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Dresdner Nachrichten : 12.02.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-02-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187902123
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18790212
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18790212
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1879
- Monat1879-02
- Tag1879-02-12
- Monat1879-02
- Jahr1879
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 12.02.1879
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m. »ler, 1 düng. der Ka- l vkjvN' r Hand '«.Mir litiiitn >«» z»- vir laut Pf.. iPi.. iOP'.. ÜPf.. ltwäsche Nnsrrc tUiger. äuei' »link öabergasir rrr.:>t kt . co Stunde Schönheit, bei den s», Wet- e Sir. tt. Haucpr», lrr. !S0 Pt. 5- -22» Pf. Lik. 40 Pi. . V. 1 Mk. . V. 2 Mk. rss 18. lolo. LLrkS' »»tii« Irks, ckL, 8 l^roe«, >S«, mä WA» r und auS- eich, v. «n reelle Rr. 4». M'L'ilLM «,««»«»», I». »»oa» LLtULSW: »«fl«» 33000 Ftr dte «1>ck,,tk MW» timdttr Mamlscrlpt« „cht jlch dl« N»d,ctt», ,iä« »«rbtndlt». AiNrrattn-Nnnatzme ««»» Krt» i <ba»I««s>»i« «,» »aW«»in«,mbun. vrr» lin.wi«r>. L.ip.t,. vakl, «r.tlau, AianisuN ». -»u».M»N« in virlin, Lch»,i«. Vien. ' Nranlfurt a. ! chen. — »au»« in zrnnkluli «. M. — «ureaul». ..AM»««»««»» »an»".—N»v»a, »«>»««» ,»,»«» »v°- in Vari». Zahrgmg. Dressen. Mittwoch. 12. Februar 1878. Tageblatt für Uokilik. Unterhaltung, Grschästsoerkrhr. Lörsenbericht, Fremdenllfte. MItredacteur: vr Ln»«I Dnuk und Eiaenthum der Herausgeber: Für baS Fruill.: M»rtrn»r»n. L » Dresden. Lerantworti. Redakteur: UUstnntol» in Dresden IW ANitrale werden Marlen- «irade I» bl»«d.» Uhr «niendmme». konnta»» »i« v!i,l„, »» Udr. S» Nrustadt nur an vloihcn» ta,en: «rohe »lolier-afsk Nr. S bi« Nachm. «Uhr. — Der Raum einer ein. Waltigen PeMjetie kaue» I» Pl»e. üingesandi die Helle L» Ptae. Mne Äiranlie für da» »tchftid „iße Erlcheinen «r Ittierai« wird «ichl »rgedrn. >u««Lnl»e «»non«»- »ullrare van un» unde» IlmitenNIrme» „nd Per. §»nen inieriren wir »ur Gea<» Präuumeraiido» Ualilung durch Briel- «arlen »der Posteinzah- tun». Acht Silbe» lallen IS Psae. Jnierate iür di« Monlag». Nummer «der «ach einem Felllage die Peliizclle 20 Ptge. IL»p I»«I sk v v»ntig«»oi>Ilft, i 8ok>klS8utr. l4, eoxenüb. ch Die Witterungsaussichten nach dem Meteorol. Bureau zu Leipzig für heute den 12, Februar lauten: Wolkig, gelegentlich aufheiternd, mild, Regenschauer. f lun^allsrOoapoul,. OnontxvIO.Lonti'ols äer Vsrlaosung aller VVvrtk- S Sporsrg. j p»p»ers. ^Ilo» »nek ank driekliokoin vomloilstello klir Veokrsl. ? . eines ttsstaurantt, ^»»aruffei-strsssv tto. 10 u. II. UittLkstilied von 12—817kr 5 I» »arte u. Oouvert. '1'abls ä'koto 1>/4 Olm im 8pei->e»!ucl »er ersten Ltaxe. VoreüeUok uvpkoxtt« kurirlsoko Livrs. wnrms Spvisen bis '/giS 17br. ^ tkllen «nd luswahl zu verkaufen. . vart. Poltttsche». Stetigkeit in die Entwickelung der volkSwirthschaftlichen Fragen zu bringen, Ruhe den aufgeregten Industrien zu verschaffen, bei der Erwerbswelt wieder Vertrauen zu einer besonnenen Wahrung ihrer Interessen durch dieNeichsbehörden zu erwecken — das ist die nächste und höchste Aufgabe deS heute neu zusammentretenden Reichstages. Allzuviel Fragen volkswirthschaftlicher Natur sind angeregt worden, kein einziger Erwerbszweig ist mehr seines Besitzstandes sicher, die Zukunft eines jeden ist ungewiß Unbehaglich fragt jetzt Jeder: „Wohin geht die Fahrt? Was ist der Zweck der sausenden Eile?" Die Antwort wird schwieriger sein als auf die Frage: „Wer das Courierzugstempo befohlen hat?" Lassen wir hierauf die „Nat.-Ztg." antworten. Dieses gewiß unverdächtige Blatt wendet sich mit allem Ernste gegen das Verfahren, in Stößen, in unaufhörlichen Krisen baS Staatsleben zu behandeln. Selbst wenn das Neue und Paradoxe „mit der Autorität einer außerordentlichenStellung, eines historischen Namens, eines unvergeßlichenVerdienstes" entgegcnträte, dürfe man doch nicht vergessen, daß Alles in der Welt seine Grenzen habe. „Nicht eher werde sich der Winterhimmel deutschen Mißvergnügens etwas erhellen, als bis das Gewohnheitsmäßige, Hergebrachte unseres Staatswesens wieder mehr in seine Rechte eingesetzt wird, bisdie Initiative des leitenden Staatsmannes ihre Schranke erkennt, in der Macht eine Idee in die Welt zu werfen und eine große Bewegung daran zu knüpfen". Auch die konservative „Kreuz-Ztg." tadelt es, bei dem Auftauchen einer neuen Bismarck'schen Idee immer nur von deren Genialität zu sprechen und somit „als bewiesen anzunehmen, was erst zu beweisen sei", sondern dieselbe auf ihre Ausführbarkeit hin zu prüfen. Vor Allem aber kommt es unseres Erachtens darauf an, die angeregten wirth- schastlichen Probleme zu lösen und nicht immer wieder neue auf den Markt zu werfen. Dies gilt insbesondere von den Eisenbahntarif fragen und dem Reichseisenbahnprojekte. Der Abg. Richter brachte im preußischen Abgeordnetenhaus« diese Dinge mit großem Geschick zur Sprache. Fürst Bismarck hat von Friedrichsruhe aus seinen sogenannten „Bauernbriesen" einen Eisenbahnbrief an einen Kollegen folgen lassen, der über die Tarife sehr anfechtbare Meinungen aufstellt. Richter fragte nun, wer der „Kollege" sei und od derselbe überhaupt in Fleisch und Blut existire. Der preußische Handelsminister könne es unmöglich sein, der diese Ansichten theile, da er dabei für seine Aufsicht über die Eiscnbahntartfe so scharfe Anfechtungen erfahren habe und ein „Ausbeuter des Publikums" genannt worden sei. Bismarck beklagt« nämlich, daß für die Frachten auf Eisenbahnen nicht dasselbe Recht gelte wie bei Chausseen und der Post. Diese Dinge kann man aber gar nicht in eine Klasse werfen. Auf den Land- siraßcn befördert der Fuhrmann Frachten zu Preisen, die er mit seinem Auftraggeber vereinbart und worum sich der Staat gar nicht zu kümmern hat. Für die Post aber befördern die Bahnen die kleinen Gegenstände völlig unentgeltlich. Wie kann man aber die Eisenbahnen die „Ausbeuter des Publikums" nennen? Richter meinte: in ähnlicher Weise nennten die Sozialdemokraten die Fabrikanten „Ausbeuter der Arbeiter" und „wenn man auch nicht untersuchen wolle, ob eine derartige Agitationsmeise für einen Reichskanzler geeignet sei, so könne doch ein solches Vorgehen sich einmal verhängnißvoll für das ganze Staatsleben erweisen". Unbegreiflich aber ist es, daß der preußischen Negierung vorgeworfen wird, auch sie beute das Publikum mit den Eisenbahntarifen aus. Von 26,902 Kilometern Eisenbahnen, die es in Deutschland überhaupt giebt, stehen unter der Verwaltung des Fürsten Bismarck selbst allein 10,600. Die Kontrole über alle Eisenbahnen wird vom preußischen Handelsminister und vom Aundesrathe ausgeübt und wahrlich, man läßt cs nicht an Eifer fehlen. Plötzlich erfährt nun das Publikum durch den Eisenbahnbrief, daß es „ausgcbeutet" wird! Der wegen dieser eigenthümlichen Vorgänge hart angegriffene Minister Maybach erklärte nun: Bismarck habe den Brief nicht als. preußischer Minister, sondern als Reichskanzler geschrieben; daher verweigerte Maybach jedes Eingehen im preußischen Landtag auf den materiellen Inhalt. Das ist ungeheuer bequem, entspricht aber kaum den Thatfachen. Die Frage wird im Reichstage sicher ihre scharfe Beleuchtung finden; wogegen sich aber unter allen Umständen die öffentliche Meinung schon jetzt zu erklären hat, ist, daß man ununter brochen die wichtigsten volkSwirthschaftlichen Fragen aufrührt, sie einseitig schroff hinstellt und nicht entfernt angiebt, wie man sie auszuführen gedenkt, wie man sie mit den finanziellen Bedürfnissen des Staates, den berechtigten sJntereflen der Privatpersonen und den bestehenden politischen Einrichtungen in Einklang bringen soll, daß man umgekehrt die erregte öffentliche Meinung und die beun ruhigten Interessen erneut in Mitleidenschaft zieht, indem man ein neues Problem aufs Tapet bringt. Der volle Rückzug der russischen Politik in der Orientfrage wird von allen Seiten bestätigt. Im April vor zwei Jahren begann! der Krieg, im März v. I. telcgraphirte der Großfürst Oberkomman- > dant dem Zaren den Abschluß des diesem so günstigen Stefano- friedenS mit den stolzen Worten: „Ich beehre mich Eurer Majestät zum Friedensschlüsse zu beglückwünschen. Gott verlieb uns baS Glück, die von Eurer Majestät begonnene große, belüge Sache zu beendigen. Am 2age! der Befreiung bcr Leibeigenen erlösen Eure Majestät die Cbristen vom muselmännischen Joche. , ' Und heute nach beinahe wieder einem Jahre rücken die russi schen Heere heim, um Kraft des den Rüsten so ungünstigen Berliner Friedens und der jüngsten Separatabmachungen viele Tausende Christen „unter dem muselmännischen Joche zu lassen". So sehr man endlich die Ausführung des Berliner Friedens willkommen heißt — alle Streitfragen sind mit dem Abzug der Russen nicht ge lobt. Drei Diikeremvunkte blieben noch unerlediat: einmal die Ge, staltung NumelicnS und sein Verhältniß zu Bulgarien (Rußland, Mitbürgers Kapellmeister Marmblelbt batte derselbe bekanntlich möchte gem Beide zu einem „Großbulgarien" vereinen), dann die Zustimmung des GewerbcverOuö-Porstanteo zum Besten Abtretung von türkischem Gebiete an Griechenland (worüber beide Staaten jetzt die Entscheidung Europas anrufen), endlich die öster reichische Annexionslust. Oesterreich begnügt sich nämlich nicht blos mit Bosnien und der Herzegowina» sondern es trachtet nach Novi- bazar, welches ihm die Straße nach Mitrovitza sichert. Oesterreich will seine Macht wenigstens handelspolitisch bis an das aegaeische Meer ausdehnen und erstrebt den Besitz des Hafens von Salonichi. Trotz alledem glauben wir jetzt auf eine friedlichere Gestaltung der Orientverhültnisse rechnen zu dürfen. Auch die Börse hofft dies. Sie ist elektrisirt und hoffnungs freudig, denn sie sieht eine riesige russische Anleihe kommen und dabei ist enorm zu verdienen. Dem kriegslustigen Rußland würde Niemand borgen, aber dem erschöpften, zum Friedehalten gezwungenen Ruß land öffnet selbst die Londoner Linie der Rothschilds die Goldtruhen. Bisher nämlich nah», Lord Beqconsfield für seine Eroberungspläne die Schätze Rothschilds in Anspruch und dieser war nicht blöde: er lieh seinem ehemaligen Glaubensgenossen das Geld zu 150/^, während der sonst übliche Zinsfuß in England nur Z"/,, betrug. Diese Tat sache wird im englischen Parlament, das auch morgen zusammen- tritt, der Opposition scharfe Waffen in die Hand drücken. Nachdem nun der menschenfreundliche Londoner Rothschild nicht mehr einen löprozentigen Abnehmer seines Geldes an der englischen Negierung findet, wird er großmüthig die russische mit ähnlichen Liebesdiensten unterstützen. Während die griechische Regierung die Erkrankungssälle bei Lanthi für die Menschenpest erklärt, erklärt sie die türkische für Typhus. Wer Recht hat, kann nur eine unparteiische, unbefangene Kommission europäischer Aerzte ermitteln. Diese ganze Epidemie zwingt Europa die Pflicht auf: den ganzen Orient unter seine sani täre Kontrole zu stellen. Mögen die Rüsten dieses Verfahren knir schend eine „Pcstpolitik" nennen: Deutschland und Oesterreich er werben sich ein unsterbliches Verdienst um die Menschheit und die Kultur, wenn sie eine ständige Sanitäts-Kommission einsetzen, welche die asiatischen Schlupfwinkel der Epidemie aufsuchen und die Quellen des Uebels verstopfen soll. Wien ist zum Sitz dieses Ge sundheitsparlaments ausersehen. Dann wird nicht blos die Menschen-, sondern auch die Rinderpest allmälig verschwinden. Neueste Telegramme ver „Dresdner Nachrichten." Berlin, 11. Februar. Gegenüber einem Wiener Telegramm des stark in Sensationsartikeln machenden Mosse'schen „Berliner Tageblattes". „Gegenwärtig liege in Berlin der Antrag auf sofor tige Errichtung eines Militärkordons gegen Rußland vor, der An trag sei von Ungarn und Rumänien ausgegangen, Oesterreich habe seine Entschließung bis nach Bekanntwerden des deutschen Stand punktes verschoben", ist die offiziöse „Norddeutsche Allg. Ztg." er mächtigt mitzutheilen, daß von einem solchen Antrag zustandiger- seitS Nichts bekannt ist. Die ganze Depesche ist somit nur als Sen- sationsente charakterisirt. Berlin, 11. Februar. Amtlicher Meldung zufolge dehnte die griechische Negierung die am 9. Februar angeordnete 21 tägige Quarantaine auch auf die Provenienzen aus Kleinasien und Syrien aus. Eine Quarantaine von gleicher Dauer ordnete die Triester Seebehörde für die aus dem Aegäischen Meere kommenden Schiffe an. Ein in Odessa als verdächtig angesehener Erkrankungsfall am 8. Februar erwies sich bei ärztlicher Prüfung als unbedenklich. Wien. II. Febr. Die „Politische Korrespondenz" meldet and Athen: Die griechische Regierung wies ihre Vertreter bei der Grenzkommiislon an. nach Athen zurückzukchren. falls Moukthar Pascha den Berliner Vertrag als Berhandlungsdasiö nicht acceptire. Locale« aud SSchstsAes. — Wasserbcricht, II. Februar. Leitmerih. 4 Nhr Nachm.: Wasserstand 145 Centtmtr. über Null unv sm Fallen. Elbe etSlrei. — Dresden: DaS gestern Nachm. 5 U. 4» Min. von Nlcbergnmd signalisirte EIS passirle heute von 5 Uhr Mor gens an bis Nachm. 2 Uhr hier durch. Wasscrstanv Abends 7 Uhr: 70 Eeniimtr. über Null: Im Steigen. — Heute Abend findet abermals tm Kgl. Schlöffe Hosball bei Ihren Majestäten statt. - Zum Nachfolger des HandelökammersekretärS Dr. Roscher in Zittau ist der Nathöreserendar Or. Lbbner aus Chemnitz gewählt worden. — Das zweite städtische Gymnasium, zu dessen Erbauung jetzt Plan-Konkurrenz ausgeschrieben wirb, will der Stadtratv „Wettiner-Gymnasium" benennen. Ob die StaVlver- orbneten^dem zustimmen werden, ttt noch fraglich. zegen V deo Bürgerhospitaliontö bestimmt. Das Erträgnis, war ein lebt ansehnliches unb ist bereits in Höbe von 880 Mark 10 Pt. in die Hände deü Natbes nicvcrgelegt worden. Zum gleichen Zweck bat auch der Vorstand der priv. Bogenschlitzcngeiellschait dem Rathe 50 Mark übergeben. — In vor vorgestrigen Nacht ist in dem Richtcr ichen Re staurant. Altmarkt 14, eine S ozialistenvc riam mI un g von der Polizei aufgehoben worden. In der betreffenden Versammlung soll auch einer der im Anfang Teccnwer vor. I. aus Berlin auegewieiencn Sozialistenstihrer thcilacnommen haben. — Der Generalpostmeister erläßt eine Belanntmachung, wo nach Kreuzband-Sendungen, welche leicht alo verbotene sozial demokratische Blätter erkannt werten, von de» bctr. Postbeamten an die nächste Polizeibehörde abzulteiecn sind. — Die königliche Kreishauptmaimichait Dresden macht be kannt, daß mit Rücksicht auf den bedrohlichen Stand der Rinder pest im Königreiche Preußen die Abhaltung des aus den 4. kom menden MonatS angcietzt ge veienen VichmarklcS zu Eisen berg bei Morltzburg zu unterbleiben hat. — Herr Rittergutsbesitzer Seiler auf Neuenialz bat, einem Schreiben an die Redaktion zufolge, weder die Absicht noch den Auftrag, bei dem bevorstehende» deutschen Landwirtb- schastöve reine „eine bedeutende Rolle zu spielen". Die Zoll- unv Steuersrage aut diesem Kongreß ist in die Hände eines angesehenen, dicie Angelegenheit voUbeherrschcnten Industriellen gelegt, so daß Herrn Seiler für das Korreierat, das er übernehmen mußte, voraussichtlich nur die Aehrenleie übrig bleibt. „Man will die wichtige Zoll- und Steuerstage ganz objektiv behandeln, die Lanbwirthe wollen sich In den gefahrvollen bedrängten Zeiten nur ihrer Haut wehre». Sie erstreben nur Gleichberechtigung mit den Gewerbtceibendcn und Industriellen. Ein großer Tbeil bcr deutschen Landwirthe kämvtt um die Existenz." — Gestern leierte eine Tochter des verstorbenen Hoteliers Herrn Dorn. Besitzers des weltberühmten Dresdner Hotel de Saxe ihre Hochzeit mit dem liebenswürdigen jungen Herrn Scndig, der in der Carola-Pension zu Schandau so manches Mal die Ehre gehabt hat. IJ. MM. ven König und die Königin zu beherbergen. Eine grvye Anzahl Equipagen fuhr die Gäste von der Hoi- und Sophienkirche nach dem Stammhauie bcr Braut, wo der große Concertsaal förmlich in einen Camellienwald vcr- nxmtelt war, in welchem, was Küche und Keller des soliden Hotels anzubieten hatten, die Festtheilnebmer biö spät in den Abend beschäftigt hielt. Künstlerische Leistungen deS Fräulein Margarethe Dorn vom Slabttbcater in Bremen und des Herrn Sommer vom Dresdner Hoitbcatcr erfreuten nicht minder als die poesievolle, von echt sächsischem Patriotismus durchdrungene Rede des Herrn Konststorialratb 0r. RüUng. der mit seinem Takt aus dem Worte: „Hotel de Sare" die Pflicht für bas junge Paar betucirte, die grün-weißen Farben stets hoch zu halten. Ganz ausnehmcnv hüvich waren eine Reibe durch eine magic» hcrvorgebrachte Bilderskizzen auö dem Leben deS Bräutigams, mit denen Herr Weber stiirmischen Beifall erregte. — Die Dresdner Produktenbörse scierie vorgestern Abend das 25jävrige Juviläum ihres Bestehens durch ein Fest mahl im Börsenlokale (Stadt-Waldschlößchenj. Der Saal war mit Blumen, Guirlandcn und Pflanzen reich dekorirt. die in ge schmackvollem Arrangement die Büsten IJ. MM. des Kaisers Wilhelm und des Königs Albert umrahmten. An der Ehren tafel batten zu beiden Seiten des langjährigen Vorsitzenden der Produktenbörse, Herrn Kaufmann Pramann, Platz genommen Herr Handelskammerprätttent und Stadtrath Nülke. der Direk tor der Sächsischen Bank. Herr Geh. KommerzlenrathKöhne. die Direktoren der Reichebank, Herren Fischer unb Edler, die Direk toren der Dresdner Bank, Herren Arnstadt und Holländer, der Vorstand bcr Dresdner Fondsbörse, Herr Franz Günlhcr, Herr Obergütcrvcrwaltcr Fischer, die Herren Gütcrverwalter Zeitz, Mcttig und Hammer, sowie die Vertreter der Presse. Im Gan zen waren, inclusive der Gäste. worunter die Bäcker-Innung stark vertreten war. circa i LO Tbeilnehmer erschienen. Die Reibe der Festreden und Toaste cröffncte der Vorsitzende der Produkten börse , Herr Pramann, mit einem Rückblick aus den Zeitraum, den die „Jubilarin" glücklich durchlaufen hat. Ein solcher Ab schnitt, wie der gegenwärtige, verdiene allerdings, daß Ihm ein Markstein gesetzt werde. 1850 ertbeilte eine Zuschrift deS Bürger meisters Piotcnhauer die Genehmigung zur Begründung einer Getreidebörse, woravt die Herren Obcrältester Dietrich. Kauf mann Schramm, Bäcker Tcuchcr, Bäcker Glänzcl, Amtöverwal- ter Portiuö und Schulze zu einem Komitö zusammentratcn. Im November 1850 fanden die ersten Versammlungen in Stadl Petersburg statt, dann siedelte man hintereinander nach Engel s Restaurant, nach Calo he Paris lEcke der Annenstraße» und nach Schladitz' Restauration über, woselbst 1854 die endgiitige Kon« stltulrung der Börse criolgte. 18U1 waren beide Börsen bei Hclbigs an der Elbe vereinigt: die Produktenbörse hatte den vorveren, die Fonböbörse den Hinteren Saal inne. Schon im Jahre darauf trennten sich bcivc Schwestern wieder und die Produktenbörse zog in den goldncn Ring ein, wo sie bis 1876 blieb. Seitdem versammelt sich die Produktenbörse. die aniäng- lich Getreidebörse, später Getreide- unv Produktenbörse hieß und schließlich die obige Benennung annahm, im Statt-Waidschlöß- chen. Ursprünglich gab eS mancherlei finanzielle Schwierigkeiten unv die Einkünfte langten oit nicht iür die Mietbe bctz Versamm» lungtzlokaleS; aber die Kauimannschaft. wobl auch der Stabt- ratb, vornehmlich aber die Bäcker-Innung, welche das Interesse, was sie mit der Börse verknüpfte, wohl verstand, hasten durch Zuschüsse über die Klippen hinweg. Die Bäcker richteten nach den Kvursen die Größe ihrer Semmeln. Der Redner schloß sei nen Vortrag mit einem Hoch aus Kaiser, König und Vaterland, dem sich alle Anwesenden begeistert anschlosscn, indem sic sich von ihren Plätzen erhoben. Nach Vorlesung eines Begrüßungotelc- gramms deS oerr» Fabrikant Ernst Roßner nahm Herr Kauf mann Cvrlcimo baS Wort, um der Förderung z» gedenken, welche — Delegirte aller deutschen Vereine gegen Verfälschung der Lebensmittel und anderer GebranchSgegenstände. wie gegen Ge« bcimmittclichwintcl werden am 18. und 10. dss. in Leipzig tagen. Fast alle größeren deutschen Städte werden vertreten sein; auch von hier sind Delegirte bereits angemeldct. — Die in Berlin unter Vorsitz hcö Herrn A. Naumann von hier tagende Versammlung deutscher Nähmaschincnfabrl- kantcn beschloß am Montag mlt großer Majorität für die Er hebung eines Zolles von 20 Prozent für amcrik. Fabrikate ein- zutrcten und diesbezügliche Eingabe an bas Reichökanzicramt un verzüglich einzul eichen. ! ver Handel Dresdens überhaupt, vornehmlich aber die Produkte» — Von der irüher beabsichtigt gewesenen Elniüvrung be-'börsc durch bie verschiedene» Behörden gefunden. So sei Dresden soldetcr A rme»kominissare ist in demicnigen Entwurf' zu einer Uinnenhaiitelsstabt ersten Ranges berufe». Die Eisen der Armenordnung iür Dresden, den ein gemischter Auölchuß bahnverwaltung habe durch die stets bewiesene Koulanz viel neuerlich festgestellt bat, abgesehen worden; eS wird in Dem Ent- Svmpatdic tür den Aufschwung keö Handels gezeigt. Die Wurf lediglich eine Rewrm der kür baS Armenwesen bestehenden städtische Verwaltung habe durch mannjchlache Einrichtungen Geschättöabthcilung des Ratbeü, deS derselben zur Unterstützung die Interessen der Produktenbörse nickst minder gefördert. Die deigcgebenen Ausschusses unb insbesondere des Ehrenamtes der! Rebe gipfelte in einem Hoch aut die königlichen und städtischen unbesoldeten Armenrorltehcr und Armenpflcgcrschatt >n'S Auge Behörden sowie die hiesige Handels- und Gewcrbekammer. Herr gefaßt. Wie der Entwurf, der auö 17 Paragraphen besteht, letzt Präsident Stadtrath Rü kc überbrackste NamenS dcsOberdürger- lautet, bat er die Genehmigung des RatbcS gefunden unv bedarf mcister l)r. Stübel die Glückwünsche der städtischen Kollegie« nur noch der der Stadtverorbnrten, welchen er zur Bcrathung, und zugleich die der Dresdner Handels- und Gewcrbekainme«. vorgelegt wird. > Er wünschte, daß. wie beute bas 25-, so dereinst auch bas 50- — Zu ver am 28. und ry. März d.J. stattstnbenden Fest- jährige und taö lOOjäbrsge Jubiläum bcr Produktenbörse ge frier des nooiäbrige» Bestehens bcr Annenrealschulc will der feiert werden möge. Herr Kausin. Melntschel toastete aus die Rath auö städtischen Mitteln 600 M. gewähren. Senioren und Gründer der Produktenbörse. Der Obermeister — Das Erträaniß des 1Ü00. LoncerteS unseres geschätzten der Bäcker-Innung. Herr Hauswald, kündigte die bevorstehende
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