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Dresdner Nachrichten : 12.11.1895
- Erscheinungsdatum
- 1895-11-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189511127
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18951112
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18951112
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 18-19 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1895
- Monat1895-11
- Tag1895-11-12
- Monat1895-11
- Jahr1895
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 12.11.1895
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i! 40. Jahrgailg. 6urt II«I»8lu8 «.5?,. lOrvaieu-X.. 12 ^'onisprotU-^mt II, 2100. N"^t«i>fs0lv I'rotiv. I« >l«»I sirsiMtirk, 75."<oV Pit. in 4'ui.clivn m. ,Iopp. I.uflontlosruux, xov»It8. k?e)lli»-?va Lelt,4lv5. s Dresden. 1895. M^V Oo8et8LösäezMe! frie^piek Lspp^ek >L7-.- rStt^«. LLr1Vsiiä8edued, ^ l.. Millig, VmiiiiiiM 34 ^ ^outieitsn Mnirlvr Damenliülv. h »«r»ö»Iied« vilrifttl» »»< lo^estaSieo lo v«rU». Vien, kvlr. K ft.,- Q«^,«n«n voll »uö OntNopiiil ^"Eürze an den Börsen. Hosnachrichtc», Fenerwehren. <6erichtSverI>andlnnge». Politische». Wenn ein Haus ziisammenbricht, so habe» Diejenige». die sich darin befinden, während das Gebälk splittert, kracht und stürzt, keine Zeit, an etwas Anderes zu denken als an die Rettung ihres nackten Lebens. In wilder Flucht stiebt Jeder von dannen. nur von dem einen Gedanken beseelt, mit heiler Hont das Freie zu ge winnen. DaS Haus aber sinkt berstend zniannnen und begräbt in einer ungeheuren Schutt- und Trünnnerwolke Alles, was nicht rechtzeitig aus seinem veiderbenschwangercn Bereiche geflohen ist. Tann ein Augenblick lähmenden Entlehens bei den Ucberlebenden und den Zuschauern der Katastrophe nnd darauf allmählich erst die Rückkehr der Besinnung, das Eingreifen wcrkthätiger Hilfe und die genaue Sichtung des angerichtetrn Schadens. Ein ähnliches Bild bot am Sonnabend die Börse, und zwar nicht blos ein einzelner groher Platz, sondern die Börse in ihrer internationalen Gelammt- beit. In Berlin. Wie». Paris, London »nd Rom stürzten die Kurse gleichzeitig mit einer so vervlüffende» Behemenz in die Tiefe, das; selbst das beste Papier seines inneren WcrtheS mich nicht halbwegs mehr scher war. Eine wilde Panik hatte Plötzlich dem groben Haufen die Besinnung geraubt, das Urthcil getrübt und den Blick verdunkelt. An der Wiener Börse, die gerade dem Berliner Platze durch ihr exaltirtes Gebahren schon lange schwere Sorgen bereitet hat. entwickelte sich die Unsicherheit zuerst. Kaum aber hatte Wien die Stützen fortgezogen, da wankte auch das ganze inter nationale Gebäude und der wilde Schreckcnsrns: „Rette sich, wer kann!" hallte wieder von der Donau bis zur Seine, von der Spree vis zur Themse. Die allgemeine Bestürzung war io blind, so sinnlos, dah die ,.N. Fr. Pr." erklärt, das Wort „Panik" sei un- vermögnrd. den Zustand grenzenloser Teroute, der am Wiener Platze geherrscht habe. anSzudrücken. Mit welcher Geschwindigkeit Sic Kurse bergab rasselten, davon legt in drastischer Weise eine kleine Episode Zeugnib ab. die das vorgcdachte Blatt mittheill. Eine Firma hatte eine kleine Summe von Prager Eisenindustrie- Aktien zum Kurse von 620 Gulden lgegen 7l0 am Tage vorher- gckauft. Eine Minute darauf aber kaufte sie einen gleichen Be trog hinzu mit nur 590 Gulden. Amtlich notirtc dasselbe Papier sogar nur 580! Ein anderes Wiener Börsenblatt stellt die Thai tache fest, das; selbst am Tage des „groben Kraches", am 8. Mai 1873 die gute» nnd sicheren Papiere nicht so vehement im Wcrthe herabgesetzt worden sind wie am 9. November 18! >5. Dieser Tag l ai mit seinem rabenschwarzen Fittich die Morgcnröthc verdunkelt, die aus der langsamen Besserung der wirthichastlichcu Berhältiiis'r ouporzustcigcn schien, nnd die Folgen, die er gezeitigt hat. werden i» ibrrn letzten Wirkungen noch lange nachzittern, auch wenn die Börse sich nunmehr wieder von einer dauernd ruhigeren Auslassung leiten lassen sollte. Zunächst wird es jetzt ein allgemeines Kopfzerbrechen »in die Ursachen der Katastrophe geben. Die Untersuchung nach dieser j Richtung erfährt dadurch eine Beschränkung, dab der politische Gesichtspunkt nach übereinstimmender Annahme der Fachkreise so gut wie ganz auszuicheiden ist. Es waren allerdings einige ent ferntere Anlässe zu Verstimmungen auch auf politischem Gebiete vorhanden: die fortschreitenden Unruhen in der Türkei, die kriege rische Auslassung des Londoner „Obsrrver". die Rede des englischen Unterstaatssekretärs Curzon. das angebliche englisch-italienische Einverftändnib wegen einer gemeinsamen Flottenaktion gegenüber der Türkei. Diese dunklen Punkte rechtfertigen aber für sich allein den Ausbruch einer so wilden Panik auch nicht im Entferntesten. Sic könnten bei im klebrigen normalen Verhältnissen höchstens eine leise Schattirung des Marktes verursacht haben. Ueberdies war ja auch den groben Kontors selbstverständlich schon Tage lang vorher bekannt, was Lord Salisbury auf dem Lordmayor- Bankctt sagen würde. Der englische Premier sprach sehr friedfertig. Während um ihn her der Kurssturz tobte, erklärte er nach der vor- gängigen Versicherung, daß die Ereignisse in China keinerlei Be sorgnisse einzuflöben vermöchten. eS sehe allerdings in der Türkei weniger frickfertig aus; aber die Mächte seien fester als je entschlossen, zusammen zu gehen nnd eventuell zuhandeln. Er wolle nicht prophezeien, wie sie handeln wür den. aber es sei aus jeden Fall erfreulich, daß jede Macht von der Gefährlichkeit des Versuchs zu einer einseitigen Lösung der Fmgc überzeugt sei. Lord Salisbury schivb seine Rede mit denr Aus druck der Hossnung, dab diese allgemeine Ueberzeugung der Mächte zur Begründung desjenigen Vermittelnngssystems führen werde, das sich in anderen Fragen bereits bewährt habe und allmählich dem bewaffneten Frieden, unter den» Europa seufze, ein Ende machen werde. Ein Londoner Blatt will sogar wissen. Lord Salisbury habe den Mächten unter der Hand die Theilung der Türkei vorgeschlagen. Die Rede des Premiers bietet also keinerlei Ueberraschnngen. keinerlei Momente, die irgendwelche ernstliche Beunruhigung Hervorrufen könnten. Lord SaliSbnry zeigt viel mehr. dab «r die volle Kaltblütigkeit des gewiegten Staatsmannes und Diplomaten wiedergewonnen hat. die ihm eine Zeit lang an scheinend verloren gegangen war. Der Geist, der aus der Rede spricht, läßt vermuthen. dab die derzeitige Regierung Englands ernstlich die Absicht habe, die Politik der faulen Fische im Orient auszugeben. freilich wohl weniger aus plötzlicher Begeisterung für politisch« Tugend, al« zveil man erkannt hat. datz ein solches Spiel kür England selbst am verderblichsten ist: indeb ans die Beweg gründe kommt e» ja für die praktische Fricdenswirknng eines solchen Entschluss«» nicht an. tec/lnr§e/len — " -i,l„,mii-,i.rii< keinliSklt l.etis»ill. beümlct iüelr nicht mein »iitligi. Hol!.. »- komb-iu nur u»cii VneI»HV»arSi>. NcnEckc null enxlj^'tu »all in ^r«^«»r1iz-cr Insivubl ru kiliixots» l'rewcu. ?ör-8vtiel L Loknsillsn, Zeliösssislk'. 19. A Auxtor franco. ' /unii« Ilkit <1< ! 8truvv8trL88611, Landtagscröffnung. „Der Regenbogen", Teuticher Scbnlverein. Sächsische! Mnthmaßliche Witterung; Dresdner K»nslauss>ell»ngen. i Windig, trocken. Dienstag, 12. Novln. Wenn aber die Politik auS den ErklärnngSgründen der gegen wartigen Bmsenkrisc anSschcidct, was bleibt dann zur Erklärung noch übrig? Allerlei. In erster Linie kommi als wirkende Ursache in Betracht die Ucbcrspannniig der .Hnnsfespelnlation. die sich der Märkte im Anichlns; a» den flüssigen Geidsland allmählich bemäch tigt halte nnd die durch de» Goldminenschwilidel zum wahren Slsic! sanalismnS gesteigert worden war. Irgend eine natürliche Reaktion dagegen mnsite früher oder später mit der Noibwendigkeit eines Natur gesctzes einirete». „Ter „schwarze Pelrr" wird schon kommen !" konnte man vor Wochen bereits a»S dem Munde olter Borscnpraktiker ver sichern börc». Doch hat die Krisis am Sonnabend die Grenzen eines natürliche» RrinignngSprozesses. der nach erfolgter elektrischer Entladung die Atmosphäre mit dem kräftigen Ozon eines erneuten geschäftlichen Aufschwunges erfüllt, weit überschritten. TaS war kein befreiendes Gewitter, sondern ei» zerstörender Orkan, der am Sonnabend gehaust hat. Mattigkeit. Unlust und Misstrauen sind überall zurückgeblieben nnd konnte» selbst durch die Rede des eng lischen Premiers nicht ohne Weiteres überwunden werden. Man darf daher den Schlns; ziehen, das; noch andere Umstände ans den allgemeinen Wctlstnr; der Knrie mit von Einslus; gewesen sind. Ta ist zunächst dir geheime Betriebsamkeit der Baisie in Rechnung zu ictzcn. die sicherlich ihre» bestimmten Anlheil an der Panik ge habt bat. Ein anderer Theil der Schuld ist freilich auch jenen charakterlosen Börscnkontors beizumessen, die erst ihre Kundschalt zu Hansscspeknlationcn verleiten, dann aber die erste nnklare Sitnaiion benutzen, um die Effekten ihrer Auftraggeber »m jeden Preis abzugcben und dabei für eigene Rechnung im Trüben zu fischen. Eine nicht geringe Rolle in dem Trama vom Sonnabend spielt ferner die Hochfinanz, die sich anscheinend sowohl von börsentechnischen wie von politischen Erwägnngcn zu ihrer passiven Haltung gegenüber den jtirrsstürzen hat bestimmen lassen. Vom börsentechnischcn Standpunkte ans dürfte der Hochfinanz eine Säuberung der Börsenplätze von den unsicheren kleine» Spekulan ten. den spekulativen Eintagsfliegen, willkommen gewesen sein. Ter politische Gcsichlspnnkl, der die Hochfinanz bewog, mit verschränk ten Armen ohne JntcrvcntionSverinche der Entwickelung deS EHaoS znznschancn, dürfte darin zn suchen fein, das; die großen Welthanscr den Regierungen ein ernstes Memento im Interesse des Friedens Zurufen wollte», gerade angesichts der ninrangreichen Geldgeschäfte. »> denen ihre finanzielle Mitwirkung irtzt in Anspruch genommen werden soll. Tieic Vennnthnng erhält eine gewisse Bestätigung durch den Umstand, daß unmittelbar »ach der friedlichen Rede Lord SalisbrmsiS englische Konsols ans Rolhichild'schc Intervention nni M Prozent aiizogen. Außerdem wurde in Paris von „sehr maß gebenden Vertretern der haute han.,»c" geltend gemacht, daß man ans dieser Seile unter der Herrschaft des radikalen KabinctS keine Veranlassung habe, einzngrcifen Freilich, nur die ..ganz Intimen" können genau wissen, wie es eigentlich zngrgange» ist. nnd wie weit die znsammentrcnendrn natürlichen, künstlichen und zufälligen Ursachen genau nach ihrem thcftsächlichen Einfluß ans die Kata strophe gegeneinander abznwägen sind. Wer daher den Zusammen hang ganz zuverlässig, unter Ausschluß aller Vcrmiitlningen, er fahren will, der muß sich in den Besitz einer Tarnkappe setze» nnd, selbst unsichtbar, mit einer Zauberlaterne in die geheimsten Falten und Winkel der Seele leuchten, die in den« grandiosen Organismus der internationalen Hochfinanz wohnt. Nur wer das vermag wird im Stande sein, ganz anf den Grund der Dinge zu blicken nnd von den der Allgemeinheit verborgene» oder zweifelhaften Ursachen der jetzigen Krisis den Schleier deS Kehriinnisses zn lüften, der sie für den Fernerstehenden nmgiebt. Vor 25 Jahre». Siegreiches Gefecht zwischen E. M. Kanonenboot „Meteor", Kapitän-Leutnant Knorr, nnd den, französischen Aviso „Porwet". letzterer, stark beschädigt, flüchtete nach Havana, wohin von „Meteor" verfolgt. Verluste des „Meteor" zwei Todtc, ein Verwundeter. Aernschreib- und Aernsprech-Berichte vom 11. November. Berlin. Prinz Heinrich von Preußen nnd der Großfürst Wladimir von Rußland treffen am Donnerstag in Potsdam ein, um den Kaiser zur Hofjagd nach Letzlingen z» begleiten. — Der Bundesralb überwies den Gesetzentwurf über den Verkehr mit Me. ' ' ' - - - - mit der Uebnschri^t: „Unser OfffzlerkorpS", dessen Verfasser aus einer reichen Erfahrung zu sprechen behauptet. Tieicr Artikel ent hält bei Besprechung der Gründe, auS welchen die Entlassung der Offiziere erfolge, folgende Sätze: „Wenn beispielsweise bei Ehre» hänveln der Regiments- oder Briaadekomnrandeur anderer Ansicht ist, als die höhere Instanz, so muh er nach dem jetzt herrschende» Brauch seine Entlassung nehmen, auch dann, wenn seine Meinuna mit der allgemeinen übereinstimmt Vor einigen Jahren einem nichtpreußischen Armeekorps ein General und rin! Abschied einreichen ans dein oben angeführten Grunde." Gegen über der Äestimmtbeit. mit welcher diese Behauptung ausgestellt wird, erschien eS angezeigt. Erhebungen darüber anznstellcn. bei welchen ÄmrcekorpS des deutschen Heeres dieser Fall vorgrkommen sein könnte, zumal die daraus entwickelte Verallgemeinerung als durchaus unzutreffend angesehen werden müßte. Die nunmehr ab geschlossenen Ermittelungen haben nicht den geringsten Anhalt dafür gegeben, daß nnd wo der angedentete Fall vorgekommen sein könnte. — Nach Erklärung des Kaiierl. KanalamtcS ist die per schiedentiich aufgetauchtr Nachricht, daß der Kaiser Wilhelm Kanal bis anf Weiteres nur von Schiffen dis z» 7,5 Meter Tiefgang befahren wrrdm könnte, irrthümirch. — Wie die „Hilfe" errahrt. n mußte in Oberst den hat auch Pastor Wittenberg wegen des Artikels der „Kon. Ko» ' gegen deren pcrniftwortiickcn Redakteur diePrivatllagc angcslrcngi — Dem Tirctlor der Bremer Allgemeinen Krantenanslril. T» Scholz, ist anläßlich des bekannten Streites wegen des Birk. selber Pflegepersonals für den 1. In!i nächsten Jahres getundin worden. Berlin. In der lienligr» aiißcrordeiiftichen Gcncr.ilvcriamm Inng der Tentichcn Bank wurde die Erhöhung des Gr»iidl>wiw> nni 25 Milk, auf 100 Milk. Mk. heichlofsen. Tie Aktien weide» den alten Aktionäre» zu 150 Prozent znm Bezüge angehote:- Direktor Tr Siemens hob in der Begründung hervor, dm: dicie Erhöhung durch die Ausdehnung des Geschäfts der Bank bedingt sei. lieber die momentane Börsenkrisis äußerte sich Direkte. Siemens dahin, das; derselben keine prinzipielle Bedeutung he: znlegen sei, zumal die Ciknntion des deutschen Handels und d-r denlichcn Industrie durchaus geinnd sei. — Ter ostdeutsch s.ichsiici'.e Hiittenvcrcin hat im Verfolge seiner am 2l. nnd 22. Oktober in Dresden gefaßten Beschlüsse sich dahin entschieden, ki infolge ts> allgemeinen Preissteigerung der Rohmaterialien die Preoe sm Handelsrohguß aller Art um eine Mart pro hundert Kilo zn er hohen: 2) dir bestehenden Nettopreise für emailkirtc Warnen n::i 5 Prozent z» erhöhen und den Rabatt vorläufig um ft Prozent herabziisetzcir. Berlin. Ter Wunsch, de» die drei Mächte an die Pforte! gciniigcn ließen, das; ihnen ans Grund deS Artikels 6i des Berliners Vertrages amliiche Miftheilnng von der Ernennung der Kviiirol- , lommisnon gemacht werde, hat. wie der „Kceuzztg." berichtet wird, den Zweck, für die Zukunft vorzubaneii, wenn ein Verkehr mit de: Kontroikommiision in Angelegenheit der Reformen seitens der er- ^ ^ wähnten Mächte erforderlich werden sollte, nnd sie wollen hierfür 2. H> eine Grundlage i» der amtlichen Modiflkation der Zusammensctz »na der Kontrollonrmission besitze» und als VertragSmächtc die-! iclvrn Rechte geltend machen können, wie die drei IntcrventivnS-; Mächte. — Als zukünftiger Redakteur der „Neuen preußischen Zeit ung" wird der bisherige Landrach des Kreiics Hessen. Pieschen v. Röell, genannt. — Bei dem hiesigen Korrespondenien des „Ncw-Pork Hcraid" fand am Sonnabend eine Hansiuchnng >!.»: Anqcklich soll der Verdacht einer MalestätSbelcidignna voitiea-» — Gegen den Herausgeber der „Ethischen Kultur". Tr. Förster, m auf's Rene anläßlich des bekannten Artikels das Verfahren wegen Majeslätsbeleidigiing eröffnet worden. Berlin. Nachdem am Sonnabend vom Bundesrathc an genommenen VerordnirrigSentmurf soll künftig für bestimmte Be amten Kategorien der ReichSvost- nnd Tcicgraphenverwaltnng eine Erleichterung der Kantionspslicht in der Weise einirete». daß Vor steher von Post oder Eisciibahnpostämtcrn größeren »nd mittleren Umfanges an Stelle der bisherigen Kautionssumme von OitO» nur »och 3000 Ml., die Vorsteher von Tclearnphenömterii, sür die> bisher eine dreifach abgcslichtc KautivnSpflicht bestand, durchweg 1,590 Mb, die Kaisirer bei ^clegravlienämtcrn den rbenialls er . mäßigte» Betrag von 1500 Mt. »nd endlich die Tclegravhcn ! Hrlssmechnniker gleich den Postanwärtcnr nnd Tclegrapheiianwäricin ftt» Ml. Kaution zu hintcrlcgcn haben. Für die Oaisner bei Poft ' ämlcrn bleibt die bisherige Kautionssumme von '2>n»Mt. bestehen. Berlin. Tic rnisiscke Botschaft erklärt, daß ihr von einer Erkranlung der Ezari» amtlich nichts bekannt sei. Nach der Londoner Meldung soll die Entbindung der Ezarin nicht b-wiiders glücklich verlaufen sei». — Tic Bcienchlung jämmHicher Ansstellimgshallen aus der Berliner Gewerbeausslelliing 1800 gili nunmehr als ge sichert. — In dem Entwürfe dcrMiiitärstraiprozcßordnnng ü'Il die Entscheidung der Oeflentlichkeit des Versahrens von der Natur der Delikte abhängig gemacht werden, sodaß also die Ocöeiitlichieit thcils zugelassen. thcils ansgcschtossen wird. — Wie das „Tage blakt" eriährt, wird das Syndikat für südwestasrikanische Sicdelung seinem Plane, sich noch im Laufe des November als Sicdelnims Gcsellschast zn konstitnircn, nicht nachzukommen vermögen. Tie Äiillöiidc im KliiiditatS.npliicte s,il»n io »oiirioe icin daß l - ^ i-e. e: -7-> Zustände im Synditatsgebietc solle» so traurige sein, daß an eine gedeihliche Fortentwickelung des Unternehmens kaum zn denken sei. Berlin. Im Eentralansschnß der NeickiSbank führte Präsi denk Tr. Koch aus, daß eine Erhöhung der Bankrate unvcrmeid sich sei. Tie in letzter Woche nur um 30 Mill. Mk. gesunkene Anlage sei noch erheblich größer, als in den vorangegangcnen Jahren nnd ebenso die Noten Emission. Allerdings ici auch der Metallvorrath, wenngleich um 86 Millionen kleiner als Idol, doch immer sehr ansehnlich und höher als in den übrigen vorangegange ncn Iabren. Indessen seien der Rcichsbanl seit Anfang dieies Jahres 80 Millionen Gold entzogen und der Wechselkurs n»he,e sich dem Goldpunktc. Tie stenersreie Notenrescrvc sei noch um 30 Millionen kleiner als am 23. Oktober und wesentlich kleiner als in den voranacgangencn letzte» vier Jahren. Bei dem all mählich anf de» Banksatz gestiegenen Börscndi-Skont und der sicki einer SpekniationSklisis nähernden Spannung aller Geldmärkte sei der für die Jahreszeit niedrige Diskont von ft Prozent nicht länger aufrecht zn erhalte». Ter EciftralaiiSichus; stimmte der E; Höhung des Diskonts anf k Prozent. Lombnrdzinssnßes an' 5 bc; 4'/-> Prozent zn. Leipzig. Heute tagte hier der sächsische vMgciiicnr und Architcktenvercin rn Anwcicnheit von ca. tOO Mitgliedern. Vo, mittags wurde da§ Reichsgcrirhtsgebäiidc nntcr Fnhcnng de König!. BanrathS Hoffmann besichtigt. In den Veiivaltiiiigsiatü auf die Zeit 18t»! 97 wurden gewählt: Oberbanrath Waidvw als erster, Banrath Prof. Tr. Utbrich als zweiter Vorsitzender. Bau impektor Baumann als stellvertretender Sekretär. Banrath Rachel als Kaisirer. Nächstes Jahr begeht der Verein sein öoiähriges Jubiläum. Halle. Ter EichSieldische Eentrumssührcr. Iustizrolh Strecker, ist gestorbm. K ö l n. Einem Konstantinopler Telegramm der „Köln. Zig." zufolge ist die Pforte beunruhigt durch den Ausstand in Svricn. Sie traf zur Wiederherstellung der Ruhe nachdrückliche militärische Maßregeln. Auch in den europäischen Provinzen sollen die Br satzimgen verstärkt werde». Die Aufregung in den asiatische» Provinzen steigt allenthalben. Gestern fand wieder eine Bot schafter Konferenz statt. Das englische Geschwader soll nach Lcmiios oder einem anderen Platze in der Nähe der Dardanellen abgcheu. Köln. Heute wurde» in der Grube Schwabach an der Sabr zwei Bergleute durch fallendes Gestein erschlagen. Kiel. Tn Tamvfcr „Heinrich", eines der größte» dn Rhederei Sartori in Kiel, strandete aus dem Wege w im Kaiser WilhelmS-Kanal. bei Landwehr. Tic AvschleppungS versuche blieben bis letzt vergeblich, die Kanalfahrt ist dadurch kheilweisc gehemmt. M annhei nr. Der in voriger Woche durch Selbstmord ver storbene Kommnzienralh Adolf Jacauct hat als Direktor der Schiffe nach Kiel
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