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Dresdner Nachrichten : 23.10.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-10-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189810236
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18981023
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18981023
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 34-35 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1898
- Monat1898-10
- Tag1898-10-23
- Monat1898-10
- Jahr1898
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 23.10.1898
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IN I !»!«»«>« -^I»tras!tn flostiosorrrnt I RI / Oorcriinäot 1812 « /bltiaarltt « »»« kl» IX»iI >» IlillL « 4»n,arlit tk unci bietet stet» nur 6a» Konekts uuci Ueste xu killiptston kreisen. Nachrichten, Dresden. Orescloii, Hokkti'itkiktk I. l. 4oiion«'pn-k»i»e6!tIon für LÜo 2oif>iNl?ai». I!. KUIet-Verksuf fiir 6»o OroK^nor 'I'turLtar. 1H. kksekten-kontrolle uvlsr OLkLoUv. IV. Kollektion 6er kiiek«. k»llüe-,lott«rle. VrWiliiei- (!Ii»li>illixiii;i--fil>lük mit L. K. dituutnprols »ussreneiestiueten <1iir,>„i»arLN«-i »t lvo1>5ti»n«1iesn Livktr iür kr»n2Ü8i8clio ?'Li>5ikLto tuo»on6) »ocli rotdo ^«Llu»anLdiiu»vr uu>l Norxonäer ^!y>i58oiLL. ^ XioävrlL^on in allvn tttiiürov i^nek^onr-. n-uv vvrävn joilof/vi'. vorxr*»!.oi,. ^4 W»^K^«iW^KrWMrb4gr^rMirs>^rg«gr»isM»tz^^rir»«Sg«g»r'ri-i»i«.H S kLeker 1 ü ^ UNL«4tUN<>4, Vtl4 Ut4 r un I Itttßl emptiekll. io »II«N I»r4 v. L. kvlsekks, HH il8«Iru1I« p*ti. ZV ^nnE»«tr N. Kaisineise und Rußland. Hosnachrichten, Deutscher Schnlverein, Vlnnienkorso, tstemcin ***** „ütziger Bauvcrei», Gerichtsverhandlungen. Emire.t der Königl. Kapelle, Plakatausslellimg. Mulhmaßl. Witterung: Allmälige Ausklärung. Lonntag, 2!1. Oktober 1898. Politisches. Je glänzender die Reise Kaiser Wilhelms nach Jerusalem ver läuft, je herzlicher sich der Empfang des Schirmherr» des Deut schen Reiches durch die türkischen Behörden und ie türkische Be völkerung gestaltet, je klarer die freundschaftlichen persönlichen Beziehungen zwischen dem Kaiser und dem regierenden Sultan hervortreten, desto griesgrimmender wird die Miene des Auslandes. Bon England war in dieser Beziehung füglich nichts Anderes zu erwarten. Auch die Scheelsucht unserer westlichen Nachbarn darf nicht Wunder nehmen. Der französische Handel hat in den letzten Jahrzehnten einen unausgesetzten Rückgang er litten. neue Absatzgediete sind infolge der mangelnden Reg samkeit des französischen Kaufmanns nicht erschlossen worden, ja sogar spezifisch französische Industrien, wie die Lyoner Seidenweberei, die man bisher als außerhalb jeder Konkurrenz sichend erachtete, weisen deutlich erkennbare Spuren des Nieder ganges auf. Neberdies kommt bei den Franzosen neben dem wirthichastspolitischen Moment die politische Eifersucht in Gestalt der Frage des Schutzrcchts über die Christen des Orients hinzu. Es ist an dieser Stelle bereits auseinandergcsetzt worden, das; das traditionelle Schutzrecht Frankreichs über alle Christen deö Orients mit dem Augenblick ausgehört hat, wo das neue Deutsche Reich erstand und seine christlichen llnterthanen nach einem unbestrittenen völkerrrcchtlichen Grundsatz unter seine eigenen Fittiche nahm. Ta die englisch-französische Mißgunst über die Reise unseres Kaisers mit Sicherheit vorauszusehen war, so kann sie auch hier zu Lande keinen Stachel hinterhissen. Anders aber verhalt es sich mit dem unerwarteten Nebelwollen, das aus diesen, Anlaß auch von russischer Seite gegen »ns zur Schau getragen wird. Ans den Erörterungen der russischen Presse über den Gegenstand klingt rin unverkennbares Mißbehagen darüber heraus, das; die Deutschen es verstanden haben, in zielbewusster, zäher und kluger Arbeit sich eine so hervorragende Stellung im Handelsverkehr mit der Türkei zu erwerben, die eigentlich — Rußland gebühre. Gleichzeitig wird mehr oder weniger offen die Befürchtung ausgesprochen, daß Deutschland ans eine Art von Handelsmonopol in der Türkei und ans die vollständige Verdrängung jedes fremden Einflusses hin arbeite. Nun ist allerdings auf die Aeußerungcn der russischen Presse allein kein entscheidendes Gewicht zu legen. Bereits Fürst Bismarck hat in seiner großen Rede vom 6. Februar 1888 erklärt, die russische Presse sei für ihn nur Druckerschwärze aus Papier und gelte nichts gegenüber dem Willen Sr. Majestät des russischen Kaisers. In Uebereinstiminung hiermit steht die Auslassung eine-s russischen Ministers, die dieser vor einigen Wochen gegenüber einem auswärtigen Diplomaten nach der Mittherlung eines an gesehenen Münchener Blattes gethan haben soll. Man dürfe, meinte der Minister, die russische Presse nicht mit der auswärtigen vergleichen. Das Beste, was man im Auslände lhun könne, sei. von den Ansichten und Aeußcrungen der russischen Presse möglichst wenig Notiz zu nehmen. Sie wüßte» Alle nichts, die „Nvwoja Wrenga" ebenso wenig wie die „Nowosti" und andere. Darnach ist ans polemische Ausfälle der russischen Preise allein nichts zu geben. In dem vorliegenden Falle werden sie aber durch daS Verhalten der offizielle» Kreise in Petersburg in so auffälliger Weise unterstützt, daß es Vogelstranßpolitit treiben hieße, wollte man sick deutscherseits der Erkenntniß verschließen, daß augenblick lich in dem Verhältnis; zwischen Rußland und Deutschland etwas nicht stimmt. Derselbe Graf Murawiew, der unmittelbar nach seinem Amtsantritte dem -deutschen Kaiser von Kopenhagen nach Kiel nachrciste, um sich persönlich vorzustellen, zum grössten Aerger der Franzose», kann jetzt mit einem Mal auf der Rückreise von Paris die deutsche Reichshauptstadt nicht auf der Landkarte finden, sondem umgeht Berlin in weitem Bogen und kehrt über Wien zurück. Um das Demonstrative dieses Verfahrens noch äugen fälliger zu macken, werden in Wien bochostiziellc Besprechungen obgehalten, zu denen der österreichische Minister des Auswärtigen zuaezogen wird und um derentwillen sogar Kaiser Franz Josef früher als beabsichtigt in Wie» eintrifst. Also mit gcheimnißvollem diplomatischem Avplomb in Scene gesetzte Besprechungen in Paris und Wien und gleichzeitige kühle Jgnorirung der Thatiache, daß sich auch in Berlin der Sitz eines auswärtigen Amts befindet: das ist gerade markant genug, um auch dem Laien zu zeigen, daß Absicht darin liegt. Untere Offiziösei'., die aus jeder Blume Honig zu saugen wissen, sind allerdings anderer Meinung. Sie stellen sich so. als ob das Verhalten des Grasen Murawiew in aller- schönster Ordnung wäre und weisen Pfiffig darauf hin, daß ja so wohl der Kaiser als auch der Leiter deö auswärtigen Amtes zur Zeit vou Berlin abwesend seien. Das stimmt allerdings, indeß — ist denn der Reichskanzler Fürst Hohenlohe nicht anwesend, oder betrachten ihn die Offiziösen als eine guantits nefflixoable? Bei früheren Gelegenheiten hat es ja Graf Murawiew nicht ver schmäht. mit den, Fürsten Hohenlohe zu konseriren. Auch dieses Mal hätte er mit dem Reichskanzler in Berlin alles bespreche» können, was ihm am Herzen lag. Wenn er cs trotzdem nicht gethan hat, so ist der geflissentliche Charakter dieser Unterlassung für Jeden klar, dessen Urtheilsvermögen nicht mit dem offiziösen Nebelschleier behaftet ist. Der nationale Politiker Bismarck'scher Schule wird keinen Augenblick anstehen zu erklären, daß aller Gewinn der Jerusalemer Kaiserreise für die deutschen nationalen Interessen nicht aufkvmmen könnte gegen den schwerwiegenden Nachthetl einer etwaigen ernst-, lichen Entfremdung von Rußland. Soweit sich aber zur Zeit die Lage übersehen läßt, handelt es fick wohl mehr um eine bloße momentane Verärgerung als um eine tiefgreifende Verstimmung auf Seiten Rußlands Das beste Gegengewicht gegen die Weiter-« entwickcluna des jetzigen lcichtaesvannten Verhältnisses im un-j günstigen Sinne durste jedensalls das streng loyale Verhalten fein, das Deutschland auch nach der Kaiserrcisc gegenüber russischen Interessen zur Lchau tragen wird. Wenn nicht alle politische Vernunft in die Brüche gehen soll, so wird der leitende Grundsatz der deutschen Politik gegenüber Rußland nach Bismarck'schem Muster stets darin bestehen müssen, daß wir dem Czarenreiche lede Unterstützung gewähren, die mit unseren eigenen nationalen Jn- ieressen irgend verträglich ist. Je fester die nationalen Kreise in Deutschland von der unveränderte» Fortdauer einer so instradirteu Politik überzeugt sein dürfen, desto freudiger werden sie dem kaiser liche» Zuge durch das Morgenland auch ferner folgen, und sich die von Anfang au anfgeglommene Begeisterung für die ritterliche Kreuzfahrt des Kaisers nicht verkümmern lassen. Wir haben ein Recht, uns im Weltverkehr Ellbogensreihcit zu verschaffen nach allen Seiten, und wenn unser Kaiser feinem Volle voranzieht, um ihm dem Weg zu weisen und die Bahn zu bereiten, so handelt er wie ein echter Hohenzoller, den weder ojsener Neid und unverhülltc Mißgunst noch heimliche Mvrdertücke von der Erfüllung feiner hohen Pflicht abznschrecken vermögen. Der Deutfche ist ein that- kräftiger, erfindungsreicher Industrieller, ciir gcschästsgewandter Kaufmann und die wirthschaftlichc Ansdchnungskrast der deutschen Nation hat noch lange nicht ihren Höhepunkt erreicht Wir werden daher fortsahrcn. unsere Hoheitszeichen weiter durch die Welt zu tragen, wohin immer unsere Interessen uns weisen Die Zeiten, in denen wir bei icder nationalen Regung ängstlich nach dem Auslande schielen und auf sein Stirnrnnzeln achten mußten, sind endniltig vorüber. Unseren Platz in der Sonne verlangen wir jetzt auch, damit wird sich das Ausland wohl oder übel befreunden müssen. Wir denken aber nickt daran, Alles für uns in Anspruch zu nehmen und jedes irenidc Leben »m uns her zu ersticke». Vor Allem erkennen wir gern gegenüber dem mächtigen russischen Nachbarreiche die ihm auf Grund eines natürliche» Entwickelungs gesetzes zukvmmende Vorherrschaft in Ostasien an und verlangen nichts weiter, als das; Rußland auch seinerseits uns in solchen Gebiete» nichts in den Weg legt, wo wir, wie in Kleinasien, ans Grund der sorgfältigen unermüdlichen Thätigkcit unserer Reisen den, Ingenieure, Techniker und Kapitalisten einen natürlichen Aik- sprnch aus ungehinderte Entfaltung nuferes Wettbewerbs geltend machen dürfen. Befürchtungen politischer Ar! braucht deshalb keine fremde Nation zu hegen. In Petersburg insbesondere sollte man sich erinnern, das; die vortrefflichen persönliche Beziehungen Kauer Wil- helmSzn dem Sultan AbdulHamid l i. noch nnin'ttelba'vor der An kunft des Kaisers in Koiistankinvpcl der kretischen Viermächtepolitik zu einem vollständigen Triumphe vcrholfcn haben, indem der Sultan, in Würdigung der ihm bekannten Anschauungen seines hohen Gastes, am Tage vor dem Eintressen des Kaisers in Konftanlinopel den Bot schaftern der vier Mächte die Mittbeilnng zngehen ließ, daß die Pforte alle Bedingungen des Ultimatums annehme. Es wird der Leitung der deutschen auswärtigen Politik bei der dem- nächstigen Fortentwickelung der internationale» Lage voraussicht lich nicht an weitere» Gelegenheiten reble», um der vollkommene» Loyalität Deutschlands gegenüber Rußland greifbare» Ausdruck zu geben. Tann wird auch der Sonncnglnnz, der von der morgenlündifchen Reise unseres Kaisers ansstrahlt, mit einem Schlage daS leichte Gewölk verscheuchen, das in der letzten Zeit an dem Horizonte der deutsch-russischen Beziehungen ausgetaucht ist. Kaiser Wilhelm, der daS Erbe feines Großvaters verwaltet, wird nie die denkwürdigen Worte vergessen, mit denen der sterbende Kaiier Wilhelm I. seinem Enkel die Beobachtung eines freund schaftlichen Verhältnisses zu dem großen östlichen Nachba'ueiche aiiemvsahl, die Worte: „Stelle Dich gut mit Rußland l" Aus diesem Zeichen wird auch die wtzige Rene des Kaisers nicht heraus treten. Dafür bürgt das politische Interesse des Deutschen Reiches, den; eine Uebcrwersung mit Rußland schnurstracks znwidcrlänft. Kernschreib- nnv Aernsprcch-Brrtchte vom 22. Oktober. Pera. Das Kaiserpaar begab sich 2>l- Uhr nach Dolma- Bagdsche, auf der Fahrt von der Bevölkerung auf daS lebhafteste begrüßt, zu dem Tiner. An deuvelben nahmen auch das Gefolge, die Mitglieder der Botschaft und die hoben Würdenträger theil. Um ö Uhr erfolgte die Abreise. Der Abschied vom Sultan war ider freundlichste und herzlichste. Bor der Kaiserin verneigte sich der Sultan wiederholt, ihr die Hand mehrmals drückend, von dem Kaiser verabschiedete sich der Sultan durch wiederholtes längeres Händeschütteln Auf der Fahrt zur „Hohenzoller»" wurde das Kaiserpaar von den Mitgliedern der deutschen Kolonie begeistert begrüßt. Die Schisse gaben den Salut ab. Die am Meere an- gesammelte Menge brachte begeisterte Ovationen dar. Das Wetter ist schön. Der Kaiser schenkte dem Sultan einen goldenen Stock, genau dem von Friedrich dem Großen gebrauchten nachge bildet; ferner stiftete der Kaiser einen Brunnen nach eigenem Entwürfe. Berlin. Der Kaiser hat auf Antrag der Protcktorin der Vereine vom Rotbcu Kreuz, der Kaiserin, beschlossen, in Anerkenn ung der hohen Bedeutung dieser Vereine und der großen Verdienste. Welche sic sich im Interesse der leidenden Menschheit im Kriege wie im Frieden erworben haben, für besondere Leistungen im Dienste des Rothen Kreuzes und der ihm verwandten Aufgaben ein neues Ehrenzeichen zu stiften, die Rothe Kreuz-Medaille, die aus st Klassen in Bronze. Silber und Gold bestehen soll. Zur Verleihung sind nur solche Männer, Frauen und Jungfrauen bor zuschlagen, welche sich durch mehrjährige erfolgreiche Thäligkeil oder durch hervorragende Einzelhandlungen »in die Sacke des Rothen Kreuzes verdient gemacht haben. Vorschläge zur Verleih ung haben ohne Rücksicht auf die Lebensstellung zu erfolgen. Die Stlstungs - Urkunde wird am heutigen Geburtstage der Kaiserin vom „RcichSauzeiger" pnblizirt. Die 1. Klasse des neuen Ehren zeichens haben erhalten: Vice-Ober-Cercmonicnmcister von der Knesebeck, Vorsitzender des Central Komitees vom Rothen Kreuz, und Gräfin von Jhenplitz, Vorsitzende des vaterländischen Franen- Vereins. Berlin. Der „RcichSauzeiger" reprodiirirt unter./Nichtamt liches" den gestern von der „Nordd. Allg. Ztg." veröffentlichten aus der Berichtcrstnttnn " " . » Ka verpaar mit dem . g des kaverlichcn Konsulats in Alexandrien über einen anarchistische» Mordmöchlag gegen das Kavcrpaar mit dem Hinzufügen, die gerichtliche Untersuchung werde von dem italienischen Konsulargericht in Alexandrien weiter- fführt. — Eine in Athen erscheinende Zeitung hatte bereits fünf ägc. bevor die erste Meldung über die Attentats-Vorbereitungen eine gegen Nunmehr . . . seit meh reren Wochen Kenntniß von dem verbrecherischen Plane bestanden habe. Berlin. Nachdem für diejenigen Jndustriegruppen, auf welche sich die Produktions-Erhebungen des Reichsamts des Innern zuerst erstreckt haben, die beantworteten Fragebogen fast vollzählig eingegangen sind, ist aus Anordnung des Ltaaisiekretärs Grasen Poiadvwsky die Sichtung der Fragebogen und die Verarbeitung des darin enthaltenen Materials in Angriff genommen worden. Während der Inhalt der einzelnen Fragebogen ausschließlich zur Kenntniß der wenigen mit ihrer Bearbeitung betrauten Beamte» kommt und im Uevrigen strengstens geheim gehalten wird, wird selbstverständlich das Gesamnttergebmß der Erhebungen in jedeni Industriezweige vor der Veröffentlichung den betheiligten Kommis sionen des wirthschastlichen Ausschusses und den zu diesen zu gezogenen Sachverständigen zur endaillige» Beurlheilimg vor gelegt werden. Gegenüber der Meldung, daß nach Abschluß der vorangegaiigenen langwierigen Verhandlungen nunmehr die Ein richlniig eines telephonischen Dienstes Berlin - Paris - Brüssel gesichert sei. wird zuverlässig gemeldet, daß an zuständiger Stelle von einer solchen Ferinprcchlinic nichts bekannt sei. Sollte es zu einer Fernsvrcchvcrvindnng zwischen Paris und Berlin kommen, so würde sie sicher direkt und nicht mit dem Umwege über Belgien heraeitellt werden. - Tie Zeitungs-Mittheilnnacn über einen an geblich bevorstehenden Wechicl in der Besitzung des Oberpräsidinms zu Posen werden offiziös dementirt. - Ter Reichskanzler emvfing gestern im Beisein des Uiitcc-StankSsikretärs des Auswärtigen. Freiherr» von Richthose», den Besuch des Prinzen Schna es Saltcmeh. des zweiten Sohnes des Schah von Persien. Der Prinz war begleitet von dem persischen Minister Davcm Magan und dem hiesigen persische» Gesandten. Ter Reichskanzler hat heule den Besuch des Prinzen in der persischen Gesandtschaft erwidert. — Der bisherige Lehrer an der Königlichen Kunstgewerdesihnle in Dresden. Prvieiivr Haraind-Richter ist zum Direktor der Königl. Fachschule für Mckall-Industrie in Iserlohn ernannt worden. — Der sächsische Hauptmami von Tettenborn vom 2. Grenadier-Regiment 101 „Kaiier Wilhelm. König von Preußen" erhielt den prcußisihen Kronenvrden 1. Klasse, der Ver- lagsbuchhändler Johannes Trunow in Leipzig den preußische» Rothen Adlerorden -I. Klasse. - Die Kvntroie über die Ausländer, die in Deutschland, sei es vorübergehend, sei es länger dauernd Ansenthalt genommen haben, ist neuerdings in den einzelnen BundeSstaalen dnrca eine umsassinde Organisation des Meldewcsens und durch regellnäßige Berichterstattung über die an- und abstehen den Ausländer auSgcstaltet wurden. Der Kaiser gedenkt der Einweihung des neue» Abgeordnetenhaus Gebäudes beiznwvhnen. Ter Zusammentritt des Landtages ist erst für Mitte Januar zu erwarten. — Einer hiesigen Korrespondenz zufolge hat zwischen einem Offizier und einem Rechtsanwalt im Thiergarten ein Pistolenduell stattgcfunden, wobei der Rechtsanwalt durch Zer schmetterung des Kugelgelenkes der rechten Schulter schwer verletzt sein toll. Als Ursache des Duells wird angegeben, daß der Rechtsanwalt in einem Pferdebahnwagen über die Füße des Offi ziers gestolpert sei, woraus der Letztere beleidigende Aeußerungen gethan hätte. Berlin. In hiesigen wisienschaftlichen Kreisen, namentlich unter den bakteriologischen Forschern herrscht die Meinung vor, das; wegen der Wiener JnfektionSsälle keine Ursache zu der Be sorgnis; vorhanden sei. als könnte die Seuche weiter verschleppt werden. Plan ist der Ueberzengung, das; der Crkranknngsherd durchaus beschränkt bleiben werde. Birchow hat sich dahin aus gesprochen, das; die Berhästnisse bei der Pest insofern günstiger lägen, als ;. B. bei den Pocken, als bei erslerer die Krnnkhcits kenne nicht durch die Lust zugetrngeu würden. Andererseits mein: Birchow, daß es mit inneren hngieniicheu Maßnahme» noch immer schlecht bestellt sei. Sie beruhte» aus den Gendarmcn und den Schutzmännern, sie sollte» aber in uns selber liegen, wir sollten mit uuS persönlich den Anfang machen und das tlum. was uns die Wissenschaft lehre. Der Direktor des Reichs-Gesundheitsamts Geh. Rath Dr. Köhler erklärte, das; ans dem Reichs-Geiundhcits Amte Versuche mit Pest-Bazillen niemals gemacht worden ieicn, sie seien immer gefährlich erschienen. Sie zu verbieten, habe mau aber kein Recht. Sollte in Wie» die Gefahr. waS er nicht glaube, sich vergrößern, und der Gedanke au Abwehr-Maßregeln die Re gierung beschäftige», so sei der Kultus Minister die Instanz: und toll daS Reich Schritte thun, so habe der Reichskanzler die Einzel Regierungen anzuweiscu. Geh. Rath v. Leyden hält die Gefahr nickt für fo groß; es handle sich doch nur uni künstlich gezüchtete Bazillen, die nicht ihre ursprüngliche Kraft besäßen. Hambur g. Der Senat beantragte die Herstellung eines neuen Hasins für die Haust urg-Amerika-Linie cm dem O-uai Wälder Die Kosten für denselben sind auf 20,600,000 Mk. ver anschlagt. * Breslau. Die „Schlesische Zeitung" meldet aus Glvaau: Die Strafkammer verhandelte heute gegen die wegen der Äah!- krnwnlle in Grimberg.in Schienen Angeklagten, Bon 17 der selben wurde nur einer nreigewroche», 16 wurden m Griängms;-- strafcn von 2 Wochen bis zu 2 I ihren vernrtheilt As ü n ch c n. Ein deutsches Munklest findet hier nächstes Jahr in der Zeit zwischen Ende Mai und Mitte Juni statt. Tarel. Der „Gemeinnützige" meidet: Ans dem Gleise der von Neuenburg nach Borborn führenden Cisinbahn innd man heute Morgen eine Eisenbahnschiene und mehrere Schwellen aucr über die schienen gelegt. D»S Hindcrniß wurde vom Ei'cnbghn- wärter rechtzeitig bemerkt, so daß der 0 Uhr 10 Mumien fällige Zug rechtzeitig rum Hasten gebracht werden konnte. Tie Gendar merie ist in voller Thäügkeii. Wien. Der Bruder deS verstorbenen Spitaldieners Bahn ich. der mit dem Verstorbenen während dessen Erkrankung beisai -men war, wurde, obwohl vollkommen gesund, in dem Spital für Jnsik- tionstrcmkheite» behufs Beobachtung mstergebrcichi. Desgleichen wurde die Dienerin des Dr. Müller vorsichtshalber dort untergebmcht. Dr. Müller zeigte heute Mittag eine Teinperatnr von M.ö Gr. an. Das Scnsorium ist etwas benommen. Tic Wärterin Pecha ist be wußtlos. Die Temperatur ist 40 Gr. li»! II U!» Vormittags trat die Permanenzkommilsion zu einer Bernthnnq zusammen. Ter Dekan der medizinischen Fakultät hat an die klinischen Vorstände in dem Allgemeinen Krankenhause ein Rundschreiben gerichtet, durch welches die Vorlesungen und Kurse in dem Krankenhanse für einige Tage geschlossen werden. Die Maßregel wird mit Reinigimgs- arbeitcn motivlrt. * Wien. Die zweite Wärterin des verstorbenen Laboratorium- dienerS Bahriich ist, der „N. Fr. Pr." zufolge, heute erkrankt. Pest. Abgeordnetenhaus: Der Minister des Innern beant wortete die Interpellation, betreffend die Erkrankungen an der Pest in Wien und stellte fest, daß seitens der österreichischen Be hörden alles geschehen ici, um der Verbreitung der Epidemie vor- zubcugen; auch in Ungarn würde alles Nöthigc geschehen. Aber s - L »
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