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Dresdner Nachrichten : 11.07.1936
- Erscheinungsdatum
- 1936-07-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-193607113
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19360711
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19360711
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1936
- Monat1936-07
- Tag1936-07-11
- Monat1936-07
- Jahr1936
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 11.07.1936
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Moroen-AoSgabe, Str. 323 Sonnabend, u. KM l»ss kll Gegrünöet 1KAH »nzelnenprel!« II.PreUNst« Nr.1: MlMmeier«ea, mm brett) ll,bi»p!> NachlLIIe nach Etage! 0, gamUIenan,eigen u. Eiellengeluch« MMimeler- ,eUe 6 «Pf. gillergeb. «» «Pi. — Nachdruck nm mit Quellenangabe Tietdner Nachrlchien. Unverlangie Schrililliicke werden nicht aulbewahrt Druck u. Verlag r LiepschLVelchardt, Dre«den-A. l, Marten» Die« Blatt enthält di« amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschast Dresden und de» Schiedsamt«» beim «Vberversicherungsamt Vrcsden NeÄuna^iret^LaÜ!' monoltti«, »»» « «rrirvarvr, vrrovrn»«. I, tiearirn» L°stb-»ug «L^,g L straße ZS/». Fernruf 252-1. Postscheckkonto loSS Dresden whn, V°st,usteNung«gebahr) bet Hebenmal wichen», verland. «injel-Rr. »0 «ps., außer halb Sachlen« mit «bend-Äuigabe lb «p>. Ois p^sisssLrs vsn sn «ßis LoZv/sts AchnWe Zusammenarbeit Paris-Moskau Frankreichs Lustfabrtmiuifter kann nicht abteugnen Parls, 10. Juli. Vor einigen Tagen Halle der Abgeordnete dekerillisdie aufsehenerregende Mitteilung ge macht, dah der französische Luftfahrtmlnlster Lot in Auswirkung des Bündnisses mit Sowjetruhland der Sowjelslugwaffe das letzte Modell eines neuen französischen Allegergeschühes ausgeliefert halte. Diese Enthüllung hatte zur Aolge, dah der französische Oberst Bellangersich weigerte, eine zu dem Geschütz erfundene Richteinrlchlung dem Lustfahrtmlnisterium vorzulegen, weil er befürchtete, dah dieselbe ebenfalls an die Sowjets weitergegeben würde. In der heutigen Sitzung der fran zösischen Kammer kamen diese Vorfälle zur Sprache. Obwohl eine politische Aussprache im Interesse der französischen Auhenpolitlk vermieden wurde, lieh die Rede Lots zur Genüge erkennen, dah Arankreich tatsächlich entschlossen ist, den hohen technischen Stand seiner militärischen Ausrüstung den Sowjets unbedenklich zur Verfügung zu stellen. Die Gefahren der Sowjetrüstungen für die europäische Sicherheit müssen dadurch in erheblichem Mähe wachsen. Zum Antrag beS Rechtsabgeorbnete« de Kerillts wegen der geplante« Ueberlassuua -er Plitne der «ene« Iran» zSsilche« Klugzeugkan»«« 2» an die Sowjetunion «tinfchte -er Lustfahrtmlmfter Pierre Cot im Name« -er Regierung die josortig« Aussprache. de Kerillts erklärte darau^daß er keine politische, sonder« lediglich eine technische Aus sprache gewlluscht habe, und »«tmahrte sich gegen de« Vorwurf, baß er die »wische« Frankreich und Sowjetrußland bestehende« Geheim» abkommen ausgebeckt habe. iCot ries dazwischen: Es bestehen gar keineis Er wies dann darauf hi«, daß ständig sowjetrussische Kommissio» ne« «ach Frankreich käme«, und fordert znm Schluß seiner Ausführungen, daß der LustsahrtauSschnß der Sammer mit der Untersuchung seines Antrages betraut werbe» möge. Anschließend ergriff Lustfahrtminister Pierre Cot das Wort. ES handle sich darum, zu wissen, so führte er aus, ob Frankreich bei Sowfetrußlanb den Grundsatz der technischen Zusammenarbeit anwenden wolle oder nicht. Er sei entschlossen, diesen Grundsatz bei allen Ländern an zuwenden, die sich s ll r daS Snstem der kollektiven Sicherheit entschieden hätten. Dann richtete Cot gegen de Kerillts den Vorwurf, daß er diese Angelegenheit vor die Kammer ge bracht habe, ohne sich um die Rückwirkungen auf daS Aus land zu kümmern. Derartige Auseinandersetzungen in der Kammer könnten den Eindruck im Ausland erwecken, daß ein Militärbündnis zwischen Frankreich und Sowjet- rußlanü bestände. Ein derartiges Bündnis sei aber nicht vor handen. Cot stellte bann einen Vcrtrauensantrag gegen die An frage des Abgeordneten de Kerillts, woraus die Kammer mit 408 gegen 162 Stimme» der Regierung ihr Vertrauen aussprach. Die Kammer hat im Verlause ihrer FreitagSsihung einen Gesetzentwurf über die Eröffnung eines neuen Kredites für die national« Verteidigung in Höhe von 500 Millionen Franken angenommen. Ptrrre Cot soll zurücklrelen Paris, 10. Juli. Das „Echo deParis" nimmt als erste französische Zei- tung zu den Erklärungen des französischen LnstsahrtministerS Pierre Cot in der Kammer in Zusammenhang mit der An- frage -cS rechtsstehenden Abgeordneten de KcrilliS wegen der Auslieferung des Modells der Flugzeugkanone 29 an Sowfet- rußland Stellung. Das Blatt richtet »ngcmeln scharf« An griffe gegen den Luftsahrtminister, dessen Rücktritt es fordert. Weder der Oberste Kricgörat noch der Oberst« Rat der Mili tärluftfahrt, so schreibt das Blatt, seien vor der Auslieferung -es Modells um ihre Meinung befragt worben. Was Prag anker „kriegswichtigen" Betrieben versteht Reue Knebelung des Su-eten-eutschtums -urch -as „Staatövertet-tgungsgesetz" . Prag, 10. Juli. Am 10. Juli erschienen in der Gesetzessammlung »rei «eitere DurchsührungSverordnnnge» der tschechoslowakische« Regierung zum GtaatSvertetdtgungSgeseß. Die erste Verordnung betrifft die Wahrung der StaatS- verteidigungsinterejsen bet Ausübung der Recht sprechung. Die gerichtlichen und staatlichen Organisationen und Aemter werden verpflichtet, sämtliche Angelegenheiten, die im Interesse der StaatSverteidtgung geheimzuhalten sind, durch die Akten oder bet den Verhandlungen nur jenem Kreis von Personen zur Kenntnis gelangen zu lassen, der in ganz bestimmten Fällen hierzu berechtigt ist. Die zweite Verordnung enthält die Festsetzung der Liegenschaftsrechte in der Grenzzone im BefestigungS- giirtel in allen für die StaatSverteidtgung wichtigen Orten. Di« wichtigste der brei Verordnungen betrtsst die Durch» sührnngSbestimmnngen des GtaatsverteidigungSgesetzeS durch Festsetzung der kriegswichtigen Betriebe. Als „kriegswichtig? «erbe« nahezu sämtlich« Jnduftri«, betriebe bezeichnet. Kriegswichtige Betrieb« sind auch GaS», Master» und Elektrizitätswerke sowie all« BerkehrSunler» «ehmnnge«, gesundheitlich« Anstalten und Einrichtungen, serner Organisationen, die für de» gemeinsame» Aukaus «nd verkaus von Rohftosse» geschasse» wurden. Durch die Verordnung werden auf all« betroffenen In dustrien folgende Bestimmungen des StaatSvertetdtgungS- gesetzeS ausgedehnt: Ausländer dürfen ohne vorherige Zustimmung der Militärverwaltung nicht beschäftigt werden. Die Zustimmung kann jederzeit und ohne Angabe von Gründen verweigert werden. Ferner dürse« in allen sür die GtaatSverteibigung wich tigen Unternehmungen ^staatlich unzuverlässig« P«rlo»«u nicht beschästig« werden. Wer „staatlich ««»«verlässig" ist, -e» stimmt die politisch Behörde. Auch Besitzer ober Verwaltungsorgane einer kriegswichtigen Unternehmung dürfen nicht staatlich unzuver- lässta« Personen jein. Wenn einem Unternehmer angezetgt wird, baß einer ober mehrere seiner Angestellten „politisch unzuverlässig* sind, ohne daß er sie sofort entläßt, kann die Zwangsverwaltung über seinen Betrieb verhängt werden. * Die Gründe dafür, den Begriff „kriegswichtig* so un geheuer weit zu ziehen, liegen aus der Hand. Einmal wird dadurch offenbar, daß die Tschechoslowakei tatsächlich ein Hoch gerüst e t es'L a n d ist, hauptsächlich aber entspringt die Fassung der Durchführungsverordnungen LeS berüchtigten StaatSverteidigungsgesehes dem Bestreben, eine bequeme Handhabe gegen die Suüetcndeutschen zu erlangen. Sie sind eS, die in den vom StaatSvertetbigungSgesetz willkürlich abgesteckten „Grenzzonen" leben, und ihre Industrie soll, soweit sie alle bisherigen Schikanen noch überstanden hat, nun endgültig zugrunde gerichtet werben. Denn — so sagt man sich kaltblütig in Prag — sind die Sudetendeutschen erst wirtschaftlich ausgehungert, so werden sic auch polt- t i sch gefügig werden. DaS aber hieße, daß sie alle kulturelle Eigenart aufgeben, ihre Schulen, ihre Sprache verlören, kurz: aufhörten, Deutsche zu sein. Die Auswirkungen -eS neuen StaatSverteidigungsgesetzeS, das in schreiendem Unrecht den einfachsten Forderungen des Minderheitenschutzes wider spricht, sind noch gar nicht abzusehen. Der Letter -er italienischen Wirtschaft tn Verltn Berlin, io. Jul«. Graf volpi, »er Leiter der gewerblichen Wirt schaftsorganisation Italiens, ist in Berlin angekommen, um mit den Spitzen der deutschen Wirtschaftsorganisation in Ver bindung zu treten. Graf Volpi und Frau waren Donners tag abend bet dem RetchSwirtschaftSminister RetchSbankpräsi- deut Dr. Schacht «ud Frau zu Gast, wobei der italienische Botschafter und eine Reihe führender Männer der deutschen Wirtschaft mit ihren Frauen tetlnahmen. Gras Volpi wird tn den nächsten Tagen eine R«the von Besprechungen und ve- stchtigungen vornehmen. Sm Zeichen -ev fünf Ntnve In zwanzig Tagen wird über der Hauptkampsbahn des NeichssportfeldeS, über den 6000 Sportlern aus V2 Nationen und vor den Augen von 100 000 Zuschauern zum ersten Male die olympische Fahne mit den fünf Ringen auf weißem Tuch emporsteige«, wird bas olympische Feuer angefacht sein und wird vom Glockentnrm der Kampsstätte aus erzenem Munde die olympisch« Botschaft über die Erde klingen: „Ich rufe die Jugend der Welt!" Noch zwanzig Tage, aber schon heute steht die Welt im Zeichen der Xl. Olym pischen Spiele, die ihre Schatten über die Irrungen und Wir rungen der Politik vorauswerfen. Für vierzehn Tage wird dann die Weltöffentlichkeit ausruhen vom Streit der Mei nungen und wird auf ein anderes, höher gelegenes Kampf feld die Blicke richten. Schon einmal, vor genau zwanzig Jahren, sollte Deutschland die wiedererweckten Olympischen Spiele durchführen. Das Schicksal hat cs gewollt, baß sich die Jugend der Welt damals auf dem Schlachtfeld gegenüber stand. Nun geht wieder der olympische FriedenSrus über die Erde, und die Vertreter der fünf Kontinente werden in kameradschaftlichem Geiste, wie es im Symbol der ver schlungenen Ringe der olympischen Fahne zum Ausdruck kommt, um die goldenen, silbernen und bronzenen Ehren preise streiten. Deutschland, und vor allem die Reichshauptstadt, ist bereits jetzt vom olympische» Fieber erfaßt. Ueberall sieht man schon die fünf Ringe leuchten, auf den Kampfstätten werden die letzten Vorbereitungen getroffen, und die Zei tungen berichten von Tag zu Tag ausführlicher über das herannahende WeltereigniS. Jeden Tag treffen neue Mann schaften in Berlin ein und beziehen ihre Quartiere im Olym pischen Dors. Die Beteiligung ist über alles Erwarten groß, sie wächst noch von Tag zu Tag. Es steht bereits fest, daß die Olympischen Spiele in Berlin, was die Zahl der teil nehmenden Nationen und der aktiven Kämpfer betrifft, alle früheren Spiele weit in den Schatten stellen wird. Noch vor drei Jahren, im ersten Ncgicrungsjahr Adolf Hitlers, war eS sehr zweifelhaft, ob „Berlin 1030" überhaupt tn der geplan ten Form durchgesührt werden konnte. In aller Welt be gannen die wohlbekannten Hetzer ein schändliches Kesseltreiben gegen das erneuerte Deutsch« land. Sie waren gewissenlos genug, eine große FriedenS- idee, die mit den Gegensätzen der Politik nicht das geringste zu tun hat, zum Tummelplatz geifernden Hasses herabzuwttr- digen. Kommunisten, Juden und Emigranten waren auch hier die Anführer. Mit den gemeinsten Mitteln wurde gegen die Durchführung der XI. Spiele im Deutschland Adolf Hitlers zu Felde gezogen, und lange Zeit sah eS aus, als ob dieses Wühlen hier und da Erfolg haben sollte. Dann aber hat die Welt erkannt, mit welchem Ernst und mit welcher Sorgfalt Deutschland bet der Vorbereitung der Spiele zu Werke gtng. Man sah die Bilder von den einzigartig«: Kampfstätten, die auf dem Berliner Reichssportfeld nach und nach entstanden, man hörte Wunderdinge vom Olympischen Dorf, von der großzügigen und wahrhaft gastfreundlichen Unterbringung der Sportler, und als bann die Winterspiele in Garmisch-Partenkirchen gleichsam einen Vorgeschmack auf die Hauptspiele gaben — einen Vorgeschmack, der in aller Welt Begeisterung und Anerkennung auslöste —, da setzte sich der gesunde sportliche Geist überall durch, und die Hetzer und Hasser mußten einsehen, daß ihre Sache ver loren war. Heute dürfen wir sagen, baß der Erfolg der Xl. Olym pischen Spiele schon jetzt felsenfest steht. Nicht trotz der nationalsozialistischen Negierung in Deutschland, sondern gerade weil ein anderes Deutschland tn den Augusttagen l98ü Gastgeber der Welt sein wird, weil ein neuer, macht voller und ehrenhafter Staat die Vorbereitung und Durch führung der Spiele übernommen hat. Dem Führer und Reichskanzler vor allem ist es zu verdanken, wenn die Sportler der 52 Nationen so wunderbare Kampf stätten vorfinben werden, wie sie das gigantische Stadion mit über 100 000 Plätzen, das Schwimmstadion für 28 000 Zu schauer und die übrigen Anlagen barstellen. DaS Olympische Dorf wäre nicht gebaut worden, wenn nicht die wiedererstan dene deutsche Wehrmacht bei dieser in der ganzen Welt be wunderten Heimstätte für 6000 Olympiakämpfer Pate gestan den hätte. Die Welt, die schon tn Garmisch-Partenkirchen von Tag zu Tag mit größerem Staunen die deutsche Organt- sationSkunst anerkannte, wird in Berlin noch ganz andere Dinge zu sehen bekommen. Hunderte von Rundfunksprechern, 2000 Berichterstatter der größten Zeitungen aller Länder werben mit Hilfe eines geradezu genial erdachten Nachrichten systems den Völkern einen lebendigen Bericht von den Ber liner Ereignissen vermtttelm Darüber hinaus kommen Hunderttausende von Ausländern, »um Teil auf Reisen um die halbe Welt, nach Deutschland, um Augenzeugen der ol-m-
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