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Dresdner Nachrichten : 23.05.1876
- Erscheinungsdatum
- 1876-05-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187605236
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18760523
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18760523
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1876
- Monat1876-05
- Tag1876-05-23
- Monat1876-05
- Jahr1876
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 23.05.1876
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Ilicilstraßr Ut. tliton» »k»eicU»r«i» vtertetliiltr» «ch 2M»rlLc>ips>» .durch »Ir W»s« tt Matt 7»P»ge. Alltel. liummrrn lUPIür. »»»«,« L900O »:»l >>I »I« niiisga», ,in>«. landi«, LIauuIcrI»Ik «»chl l>« die R.daclt«, »Ich! »rrdtndllch. Illieratrn>«nn,«m» au». Wärt» N»»»«»!it»l» rnt V«,I«r In Hamdur,, vre- »n, Uten, Lelprlg, Basel, Bretlou. tzrauksurt n M. — tat. »tu»»« I» verlt», »elptta. Wien. Hamdurg, tzranlfur» a. M., Mlln» che». — 0»»d» « 0o. in Krenkfurl a M. — I r. »»>»« In lldemnl». — II». »»»I.r t v». In «arl». Tngküllitt für Politik, UiitcrhliltlM II. GeschiistSverkchr. Druck und Eigmthum dcr Herausgeber: Ljepskh i. Nejchardi in Dresden. Verantw. Nedacteur: Friedr. Glltdscht in Dresden LA«««», »„den MdeOM r-'tate i» -n«enom»»> dt» Ld.Iltzr, -Kunnl»« di» Mtlla;, >2 Ubr. I» ^teulladt: grobe Asosir,. üdi» i,!ochni. t U»r. — Der Raum einer eill- I»»IIIaen P'lliteile loste» »L Psg-. <ltnoel»nd» t»>« geile U Ps,« Eine (»aranlie silr dat »ichiltttgi,« Urschet» »en der Jrierale wird nicht gegeben. Ililtwärli,, «nnoil^ «uslröge von un» u»»e» kannten sitrmen und P«r- >on-n iitsertren trtr nur p",.eiVriinumer » ndo» goblung durch Brief« marken oder Poixtnian. lu«a. Ach, Sildrn loden »b Pia«. Inserat« I.tr »ie Monte»» , ss^umw-» »der nach einem ssettivg» »ie PrMiltik rc, Psge. Kr. 144. Eiiumü-wauzigstcr Jahrgang. o». Für VAsttredacteur baS Feuilleton: vr Um» It»ero>. I.ixlvl« liinrti««»»; Dresden. Dienstag, 23. Mar 187«. Politisches. Der Frost ist ülcr uüser im Fcühlüigkllide prangendes Land hereingebrochen. Tie Invasion einer, barbarischen Feindes, die Kriegseontribution eines harten Siegers vermag kaum dem Wohl stände härtere Wunden zu schlagen, als die lebten Frostnächte es ge- than. Der tiefblaue Himmel wölbt sich in erbarmringsloser Heiter keit über dem Lchlachtsetde, auf welchem ein unsichtbarer Feind Milliarden von zarten Pslanzen'c''en get dtet hat. Mit großem, kaltem Blick schauen die ewigen Sterne auf die stillen Schrecken dieser Nächte. Hätte sich doch ein noch so dünner Vorhang zwischen ihren funkelnden Strahl und die duntle Erde geschoben, das kos mische Unglück wäre nicht geschehen! Eine zarte Woltcnschicht hätte genügt, um die Ausstrahlung der Erdoberfläche in den Weltraum zu verhindern, und die Temperatur wäre nicht unter jenen verhängniß- oollen Nullpunkt gesunken, wo das Wasser zu einem festen Körper erstarrt, wo die Säfte in den zarten Gebilden der Pflanzen fest wer den und die Kanäle platzen, in denen sie eireuliren, um die Functio nen der Ernährung und ver Fortpflanzung zu vollziehen, wo chemische Veränderungen mamüchfacher Art cintreten und die ge fährlichsten Störungen veranlassen. Enorm sind die Schäden dieses Frostes. So ist die Obst-, specisisch die Weinernte Ungarns total vernichtet. Es begreift sich, daß die Minister dieses Landes zrr langen bangen Sitzungen zirsammeniretcn, um Maßregeln zur Linderung der Noth zu ergreifen, und daß sich eine tiefe Niedergeschlagenheit der ungarischen Deputaten bemächtigt. Der Wohlstand dieses Lan des beruht in den Erzeugnissen deZ Bodens. Türteulorn (Weizen- scheint nicht erheblich gelitten zu haben. Auch in Deutschland fügt die Unbilde der Witterung zu den Wunden, die der Unverstand der Menschen dem allgemeinen Wohlbefinden schlügt, neue Wunden dem Wohlstände. Mißwachs, dürftige Ernten fehlen uns bloS noch zu d« allgemeinen GcwerbSstockung. Doch Männern, denen die Abwehr der Wiederholung solcher Uebel am Herzen liegt, ziemt besser, denn klagen, die Erörterung der Ursachen solcher Wetterlatastrophen. Kennt man die Ursache, so ist uns schließlich nicht bange, daß der spekulative Menschengcist auch Mittel zu ihrer Linderung oder Abhaltung ersinnt. Mit dem An zünden von Feuern, um durch den erzeugten Nauch gleichsam einen schützenden Wolkcnmantel über bedrohte Fluren zu breiten, ist eö denn doch nicht gethan. Aufschluß wird uns zunächst die Meteoro logie zu geben haben Sie wird anknüpfcn an die Thatsache, daß etwa in der Mitte des Mai die Sonnenstrahlen in den hohen Breite graden der Erde die Schmclzlrast auf Eis und Schnee auSüben, die ihnen bei unseren mittleren Breitegraden schon iin Februar und März innewohnt. Ein kalter Luftstrom ergießt sich von Norden über unsere Gefilde. Warum aber treten die verderblichen Ursachen nicht jedes Jahr mit gleichen Folgen ein? Man hat gefunden, daß die Fröste dann am vernichtendsten wirken, wenn die Sonne im vorigen Jahre die größte Zahl Flecken zeigte. Tie Jahre der Son- nenflccken-Maxima fallen zusammen mit einer ausfallenden Vermeh rung der Regenmenge und der kalten Jahre. Astronomen haben eine regelmäßige Wiederkehr von vorzugSiveisen Sonnenflecken jahren entdeckt. Wir würden hiernach künftig wieder eine lange Zeit hindurch bessere Maimonate und wärmere Winter zu erwarten haben. Nach 27 Jahren erst, also 1902 oder 1003, wäre ein so harter Winter zu gewärtigen. Wenn unsere Staatsleiter, Staats männer und Diplomaten den Völkern Zeit ließen, sich auf die Künste des Friedens und der Wissenschaften zu werfen, statt auf Kriegs- und Zerstörungsmittel zu sinnen, so würde die Meteoro logie, die jetzt für die Schifffahrt so schätzenswerthe Dienste leistet, auch der Landivirthschaft, der Erzeugung der Lebensmittel schon längst zu Gute gekommen sein. Ist es nicht heilsamer, Erfindungen nachzugehen, um Frostschäden von den Feld- und Gartenfrüchten und Nahrungsmittelmangel von Tausenden von Menschen abzuhal ten, als Waffen und Sprengstoffe zu erdenken, Tausende von Men schen zu tödten? Der Zusammenhang zwischen Witterung und LebcnSmittel- vreisen wird diesen Streifzug in das Gebiet der Meteorologie um so eher entschuldigen, als die Gegenwart uns durchaus nicht dazu ange- than erscheint, der Diplomatie freie Bahn für ihre Dölker- Bcglückungspläne zu erschließen. Ist «S nicht geradezu abscheulich, daß Graf Andrassy, als er von Berlin aus unter den Deputaten in Pest erschien, den «»stürmenden Fragern die Antwort geben konnte : „Für ein Jahr sind wir wieder über Wasser", d. h. für ein Jahr giebts keine Gefahr für den Weltfrieden. Den Diplomaten, die von der Hand in den Mund leben, mag ein solcher Erfolg riesig erschei nen, den steuerzahlenden Völkern ist's ein Jammcrtrost. Im Osten thürmt sich um die Panzer-Ungeheuer Europas eine Wetterwolke, die wir nicht unterschätzen wollen. WaS soll denn das Stelldichein der Flotten in Salonichi? Die Berliner officiösen Blätter, die ge treuen Sprachrohre der moökowitischen Politik, plaudern das Geheim- niß schon au»; es soll der Sultan genöthigt werden, den Vertrag von 1856 aufzugebcn, wornach cs fremden Kriegsschiffen untersagt ist, in die Meerengen der Dardanellen und des Bosporus hineinzu fahren. Sämmtliche Großmonarchen Europas haben dem Sultan versprochen, dieses sein Recht zu achten, und zwar so lange, als die Pforte sich im Frieden befindet. Wenn jetzt die Kanzler darnach streben, die Insurgenten in den türkischen Provinzen als kriegfüh rende Macht anzuerkennen, so befindet sich auch die Pforte im Kriege, dann können die Kriegsschiffe aller Länder vor Constantinopel er scheinen und die Theilung der Türkei nimmt ihren Anfang, eine Erschütterung des Weltfriedms ist unvermeidlich. Es ist daher sehr verständig von England, daß e« sich nicht an solchen kriegerischen Plänen betheiligt. Man weiß jetzt, daß die Kanzler in Berlin zwar zunächst ein friedlich klingende- Reform-Programm ausarbeiteten, aber noch einen geheimen Plan fix und fertig in der Tasche haben, wenn der erst« Plan abgelehnt wird. Würdiger wäre es, die Mächte unterstützten die Neformbe- s andere Vorbereitungen zu einem längeren Verweilen getroffen, ehe wegungen in der Türkei selbst. Die gebildeten Elasscn der Musel- ^ die Polizei davon Kenntniß erhielt. Als dies aber erfolgt war, er- mäuner verlangen nach einer constitutioncllen Verfassung und sie! schienen denn alsbald auch einige GenSdarmen und brachten die laden die Christen ein, sie darin zu unterstützen. Rußland jedoch, ^ braune Gesellschaft trotz deren Reinonstnren wieder über das Weich- das jedes Verlangen seiner Untcrthanen nach einer Verfassung mit! bild der Stadt hinaus. der Verbannung nach Sibirien bestraft, schäumt vor Zorn auf bei s -La n d t a g. Stuf Vortrag des Abg. Grahl stimmte jener gesunden Bewegung in der Türkei kein Interesse hat, für Rußland Schcrgcndicuft es für uns kein Vorthcil ist, wenn statt der jetzigen lurrijctzcn Vcj der wiederholten Abnimmimg über den Antrag des Slbg Schandwirthschaft die ebenso unbeliebte TiMnnei der Moskowiter § S ta r ke - Mittwcida, welcher den Abiturienten der Real- sich am Goldenen Horn etablirt, hoffen wir demnächst darzuthun. ! Usi "Ie n 1. Ordnung das Recht geben soll.^an der Universität (Zl (W. , /Medici II zu Iludircn, erklärten sich :n Stimmen lur dcuscl- . ^ » bc>i. A» dagegen. Dem Antrag dcö Referenten Abg. Oi. S cba t f- t-'oealeS und LUchslschr's. .sratb entsprechend, übergab man der Regierung die Pclickbn der '« «s m I. . o > cn - ! städtische» Oblieg!:n zu W e i ße n b e r g um Gcwäbrung einer Ltabohautboisten Saum des 8. ^chsanterle .tlegi-!t,,,^x,„xs,x„xn tnirschädiguiig für Ausbcbung dcö dortigen Ge- Tem i. 11. III. Summa. uö 67» :!7 i:i7 4 21 I 26 — l 20 :r 1 2:r - >7 ÖO >< - 89 1 > 6 — N i 12 21 22 19 62 18 19 16 üil mcnls „Prinz Johann Georg" wurde das allgemeine Ehrenzeichen verliehen. — Einen Lichtblick in der allgemeinen Gcschästvstille bieten die Monats-Abschlüsse der lönigl. Ataatsbahnen. Ihre Ein nahmen vergrößern sich constant im Vergleich zu den gleichen Mo naten des Vorjahres Tic Gcsammt Einnahme für Monat März beziffert sich auf 4,025,718 Mark 84,777 Ri. mehr als im Vor jahre), für das erste Vierteljahr 1 l,311,-113 M. s -t- 621,626 M.). Im März siel zwar die Zahl der Reisenden um 41,002 gegen das Vorjahr, nämlich auf 916,890, hingegen stieg die Zahl der beför derten Güter um 8,079,231 Kilogramm auf 740,041,437 Klgr. — Statistik der drei Stau de Sä mter zu Dresden vom 14. bis mit 20. Mai 1876: Bezeichnung der Fälle: Geburtöiälle überhaupt .... davon: uiicbellche Zwilllngögeburtc» .... von össentl. Anstalt, angczclgt SterbefäUc überhaupt . ... davon: Todlgcburtcn von ötscnll. Anstalt, angezeigt Eheschließungen überhaupt . . . Aufgcbotsvcrhandlungcn . . — Tie lupserncn und silbernen Fünspfenniger, die Ein-und Zwei-Neugroschen, sowie die Zweiundein'- halb - Groschenstücke gelten im Verkehr nur noch bis 3l. Mai dies. Jahres, werden dann bloS noch von den sächsischen Staats kassen umgewechsclt und verlieren nach dem 31. August 1876 voll ständig ihre Giltigkeit. - Die zweite Corso fahrt ist mit Rücksicht auf die Pferde Ausstellung von der Mittwoch auf den Dienstag, den 23. d., verlegt worden. Es steht zu erwarten, daß die Betheiligung an derselben nicht minder zahlreich sein wird, wie sie sich beider ersten Fahrt zeigte. Insbesondere wird durch diesen Eorso Gelegenheit geboten, schöne Reit- und Zugpferde, die bereits zur Ausstellung ein getroffen sind, dem Publikum in einer vorthcilhastercn Weise zu präsentiren, als dies an den Tagen der Ausstellung auf dem für diese bestimmten Raume möglich füllt. — Als am vorigen Sonnabend Vormittag der hiesige viel genannte Bauunternehmer Hjetzig auf dem Rathhause mit dem Stadtrath Kirsten in einer Beschleußungs-Angelegenhcn verhan delte, sank er plötzlich, vom Schlage getroffen, mit den Worten: „Wie ivird mir denn?" aus den Stuhl und mit demselben zu Boden. Ein Rathsdiener eilte sofort in die Löwenapothcke nach cineinArzte. 1)r. Förster, der zufällig dort war, verfügte das Nöthige und ordnete die Ueberführung des Patienten in seine Wohnung an. Dieselbe erfolgte mittelst Chaise Das Befinden Hictzig's zieht zu großen Besorgnissen Anlaß. — Vorgestern Abend in der 10. Stunde sind in Folge der Dunkelheit zwei unserer Dampfer in der Gegend der Gasse'schen Elbbäder mit inappcr Noth einem Zusammenstöße entgangen. Der eine Dampfer war dicht mit Menschen gefüllt, welche ebenso wie das am Ufer versammelte und die Scene beobachtende Publikum in lautes Angstgeschrei ausbrachen, als ein in der dortigen Gegend gerade lavirender leerer Dampfer direct auf ihn drauffuhr, zu rechter Zeit aber die Gefahr noch bemerkte, von seinem Eourse abwich und da durch den Zusammenstoß nur zu einem ganz leichten weder das Schiff und noch viel weniger dessen Paffagiere beschädigenden machte. — In der Friedrichstadt ist vorgestern Nachmittag ungefähr um 2 Uhr die in den 60er Jahren stehende Ehefrau eines hie sigen Ministerialbeamten in einem Anfälle von Geistesstörung aus einem Fenster ihrer in der 1. Etage befindlichen Wohnung hinab auf die Straße gesprungen, hat dadurch einen Bruch des linken Oberschenkels und eine nicht unerhebliche Kopfverletzung er litten und ist in Folge dessen später aus ihrer Wohnung, wohin man sie zunächst wicver geschafft hatte, auf ürztlicheAnordnung nach dem Stadtkrankenhaus gebracht worden. — Ein Berliner Bauernfänger Namens Nohmann, welcher vor mehreren Wochen unserer Polizei in die Hände gefallen war, als er in Gemeinschaft mit mehreren Genossen, die leider zu entkommen gewußt haben, einen Dorfbewohner um eine beträcht liche Summe erleichtert hatte, ist in der vorvorigen 'Rächt aus dem hiesigen städtischen Krankenhause, wohin er aus dem Gerichtsgefäng- niß Krankheitö halber geschafft worden war, geflüchtet und war, trotzdem daß er die Hauökleidung getragen hat, bis gestern noch nicht wieder erlangt. — Während des Tanzes in dem bekannten Vergnügungslocale Bellevue in der Friedrichstadt, ist vorgestern Abend von unbekannter Hand ein wohl zwei Fäuste großer Stein durch ein Fenster in den Tanzsaal geschleudert worden, zum Glück, ohne daß Jemand dadurch verletzt worden ist. — Vorgestern hatte M eine Zigeunerbande auf einem freien Platze an der Uferstraße in Neustadt gelagert, ein Zelt auf- geschlagen, die Pferd« «msgeichirrt und auf di« Weide »eLchickt und rict'töamtctz zur Kenntiiiß. Weller berichtete Abg. v. Wag euer anderweit über die Petition des Allg. Sackst. LebrcrvercmS, welche die Estiuübrung eines B t b eI a u ö eu g e d in den Volks schulen bezweckt. Die 2. Kammer batte bei der ersten Bcratbung beschlossen, diese Petition der Regierung zur Erwägung zu über geben, die I. Kammer jedoch, dieselbe aus sich berufen zu lassen. Die diesseitige Deputat vn schlug der Kammer vor, bet Ihrem srübercn Beschlüsse stchc» zu bietbcn, und dies geschah gegen 10 Stimmen, »achtem vibg. p. E b r e n st e I» in der Hauptsache den Staiibpuult der jenseitigen Kannncr pcrthcidigt und behaup tet hatte. Proicssor 1)r. Höckmann in Leipzig, der Verfasser des hier hauptsächlich in Frage kommenden Bibelauözugcö. habe den Effect seiner Arbeit nicht in dcr Weise gewünscht, wie in der 2. Kammer ins Auge gefaßt worden. Längere Debatte rtcs eine Petition der G r n b c n v o rit ä n d c in dem Bergrcvicr Freiberg hervor, welche sich dadurch benachtbeiligk palten, daß, wahrend im Iahie 1861 zwischen Ständen und Regierung bei Feststellung tcSBudgets bestimmt worden sei, daß tcr Hüttcn- gcwinn jährlich zur vollen Halite a» die GrubentPrivatgrubcu» vcrthcilt werden socke, dies aber 1874 nicht mehr geschehen sei. sondern die Regierung 60 Proc. der durch die Verschmelzung auswärtiger Erze criolgtc» Gewinne für den Ftöcnö vorwcgge- nommcn und nur 40 Proc. zur Vcrtbeilung mit den inländischen Grüben gebracht habe. Abg. v. Oebls ch läget nahm sich der Petenten sehr warm an. da er. wenn auch „nicht Jurist", dock in dein Verfahren der Regierung eine Nichtachtung ständischer Beschlüsse erblicken müsse. Er t egreiie nicht, wie der Vertreter der Bcrgstatt Frcibcrg (Abg. Blühen den Deputations-Bericht habe unterzeichnen können und beantrage, die Petition dcr Re gierung zur Berücksichtigung zu überweisen. Auch Vicepräsident Oe. Pfeiffer war der Ansicht, daß die Deputation die Nus- lührnng ständischer Beschlüsse eifersüchtiger hätte wahren müssen; cs habe hier doch ei» Vertrag vergclegen. Abg Bl über har dem Abg. v. Oehlschlägcl privatim inllsilschen Rath gegeben; v. Oehlschlägcl hätte gut getba», zu schwelgen. Finanzinmister v. Friesen betonte, daß früher die Verhältnisse ganz anders gelegen. Jetzt seien vorwiegend ausländische Erze bel dem Ge winn ma! gcbcnd. Abg. Oo. S ch assrat l, bat den Vicepräsident Oo. Pfeiffer um 'Auskunst darüber, was den» ein „gelernter Jurist" sei. Wozu sei denn ein Vertrag, den die Regierung mit den Grnöenbesiscrn geschlossen ? Von einem Vertragsbruch könne also nicht die Rede sein. Abg. von Ochl s ch 1 ä g e 1 be merkt, er batte den Abg. Bl über allerdings nicht für den „allein weise» Juristen", woraus Abg. Bl über entgcgnctc, das verlange er'nlcht.jinüssc sich aber sein Ilrtbeil überv. Ochlsclstägel als„Eapacikät" ebenfalls Vorbehalten. Abg.Krausc hob hcrvor, daß Rechte Dritter auö Vereinbarungen zwischen Regierung und Ständen durchaus nicht abgeleitet werde» könnten. Die grictz- gcbcnden gactorcn bürsten Ihre Beschlüße jederzeit zurücknekstncn. Nachdem noch Vicepräsident De. P s e i f i c r für die „akademische Vorlesung" Krause's gedankt und vom Abgeordnete» v. Ochl - schlägel gesagt, er werde Blüher zu Gefallen auch künftig nicht schwelgen, und Referent von Wag euer betont, daß den Petenten ja der RcchtSiveg offenstehe, genehmigte die Kammer gegen fünf Stimmen den 'Antrag der Deputation, di: Petition aus sich beruhen zu lassen. — Heute kommt in der Kammer das Decret zur Beratbung. in welchem Uc Regierung die Ermächtigung nachsucht, die Sächsi s ch - T hüringische Eisenbahn lvon WottSgistährt bei Gera über Berga, Greiz, Elstcrberg, Plauen nach Würschnitzi für tenStaat anzu- k a u s e n. — Die Bobenbacher wie die Eheinnitz er Linie ans der Sächs.-Böhm. Balm war am Sonntag sehr stark iic- anentirt. Neben den fahrplanmäßigen Zügen mußten io Züge eingelegt werden, von denen je einer nach »nd von Königstein und Pirna und sechs nach und von Tharandt niiwcn. — Abermals ist eine Privateisenbahn in EoncurS gcralhcn: Mehltheuer-Welda, lieber diese Dangnierbahn ist vom Gcrichtöamt Planen der Eoncurs verhängt worden. — Vom I.Junl ab können zwischen Deutschland und Italien Zahlungen im Wege dcr Postanweisung bis zum Einzclbetragc von 375 Francs (statt wie bisher von 200 Francs) vermittelt werden. Die Gebühr für Postanweisungen nach Jtaittn beträgt bei Summen bis 100 Francs 40 Ps., über 100 bis 200 Francs 80 Ps.. über 200 bis :tOO Francs I M. 20 Pf., über ckoo bis :!?'» Francs 1 M. 60 Pf. Ebenso können vom l. Juli an nach den niederländischen Besitzungen in Indien durch die deutschen Posianstaltcn Zahlungen bis zum Betrage von 1.70 Guldcn Nie derländisch im Wege der Postanweisung vermittelt werten. — Via» schreibt uns: Im vergangenen Jahre, vor dem Dresdener Vogelschießen, warnte die geehrte Redaktion das Publikum vor dem Würfelspiel, leider hatte dicjeo aber taube Ohren. Herrschaften, die einmal solche Warnungen lesen, halten es nicht dcr Mühe für werth, ihre» Dienstboten oder 'Arbeitern davon Mittheilung zu machen. Die Behörde verbietet ebenfalls sür daS nächste Vogelschießen einige Spiele, welche meiner prakti« eben Erfahrung gemäß, dem Publikum lange nicht so gefährlich sind, als daö Würfelspiel mit 8 Würfeln. Die Nieten sind so ge stellt, daß von Nr. 20 bis Nr. iI4 alieü Niete, und zwischen dielen Nummern nicht ein einziger Gewinner ist. Würielt nun eine Person mit diesen 8 Würfeln, so fällt die suinmirtc Zahi dcr Augen regelmäßig zwischen Vir. 20 und Nr.:!4. Würielt Jemand ja eine Gewinn Nummer, so wollen Manche gesehen haben, daß entweder falsch gezählt wird oder die Wünei geschickt beseitigt werben. Hin und wieder werden noch ertra Subjekte gehalten, welche das Publikum anzulockcn verstehen. dieGcwinnste hcraus- streichcn oder mit großem Bombast erzähle», daß diese und jene Person den oder jenen Gewinnst im Wcrtbe von 4—6 THIr. ge macht habe. Ferner werden bekannte Personen gesucht, welche würiei» müssen und scheinbar gewinnen, später den Gewinnst aber zurückbringen. Der Einsatz ist 50 Ps. Solche Würiclbuden-Jn- Haber treibe» ihr Wese» hauptsächlich Abendö und haben aut klei nen Ortschatten auch Spione, wenn sich da oder dort ein Poli- rrlorgan »licken läßt, um rechtzeitig davon benachrichtigt zu wer- ti - M . E U, >"« !
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