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01-Frühausgabe Dresdner neueste Nachrichten : 18.06.1911
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1911-06-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-19110618011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-1911061801
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-1911061801
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1911
- Monat1911-06
- Tag1911-06-18
- Monat1911-06
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IV Ho so Pt. W U L, Nr. on Sgimdnts. Zer E. st o Ok« Monat-. wer stoc k, Its-vor- Lüge. schillor Wilh Mündung-so g hysiouisohsk and tritt ta-. solot Lust. qu zur-sen mit den « Intonation-» klang brings-· 11. = help-to Wiss-Mk Mk. ·o.so, Mk. 0.10. Mk. 0.50, Mk. 0.80. Mit-col- 111 Ihr : domain-. staunt-g mbad lmetl II II Inseln-Iwa uk so- lss 111 Inst- list-fe- land. 1. Reihe Ich-. M Cslotts It· MI- M W den JWM W Bat-ten zw« 111 Issmfskk list-»Mir I- I »Es-erfi- Idltl Ton-Ort Lfb Wä- sov! 111. Mc « kl; YLLM Dygsdner Neuefte NakHDEZEHIEn Wisse kolvuecsesle tvstet ist Dresden und or ZWE· for aus-»M- Iv si» für das anstand Um Jst-· Messe Cis-. Die sweispaltisesleklame etle fürDtesdeiE M uwk uns t Us» Mk ausw tts Mc Ist. Bei Wieder- MMMU und sagtest-wissen Ruban nach Tauf· CWM »zum ki If. Ilerate von auswätts werden nur gegen sorausbesablvus suquvvmmem Für das Erscheinen qu Was-neu Tagen und Ilsyeu wird nicht summiert Tele- Ibomchksufgahc vonsnieraten unzulässig Uns-e Dkegdnek und anzmärilgigkszåzkäthegi ivövle iämtllcheAnnoncem puen - u an ne men New Originals-reisen und -eqhattebn tin-Jmete M Diese Nummer umfaßt 10 Seiten. Roma Wen 7 und s. Kirchcuuachrichtpn Seite v. u siehe Berliner ohne Zeitungen. Heute sind die Berliner, die nicht aus weniger perannte Zeitungen abonniert sind, also sämtliche Mr der großen bürgerlichen bauptstädtischen Ezlätten nnd das ist die überwiegende Mehrzahl, W Zeitung Der Grund dieses ziemlich einzig orttgen Ereignisse-e ist darin zu suchen, daß die Ma- Fchtmenmejstek der Druckerei August Scherl, G. m. b· Z in srivoler Weise den Taris gebrochen, sich einem okzmmgsgemäß ergangenen Urteil des Schieds crichts Was paritätisch aus Arbeitgebern und Ar srinzehmckn zusammengesetzt ist) nicht unterworfen habe-Fig erhalten von unserm Berliner Redaktions- Vukcau darüber folgendes Telegdranim s Berlin, 17. Juni. (Priv.-Tel.) Die Maschinenmeister in der Druckerei der Firma August Scheel, G. m. b. H» weigerten sich gestern nachinittaa, den »Lokalanzeiger« weiter zu drucken, weil auf Grund eines Urteils des von Ge hiler und Prinzipalen zu gleichen Teilen besetzten Tarifamtes zwei Maschinenmeister ent lassen und der Forderung aus Wiedereinstellung der Entlassenen keine Folge gegeben worden war. Aus Grund dieses offenbar auch von sämtlichen Or ganisationen der Arbeitnehmer gemißbilligten Takisbruches baben sich die Firmen Ullstein u. Ko mrd Rudolf Mosse mit der Firma August ScherL G· ar b. H. solidarisch erklärt und beschlossen jhxe Zeitungen: »Verliner. Tageblatt«, »Verliner Momenpost«, »Verliner Lokalanzeier«, »Berliner Allgemeine Zeitung«, »Taa«, »Bei-since Morgen zeitung« und »Berliner Volkszeitiitig« zunächst nicht Aerscheinen zu lassen. Die genannten Zeitungen sind also heute morgen nicht erschienen. nachdem der Eoialanzeiger« bereits gestern abend die Ver breitung eingestellt hatte. Wer beobachten konnte, wie bei der letzten Er szchcng der Tarisgemeinschast gerade die Berliner Vuchdrucker ibre bewährten Vertreter in der Statis lommission in der unerbörtesten Weise beschimpften, obwohl es ihnen gelungen war, eine allgemeine zehn nozeutiae Erhöhung der an und für sich schon sehr günstigen Löhne durchzusehen neben einer Reihe andrer mindestens ebenso wertvoller Zugeständnisse, der wird sich nicht darüber wundern, daß gerade in Berlin die Frucht einer alles zersetzenden, sozialisti xskhen Agitation zu reisen beginnt. Die maßlosen Umrisse die dem nur auf das Interesse seiner Kol legen bei-achten Vertreter der Puck-drucken dem Schristleiter des Verbandsorgans »Der Korrespon dmt«,Rerhäuser zuteil geworden sind, gingen sast ausschließlich von Berliner Buchdruckergehilsen aus. Rerdäuser wehrte sich dagegen, den Verband gänz lich in das sozialdemokratische Fahrwasser hineinzu seuern Das genügte, den um die Organisation Imd die Hebung der sozialen Lage seiner Berufs iollegen dochverdienten und einsichtsvolle-i Mann dem ganzen Haß der in Berlin allmächtigen Agita ieteu ansinliesme Außerhalb Berlius bat sich an der Bette gegen Rerbäuser, der seine beste Lebens kvcit im Interesse der Bnchdruckergebilsen eingesetzt -» Eine engliscthönigskrönuns im 17. Jahrhundert. Von Dr. Karl Federn Ueber England sind die Stürme, »die von der Muts-fischen Revolution ausgegangen sind, nicht ge dtuugem der historische Zusammenhang ist dort mehr qutt als in irgendeinem Lande; noch tragen die Wllschen Richter und Anwalte ihre Pertieten wie Sinkt Uvch baut man die öffentlichen Gebaude im Tlldvtstib und wie vieles andre ist auch das uralte Fäsimboniell der Krönung im wesentlichen das gleiche e en. Dank einem merkwürdigen alten Schristdenkmal Atmen wir wie in einem Guckkasten das bunte, halb mittelalierliche Treiben des 17. Jahrhunderts ! Ueng schauen und eine alte Krönung mitmachen. z Um IS. Mai 1708 starb su London, 80 Jahre alt, M Samuel Mpr ehemaliger Sekretiir des « Umiralitätzamteh ,eine höchst würdige, arbeit ,MC Md bemerkenswerte Persönlichkeit«, schreibt Wu· Evelyty der Begründer der »Royal Society , m few FAUST-UT Der Verstorbene war der Sohn Wes Schneiderg gewesen, hatte aber das Glück, mit S« Edward Montagne, dem späteren Grasen von MARG- einem der Männer, die die Zurück- MUFUUS der Stuartö durchsetztem entfernt verwandt « seiU- und hatte in ihm einen mächtigen Gvnner Hemden Und seinen Weg gemacht. Mr. Pepys starb dinderlog und vermachte seine Bibliothek dem Mag aleuentollegimn der Universität Cambridge, wo sie 111 heute Als Ue «Pepysian Librar3« einen wert —" M Bestand bildet. Ja dieser Be nother fanden P PMW in einer veralteten Stenographie des «WHWI geschrieben, die niemand zn lesen Pochkes Ost tm Anfang des IS. Jahrhunderts Ins-II Mem wem-d Mk. Smith die Entzifserung lich eines der köstlichsten fvchologisch und geschicht- V gleich wertvollen Werke kam ans Licht. Diese Paplcke eUtbiclten ein Tagebnch, das Herr Samuel instiwd von seinem 27. Jahre an gestihrt hatte, bis ihn zu esnm W« Jahre ein Augenleiden zwang, es aus zij· M Da er nur siir sich schrieb und mit der Ent gkkszmii Mr aar. Berttsfentliehung seiner Notizen MS nicht rechnete, so schrieb er seine geheimsten - Wen Und Euer-neue nie-dec- einsames-schriebe stimme-nein- In Dresden und Vorm-ten monattich u M» pto Quart-at 1,80 Mk. freidauty durch untre Provinz-Finden monmlich CI Pi» pro Quart-It US Mk. frei Bau-. Mit der Beilage .Jluitriekte Neues-« oder mit der Beilage »Du-due- Flieqeude Blätter-· Ie ls Pf. pro Monat mehr. Postbezng m Deutschland und den deutschen Kolonlem Ausg. A mit .Jllustk.Neueste« monetL 84 Pf.,vro Quart. 2.52 Mk. . B ebne Jllustk. Beilage . 69 , « « 206 , , J- Oenetreidsuusmg Ausg. A satt-Illustr. Meinst-« monqtl.l.6oskr·« proousrt 4319 Kr. Ming ohneslluitr. Beilage . 1.42 . , CLZ . Nach dem Auslande per Nutzb- vr. Woche 1 Mk. W Haus-. 10 Pf- Die« Stimmnljlen in Nimmst Von unterm Wiener id.-Mitarbeiier. Wien, 16. Juni- Das Nachipiel zu den Hauptmahlen in das Ab geordnetenhaus, die am Is. d. M. stattfanden, wird sich bekanntlich am nächsten Dienstag abwickeln.· An die sem Tage erfolgen in 171 Wahlbezirken Stichwahs ten und in 85 davon kommen die Christlichsogialen in die engere Wahl. Ueber die Versuche, zwischen Deutschfreiheitlichen und Christlichsozialen ein Kom promiß zusanimenzuschweißem ist bereits berichtet worden. Was Wien jedoch und was Nieder österreich anbelangt, werden diese Versuche gewiß scheitern. Es kann vor allem nicht die Rede da von sein, daß dort, wo ein Deutschfreilxitlicher mit einem Christlichsozialen in die Stichwahi kommt, der erstere zugunsten des letzteren zurücktritt In Wien und Nicderösterreich,swo die christlichsozialen Füh rer in Frage stehen, dürfen diese auch gegen Sozial demokraten, mit denen sie in die Stichwahl kommen, von liberal gesinnt-en Wählern nicht gerettet werden- Das ist die allgemeine Anschauung in den freiheit lichsen Wählerkreisen, und die sogenannten ~Fiihrer" mögen was immer vereinbaren, die Wählerschaften werden nach jener Regel vorgehen. Gerade in Wien weiß ntan den politischen und wirtschaftlichen Wert einer Niederlage der Christlichsozialen zu schritt-ein Hier, wo das Zentrum ihrer Macht war, haben sie alle, die nicht zu ihrer Partei gehörten, drangsa liert und mit allen Mitteln, auch den gewalttätigften, unterdrückt Und durch ihr Bündnis mit den Agrariern, das ihnen die Macht in Niederösters reich verschafft-e nnd sicherte, haben sie es verschuldet, daß die Lebenshaltung der städtischen Be völkerung eine schier unerschwinglich kostfpielige geworden ist und der ganze Mittel stand: Beamte, Lehrer, Handels- und Gewerbtreibende sich große Einschränkungen im Genusfe von Fleisch, Gemüse, Milch und Eiern auferlegen müssen. Jus befondere leiden unter diesen Teuernngsverhältnissen alle Kategorien von Festbesoldeten nnd die weiten Schichten der Lohnarbeiter. Man hofft allgemein, daß diese unleugbaven Tatsachen in dem Ergebnisse der Stichwahlen vom 20. d. M. zum Ausdruck ge langen werdem Uebrigens lehnt man sich auch in einigen alpenländischen Provinzen gegen das Kompromiß aus und es ist nicht ausgeschlossen, daß in der Mehrheit der Fälle, die am Dienstag zur Ent scheidung gelangen, das Kompromiß der ~Führer" von den Wählerschasien kompromittiert werden wird. ist- Kein allgemeines Stichwahlbändnis. Die Bestrebungen, ein allgemeines Bündnis sür die Stichwahlen unter den deutsch-bürgerlichen Par teien herbeizuführen, sind gescheitert, nachdem Wien schon von Anfang an opponiert hatte. Uns wird von dort aedrahim -id- Wien. 17. Juni. (Ptiv.-Tel. der Dresdner Neuesten NachrichtenJ Nicht nur für Wien und Niederdfterreich, sondern überhaupt für ganz Oesterreich ist das von den Christlichs sozialen und den Fiwrern des Deutskbnatios nalen Verstandes beschlossene Allgemeine Komprox miß für die Siichwahlen am W· d. M. völlig g e s ch e i t e r t. Die Christlikbsozialem denen es iu meift um«die Rettung ihrer Führer bei den Wiener Stichwablen zu tun war, mußten erkennen, daß das Kompromiß von dem Gws der Wiener liberalen Bevölkerung und von den Organende öffent- : und Schild vor ihm hergetragen. Und ein Herold : ruft aus: «Daß, wenn einer zn leugnen wage, daß : Charles Stuart rechtmäßiges König von England« F sei, so sei hier ein Kämpfer, der mit ihm fechten . würde«; und bei tiefen Worten wirft der Champion . feinen Handschuh zu Boden, und dies tut er drei mal, während er an des Königs Tisch reitet. Wenn « er bei dem angekommen ist, trinkt der König ihur zu und schickt ihm dann den Becher, der aus Gold, ist, und er trinkt ihn ans und reitet wieder fort, den Becher in der Hand. Um 6 Uhr abends hatten sie fertig gespeist und ich holte meine Frau. Und wirk lich sonderbar, daß es diese zwei Tage bei schönem Wetter aushielt bis ietzt, wo alles vorüber ist undj der König die Halle verlassen hat; und dann begann es zu regnen und zu donnern und zu blitzen, wie ich es ein paar Jahre nicht gesehen; darüber redeten die Leute viel, als sei es Gottes Segen über das Werk dieser zwei Tage: es ist aber eine Torheit, auf solche Dinge zu sehr zu achten. - Zu Herrn Bowyer kam fehr viel Gesellschaft, manche kannte ich, andre nicht. Dort blieben wir, bald auf dem Bleibach, bald darunter, bis spät, weil wir das Feuerwerk sehen wollten, aber es gab heute nacht keins: nur um die City war ein Licht wie ein Heiligenschein rund herum, von den Freudenfeuern. Zuletzt ging ich bis King Street und schickte von da Crockford nach Hause um sagen zu lassen, daß ich heute nacht nicht nach Hause kommen könnte, wegen des Straßenschmutzes und weil keine Kutsche zu haben war. Und so führte ich meine Frau und Mrs. Franklin (der ich aus Höflichkeit anbot, heute nacht mit meiner Frau bei Mrs. Hunt zu liegen) bis Axeyard, wo am oberen Ende drei große Feuer brannten und eine große Menge von Stutzern stand, Männer und Weiber; und die hielten uns an nnd wollten durchaus, daß wir die Gesundheit des Königs, auf einem Scheite kniend trinken sollten, und wir taten es alle, und sie tranken uns zu, einer nach dem. andern; wir hielten das doch fitr einen sonderbaren Scherz; aber die Gesellschaft fuhr lange so fort und ich staunte nur« zu sehen, wie die Damen saufen konnten. Zuletzt schickte ich meine Frau und ihre Bettgenossiu zu Bett und Mr. Hunt und ich gingen hinein ziu Mr. Thora bury svou dem die Leute all ihren We n hatten, weil er Oberfchenk des königlichen Weinkellers istit und da, mit feiner Frau und feinen zwei Schwestern unt einigen jungen Studerm die da waren. tranken wir wol-« unabhängige Tageszeituna Größte Verbreitung in Sachsen. Reduktion und Hauptgeschäftsstelle Ferdkmmdstraße 4. Fetnsprechm Reduktion Nr. W. Expedition Nu 4571. Verlag Nr. ZU. i hatte und schließlich vor der Wahl stand, den Rest seiner Gesundheit gegenüber dieser wüsten Agi , tation aufs Spiel zu setzen oder zu geben sast nur die »Leieziaer Volksscitunck in aus giebiaem Maße betätigt. Eine große Zahl der ein sichtsvollen Buchdruckeraehilsen stellte sieh aus die Seite Rexhäuserd und feines Kollegen Schliebd und machte kein Hehl daraus, daß sie die Verdienste dieser Leute und den Wert eines friedlichen Arbeitsverhält nisses aus dem Boden der Tarisaemeinscbaft wobl su: schätzen wisse· Im Reiche haben sich in dieser Zeit die Gehilfen in ihrer Mehrzahl nicht mit der sozial demokratischen Agitationspolitik solidarisch erklärt. Diese Politik, die im Grunde von gemein same n Interessen der Arbeitnehmer und der Arbeitgeber nichts wissen will, die in den Takti nur Rechte der Arbeitnehmer, aber keine Pflichten hin ein interpretiert, hat zu einem Tarisbrukh geführt, der als S n m n to m von a r o - ß e r B ed e u tu n n ist. Bedeutungsvoll nicht nur deshalb, weil er, zeigt, was in gewissen Kreisen, die in der Auslenuna der Tarifreehte nicht scharf aenug sein können, unt-er ~T a r i ftre u e« verstanden wivd, wenn es einmal nicht nach ihrem Sinne geht. Be deutungsvoll auch, weil die F ii h rer der Ge hilse n schaft zugleich mit den Prinzipals-ver tretern aus dem Fall-e die Konsequenzen ne zogen und die in Betracht kommen-den Maschinen meister »wegen des außerordentlich grob-en »T a r i f b r u eh e s und der damit Xusamnienhänaem den groben aewerkschaftlichen Disziplinlosiai keit aus demVerbande derdeutschen Buch drucker ausgestoßen« haben. Daß sich die großen Berliner Druckereien in diesem Falle solida risch erklärt haben, erscheint uns weiter als eine erfreuliche Maßnahme, nicht zulebt im Interesse der Bevölkerung, die durch ein so rücksichtsloses Gebaren I einiger Ultvas immerhin erheblich geschädigt wird· H Das »Tarifamt der deutschen Buch-; d r u ck e r« erläßt zugleich mit dem ~V o r st a nd d e s l Verbandes der deutschen Buchdrucker«, und dem der «Buchdr.uck.ere.il)ilss.öarbe.iter«,L also in Gemeinschaft mit den Arbeiter-o rg a n i- « sationen in der Buchdruckerei beute folgende ! Zeitung-« konnten infolgedessen nicht erscheinen- Neue Vermittelunan der voraenannten Organe, alle ömweiie auf die hieraus sich ergebenden Kon sequenzen für die betreffenden Maschinenmeister und die iiir das Gciamtgewerbe entstehende-i Ge fahren haben die Maschinenmeister nicht veranlaßt, ihre völlig unverständliche Stellung auszugeben. Zu ihrem Bedauern haben die zuständigen und vor erwähnten Organ-e des Verbandes der deutschen Buchdrucker sich aenötiat gesehen, die in Betracht kommenden Maschinenmeister wegen des begange nen außerordentlichen groben Tarisbruchs und der damit in Zusammenhang stehenden groben gen-erk fchaftlichen Disziplinlosiakeii aus dem Berdaade der deutschen Buchdrucker ansauichciesieu. Die Unbesonnenheit der in Frage kommenden Personen muß aufs tiefste bedauert werden. Trotz dieses Vorfall-s vertrauen wir im Interesse des groß-en sozialen Friedenstverkses, der Tarifasemeim schust der deutschen Buchdrucker, auf die unbedingte Tariftreue aller in Betracht kommenden deutschen Vuchdruckerprinzipale und -gebilfen. Berlin, den 16. Juni 1911. Das Tariiamt der Deutschen Buchdrntker. gez.: G. W. Bürensteim L. H· Giefecke, P. Schliehs, Prinzipal-Vors. Gehilfen-Vors. Geschäftss. Der Vorstand des Verbandes der deutschen Bnchdrncker. ges-J Emil Ddblin. Gustav Eisler. Otto Wonitzkt Der Vorstand des Berbandes der Bnchdrnckereis öicssarbeiter Deutschlands. gez.: Frau Paul-a Thieidr. E. Vucher. Mit dieser Erklärung werden sowohl die Prinzi pale überall im Reich wie dieGehilfen einverstanden sein. Der Gesamtheit der Buchdruckergehilfeu haben die Berliner Maschinenmeister mit ihrem Anhang und die Agitatoren, die es zu diesem groben Ver tragsbruch glücklich gebracht haben, einen fehr schlim men Dienst geleistet. Die Tarisgemeinschaft zwischen Arbeitgeberti und Arbeitnehmern tin Buchdruckev gewerbe soll demnächst wiederum erneuert werden. Große und mühsame Vorarbeiten sind dazu notwen dig gewesen. Die Mehrzahl der Buchdruckerprinzii pale, insbesondere die kleinen, mittleren und auch größeren Akzidenzdruckereiem beteuern, daß sie an der Grenze ihrer Leistungsfähigkeit gegenüber den Lohnfordernngen stehen; und für den, der die Lage im Vuchdruckergewerbe kennt, kann kethweifel fein, daß diese Versicherung ernst zu nehmen ist. Zu einer Erhöhung der Tariffreudigkeit, zum Ausgleich der Gegensätze wird es nicht beitragen, wenn man sieht, daß ein Teil der Gehtlfenschaft R e ch te und P f l i ch ten und die Interessen nicht allein der Ge meinschaft, sondern vor allem auch der Buch druckergehilfen selbst, türksichtdlvz mit Fiiß e n tr it t. Es ist nicht nur die Pflicht, sondern dab ureigenfte Interesse der gesamten Gehilfenschafi, mit aller Deutlichkeit sich von Machens sch afte n abzuwenden, die sich gegen die Leb e·n g - bedingungen des Gewerbed und die Exi stenz all e r darin tätigen Elemente richten nnd —- dariiber kann kein Zweifel sein - anf eine etnfetttge parteipolitifche Agitation zurückzuführen sind. -——W : Thron; und dagabednoch mehr Zeremonien,wie die i Eidedleiftung nnd daß der Bischof ihm etwas vorlag; : und feine Lords, die ihre Mützen aufsetztem sowie s der König die Krone aufsetzte, und die Bischöfe kamen und knieten vor ihm nieder. Und dreimal s schritt der Wappenkönig an die drei offenen Stellen ; aus dem Geriist nnd rief aus: »Wenn einer einen » Grund dartun könnte, weshalb Charleö Stuart nicht , König von England fein follte, fo sollte er ietzt kom-’ . men und sprechenl« Und auch ein Generalpardon wurde vom Lordkauzler verlesen und Medaillen von Mylord Cornwallig ausgeworfen aus Silber, aber ich konnte keine erwiichem Aber ein so großer Lärm war, daß ich nur wenig von der Musik hören konntet und allerdings, niemand hörte viel davon. Eine Weile, bevor der König mit all feinen Zeremonien durch war, ging ich hinaus und schritt um die Abtei herum nach Westminfter Hall, den ganzen Weg zwischen Schranken, und da waren wohl zehntausend Leute und der Boden mit blauem Tuch belegt, und Tribiinen am ganzen Weg. Ich kam in die Halle, die fehr schön war, überall behängt, und eine Tri biine neben der andern, voll schöner Damen, und meine Frau auf einer kleinen Tribiine rechter Hand. Hier blieb ich und ging auf und ab und blieb zuletzt in einer der Seitenlogen und sah den König·mit allen Leuten hereinkommen, die gestern im Retter zug waren, außer den Soldaten; und ein sehr er freulicher Anblick war es, sie in ihren verschiedenen Staatskleidern zu sehen. Und der König kam herein, mit der Krone aus, das Zepter in der ·Hand, unter einem Baldachin auf sechs silbernen Stuben, die die Barone der fünf Häer trugen, und kleine Glöckchen an jeder Ecke. Und nach einer langen Weile kam » er ans andre Ende, nnd alle setzten sich an ihre vers z ichiedenen Tische; und auch das war-ein wackerer An- - blick: und der erste Gang des Königs wurde von den Rittern des Bathordens aufgetragen. Und viele ( feine Zeremonien gab es da, wie die Herolde Leute »- vor ihn führten und sie sich verbeugtcm und leord « von Albemarle nach der Kuche ging und einen H Bissen von der ersten Schüssel aß, die für des Königs z Tisch bestimmt war. Aber vor allem waren da die drei Lords, von Northumberland, Suffolke und der 1 Herzog von Ormond, die vor jedem Gang zu Pferde l ankamen nnd fo während der ganzen Essenszeit da- s blieben, nnd zuletzt des Königs hampion herein- « brachten. zu Pferde und ganz gertistet, sein Speer · Erklärung- Die ZeitungsrotationkMaschinenmeistetz der Firma AugustScherL G. m. b. H» haben heute nach mittag unter wiederholter-I Kontvakt- und Taris brach die Arbeit niedergelegt Veranlassung hierzu ksi angeblich ein urteil des Tarifath der obersten Schiedöinstanz im Vuchdruckgewerbe. Trotz stunden lange-: Verhandlungen, trotz weitesten Entgegen kommens der Firma August Scherh G. m. b. H« und trotz gütlichen und ernstlichen Zureden-Z aller» hierfür in Betracht kommenden Stellen: der Ge schäftsleitung. der Tarisomane, der Gau- und Zentralleitung des Verbandes der deutschen Buch dsrucken haben die Maschinenmeister darauf be standen, daß die infolge des vor-erwähnten Urteils des Tarifamteg entlassenen zwei Maschinenmeister wieder einzustellen sind, und daß sie nicht früher die Arbeit ausnehmen würden, als bis ihrer For derung entsprochen sei. Das übrige Personal, Seher und Steveotovcurg bat sich diesem Vorgehen nicht angeschlossen Die Alsenswiöqabe des -Berlinet Lokal-An zeigserö«, des ,Taq« sowie dik Berliner Abend- «——..————— Dinge, die oft sehr ergötzlich zu lesen sind, denn Herr Pepyö war ein wackerer Mann, mit sein bürgerlichen Ansichten, ein tüchtige-: Beamter: er reorganisierte die Verwaltung der englischen Marine, in deren Ge schichte er heute noch ehrenvoll erwähnt wird. » Mr. Pepyz war auch ein höchst wißbegieriger und m seiner Weise scharfsichtiger Mensch von gesundestem Mutterwitz. Sein Amt brachte ihn mit den großen Versönlichkeiten und Ereignissen der englischen Ge schichte in Verbindung; nnd so erfahren wir aus fei nem Tagebuch so Jntimes über das bürgerliche und öffentliche Leben des siebzehnten Jahrhunderts, als wir vielleicht über keine andreEpoche der Vergangen heit wissen. So schildert er auch die Krönung Karls 11., und wir übersetzen feine Erzählung in derselben naiven, holprigen, unsyntaktischen Sprache, in der sie englisch geschrieben ist, und die einen be sonderen Reiz des Tagebuches bildet. Krönungstag , 23. April 1661. Um 4 Uhr stand ich auf und ging . zur Westminstersslbtei, wo ich Sir I. Denham, dem - Oberausseher, folgte, mit noch Gesellschaft, die er hin . einführte. Und mit viel Mühe, mit Hilfe von Mr. Coopcr, einem seiner Leute,·gelangte ich auf eine große Tribüne, die auer über das Nordende der Abtei errichtet war, ivo ich mit großer Geduld von nach 4 bis 11 Uhr saß, ehe der König kam. Und ein großes Vergnügen war es, die Abtei zu sehen, die in der Mitte erhöht war und ganxmit rotem Tuch aus geschlagen, oben daraus ein Thron, heißt das ein Sessel, und ein Fußschcmel; alle Beamten aller Art« ja selbst die Fiedler in roten Kleidern. Zuletzt kommt der Dekhant nnd die Chorhcrren von Westminster mit den Bischöfem viele davon in Chorröcken aus Goldstoss, nnd nach ihnen der Adel, alle in ihren Parlamentsrobem was ein prachtvoller Anblick war. Dann der Herzog, und der König mit einem Zepter, daz leord Sandwich ihm voransirägh und Schwert und Stab wird ihm vorgetragen und auch die Krone. Der König in seinen Staatskleiderty barhaupt, was sehr schön aussah. lind nachdem alle Platz genom men, kam eine Predigt und der Gottesdiensn und dann machte der König im Chor am Hochaltar alle Zeremonien der Krönung durch, die ich zu meiner großen Betrübnis, wie die meisten in der Abtei, nicht sehen konnte-. Als er die Krone aufs haupt gesetzt hatte, erhob sich großer Jubelrub und er til-ritt sum
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