänger CtcarellI hat auch der König!. Kapelle ein Legat hlntcriassen und zwar von2000 Mark iür die Begrädnistkasse der Kapelle. — Dcr NclchvtagS-Abgeorbnetc »Bebel in Leipzig, gegen wvicheN -eine staatSÄNiVElttiche Anklage uvet^ER tvodgEO Sammlungen zn Gunsten der AuSgewiescnev dnv lhrerFamilien erhoben war, ist am II. Oktober von dem Amtsgericht zu Leipzig Ireigeivrochen worden. — Heute Sonnabend, den I. November, feiert ein weithin bekannter, wackerer »Mann. Job. Gottlob Hübler, Aus zügler i» Lichtcnbcrg bet Pulönip. seinen 80. Geburtstag. Von den 80 Jahre» seines Lebens ist er 66 Jabre verheirathct gewesen. — »Verein Dresdner Gastwirtbe. Nach Verlesung einer gröstrren Anzahl Eingänge, worunter Schreibe» aus Zittau und Gotha, welche groste Shmvathicn iür die Bestrebungen der LantcSvcrsammIung und dcr durch diese erwählten Kommission befunden, hielt ter »Vorsitzende, Herr »Volland. einen »Vortrag über Entstehung n»b Verwendung des RobelieS sowie über Kon- stlnktion von EiShäuscrn. Er erwähnte b«bei eingangs auch dcr erratischen Blöcke und dast iich ein solcher im Grossen Garten t» niimitlelbaicr Nähe dcr Pirardie bcstnde. Hieran« kam der Kuntze'schr Scvnellbratcr durch den Aussteller Herrn Weibezahi. »sAatbilbenstraste 21 hier, nach vorhergegangener Er klärung und warmer Empicblung Seitens Herrn Schmelzers zur praktischen Prüsung unb ergab üherraichenv günstige Re- su>tate. »Vom Vorsitzende» wurde unter Hinweis aui die dem vreustischen Landtage vorliegendeSchankstruer. bte erhöhte Malz- stencr i» »Baiern und die »Beschlüsse bcr vreuklschen Gcneral- shnote, wie auch die bereits perickt geworbene verschärfte Polizei stunde und Verweigerung dcr Tanzeriaubnih betont, wie nöthig rS sei, vast die Petition der sächsischen Gastwirthe sobald wie mög lich scrtig gestellt werde unb zu diesem Zwecke alle sächs. Gast- wirthe, die cö noch nicht gethan, der LanveSveriammlung hei treren möchten. Zur »Beschaffung tbatsächiicher Unterlagen zu dieser »Petition werden die Herren Oelschlägel und F- röde ernannt, auch wird ein Anichluh an andere Petitionen derselben Tendenz in »Aussicht genommen. In der fteien Diskussion kam ein Artikel zur Verlesung, aus welchem bcrvorging, dast Gast, wirtbc keineswegs gehalten seien, Ihnen mistliebigen Gästen Spei sen und Getränke zn verabreichen oder den Auscnlbalt in ihre» Lokalitäten zu gestatten. Ausgestellt waren noch Original- Kautsch nkstem pc l von F. LauckS, Lonisenstraste 28, und Zabl marken von »Alb. Gcillasch, Annenstraste 1. — Die »Anmeldungen zu der vom „Verein zur Beförderung dcr Geflügel- und Kaninchen-Zucht zu Dresden" vom >5. diö mit 18. November d. I. zu veranstaltenden Ausstellung sind «o massenhaft — namentlich auö Oesterreich, Ungarn. Italien — Angegangen, dast schon heute alle eingehenden »Anmeldungen zu. rückgewieic» werden müssen. — Die constituircude Versammlung dcS ResormvereinS findet heute Abend bestimmt im meiste» Saale dcS Udluit'schen Restaurants statt. Wie verlautet, finden morgen Nachmittag von 0,3 Uhr an In dcr Nähe von Großenhain drei S tcevlect»ase, ver anstaltet von den Mitgliedern dcö im vorvorigen Jahre InS Leben actretencn Dresdner Reit-Vcrcino und den Herren Osftzicrcn w. der Grostenbaincr Garnison statt. — Heute tritt im »Victoria-Salon erstmalig rin amerikanisches echtes N ege r - O uar tc t t'au«. bestehend auö befreiten Sklaven; ste sind sogenannte Judiläumöstingcr. Piantagcntänzer und Musiker. »Auch eine neue Akrobaten - 2n>vve. dieKel11no 'S, tritt aui. Die.rviovbon-»VIrt»o>Inncn, besonders die kleine Er- ii»a, haben das Publikum gerabczu hingerissen. Wir kommen spccicllcr taraus zurück. — Da« Nahen dcö WInterS macht sich nicht bloS bei allen Behörden und gewerblichen Etablissements durch einen starken Andrang von Stelicnaesuchen bemcrtllch. geradezu mastcni aft sind die Ansprüche, weiche Armulh und Noth an die woblbabcnden Einwohner »,,v namcntlich an die königl. Etvil-! I t sic erbeben. Noch niemals aber ging die Alutb von Unter-! stützungSgcstlchcn io doch wie heuer. Täglich gebe», nie man uns versichert. 50-60 derartige Gesuche bei der königl.Schatulle- Tresden. Tonnlibellv.l.November. SWSVMltW^ML^ !>!!!»«»» ein. Viele derselben enibchren nicht ernster »Begründung und gc- wist noch niemals ist ein wirklich Unglücklicher, dcr iich an das lanrerväikNichc Herz k einer Majestät unseres Königs gewendet oder seine »Reib der LandcSmulter geklagt, ganz ungctröstct ge blieben. Jedes Gesuch wird in »Bezug aus die Perio» tco Bitt stellers »nb seine Verhältnisse einer genauen Vrüinna unterzogen und die Erknntigungc» hiernach nehmen zahlreiche ArbeitSkrästc stark in »Anspruch. Leiter crgiebt sich aber sehr oft, hast das Betlclbricischrciben von vielen Menschen gerabczu proieisions- mästig betriebe» irird, »Man überschwemmt dir vcrrschaiten mit oit erdichteten ober stark übertriebenen Schilderungen der Noih- iage. »Bciondcrö florirt dieses Gewerbe in den Dörfern des Pianenschcn Grundes unb seiner Umgebung. Um die Armenkasse dcr Gemeinde zu cnllastcn, macht man sichs bcgucm und vrrvocirt ohne »Weiteres die Inanspruchnahme der königl. Schatulle. »Vor Kurzem ist tavcr an die Gcmcindcvvrttändc dcr Dresdner AmtS- hanplmannichatt eine »Verordnung ergangen, dast sic künftig nichi mehr derartige Gesuche durch „Bescheinigen der Würdigkeit unb Bedürftigkeit" betörter», sondern abwnrtc» sollten, biö sic arftge- iordcrt werden, sickr gniachtiich zn äußern. Daö Ucbelslc a» dcr Sache ist, daß derartige labrikationsmästige Vcriertigcr von»Bitt- gciuwc» die wirklich Elenden unb Bedürftigen schädigen und zurückdrängcn. — Die hiesige Hundespcrrc ist biö mit dem 21. Januar 1880 verlängert werde». — Geiler» Vormittag bist ein groster gclberWoltö- hunb beim »Alberttheater einen Herrn in ccm »Augenblicke in daö rechte »Bein, alö derselbe aus den Omnibus »Rr. 28 springen wollte. Da die »Bestie weder vor noch» nach dem »Betsten gebellt hatte unb die Zähne trotz dcS BcistkorbcS in die WadenmliSkel» cingcdrun- gcn waren, so verliest der Verletzte sofort den Omntbnö, um ärzt liche Hilft in Anspruch zu nehmen und den Herrn des Köters zu erforschen, da der Hund möglicherweise mit dcr Tollwnlh behaftet sein konnte. Kaum war trr Gebissene davon gehinkt, alö das Hundcvicb ans'ö »Reue dem dahinrollendcn Omnibus nachrannte und den Eonductenr packen wollte. Dieser ergriff jedoch die Schlüssel zur Eontroluhr und bearbeitete damit den Kopf des KötcrS so nachkrücklsch, dast die »Bestie beulend davonlici. Eine eigenihümliche Einrichlung bat sich in den Gemeinden Spechtritz nnb Licbau von »Alters bcr bis in die jetzige Zeit ervalten: die Einrichlung deö log. Reibewachldicnstcs. Der selbe besteht darin, dast die im Orte wohnhaften ansässigen Glie der der Gemkindcn den Dienst dcS Nachtwächters selbst, Einer den »Andern ablöicnd, besorgen. In Svechtrltz haben sich jedoch in den letzten Jahren Unzuträglichkeilen dabei berausgesicUt, indem einzelne der zur Milvcrwallung deö Wachidftnstcö Verpflichteten weder selbst mehr mitibun wollten, noch sich, wenn sic an bcr Reihe waren, um Stellung eines Ersatzmannes bemühien. Der Gcmeindevorstand beantragte deshalb ganz neuerdings beim Gc- meinderalbe die Einführung einer Geldstrafe von i »Mark iür die Renitenten, der Gemcindcraid hält aber die ganze jetzige Dicnst- clnrichtung iüc nicht mebr zeitgemäst und so wirb ein Nachtwäch- qngesftjtt gvcrde». — Eine recht nette Aussicht eröffnet ein Unbekannter den Meistncrn. »Man «and nämlich vorgestern »Morgen am dort igen. an dcr alte» Elbbrücke gelegenen Hubn'ichcn Laden mit Bleistift angeschricde»: „In drei Wochen wirb baS Rathhaus wcggebrannl ober Finkend Dampisägerci." — »Als deS in Wiilben bei »Bautzen verübte» Raubmordes verdächtig, winden der bereits Jahren Zuchthaus bestrafte , auö Tautewaldc, sowie ein gewisser Fricdr. Gotthels Crcuz auS Wilthcn gefänglich ringczogen. Letzterer ist ein übclbcleu- mundctcr Memel». — InErldach hat sich bcr 48jähr. Handarbeiter Friedrich Giäsel erhängt. Ursache unbekannt. — »Am 28.V. M. branntc in »Bocken dork ein zuinArmcn- hauft gehöriger Schuppen mit Holzvorräthen nieder. Zwei Kna ben spielten „Bivouac" und haben dabei einen auö dein Schuppen hervorragenden Strohwisch tn »Brand gesetzt. -- Octientlichc Gerichtssitzungen. (Strafkam mer IV.) „Der Bicrschröter Julius Klotscbe In Cost'cbaiite ist ein ganz guter Mann, wen» er adrr betrunken ist, weist er nicht, was er thut", Io lautet daS Gutachten des vetr. Gemcintcvor- stcmbkS In »Bezug aui K„ dcr am 2>. »März d. I. AbcndS auf dem Bai nboft zu Eoffedaube in angesäuseltem Zustande ein Ma növer cntrirkc, daS llnn eine Woche Geiängnist cinbrachte. Dcr gute Man» war nämlich kurz vorher, ehe er im »Bahndureau zu Evssebaude sein in Dresden gelöstes Billct präsentitte, in dcr fatalen Lage gewesen, dem coupirenten Schaffner sein Billct nicht vorzcigen zu können, woran sein stark illuminirtcr Zustand die Schuld getragen hatte, und da er dann tust aus Rückgabe dev ÄlllelS bestaub, aber momentan kein Entgegenkommen Unten konnte, beichtet» man Ion wiederholt, iiii' von dannen zu begeben. Klotsche iand stet» jedoch nicht gut willig in das Unvermeidliche und wurde daher von den anwesen den »Beamten au« dem kürzesten Wege hinausspedirt, er erschien aber nach Verlauf von 10 Minuten nochmals, sein »Billct regui- rirend, und verliest daS Lokal trotz mehrfacher Aufforderung auch diesmal gutwillig nicht. Erst nach einem trftrcn, mißglückten »Versuche, daS»Blliet soiort wieder zu erhalten, verbleit sich Klotsche passiv. Wegen Widerstand kiagftei gesprochen, wurde der »Ange klagte wegen Hausfriedensbruch zu I Woche Geiängnist vcrur- teetit und bei dieser Entscheidung liest cö die Skratkammer. — »Bei Gelegenheit eines Termine- i» Bagatcllklagsacbe» am 6. Decembcr vorigen Jahreö nannte der Gärtner August Btnncr u. A. seinen Gegner, den PrivatuS Eugen Köllncr. ..Wcchsel- täischer" und „Schwindler" und der also »Beleidigte klagte mit dem Erkolg, dast da» coemalige Gcrichtöamr Pirna aus 10 M.Straft erkannte. Dem Kläger erschien die Straft viel zu gering und aus seinen Einspruch bi» erkannte die Strafkammer aui 10 Tage Geiängnist. — Hermann Emil Merkel erhielt bei seinem Abgänge aus einem Geschält in Riesa zusriebemtcllendc Zeugnisse und suchte sich daran' anderweit bci einem Geschält in Leipzig Stellung. Letzteres hielt cö iür augczeigt, sich vor dem Engage ment dcS iungen »ManncS erft einmal an dcr Stätte seiner früheren Wirksamkeit zu erkundigen und da inzwischen mehriache begründete »Beschwerden über daS Auftreten Mcrkclö bekannt geworden waren, hielt e« dcr Procurist'Brcnning Iür seine Pflicht, ohne Umschwcift dem Leipziger Geschäft seine Ansichten über Merkel mitzutheiien. In der betreff. Zuschrift wurde M. nun mehr als cliic »Person von arrogantem und auigedlasencin Wese» geschildert, seine Lcstiungen als ungenügende bezeichnet rr. und am Schluffe bemerkte »B„ er könne Merkel nicht als gebildeten Menschen empiebft». Unter wichen Umständen iah taö Leip ziger Haus natürlich von einem Engagement ad. während Merkel dcim cbcmalfgcn GcriclftSamt Rieia wegen »Beleidigung gegen Bccnning klagbar würbe. Daß eS mit dem persönlichen Ehrgeiüdl teS junge» ManneS nicht gar so wett her war. gehl auS seinem »Anerbieten hervor, gegen Entschädigung vcn I50M. die Klage zurückzuziehen, nachdem Brcnning, um die Sache reitS wegen »Münzvergehens mit vier Zcugarbetter Gustav EbregottJausch
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