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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 20.07.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-07-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-192107205
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19210720
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19210720
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
- Jahr1921
- Monat1921-07
- Tag1921-07-20
- Monat1921-07
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Frankenberger Tageblatt e. 80. Jahrgang Mittwoch den SO. Juli 1021 nachmittags !Nd t, er er er il- «olawene «na ?apierwttte von der K w) 'S- 1t m LU in ». n n !t r. t !N N >e m >t ,en ich, en> us- im- nie ine ge- >g- des >en sie im !k t, l» h >r >t S s« n ft 1V7 WUM—W «e in m »e m n, 'g lN m ie i- ch m 's m tt ch' >« uin, ukr. > zu ein, bist ierr 'effe cem rau ohe mitz «n- 10, mm teu- mg. Irecde stecke sal Oeutrcbem Soll«» Der französische General Trailer, der Kommandant der in Oberschlesien befindlichen Truppen, hielt, wie erst seht bekannt wird, beim Begrübnis des Majors Montalegre eine Rede, in der er sagte: „Ich hoffe, Ihr werdet dieses ungastlich« Land!bald verlassen können. Aber bis zu diesem Zeitpunkt bleibt dir würdigest Soldaten Frankreichs auch zu diesen wilden Tieren, Diel« Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschast Flöha, des Amtsgerichts und des Stadtraies Mi Fmnkenb«U sowie sonstiger Staats- und Gemeindebehörden sür den Amtsbezirk Frankenberg. Verantwortlicher Redakteur: Ernst Roßberg sen. in Frankenberg i- Sa. Druck und Verlag von E. G. Noßberg, Frankenberg L M> unter denen wir leben müssen. Der Deutsche ist «iN feiger und hinterlistiger Schleicher, wenn er Angst hat, aber brutal und wild, wenn er die Situation beherrscht. Mit der ge wohnten Feigheit haben diese wilden Tiere die Waffe in di« Hand des Mörders gedrückt, die den Major getötet hat." Die „Tägliche Rundschau", die diese Meldung veröffent licht, fügt hier hinzu: Der ganze Umfang unseres Elendes wird klar, wenn man bedenkt, daß solche Anpöbelungen gegen Deutsche auf deutschem Boden erfolgen, ohne daß etwas dagegen geschehen kann, als höchstens ein papierner Protest. in t- m es s- m ie d- er ht n- ist Bezirks- haben. i PK Geldentwertung war die natürliche Folge dieser n 1- Schluß der Anptgen-Knnahme Für Familiennachrichten vormittaas 9 Uhr des Erfcheinnngstages für alle anderen Anzeigen am Abend vor dem Erscheinungstage Verlag de» Frankenberger Tageblattes. m le m Lk»8d«ig Oer Srotpreire; mn io?wr. Da die Nachricht von einer Brotpreiserhöhung vielfach lebhafte Beunruhigung ausgelöst hat, wird amtlich über Berlin folgende Aufklärung gegeben: In dem am 15. August zu Ende gehenden Wirtschaftsjahr hat das Reich zur Verbilligung des Brotgetreides über 1 Milliarde aufgewendet, die es nur durch starke Inanspruchnahme der Notenpresse beschaffen konnte, und die jetzt endlich durch Steuern wieder abged«ckt werden muß. Bei seiner sonstgicn finanziellen Lage ist das Reich aus die Dauer außerstande, eine Verbilligung in dem bisherigen Umfang fortzusetzen. Wie andere Länder, so muß auch Deutschland notgedrungen, da es die weitaus größt» Belastung zu tragen hat, zum Abbau der Getreide- und Broh- Verbilligung übergehen. Trotz großer Bedenken wegen der finanziellen Auswirkungen hat sich das Neichskabinett ent schlossen, den Vrotpreis nicht, wie ursprünglich geplant, um 50 Prozent, sondern nur um 40 Prozent zu erhöhen. Auch das bedeutet noch allein für die ersten 7Vr Monate des kommenden Wirtschaftsjahres einen Verbilligungszuschuß des Reiches in Höhe 3^ bis 4 Milliarden Mark, also eine Be lastung des Reiches, die neben seinen sonstigen gewaltigen Verpflichtungen außerordentlich drückend ist. Wie der „Vorwärts" niitteilt, ist die kommend« Brot preiserhöhung innerhalb des allgemeinen deutschen Gewerk» schaftsbundes wiederholt besprochen morden. Es wurde darauf hingewiese», daß im Falle einer Verteuerung des Brotes eine Erhöhung der gegenwärtigen, tariflich festgelegten Löhne erfolgen müsse. Hierüber ist auch der Neichsregierung Mit teilung gemacht worden. ' > »I« I» ML »rrttr ediwaM»« P-M,«»» S M, M amtlich»» Teil« dl« l»» mm breit« »eile 1.b0 M., Etnaclantt a. ««Name» «m »«daktlonStell« dl« »o MW breit« Z«tt« t vr Für Unkllnd!,»»«« «u» dem «m»,crlcht«be,trk Frankenberg betragen die Pr«Ise »0 Vf»-, ».»» M. und L10 «. »leine «neigen find bei Hustad« »u bei «Hierl. Für «achwei» und Vermittelung »o P g. Souder,«tahr. Mir schmiert^ ««tzarten und bei Piadvorschriften «ulichla», fllr wleb«rh»l«,»ahl»>ut Lrmilbigung »ach feststehender Staffel. Vie erlitte rsge in ydencdlerle» Nach den uns vorliegenden Meldungen verdichtet sich di« Anschauung immer mehr, daß es doch «och zu einem vierten Po l enausstan o kommen kann. Ein Augen zeuge, Dr. Rosen, machte laut „Berl. Lokalanz." folgend« Beobachtungen über Oberschlesien: 1. Aeußerlich sieht es besser aus als vor dem Ab kommen mit Korfanty wegen der Räumung, weil die großen Straßen von polnischen Insurgenten frei seien und man ungehindert auf ihnen verkehren könne. So bin ich vorgestern früh im Automobil von ttattowitz über Nikolai nach Glei- witz gefahren, um dort den Schnellzug nach Berlin zu er reichen. Die Eisenbahn zwischen Kattowitz und Gleiwitz war nicht benutzbar, weil von polnischen Insurgenten Vie Züge angehalten und geplündert wurden. Die polnischen Insurgenten sind nach wie vor teils in der Nähe der geräumten Orte, z. B. dicht bei Kattowitz, teils auch in den Orten verblieben oder in die Orte zurück gekehrt, welche sie nach dem Abkommen geräumt haben sollten. So sind die polnischen Insurgenten, welche aus den nördlichen Stadtteilen von Königshütte abgezogen waren, nach wenigen Stunden in diesen Stadtteil wieder zurückgekehrt. Noch am Montag haben sie sich in Laurahütre durch Ver schleppung von Beamten unliebsam bemerkbar gemacht. Die Behörden der polnischen Insurgenten sind nach wie vor in Funktion geblieben. Sie erheben Steuern, sie heben junge Leute zum Militär aus, und sie verweigern den ordentlichen deutschen Behörden, z. B. dem Landrat, den Gehorsam. 2. Ein Teil der polnischen Insurgenten ist nach Pole» abtransportiert worden, um dort militärisch ausgebildet zu werden und nach ihrer Heimat Oberschlesien alsdann zurück zukehren. Sie sollen als Stammformationen sür Sen vierten Aufstand dienen. Lin anderer Teil der oberschlesischen polnischen In surgenten ist in Oberschlesien geblieben und hat seine Waffe» nicht abgeliefert, sondern in Sammelstellen abgegeben, von wo aus sie versteckt werden. Meines Wissens sind die Haller soldaten auf der Strecke zwischen Sosnowire und Czenstochau versammelt und in der Lage, von Sosnowne aus in einer halb«« Stunde von Czenstochau aus in wenigen Stunden, nach Oberschlesien hineinzukommen.- Man hat gesehen, daß viel Artillerie nach Polen zurücktransportiert worden ist, darun ter auch schwere Geschütze von 12,5 Zentimeter-Kaliber. Vor ungefähr 10 oder 14 Tagen haben zwei Gisenbahnzüge von je etwa 60 Achsen vollständig besetzt mit Hallersoldaten den Bahnhof Kattowitz in der Richung nach Westen passiert und sind, wie einwandfrei festgestellt würde, über Idaweiche in der Richtung nach Gleiwitz weitergegangen. Da die ganze Organisation der polnischen Insurgenten, also die Behörde» usw. noch funktionieren, so ist die Organisation für einen vierten Aufstand bereit, und der Aufstand kann jeden Augenblick losbrechen. In Oberschlesien zweiselt niemand daran, daß der vierte Aufstand mit aller Energie und unter Mitwirkung Polens und > unter Duldung der französischen Behörden vorbereitet wird ! und jederzeit ausbrechen könnte. . In diesem Falle ist die deutsche Bevölkerung der Schreckensherrschaft der polnischen Insurgenten schutzlos preisgegeben, da ja bis dahin der ! deutsche Selbstschutz nicht mehr bestehen wird. Dazu wird gestern aus Posen gemeldet: Im Kurjer Pozuanski erläßt der Verband ehemaliger polnischer Aufständischer aus Oberschlesien einen Aufruf, rn dem es u. a. heißt, die Zeit zum Ausruhen ist, für uns noch nicht gekommen. Wir müssen warten, um bereit zu sein, jeden Augenblick unser Leben für die Ideal« einzusetzen, für welche wir gekämpft haben. Wir sind dabei, in allen Ortschaften Gruppen von ehemaligen Aufständischen zu bilden, die von einer starken Organisation umfaßt werden. Jeder . Aufständische, der bis jetzt seiner patriotischen Pflicht genügt hatte, ist verpflichtet, der Gruppe beizutreten. Wie der Posener „Postemp" ferner meldet, hat die Posener Staatsanwaltschaft gegen neun deutsche Zeitungen wegen staatsfeindlicher Artikel Strafverfahren eingeleitet. Politische Nachrichten Kundgebung für Oberschlesien in Berlin. Der vor bereitende Ausschuß für die Berliner Kundgebung für Ober- schlesten, dem auch Erzellcnz von Harnack und Gerhart Haupt mann angehören, wurde heute vom Reichskanzler empfangen. Dem Empfange wohnten entsprechend dein interparteilichen Charakter der Kundgebung auch Politiker bei, welche den Regierungsparteien nicht angehören. Der Reichskanzler ver sicherte namens der Reichsrcgiermrg, daß er nichts unterlaßen werde, nm die Entscheidung über Oberschlesien tm Interesse des deutschen Rechts, der deutschen Zukunst und zum Wohle Obcr- schlesien« herbeizuftthren. Rücktritt des deutschen Gesandten in Wien. Der deutsche Gesandte in Wien, Dr. Rosenberg, wird voraussichtlich in den nächsten Tagen sein Amt niederlegcn. Dr. Rosenberg war ein eifriger Förderer der Anschlußbewegung, die n« laoto im Sande verlausen ist. Sein Nachfolger ist der Zentrumsabaeordnete Pfeiffer, der zu den persönlichen Freunden des Dr. Wirth gehört. Zspa» iSkt ebins »lebt ru hslcki»st ->bratt»»gttkonlett»r Der japanische Marineminister erklärte in einer Unterredung, Japan hat weder die Mittel, ein Wett rüsten mitzumachen, noch das Recht, Gefahr zu laufen, isoliert zu bleiben, falls es an der Washingtoner Konferenz nicht teilnimmt, und sich der Einschränkung der Rüstungen -wider setze» würde. Die Antwort der Vereinigten Staaten, di« in großen Zügen das Programm der Konferenz umschreiben soll, witd in Japan mit großer Ungeduld erwartet. Es ist klar, daß sich in den Vereinigten Staaten und in England die öffentliche Meinung immer mehr für eine Abrüstung ausspricht und auch Japan nötigt, den ihm angeborenen Beratungen nicht fern zu bleiben. Gräf OlUma erklärte seinerseits, die Zukunft Japans werde von den Abmachungen in Washington abhängen. Japan hat den Auftrag, seine Rechte in Asien zu verteidigen. Aber die Vereinigten Staaten werden alle Anstrengungen machen, die Tätigkeit Japans in China und Sibirien ein- zudämmen und werden deshalb die Ansprüche Chinas unter stützen. Die Teilnahme Großbritanniens, der Vereinigten Staaten^ Frankreichs und Italiens an der Abrüstungskon ferenz erscheint gerechtfertigt, jedoch vermögen wir Japaner nicht einzusehen, warum auch China nach Washington g«- laden wird. , - - , Von einer hohen amtlichen Persönlichkeit wurde erklärt, daß sich Japan unter gewifen Bedingungen einverstanden erklären werde, die Frage» der Insel Pap, Shantungs, Sibiriens und Chinas in Washington zu diskutieren, doch behalte sich Japan das Recht vor, seiner eigenen Auffassung über diese Probleme Ausdruck zu verleihen. j «rschtt« I-d«n werNa» «»end». «eMg»pr«<»! SU «ttolun, In d«n Sranl«»d«rarr «»«»adkstkllkn monalUch SM. velguft-llung durch»«!«» und Poft fnl In» Hau» monatlich S S0 M., vkrlrlNHrttch 10.80 M. «l»^Ummm«r» »0 Pst., mit .ErjShler- »L Wg. »eltrNungen werde 11 m>» dr» Voten und «»»gabeftellen In Stadt und Land, sowle van allen Postanstaltrn angenommen. VEcheMooto« Leip,ia r»ro». «roietudeatrvtontoi Frankenberg L S«ruspr«ched: »i, »«legrammr > Tageblatt Franlenbergsachlen. Wirtschaft und diejenigen Dolkskreise, welch«» es unmöglich war, sich dieser Entwertung der Mark anzupassen, kamen in eine schwere Notlage. Wer zu den Zeiten unseres guten Geldes Grparnisse machte, Staatspapiere und andere mündelsichere Papiere kaufte, wer von einer unveränderlichen Rente leben mußt«, wurde von Tag zu Tag ärmer und sank immer tiefer in Not und Elend. Der freie Volksstaat rührt« keinen Finger und man sah mit stiller Freude zu, wie die besten Volksgenossen in Armut versanken. Alle Versuche zu helfen und das Elend aufzuhalten, wurden teils vereitelt, teils ab geschwächt. Nur derjenige, der sich „auf den Boden der Tatsache" stellte, wie man so schön sagte, hatte den Nutzen der Geldentwertung. Die Aufblähung des Päpiergeldverkehrs mußte aber auch dahin führen, daß sich sür die immobilen Werte bald eine neue Bewertung bildete. Dies kam am schärfsten zum Ausdruck beim Verkauf von Grund und Boden, Ge schäften und Gewerbebetrieben. Bei Gebäuden konnte die Geldentwertung noch nicht in Erscheinung treten, da der Ertrag derselben, die Miete, künstlich niedergehalten wurde, obgleich der Hausbesitzer die nach dem alten Geldwert be rechnete Miete nur in minderwertigem Papiergeld erhielt, mit dem er kaum die notwendigen Reparaturen bezahlen kann. Die Entwertung unserer Mark hoffte man zum Stillstand zu bringen. Es gab Optimisten, die glaubten, man werde durch die Hilse Amerikas in kurzer Zeit wieder eine stark« Aufwärtsbewegung der Mark erleben, und damit werde sich eine allmähliche Besserung unseres gesamten Geldwesens ein stellen. Auch diese Hoffnung wurde zu Schanden, und anstatt einer Besserung haben wir eine weiter« Verschlechterung be kommen, bis die Annahme des Ultimatums jedem, der sehen wollte, die Augen öffnete. Diejenigen, welche das Ultima tum unterzeichneten, sanden nun auch für ihre Finanzpolitik ein neues Schlagwort. Sie reden nur auf einmal von „Gold werten". Bei denjenigen, die ein langes, arbeitsreiches Leben lang.„Goldwerte" ersparten, und ihre Goldersparnisse ver trauensvoll dem Reich den Staaten oder den Gemeinden airvertrauten, wollte man nichts von „Goldwerten" wissen. Dagegen will man jetzt auf einmal den Grundbesitz des Landwirts die Gewerbebetriebe und schließlich auch die Gebäude als „Goldwerte" behandeln, sie im Verhältnis von 1:15 zu Papiergeldwerten umrechnen und dann mit einer un-f geheuerlichen Belastung. zugunsten des Reichs belegen. Nach dem die Ersparnisse der Kleinrentner aufgesogcn wurden, soll «s nun auch dem bäuerlichen und gewerblichen Mittelstand an den Kragen gehen. , Was wird damit erreicht.werden? Bekommen wir durch eine solche riesige Belastung, wie sie in den Vorschlägen da schon gemacht wurden, neue Werte? Keineswegs! Wir be lasten ja in den landwirtschaftlichen und gewerblichen Be trieben in erster Linie die Produktionsmittel, das Werkzeug, das uns neue Werte schaffen soll. Damit verteuern wir die Produktion, erschweren den Betrieb und die Lebenshaltung und sind eines Tags gezwungen, »KUe ungezählte Milliarden Papiergeld in den Verkehr zu bringen. Dadurch verschlechtert sich das Verhältnis des Papiergeldes zum Goldwert aufs neue, und das Ende vom Liede wird sein, daß man statt 15 Papiermark 25 Papiermark braucht, um damit eine Gold mark decken zu können. Welch ein großes Geschrei wurde im letzten Jahr von dem kommenden Preisabbau gemacht. Mit der Politik der Goldwerte kommt eine neue starke Welle der Preiserhöhung, die Gesundung unseres Geldwesens und Eeldvcrlehrs wird auf Jahrzehnte hinausgeschoben. Diese Politik führt niemals Mr wirtschaftlichen Gesundung, sie führt im Gegenteil zu einem vernichtenden Zusammenbruch unserer ganzen Volks wirtschaft. Die Schäden unserer Zeit heilt man nicht mit de» Schlagworten von der Heranziehung der Goldwerte zur Beseitigung der Milliardendestzite „im Reich und in den Ländern", sondern hierzu sind andere Mittel notwendig. Das erste und wichtigste Mittel ist die schnellste und radikale Vereinfachung unserer Reich-, Staats- und Gemeindeverwal tungen und die Rückkehr zur Sparsamkeit auf allen Ge bieten, dann die Wiederherstellung der Arbeitsamkeit der Vorkriegszeit. Wenn wir. uns nicht dazu entschließen, jeden staatlichen Zwang über die Arbeitszeit zu .beseitige», jede» mutwilligen Streik zu unterlassen und wenn wir nicht der freien Entfaltung aller Werte schaffenden Kräfte die Bahn frei machen, kommen wir aus dem Finanzelend nicht heraus. Die Belastung der „Goldwerte" erfolgt und soll ja auch ferner erfolgen beim Besitzwechsel, bei der Besteuerung des Einkommens aus diesen Werten; dies ist gerecht und ge schieht in vollem Maße. Was darüber hinaus geht ist vom Uebel und muß bekämpft werden im wohlverstandenen In teresse unserer Volkswirtschaft, vor allem aber unseres Mittel standes. ' , , Beim unterzeichneten Stadtrat ist die Stelle des «la« XsnilvI,- unil zu besetzen. Die Besoldung erfolgt nach Gruppe IV der den staatl. Bestimmungen entsprechenden Besoldungsordnung. Gesuche mit Le den »lauf und Zeugnissen sind bi» t. einzureichen. Stadtrat Frankenberg, am 1«. Juli 1021. — -v - - Don Theodor Körner, M. d. R. Di« unverantwortliche Schuldenwirtschaft, getrieben leichtherzigen Reichssinanzministern und unterstützt von Mehrheit unserer Volksvertretung, hat unsere Volkswirtschaft an d«n Rand des Abgrunds gebracht, hat unsere Währung, die im November 1913 zwar erschüttert war, aber durch «ine ernste und gewissenhafte Wirtschaft noch gestützt wer den konnte, über den Haufen geworfen. Alles wct.eiferte, um den Schuldenberg immer höher und größer zu machen. Das Reich ging voran, die Länder und Gemeinden folgten nach. Die Notenpresse arbeitet« so fieberhaft schnell, daß man auch di« Staatsdruckerei in Wien heranziehen »rußte, um Papiergeld zu drucken. Von Monat zu Monat kamen »<u« Milliarden Papiergeld in den Verkehr, so daß wir Heute emen Umlauf von mehr als 70 Milliarden Papiermark
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