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Sächsische Volkszeitung : 13.01.1920
- Erscheinungsdatum
- 1920-01-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192001138
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19200113
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19200113
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Volkszeitung
- Jahr1920
- Monat1920-01
- Tag1920-01-13
- Monat1920-01
- Jahr1920
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 13.01.1920
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Nr.V »V« AEy. GeschLst«ftellr »nd Redaktion, «eeoden»»! 1«, ztzolbeinstrahe 4» Dienstag, 13. Janw'.r ^20 Feensrrecher LI Pok.ji^eck»konLo Leipz!, > ' i 4TS'? «rMaSvrrt«, «lerleyghcNiy ja »er «elchgfisltetie über von der Po>, adgeyon A»vo>">« -e n>tl lUvst, Bei!»!,, <> »>»-< «»«aabe n«.4ki^. I» Dresden und ganz Demlchttmd irci Haus ««Sande g -«c-, AuSgave l> »i vo i« — «ie Edchstvde »ollSzetluua erichetot NU allen Wochc-tttngcn »aidm, «precklluude »ei üiednttiou: !» b,s «>k Udrvorni t»n»«,a«a I SU»! u,me voll »»r'l.,, i«>-,gt-» t»k 1«- »-->!, voll fznnntcenaaze Pt! t>« «i Uh, vl»m vr«llS jt!i PU! Penl-Lp.MzeNeM'z. im «evE'Uit'r.S,» K--»., >e,«v^ ,'En >>-:»,„«<»,!«»>!„, .-»r... omch 8«a» lprecher nilipep,Vene peil kvinic» v'ir die e-,l„.Ilwlei! ,ür di, de, Teile? I»il, ldeine-««», Die Selbstausschließung in Bayern si? Daß der Beschluß der Mehrheit des nnßerordcntlichpn Partei tages der B a i) e r i s ch en VvlIspartei von großer Bedeutung I ist, darüter Naben wir schon in unserem Artikel vom Sonnabend den ^ 10. Januar keinen Zweifel gelasseik. Daß die zentrumsfeindliche Presse j diesen Vorgang, der die formelle Trennung der Abgeordneten der ! Bayrischen Volkspartei von der Zentrumsfraktion der deutschen Nativ- ^ nalversammlung bezweckt, weidlich ausnutzt und ausschlachtet, war vor- : auszusehen und kann nicht weiter Wunder nehmen. Wir haben nicht die Absicht, uns mit allen diesen mehr oder minder geistvollen Aus lassungen im einzelnen zu befassen, möchten jedoch nicht verfehlen, wenigstens ein solches Argument aus der gegnerischen Presse heraus zugreifen. Die Berliner Schriftlcitung des „Dresdner Anzeigers" (Nr. 20) bemerkt außerordentlich tiefsinnig, es werde vielfach als auf fällig bezeichnet, daß der Konflikt Hcim-Erzberger auf der Tagesord- i uung des Neichspnrleitages nicht genannt werde. Die Tagesordnung ! des Rcichspartcitages ist bekanntlich schon vor einiger Zeit vervffent- i licht worden, die Angelegenheit mit der Bayerischen Volkspartei ist - aber erst am letzten Freitag in ein kritisches Stadium getreten. Wie ! cs daher möglich gewesen sein soll, diese Sache auf die Tagesordnung ' offiziell zu setzen, bleibt das Geheimnis der Berliner Schriftleitung des " „Dresdner Anzeigers". Das Blatt mag sich beruhige». Denn die ( Verhandlungen auf dem Berliner Parteitage werden in aller Oeffent- l lichkeit geführt werden und auch die Berliner Schristleitnng des ge- l nannten Blattes kann sich eine Pressekarte besorgen. ES sind von i Parteifreunden gewisse Bedenken dagegen erhoben worden, daß sich ! die Verhandlungen des Parteitages in aller Oeffentlichkeit vollziehen - werden, und zwar mit dem Hinweis darauf, daß mau auf eine loyale Besprechung dieser Verhandlungen bei einem sehr großen Teil der zeutrnmsseindlichen Presse nicht rechnen könne. Dieses Argument ist gewiß nicht so ohne weiteres von der Hand zu weisen, denn man hat di- Berichterstattung über die Deutschen Katholikentage durch dieie Presse noch sehr gut in Erinnerung. Trotzdem stehen wir auf dem Standpunkt, daß cs der einzig richtige Weg ist, wenn die Reichs- parteilcitung die Presse auch der Gegner und damit die volle Ocffcnt- lichkeit der Verhandlungen zuläßt, so wie das auch heute bei den meisten anderen Parteien der Fall ist. Gegensätze gibt es in jeder Partei. Im übrigen aber haben wir nichts zu verheimlichen und zu vertuschen, und wer sich objektiv über die Vorgänge auf dem Reichs parteitag unterrichten will, der muß eben zur Zentrumspresse greisen, eine Forderung, deren Erfüllung für unsere Wählerschaft wohl selbst verständlich ist. Inzwischen hat sich zu den Vorgängen in Bayern die Berliner Zentrums-Parlaments-Correspondcnz geäußert, und wie der „Dresdner Anzeiger" ganz richtig sagt, in sehr bemerkens wertest! Weise. Wir haben schon am Sonnabend darauf hingewiesen, daß die Hoffnungen unserer Gegner ans einen Zerfall des Zentrums sich nicht erfüllen werden. Nun gibt auch die Zentrums-Parlamcnts- Correspondenz der sicheren Zuversicht Ausdruck, daß das Ausscheiden der Bayerischen Volkspartei kein dauerndes sein werde, daß es viel mehr, wenn auch nicht gleich, gelingen werde, das frühere Verhältnis wieder hcrzustellcn, was ja schließlich auch im Interesse der Bayerischen Volkspartei selbst liege. Die Correspondcnz macht aber mit Recht darauf aufmerksam, daß an dem Ausgang des Bayerischen Partei tages die Tr-ckbereien des Abgeordneten Dr. Heim mit schuld seien, der in einer Meise gegen das Zentrum in Bayern arbeite, der jeder sach liche Hintergrund fehlt. Wir möchten das nochmals unterstreichen. Wer Herrn Dr. Heim kennt, und seine Tätigkeit im letzten Jahrzehnt verfolgt hat, der wird sich darüber allerdings nicht wundern. Er Hot jetzt gewiß einen Erfolg errungen, aber es ist ein Pyrrhussieg. Tie gegnerische Presse liebt es, soweit wir sehen können, aus de» Vcr- Isandlungen des Parteitages der Bayerischen Volkspartei einzelne Stim men, die ihr genehm sind, herauszugreifen, während sie die warnen den Auslassungen totschweigt. Neben Dr. Heim hat sich als ein Ver fechter der Trennung i» sehr starken Worten der bayrische Abg. Held- Regensturg hervorgetan, der, nebenbei bemerkt, gar kein gebürtiger Bayer ist, sondern aus Rhein-Preußen zugezogen kam. Die Gegen sätze zwischen den Herren Heim und Held aus der einen Seite und dem Reichszentrum aus der anderen Seite sind durchaus nicht etwa nur in gegenwärtigen Verhältnissen zu suchen, sondern sie sind auf die Kricgs- zeit zurückzufahren. Die beiden Herren und ihr Anhang haben während des Krieges sehr mit den Alldeutschen sympathisiert, standen der Vater landspartei durchaus nicht ferne und ihre Freundschaft mit den preu ßischen Konservativen ging so weit, daß sie, ganz im Gegensatz zu ihrer früheren Haltung, sich sogar sehr deutlich gegen eine Reform des preu ßischen Dreiklassenwahlrechles aussprachen. Wir wollen das heute hier nur andeuten, um damit zu zeigen, daß die Zusammenhänge mit den jetzigen Vorgängen doch bedeutend tiefer liegen. Der Entschluß der Mehrheit des Parteitages der Bayerischen Volkspartei muß zum mindesten als voreilig bezeichnet werden. Und darin drücken sich auch die durchaus unsachliche Agitation und die zum Teil rein persönlichen Beweggründe des Herrn Dr. Heim ans. Der Vorsitzende der Fraktion der Bayerischen Volkspartei in der Na tionalversammlung, Abg. Domkapitular Leicht, machte auf der Münch ner Tagung den Vermittlungsvorschlag, bis zur klaren Stellunanakme der Fraktion des Zentrums in der Nationalversammlung und des Neichsparteitages der Zcntrumspartei in der Frage des Einheitsstaates die Entscheidung zu verschieben. Bei einigermaßen gutem Willen wäre es doch wahrhastig möglich gewesen, dieser, Verniitilnngsvorschlag zw znstiwmen. Aber das wollte ja eben Dr. Heim nicht. Seine Absicht war es, uocb vor dein Reichsparleitng den Bruch zu vollziehen. Tie Verantwortung, die sich er und seine Anhänger damit ausgeladen haben, in allerdings ein' recbt große. Der Reichstagsaba. Prof. Tr. Benerle legte ans dem Parteitag der Bäuerischen Volkspartei nach dem Berichte des „Bäurischen Kurier" (Nr. lO/ll) die Kvnseguenzeu der Trennung uoin Zemrn»! dar. Er wies daraus bin, daß dann die bäurischen Abgeordneten bei strikter Durchführung des Beschlusses aus allen Aus schüssen ausscheiden müßten und daß dann auch bei wichtigen kulturellen Gesetzen die bäurischen Abgevrdneien nicht Mitarbeiten könnten. Neben anderen bervorragenden Zentrumsinünnern hielt es auch der bekannte Abg. Gerstenverger für verfehlt, jetzt ans dem Zentrum auszuscheiden, da hierdurch dem föderalistischen Gedanken in keiner Weise gedient würde. Er bat auch, zu bedenken, was das katholische Deutschland verliere, wenn die Deutsche Zentrumssraktion geschwächt werde. Trotz dem wurde der Beschluß gefaßt, aber selbst der „Bayrische Kurier", der bis jetzt mit Tr. Heim durch dick und dünn gegangen ist, läßt deutlich durchblicken, daß cs zu einem völligen Bruch mit dem Reichs zentrum nicht kommen dürfe. Er sagt ausdrücklich, sofort in der Besprechung des Parteitages, er halte es für selbstverständlich, daß die Scheidung der Bayerischen Volkspartei vom Neichstagszentrnm in keiner Weise die Scheidung in gewissen Grundsätzen, vor allem den kulturpolitischen, bedeute. Wörtlich sagt das Blatt dann weiter: „Nach wie vor stehen beide Parteien ans dem Standpunkt der christ lichen Weltanschauung und erstreben eine Gestaltung 'der Gesami- politik, die dieser christlichen Grundlage entspricht." Was die bevorstehende Einigung des christlichen Bauernvereins in Bayern mit dem radikalen Bauernbund, die Dr. Heim nnslrebi, anlangt, so wollen wir gewiß heute nicht mehr eingehend darauf zurück kommen. Aber darauf möchten wir doch Hinweisen, daß sich auch in Bayern wegen dieser Einigung sehr lebhafte Bedenken geltend machen. So spricht das Organ des Schwäbischen christlichen Bauernvereins Herrn Dr. Heim die Berechtigung ab, hier selbständig vorzugehen, und es sagt (Nr. 2 vom Jahre 1920): „Bei aller Hochachtung vor Dr. Heim und seinen Verdiensten um den Bauernstand, das ist ganz und gar nicht demokratisch, wie er in dieser Sache vorgegangen ist." Und das Blatt macht weiter darauf aufmerksam, daß die Dauernbüudler „wie die Sozialdemokratie eine Klassenpartei für die Arbeiter, so eine Klassenpartci für die Bauern sein wollen". Wie verfehlt die Aktion des Herrn Dr. Heim ist, geht wohl dar aus hervor, daß sic nichts anderes als eine Selbstausschließung der Abgeordneten der Bayerischen Volkspartei bedeutet, wenn sie wirklich in allen Konsequenzen durchgcführt wird. Wir glauben aber nicht, daß das der Fall sein wird. Im Anschluß an den Parteitag der Bayrischen Volkspartei fand nämlich am Freitagabend im größten Saale Münchens, im Münchner Kindl-Keller, eine Riesenversamm lung statt, in der die Frage der Ausschließung bezw. der Beschluß, der einige Stunden vorher gefaßt wurde, gar nicht berührt wurde. Es wurde vielmehr vom Vorsitzenden des Parteitages, Finanzminister Speck, der Charakter einer Standespartci oder Klassenpartei entschie den abgelehnt und dafür der einer Volkspartei um so mehr liervorge- hoben. Und seinen Vortrag über die Lage im Reich Hut dann Abg. Leicht nach dem Bericht des „Bayrischen Kurier" unter minutenlangem Beifall, wie folgt, ausklingen lassen: „Wenn nicht die Religion wieder das Fundament für unser Volksleben wird, kommen wir nicht wieder Kocks. Und im Gefolge dieser Ueberzeugung geloben wir Treue zur Partei, Treue unserem Vorkämpfer, dem jüngst verstorbenen Gröber, der ein Muster und Vorbild für alle war in Vertretung unserer Ideale. In Treu- feit!" Somit hat diese Massenversammlung ausgekluugen >a ein Ge löbnis zu dem unvergeßlichen Zentrumsführer Gröber. Auch dieser Vorgang läßt die Hoffnung aufkommen, daß die Selbstausschließung der Bayerischen Volkspartei nur ein vorübergehender Zustand sein wird. Noch ist ja nicht bekannt, wie sich die Abgeordneten selbst dazu stellen werden. Aber der Schlußakkord in München zeigt jedenfalls vor aller Oeffentlichkeit deutlich, daß von einem Zerfall des Zentrums nicht die Rede sein kann. Und wir zweifeln nicht, daß oer in den nächsten Tagen zusammentretende Reichspartei'aa des Zentrums den Weg zur baldigen Wiedervereinigung finden und wellen wird, styl- » » Die Zentrums - Parlaments - Korrespondenz schreibt beute folgendes: Das Ausscheiden der bayrischen Volkspartei aus der Arbeitsgemeinschaft mit der Zentrumssraktion der National versammlung gibt der gegnerisckien Presse fortgesetzt Veranlassung zu Schlußfolgerungen und Behauptungen, die unzutreffend sind. Wir Kaben gegenüber den Mißdeutungen, die die Stuttgarter Rede des Reichssinanzministers Erzberger aus dem Parteitage der bayrische» Volkspartei gefunden hat und die verursacht ist durch die vielleicht etwas zu starke Betonung der zentralistischen Forcierung des Einheits staates zum Teil aber auch durch die nnovllständige Wiedergabe d r Stuttgarter Rede des Finanzmiuisters in der Presse, festgestellt, daß das Zentrum den Einheitsstaat anstrebt auf weitgehender dezentral! st ischer Grundlage. Wir müssen es als unz"- lässig zurückweisen, wenn u. a. die „Vossische Zeitung" die Schluß fvlgcrung daraus ziehen zu können glaubt, daß hier ein Trennungs-i strich gezogen werde »ruschen der Auifassung der Zentrumssraktion und der de - F'nan'nii,"''',r y-h, .-'new ,'> „Treunungs- ivich ' 'ß".> kein .?ß vor - e ' ^ e Rrichssiuan,Munster Erzberger y'in ebm;. wie ,' .le"".'.:.;.'sr.,!>!.>.., aus dem Standpunkte, daß der t tuyei'sßa i de' r. ! : ausgebaut werden muß. Ter Wortlaut seiner Stuttgarter Rede beweibt die Richtigkeit diewr Behauptung. Final'zminisier Erzberger ha: in Stuttgart wörtlich a, geiuhrt: „Wir brauchen Ziisammeusaüung aller .üräste aber nicht Untergrabung der Eigena't, Mit d:> Zentralisation muß eine weitestgehende Dezentrali sation in allen lullurellen Fragen und in der Verwaltung parallel gehen." Zum Schulkomz.f rn Dresden wird uns von einem katholischen Vater folgendes geschrieben: Heilige Freude und Yellslammende Begeisterung haben viele Tausende von sächsischen Katholiken gleich mir empfunden beim Lesen des Leitartikels der „Sächsischen Vollszeiiung" Nr. <> vom 9. Tmmar dieses Jahres „Ter Schulkampf in der Volkskammer". Wir haben zwar leider leinen Vertreter nnjerer Weltanschauung dar!», ab-' 'eiost unsere Gegner, die sich »och ein einigermaßen rechtliche-,- Urteil de" ehrt hohen, mnßten einwandfrei sestslellen, daß die Reichsversassung unser Recht ans unsere katholischen Schulet« festgelegt hat und auch der Frei staat Sachsen kann und darf daran nicht vorbei gehen. Recht muß Recht bleiben. Gegenüber diesem gesunden Standpunkte nehmen sich die Aeußeningen der Gewalt-vor-Rechi-Politiker wie eitel Wut- und Haßausbrüche aus. Eine wahrhaft kindliche Logik aber ist es, ange sichts der Sachlage zu behaupten, die Katholiken Hütten den Schul-- kämpf herausdeschwvreu. Das klingt den» doch stark »ach der Fabel vom Wolf und dem Lämmkeiu, Man zündet uns das Haus an und entrüstet sich, daß wir lösche», noch ehe die Flammen zusammenschlageu. Einwandsrei wurde sestgestelit, daß wir in Sachsen nicht die weltliche, sondern die konfessionelle Schule haben. Auf Grund dieses Zustandes wollen wir weiter bauen, denn die ReichSverfassnng — un > daraus kann nicht ost und nachdrücklich genug bingewiescn werden —, die Reichsverfaisnng legt einerseits die Erhaltung oder Errichtung konfessioneller Schulen einzig und allein in den Willen der Er ziehungsberechtigten, der Elter», und besagt im übrigen, daß bis znm Erlaß des Reichsschulgesetzes nirgends Aenderungen getroffen werden dürfen. Unverständlich sind bei dieser klaren Rechtslage die „amt lichen "Erlasse der städtischen Schulbehörden, oi" einerseits bis Ostern die Selbständigkeit unseres katholischen Schulwesens in Dresden aill- beben und anderseits den Bestand derselben dincki Wegnahme der Ostcr- linge bedrohen wollen. Man kr:," n y uuwcklkürlich. Haben denn diese Behörden den Treueid nicht geleistet? Oder meint man, wir Katholiken seien politisch so unselbständig, daß wir vor jed-m , amt lich" in die Knie '"nIm? Wir machen keine Revolnticn aber e'wus von politischer Freiheit ist uns durch den beständigen Kamps, de: uns aufgezwungen wurde, angeboren. Wir lassen uns durch solche „amtliche" Veröffentlichung"» an unserem Rechte nicht irre machen, ob sie nun in den Zeitungen, an den Anschlagtafeln oder den Türen der Schulen steilen. Was man doch alles mit unseren Steuergeldern im Namen der Freiheit ni", darf! Wir fordern mit allem Nachdruck nach wie vor unsere katholischen Schulen. Wir werden diese Forderungen nntersticichcit, indem wir restlos unsere Osterlinge in den katholischen Schulen amneldeu. Eine Schule ohne Weltanschauung gibt cS nicht; sie wäre ein Unding. Un sere Weltanschauung ist die katholische. Der wollen wir die Treue wahren bis zum letzten Atemzuge. Die katholische Weltanschauung wollen wir aber auch unseren Kindern als heiligstes Vermächtnis hiuterlassen. Und deshalb soll nicht nur in der Häuslichkeit katho lischer Geist wehen, sondern in der ganzen Jugenderziehung. Auch in der Schule sollen sie vor dem Bilde des Gelreuziglen ihre Händ- lein falten und für ihre Arbeit Segen und Krait ersiehe». Der Ge kreuzigte muß an der Wand unserer Schulzimmer bleiben. Wir lassen uns unsere Schulen nicht rauben. Nie. Freiherr v«« LerSner über »en Frieden Paris, 12. Januar. Der Vorsitzende der deutschen Friedens» delegation Freiherr von Lsrsner hat den Vertretern von Havas, Reuter und Associated Preß ein Interview gewährt, in welchem er aus die Fragen der Prcsseverlretcr u. a. folgendes ausführte: Die Inkraft setzung des Friedens legt Deutschland die schwersten Ovfer aus. Trotz dem ist die Wiederherstellung erfreulich, denn Deutschland belommt dannt seine heißcrsehnten Gefangenen zurück. Herr Clcmencean hat mir erklärt, daß die Gesangenenfrage mit keiner anderen Frage verknüpft werde, and daß die Heimsendung noch heute besohlen werden wird. Deutschland wird in der Ausführung seiner vertraglich übernommenen Verpflichtungen bis an die Grenze des Möglichen gehen. Das wirtschaftliche Gedeihen Frankreichs ist zum größte» Teile von der wirtschaftliche» Erstarkung Deutschlands abhängig. Eine rücksichtslose Durchsühruua der N u s l i e s e r u n g s- frage wird die schwersten Bedenken für die Ruhe und Srduung Europas im Gefolge haben. Tie deutsche Negierung bat bereits aus die katastrophalen Folgen liiugewiescn und Anregungen ge geben zur Lösung dieser Frage. Deutschland wollte sich verpflichten, alle von der Entente nnmhast gemachten Schuldigen in Deutschland vor einem obersten Gerichtshöfe unter Anklage z» stellen und Vertreter der Entente als össentliche Ankläger mit weitestgehenden Kontrollrech ten zulassen. Der deutsche Vorschlag a-Bt weit über das hinaus. > 'as seinerzeit Serbien unter dem Beritt d-- gesamten Entente Oci'er» reich geaenüber a b I e h n t e. Ich la - E nicht vorstellen, daß un sere früheren Gegner ein Interesse de> n haben, die Wiederb-rstellnug normaler Verhältnisse durch diese Fraae zu erschweren. Noch imm'r kein allgemeiner Frieden Von besondere» Seite wird uns aus Berlin mitgeteilt. daß der FriedenSvertraa nur aeaenüber denjenigen Staaten in KraK aetreten ist, die ihn ratifiziert haben. Für die anderen Staate» selten noch die Bestimmungen deS Waffenstillstandes. Aus dielew Zwitterznstande ergeben sich Unzuträglichkeiteu, die einer Klärung dringend bWirken. So ist zu beachten, daß die Fristen, die im Friedensvertrage Dentkch- land bestimmt sind, gegen alle Staaten lausen, gleichgültig, ob ralisi-
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